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Title:
CONTROL DEVICE FOR A CONTINUOS DIGESTER FOR THE PRODUCTION OF CELLULOSE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/028548
Kind Code:
A1
Abstract:
A continuos digester for the production of cellulose has a substantially vertical configuration and preferably operates using the basic sulfate process. According to the invention, at least one fuzzy regulator (20, 40, 70) is provided to regulate changes in the cooking temperature and/or to modify the feeding of chemicals during a continuos cooking process. One advantage is that individual, autarchic fuzzy regulators (20' 20', 20'') can be parallel connected in different working areas. Two fuzzy regulators (20, 40) can also be linked hierarchically in such a way that, for instance, a first fuzzy regulator (20) determines the cooking temperature in the cooking zone while a second fuzzy regulator (4) detects the set value to regulate the temperature of the first fuzzy regulator (20) on the basis of a predetermined cooking temperature.

Inventors:
FURUMOTO HERBERT (DE)
KEMNA ANDREAS (DE)
GERSTORFER ERWIN (DE)
Application Number:
PCT/DE1998/003416
Publication Date:
June 10, 1999
Filing Date:
November 18, 1998
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
FURUMOTO HERBERT (DE)
KEMNA ANDREAS (DE)
GERSTORFER ERWIN (DE)
International Classes:
G05B13/02; (IPC1-7): D21C7/12
Domestic Patent References:
WO1997013916A21997-04-17
Foreign References:
EP0590433A21994-04-06
EP0445321A11991-09-11
EP0492364A11992-07-01
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (Postfach 22 16 34 München, DE)
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (Postfach 22 16 34 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Steuereinrichtung für einen kontinuierlich arbeitenden Kocher zur Herstellung von Zellstoff durch Kochen von Hack schnitzeln in einer Kochflüssigkeit, unter Verwendung von FuzzyLogikSystemen mit mindestens einem FuzzyRegler (20, 70) zur Einstellung der Änderung der Kochtemperatur (dTR6 fuzzy) und/oder Änderung der Chemikalienzusätze (dAAC5) während des kontinuierlichen Kochprozesses.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e kennzeichnet, daß mehrere autarke FuzzyRegler (20', 20'', 20''') für unterschiedliche Arbeitsbereiche parallelgeschaltet sind.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 2, d a d u r c h g e kennzeichnet, daß der Eingaberaum (110,112, 114) für den FuzzyRegler (20,70') in allen seinen Dimensionen (ei, e2) durch Schachtelung unterteilt ist.
4. Steuereinrichtung nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, d a durch gekennzeichnet, daß zur Verwen dung als Temperaturregler für die Zellstoffkochung eine drei fache Unterteilung des Eingaberaums (110,120,130) in zwei Dimensionen (el, e2) vorhanden ist.
5. Steuereinrichtung nach Anspruch 4, d a d u r c h g e kennzeichnet, daß der Eingaberaum (110,120, 130) in 100 % für einen äußeren Regler sowie in 50 % und in 20 % für innere Regler unterteilt ist.
6. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund der Abweichungen im Eingaberaum (110,120,130) entschieden wird, welcher FuzzyRegler eingesetzt wird.
7. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für die Berechnung von Ausgabegrößen jeweils zwischen dem Fuzzy Regler, innerhalb dessen Grenzen der größte Eingabewert liegt, und demjenigen FuzzyRegler, der den nächstkleineren Eingaberaum hat, interpoliert wird.
8. Einrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e kennzeichnet, daß als Eingänge (2124, 71 76) für den FuzzyRegler (20,70) wenigstens die sogenannte Kappazahl und/oder deren Änderung mit der Zeit vorhanden sind.
9. Steuereinrichtung nach Anspruch 8, wobei der Kocher z. B. mit basischen Kochchemikalien betrieben wird, d a d u r c h gekennzeichnet, daß über die Kappazahl hinaus als weitere Eingänge (2124, 7170) die Differenz im AktivAlkaliGehalt in der Kochzirkulation (66) vorhanden ist.
10. Steuereinrichtung nach Anspruch 9, d a d u r c h gekennzeichnet, daß die Eingänge (2124, 71 76) für den FuzzyRegler (20,70) jeweils die Differenz der Kappazahl und/oder des AktivAlkaligehaltes durch den Unter schied der aktuellen Meßwerte zu den Meßwerten bei dem den Kocher verlassenden Zellstoff definiert ist.
11. Steuereinrichtung nach Anspruch 10, d a d u r c h gekennzeichnet, daß als Eingänge (2124, 71 76) weiterhin die Differenz im Durchfluß (d blow flow) in der Blasleitung und der Trend der Kappazahl (trend kappa) enthalten sind.
12. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h gekennzeichnet, daß einem ersten autarken FuzzyRegler (20) für die Kochtemperatur wenigstens ein weiterer separater FuzzyRegler (40) zugeordnet ist.
13. Steuereinrichtung nach Anspruch 12, d a d u r c h gekennzeichnet, daß im weiteren separaten FuzzyRegler (40) als Eingänge (4143) die Anderung der Kochtemperatur, die Schleusendrehzahl an der Beschickein richtung für den Kocher und der Durchfluß in der C6Zirkula tion vorhanden sind.
14. Steuereinrichtung nach Anspruch 12 und Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwei FuzzyRegler (20,40) derart verknüpft sind, daß der eine FuzzyRegler (20) die Kochtemperatur in der Kochzone bestimmt und der andere FuzzyRegler (40) aus einer vorgegebenen Koch temperatur den Sollwert für die Temperaturregelung des ersten FuzzyReglers (20) ermittelt.
15. Steuereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kommunikation mit einem Anlagenfahrer als Operator einer einen kontinuierlich arbeitenden Kocher enthaltenden Anlage ein sog. AdvisorySystem (50,55) vorhanden ist.
16. Steuereinrichtung nach Anspruch 15, d a d u r c h gekennzeichnet, daß am BeratungsSystem (50,55) die Eingänge in das FuzzySystem (20,40,70) angezeigt werden.
17. Steuereinrichtung nach Anspruch 16, d a d u r c h gekennzeichnet, daß die Anzeige (60) entweder als graphische Darstellung (8163) oder als alphanumerische Darstellung (66) erfolgt, die dem Anlagenfahrer (P) in zykli schen Zeitabständen aktualisiert und angezeigt werden.
Description:
Beschreibung Steuereinrichtung für einen kontinuierlich arbeitenden Kocher zur Herstellung von Zellstoff Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuereinrichtung für einen kontinuierlich arbeitenden Kocher zur Herstellung von Zellstoff durch Kochen von Hackschnitzeln in einer Kochflüs- sigkeit unter Verwendung von Fuzzy-Logik-Systemen. Fuzzy- Logik-Systeme zur Verwendung bei einer Gesamtanlage zum Führen des Zellstoffherstellungsprozesses werden in der Veröffentlichung msr 23 (Juni 1979), Seiten 301 bis 333 beschrieben, wobei dort insbesondere die Masseströme be- handelt werden.

