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Title:
CONTROL AND DATA-TRANSFER SYSTEM, GATEWAY MODULE, I/O MODULE, AND METHOD FOR PROCESS CONTROL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/008948
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to meet security requirements placed on an automation system, the invention provides a control and data-transfer system (10) for controlling security-critical processes, which comprises I/O modules (201, 202), which are connected to a gateway module (100) by means of a first communication network (510), wherein the gateway module (100) is connected to a second communication network (520) hierarchically superior to the first communication network and acts as a gateway between the first and the second communication network. The I/O modules (201, 202) comprise a diagnosis unit (400) for producing status data. Furthermore, the gateway module (100) and the I/O modules (201, 202) communicate by means of the first communication network (510) in an error-secured manner. The gateway module (100) is also designed to perform security processing of the data. The invention further relates to a gateway module (100) and an I/O module (201, 202) for use in such a control and data-transfer system (10) and to a method for secure process control.

Inventors:
HELLMANN KLAS (DE)
OSTER VIKTOR (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/066205
Publication Date:
January 21, 2016
Filing Date:
July 15, 2015
Export Citation:
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Assignee:
PHOENIX CONTACT GMBH & CO (DE)
International Classes:
H04L12/40; G05B9/03; G05B19/418
Domestic Patent References:
WO2006008257A12006-01-26
Foreign References:
EP2348373A12011-07-27
EP2667304A22013-11-27
DE19939567A12001-03-08
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BLUMBACH & ZINNGREBE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Steuer- und Datenübertragungssystem (10) zum Steuern von sicherheitskritischen Prozessen mit einer Mehrzahl von E/A-Modulen (201, 202), welche über ein erstes

Kommunikationsnetzwerk (510) mit einem Gateway-Modul (100) verbunden sind, wobei

- das Gateway-Modul (100) mit einem zweiten, dem ersten Kommunikationsnetzwerk (510) hierarchisch übergeordneten Kommunikationsnetzwerk (520) verbunden ist und als Gateway zwischen dem ersten und zweiten Kommunikationsnetzwerk wirkt ,

- wenigstens eines der E/A-Module (201, 202) eine

Diagnoseeinheit (400) zum Erzeugen von Statusdaten

betreffend den Funktionszustand eines Ein- und/oder

Ausgangs und/oder einer an einen Ein- oder Ausgang

angeschlossenen Prozesseinrichtung umfasst,

- das Gateway-Modul (100) mit den E/A-Modulen (201, 202) über das erste Kommunikationsnetzwerk (510) fehlergesichert kommuniziert, um Statusdaten und Eingangs- und/oder

Ausgangsdaten zu übertragen, und

- das Gateway-Modul (100) zur sicherheitsgerichteten

Verarbeitung der Statusdaten und/oder der Eingangsund/oder Ausgangsdaten ausgebildet ist.

2. Steuer- und Datenübertragungssystem nach Anspruch 1, wobei die sicherheitsgerichteten Eingangsdaten von einem einkanaligen Eingangs-Modul erfasst und/oder die

sicherheitsgerichteten Ausgangsdaten von einem einkanaligen Ausgangs-Modul ausgegeben werden.

3. Steuer- und Datenübertragungssystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das Gateway-Modul (100) zum

Ausführen der sicherheitsgerichteten Verarbeitung der

Statusdaten und/oder der Eingangs- und/oder Ausgangsdaten eine, insbesondere redundant ausgelegte, Sicherheitslogik (110) umfasst.

4. Steuer- und Datenübertragungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die sicherheitsgerichtete Verarbeitung der Statusdaten und/oder der Eingangsund/oder Ausgangsdaten das Ausführen wenigstens einer

Sicherheitsfunktion umfasst.

5. Steuer- und Datenübertragungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das erste

Kommunikationsnetzwerk (510) ein lokaler Bus ist und die E/A-Module (201, 202) als modulare Ein- und Ausgangsgeräte ausgebildet sind. 6. Steuer- und Datenübertragungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Prozesssteuerung durch eine mit dem zweiten Kommunikationsnetzwerk verbundene Steuereinrichtung und/oder durch das Gateway-Modul erfolgt. 7. Steuer- und Datenübertragungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Gateway-Modul (100) und die E/A-Module (201, 202) dazu ausgebildet sind, zur fehlergesicherten Kommunikation Datentelegramme

auszutauschen, welche eine Prüfsumme und/oder wenigstens einen Zählerwert umfassen, wobei der Zählerwert nach jedem erfolgreich übertragenen Datentelegramm inkrementiert wird.

8. Steuer- und Datenübertragungssystem nach Anspruch 7, wobei für jedes der an das erste Kommunikationsnetzwerk (510) angeschlossenen E/A-Module (201, 202) das jeweilige Datentelegramm einen unterschiedlichen, individuellen

Zählerwert umfasst.

9. Steuer- und Datenübertragungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Diagnoseeinheit (300, 400) wenigstens eines E/A-Moduls (201, 202) Daten mit einer zugeordneten Diagnoseeinheit austauscht, welche in einer an einen Eingang oder Ausgang des E/A-Moduls (201, 202) angeschlossenen Prozesseinrichtung (600) angeordnet ist.

10. Steuer- und Datenübertragungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Diagnoseeinheit (400) eines E/A-Moduls (201, 202) und/oder die Diagnoseeinheit einer an ein E/A-Modul angeschlossenen Prozesseinrichtung (600) mittels vom Gateway-Modul übertragener Steuerdaten steuerbar ist.

11. Gateway-Modul zum Einsatz in einem Steuer- und

Datenübertragungssystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, umfassend

- Schnittstellen zum Anschließen an ein erstes und an ein zweites Kommunikationsnetzwerk, wobei das Gateway-Modul über das erste Kommunikationsnetzwerk mit einer Mehrzahl von E/A-Modulen (201, 202) verbindbar ist, und wobei das Gateway-Modul (100) dazu ausgebildet ist, mit den E/A- Modulen (201, 202) über das erste Kommunikationsnetzwerk (510) fehlergesichert zu kommunizieren, um Eingangs¬ und/oder Ausgangsdaten zu übertragen und um Statusdaten von wenigstens einem E/A-Modul (201, 202) zu empfangen, und - eine insbesondere als Sicherheitslogik ausgebildete

Sicherheitssteuerungseinheit (130), welche zum Ausführen einer Sicherheitsverarbeitung der Statusdaten und/oder Eingangs- und/oder Ausgangsdaten ausgebildet ist.

