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Patent Searching and Data


Title:
CONTROL DEVICE AND METHOD FOR THE PREDICTIVE, CONSUMPTION-OPTIMISED OPERATION OF A HYBRID VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/041661
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the predictive, consumption-optimised operation of a hybrid vehicle (10), comprising a first drive (2) formed as an internal combustion engine, a second drive (3), a navigation system (5) and a heating/air-conditioning system (4) that is designed to use waste heat generated by the first drive (2) to regulate the temperature control of a passenger area (6) of the hybrid vehicle (10). The method comprises the following steps: detecting a route programmed into the navigation system (5); determining navigation data relevant to the route; detecting thermal state variables of the first drive (2) and of the heating/air-conditioning system (4); detecting drive state variables of the first drive (2) and of the second drive (3); determining a common predictive operating strategy of the first drive (2), of the second drive (3) and of the heating/air-conditioning system (4) with minimal fuel consumption of the hybrid vehicle (10) over the programmed route, taking into consideration the navigation data, the thermal state variables and the drive state variables; and regulating the first drive (2) and the second drive (3), as well as the temperature control of the passenger area (6) with minimal fuel consumption over the programmed route of the hybrid vehicle (10) in accordance with the predictive operating strategy.

Inventors:
HEYSE JOERG (DE)
RITZERT JENS (DE)
WANSLEBEN SEBASTIAN (DE)
NAUMANN MARC (US)
Application Number:
PCT/EP2015/066522
Publication Date:
March 24, 2016
Filing Date:
July 20, 2015
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60H1/00; B60L15/20; B60W20/00; G01C21/26
Domestic Patent References:
WO2011031933A12011-03-17
Foreign References:
EP1270303A22003-01-02
US20090012664A12009-01-08
EP1129892A12001-09-05
EP0811757A21997-12-10
JP2002036903A2002-02-06
DE102008015046A12008-09-25
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum prädiktiven, verbrauchsoptimierten Betrieb eines

Hybridfahrzeugs (10) mit

einem ersten Antrieb (2), der als Verbrennungsmotor ausgebildet ist; einem zweiten Antrieb (3);

einem Navigationssystem (5); und

einer Heizungs-/Klimaanlage (4), die dazu ausgebildet ist, von dem ersten Antrieb (2) erzeugte Abwärme zur Regelung der Temperierung eines Passagierraums (6) des Hybridfahrzeugs (10) zu nutzen;

wobei das Verfahren die Schritte umfasst:

Erfassen einer in das Navigationssystem (5) einprogrammierten Fahrtstrecke; Ermitteln von fahrtstreckenrelevanten Navigationsdaten;

Erfassen thermischer Zustandsgrößen des ersten Antriebs (2) und der Heizungs-/Klimaanlage (4);

Erfassen von Antriebszustandsgrößen des ersten Antriebs (2) und des zweiten Antriebs (3);

Ermitteln einer gemeinsamen prädiktiven Betriebsstrategie des ersten Antriebs (2), des zweiten Antriebs (3) und der Heizungs -/Klimaanlage (4) mit minimalen Kraftstoffverbrauch des Hybridfahrzeugs (10) über die

einprogrammierte Fahrtstrecke unter Berücksichtigung der Navigationsdaten, der thermischen Zustandsgrößen und der Antriebszustandsgrößen; und Regeln des ersten Antriebs (2) und des zweiten Antriebs (3) sowie der Temperierung des Passagierraums (6) bei minimalem Kraftstoffverbrauch über die einprogrammierte Fahrtstrecke des Hybridfahrzeugs (10) gemäß der prädiktiven Betriebsstrategie.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

wobei das Regeln des ersten Antriebs (2) und des zweiten Antriebs (3) ein Aufteilen der Gesamtantriebsleistung des Hybridfahrzeugs (10) auf den ersten Antrieb (2) und den zweiten Antrieb (3) umfasst.

3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Regeln des ersten Antriebs (2) und des zweiten Antriebs (3) ein An- und/oder Ausstellen des ersten Antriebs (2) und/oder des zweiten Antriebs (3) umfasst.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,

wobei das Regeln des ersten Antriebs (2) und des zweiten Antriebs (3) eine Lastpunktanhebung des ersten Antriebes (2) und/oder eine Rekuperation der überschüssigen Energie des ersten Antriebes (2) über den zweiten Antrieb (3) umfasst.

5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,

wobei die thermischen Zustandsgrößen ein Maß für die Temperatur des ersten Antriebs (2) und/oder für die von der Heizungs-/Klimaanlage (4) zur Temperierung des Passagierraums (6) nutzbare Abwärme des ersten Antriebs (2) umfassen.

