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Patent Searching and Data


Title:
CONTAINER FOR USE IN A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/017428
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a container (1) for receiving operating fluids and for use in a motor vehicle, preferably for a brake system, wherein the container (1) comprises at least one holder (5) consisting of a thermoplastic or thermoplastically elastomeric synthetic material for attaching the container (1) fixedly to the vehicle by means of one or more connecting elements (6), wherein the holder (5) has at least one reinforcing bush (7) for introducing a clamping force of the connecting element (6) into the holder (5). In order to improve producibility and to reduce costs, according to the invention there is proposed a container (1) in which the reinforcing bush (7) has a positive fit with the holder (5), wherein the positive fit is formed by an automatic creep of the plastics material of the holder (5).

Inventors:
NEUMANN HANS-JUERGEN (DE)
SCHIEL CHRISTOPH (DE)
KREBS WERNER (DE)
SCHLICHT STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/064225
Publication Date:
February 07, 2013
Filing Date:
July 19, 2012
Export Citation:
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Assignee:
CONTINENTAL TEVES AG & CO OHG (DE)
NEUMANN HANS-JUERGEN (DE)
SCHIEL CHRISTOPH (DE)
KREBS WERNER (DE)
SCHLICHT STEPHAN (DE)
International Classes:
B60T11/26; B60T17/06
Foreign References:
DE102009038425A12011-02-24
FR2870812A12005-12-02
US5101631A1992-04-07
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Behälter (1) zum Aufnehmen von Betriebsflüssigkeiten und zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug, vorzugsweise für eine Brems¬ anlage, wobei der Behälter (1) über mindestens einen Halter (5) aus einem thermoplastischen oder thermoplastisch elastomeren Kunststoffwerkstoff zum fahrzeugfestem Anbinden des Behäl¬ ters (1) mittels eines oder mehreren Verbindungselementen (6) verfügt, wobei der Halter (5) mindestens eine Versteifungsbuch¬ se (7) zum Einleiten einer Klemmkraft des Verbindungsele¬ ments (6) in den Halter (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungsbuchse (7) mit dem Halter (5) einen Form- schluss aufweist, wobei der Formschluss durch ein selbsttätiges Kriechen des Kunststoffwerkstoffes des Halters (5) gebildet ist.

2. Behälter (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungsbuchse (7) über einen vorzugsweise zylindrischen Grundkörper (16) mit einer axialen Durchgangsbohrung (17) zum Durchführen von Verbindungselement (6) verfügt, wobei der Grund¬ körper (16) mindestens eine radiale Hinterschneidung (18) auf¬ weist, und der Formschluss durch ein Hineinragen der

Hinterschneidung (18) in den Halter (5) gebildet ist.

3. Behälter (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungsbuchse (7) aus einem Kunststoffwerkstoff be¬ steht .

4. Behälter (1) nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidung (18) als mindestens eine umlaufende Rip¬ pe (13) am Grundkörper der Versteifungsbuchse (7) ausgebildet ist .

5. Behälter (1) nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidung (18) als eine oder mehrere

Aufformungen (28) am Grundkörper (16) der Versteifungsbuchse (7) gestaltet ist, wobei die Aufformungen (28) am Umfang des Grund¬ körpers (16) verteilt ausgebildet sind.

6. Behälter (1) nach Anspruch 4 oder 5 dadurch gekennzeichnet, dass Außenkanten der Hinterschneidung (18) eine Verrundung (19) oder eine Fase (21) aufweisen.

7. Behälter (1) nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidung (18) in einem radialen Querschnitt eine Segmentform aufweist.

8. Behälter (1) nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidung (18) in einem radialen Querschnitt eine Trapezform aufweist.

9. Behälter (1) nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidung (18) in einem radialen Querschnitt eine Rechteckform aufweist.

10. Behälter (1) nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidung (18) eine zumindest teilweise aufgeraute und/oder gerändelte Oberfläche aufweist.