Der Vorgang des Aufschlusses von Hackschnitzeln in Zellstoff wird allgemein"Kochung"genannt. Der Ablauf dieses verfah- renstechnischen Prozesses läßt sich im wesentlichen in zwei Phasen gliedern. In der ersten Phase der Kochung wird das Hackschnitzel-Kochflüssigkeits-Gemisch z. B. beginnend bei Umgebungstemperatur allmählich aufgeheizt. Mit Erreichen der sogenannten Fertigkochtemperatur beginnt die zweite Phase der Kochung. Das Ziel der Kochung besteht darin, durch Einwirkung einer chemische Reaktionsstoffe enthaltenden Kochflüssigkeit aus den Holzfasern das sogenannte Lignin herauszulösen, so daß Zellstoff definierter Qualität entsteht. Die Faserstruk- tur soll dabei möglichst unangetastet belassen bleiben. Nach Herauslösung des Mittellamellenlignins werden verstärkt die Kohlehydrate in den Zellstoffasern angegriffen. Dies ist unerwünscht, da hierdurch ein Abbau der Fasern eintritt.

Durch eine solche"Überkochung"des Zellstoffes sinkt die Qualität des nutzbaren Zellstoffes, da dessen Reißfestigkeit und Faserlänge abnimmt ("Zerkochung").

Bei Anlagen zum Kochen von Zellstoff wird zwischen diskonti- nuierlich betriebenen Anlagen, bei der der Kocher jeweils mit einer Charge gefüllt und diese Charge separat gekocht wird,

und Anlagen für eine kontinuierliche Kochung unterschieden.

Bei der kontinuierlichen Kochung werden ununterbrochen Hack- schnitzel verarbeitet, die unter Zugabe von Aufschlußchemi- kalien kontinuierlich durch einen beheizten Kocher hindurch- befördert werden, wobei der erzeugte Zellstoff kontinuierlich unten abgezogen wird.

Vom Stand der Technik sind verschiedene Ansätze zur Steuerung des Kochprozesses bekannt. Beispielsweise wird in der EP 0 445 321 A1 ein Verfahren zur Herstellung in einem konti- nuierlichen Kocher beschrieben, bei der als Qualitätsmaßzahl die Ausbeute und/oder die Lignin-Restkonzentration, d. h. die sogenannte Kappazahl, im Zellstoff verwendet wird. Über ein Prozeßmodell wird in diesem Fall die notwendige Kochtempera- tur als Hauptsteuergröße ermittelt, wobei die aktuellen Werte der Chemikalienkonzentration, des Kocherfüllgrades, der Pro- duktionsmenge und zusätzlich weitere technologieabhängige Prozeßvariable berücksichtigt werden. Zur Anpassung an ver- änderte Betriebsbedingungen kann eine Adaption des Prozeß- modells vorgesehen sein.

Bei letzterem vorbekannten Kocher handelt es sich um einen liegenden oder schrägstehenden, isothermen Reaktor, der aus mehreren hintereinandergeschalteten Tanks bestehen kann, welche mit Aufschlußchemikalien angefüllt und durch die der Holzschnitzelstrom mit Hilfe von Fördereinrichtungen, z. B.

Förderschnecken oder Transportbändern, hindurchgeschoben wird.

