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Title:
CONTINUOUS METHOD FOR THE PRODUCTION OF LIGHT GUIDE PLATES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/026834
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for continuously producing light guide plates, e.g. for use as backlighting in LC displays, as well as to an apparatus for carrying out said method.

Inventors:
PISULA WOJCIECH (DE)
SCHMIDT JANN (DE)
MACHLEID GERD (DE)
BAUM ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/066217
Publication Date:
February 28, 2013
Filing Date:
August 21, 2012
Export Citation:
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Assignee:
EVONIK ROEHM GMBH (DE)
PISULA WOJCIECH (DE)
SCHMIDT JANN (DE)
MACHLEID GERD (DE)
BAUM ALEXANDER (DE)
International Classes:
G02B6/00; B29C48/08; B29C69/02; B29D11/00
Foreign References:
US20090266804A12009-10-29
US20080013015A12008-01-17
DE102004038571A12006-02-23
DE102007004247A12008-07-24
US20100213632A12010-08-26
EP2180360A22010-04-28
US20100085771A12010-04-08
EP2023039A12009-02-11
JP2002192600A2002-07-10
JPH0482791A1992-03-16
US20090067178A12009-03-12
US20060120110A12006-06-08
KR20080001775A2008-01-04
US6843587B22005-01-18
KR20060091879A2006-08-22
KR20050104118A2005-11-02
US20070251930A12007-11-01
KR20080002354A2008-01-04
US6843587B22005-01-18
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Claims:
Ansprüche

1 . Verfahren zur Herstellung von Lichtleiterplatten mit lichtbeeinflussenden Strukturen, dadurch gekennzeichnet, dass

eine Kunststoffbahn erzeugt wird

eine Einrichtung zur Glättung der Oberfläche der Kunststoffplattenbahn während der Extrusion verwendet wird

die Kunststoffbahn kontinuierlich unterhalb und/oder oberhalb mindestens einer Lasergravureinrichtung vorbeigeführt wird

mittels der Lasergravureinrichtung lichtbeeinflussende Strukturen in mindestens eine Oberfläche der Kunststoffbahn graviert werden und/oder durch Laserinnengravur im innern der Kunststoffbahn erzeugt werden, aus der erhaltenen strukturierten Kunststoffbahn einzelne Lichtleiterplatten erzeugt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Kunststoffbahn durch Extrusion erzeugt wird

und/oder

dass die Lasergravureinrichtung in eine kontinuierliche Extrusionsanlage zwischen dem Extrusionsglättwerk und der Kunststoffbahntrennvorrichtung integriert ist

und/oder

dass die Lasergravureinrichtung in eine kontinuierliche Extrusionsanlage nach dem Extrusionsglättwerk so angeordnet ist, dass die Lasergravur bei einer Temperatur der, der aktiven Lasergravureinrichtung zugewandten, Oberfläche der Kunststoffbahn von 25 bis 120°C, bevorzugt 40 bis 100°C, besonders bevorzugt 60 bis 100°C erfolgt

und/oder

dass die Vorschubgeschwindigkeit der zu gravierenden Kunststoffbahn zwischen 0,5 und 10 m/min, bevorzugt zwischen 1 und 6 m/min und besonders bevorzugt zwischen 2 und 4 m/min beträgt.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

ein Laserstrahl bzw. mehrere Laserstrahlen von einem oder mehreren Lasern erzeugt wird/werden

und/oder

der Laserstrahl oder die Laserstrahlen in weitere Strahlen aufgeteilt werden, die separat zur Strukturierung ausgenutzt werden können,

und/oder

der Laserstrahl oder die Laserstrahlen durch mindestens einen Laserkopf mit einer Linse und/oder mindestens einen schwingbaren Spiegel, insbesondere einen Galvokopf, geleitet werden.

4. Verfahre nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Lasergravureinrichtung und/oder einer oder mehrere der Laserkopf bzw. Laserköpfe und/oder ein oder mehrere, bevorzugt schwingbare, Spiegel parallel und/oder quer zur Vorschubsrichtung der Kunststoffbahn bewegt werden können und/oder ihr Abstand zur Oberfläche der Kunststoffbahn variiert werden kann,

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass durch Anpassung der Temperatur der, der aktiven

Lasergravureinrichtung zugewandten, Oberfläche der Kunststoffbahn und/oder der Laserleistung, die Geometrie der Kavitäten bestimmt wird und/oder

dass die Geometrie der Kavitäten durch Justierung des Abstands zwischen Laserkopf und/oder des, bevorzugt schwingbaren, Spiegels und der diesem zugewandten Oberfläche der Kunststoffbahn gesteuert wird.

6. Anlage zur Herstellung von Lichtleiterplatten mit lichtbeeinflussenden Strukturen, dadurch gekennzeichnet, dass

sie eine Einrichtung der Erzeugung einer Kunststoffbahn, bevorzugt zumindest einen Extruder, umfasst, sie eine Einrichtung zur Glättung der Oberfläche der Kunststoffplattenbahn während der Extrusion umfasst

sie eine Einrichtung zum kontinuierlichen Transport der Kunststoffbahn umfasst

sie derart ausgestaltet ist, dass die Kunststoffbahn kontinuierlich unterhalb und/oder oberhalb mindestens einer Lasergravureinrichtung vorbeigeführt wird,

sie eine Kunststoffbahntrennvorrichtung umfasst.