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,

wobei die Heizungs-/Klimaanlage (4) als Adsorptionskältemaschine ausgebildet ist, welche zur Kälteproduktion mittels von dem ersten Antrieb (2) abgegebener Abgasabwärme ausgebildet ist, und die thermischen

Zustandsgrößen ein Maß für die von der Heizungs-/Klimaanlage (4) zur Temperierung des Passagierraums (6) nutzbare Abgasabwärme des ersten Antriebs (2) umfassen.

7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,

wobei die Heizungs-/Klimaanlage (4) als Wärmespeicher ausgebildet ist und die thermischen Zustandsgrößen eine in der Heizungs-/Klimaanlage (4) gespeicherte Wärmemenge umfassen.

8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,

wobei die Antriebszustandsgrößen Antriebswirkungsgrade des ersten Antriebs (2) und/oder des zweiten Antriebs (3) umfassen.

9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Ermitteln der Betriebsstrategie die Fahrtgeschwindigkeit und/oder die Umgebungstemperatur des Hybridfahrzeugs (10) berücksichtigt.

10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,

wobei das Ermitteln der Betriebsstrategie die Anzahl und/oder die Verteilung von Fahrzeuginsassen innerhalb des Hybridfahrzeugs (10) berücksichtigt.

11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,

wobei die fahrtstreckenrelevanten Navigationsdaten Informationen über die Fahrtstrecke, die Fahrtdauer, das Fahrtprofil, Fahrgewohnheiten und/oder das Wetter umfassen.

12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,

wobei der zweite Antrieb (3) als Elektromotor ausgebildet ist.

13. Steuervorrichtung (1) zur Steuerung eines Verfahrens (20) zum prädiktiven, verbrauchsoptimierten Betrieb eines Hybridfahrzeugs (10) mit

einem ersten Antrieb (2), der als Verbrennungsmotor ausgebildet ist; einem zweiten Antrieb (3);

einem Navigationssystem (5); und

einer Heizungs-/Klimaanlage (4), die dazu ausgebildet ist, von dem ersten Antrieb (2) erzeugte Abwärme zur Regelung der Temperierung eines Passagierraums (6) des Hybridfahrzeugs (10) zu nutzen;

wobei die Steuervorrichtung (1) dazu ausgebildet ist, eine in das

Navigationssystem (5) einprogrammierte Fahrtstrecke zu erfassen, fahrtstreckenrelevante Navigationsdaten zu ermitteln, thermische

Zustandsgrößen des ersten Antriebs (2) und der Heizungs-/Klimaanlage (4) sowie Antriebszustandsgrößen des ersten Antriebs (2) und des zweiten Antriebs (3) zu erfassen, unter Berücksichtigung der Navigationsdaten, der thermischen Zustandsgrößen und der Antriebszustandsgrößen eine gemeinsame prädiktive Betriebsstrategie des ersten Antriebs (2), des zweiten Antriebs (3) und der Heizungs-/Klimaanlage (4) mit minimalen

Kraftstoffverbrauch des Hybridfahrzeugs (10) über die einprogrammierte Fahrtstrecke zu ermitteln und gemäß der prädiktiven Betriebsstrategie den ersten Antrieb (2) und den zweiten Antrieb (3) sowie die Temperierung des Passagierraums (6) bei minimalem Kraftstoffverbrauch über die einprogrammierte Fahrtstrecke des Hybridfahrzeugs (10) zu regeln.

14. Navigationssystem (5) mit einer Steuervorrichtung (1) nach Anspruch 13.

Description:
Beschreibung Titel

Steuervorrichtung und Verfahren zum prädiktiven, verbrauchsoptimierten Betrieb eines Hybridfahrzeugs

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum prädiktiven, verbrauchsoptimierten Betrieb eines Hybridfahrzeugs sowie eine Steuervorrichtung zur Steuerung eines solchen Verfahrens.

Stand der Technik

Obwohl die vorliegende Erfindung und die ihr zugrundeliegende Problematik anhand eines Hybridelektrofahrzeugs mit einer Abgasabwärme getriebenen Adsorptionskältemaschine erläutert wird, ist sie auch auf beliebige andere Hybridfahrzeuge anwendbar, bei denen eine Heizungs- bzw. Klimaanlage vorgesehen ist, die die von einem Verbrennungsmotor erzeugte Abwärme zur Temperierung eines Passagierraums nutzt.

Die Druckschrift DE 10 2008 015 046 AI beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur prädiktiven Steuerung eines Hybridantriebs in einem

Hybridfahrzeug. Prädiktiv bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die

Steuerung vorausschauend erfolgt, um ein bestimmtes Betriebsziel zu erreichen, beispielsweise einen minimalen Kraftstoffverbrauch.