11. Behälter (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungsbuchse (7) durch ein Einpressverfahren in den Halter eingesetzt ist.

12. Behälter (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kraftschluss zwischen der Versteifungsbuchse (7) und dem Halter (5) unmittelbar nach dem Einpressen der Versteifungsbuchse (7) in den Halter (5) vorliegt, wobei technische Vorgaben im Hinblick auf vorgesehene Verdreh- und Auspresswiderstände der Versteifungsbuchse (7) in dem Halter (5) unmittelbar nach dem Verpressen erfüllt sind.

13. Behälter (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Kriechen zeitabhängig und unterhalb einer Werkstoffspezifischen Grenzwerttemperatur für Wärmeformbeständigkeit des Kunst¬ stoffwerkstoffs des Halters (5) erfolgt.

14. Behälter (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Kriechen zeitabhängig und unterhalb einer werkstoffspezifischen Grenzwerttemperatur für Schmelztemperatur des Kunststoffwerkstoffs des Halters erfolgt.

15. Verfahren zum Erzeugen eines Formschlusses zwischen einer Versteifungsbuchse (7) und einem Halter (5) eines Behälters (1) mit den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass:

• in einem Produktionsschritt der Halter (5) hergestellt wird, wobei der Halter (5) einen Durchbruch (22) für die Versteifungsbuchse (7) aufweist und wobei eine Hinterschneidung (18) einen radialen Übermaß (S) gegenüber dem Durchbruch (22) aufweist,

• in einem nachfolgendem Produktionsschritt die Versteifungs¬ buchse (7) in den Durchbruch (22) in eine axiale Einpressrichtung (R) eingepresst wird, wobei unmittelbar nach dem Einpres¬ sen zwischen der Versteifungsbuchse (7) und dem Halter (5) ein Kraftschluss , jedoch kein Formschluss besteht,

• der Formschluss zwischen der Versteifungsbuchse (7) und dem Halter (5) sich innerhalb einer Zeitspanne durch ein selbsttä¬ tiges Kriechen des Kunststoffwerkstoffes des Halters (5) kon¬ tinuierlich einstellt, ohne dass weitere aktive Maßnahmen zur Erzeugung des Formschlusses erforderlich sind.

Description:
Behälter zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug. Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen Behälter zum Aufnehmen von Betriebsflüssigkeiten, beispielsweise von Wassergemischen oder Bremsflüssigkeiten zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug.

Stand der Technik:

Solche gattungsgemäße Behälter sind bekannt. Sie werden oft fahrzeugfest mittels Verbindungselementen wie Schrauben oder Nieten fixiert und verfügen zu diesem Zweck über gesonderte Halter-Konstruktionselemente mit Öffnungen zum Durchführen von Verbindungselementen. Dabei üben die Verbindungselemente durch bei ¬ spielsweise Schraubenköpfe auf Halter eine Klemmkraft aus, wel ¬ che eine Flächenpressung am Werkstoff des Halters verursachen.

Die bekannten gattungsgemäßen Behälter werden meist inklusive Halter aus Kunststoffwerkstoffen aus der Gruppe der Thermoplaste hergestellt. Die meisten Thermoplaste weisen ein

viskoelastisches Verhalten auf und neigen dazu, unter Last sich plastisch zu verformen. Zudem unterliegen Thermoplaste den Alterungsprozessen wie Verspröden und Ausgasen. Diese Problematik ist insbesondere in einem durch Vibrationen und Wärmewechselwirkungen besonders betroffenen Motorraum eines Kraftfahrzeuges ge ¬ geben . Dadurch verringert sich mit der Zeit die Klemmkraft des Verbin ¬ dungselementes, was zu unerwünschten Folgen wie beispielsweise Vibrationen und Geräusche führen kann.