Weitverbreitet sind die kontinuierlich arbeitenden Kocher als vertikal ausgerichtete Reaktoren (sog. Kamyr-Kocher) konzi- piert, die vorzugsweise nach dem alkalischen Sulfatverfahren, dem sog. Kraftzellstoff-Verfahren, arbeiten. Dadurch ver- komplizieren sich die Prozeßbedingungen erheblich.

Aufgabe der Erfindung ist es, ausgehend vom obigen Stand der Technik, die Regelung eines kontinuierlich arbeitenden Kochers zu verbessern.

Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Steuereinrichtung der eingangs genannten Art mindestens ein Fuzzy-Regler wenigstens zur Einstellung der Änderungen in der Kochtemperatur und/oder der Chemikalienzusätze im kontinuier- lichen Prozeß dient. Vorzugsweise sind dabei als Eingänge für den Fuzzy-Regler wenigstens die Kappazahl bzw. deren zeit- liche Änderung vorhanden. Für den Fall, daß der Kocher im basischen Verfahren betrieben wird, ist über die Kappazahl hinaus als weiterer Eingang vorzugsweise die Änderung im Aktiv-Alkali-Gehalt vorhanden. Zusätzlich können vorzugsweise die Veränderung im Durchfluß in der Blasleitung und der län- gerfristige Trend der Kappazahl, z. B. über mehrere Stunden, als weitere Eingänge vorhanden sein. Speziell zur Verwendung des Fuzzy-Reglers zur Beeinflussung der Kochchemikalien- einstellung können als Eingänge auch die Veränderungen der Temperaturen in den unterschiedlichen Zirkulationen des Kochers vorhanden sein.

Mit der Erfindung kann erstmalig im kontinuierlichen Koch- prozeß eine Fuzzy-Regelung realisiert werden. Neben dem ein- gangs genannten Stand der Technik für den allgemeinen Zell- stoffprozeß wurde das Fuzzy-Prinzip bisher zwar zur Tempera- tur-und Druckregelung von speziell diskontinuierlich arbei- tenden Kochern vorgeschlagen, wozu im einzelnen auf die EP 0 492 364 Bl und die EP 0 590 433 A2 verwiesen wird. Die dort beschriebenen Steuer-und Regelverfahren sind aber nur für den diskontinuierlichen Betrieb geeignet, bei dem es sich verfahrensmäßig um zeitliche Batch-Prozesse mit jeweils einzelnen Chargen handelt, bei dem das Fuzzy-Prinzip außer auf eine Zeitbestimmung für die Fertigkochung auch auf den Imprägnierdruck und die Fertigkochtemperatur angewandt wird.

Letzteres ist methodisch vergleichsweise einfach und eine

Übertragung dieses Prinzips auf einen kontinuierlich arbei- tenden Kocher erscheint nicht möglich.

Mit der Erfindung gelingt es dagegen überraschenderweise, beim kontinuierlichen Kochprozeß das dort im Kocher inhärente Verweilzeitverhalten als geeignete Differenz der Variablen zu berücksichtigen. Als Differenz wird dabei der Unterschied zwischen dem aktuellen Meßwert in der Kochzone zu demjenigen Meßwert, bei dem der den Kocher verlassende Zellstoff sich in der Kochzone des Kochers befunden hat, verstanden. Eine Zu- ordnung der am Kocheraustritt anhand der gemessenen Kappazahl erfaßten Zellstoffqualität zu den Kochbedingungen, unter de- nen der Zellstoff erzeugt wurde, ist somit erstmalig möglich.

Bei der Erfindung ist es vorteilhaft, einzelne Fuzzy-Regler für unterschiedliche Arbeitsräume einander parallelzuschal- ten, um die Anzahl der Fuzzy-Regeln zu reduzieren. Vorzugs- weise können ein erster, innerer Fuzzy-Regler mit 20%, ein zweiter, mittlerer Fuzzy-Regler mit (20-50) % und ein dritter, äußerer Fuzzy-Regler mit (50-100) t um den Arbeitspunkt herum verschachtelt arbeiten. Zusätzlich kann ein Beratungs-System für den Anlagenfahrer (sog. Advisory- System) vorhanden sein.

Im Rahmen der Erfindung können insbesondere dem Fuzzy-Regler für die Kochertemperatur weitere Fuzzy-Regler als Subsysteme hierarchisch zugeordnet sein. Speziell in einem untergeord- neten Fuzzy-Regler für den Sollwert der Kochertemperatur sind als Eingänge die Änderung der Kochtemperatur, die Schleusen- drehzahl der Beschickungseinrichtung für den Kocher und der Durchfluß in der sogenannten C6-Zirkulation des Kochers vor- handen. Insbesondere können bei dieser Konzeption zwei Fuzzy- Regler derart verknüpft sein, daß der erste Fuzzy-Regler die Kochtemperatur in der Kochzone und der zweite Fuzzy-Regler aus einer vorgegebenen Kochtemperatur den Sollwert für die Temperaturregelung in der C6-Zirkulation ermittelt. Ganz ent- sprechend kann in der sogenannten C5-Zirkulation die Änderung