Die in der Druckschrift DE 10 2008 015 046 AI beschriebene Steuerung erfolgt über eine Auswahl einer Betriebsstrategie in Abhängigkeit von dem gewünschten Betriebsziel. Hierbei werden kommunikationsbasierte Informationen

berücksichtigt, die durch eine Kommunikation des Fahrzeugs mit ortsfesten oder sich bewegenden Gegenstellen erzeugt werden. Diese Informationen umfassen beispielsweise Daten über den zukünftigen Streckenverlauf einer mit einem Navigationsgerät geplanten Fahrt. Die Betriebsstrategie (oder auch

Antriebsstrategie) stellt hierbei die Abfolge aller Betriebszustände eines

Hybridantriebs dar, d.h. in welcher Weise ein Verbrennungsmotor und

beispielsweise ein Elektromotor eingesetzt werden, um bestimmte Eigenschaften des Antriebs zu erreichen. So kann ein Hybridelektrofahrzeug rein

verbrennungsmotorisch oder rein elektrisch fahren. Alternativ kann die

Gesamtantriebsleistung aber auch variabel auf beide Antriebe aufgeteilt werden.

Hybridfahrzeuge weisen häufig ein HVAC-System auf (engl.:„Heating,

Ventilation and Air Conditioning"), d.h. eine Heizungs- oder Klimaanlage, welche über die von dem Verbrennungsmotor erzeugte Abwärme angetrieben wird. Zum Heizen eines Passagierraums des Hybridfahrzeugs kann beispielweise die Abwärme von dem Verbrennungsmotor direkt genutzt werden. Die Abwärme des Verbrennungsmotors kann allerdings auch zu Kälteerzeugung verwendet werden, beispielsweise mittels einer Adsorptionskältemaschine, die über einen Abgaswärmetauscher an die Abgasabwärme des Verbrennungsmotors angebunden wird.

Typischerweise fahren solche Hybridfahrzeuge bei kaltem Wetter

verbrennungsmotorisch, auch wenn elektrisches Fahren bzw. Segeln (d.h.

Fahren ohne Antrieb) energiesparender und komfortabler wäre. Der Grund hierfür ist, dass der Verbrennungsmotor andernfalls durch Wärmeentzug zum Beheizen des Passagierraums auskühlen würde. Ähnliches gilt im Falle von warmem oder heißem Wetter bei Verwendung eines Klimakompressors oder einer abwärmegetriebenen Kältemaschine. Auch bei Stopp-Phasen (z.B. an einer Ampel) wird der Verbrennungsmotor in solchen Fällen bei bekannten

Antriebsstrategien nicht abgeschaltet.

Für einen verbesserten Kraftstoffverbrauch in Hybridfahrzeugen mit einer Abwärme getriebenen Heizungs- bzw. Klimaanlage bedarf es demnach einer synergetischen Betriebsstrategie, die HVAC-Strategien mit herkömmlichen Antriebsstrategien kombiniert.

Offenbarung der Erfind Die vorliegende Erfindung schafft gemäß einem Aspekt ein Verfahren zum prädiktiven, verbrauchsoptimierten Betrieb eines Hybridfahrzeugs mit einem ersten Antrieb, der als Verbrennungsmotor ausgebildet ist, einem zweiten Antrieb, einem Navigationssystem und einer Heizungs-/Klimaanlage, die dazu ausgebildet ist, von dem ersten Antrieb erzeugte Abwärme zur Regelung der

Temperierung eines Passagierraums des Hybridfahrzeugs zu nutzen. Das Verfahren umfasst den Schritt des Erfassens einer in das Navigationssystem einprogrammierten Fahrtstrecke. Ferner umfasst das Verfahren den Schritt des Ermitteins von fahrtstreckenrelevanten Navigationsdaten. Weiterhin umfasst das Verfahren den Schritt des Erfassens thermischer Zustandsgrößen des ersten

Antriebs und der Heizungs-/Klimaanlage. Zudem umfasst das Verfahren den Schritt des Erfassens von Antriebszustandsgrößen des ersten Antriebs und des zweiten Antriebs. Darüber hinaus umfasst das Verfahren den Schritt des Ermitteins einer gemeinsamen prädiktiven Betriebsstrategie des ersten Antriebs, des zweiten Antriebs und der Heizungs-/Klimaanlage mit minimalen

Kraftstoffverbrauch des Hybridfahrzeugs über die einprogrammierte Fahrtstrecke unter Berücksichtigung der Navigationsdaten, der thermischen Zustandsgrößen und der Antriebszustandsgrößen. Ferner umfasst das Verfahren den Schritt des Regeins des ersten Antriebs und des zweiten Antriebs sowie der Temperierung des Passagierraums bei minimalem Kraftstoffverbrauch über die

einprogrammierte Fahrtstrecke des Hybridfahrzeugs gemäß der prädiktiven Betriebsstrategie.