Um dies zu vermeiden, ist es bekannt, Versteifungsbuchsen in den Halter im Bereich des Verbindungselements einzusetzen und mit dem Halter kraftschlüssig, beispielsweise durch Reibschluss oder formschlüssig, beispielsweise durch Umspritzen, zu verbinden. Durch Alterung des KunststoffWerkstoffs des Halters und damit einhergehende Prozesse wie Ausgasen, Schrumpfen und Verspröden, lassen die Spannkraft im KunststoffWerkstoff und die Verbin ¬ dungsgüte mit der Zeit jedoch nach. Formschlüssige Verbindungen sind dauerhaltbarer und weniger temperaturabhängig, jedoch teurer und aufwendiger in der Herstellung.

Aufgabe :

Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung von Nachteilen aus dem Stand der Technik einen mit den Versteifungsbuchsen ausgestatteten und in Hinblick auf die Kosten und die Herstellbarkeit verbesserten Behälter vorzuschlagen.

Lösung:

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß zusammen mit den kennzeichnen ¬ den Merkmalen von dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst, indem die Versteifungsbuchse mit dem Halter einen Formschluss aufweist, welcher durch selbsttätiges Kriechen beziehungsweise plastische Dehnung des Kunststoffwerkstoffes des Halters gebildet ist. Un ¬ teransprüche geben weitere mögliche vorteilhafte Ausgestaltungen an .

Vorteile : Durch einen Formschluss der Versteifungsbuchse mit dem Halter des Behälters kann vorteilhafterweise eine dauerhaft sichere so ¬ wie belastbare Verbindung zwischen der Versteifungsbuchse und dem Halter sowie dauerhaft zuverlässige Kraftübertragung zwischen dem Verbindungselement und dem Halter gewährleistet wer ¬ den. Ebenso können genaue Parameter im Hinblick auf die Auspresskraft der Versteifungsbuchse in unterschiedlichen Tempera ¬ turbereichen realisiert und eingehalten werden.

Hierbei kann ein Verbindungselement als eine Schraube, ein Niet eine Bajonettverriegelung oder auch andersartig ausgebildet sein

Vorteilhafterweise wird der Formschluss einfach, kostengünstig energiesparend und effizient erreicht, indem eine den Thermo ¬ plasten und thermoplastischen Elastomeren eigene physikalische Eigenschaft des Kriechens beziehungsweise einer plastischen Ver ¬ formbarkeit unter Last erfinderisch angewandt wird. Dadurch kann der vorteilhafte Formschluss zwischen der Versteifungsbuchse und dem Halter durch ein selbsttätiges zwangsweises Kriechen des Kunststoffwerkstoffs des Halters gebildet werden. Es bedarf hierzu keiner gesonderten oder aufwändigen Arbeitsschritte, der Kunststoffwerkstoff muss nicht aufgeschmolzen werden. Der Behäl ¬ ter und/oder der Halter können dabei aus einer Vielzahl von thermoplastischen oder thermoplastisch-elastomeren Kunststoffwerkstoffen herstellbar, beispielsweise PP, PE, PU, PET, EPDM oder weiteren gattungsgemäßen Kunststoffwerkstoffen .

Zudem kann die Versteifungsbuchse in einem der Herstellung des Halters oder des Behältergehäuses nachgelagerten Arbeitsschritt bei Raumtemperatur in einen bereit erhärteten Halter eingesetzt werden. Prozessparameter können dadurch entschärft, Spritz- oder Blaswerkzeuge zur Herstellung des Behältergehäuses oder Halters vereinfacht, Taktzeiten erhöht, Produktivität insgesamt gestei ¬ gert und Kosten gesenkt werden. Des Weiteren ist es möglich, die Versteifungsbuchse kostengünstig aus einem faserverstärkten Kunststoff, beispielsweise einem glasfaserverstärkten Polyamid, herzustellen, weil der Formschluss in einem niedrigen Temperaturbereich bei Raumtemperatur und niedriger gebildet werden kann .

Jedoch ist es auch möglich, Versteifungsbuchsen aus einer Vielzahl von Metallwerkstoffen zu verwenden.

In einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Versteifungsbuchse derart konstruktiv gestaltet werden, dass sie mindestens eine radiale Hinterschneidung aufweist, welche ein radiales Übermaß gegenüber einem im Halter als Sitz der Versteifungsbuchse vorgesehenen Durchbruch aufweist. Dabei kann die Oberfläche der

Hinterschneidung zusätzlich aufgeraut oder gerändelt werden, was vorteilhafterweise eine besonders feste verdrehsichere Verbin ¬ dung mit dem Halter ermöglicht. Der Formschluss zwischen dem Halter und der Versteifungsbuchse wird dadurch gebildet, dass die Hinterschneidung in den Halter hineinragt, so dass beim Auspressen der Versteifungsbuchse Kunststoffwerkstoff des Halters verdrängt oder abgeschert werden müsste und somit ein sicherer Sitz und Verliersicherheit über die gesamte Lebensdauer des Be ¬ hälters garantiert sind. Hierbei können vorteilhafterweise ver ¬ schiedene Grundkörperformen der Versteifungsbuchse und Quer ¬ schnitte der Hinterschneidung innerhalb der Erfindung realisiert und somit unterschiedlichen Einsatzgebieten angepasst werden.

So kann die Versteifungsbuchse weitgehend zylindrisch, scheiben ¬ förmig, recht- oder vieleckig ausgeführt werden. Auch die

Hinterschneidung kann beispielsweise als eine oder mehrere um ¬ laufende Rippen oder einzelne Aufformungen mit beispielsweise einem rechteckigen, trapezförmigen, segmentförmigen,

verrundeten, angefasten Querschnitt und Kombinationen ausgebildet sein. Hierbei kann der Querschnitt der Hinterschneidung so gestaltet sein, dass es ein Hineindringen in den Durchbruch im Halter beim Einpressen der Buchse erleichtert, indem eine Art Einfuhrrampe zur Verringerung des Widerstandes und Vermeidung von Schäden beim elastischen Weiten des Durchbruches vorliegt.

Die Versteifungsbuchse kann mit Vorteil zweckmäßig und kosten ¬ günstig sowohl spannend, umformend als auch urformend herstell ¬ bar sein.

Vorteilhafterweise übt die Hinterschneidung der Versteifungs ¬ buchse auf eine Innenwand des Durchbruchs im Halter unmittelbar nach dem Verpressen eine Kraft aus, welche ausreicht, um zu ¬ nächst eine zur Einhaltung von anwendungsspezifischen Auspress- und Verdrehkraftvorgaben genügende kraftschlüssige Verbindung zu realisieren. Durch die von der Hinterschneidung auf den Halter ausgeübte Presskraft verformt sich der Kunststoffwerkstoff des Halters zwangsweise plastisch, kriecht aus dem belasteten Areal, umschließt dadurch die Hinterschneidung und bildet auf diese Weise den Formschluss zwangsweise und selbsttätig, so dass keine gesonderte Maßnahmen oder Prozesse außer dem Verpressen der Versteifungsbuchse erforderlich sind. Durch eine Temperaturerhöhung und/oder Vibrationseinwirkung kann der Vorgang signifikant beschleunigt werden.

Figurenbeschreibung :

Weitere Einzelheiten, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung gehen aus Unteransprüchen zusammen mit der Beschreibung anhand der Zeichnungen hervor. Übereinstimmende Komponenten und Konstruktionselemente werden nach Möglichkeit mit gleichen Bezugszeichen versehen. Nachstehend zeigt:

Fig.l stark vereinfacht eine Prinzipdarstellung eines gattungs ¬ gemäßen Behälters mit einem Teilschnitt durch einen Halter. Fig.2 eine weitere vereinfachte Prinzipdarstellung eines gat ¬ tungsgemäßen Behälters am Beispiel eines Druckmittelausgleichbe ¬ hälters einer hydraulischen Bremsanlage.

Fig.3 Prinzipskizzen von Anwendungsfällen von Versteifungsbuchsen, eingesetzt in einem Halter.