7. Anlage zur Herstellung von Lichtleiterplatten mit lichtbeeinflussenden Strukturen nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

es sich um eine kontinuierliche Extrusionsanlage handelt, wobei die Lasergravureinrichtung zwischen dem Extrusionsglättwerk und der Kunststoffbahntrennvorrichtung integriert ist

und/oder

es sich um eine kontinuierliche Extrusionsanlage handelt, wobei die Lasergravureinrichtung nach dem Extrusionsglättwerk so angeordnet ist, dass die Lasergravur bei einer Temperatur der, der aktiven Lasergravureinrichtung zugewandten, Oberfläche der Kunststoffbahn von 25 bis 120°C, bevorzugt 40 bis 100°C, besonders bevorzugt 60 bis 100°C erfolgt

und/oder

dass die Anlage derart ausgestaltet ist, dass Vorschubgeschwindigkeit der zu gravierenden Kunststoffbahn zwischen 0,5 und 10 m/min, bevorzugt zwischen 1 und 6 m/min und besonders bevorzugt zwischen 2 und 4 m/min und/oder dass die Anlage eine Einrichtung, bevorzugt eine Absaugeinrichtung, zur Entfernung der durch die Laserablation entstandenen Gase umfasst.

8. Anlage zur Herstellung von Lichtleiterplatten mit lichtbeeinflussenden Strukturen nach einem der Ansprüche 6 oder 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

ein Laserstrahl bzw. mehrere Laserstrahlen von einem oder mehreren Lasern erzeugt wird/werden

und/oder

ein oder mehrere Laserstrahl(en) in weitere Strahlen aufgeteilt werden, die separat zur Strukturierung ausgenutzt werden können,

und/oder

ein oder mehrere Laserstrahl(en) durch mindestens einen Laserkopf mit einer Linse und/oder mindestens einen schwingbaren Spiegel, insbesondere einen Galvokopf, geleitet werden

und/oder

sie mindestens einen Laserkopf umfasst, welcher quer zur Vorschubsrichtung der Kunststoffbahn bewegt werden kann

und/oder

die Anlage derart ausgestaltet ist, dass durch Anpassung der Temperatur der, der aktiven Lasergravureinrichtung zugewandten, Oberfläche der Kunststoffbahn und der Laserleistung, die Geometrie der Kavitäten gesteuert werden kann

und/oder

die Anlage derart ausgestaltet ist, dass die Geometrie der Kavitäten durch Justierung des Abstands zwischen Laserkopf und/oder des schwingbaren Spiegels und der diesem zugewandten Oberfläche der Kunststoffbahn gesteuert werden kann.

9. Verfahren oder Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Kunststoffbahn mindestens einen oder mehrere transparente(n), thermoplastische(n) Kunststoff(e), bevorzugt einem PMMA, Polycarbonat enthaltenden Kunststoff, umfasst

und/oder dass die Kunststoffbahn mindestens einen oder mehrere transparente(n), thermoplastische(n) Kunststoff(e) umfasst, welche Streupartikel, bevorzugt ΤΊ02, BaS04, Polystyrol- oder Polysilsesquioxan-basierte Systeme umfasst und/oder

dass die Kunststoffbahn eine Dicke im Bereich von 0,5 bis 25 mm, bevorzugt von 1 bis 20 mm und besonders bevorzugt von 2 bis 10 mm aufweist.

10. Verfahren oder Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

als Laser ein bevorzugt C02, Excimer, HeNe-Laser, N2-Laser verwendet wird und /oder

die Laserleistung pro Strahl im Bereich zwischen 2W und 400W, bevorzugt 5W und 150W geregelt wird.

1 1 . Verfahren oder Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

auf beiden Seiten der Kunststoffbahn eine Oberflächengravur erfolgt.

Description:
Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Lichtleiterplatten

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von

Lichtleiterplatten, z. B. für den Einsatz als Hintergrundbeleuchtung in LCD Displays, sowie eine Apparatur zur Durchführung dieses Verfahrens.

In Lichtleiterplatten wird zur Hintergrundbeleuchtung von LCD-Displays Licht über die Kante der Lichtleiterplatte eingebracht und über die Plattenoberfläche ausgekoppelt. Um dabei eine besonders homogene bzw. kontrollierte Helligkeitsverteilung auf der Plattenoberfläche zu erreichen, sind lichtbeeinflussende Strukturen auf mindestens einer Seite der Lichtleiterplatte erforderlich. Sehr häufig bestehen diese lichtbeeinflussenden Strukturen aus einem

Druckmuster, das auf einer Oberfläche der Lichtleiterplatte aufgedruckt wird. Hierbei wird ein Punkt- oder Linienmuster so aufgedruckt, dass die Dichte in der Plattenmitte hoch ist und nach einer bestimmten Funktion zu den Kanten abfällt. Solche Muster werden typischer Weise im Siebdruckverfahren auf die Plattenoberfläche aufgebracht. Dies ist z.B. im Patent JP4082791A gezeigt.

Nachteilig am o. g. Verfahren ist unter anderem, dass im Siebdruckverfahren jede Platte nur einzeln bedruckt werden kann, was einen relativen hohen manuellen Arbeitsaufwand bedeutet. Es wird jede Platte separat in die Siedruckmaschine gelegt und anschließend nach dem Druck- und Trocknungsvorgang aus der Maschine entnommen und manuell mit einer Schutzfolie versehen. Ein weiterer Nachteil von Druckverfahren, ist die Lichtabsorption der Farbe durch die Partikel und den Binder. Das wirkt sich negativ auf die Effizienz einer Lichtleiterplatte aus.