Die vorliegende Erfindung schafft gemäß einem weiteren Aspekt eine

Steuervorrichtung zur Steuerung eines Verfahrens zum prädiktiven,

verbrauchsoptimierten Betrieb eines solchen Hybridfahrzeugs. Die

Steuervorrichtung ist dazu ausgebildet, eine in das Navigationssystem einprogrammierte Fahrtstrecke zu erfassen und fahrtstreckenrelevante

Navigationsdaten zu ermitteln. Weiterhin ist die Steuervorrichtung dazu ausgebildet, thermische Zustandsgrößen des ersten Antriebs und der Heizungs-

/Klimaanlage sowie Antriebszustandsgrößen des ersten Antriebs und des zweiten Antriebs zu erfassen. Ferner ist die Steuervorrichtung dazu ausgebildet, unter Berücksichtigung der Navigationsdaten, der thermischen Zustandsgrößen und der Antriebszustandsgrößen eine gemeinsame prädiktive Betriebsstrategie des ersten Antriebs, des zweiten Antriebs und der Heizungs-/Klimaanlage mit minimalen Kraftstoffverbrauch des Hybridfahrzeugs über die einprogrammierte Fahrtstrecke zu ermitteln. Zudem ist die Steuervorrichtung dazu ausgebildet, gemäß der prädiktiven Betriebsstrategie den ersten Antrieb und den zweiten Antrieb sowie die Temperierung des Passagierraums bei minimalem

Kraftstoffverbrauch über die einprogrammierte Fahrtstrecke des Hybridfahrzeugs zu regeln.

Vorteile der Erfindung

Es ist eine Idee der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum prädiktiven, verbrauchsoptimierten Betrieb eines Hybridfahrzeugs zu schaffen, welches Aspekte eines HVAC-Systems in klassische Antriebsstrategien integriert, um vorhandenes Potenzial zur Energieeinsparung hierdurch möglichst effektiv auszuschöpfen. Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Steuervorrichtung zur Steuerung des Verfahrens sind auf alle Typen von Hybridfahrzeugen anwendbar, welche zumindest einen Verbrennungsmotor, ein Navigationssystem und eine Heizungs- bzw. Klimaanlage aufweisen, die die von dem Verbrennungsmotor erzeugte Abwärme zur Regelung der Temperierung des Passagierraums nutzt. Das erfindungsgemäße Verfahren ermittelt auf Basis der in das Navigationssystem einprogrammierten Fahrtstrecke

fahrstreckenrelevante Navigationsdaten. Diese dienen in Kombination mit den ebenfalls erfassten thermischen Zustandsgrößen und Antriebszustandsgrößen dazu, eine verbrauchsoptimierte Betriebsstrategie zu berechnen. Aufbauend auf der so ermittelten Strategie werden dann während der Fahrt fortlaufend die Antriebe und die Passagierraumtemperierung so geregelt, dass ein minimaler Kraftstoffverbrauch erreicht wird. Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung stellt somit einen„Energiemanager" dar.

Die prädiktive Kombination von klassischen Antriebsstrategien mit denen eines HVAC-Systems erzeugt den erheblichen Vorteil, dass zwecks

verbrauchsoptimierten Fahrens elektrisch oder im Segelbetrieb gefahren werden kann und dennoch für eine ausreichende Zeitdauer genügend Wärme bzw. Kälte erzeugt wird. In diesem Fall wird beispielsweise nicht nur die Batterie des elektrischen Antriebs als Energiespeicher berücksichtigt, sondern auch

Wärmespeicher, wie der Verbrennungsmotor oder beispielsweise der Wärmespeicher einer Kältemaschine. Diese werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren aufbauend auf dem Navigationssystem gemeinsam prädiktiv betrachtet und integriert optimiert.

Gemäß einer Weiterbildung kann das Regeln des ersten Antriebs und des zweiten Antriebs ein Aufteilen der Gesamtantriebsleistung des Hybridfahrzeugs auf den ersten Antrieb und den zweiten Antrieb umfassen. Vorteilhafterweise kann hiermit die Drehmomentenaufteilung auf Verbrennungsmotor und beispielsweise Elektromotor optimiert werden, um je nach Fahrsituation und anvisierter Fahrstrecke möglichst effizient Kraftstoff sparen zu können.

Gemäß einer Weiterbildung kann das Regeln des ersten Antriebs und des zweiten Antriebs ein An- und/oder Ausstellen des ersten Antriebs und/oder des zweiten Antriebs umfassen. Beispielsweise kann so vorteilhafterweise zwecks Einsparung von Kraftstoff rein elektrisch oder im Segelbetrieb gefahren werden. Weiterhin kann der Verbrennungsmotor beispielsweise bei Stillstandsphasen des Hybridfahrzeugs im Sinne eines Start- Stopp- Modus ausgeschaltet werden.