Fig.4 stark vereinfachte Prinzipskizzen zum Verdeutlichen der Wirkungsweise einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Versteifungsbuchse .

Fig.5 Einige Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Versteifungsbuchsen in vereinfacht räumlicher Darstellung.

Fig.6 Einige Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Versteifungsbuchsen vereinfacht in Schnittdarstellung

Fig . l

In der Fig.l ist ein Behälter 1 zum Aufnehmen von Betriebsflüssigkeiten in einem Kraftfahrzeug abgebildet. Das Behälter 1 verfügt über ein Behältergehäuse 2, einen Einfüllstutzen 3 mit einem daran angeordneten Deckel 4 und mehrere Halter 5, welche am Behältergehäuse 2 ausgebildet sind. Das abgebildete Behälterge ¬ häuse 2 besteht aus einem thermoplastischen KunststoffWerkstoff und ist in einem Spritzgussverfahren hergestellt.

Des Weiteren kann das Behälter über nicht gezeigte ein oder mehrere Anschlüsse zum Anschließen an einen oder mehrere Betriebs ¬ flüssigkeitsverbraucher oder einen Kühlwasserkreislauf, beispielsweise einen Kühler eine Scheibenwaschanlage, eine Bremsan ¬ lage und weitere Verbraucher verfügen.

Die Halter 5 sind dabei integrale Bestandteile vom Behälterge ¬ häuse 2, bestehen aus dem gleichen Werkstoff und sind im glei- chen Produktionsschritt und im gleichen Werkzeug hergestellt. Jedoch wäre auch ein anderes Herstellverfahren, beispielsweise Blasformverfahren aber auch eine separate Herstellung und eine nachträgliche Anbindung von den Haltern 5 an das Behältergehäu ¬ se 2 auch möglich.

Das Behälter 1 ist mittels schraubbaren Verbindungselementen 6 an fahrzeugfesten Trägern 8 verschraubt. Aus einem Teilschnitt am Halter 5 ist es ersichtlich, dass eine ringförmige Verstei ¬ fungsbuchse 7 in den Halter 5 eingesetzt ist, wobei die Verstei ¬ fungsbuchse 7 zwischen einem Schraubenkopf des Verbindungsele ¬ ments 6 und dem Träger 8 eingeklemmt ist und dadurch einer durch das Verbindungselement 6 ausgeübten Klemmkraft entgegenwirkt so ¬ wie diese in den Halter 5 einleitet.

Fig.2

Fig.2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Behälters 1, wel ¬ ches als Druckmittelausgleichbehälter einer hydraulischen Bremsanlage ausgeführt ist. Mittels eines in einen BremshauptZylin ¬ der 10 gesteckten Stutzens 9 wird eine hydraulische Verbindung des Behälterinneren mit einem Bremssystem realisiert. Der Bremshauptzylinder lOist an einem Bremskraftverstärker 12 angeordnet. Zusätzliche verfügt das Behälter 1 über einen am Behältergehäu ¬ se 2 ausgebildeten Halter 5, welches mittels eins Verbindungs ¬ elements 6 am Flansch 11 des BremshauptZylinders 10 fixiert ist.

Die abgebildete Konfiguration ist lediglich beispielhaft und je ¬ doch keinesfalls ausschließend zu betrachten. Genauso ist eine Fixierung des Halters 5 an einer weiteren Komponente, einem weiteren Träger sowie eine Anbindung an das restliche Bremssystem über zwischengeschaltete Leitungen innerhalb der Erfindung vorstellbar . Fig.3

Fig.3a zeigt einen Schnitt durch einen Halter 5 aus einem Kunst ¬ stoffWerkstoff mit einer bekannten rohrförmigen eingepressten Versteifungsbuchse 7, fixiert an einem Träger 8 durch einen Verbindungselement 6. Das Verbindungselement 6 ist als eine Maschi ¬ nenschraube gestaltet, welche in ein Gewinde im Träger 8 einge ¬ schraubt ist und durch den Schraubenkopf eine Klemmkraft K auf die Versteifungsbuchse 7 ausübt. Eine lediglich kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Halter 5 und der Versteifungsbuchse 7 wird durch eine Presskraft P an den Kontaktflächen zwischen der Versteifungsbuchse 7 und dem Halter 5 gewährleistet. Eine solche Konfiguration ist im Hinblick auf Dauerhaltbarkeit weniger vorteilhaft, weil durch eine Kunststoffalterung die Presskraft P mit der Zeit nachlässt.