12. E/A-Modul (201, 202) zum Einsatz in einem Steuer- und Datenübertragungssystem (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, umfassend

- wenigstens einen Ein- und/oder Ausgang zum Anschließen einer insbesondere als Sensor oder Aktor ausgebildeten

Prozesseinrichtung,

- eine Diagnoseeinheit zum Erzeugen von Statusdaten

betreffend den Funktionszustand des Ein- und/oder Ausgangs und/oder einer an den Ein- und/oder Ausgang angeschlossenen Prozesseinrichtung,

- eine Schnittstelle (210) zum Anschließen an ein

Kommunikationsnetzwerk (510), wobei das E/A-Modul (201, 202) dazu ausgebildet ist, über das Kommunikationsnetzwerk (510) fehlergesichert mit einem Gateway-Modul (100) zu kommunizieren.

13. Verfahren zur sicheren Prozesssteuerung in einem

Steuer- und Datenübertragungssystem mit einer Mehrzahl von E/A- Modulen (201, 202), welche über ein erstes

Kommunikationsnetzwerk (510) mit einem Gateway-Modul (100) verbunden sind, wobei das Gateway-Modul (100) mit einem zweiten, dem ersten Kommunikationsnetzwerk (510)

hierarchisch übergeordneten Kommunikationsnetzwerk (520) verbunden ist und als Gateway zwischen dem ersten und zweiten Kommunikationsnetzwerk wirkt, umfassend die

Schritte : - Erzeugen von Statusdaten durch eine in wenigstens einer der E/A-Module angeordneten Diagnoseeinheit, wobei die Statusdaten Informationen betreffend den Funktionszustand eines Ein- und/oder Ausgangs des E/A -Moduls und/oder einer an einen Ein- oder Ausgang des E/A- Moduls angeschlossenen Prozesseinrichtung umfassen,

- Ausführen einer fehlergesicherten Kommunikation zwischen dem Gateway-Modul (100) und den Eingangs- und/oder

Ausgangs-Modulen (201, 202) über das erste Kommunikations- netzwerk (510), um Statusdaten und Eingangs- und/oder

Ausgangsdaten zu übertragen, und

- sicherheitsgerichtete Verarbeitung der Statusdaten und/oder der Eingangs- und/oder Ausgangsdaten durch das Gateway-Modul (100) .

14. Verfahren nach Anspruch 13, ferner umfassend den

Schritt :

- Fernsteuern der Diagnoseeinheit durch das Gateway-Modul (100) durch Übertragen von Steuerdaten vom Gateway-Modul (100) zu der Diagnoseeinheit.

Description:
Steuer- und DatenübertragungsSystem, Gateway-Modul, E/A-Modul und Verfahren zur ProzessSteuerung

Beschreibung

Die Erfindung betrifft allgemein die Automatisierungs ¬ technik, und insbesondere ein Steuer- und Datenübertragungssystem zum Steuern von sicherheitskritischen

Prozessen mit einer Mehrzahl von Eingangs- und/oder

Ausgangs-Modulen, welche über ein Kommunikationsnetzwerk mit einem Gateway-Modul verbunden sind, sowie ein Verfahren zur sicheren Prozesssteuerung.

In der Automatisierungstechnik erfolgt die Prozesssteuerung häufig mittels einer Steuereinrichtung, die über ein

Kommunikationssystem mit dezentralen Eingangs- und

Ausgangs-Modulen, oder kurz E/A-Modulen, verbunden ist. Die Anbindung an den zu steuernden Prozess erfolgt mittels Sensoren und Aktoren, welche jeweils an entsprechende E/A- Module angeschlossen sind, wobei die E/A-Module

Eingangsdaten von Sensoren empfangen und Ausgangsdaten an Aktoren ausgeben.

Das Kommunikationssystem kann beispielsweise als

Feldbussystem ausgebildet sein. Auch kann eine

hierarchische Kommunikationsstruktur vorgesehen sein, wobei unterschiedliche Kommunikationsnetzwerke mittels eines Gateway-Moduls miteinander verbunden sein können. Bekannt ist beispielsweise der Einsatz modularer Stationen, welche einen Buskoppler und eine Mehrzahl von E/A-Modulen,

beispielsweise in Form elektronischer aufsteckbarer Module, umfassen, wobei die Kommunikation zwischen Buskoppler und E/A-Modulen üblicherweise über einen lokalen Bus erfolgt, und der Buskoppler über eine Schnittstelle zu einem

überlagerten Feldbus verfügt. Die Verbindung innerhalb des lokalen Busses kann dabei kabellos über Kontakte erfolgen, wobei zu diesem Zweck der Buskoppler und die E/A-Module auf eine Tragschiene, insbesondere eine DIN-Hutschiene

aufgerastet werden. Ein Gateway-Modul, welches den

Buskoppler umfasst und den lokalen Bus mit einem

hierarchisch übergeordneten Kommunikationsnetzwerk

verbindet, wird in diesem Zusammenhang auch als Busklemme bezeichnet .

Häufig ist es notwendig, Sicherheitsfunktionen zum Schutz von Mensch, Maschine oder Umwelt zu realisieren, wie die Abschaltung einer Maschine nach Öffnen einer Schutztür oder Betätigung eines Not-Aus-Schalters. Die von

Sicherheitsfunktionen verarbeiteten bzw. erzeugten und somit sicherheitsrelevanten Eingangs- und Ausgangsdaten werden in der Regel mittels fehlersicherer E/A-Module verarbeitet und unter Verwendung eines fehlersicheren

Übertragungsprotokolls zwischen Steuerung und E/A-Modulen ausgetauscht .

Bekannte Standards für die Entwicklung von elektrischen, elektronischen und programmierbar elektronischen Systemen, die eine Sicherheitsfunktion ausführen, sind beispielsweise IEC 61508 und ISO 13849.