der Chemikalienzufuhr, insbesondere von Aktiv-Alkali, ausge- regelt werden.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von Ausführungs- beispielen anhand der Zeichnung in Verbindung mit weiteren Patentansprüchen. Es zeigen Figur 1 einen kontinuierlich arbeitenden Kocher im Schnitt, mit der C6-Zirkulation für die Kochzone, Figur 2 einen Fuzzy-Regler für die Änderung der Kochtempe- ratur in der C6-Zirkulation des Kochers gemäß Figur 1, bei dem die Eingänge und Ausgänge eingetragen sind, Figur 3 einen Fuzzy-Regler für den Sollwert der Temperatur in der C6-Zirkulation aus Figur 1, Figur 4 einen kontinuierlichen Kocher entsprechend Figur 1, mit der C5-Zirkulation für die Imprägnierzone, Figur 5 einen Figur 2 entsprechenden Fuzzy-Regler für die Änderung der Chemikalienkonzentration in der C5- Zirkulation des Kochers gemäß Figur 4 Figur 6 eine abstrahierte Darstellung zur Unterteilung des Eingaberaums bei einem Fuzzy-Regler gemäß Figur 2 oder Figur 5, Figur 7 den Aufbau des Reglers für die Kochtemperatur gemäß Figur 2 oder für die Chemikalienkonzentration gemäß Figur 5, mit parallelen Fuzzy-Reglern für unter- schiedliche Arbeitsbereiche entsprechend Figur 6, Figur 8 die Anlage unter Einsatz des Fuzzy-Reglers gemäß Figur 2 mit einem zusätzlichen Advisory-System und Figur 9 die Bedienoberfläche eines Interface zur Mensch- Maschine-Kommunikation.

Die Figuren werden nachfolgend teilweise gemeinsam beschrie- ben. Sich entsprechende Teile haben gleiche bzw. sich ent- sprechende Bezugszeichen.

In Figur 1 ist ein vertikal ausgerichteter, kontinuierlich arbeitender Kocher 10 mit einem Einlaß 11 für Hackschnitzel und zugehöriger Schleuse 12 und einen Auslaß 13 für Zellstoff dargestellt. Am Auslaß 13 wird der Durchfluß FI (blow flow) in der Blasleitung 53 erfaßt, wobei die Kappazahl ein Maß für die Qualität des erzeugten Zellstoffes ist. Die Kappazahl wird in der Blasleitung gemessen. Da der Kocher 10 annähe- rungsweise ein Rohrreaktor ist, muß das entsprechende Ver- weilzeitverhalten des Zellstoffes berücksichtigt werden. Dazu müssen die zum jeweiligen Kappa-Meßwert gehörenden Reaktions- bedingungen in der Kochzone berücksichtigt werden. Deshalb werden zur Ermittlung der Regelgrößen für den Kocher 10 die Differenzen zwischen den aktuellen Meßwerten und denjenigen Meßwerten, die zum Zeitpunkt des Verweilens des ausgetragenen Zellstoffes in der Kochzone angefallen sind, benutzt.

Zum überwiegenden Teil werden solche Kocher nach dem basi- schen Sulfatverfahren betrieben. Beim Kraftzellstoff-Ver- fahren mit basischer Kochung wird als Kochchemikalien sog.

Weißlauge mit Aktiv-Alkali zugeführt. Aufgrund des konti- nuierlichen Betriebes ist ein solcher Kocher als komplexes System mit unterschiedlichen hydraulischen Zirkulationen aufgebaut.

In Figur 1 sind im hydraulischen System des Kochers 10 je- weils bestimmte Bereiche verdeutlicht, die für den Betrieb als kontinuierlicher Kocher wesentlich sind. Dies sind einerseits die sogenannte Imprägnierzone, die Kochzone und die Waschzone. Von signifikanter Bedeutung ist andererseits die sog. Kochzirkulation C6, in welcher insbesondere der Durchfluß FI6 und die Temperatur TRC6 gemessen werden. Über die Zuführung von Dampf kann die Kochtemperatur TR6 ein- gestellt werden, wofür ein Wärmetauscher 15 vorhanden ist.

In Figur 2 ist ein Fuzzy-Regler 20 für den Betrieb des Kochers 10 gemäß Figur 1 dargestellt. Der Fuzzy-Regler 20 hat Eingänge 21 bis 24 und einen Ausgang 29. Aus den Eingängen 21

bis 24 bzw. dem Ausgang 29 kann die Struktur des Fuzzy-Reg- lers für die Kochtemperatur entnommen werden. Im einzelnen werden folgende Eingänge 21 bis 24 in dem Fuzzy-Regler 20 verwendet : <BR> <BR> <BR> -d-Kappa, d. h. die Abweichung der gemessenen Kappazahl, vom Sollwert der Kappazahl : Die Kappazahl wird z. B. alle 2 h von den Anlagenfahrern auf naßchemischem Wege bestimmt.