Gemäß einer Weiterbildung kann das Regeln des ersten Antriebs und des zweiten Antriebs eine Lastpunktanhebung umfassen. Ferner kann das Regeln des ersten Antriebs und des zweiten Antriebs eine Rekuperation umfassen. Diese Weiterbildung hat den Vorteil, dass der Verbrennungsmotor per

Lastpunktanhebung gezielt aufgeheizt werden kann. Beispielsweise wird in einem Anwendungsfall auf Basis der Navigationsdaten ermittelt, dass eine Stadtfahrt auf eine Strecke mit hohem Kraftstoffverbrauch, z.B. eine

Autobahnfahrt, folgt. Auf der Autobahn kann der Verbrennungsmotor mit hoher Leistung und damit hoher Temperatur bzw. Wirkungsgrad betrieben werden, so dass die anschließende Stadtfahrt mit geladener Batterie und warmen

Verbrennungsmotor rein elektrisch gefahren werden kann. Zum Heizen oder Kühlen kann die Wärme aus dem Verbrennungsmotor entnommen werden, welcher zuvor genau zu diesem Zwecke bei hoher Leistung betrieben wurde. Es wird in diesem Fall also nicht nur Kraftstoff gespart, sondern auch der

Betriebsbereich mit ausgeschaltetem Verbrennungsmotor erweitert. Gemäß einer Weiterbildung können die thermischen Zustandsgrößen ein Maß für die Temperatur des ersten Antriebs umfassen. Ferner können die thermischen Zustandsgrößen ein Maß für die von der Heizungs-/Klimaanlage zur

Temperierung des Passagierraums nutzbare Abwärme des ersten Antriebs umfassen. Dies hat den Vorteil, dass der erste Antrieb, d.h. der

Verbrennungsmotor, praktisch als Wärmespeicher verwendbar ist. Die für die Heizung oder Kühlung des Passagierraums benötigte Wärmemenge kann so in der Betriebsstrategie des Hybridfahrzeugs berücksichtigt werden. Beispielsweise kann die Kühlwassertemperatur des Verbrennungsmotors als Maß für die zur Verfügung stehende, gespeicherte Wärmemenge dienen. Die während des verbrennungsmotorischen Fahrens produzierte Abwärme des ersten Antriebs kann anhand eines Kennfeldes in Abhängigkeit von der Drehzahl und dem Drehmoment des Verbrennungsmotors vorliegen und in dieser Form in die Findung der Betriebsstrategie einfließen.

Gemäß einer Weiterbildung kann die Heizungs-/Klimaanlage als

Adsorptionskältemaschine ausgebildet sein. Die Adsorptionskältemaschine kann zur Kälteproduktion mittels von dem ersten Antrieb abgegebener Abgasabwärme ausgebildet sein. Weiterhin können die thermischen Zustandsgrößen ein Maß für die von der Heizungs-/Klimaanlage zur Temperierung des Passagierraums nutzbare Abgasabwärme des ersten Antriebs umfassen. Eine

Adsorptionskältemaschine ist eine mögliche Form einer Kältemaschine, die Abwärme eines Verbrennungsmotors zur Kältegeneration nutzen kann. Die Adsorptionskältemaschine kann über einen Abgaswärmetauscher an die

Abgasabwärme des Verbrennungsmotors angebunden sein und mit Hilfe des

Kühlwassers entwärmt werden. Dementsprechend kann die von der

Adsorptionskältemaschine benötigte Abgasabwärme vorteilhafterweise in die Strategie für den Betrieb des Hybridfahrzeugs einfließen. Gemäß einer Weiterbildung kann die Heizungs-/Klimaanlage als Wärmespeicher ausgebildet sein. Die thermischen Zustandsgrößen können eine in der Heizungs- /Klimaanlage gespeicherte Wärmemenge umfassen. Beispielsweise kann die Klimaanlage als Adsorptionskältemaschine ausgebildet sein, die zwei

Adsorptionsbetten aufweist, welche abwechselnd zyklisch zur Kälteproduktion nutzbar sind. Produziert ein Adsorptionsbett keine Kälte, kann es mittels Abgasabwärme des Verbrennungsmotors regeneriert werden. Jedes solche Adsorptionsbett besitzt ein gewisses Wärmespeichervermögen, das

vorteilhafterweise nutzbar ist, um zur Kälteerzeugung beizutragen,

beispielsweise weil nicht genügend oder keine Abgasabwärme verfügbar ist. Die Betriebsstrategie für das Hybridfahrzeug kann diesen zusätzlichen

Wärmespeicher berücksichtigen.