Für die Erfassung sicherheitsrelevanter Signale werden derzeit spezielle, sichere Eingangs- und Ausgangsmodule verwendet, bei denen die Signale redundant erfasst und innerhalb des Gerätes auf Plausibilität und Fehler überprüft werden. Dazu sind mindestens zwei, typischerweise mit Mikroprozessoren aufgebaute Kerne bzw. Kanäle

notwendig, in denen die erfassten Daten zweikanalig

bearbeitet und gegeneinander verglichen werden. Im Weiteren erfolgt die Umsetzung der Sicherheitskommunikation separat in jedem Modul. In modular aufgebauten Stationen mit mehreren Modulen werden in der Regel mehrere solche

sicheren Eingangs- und Ausgangsmodule verwendet, die unabhängig voneinander arbeiten und individuell von der überlagerten Steuerung angesprochen werden.

Die modular aufgebauten Stationen umfassen daneben in der Regel auch Module zur Erfassung von nicht

sicherheitsrelevanten Signalen, welche typischerweise einkanalig ausgebildet sind, sowie mindestens ein Gateway- Modul zur Ankopplung der Station an das jeweils verwendete übergeordnete Netzwerk. Das Gateway-Modul ist ebenfalls insoweit ein intelligentes Gerät, als dass in diesem die Daten aus den lokalen E/A-Modulen an das verwendete

Netzwerk angepasst und entsprechend umgerechnet werden.

Es werden somit unterschiedliche E/A-Module für

sicherheitsrelevante und nicht sicherheitsrelevante Signale eingesetzt. Dadurch erhöht sich der Aufwand in Entwicklung, Herstellung, Logistik, Schulung und in allen die

Automatisierung betreffenden Aspekten. Zudem vervielfältigt sich die Zahl der mit Mikroprozessoren aufgebauten Kerne innerhalb einer solchen Station mit jedem weiteren Modul, was diese ebenfalls technisch und kommerziell aufwändiger macht. Zusätzlich ist je nach verwendetem Netzwerk für die Übertragung der sicheren Signale ein anderes sicheres Protokoll zu implementieren. Dieses erhöht die Varianz der Module weiter.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg

aufzuzeigen, wie an ein Automatisierungssystem gestellte Sicherheitsanforderungen gegenüber dem Stand der Technik verbessert, optimiert oder auf flexiblere Weise erfüllt werden können. Die oben genannte technische Aufgabe wird zum einen durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Dementsprechend sieht die Erfindung ein Steuer- und

Datenübertragungssystem zum Steuern von

sicherheitskritischen Prozessen vor, welches zumindest eine Mehrzahl von E/A-Modulen umfasst, welche über ein erstes Kommunikationsnetzwerk mit einem Gateway-Modul verbunden sind, wobei das Gateway-Modul mit einem zweiten, dem ersten hierarchisch übergeordneten Kommunikationsnetzwerk

verbunden ist und als Gateway zwischen dem ersten und zweiten Kommunikationsnetzwerk wirkt. Wenigstens eines der E/A-Module umfasst eine Diagnoseeinheit zum Erzeugen von Statusdaten betreffend den Funktionszustand eines Ein- und/oder Ausgangs und/oder einer an einen Ein- oder Ausgang angeschlossenen Prozesseinrichtung. Ferner sind das

Gateway-Modul und die E/A-Module dazu ausgebildet, über das erste Kommunikationsnetzwerk fehlergesichert zu

kommunizieren, um Statusdaten und Eingangs- und/oder

Ausgangsdaten zu übertragen. Das Gateway-Modul ist ferner zur sicherheitsgerichteten Verarbeitung der Statusdaten und/oder der Eingangs- und/oder Ausgangsdaten ausgebildet. Vorteilhaft kann die sicherheitsgerichtete Verarbeitung der Statusdaten und/oder der Eingangs- und/oder Ausgangsdaten durch das Gateway-Modul auch das Ausführen wenigstens einer Sicherheitsfunktion umfassen. Vorzugsweise werden dabei durch die Sicherheitsfunktion in Abhängigkeit

sicherheitsgerichteter Eingangsdaten und in Abhängigkeit der übermittelten Statusdaten sicherheitsgerichtete

Ausgangsdaten erzeugt. Eine Sicherheitsfunktion kann auch eine Sicherheitsverknüpfung sein, welche beispielsweise der sicherheitsgerichteten Verknüpfung redundant

bereitgestellter Signale oder Daten dient.

Die E/A-Module können vorteilhaft als Eingangs- und/oder Ausgangs-Module ausgebildet sein, d.h. Eingänge und/oder Ausgänge zum Anschließen von Prozesseinrichtungen wie

Sensoren und/oder Aktoren aufweisen.

Das Gateway-Modul verarbeitet vorzugsweise die

Eingangsdaten und die Statusdaten der Eingangsmodule in der Art und Weise, dass die Eingangsdaten den Anforderungen der Sicherheitsnormen entsprechen. Die sicheren Eingangsdaten können dann zu einer überlagerten sicheren Steuerung und/oder einer überlagerten Standard-Steuerung übertragen werden. Zusätzlich oder alternativ können diese Daten innerhalb des Gateway-Moduls sicher verarbeitet werden und das Ergebnis an die Ausgänge übertragen werden.

Auf der Ausgangsseite übernimmt das Gateway-Modul

vorzugsweise das Übertragen der Ausgangsdaten und die

Diagnose der Ausgangskreise, so dass der Zustand der

Ausgangsmodule überwacht wird, um im Fehlerfall

entsprechend reagieren zu können. Die Ansteuerung der Ausgänge kann beispielsweise derart erfolgen, dass zwei Ausgangsmodule angesteuert werden, die zusammen einen zweikanaligen sicheren Ausgang bilden. Es können aber beispielsweise auch Standard-Ausgänge

eingesetzt werden, die überwacht werden, wobei nur ein vorgeschaltetes sicheres Ausgangsmodul vorgesehen ist, dass im Fehlerfall die Versorgung der Standard Ausgangsmodule abschaltet .

Ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, die Sicherheitslogik in das Gateway-Modul zu

verlagern, anstatt diese in den einzelnen E/A-Modulen vorzusehen, wobei in vorteilhafter Weise die Erfassung von sicherheitsrelevanten Signalen mit E/A-Modulen erfolgt, welche üblicherweise nur für nicht sicherheitsrelevante Signale ausgebildet sind, insbesondere mit einkanaligen E/A-Modulen. Da die generellen Signale bei sicherheits ¬ relevanten E/A-Modulen und nicht sicherheitsrelevanten E/A- Modulen seitens der Physik gleich sind, ist erfindungsgemäß insbesondere vorgesehen, sicherheitsgerichtete und nicht sicherheitsgerichtete Signale mit identischen E/A-Modulen zu erfassen, was zur Erhöhung der Flexibilität führt, da weniger unterschiedliche E/A-Module verwendet werden müssen, wodurch auch der Entwicklungsaufwand massiv

reduziert werden kann. Es werden somit vorzugsweise auch sicherheitsgerichtete Eingangsdaten von einem einkanaligen Eingangs-Modul erfasst und/oder sicherheitsgerichtete

Ausgangsdaten von einem einkanaligen Ausgangs-Modul

ausgegeben. Ein Überprüfen und Gegenprüfen von Daten, welches gemäß dem Stand der Technik in zweikanaligen E/A-Modulen für

sicherheitsrelevante Signale erfolgt, erfolgt

erfindungsgemäß an einer zentralen Stelle im Gateway-Modul. Zu diesem Zweck umfasst das Gateway-Modul vorzugsweise eine, insbesondere redundant ausgelegte, Sicherheitslogik, welche zur sicherheitsgerichteten Verarbeitung von

Statusdaten und/oder von Eingangs- und/oder Ausgangsdaten und/oder zum Ausführen einer Sicherheitsfunktion

ausgebildet ist.

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des

Steuer- und Datenübertragungssystem ist das erste

Kommunikationsnetzwerk ein lokaler Bus und die E/A-Module sind als modulare Ein- und Ausgangsgeräte ausgebildet. Der lokale Bus unterstützt vorzugsweise wenigstens ein

ausgewähltes Bus-Protokoll, beispielsweise ein Feldbus- Protokoll wie INTERBUS oder Profibus. Prinzipiell kann jedoch jedes geeignete Bus-Protokoll eingesetzt werden. Da die Verbindung innerhalb des lokalen Busses vorteilhaft kabellos über Kontakte durch Aufrasten auf eine Tragschiene erfolgt, ist die lokale Ausdehnung innerhalb der Station, welche das Gateway-Modul und die E/A-Module umfasst, begrenzt. Die Erfinder haben erkannt, dass bei dieser

Ausführungsform ein vollständig ausgeprägtes

Sicherheitsprotokoll wie es aus dem Stand der Technik für die Übertragung sicherheitsgerichteter Daten bekannt ist, nicht erforderlich ist, sondern eine ausreichende

Sicherheit durch wenige technische Maßnahmen gegen

Datenfälschung und Unregelmäßigkeiten bei der

Datenübertragung gewährleistet werden kann. Die

Sicherheitskommunikation ist nur noch ab dem Gateway-Modul, auch als Busklemme bezeichnet, in das zweite, überlagerte Kommunikationsnetzwerk erforderlich. Das zweite

Kommunikationsnetzwerk kann beispielsweise als Feldbus ausgebildet sein.

Die Prozesssteuerung erfolgt typischerweise durch eine mit dem zweiten Kommunikationsnetzwerk verbundene,

beispielsweise als speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) ausgebildete Steuereinrichtung. Da die

sicherheitsgerichtete Logikverarbeitung vom Gateway-Modul ausgeführt wird und somit das Gateway-Modul zum Verarbeiten sowohl sicherheitsgerichteter als auch nicht

sicherheitsgerichteter Daten ausgebildet ist, ist es auch denkbar, dass das Gateway-Modul die Prozesssteuerung für die lokale Station übernimmt, d.h. die vollständige

Steuerung der Ein- und Ausgänge der an das erste

Kommunikationsnetzwerk angeschlossenen E/A-Module.

Wie die Erfinder erkannt haben, sind in den E/A-Modulen anstatt der gemäß dem Stand der Technik verwendeten

Sicherheitslogik nur wenige Diagnoseerweiterungen

erforderlich, um die sicherheitsrelevanten physikalischen Signale fehlerfrei zu erfassen und an das Gateway-Modul zu übertragen. Diese dienen insbesondere der Diagnose der Übertragungsstrecke vom E/A-Modul bis zum Gateway-Modul und die Diagnose der Peripherie und der Ein- und Ausgänge.

Dementsprechend sind das Gateway-Modul und die E/A-Module zur fehlergesicherten Kommunikation ausgebildet. Besonders vorteilhaft sind die Module dazu ausgebildet, zur

fehlergesicherten Kommunikation Datentelegramme

auszutauschen, welche eine Prüfsumme und/oder wenigstens einen Zählerwert umfassen, wobei der Zählerwert nach jedem erfolgreich übertragenen Datentelegramm inkrementiert wird. Die Prüfsumme kann beispielsweise als CRC (Cyclic

Redundancy Check) ausgebildet sein. Durch die Dynamik, d.h. die Änderung des Zählerwertes, können Fehler bei der

Datenübertragung, insbesondere verlorene oder doppelt gesendete Datentelegramme, erkannt werden.

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist ferner vorgesehen, dass für jedes der an das erste

Kommunikationsnetzwerk angeschlossenen E/A-Module das jeweilige Datentelegramm einen unterschiedlichen,

individuellen Zählerwert umfasst. Die Verwendung

individueller Zähler, die für jedes der E/A-Module in einem Datentelegramm jeweils unterschiedliche Werte haben, ermöglicht besonders vorteilhaft eine Diagnose der

Adressierung der einzelnen E/A-Module innerhalb der

Station. Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass ein

gemeinsames Datentelegramm alle an das erste

Kommunikationsnetzwerk angeschlossenen E/A-Module

durchläuft und die jeweiligen individuellen Zählerwerte für die E/A-Module umfasst.