Gegebenenfalls kann auch ein Kappa-Analysator eingesetzt werden, der in wesentlich kürzeren Abständen die Kappazahl online mißt. Die Eingabe der Kappazahl triggert den Fuzzy- Regler 20 derart, daß bei einer Eingabe einer neuen Kappa- zahl der Fuzzy-Regler 20 aktiviert und ein neuer Vorschlag für die Kochtemperatur berechnet wird. Dem Anlagenfahrer kann dieser Wert auf einem Monitor angezeigt werden, was anhand Figur 9 noch im einzelnen beschrieben wird.

Unter der Differenz d-Kappa wird der Unterschied zwischen dem aktuell herrschenden Meßwert und dem Sollwert verstan- den. Ziel des Fuzzy-Reglers 20 ist es, diese Differenz zu minimieren, damit ein Zellstoff gleichbleibender Qualität erzeugt wird. <BR> <BR> <BR> <P>-dAAC6, d. h. die Differenz im Aktivalkali in der Kochzirku- lation C6 : Diese Differenz ist eine wichtige Information darüber, wie sich das Aktivalkali, die wichtigste Koch- chemikalie, entwickelt hat. Bei der Modellierung des Kochers muß man die Verweilzeiten des Zellstoffes berück- sichtigen. An die eigentliche Kochzone schließt sich die Waschzone an. Die Verweilzeit in der Waschzone wird aus dem Volumen der Waschzone und aus der Drehzahl der Eintrags- schleuse der Hackschnitzel am Kopf des Kochers berechnet.

Neben der Verweilzeit in der Waschzone muß die Zeit vom Verlassen des Kochers, d. h. am Ende der Waschzone bis zur manuellen Eingabe der Kappazahl in den Rechner, berück- sichtigt werden. Diese zusätzliche Totzeit setzt sich aus der Verweilzeit im Blastank und dem dem Blastank folgenden Wäscher, aus dem die Zellstoffprobe für die Bestimmung der Kappazahl nach dem Wäscher entnommen wird, und der Zeit für die Probenahme und die naßchemische Bestimmung der Kappa-

zahl zusammen. Die Totzeit wird mit etwa 2 Stunden veran- schlagt. Bei Berechnung des Aktivalkali wird die Entwick- lung des Aktivalkali seit dem Verweilen des Zellstoffes in der Kochzone, zu dem die nach dem Wäscher kommende Kappa- zahl gehört, berücksichtigt. Die entsprechende Aktiv- Alkali-Konzentration in der Kochzone, d. h. AAC6 (t=-tv), wird in Bezug gesetzt mit dem gegenwärtigen Aktiv-Alkali, d. h. AAC6 (t=0). Die Berechnung der Differenz im Aktiv- Alkali kann damit leicht bestimmt werden.

-dblow-flow, d. h. die Differenz im DurchfluB in der Blas- leitung : Diese Differenz ist eine wichtige Information darüber, wie sich der Durchsatz an Zellstoff geändert hat.

Dabei werden Mittelwerte über jeweils eine Stunde gebildet und die Differenz ermittelt. <BR> <BR> <BR> <BR> <P>-Trend-Kappa, d. h. der Trend in der Kappazahl in den letzten Stunden : Zur Bewertung, wie sich die Kochung entwickelt hat, wird der Trend in der Kappazahl gebildet und eine lineare Regression mit den Kappazahlen der letzten sechs Stunden durchgeführt. Als Trend wird der Anstieg der Regressionsgleichung genutzt.

Am Ausgang 29 des Fuzzy-Reglers 20 steht die Anderung der Kochtemperatur, dTR6-Fuzzy, an. Der Fuzzy-Regler 20 berechnet also, um wieviel Grad die Kochtemperatur zu verändern ist, um die Kappazahl konstant auf dem vorgegebenen Wert zu halten.

Die vom Fuzzy-Regler 20 gemäß Figur 2 ermittelte Kochtempera- turänderung für die Kochzone wird über die Sollwertvorgabe für den Wärmetauscher 15 in der C6-Zirkulation gemäß Figur 1 vorgenommen. Bei der Vorgabe des Sollwertes für den Wärme- tauscher 15 müssen die Stoffströme durch die C6-Zirkulation des Kochers berücksichtigt werden. Dafür kann ebenfalls ein Fuzzy-Regler vorhanden sein.

Für letzteren Zweck hat ein in Figur 3 dargestellter Fuzzy- Regler 40 Eingänge 41 bis 43 und einen Ausgang 49. Im ein- zelnen werden folgende Eingänge verwendet :

-dTR6-Fuzzy, d. h. die geplante Temperaturänderung in der Kochzone : Ziel der Temperaturregelung in der C6-Zirkulation ist es, die vom Fuzzy-Regler für die Kochtemperatur ermit- telte Temperaturänderung in der Kochzone durchzuführen.

Unter Berücksichtigung der beiden Stoffströme wird haupt- schlich aus dieser gewünschten Temperaturänderung dTR6- Fuzzy die Sollwertänderung für die Temperaturregelung in der C6-Zirkulation ermittelt.

-Chip meter speed, d. h. die Drehzahl der Hackschnitzel- Zellradschleuse : Als Eingang in den Fuzzy-Regler 40 wird die aktuelle Drehzahl der Hackschnitzelschleuse benutzt.

-flow in C6, d. h. der DurchfluB in der C6-Zirkulation : Hier- für wird eine Mittelwertbildung durchgeführt.