Die Fig.3b zeigt eine ebenso bekannte Ausführungsform einer Ver ¬ steifungsbuchse 7, jedoch mit einer formschlüssigen Verbindung zum Halter 5. Die Versteifungsbuchse 7 weist zwei umlaufende Rippen 13 und ist umspritzt, das heißt von außen durch das ge ¬ schmolzene Kunststoffwerkstoff des Halters 5 während dessen Her ¬ stellprozesses weitgehend spannungsfrei umschlossen. Die form ¬ schlüssige Verbindung ergibt sich dadurch, dass der geschmolzene Kunststoffwerkstoff in einen Hohlraum 26 zwischen den Rippen 13 gelangt und darin erkaltet.

Der Halter 5 muss nicht notwendigerweise ein Bestandteil des Be ¬ hältergehäuses 2 und zwingend im gleichen Produktionsprozess ¬ schritt entstanden sein und/oder aus dem gleichen Werkstoff bestehen. Genauso kann der Halter aus einem anderen Werkstoff als der Behälter ausgebildet und/oder nachträglich mit diesem verbunden sein. Die Fig.3c zeigt einen Halter 5, welches separat vom Behältergehäuse 2 hergestellt wurde. Der Halter 5 ist in ei- nen gesondert am Behältergehäuse 2 ausgebildeten Haltersitz 14 gesteckt und durch Rastnasen 15 verriegelt.

Fig.4

Die Fig.4 zeigt in einer Schnittdarstellung das Prinzip der Verbindung einer Ausführungsform der Versteifungsbuchse 7 eines erfindungsgemäßen Behälters 1 mit einem Halter 5.

In der Fig.4a ist die Versteifungsbuchse 7 in einer Position vor dem Verpressen in den Halter 5 gezeigt. Die Versteifungsbuchse 7 weist einen rotationssymmetrischen weitgehend zylindrischen Grundkörper 16 auf, welcher über eine sich axial erstreckende Durchgangsbohrung 17 zum Durchführen von Verbindungsmittel verfügt. Die Auflagefläche 23 dient zur Einleitung einer Klemmkraft eines Verbindungselements in die Versteifungsbuchse 7. Des Wei ¬ teren weist die Versteifungsbuchse 7 eine Hinterschneidung 18 auf, welche als eine umlaufende Rippe 13 am Grundkörper 16 aus ¬ gebildet ist. Die Hinterschneidung 18 weist ebenso

Verrundungen 19 auf, welche beim Einpressen der Versteifungsbuchse 7 in den Halter 5 in Einpressrichtung R den Kunststoffwerkstoff des Halters 5 elastisch verdrängen und so als eine Art Einfuhrrampen fungieren. Ferner kann an der Hinterschneidung 18 eine äußere Mantelfläche 20 definiert werden, welche einen radi ¬ alen Übermaß S zur Umfangskontur 24 des Grundkörpers 16 auf ¬ weist.

Der Halter 5 aus verfügt über einen Durchbruch 22 zum Aufnehmen der Versteifungsbuchse 7. Die Innenwand 25 des Durchbruchs 22 entspricht in ihren radialen Abmessungen weitgehend der Umfangs- kontur 24 des Grundkörpers 16 oder ist leicht untermaßig gegen ¬ über der Umfangskontur 24gestaltet.

Die Versteifungsbuchse 7 wird in einem Produktionsschritt in ei ¬ nen bereits fertiggestellten Halter 5 in eine axiale Einpress- richtung R vorzugsweise durch eine maschinelle oder manuelle Kraftausübung auf die Auflagefläche 23 eingesetzt.