In den einzelnen E/A-Modulen werden im Gegensatz zum Stand der Technik nur noch einfache Diagnoseinstanzen verwendet, die die Sicherheitslogik im Gateway-Modul bei der

Fehlererkennung unterstützen. Zu diesem Zweck weist

zumindest ein E/A-Modul, typischerweise alle E/A-Module, eine Diagnoseeinheit auf, welche zur Diagnose der Ein- und/oder Ausgänge des jeweiligen E/A-Moduls und/oder zur Diagnose einer an einen Ein- oder Ausgang des jeweiligen E/A-Moduls angeschlossenen Prozesseinrichtung, sowie zum Erzeugen entsprechender Statusdaten ausgebildet ist. Ein diagnostizierbarer Fehler eines Ein- oder Ausgangs kann beispielsweise ein aufgetretener Masseschluss sein. Zur Diagnose der Peripherie, d.h. einer angeschlossenen Prozesseinrichtung wie beispielsweise eines Sensors oder Aktors ist vorteilhaft vorgesehen, dass die Diagnoseeinheit im jeweiligen E/A-Modul Daten mit einer zugeordneten

Diagnoseeinheit austauscht, welche in einer an einen

Eingang oder Ausgang des E/A-Moduls angeschlossenen

Prozesseinrichtung angeordnet ist. Auf diese Weise können Fehler im Peripherie-Gerät erkannt und durch die Diagnose ¬ einheit im E/A-Modul abgefragt werden. Besonders vorteilhaft ist die Diagnoseeinheit wenigstens eines E/A-Moduls und/oder die Diagnoseeinheit einer an das E/A-Modul angeschlossenen Prozesseinrichtung mittels vom Gateway-Modul übertragener Steuerdaten steuerbar. Es können dazu verschiedene Diagnoseinstanzen innerhalb der

Diagnoseeinheiten in den E/A-Modulen und/oder in den angeschlossenen Peripherie-Geräten vorgesehen werden, die von der im Gateway-Modul angeordneten Sicherheitslogik angesprochen werden und durch die Erwartungshaltung in der Sicherheitslogik auf Fehlerverhalten überprüft werden. Es erfolgt somit eine Fernsteuerung der Diagnoseeinheiten im E/A-Modul und/oder in der Prozesseinrichtung durch das Gateway-Modul. Eine separate Absicherung und

Diagnoseauswertung in den E/A-Modulen ist dadurch nicht erforderlich. Die Bearbeitung der E/A-Daten und der

Diagnosedaten erfolgt ausschließlich im Gateway-Modul. Das oben genannte technische Problem wird auch durch die Merkmale des Anspruchs 11 gelöst.

Danach ist ein Gateway-Modul zum Einsatz in dem

beschriebenen Steuer- und Datenübertragungssystem

vorgesehen, welches Schnittstellen zum Anschließen an ein erstes und an ein zweites Kommunikationsnetzwerk umfasst, wobei das Gateway-Modul über das erste

Kommunikationsnetzwerk mit einer Mehrzahl von E/A-Modulen verbindbar ist, und wobei das Gateway-Modul dazu

ausgebildet ist, mit den E/A-Modulen über das erste

Kommunikationsnetzwerk fehlergesichert zu kommunizieren, um Eingangs- und/oder Ausgangsdaten zu übertragen und um

Statusdaten von wenigstens einem E/A-Modul zu empfangen. Ferner umfasst das Gateway-Modul eine insbesondere als

Sicherheitslogik ausgebildete Sicherheitssteuerungseinheit , welche zum Ausführen einer Sicherheitsverarbeitung

ausgebildet ist, d.h. zur sicherheitsgerichteten

Verarbeitung der Statusdaten und/oder der Eingangs- und/oder Ausgangsdaten.

In Abhängigkeit der sicherheitsgerichteten Verarbeitung im Gateway-Modul können vorteilhaft in einer überlagerten Sicherheitssteuerung Sicherheitsfunktionen ausgeführt werden. In einer vorteilhaften Ausführungsform kann aber auch vorgesehen sein, dass das Gateway-Modul zum Ausführen wenigstens einer Sicherheitsfunktion ausgebildet ist, welche vorzugsweise in Abhängigkeit sicherheitsgerichteter Eingangsdaten und in Abhängigkeit empfangener Statusdaten sicherheitsgerichtete Ausgangsdaten erzeugt. In dieser Ausführungsform kann auf das Ausführen von

Sicherheitsfunktionen in einer überlagerten Sicherheitssteuerung vorteilhaft verzichtet werden, es können aber auch zusätzliche Sicherheitsfunktionen in einer überlagerten Sicherheitssteuerung ausgeführt werden. Ferner liegen auch alle oben im Zusammenhang mit dem

Steuer- und Datenübertragungssystem beschriebenen

Ausführungsformen eines solchen Gateway-Moduls ebenfalls im Rahmen der Erfindung. Das oben genannte technische Problem wird ferner durch die Merkmale des Anspruchs 12 gelöst.

Danach ist ein E/A-Modul zum Einsatz im beschriebenen

Steuer- und Datenübertragungssystem vorgesehen, welches - wenigstens einen Ein- und/oder Ausgang zum Anschließen einer insbesondere als Sensor oder Aktor ausgebildeten Prozesseinrichtung, eine Diagnoseeinheit zum Erzeugen von Statusdaten betreffend den Funktionszustand des Ein- und/oder Ausgangs und/oder einer an den Ein- und/oder

Ausgang angeschlossenen Prozesseinrichtung, und eine

Schnittstelle zum Anschließen an ein Kommunikationsnetzwerk umfasst, wobei das E/A-Modul dazu ausgebildet ist, über das Kommunikationsnetzwerk fehlergesichert mit einem Gateway- Modul zu kommunizieren.