Der Ausgang des Fuzzy-Reglers 40 für den Wärmetauscher dTRC6 gibt an, um wieviel Grad der Sollwert für den Regler der Temperatur in der C6-Zirkulation zu verändern ist. Als Basis für diese Änderung wird der Sollwert benutzt, der zu dem Zeitpunkt geherrscht hat, als der gegenwärtig ausgetragene Zellstoff, an dem die aktuelle Kappazahl bestimmt wurde, die Kochzone passierte.

Der Fuzzy-Regler 40 gemäß Figur 3 ist so konzipiert, daß für die Eingangsvariablen"Schleusendrehzahl"und"Durchfluß" jeweils zwei Zugehörigkeitsfunktionen definiert sind.

Mit Hilfe des ersten Fuzzy-Reglers 20 gemäß Figur 2 bzw. 20', 20'', 20'''gemäß der weiter unten beschriebenen Figur 7 wird die Kochtemperatur in der Kochzone, d. h. in der C6-Zirkula- tion aus Figur 1, bestimmt. Der zweite Regler 40 berechnet aus der gewünschten Kochtemperatur den Sollwert für die Tem- peraturregelung in der C6-Zirkulation.

Ein entsprechendes Fuzzy-System läßt sich gemäß Figur 5 für die Einstellung bzw. Änderung der Kochchemikalien konzipie- ren. Hierzu ist in Figur 4 die spezifische C5-Zirkulation im Kocher gemäß Figur 1 dargestellt. Im einzelnen beinhaltet das

hydraulische System der Figur 4 die sogenannte C5-Zirkula- tion, welche die Imprägnierzone im Kocher 10 verdeutlicht.

Entsprechend Figur 1 sind im einzelnen Meßstellen für den Durchfluß FI5, für Aktiv-Alkali AAC5 und die Temperatur TRC5 vorhanden. Uber ein Ventil 18 erfolgt die Zugabe von soge- nannter Weißlauge, welche im wesentlichen Aktiv-Alkali ent- hält. Auch andere Kochchemikalien können zugeführt werden.

In Figur 5 ist ein diesbezüglicher Fuzzy-Regler 70 für die Regelung des Aktiv-Alkali-Gehaltes dargestellt. Der Regler 70 hat Eingänge 71 bis 76 und einen Ausgang 79. Die Eingänge 71 bis 74 entsprechen beispielsweise den Eingängen der Figur 2.

Am Ausgang 79 wird ein Ausgangssignal dAAC5 für die Änderung der Aktiv-Alkali-Konzentration erzeugt. Somit kann die Ände- rung der Chemikalieneinstellung beeinflußt werden, wobei gleichermaßen die Verweilzeit in der Waschzone berücksichtigt wird.

Für die Eingänge 71 bis 74 können statt der Eingangsgrößen aus Figur 2 auch andere Eingangsgrößen verwendet werden. Es können weitere Eingänge vorhanden sein, welche die Tempera- turen im Kocher 10 berücksichtigen. Beispielsweise kann am Eingang 75 die Differenz dTRC5 in der C5-Zirkulation, d. h. in der Imprägnierzone, und am Eingang 76 die Differenz dTRC6 in der C6-Zirkulation, d. h. in der Kochzone anstehen. Beide Größen sind signifikant für die Einstellung bzw. Änderung der Kochchemikalien, insbesondere eine Beeinflussung der Änderung in der Aktiv-Alkali-Konzentration.

Daneben können auch beispielsweise die elektrische Leitfähig- keit als diskrete physikalische Größe der Kochchemikalien oder aber auch elektromagnetische Spektren, insbesondere im Bereich des Nahen Infrarot (NIR), in den einzelnen Zirkula- tionen des Kochers 10 gemessen und ausgewertet werden, wie es im einzelnen in der WO 98/28 487 A beschrieben ist. Derartige Größen und/oder aus kontinuierlichen Spektren abgeleitete Kennwerte können ebenfalls Eingänge für die Fuzzy-Regler 70

für die Regelung der Aktiv-Alkali-Konzentration bilden. Auch bei der C6-Zirkulation gemäß der Darstellung entsprechend Figur 1 kann eine Kalibrierung des Aktiv-Alkali-Gehaltes erfolgen Für den in Figur 2 und Figur 5 nur schematisch dargestellten Aufbau der Fuzzy-Regler 20,70 sind für die Eingabevariablen jeweils drei Zugehörigkeitsfunktionen (positiv, null, nega- tiv) definiert. Die Ausgänge 29 bzw. 79 der Regler 20 bzw. 70 werden beispielsweise in einer geeigneten Anzahl von Zuge- hörigkeitsfunktionen unterteilt.

Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, jeweils drei Fuzzy- Regler, beispielsweise Fuzzy-Regler 20', 20'' und 20''', zu verwenden, wobei die einzelnen Fuzzy-Regler den Arbeitsraum unterschiedlich stark abdecken. Beispielsweise ist es vor- teilhaft, daß -der erste Fuzzy-Regler 20 % um den Arbeitspunkt,<BR> -der zweite Fuzzy-Regler 20 bis 50 % um den Arbeitspunkt und<BR> -der dritte Fuzzy-Regler 50 bis 100 % um den Arbeitspunkt arbeitet.