Gemäß einer Weiterbildung können die Antriebszustandsgrößen

Antriebswirkungsgrade des ersten Antriebs und/oder des zweiten Antriebs umfassen. Die Antriebswirkungsgrade können beispielsweise in Abhängigkeit von der Temperatur des jeweiligen Antriebs bestimmbar sein. Darüber hinaus können die Wirkungsgrade für die gesamte Wirkkette von dem eigentlichen Antrieb, das Getriebe, über den Kraftstoff, bis hin zu der auf die Straße übertragenen Energie Verwendung finden. In jedem Fall können zur Findung einer optimalen Strategie vorteilhafterweise vielfältige verbrauchsrelevante

Eigenschaften des Antriebsstranges berücksichtigt werden.

Gemäß einer Weiterbildung kann das Ermitteln der Betriebsstrategie die Fahrtgeschwindigkeit berücksichtigen. Ferner kann das Ermitteln der

Betriebsstrategie die Umgebungstemperatur des Hybridfahrzeugs

berücksichtigen. Sowohl Fahrgeschwindigkeit als auch Umgebungstemperatur sind relevant zur genauen Berechnung des Wärmeverlustes des

Verbrennungsmotors an die Umgebung. Der Wärmeverlust wird durch den Wärmewiderstand des Verbrennungsmotors bestimmt, welcher wiederum von der Fahrtgeschwindigkeit abhängt. Die Fahrtgeschwindigkeit beeinflusst zudem den Luftmassenstrom, welcher für die Belüftung des Passagierraums und damit für den Energiebedarf der Heizungs- bzw. Klimaanlage relevant ist. Die

Berücksichtigung dieser zusätzlichen Größen kann demnach die

Strategiefindung zum Betrieb des Hybridfahrzeugs unterstützen.

Gemäß einer Weiterbildung kann das Ermitteln der Betriebsstrategie die Anzahl von Fahrzeuginsassen innerhalb des Hybridfahrzeugs berücksichtigen. Ferner kann das Ermitteln der Betriebsstrategie die Verteilung von Fahrzeuginsassen innerhalb des Hybridfahrzeugs berücksichtigen. Die Anzahl der

Fahrzeuginsassen bzw. deren Position beeinflusst aufgrund deren Wärme- und Feuchtigkeitsabgabe den Betrieb bzw. Verbrauch der Heizungs-/Klimaanlage. Somit hat die Berücksichtigung dieser Größen Vorteile für die Findung einer verbesserten Betriebsstrategie.

Gemäß einer Weiterbildung können die fahrtstreckenrelevanten

Navigationsdaten Informationen über die Fahrtstrecke, die Fahrtdauer, das Fahrtprofil, Fahrgewohnheiten und/oder das Wetter umfassen. Hiermit werden nicht nur von den Passagieren in das Navigationsgerät einprogrammierte Parameter berücksichtigt, sondern vorteilhafterweise auch aus dem

Fahrverhalten erlernte und eventuell streckenabhängige Parameter. Zur

Ermittlung einer optimalen Betriebsstrategie sind beispielsweise Informationen über zu erwartende Steigungen, Verkehrsaufkommen und anderweitige

Verkehrsinformationen, wie beispielsweise Umleitungen etc., relevant. Darüber hinaus sind auch Wetterdaten streckenabhängig und relevant für den

Energiebedarf der Heizung bzw. der Klimaanlage (z.B. Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit, Sonnenintensität etc.).

Gemäß einer Weiterbildung kann der zweite Antrieb als Elektromotor ausgebildet sein. Vorteilhafterweise ist ein solcher Elektromotor typischerweise mit einer Batterie gekoppelt, die als Energiespeicher dienen kann, welcher von dem Verbrennungsmotor aufladbar ist und in der verbrauchsoptimierten Strategie einbeziehbar ist.

Gemäß einer Weiterbildung ist ein Navigationssystem mit einer

erfindungsgemäßen Steuervorrichtung ausgebildet. Mittels eines solchen Navigationsgeräts kann das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die

erfindungsgemäße Steuervorrichtung in einem Fahrzeug integriert verwendet bzw. hergestellt werden.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsformen mit Bezug auf die Figuren erläutert.

Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Hybridelektrofahrzeugs mit einer Steuervorrichtung zum prädiktiven, verbrauchsoptimierten Betrieb gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und

Fig. 2 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens, wie es in den Steuervorrichtung des Hybridelektrofahrzeugs von Fig. 1 verwendet wird.

Ausführungsformen der Erfindung

In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Hybridelektrofahrzeugs mit einer Steuervorrichtung zum prädiktiven, verbrauchsoptimierten Betrieb gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.