Eine Alternative zur Strukturerzeugung auf der Oberfläche der Lichtleiterplatte ist die Lasergravur (Laserablation). Hierbei werden einzelne wohl definierte Kavitäten durch einen Laserimpuls in die Plattenoberfläche eingebracht, die eine Licht streuende Wirkung besitzen und so das Licht aus der Platte auskoppeln. Solche Verfahren werden in den Patenten US20090067178 und US200601201 10 beschrieben. Um eine homogene Leuchtdichte zu erreichen wird in o. g. Patenten ein entsprechendes Strukturmuster erzeugt. Ein alternatives Verfahren offenbart die KR2008001775. Hier werden unterschiedlich große Kavitäten durch Lasergravur in die hintere Plattenoberfläche eingearbeitet. Dabei vergrößert sich die Dimension der Lichtstreuer mit dem Abstand zur Lichtquelle. Hierdurch wird eine homogene Leuchtdichte erzielt.

Die US6843587 beschreibt ebenfalls ein Verfahren zur Lasergravur von Lichtleiterplatten. Dabei wird die Platte durch Vakuum an einen Tisch fixiert. Das Muster wird dadurch erzeugt, dass ein Laser bzw. schwenkbarer Spiegel in der x-y horizontalen Ebene die

entsprechenden Positionen über dem Lichtleiter anfährt. Dieses Verfahren wurde in Patent KR20060091879A so erweitert, dass zwei Platten gleichzeitig strukturiert werden können. Das Muster wird hier durch eine Bewegungskombination zwischen den Platten (y-Achse) und dem Laserkopf (x-Achse) erzeugt. Eine weitere Modifikation dieses Verfahrens ist in der KR200501041 18A beansprucht, in der eine Bearbeitung von 4 Platten möglich ist, wobei sich diese Platten auf einem rotierenden Tisch befinden und separat unter einen x-y Laser zur Strukturierung positioniert werden. Ein halbkontinuierliches Verfahren wird in Patent

US20070251930 dargestellt, welches auf einem rotierenden Tisch beruht, auf dem die einzelnen Lichtleiterplatten gelegt werden. Das Muster wird durch die Rotationsbewegung des Tisches und die dazu senkrechte Bewegung des Laserkopfs erzeugt. Als Nachteil, lassen sich nur kreisförmige Muster auf der Platte herstellen. Eine

Geschwindigkeitsverbesserung der Laserstrukturierung kann auch dadurch erreicht werden, dass der Laserstrahl in mehrere Strahlen aufgeteilt wird, die separat auf unterschiedliche Bereiche der Platte treffen. Dieses Verfahren ist in Patent KR2008002354 beschrieben.

Allen o. g. Verfahren ist gemein, dass sie mit einem hohen manuellen bzw. technischen Aufwand verbunden sind. In allen Fällen müssen die Lichtleiterplatten zunächst erzeugt und anschließend in die Lasergravuranlage eingeführt werden. Nach der Gravur müssen die Platten wieder entnommen werden.

Vor dem Hintergrund des stetig wachsenden und unter starkem Preisdruck stehenden Marktes für Backlight Units für LCD-Bildschirme besteht somit nach wie vor ein großer Bedarf an effektiveren und preisgünstigeren Verfahren zur Herstellung entsprechender Lichtleiterplatten. Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein neues Verfahren zur Herstellung von Lichtleiterplatten bereitzustellen, welches die Nachteile der Verfahren des Standes der Technik nicht oder nur in verringertem Maße aufweist. Ferner soll eine Apparatur zur Durchführung dieses Verfahrens bereitgestellt werden.

Eine besondere Aufgabe wird darin gesehen ein effektiveres und wirtschaftlicheres

Verfahren zur Verfügung zu stellen. Dieses Verfahren soll zudem möglichst flexibel im Hinblick auf die Lichtleitergeometrie und die Dimensionen des Lichtleiters sein.

In einer weiteren speziellen Ausführungsform soll das erfindungsgemäße Verfahren derart ausgestaltet sein, dass Spannungskorrosion in der Lichtleiterplatte und/oder dass die Emission gesundheitsschädlicher Nebenprodukte vermieden werden.

Weitere nicht explizit genante Aufgaben ergeben sich aus dem Gesamtzusammenhang der vorliegenden Beschreibung, Beispiele, Abbildungen und Ansprüche.

Die Erfinder haben nun überraschend gefunden, dass es durch Integration einer

Laserstrukturierungseinheit in eine Anlage zur Herstellung von Lichtleiterplatten, an einer Stelle bevor aus einer kontinuierlichen Kunststoffbahn einzelne Lichtleiter geschnitten werden, möglich ist, die gestellten Aufgaben zu lösen. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dabei dadurch aus, dass die Kunststoffbahn kontinuierlich an der

Lasergravureinrichtung vorbeigeführt wird und erst nach der Gravur einzelne

Lichtleiterplatten geschnitten werden. Der ganze Prozeß wird somit in-line in einer Maschine durchgeführt. Es entfällt das aufwendige Einlegen der Lichtleiterrohlinge in eine separate Lasergravureinrichtung.

Ferner ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren nur eine oder aber gleichzeitig beide Seiten der Lichtleiterplatten zu gravieren. Dies ist ein weiterer Vorteil gegenüber den Verfahren des Standes der Technik, bei denen durch die„Fördertische" immer nur eine Seite der Lichtleiterplatten graviert werden kann.