Es liegen auch alle oben im Zusammenhang mit dem Steuer- und Datenübertragungssystem beschriebenen Ausführungsformen eines solchen E/A-Moduls ebenfalls im Rahmen der Erfindung. Das oben genannte technische Problem wird ferner durch die Merkmale des Anspruchs 13 gelöst. Danach ist ein Verfahren zur sicheren Prozesssteuerung in einem Steuer- und Datenübertragungssystem mit einer

Mehrzahl von E/A- Modulen vorgesehen, wobei die E/A-Module über ein erstes Kommunikationsnetzwerk mit einem Gateway- Modul verbunden sind, und wobei das Gateway-Modul mit einem zweiten, dem ersten Kommunikationsnetzwerk hierarchisch übergeordneten Kommunikationsnetzwerk verbunden ist und als Gateway zwischen dem ersten und zweiten

Kommunikationsnetzwerk wirkt. Das Verfahren umfasst das Erzeugen von Statusdaten durch eine in wenigstens einer der E/A-Module angeordneten Diagnoseeinheit, wobei die

Statusdaten Informationen betreffend den Funktionszustand eines Ein- und/oder Ausgangs des E/A -Moduls und/oder einer an einen Ein- oder Ausgang des E/A- Moduls angeschlossenen Prozesseinrichtung umfassen, das Ausführen einer

fehlergesicherten Kommunikation zwischen dem Gateway-Modul und den E/A-Modulen über das erste Kommunikationsnetzwerk, um Statusdaten und Eingangs- und/oder Ausgangsdaten zu übertragen, und eine sicherheitsgerichtete Verarbeitung der Statusdaten und/oder der Eingangs- und/oder Ausgangsdaten durch das Gateway-Modul .

Die sicherheitsgerichtete Verarbeitung kann vorteilhaft das Ausführen wenigstens einer Sicherheitsfunktion durch das Gateway-Modul umfassen, wobei die Sicherheitsfunktion in Abhängigkeit sicherheitsgerichteter Eingangsdaten und in Abhängigkeit von Statusdaten sicherheitsgerichtete

Ausgangsdaten erzeugt. Vorzugsweise umfasst das Verfahren alle erforderlichen Verfahrensschritte zum Betreiben der oben beschriebenen Ausführungsformen eines Steuer- und

Datenübertragungssystems oder deren Kombination.

Ferner kann das Verfahren vorteilhaft vorsehen, eine in einer der E/A-Module angeordnete Diagnoseeinheit durch das Gateway-Modul fernzusteuern, wobei zu diesem Zweck

Steuerdaten vom Gateway-Modul zu der Diagnoseeinheit übertragen werden. Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand

bevorzugter Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen genauer beschrieben. Dabei

bezeichnen gleiche Bezugszeichen in den Zeichnungen gleiche oder ähnliche Teile. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines aus dem

Stand der Technik bekannten Steuer- und

DatenübertragungsSystems ,

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer

bevorzugten Ausführungsform eines

erfindungsgemäßen Steuer- und

DatenübertragungsSystems ,

Fig. 3 eine schematische Darstellung der mit einem

E/A-Modul des in Fig. 2 dargestellten Steuer- und Datenübertragungssystems ausgetauschten

Daten, und

Fig. 4 eine schematische Darstellung eines

zeitlichen Verlaufs von E/A-Modul ¬ individuellen Zählerwerten, die innerhalb von Datentelegrammen übertragen werden. Fig. 1 zeigt schematisch ein aus dem Stand der Technik bekanntes Steuer- und Datenübertragungssystem 20, welches eine Mehrzahl von E/A-Modulen 40, 45, 50 und 55 umfasst, welche jeweils über eine Busschnittstelle 70 an einen in einem Gateway-Modul 30 angeordneten Bus-Master 60

angeschlossen sind. Das Gateway-Modul 30 umfasst ferner einen Netzwerk-Koppler 90 zum Anschließen an ein

überlagertes Netzwerk. An dieses überlagerte Netzwerk ist typischerweise eine in Fig. 1 nicht dargestellte

Steuerungseinrichtung angeschlossen, welche die unabhängig voneinander arbeitenden E/A-Module 40, 45, 50 und 55 individuell anspricht. Die E/A-Module 40 und 50 sind als Eingangs-Module und die E/A-Module 45 und 55 sind als

Ausgangs-Module ausgebildet, wobei die E/A-Module 50 und 55 als spezielle sichere E/A-Module ausgebildet sind, bei denen die Signale doppelt erfasst und innerhalb des Gerätes aus Plausibilität und Fehler überprüft werden, wobei zu diesem Zweck jeweils zwei mit Mikroprozessoren aufgebaute Kerne 80 und 81 bzw. 85 und 86 vorgesehen sind.

In Fig. 2 ist schematisch eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Steuer- und

Datenübertragungssystems 10 dargestellt, welches auf aus dem Stand der Technik bekannte zweikanalige E/A-Module für das Erfassen sicherheitsrelevanter Signale verzichtet.

Das Steuer- und Datenübertragungssystems 10 umfasst das Gateway-Modul 100, sowie die E/A-Module 201 und 202, welche über einen Lokalbus 510 miteinander kommunizieren können. Der Lokalbus 510 ist im dargstellten Ausführungsbeispiel als Ringbus ausgebildet, wobei der Lokal-Bus-Master 120 im Gateway-Modul zur Kommunikation mit den E/A-Modulen 201 und 202 ein Datentelegramm erzeugt, welches in der Art eines Schieberegisters alle an den Lokal-Bus 510 angeschlossenen E/A-Module durchläuft. Nur der einfacheren Darstellung halber sind nur zwei E/A-Module 201 und 202 dargestellt. Es kann auch eine deutlich größere Anzahl von E/A-Modulen vorgesehen sein. Die dargestellte Ausführung des

Lokalbusses 510 als Ringbus ist nur beispielhaft, es kann auch jede andere geeignete Bus-Topologie eingesetzt werden. Ferner wird zur Kommunikation über den Lokalbus 510

vorzugsweise ein ausgewähltes Bus-Protokoll, vorzugsweise ein Feldbus-Protokoll, eingesetzt. Es kann aber prinzipiell jedes geeignete Kommunikationsprotokoll eingesetzt werden.

Erfindungsgemäß wird die Sicherheitslogik von den E/A- Modulen in das Gateway-Modul 100 verlagert. Dies ist in Fig. 2 durch die gestrichelten Pfeile symbolisiert. Das Gateway-Modul 100 umfasst dementsprechend eine Sicherheits- Steuereinrichtung 130, welche mit dem Lokal-Bus-Master 120 verbunden ist. Vorteilhaft umfasst die Sicherheits- Steuereinrichtung 130 zwei redundante, mit Mikroprozessoren aufgebaute Kerne 131 und 132, deren Ergebnisse miteinander verglichen werden. Die Sicherheits-Steuereinrichtung 130 ist insbesondere dazu ausgebildet, eine Sicherheitsfunktion auszuführen, welche in Abhängigkeit sicherheitsgerichteter Eingangsdaten sicherheitsgerichtete Ausgangsdaten erzeugt.