In Fig. 1 bezeichnet das Bezugszeichen 10 das Hybridfahrzeug. Das

Hybridfahrzeug 10 weist einen Antriebsstrang 11 auf, der in dem vorliegenden Fall einen Elektromotor 3 mit daran gekoppelter Batterie 7 zur Bereitstellung von Antriebsleistung beinhaltet. Zusätzlich weist das Hybridfahrzeug 10 einen Verbrennungsmotor 2 auf, welcher zusätzlich oder alternativ zu dem

Elektromotor 3 für das Antreiben des Hybridfahrzeugs 10 ausgebildet ist. Die Antriebsleistung wird über eine nicht dargestellte Antriebswelle, auf welche der Elektromotor 3 bzw. der Verbrennungsmotor 2 ein Drehmoment übertragen, und ein damit verbundenes Getriebe über den Antriebsstrang 11 auf Räder 9 des Hybridfahrzeugs 10 übertragen.

Weiterhin weist das Hybridfahrzeug 10 einen Passagierraum 6 auf, der mit einer Rückbank 12 und Sitzen 13 für Passagiere ausgestattet ist. Der Passagierraum 6 weist ein Armaturenbrett 14 auf, mit den üblichen Anzeigen und Bedienfeldern eines modernen Hybridfahrzeugs 10. Das Hybridfahrzeug 10 weist ferner eine HVAC-Vorrichtung 4 auf, die mit dem Verbrennungsmotor 2 gekoppelt ist und dazu ausgebildet ist, von diesem erzeugte Abwärme zur Temperierung des Passagierraums 6 zu nutzen.

Beispielweise kann die HVAC-Vorrichtung 4 über das Armaturenbrett 14 einstellbar bzw. steuerbar sein. Die HVAC-Vorrichtung 4 kann hierbei insbesondere als Adsorptionskältemaschine ausgebildet sein. Die

Adsorptionskältemaschine kann über einen Abgaswärmetauscher an die Abgasabwärme des Verbrennungsmotors 2 angebunden sein und mit Hilfe des Kühlwassers entwärmt werden. Hierzu sind zwei Adsorptionsbetten vorhanden (nicht abgebildet), welche abwechselnd zyklisch zur Kälteproduktion genutzt werden. Produziert ein Adsorptionsbett keine Kälte, kann es mittels

Abgasabwärme des Verbrennungsmotors 2 regeneriert werden. Jedes solche Adsorptionsbett besitzt ein gewisses Wärmespeichervermögen, welches vorteilhafterweise nutzbar ist, um zur Kälteerzeugung beizutragen,

beispielsweise weil nicht genügend oder keine Abgasabwärme verfügbar ist.

Ferner weist das Hybridfahrzeug 10 ein Navigationssystem 5 auf, welches über ein an dem Armaturenbrett 14 befindliches Bedienfeld (nicht abgebildet) bedienbar ist. Beispielsweise kann über das Bedienfeld eine gewünschte Fahrtstrecke einprogrammiert werden, die dann von dem Navigationssystem 5 erfasst wird. Hierzu wird insbesondere eine Steuervorrichtung 1 bereitgestellt, welche zur Steuerung des Navigationssystems 5 ausgebildet ist. Darüber hinaus steuert die Steuervorrichtung 1 ein Verfahren zur Ermittlung einer prädiktiven, verbrauchsoptimierten Betriebsstrategie für das Hybridfahrzeug 10. Hierzu ist die Steuervorrichtung 1 mit dem elektrischen Antrieb 3, mit dem

verbrennungsmotorischen Antrieb 2 und insbesondere zudem mit der HVAC- Vorrichtung 4 so verbunden, dass diese von der Steuervorrichtung gemeinsam oder getrennt regelbar sind. Darüber hinaus ist die Steuervorrichtung 1 in diesem Fall mit einer Sensorvorrichtung 8 verbunden. Letztere ist dazu ausgebildet, Umweltdaten zu erfassen und an die Steuervorrichtung 1 weiterzuleiten, in welcher diese im Anschluss ausgewertet werden. Beispielsweise kann die Sensorvorrichtung 8 dazu ausgebildet sein, die Umgebungstemperatur oder Luftfeuchtigkeit zu messen. Zusätzlich oder alternativ kann die Sensorvorrichtung 8 beispielsweise auch den auf das Hybridfahrzeug 10 treffenden Luftfluss genauer analysieren. Die optimale Betriebsstrategie für das Hybridfahrzeug 10, welche den

Kraftstoffverbrauch des Hybridfahrzeugs 10 über eine einprogrammierte

Fahrtstrecke minimiert, wird in mehreren Schritten von der Steuervorrichtung 1 ermittelt und umgesetzt. Für die Findung der Betriebsstrategie wird insbesondere die in dem Verbrennungsmotor 2 gespeicherte Abwärme berücksichtigt, welche von der HVAC-Vorrichtung 4 zur Temperierung des Passagierraums 6 genutzt wird. Der Verbrennungsmotor 2 wird gewissermaßen als Wärmespeicher betrachtet. Nachdem ein Passagier oder ein anderer Benutzer ein gewünschte Fahrtstrecke in das Navigationssystem 4 einprogrammiert hat, wird diese von der

Steuervorrichtung 1 erfasst. Im Anschluss werden fahrstreckenrelevante

Navigationsdaten erfasst. Diese können Informationen über die Fahrtstrecke, die Fahrtdauer, das Fahrtprofil, Fahrgewohnheiten oder das Wetter umfassen.