Kunststoffwerkstoffe der Gruppe der Thermoplaste und thermoplas ¬ tischen Elastomere weisen eine beanspruchungsdauer- , beanspru- chungstemperatur- und beanspruchungsfrequenzabhängige

Viskoelastizität auf. Dies äußert sich in einem teilweise rever ¬ sibel elastischen und teilweise viskosen beziehungsweise irre ¬ versibel plastischen Verhalten bei einer Verformung. Wird ein Kunststoffwerkstoff belastet, wird es zeitabhängig zunehmend verformt. Eine solche Verformungsart wird als Kriechen bezeich ¬ net .

Im Unterschied zur einer plastischen Verformung im flüssigen Zustand, welcher oberhalb einer für den jeweiligen Kunststoffwerkstoff charakteristischen Schmelztemperatur vorliegt, ist das Kriechen auch unterhalb einer werkstoffcharakteristischen Grenzwerttemperatur für Wärmeformbeständigkeit gegeben, das bedeutet unter Raumtemperaturbedingungen. Grenzwerttemperaturen für Wärmeformbeständigkeit für Kunststoffwerkstoffe werden üblicherwei ¬ se nach IS075A-Norm ermittelt, indem ein Prüfkörper in einer 3-Punktaufnähme bei einer stetig steigender Temperatur so lange mit einer Kraft von 1,8 MPa auf Biegung belastet wird, bis seine Randfaser sich einen bestimmten Wert längt. Dieser Grenzwert liegt beispielsweise bei einem „Daplen BHC5012" PP- Kunststoffwerkstoff im Bereich von 50°C

Ein Grenzwertes für Schmelztemperatur des Kunststoffwerkstoffs wird meist nach IS03146 ermittelt, indem mittels eines Messver ¬ fahrens der dynamischen Differenzkalorimetrie ein Temperaturbe ¬ reich ermittelt wird, bei dem kristalline Polymere innerhalb von Kunststoffen ihre Kristallinität verlieren.

Die Fig.4b zeigt die erfindungsgemäße Versteifungsbuchse 7 un ¬ mittelbar nach dem Verpressen in den Halter 5. Das Übermaß S der Hinterschneidung 18 ist derart konstruktiv ausgelegt, dass di ¬ rekt nach dem Verpressen zwischen dem Halter 5 und der Versteifungsbuchse 7 ein ausreichender Kraftschluss besteht und anwen ¬ dungsspezifische technische Vorgaben im Hinblick auf vorgesehene Verdreh- und Auspresswiderstände der Versteifungsbuchse 7 in dem Halter 5 unmittelbar nach dem Verpressen erfüllt sind. Das

Verpressen kann dabei bei einer Temperatur sowohl des Halters 5 als auch der Versteifungsbuchse 7 unterhalb der Grenzwerttempe ¬ ratur für Wärmeformbeständigkeit erfolgen. Der Durchbruch 22 wird durch die Hinterschneidung 18 zunächst elastisch geweitet, so dass nach dem Verpressen an der äußeren Mantelfläche 20 ein Kontakt zur Innenwand 25 des Durchbruchs 22 besteht, wodurch die Presskraft P auf die Versteifungsbuchse 7 ausgeübt wird. Diese resultierende elastische Presskraft P gewährleistet einen aus ¬ reichenden Kraftschluss.

Neben der Hinterschneidung 18 bilden sich dabei zunächst zwischen der Innenwand 25 des Durchbruchs 22 und dem Umfangskon- tur 24 des Grundkörpers 16 der Versteifungsbuchse 7 Hohlräu ¬ me 26,26 λ . Durch Belastung des KunststoffWerkstoffes des Hal ¬ ters 5 im Bereich der Mantelfläche 20 verformt es sich plas ¬ tisch, wird durch die Hinterschneidung 18 verdrängt und kriecht zwangsweise und ohne weitere externe Einflüsse innerhalb einer Zeitspanne in die Hohlräume 26,26 λ hinein, wobei die benötigte Zeitspanne je nach Werkstoffauswahl und vorliegenden Umgebungseinflüssen wie Temperatur oder Vibrationen von wenigen Sekunden bis zu mehreren Tagen betragen kann.