Die Ausführung der Sicherheitsfunktion durch das Gateway- Modul 100 erfolgt zusätzlich in Abhängigkeit von

Statusdaten, die von Diagnoseeinheiten 400 in den E/A- Modulen erzeugt und zum Gateway-Modul 100 übertragen werden . Die Kommunikation zwischen dem Gateway-Modul 100 und den E/A-Modulen 201 und 202 erfolgt fehlergesichert, wobei die E/A-Module zu diesem Zweck eine Kommunikations- Diagnoseeinheit 300 umfassen, welche jeweils über Register 220 und 225 für Eingangs- bzw. Ausgangsdaten mit einer Busschnittstelle 210 verbunden ist, wobei die

Kommunikations-Diagnoseeinheit 300 eine zum Ausführen der fehlergesicherten Kommunikation ausgebildete Einheit 310 umfasst. Es kann vorteilhaft vorgesehen sein, die Einheit 310 als Chip auszubilden. Ferner können vorteilhaft die

Kommunikations-Diagnoseeinheit 300 und die Einheit 310 zum Ausführen der fehlergesicherten Kommunikation,

gegebenenfalls zusätzlich mit den Registern 220 und 225 und/oder der Busschnittstelle 210, in einem gemeinsamen Chip angeordnet sein. Die Kommunikations-Diagnoseeinheit 300 ist mit der Diagnoseeinheit 400 verbunden, welche zur Diagnose eines Ein- und/oder Ausgangs und/oder einer an einen Ein- oder Ausgang angeschlossenen Prozesseinrichtung sowie zum Erzeugen entsprechender Statusdaten ausgebildet ist. Auch die Diagnoseeinheit 400 kann vorteilhaft als Chip aufgebaut sein oder auch zusammen mit der Kommunikations- Diagnoseeinheit 300 auf einem gemeinsamen Chip angeordnet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Diagnoseeinheit 400 einen SPI (Serial Peripheral

Interface) -Master 420, welcher über eine E/A-Schnittstelle 410 mit einer die Ein- und Ausgänge sowie gegebenenfalls vorgesehene Timer umfassenden E/A-Einheit 430 verbunden ist. Die E/A-Schnittstelle 410 ist mit der Einheit 310 der Kommunikations-Diagnoseeinheit 300 verbunden. Die

beispielsweise als Allzweckein- und/oder ausgänge (engl. GPIO - General Purpose Input/Output ) ausgebildeten Ein- und/oder Ausgänge sind über die Schnittstelle 450 mit einer oder mehreren Prozesseinrichtungen, d.h. mit Peripherie- Geräten wie zum Beispiel Sensoren oder Aktoren verbunden. Durch die Schnittstelle 450 können beispielsweise

Signalanpassungen oder eine A/D-Wandlung vorgenommen werden.

Das Gateway-Modul 100 umfasst ferner ein Netzwerk-Gateway 110 zum Anschließen an ein überlagertes Netzwerk 520. Im Gateway-Modul 100 erfolgt die Übersetzung der internen Signale auf das verwendete Netzwerk 520 und zusätzlich die Anpassung des Sicherheitsprotokolls an das überlagerte Netzwerk 520, so dass auch das Gateway-Modul unter der Verwendung derselben physikalischen Schnittstelle sich nur noch durch die Netzwerkprotokolle unterscheidet bzw.

mehrere Protokolle unterstützen kann, so dass das gleiche Gateway-Modul 100 für verschiedene Netzwerke und sichere Protokolle eingesetzt werden kann.

Um die physikalischen Signale fehlerfrei zu erfassen und an das Gateway-Modul zu übertragen, ist somit erfindungsgemäß nur eine Diagnose der Übertragungsstrecke vom E/A-Modul bis zum Gateway-Modul und eine Diagnose der Peripherie und der Ein-/Ausgänge erforderlich. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind Gateway-Modul 100 und E/A-Module 201 und 202 als Klemmen ausgebildet, wodurch die lokale Ausdehnung begrenzt ist, so dass ein vollständig ausgeprägtes Sicherheitsprotokoll nicht erforderlich ist, sondern nur noch wenige technische Maßnahmen gegen

Datenfälschung und Unregelmäßigkeiten bei der

Datenübertragung. Die Sicherheitskommunikation ist nur noch ab dem Gateway-Modul 100 in das überlagerte Netzwerk 520 erforderlich .

Somit sind alle E/A-Module 201 und 202 unabhängig davon, welche Sicherheitsprotokolle im überlagerten Netzwerk 520 verwendet werden und können immer gleich aufgebaut sein. Die Sicherheitslogik innerhalb des Gateway-Moduls 100 übernimmt die Absicherung der Datenkommunikation zu den einzelnen E/A-Modulen und bedient die einzelnen

Diagnoseinstanzen innerhalb der E/A-Module.

In Fig. 3 ist schematisch und vereinfacht dargestellt, welche Daten das exemplarisch ausgewählte E/A-Modul 201 vom Gateway-Modul 100 empfängt, wie diese weitergeleitet werden und welche Daten an das Gateway-Modul 100 zurück übertragen werden .

Die Absicherung der Kommunikation zwischen der

Sicherheitslogik des Gateway-Moduls 100 und den E/A-Modulen erfolgt mit einer CRC. Zusätzlich wird jedes E/A-Modul vorzugsweise mit einem beispielsweise 8 Bit langen Zähler angesprochen, der für jedes lokale E/A-Modul

unterschiedlich ist und nach jeder erfolgreichen

Kommunikationsverbindung inkrementiert wird. Das E/A-Modul antwortet mit gespiegeltem Zählerwert. Dieser Zähler stellt ein Diagnoseverfahren zur Adressierung der einzelnen E/A- Module dar. Durch die durch Änderung des Zählerwertes erzeugte Dynamik können weitere Fehler bei der

Datenübertragung erkannt werden.