In einer speziellen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Lasergravureinheit derart in der erfindungsgemäßen Apparatur angeordnet, dass die zu gravierende

Kunststoffbahn noch eine entsprechende Restwärme aus der Produktion der Kunststoffbahn aufweist. Die Erfinder haben nämlich überraschend gefunden, dass durch Gravur einer warmen Kunststoffbahn die Spannungskorrosion in der Lichtleiterplatte vermieden werden kann. Im Stand der Technik, z. B. der US 6,843,587 B2 werden zwar auch Verfahren beschrieben, bei der die Lichtleiterplatten vor der Lasergravur erwärmt werden; diese Verfahren haben jedoch den Nachteil, dass eine bereits abgekühlte Platte erneut erwärmt werden muss. Ferner werden die Platten im Stand der Technik nur von einer Seite erwärmt, was einen Temperaturgradienten in der Platte hervorruft. Im erfindungsgemäßen Verfahren ist es erstmals gelungen eine auf beiden Oberflächen gleichmäßig temperierte

Kunststoffbahn der Lasergravur zuzuführen und somit die Spannungskorrosion effektiv zu verhindern.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Platten weisen den Vorteil auf, dass sie mechanisch über lange Zeit stabil sind.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Lichtleiterplatten sowie eine Apparatur zur Durchführung dieses Verfahrens wie in der nachfolgenden Beschreibung, den Beispielen, Zeichnungen und Ansprüchen definiert.

Insbesondere ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Lichtleiterplatten mit lichtbeeinflussenden Strukturen,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Kunststoffbahn erzeugt wird

eine Einrichtung zur Glättung der Oberfläche der Kunststoffplattenbahn während der Extrusion verwendet wird

die Kunststoffbahn kontinuierlich unterhalb und/oder oberhalb mindestens einer Lasergravureinrichtung vorbeigeführt wird

mittels der Lasergravureinrichtung lichtbeeinflussende Strukturen in mindestens eine Oberfläche der Kunststoffbahn graviert werden und/oder durch Laserinnengravur im innern der Kunststoffbahn erzeugt werden, aus der erhaltenen strukturierten Kunststoffbahn einzelne Lichtleiterplatten erzeugt werden. Gegenstand ist weiterhin eine Anlage zur Herstellung von Lichtleiterplatten mit lichtbeeinflussenden Strukturen,

dadurch gekennzeichnet, dass

sie eine Einrichtung zur Erzeugung einer Kunststoffbahn, bevorzugt zumindest einen Extruder, umfasst,

eine Einrichtung zur Glättung der Oberfläche der Kunststoffplattenbahn während der Extrusion umfasst

sie eine Einrichtung zum kontinuierlichen Transport der Kunststoffbahn umfasst,

sie derart ausgestaltet ist, dass die Kunststoffbahn kontinuierlich unterhalb und/oder oberhalb mindestens einer Lasergravureinrichtung vorbeigeführt wird, und

sie eine Kunststoffbahntrennvorrichtung umfasst.

Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend im Detail beschrieben.

Die Begriffe Kunststoffbahn, Plattenbahn, Kunststoffplattenbahn und Bahn werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung synonym verwendet. Die Begriffe Kunststoffplatten, Lichtleitplatten, Lichtleiterplatten und Platte sowie die Begriffe

Kunststoffbahntrennvorrichtung und Trennvorrichtung werden ebenfalls synonym verwendet. Ebenfalls synonym sind die Begriffe Lasergraviereinrichtung und Lasergravureinrichtung.

Das Verfahren der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass eine

Lasergravureinrichtung in eine kontinuierliche Lichtleiterplattenproduktionsanlage, bevorzugt eine Kunststoffplattenextrusionslinie, integriert wird. Besonders bevorzugt wird die

Lasergravureinrichtung dabei zwischen dem sogenannten Glättwerk und der

Trennvorrichtung der Kunststoffextrusionslinie entweder oberhalb und/oder unterhalb der erkaltenden Kunststoffbahn angebracht (siehe Abbildung 1 für ein Beispiel mit oberhalb der Kunststoffbahn angebrachter Lasergravureinrichtung).

Durch die Integration der Lasergravureinrichtung in die kontinuierliche

Kunststoffplattenextrusionslinie können Muster von lichtbeeinflussenden Kavitäten bereits während der Produktion der Kunststoffplatten in der Vorschubbewegung der Plattenbahn in mindestens einer oder gleichzeitig in beide Oberflächen der erkaltenden

Kunststoffplattenbahn eingebracht werden. Nach vollständigem Erkalten der Kunststoffbahn können die Lichtleiterplatten, die das Muster aus lichtbeeinflussenden Kavitäten tragen, aus der Kunststoffbahn ausgeschnitten werden.

Die Erfinder haben herausgefunden, dass es zur Sicherstellung einer ausreichenden inneren Totalreflektion wichtig ist, dass die Lichtleiter möglichst planare Oberflächen aufweisen. Um dies zu gewährleisten umfassen die erfindungsgemäßen Anlagen ein Glättwerk bzw. wird im erfindungsgemäßen Verfahren ein Glättwerk verwendet. Dies führt dazu, dass Lichtleitplatten mit niedriger Oberflächenrauigkeit auf beiden Seiten erhalten werden.

Die Erfinder haben herausgefunden, dass besonders vorteilhafte Lichtleiter erhalten werden, wenn die Oberflächenrauigkeit des Lichtleiters, gemessen nach DIN EN ISO 4287 unter 1 mm, besonders bevorzugt unter 500 nm, ganz besonders bevorzugt unter 400, speziell bevorzugt unter 350 nm, ganz speziell bevorzugt unter 300 nm und insbesondere bevorzugt unter 250 nm liegt. Die Auswahl entsprechender Glättwerke sowie deren Betrieb zur Erreichung entsprechender Oberflächenrauhigkeiten sind von einem Fachmann unter Anwendung seines allgemeinen Fachwissens möglich.