Fig.4c zeigt die Situation wie in der Fig.4b, jedoch nach Ablauf der beschriebenen Zeitspanne und einem Abschluss des form- schlussbildenden Vorganges. Der KunststoffWerkstoff des Hal ¬ ters 5 hat durch das Kriechen unter Last die Hohlräume 26,26 λ weitgehend vollständig ausgefüllt. Die Hinterschneidung 18 ragt dabei vollständig in den Halter 5 hinein, zwischen dem Halter 5 und der Versteifungsbuchse 7 besteht ein Formschluss.

Fig.5

In der Fig.5 sind beispielhaft weitere Ausgestaltungen und Wei ¬ terbildungen der erfindungsgemäßen Versteifungsbuchse 7 abgebildet. Die Fig.5a zeigt eine Weiterbildung der in der Fig.4 gezeigten Ausführungsform, bei der eine Oberfläche der

Hinterschneidung 18 im Bereich der äußeren Mantelfläche 20 eine Rändelung 27 aufweist. Bei einer Ausführungsform nach Fig.5b ist die Hinterschneidung 18 als zwei flügelartige Aufformungen 28 ausgebildet, welche am Umfang des Grundkörpers 16 verteilt aus ¬ gebildet sind.

Der Grundkörper 16 einer Ausführungsform nach Fig. 5c ist im Unterschied zu den vorstehend gezeigten Ausführungen quaderförmig ausgebildet und weist eine als eine umlaufende Rippe 13 ausge ¬ bildete Hinterschneidung 18 auf.

Der Grundkörper 16 einer Ausführungsform der Versteifungsbuchse 7 nach Fig. 5d besitzt eine sechseckige Grundform.

Fig.6

Die Fig.6 zeigt einige mögliche Ausführungsformen der erfin ¬ dungsgemäßen Versteifungsbuchse 7 in Schnittdarstellung. So verfügt die Hinterschneidung 18 in der Fig.6a über einen trapezförmigen Querschnitt, in der Fig.6b ist die Hinterschneidung 18 im Querschnitt als ein Segment ausgebildet, die Fig.6c stellt eine Kombination aus Ausführungen nach Fig.6a und Fig.6b dar, indem ein trapezförmiger Querschnitt mit einem Segment abgeschlossen ist. Eine Ausführung nach Fig.6d besitzt zwei und mit Fasen 21 versehene Rippen 13. Der Querschnitt der Hinterschneidung 18 nach Fig.6e ist rechteckig und weist an seinen Außenkanten

Verrundungen 19 auf, wobei im Unterschied zur der Ausführung nach Fig.4 vor allem der Bereich der äußeren Mantelfläche 20 verrundet ist. Bei der Ausführungsform nach Fig.6f sind die Au ¬ ßenkanten eins rechteckigen Querschnitts der Hinterschneidung 18 mit den Fasen 21 versehen.

Bezugszeichen :

1 Behälter

2 Behältergehäuse

3 Füllstutzen

4 Deckel

5 Halter

6 Verbindungselement

7 Versteifungsbuchse

8 Träger

9 Stutzen

10 Bremshauptzylinder

11 Flansch

12 Bremskraftverstärker

13 Rippe

14 Haltersitz

15 Rastnase

16 Grundkörper

17 Durchgangsbohrung

18 Hinterschneidung

19 Verrundung

20 Äußere Mantelfläche 21 Fase

22 Durchbruch

23 Auflagefläche

24 Umfangskontur

25 Innenwand

26,26 λ Hohlraum 27 Rändelung

28 Aufformung

F Kraft

P Presskraft

K Klemmkraft

S radialer Übermaß

R Einpressrichtung