Letzteres wird nachfolgend im einzelnen verdeutlicht : Vom Stand der Technik bekannte Fuzzy-Systeme bestehen aus aufeinanderfolgenden Einheiten zur Fuzzyfizierung, zur Infe- renz und zur Defuzzyfizierung. In die Einheit zur Fuzzyfi- zierung werden Meßgrößen eingegeben und von der Einheit zur Defuzzyfizierung beispielsweise Stellgrößen ausgegeben. Zur Verwendung als Regler wird das Erfahrungswissen eingebracht, das über Regeln eingegeben wird. Dafür müssen für den je- weiligen Anwendungsfall geeignete Zugehörigkeitsfunktionen definiert werden.

Bei der Analyse von Fuzzy-Systemen insbesondere in der Zell- stoff-und Papierindustrie hat sich gezeigt, daß die jeweils größten Abweichungen der Eingangsgrößen vom Arbeitspunkt hauptverantwortlich für den Wert der Ausgabegröße sind. Da-

durch ist es ohne große Verminderung der Genauigkeit der Ausgabegröße möglich, den Eingaberaum um das Zentrum in unterschiedliche Arbeitsräume zu unterteilen. Diese Unter- teilung erfolgt, wie in Figur 6 beispielhaft für zwei Ein- gabegrößen el und ez dargestellt, in Form geschachtelter Arbeitsräume. Die Unterteilung muß dabei so durchgeführt werden, daß eine Unterscheidung zwischen großen, die Aus- gabegröße entscheidend beeinflussenden Abweichungen einzelner Eingangsgrößen vom Arbeitspunkt und sich weniger auswirkenden kleinen Abweichungen leicht möglich ist.

Der Eingaberaum eines Fuzzy-Systems kann beispielsweise für die Dimensionen el und e2 geschachtelt aufgebaut sein. Es ergeben sich dadurch mehrere Bereiche mit unterschiedlichen Regeln zur Eingabe in das Fuzzy-System.

Es wurde gezeigt, daß ein derartiges Fuzzy-System mit einem geeignet aufgebauten Regler zum Betrieb der Steuereinrichtung eines kontinuierlich arbeitenden Zellstoffkochers eingesetzt werden kann. Dabei wird mit wenigstens einem Fuzzy-Regler die Änderung der Kochertemperatur und/oder der Chemikalienein- stellung geregelt.

Beispielsweise für die Kochertemperatur kann vorteilhafter- weise die Unterteilung des Eingaberaumes in drei Arbeitsräume erfolgen. Zuerst werden die maximal im Betrieb des Kochers vorkommenden Abweichungen der Eingabegrößen vom Mittelwert ermittelt.

Daraus ergeben sich die Grenzen des äußeren, um den Arbeits- punkt liegenden ersten Reglers. Sollte eine oder mehrere Eingabegrößen wider Erwarten diese Grenzen überschreiten, dann werden sie auf diese Maximalwerte begrenzt. Für den zweiten Regler werden die Grenzen bei 50 % und für den dritten, inneren Regler bei 20 % des äußeren, ersten Reglers festgesetzt.

In Figur 6 ist diese Unterteilung für die beiden Eingabe- dimensionen el und ez dargestellt, wobei 110 den Bereich mit 100 %, 120 den Bereich mit 50 % und 130 den Bereich mit 20 % darstellt.

Zur Ermittlung des Wertes der Ausgabegröße werden zuerst die jeweiligen Eingabegrößen untersucht. Liegen alle Eingangswer- te innerhalb des innersten Fuzzy-Reglers, dann wird nur die- ser Regler benutzt. Liegt mindestens ein Eingabewert außer- halb der maximalen Grenzen dann wird ausschließlich der äuße- re Fuzzy-Regler benutzt. Ansonsten wird für die Berechnung der Ausgabegröße jeweils zwischen demjenigen Fuzzy-Regler, innerhalb dessen Grenzen der größte Eingabewert liegt, und dem nächstkleineren Fuzzy-Regler interpoliert.

Speziell für die Regelung der Kochtemperatur hat sich ge- zeigt, daß eine lineare Interpolation zwischen den parallel geschalteten Fuzzy-Reglern vorteilhaft eingesetzt werden kann. Mit einer solchen Konzeption ist näherungsweise eine Unterteilung aller Eingänge in sieben Zugehörigkeitsfunk- tionen erreicht. Bei der gleichen Unterteilung mit nur einem Fuzzy-Regler müßten dagegen 7 (exp4) =2401 Einzelregeln ermit- telt werden. Bei der Unterteilung in drei Zugehörigkeitsfunk- tionen werden dagegen 3 (exp4) =81 Fuzzy-Regler, also bei drei Reglern nur 3*81=243 Regeln benötigt.

Liegen alle aktuellen Eingangswerte bei einer 20 % igen oder kleineren Abweichung, wird jeweils der erste Fuzzy-Regler be- nutzt. Liegt mindestens eine Abweichung außerhalb von 100 %, wird der dritte Fuzzy-Regler benutzt. Zwischen 20 und 50 % wird zwischen dem ersten und zweiten Regler interpoliert.