Für das bevorzugte Lichtleitermaterial Poly(methyl)methacrylat-basierte Kunststoffe können 2, 3, 4 oder noch mehr walzige Glättwerke verwendet werden. Die Temperaturen der Walzen werden dabei bevorzugt in einem Bereich von 70 bis 130°C, besonders bevorzugt 80 bis 120 °C und ganz besonders bevorzugt 85 bis 1 15°C gewählt. Bevorzugt werden alle Walzen in diesem Temperaturbereich betrieben. Es können aber auch einzelne oder mehrere Walzen in anderen Temperaturbereichen betrieben werden.

Die Geschwindigkeit der Walzen kann bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 5 m/min gewählt werden.

Durch den Abstand der Lasergravureinrichtung vom Glättwerk und/oder die

Vorschubgeschwindigkeit der Bahn kann dabei die Temperatur der Kunststoffplattenbahn, bei der die Lasergravur erfolgt, gesteuert werden. Bei höherer Temperatur sind bei gleicher Laserleistung größere Kavitäten, die eine größere Lichtbeeinflussung bewirken, gravierbar. Zur Gravur von gleichgroßen Kavitäten reicht bei höherer Temperatur eine kleinere

Laserleistung. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Apparatur wird der Abstand zwischen dem Glättwerk und der Lasereinheit und/oder die Vorschubgeschwindigkeit daher so gewählt, dass die Plattenbahn auf die entsprechende Temperatur, bei der die Laserstrukturierung stattfinden soll, abgekühlt ist. Dabei werden Temperatur der Bahn und die Laserleistung so angepasst, dass Kavitaten mit gewünschter Geometrie (zum Beispiel Tiefe) entstehen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Geometrie der Kavitaten durch die Vorschubrichtung der Plattenbahn in x-Richtung und die Bewegung der Laserköpfe in y- Richtung, d.h. die Richtung quer zur Vorschubrichtung der Plattenbahn, bestimmt. Dabei ist die Extrusionsrate bzw. die Vorschubsgeschwindigkeit mit der Lasergeschwindigkeit gekoppelt.

Da das Muster der Kavitaten sowie die genaue Geometrie und Anordnung jeder einzelnen Kavität unter anderem von den Dimensionen der Lichtleiterplatte (Dicke, Höhe) und vom verwendeten Kunststoff der Lichtleiterplatte abhängt, muss die genaue Betriebsweise der erfindungsgemäßen Anlage bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens jeweils individuell festgelegt und die Parameter Laserleistung, Abstand zwischen Laserkopf und/oder des schwingbaren Spiegels von der diesem zugewandten Oberfläche der Kunststoffbahn, Dicke der Kunststoffbahn, Temperatur der Kunststoffbahn, Position der Lasergravureinheit und Extrusionsrate bzw. die Plattenvorschubsgeschwindigkeit jeweils individuell angepasst werden. Die erfindungsgemäß verwendete Anlage ist entsprechend ausgestaltet um eine individuelle Regelung der genannten Parameter gewährleisten zu können. Ferner ist sie mit entsprechenden computergesteuerten Regelungs-, Steuerungs- und

Überwachungseinheiten versehen.

In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Vorschubgeschwindigkeit der zu

gravierenden Kunststoffbahn zwischen 0,5 und 10 m/min, besonders bevorzugt zwischen 1 und 6 m/min, ganz besonders bevorzugt zwischen 2 und 4 m/min, variiert werden.

Die Kavitäten in der Oberfläche der Lichtleiterplatte weisen bevorzugt einen Tiefenbereich zwischen 40 - Ι ΟΟΟμηη, besonders bevorzugt 60 und 500 μηη, ganz besonders bevorzugt 100 und 300 μηη und einen Halbwertsdurchmesser (Definition: Durchmesser, bei dem die Kavitätstiefe die Hälfte des maximalen Zentrumswerts beträgt) zwischen 50 - δθθμηη, besonders bevorzugt 60 und 250 μηη, ganz besonders bevorzugt 80 und 150 μηη auf. Als Laser werden bevorzugt C02, Excimer, HeNe-Laser, N2-Laser und andere verwendet. Die Laserleistung pro Endstrahl, der auf die Plattenoberfläche trifft, beträgt zwischen 2W und 400W, bevorzugt 5W und 150W .

Die Temperatur der, der aktiven Lasergravureinrichtung zugewandten, Oberfläche der Kunststoffbahn liegt bevorzugt im Bereich von 25 bis 120°C, besonders bevorzugt von 40 bis 100°C und ganz besonders bevorzugt bei 60 bis 100°C. Sie kann jedoch abhängig vom verwendeten Polymer angepasst werden.