Wie in Fig. 4 dargestellt, wird jedes E/A-Modul mit einem unterschiedlichen Zähler angesprochen. Alle Zähler werden nach jeder erfolgreichen Kommunikationsverbindung

inkrementiert bis zu einem Maximalwert. Nach Erreichen des Maximalwertes wird jeder Zähler wieder auf einen

Anfangswert gesetzt. Auf diese Weise unterscheiden sich bei jeder Datenübertragung, beispielsweise zum Zeitpunkt to, die Zählerwerte für einzelne E/A-Module. Die in Fig. 4 dargestellten kontinuierlichen Verläufe geben nur

symbolisch den Verlauf der diskreten Zählerwerte wieder. Wieder bezugnehmend auf Fig. 3, werden alle empfangenen Daten, umfassend den Zähler, Ausgangsdaten, Steuerdaten sowie den CRC der Kommunikations-Diagnoseeinheit 300 zugeleitet, welche den CRC und den Zähler prüft. Die

Ausgangsdaten werden direkt an die Peripherie 600

ausgegeben. Die Steuerdaten werden der Diagnoseeinheit 400 zugeleitet und dienen der Fernsteuerung der Diagnoseeinheit 400, d.h. zum Beispiel der Festlegung, welche Statusdaten von der Diagnoseeinheit 400 bereitgestellt werden sollen. Die an das Gateway-Modul 100 zu sendenden Daten umfassen, den gespiegelten Zähler, Eingangsdaten, Statusdaten und CRC. Die von der Peripherie bereitgestellten Eingangsdaten, sowie die von der Diagnoseeinheit 400 erzeugten Statusdaten werden der Kommunikations-Diagnoseeinheit 300 zur

Erstellung des CRC zugeleitet. Zum Erzeugen der Statusdaten durch die Diagnoseeinheit 400 erfolgt insbesondere eine Kommunikation zwischen Diagnoseeinheit 400 und Peripherie 600. Die Abwicklung der Kommunikation (Zustandsmaschine) findet ausschließlich in der Sicherheitslogik des Gateway-Moduls 100 statt. In den einzelnen E/A-Modulen werden nur noch einfache Diagnoseinstanzen verwendet, die die

Sicherheitslogik im Gateway-Modul 100 bei der

Fehlererkennung unterstützen. Es können verschiedene Diagnoseinstanzen innerhalb der

Diagnoseeinheit 400 sowie in der Peripherie 600 vorgesehen werden, die von der Sicherheitslogik des Gateway-Moduls 100 angesprochen werden und durch die Erwartungshaltung in der Sicherheitslogik auf das Fehlerverhalten überprüft werden. Eine separate Absicherung und Diagnoseauswertung in den E/A-Modulen ist somit nicht mehr erforderlich. Die

Bearbeitung der E/A-Daten und der Diagnosedaten erfolgt ausschließlich Gateway-Modul 100. Da das Gateway-Modul 100 die Logikverarbeitung ausführt und sowohl die Standard- als auch die Sicherheits-Daten

verarbeiten kann, ist auch denkbar, dass das Gateway-Modul 100 für die lokale Station, d.h. die lokalen E/A-Module, die vollständige Steuerung der Ein- und Ausgänge übernimmt. Somit ist es möglich, dass das Gateway-Modul 100 im Stand- Alone-Betrieb als lokale Steuerung eingesetzt wird und zusätzlich für das überlagerte Netzwerk 520 die

erforderlichen Daten zur Verfügung stellt bzw. sich als eine lokale intelligente Station steuern lässt. Die

Verarbeitung im Gateway-Modul hat den Vorteil, dass diese viel schneller ablaufen kann als in einer überlagerten Steuerung, da die lokale Station einen effizienteren und schnelleren Zugang zu den lokalen E/A-Daten hat. Somit können kürzere Reaktionszeiten erreicht werden. Außerdem wird die überlagerte Steuerung entlastet. Die erfindungsgemäße Lösung bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber dem aktuellen Stand der Technik. Es wird eine flexiblere Nutzung bestehender E/A-Module für nicht

sicherheitsrelevante Signale, eine Reduzierung der Anzahl unterschiedlicher E/A-Module innerhalb des Systems

erreicht. Zudem können alle E/A-Module unabhängig vom überlagerten Netzwerk ausgebildet sein. Eine Vereinfachung der E/A-Module ergibt sich zudem, da solche für die

Erfassung der sicherheitsrelevanten Signalen entfallen. Dementsprechend werden wenige oder keine Mikroprozessoren innerhalb der Station, umfassend das Gateway-Modul und die E/A-Module, benötigt und insgesamt die Komplexität

innerhalb der Station reduziert. Auch der Aufwand in

Entwicklung, Produktion, Test und Support wird somit reduziert. Je nach lokalem Kommunikationssystem kann ferner eine gesonderte Adressierung der Module für

sicherheitsrelevante Signale entfallen. Ferner wird nur eine Logikverarbeitung im System benötigt. Das Gateway- Modul kann zudem auch als separate Station ohne Anbindung an das überlagerte Netzwerk die Sicherheitsaufgaben

vollständig erfüllen, d.h. nicht nur die Erfassung der Ein- und Ausgänge, sondern auch die Steuerung innerhalb der lokalen Station kann realisiert werden. Dabei können sowohl die Sicherheitssignale als auch die Standard Signale benutzt werden. Die Verarbeitung der lokalen E/A-Daten ist im Gateway-Modul wesentlich schneller als in einer

überlagerten Steuerung. Weiterhin ist denkbar, dass die zentrale Sicherheitsverarbeitung nicht ausschließlich im Gateway-Modul, sondern auch an einer anderen Stelle wie z.B. in einer überlagerten Sicherheitssteuerung oder an beliebiger Stelle innerhalb der lokalen Station läuft und das Gateway-Modul nur noch als Gateway funktioniert. In diesem Fall muss das Gateway-Modul den Datentransfer zu den Geräten und verschiedene Dienste zur Verfügung stellen, die notwendig sind, um die Diagnoseeinheiten und die E/A-Daten der einzelnen lokalen Geräte zu steuern.