Gleiches gilt für Abweichungen zwischen 50 und 100 %.

In Figur 7 ist der vorstehend konzipierte Regler für die Kochtemperaturen im einzelnen verdeutlicht. Hier sind jeweils einzelne Regler 20', 20'', 20''', die dem Regler 20 aus Figur 2 entsprechen, eigene Regelbasen 30', 30'', 30'''für die

unterschiedlichen Arbeitsräume zugeordnet, wodurch der je- weils separate Betrieb der einzelnen Regler möglich ist. Die Eingänge sind durch jeweils eigene Blöcke 31,32,33,34 verdeutlicht. Von den Reglern 20', 20'', 20'''wird die gemeinsame Prozeßeinheit 35 angesteuert. Der Ausgang der Prozeß-Recheneinheit 35 ist die Kochtemperaturänderung 36.

In Figur 8 ist der Kocher 10 aus Figur 1 bzw. Figur 4 mit einem Fuzzy-System entsprechend den Figuren 2/3, der Figur 5 oder entsprechend den Figuren 6/7 und zusätzlich einem Be- ratungs- (sog. Advisory-) System dargestellt. Letzteres be- steht aus Einheiten 50 und 55, mit denen einem Anlagenfahrer P als Operator einer den beschriebenen kontinuierlichen Kocher 10 enthaltenden Anlage die Möglichkeit gegeben wird, in die Regelung im Sinne kleinerer Änderungen einzugreifen.

Solche Advisory-Systeme erhöhen die Flexibilität der Gesamt- anlage.

In Figur 9 ist eine Bedienoberfläche 60 als Mensch-Maschine- Interface für das Advisory-System gemäß Figur 8 wiederge- geben. Auf der vom Display eines PC gebildeten Bedienober- fläche sind unterschiedliche Arbeitsmoden 1 bis 4, wie"Ein- stellungen","Simulation","Beratung"-und"Historie"aus-<BR& gt; wählbar.

In Figur 9 ist der Arbeitsmodus"Beratung" (Advisory) ange- wählt. Unter dem Hinweis"Fuzzy-Regler"sind auf dem Display oben in zwei parallelen Spalten die Arbeitsbedingungen wiedergegeben, was in Figur 9 nicht im einzelnen dargestellt ist. Beispielsweise wird angezeigt : Verweilzeit in der Waschzone blow-flow = 3433 ; zur Kochzeit +2h = 6,6 h = 3538 ; dif. = 152 l/min Kappa Labor = 65,8 Zellradschleuse M2 = 12.1 rpm Trend Kappa =-1, 4 Kappa/h Durchfluß C6 = 3304 1/min AAC6 = 24,5 ; dAA =-0, 5 g/l Vorhersage : dTR6 =-0, 6°C TR6 = 148,6°C ; TR6neu = 148°C Vorhersage dTRC6 =-0, 5°C

Darunter werden jeweils als Graphiken 61 bis 63 die beiden Eingangsgrößen"Kappa"und"Aktiv-Alkali"sowie die Ausgangs- grofee"Kochtemperatur in der C6-Zirkulation"jeweils als Graphik 61 bis 63 in Abhängigkeit von der Zeit dargestellt.

Darunter wird auf dem Display dem Anlagenfahrer (Operator) der vom Fuzzy-System ermittelte neue Sollwert für die Koch- temperatur-Regelung als alphanumerische Anweisung 66 ange- zeigt, was in Figur 9 nicht im einzelnen dargestellt ist.

Für die im Beispiel angegebenen Arbeitsbedingungen gilt bei- spielsweise : Verringere TRC6 um 0,5°C von 161,5 auf 161°C.

Um die Qualität des Zellstoffes konstant zu halten, ist also die Kochtemperatur in der C6-Zirkulation des Kochers auf den angegebenen Wert zu erniedrigen.

Das der Figur 2 vergleichbare Fuzzy-System gemäß Figur 5 mit entsprechenden Reglern wird für den Chemikalien-Einsatz, insbesondere die Aktiv-Alkali-Zugabe beim nach dem basischen Sulfatverfahren kontinuierlich arbeitenden Kocher, einge- setzt. In gleicher Weise wie in Figur 8 für die Kochtempe- ratur TRC6 kann auf dem Display eine Anweisung für die Chemikalienzugabe AAC5 angezeigt werden. Bei Kochern mit anderen Aufschlußverfahren für das Holz kann mit einem entsprechenden Fuzzy-System die Zugabe der jeweils den Aufschluß bestimmenden Kochchemikalien geregelt werden.

Mit den vorstehend erläuterten Anordnungen von vorteilhafter- weise kombinierten Fuzzy-Reglern ist ein optimaler Betrieb eines kontinuierlich arbeitenden Kochers gewährleistet. Es läßt sich somit ein vorgegebener Sollwert für die Kappazahl sicher einstellen, wobei eine Reduzierung der Streuung der Kappa-Zahl erreicht wird. Über das Advisory-System ist die Kommunikation mit dem Anlagenfahrer vereinfacht.