Die Erfinder haben herausgefunden, dass sich eine höhere Temperatur der

Kunststoffplattenbahn positiv auf die Spannungskorrosion auswirkt. Ohne an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, sind die Erfinder der Ansicht, dass bei der Lasergravur von Kunststoffen Kunststoffmoleküle aufgebrochen und verdampft werden, um so eine Kavität zu erzeugen. Die dabei entstehenden Gase können in den verbleibenden Kunststoff eindiffundieren und besonders bei PMMA, einem bevorzugt für Lichtleiterplatten

eingesetzten Kunststoff, Spannungskorrosion erzeugen. Dies kann zu Spannungsrissen führen. Durch die Lasergravur bei erhöhter Temperatur der Kunststoffplattenbahn können die Spannungen gemindert und somit Spannungsrisse in der Platte vermieden werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt daher die Temperatur der der aktiven Lasergravureinheit zugewandten Oberfläche der Kunststoffbahn bei einem auf

Polymethylmethacrylat (PMMA) basierenden Kunststoff 40 bis 120 °C, ganz besonders bevorzugt 60 bis 100 °C. Unter aktiver Lasergravureinrichtung wird dabei die

Lasergravureinrichtung verstanden, deren Laser beim passieren der Kunststoffbahn aktiviert ist. Obwohl die erfindungsgemäße Apparatur derart ausgestaltet sein kann, dass beide Oberflächen der Kunststoffbahn graviert werden können, kann es sein, dass die Anlage derart betrieben wird, dass nur eine Seite graviert wird. Der auf dieser Seite befindliche Laser wird dann als„aktiv" und der auf der anderen Seite befindliche Laser als„passiv" bezeichnet. Wird eine solche Anlage nur mit einem Laser betrieben, die Strahlen jedoch optisch entsprechend aufgeteilt, wird dadurch die„laseraktive" und„laserpassive" Seite definiert.

Die Lasergravureinrichtung ist rechnergesteuert, so dass sehr flexibel während des laufenden Extrusionsbetriebs von einem Muster aus lichtbeeinflussenden Kavitäten auf ein anders Muster umgestellt werden kann. Dazu kann die Lasergravureinrichtung bevorzugt Quer- (Y-Richtung) und/oder parallel (X-Richtung) und/oder im Abstand zur Oberfläche der Kunststoffbahn (Z-Richtung) bewegt werden. Es kann entweder die ganze Apparatur oder aber nur einige Teile, wie z. B. die Köpfe oder Spiegel bewegt werden. Dadurch wird eine hohe Flexibilität und Vielseitigkeit gewährleistet.

Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der Laserstrahl bevorzugt von einem oder mehreren Lasern erzeugt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird/werden der Strahl oder die Strahlen in weitere Strahlen aufgeteilt, die separat zur Strukturierung ausgenutzt werden können, und somit die Bearbeitungsgeschwindigkeit erhöhen. Die Strahlführung und -Spaltung kann dabei durch entsprechende optische Elemente, wie z.B. halbtransparente Spiegel, geregelt werden. Alle generierten Strahlen treffen schließlich auf unterschiedliche Stellen der Plattenoberfläche und erzeugen dort Kavitäten mit einer definierten Geometrie. Im letzten Abschnitt des Strahlverlaufs wird/werden erfindungsgemäß bevorzugt ein oder mehrere Laserkopf/Laserköpfe mit einer Linse (siehe zum Beispiel Abbildung 2a und 2b) und/oder ein oder mehrere, bevorzugt schwingbare, Spiegel, insbesondere ein Galvokopf (siehe zum Beispiel Abbildung 3) verwendet, um den jeweiligen Laserstrahl zu fokussieren. Der Kopf oder die Köpfe ist/sind über der Plattenbahn der kontinuierlichen Extrusionsanlage befestigt. Der Abstand zwischen Laserkopf und

Plattenoberfläche (Z-Richtung) ist bevorzugt verstellbar. Des Weiteren können die Köpfe Quer- (Y-Richtung) und/oder parallel (X-Richtung), besonders bevorzugt quer zur

Plattenvorschubsrichtung, bewegt werden, um einen größeren Plattenbereich abrastern zu können. In diesen besonders bevorzugten Ausführungsformen gelingt es die

Herausforderungen, Strukturen auf einer bewegten Platte aufzubringen und gleichzeitig zu gewährleisten, dass das vorher errechnete Strukturenmuster reproduzierbar und mit hoher Qualität auf der Plattenoberfläche wiedergegeben wird und nicht durch die Plattenbewegung verändert wird, zu lösen. Dabei erlaubt es das erfindungsgemäße Verfahren das

Strukturmuster in einer einfachen und preiswerten Weise zu verändern, und so an die entsprechende Lichtleiterplattengeometrie und Strukturgröße anzupassen. Des Weiteren kann die Strukturierungsgeschwindigkeit an die Vorschubgeschwindigkeit der

Plattenextrusionsanlage angepasst, und somit eine Ausstosslimitierung der

Plattenextrusionsanlage durch den Strukturierungsprozess vermieden werden. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt somit eine kontinuierliche und kostengünstige

Herstellung von Lichtleiterplatten.

Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Anlage umfasst bevorzugt eine

Einrichtung zur Entfernung der bei der Lasergravur entstehenden Gase, besonders bevorzugt eine Absaugvorrichtung. Entsprechende technische Lösungen sind dem

Fachmann bekannt. Es gibt diesbezüglich keine speziellen Restriktionen. Mit dem

erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfindungsgemäßen Anlage gelingt es somit gesundheitsschädliche Nebenprodukte auf einfache Weise zu eliminieren ohne aufwendige und teuere Schutzmassnahmen zu verwenden. Handelt es sich bei dem Kunststoff um einen Kunststoff auf Basis von PMMA, so handelt es sich beim entstehenden Gas hauptsächlich um MMA, welches in einer speziellen Variante des erfindungsgemäßen Verfahren aufgefangen und zur Herstellung von PMMA wiederverwendet wird.

Nach der Lasergravur wird in weiteren Prozessschritten des erfindungsgemäßen Verfahrens in kontinuierlicher Weise die Platte gegebenenfalls gereinigt, schutzkaschiert und

anschließend zugeschnitten. Die erfindungsgemäße Anlage ist entsprechend ausgestaltet.

Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Kunststoffbahn umfasst bevorzugt mindestens einen oder mehrere transparente(n), thermoplastische(n) Kunststoff(e), besonders bevorzugt handelt es sich um einen PMMA, Polycarbonat, Polystyrol, Cyclo- Olefin-Copolymere, PET, PMMI (Polymethyl methacrylimid), Polysulfon enthaltenden Kunststoff. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich um einen PMMA enthaltenden Kunststoff.

In einer speziellen Ausführungsform umfasst die Kunststoffbahn zudem Streu partikel, bevorzugt ΤΊ02, BaS04, Polystyrol- oder Polysilsesquioxan-basierte Systeme.

Die Dicke der erfindungsgemäß verwendeten Kunststoffbahn liegt bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 25 mm, besonders bevorzugt von 1 bis 20 mm und ganz besonders bevorzugt von 2 bis 10 mm.

Die nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung und zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung, schränken diese aber in keiner Weise ein. Beispiele

Beispiel 1 :

Als Beispiel 1 wird in den Abbildungen 1 , 2a und 2b eine erfindungsgemäße Apparatur mit einer Lasergravureinrichtung mit Laserköpfen gezeigt.

In Abbildung 1 wird eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage gezeigt. Aus einer transparenten Formmasse wird mittels eines Einschneckenextruders (1 ) und einer Düse (2) eine Kunststoffbahn (3) extrudiert und über das Glättwerk (4) geleitet. Die Abkühlstrecke (5) wird derart ausgestaltet, dass die zu strukturierende, der aktiven

Lasergravureinrichtung (7) zugewandte Oberfläche (6) der Kunststoffbahn (3) unterhalb des Laserkopfs (8) die gewünschte Temperatur aufweist. Nach der Gravur der Kunststoffbahn (3) wird deren Oberfläche in der Einheit (9) gereinigt, eine Schutzkaschierung aufgezogen (10), die Platten zurecht geschnitten (1 1 ) und palettiert (12).

Ein Vergleich zweier Kavitäten, welche bei gleicher Laserleistung jedoch unterschiedlicher Temperatur der Kunststoffbahn eingraviert wurden, zeigte, dass eine Erhöhung der

Temperatur der Kunststoffbahn um 70°C zu einer um 12% tieferen Kavität führte.

In Abbildung 2a , 2b und 3 wird jeweils ein vergrößerter Ausschnitt des Bereichs der erfindungsgemäßen Apparatur gezeigt, an dem sich die Lasergravureinrichtung (7) befindet.

In Abbildung 2a umfasst die Lasergravureinrichtung (7) einen Laser (13), einen

Umlenkspiegel (14) sowie mehrere Laserköpfe (8), welche sowohl in Y-Richtung (15), d.h. quer zur Vorschubrichtung der Plattenbahn, als auch in Z-Richtung (17) (Abstand des Laserkopfs zur Oberfläche der Plattenbahn) zur Bewegungsrichtung der Kunststoffbahn (X- Richtung) bewegt werden können. Die Laserköpfe (8) sind an der Haltevorrichtung (18) beweglich befestigt. Mit Hilfe des auf die verschiedenen Laserköpfe aufgeteilten Laserstrahls werden gleichzeitig mehrere Kavitäten (16) in die der Lasergravureinrichtung (7) zugewandte Oberfläche (6) eingraviert. Die der Lasergravureinrichtung (7) abgewandte Oberfläche (20) wird in diesem Beispiel nicht strukturiert. Zur Entfernung der bei der Gravur entstehenden Gase umfasst die Apparatur eine Absaugung (19). Abbildung 2b stellt eine um 90° gedrehte Ansicht der Abbildung 2a dar. Beispiel 2

Als Beispiel 2 wird in den Abbildungen 1 und 3 eine erfindungsgemäße Apparatur mit einer Lasergravureinrichtung mit Galvoköpfen gezeigt.

Abbildung 3 unterscheidet sich von Abbildung 2a dadurch, dass anstelle von Laserkopen (8) Galvokopfe (21 ) verwendet werden. Auch diese können entsprechend in Y-Richtung (15) und Z-Richtung (17) bewegt werden.

Beispiel 3

In Beispiel 3 wird der Effekt der Temperaturvariation der Kunststoffbahn auf die Kavitäten gezeigt.

Zur Laserstrukturierung wurde dabei ein Eurolaser M1200 Tisch verwendet, ausgestattet mit einem x-y fahrbaren Gravuroptikkopf. Der Abstand zwischen Kopf und der diesem zugewandten Plattenoberfläche wurde manuell eingestellt, so dass ein Abstand von 60 mm zwischen der 2.5"-Linse und Plattenoberfläche entstanden ist. Die x-y Laserkopfposition über der Platte wurde computergesteuert. Die Laserstrukturen wurden auf der Platte eingraviert.

Ausgewählt für die Lasergravur wurden kontinuierlich extrudierte Platten der Acryl-Formasse PLEXIGLAS ® POQ66, die eine besonders hohe optische Reinheit aufweist. Es wurden Platten bei Temperaturen von 20°C und 90°C laserstrukturiert, bei einer Laserleistung von 100W. Die entstandenen Kavitäten in der Plattenoberfläche wurden mittels

Rasterelektronenmikroskop (REM) von Schnittbildern ermittelt. Aus den REM Bildern ist zu erkennen, dass tiefere Kavitäten bei höherer Arbeitstemperatur entstehen. Der

Tiefenunterschied zwischen beiden Temperaturen betrug ca. ΘΟμηη, was ca. 12% entspricht.

Zum Test der Spannungsrissbeständigkeit wurden die Platten in Ethylester eingetaucht. Die bei 20°C laserstrukturierten Platten zeigten bereits nach 30 sek. Eintauchzeit mehrere deutlich sichtbare Risse. Die bei 90°C laserstrukturierten Platten zeigten selbst nach 8 min Eintauchzeit keine Risse. Dies zeigt, dass die in line Laserstrukturierung bei erhöhter Temperatur sowohl zu einer verbesserten Spannungsriss- als auch

Chemikalienbeständigkeit führt. Beispiel 4

In Beispiel 4 wird die kontinuierliche Laserstrukturierung eines PMMA basierten Lichtleiters gezeigt.

Für dieses Beispiel wurde der Eurolaser M1200 Laser mit den gleichen Parametern verwendet wie in Beispiel 3. Für Bewegung des Laserkopfs wurde die Bewegung auf die y- Achse eingeschränkt, wobei die Strukturierung nur in einer Richtung (,,hin"-Bewegung) erfolgt ist. Eine Lichtleiterplatte mit einer Breite von 250 mm wurde unterhalb des sich bewegenden Laserkopfs entlang der x-Achse mit einer Geschwindigkeit von 0,32m/min gefahren. Die Geschwindigkeit des Lasers betrug 1 m/sec. Somit sind auf der Plattenoberfläche

Linienabstände von 5 mm entstanden. Hierbei ist der Hin- und Rückweg des Laserkopfs inklusive einer Ruhepause von 0,5 s zu berücksichtigen. Die Lichtauskopplung der resultierenden Lichtleiterplatte wurde mittels einer Leuchtdichte CCD Kamera ermittelt.

Hierbei wurde das Licht über die beiden kurzen Seiten mit Hilfe von LEDs eingekoppelt. Das erhaltene Leuchtdichtebild zeigte die Helligkeitsverteilung für den laserstrukturierten

Lichtleiter. Jedem Grauton ist dabei eine bestimmte Leuchtdichte zugeordnet, wobei hellere Töne höhere Leuchtdichtewerte bedeuten. Im vorliegenden Fall wurde gefunden, dass die Helligkeitsverteilung über die Platte relativ homogen ist, d.h. es wird entsprechend viel Licht auch aus der Plattenmitte ausgekoppelt. Dies zeigt, dass die kontinuierliche Produktion der Lichtleiterplatte erfolgreich durchgeführt wurde und das Muster hinreichend präzise erzeugt werden konnte.

Beispiel 5

Es wird der Einfluss des Glättwerks auf die Oberflächenrauhigkeit von extrudierten PMMA basierten Lichtleitern gezeigt.

Für dieses Beispiel wurden Lichtleitplatten mit und ohne Glättwerk extrudiert und die

Oberflächenrauhigkeit bestimmt. Hierzu wurde ein 4-Walzen Glättwerk verwendet.

Die Prozessparameter der Walzen des Glättwerks für die Plattendicke von 1 ,5 bis 6 mm sind die folgenden:

Temperatur:

Walze 1 : 85 bis 92 °C

Walze 2: 94 bis 100 °C

Walze 3: 102 bis 1 12 °C

Walze 4: 105 bis 1 13 °C

Geschwindigkeit:

Leitgeschwindigkeit Walze 2: 1 ,0 bis 3,6 m/min

Die Geschwindigkeiten der Walzen 1 , 3 und 4 werden zur Leitgeschwindigkeit der Walze 2 bis zu 1 ,5 % langsamer gefahren.

Die Primärprofilkenngröße der Oberflächenrauhigkeit wurde nach DIN EN ISO 4287 bestimmt. Die ermittelten Oberflächenprofile sind in Abbildung 4 zu sehen. Die Lichtleitplatte extrudiert ohne Glättwerk weist eine deutlich höhere Oberflächenrauhigkeit auf, als die Platte mit Glättwerk. Die Gesamthöhe des Profils Pt beträgt für die Platte ohne Glättwerk 2,07 μηη und mit Glättwerk 0,24 μηη.

Die Lichtleiterplatten wurden erfindungsgemäß graviert. Anwendungstechnische Prüfungen ergaben, dass die erfindungsgemäßen Lichtleiterplatten hervorragende

Lichtauskopplungseigenschaften aufwiesen, wogegen die Platten ohne Glättung keine ausreichende Performance zeigten. Bezugszeichenliste:

1 : Einschneckenextruder

2: Düse

3: Kunststoffbahn

4: Glättwerk

5: Abkühlstrecke

6: Der aktiven Lasergravureinheit zugewandte Oberfläche der Kunststoffbahn (3)

7: Lasergravureinrichtung

8: Laserkopf

9: Reinigungseinheit

10: Einheit zum Aufbringen der Schutzkaschierung

1 1 : Plattentrennvorrichtung

12: Palettierung

13: Laser

14: Umlenkspiegel

15: Y-Richtung

16: Kavität

17: Z-Richtung

18: Haltevorrichtung

19: Absaugung

20: Der aktiven Lasergravureinheit abgewandte Oberfläche der Kunststoffbahn (3)

21 : Galvoköpfe