Insbesondere können auch die Messergebnisse der Sensorvorrichtung 8 in diese einfließen. Die fahrstreckenrelevanten Navigationsdaten werden nicht nur zu

Beginn einer Fahrt einmalig registriert, sondern vielmehr ständig aktualisiert, je nach veränderter Fahrsituation und Streckenposition.

Weiterhin werden von der Steuervorrichtung 1 thermische Größen des

Verbrennungsmotors 2 sowie der HVAC-Vorrichtung 4 erfasst. Hierbei wird unter anderem beispielsweise die Kühlwassertemperatur des Verbrennungsmotors 2 als Maß für die in diesem gespeicherte Wärmemenge erfasst. Durch diese wird letztendlich bei gegebenen Verbrennungsmotor 2 und Fahrtsituation festgelegt, welche Abwärmemenge des Verbrennungsmotors 2 für die HVAC-Vorrichtung 4 zur Temperierung des Passagierraums 6 nutzbar ist. Die Steuervorrichtung 1 berechnet hierbei die Änderung der Motortemperatur als Funktion der Fahrtzeit. Der Verbrennungsmotor 2 verliert ständig Wärme an die Umgebung. Der genaue Ablauf hängt dabei sowohl von dem Wärmewiderstand des Verbrennungsmotors 2 als auch beispielsweise der Fahrtgeschwindigkeit, dem Luftfluss etc. ab. Die Steuervorrichtung 1 berücksichtigt die zur Beheizung bzw. Kühlung des

Passagierraums 6 erforderliche Wärmemenge bzw. Abgaswärmemenge, welche von der HVAC-Vorrichtung 4 benötigt wird. Beispielsweise wird die während des verbrennungsmotorischen Fahrens produzierte Abwärme in Abhängigkeit von der Drehzahl und dem Drehmoment des Verbrennungsmotors 2 zur Strategiefindung genutzt. Darüber hinaus kann die Steuervorrichtung 1 aber auch die in der Adsorptionskältemaschine gespeicherte und prinzipiell abrufbare Wärmemenge berücksichtigen, so dass je nach Situation auch diese zur Kälteproduktion für den Passagierraum 6 nutzbar ist. Ferner werden von der Steuervorrichtung 1 auch antriebsrelevante Größen erfasst, sowohl bezüglich des Verbrennungsmotors 2, als auch des

Elektromotors 3 und der damit gekoppelten Batterie 7. Diese im Folgenden als Antriebszustandsgrößen bezeichneten Größen umfassen Information über die Antriebswirkungsgrade der beiden Antriebe über die gesamte Wirkkette. Die schließt sowohl die eigentlichen Antriebe ein, als auch die chemischen Energie des Kraftstoffs, bis hin zu der auf die Straße übertragenen Energie. Insbesondere wird auch die Reibleistung, d.h. der Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors 2, in Abhängigkeit von der Kühlwassertemperatur, d.h. der Motortemperatur, berücksichtigt. Somit werden vielfältige verbrauchsrelevante Eigenschaften des Antriebsstranges zur Findung einer optimalen Strategie berücksichtigt.

Aufbauend auf der einprogrammierten Fahrtstrecke ermittelt die

Steuervorrichtung 1 aus den fahrtstrecken relevanten Navigationsdaten, den thermischen Zustandsgrößen sowie den Antriebszustandsgrößen eine prädiktive Betriebsstrategie, die für einen minimalen Kraftstoffverbrauch des

Hybridfahrzeugs 10 über die einprogrammierte Fahrtstrecke optimiert ist. Die Betriebsstrategie wird kontinuierlich bis zum Fahrtende berechnet und aktualisiert. Hierzu werden die Navigationsdaten, die thermischen

Zustandsgrößen sowie die Antriebszustandsgrößen ständig neu erfasst und ausgewertet. Die Betriebsstrategie ist somit domänenübergreifend angelegt, da sie Funktionen der Antriebssteuerung, des Motor-Thermomanagements, der HVAC-Ansteuerung und der navigationsgestützten Prädiktion verknüpft.

Gewissermaßen regelt die Steuervorrichtung 1 das Energiemanagement des Hybridfahrzeugs 10. In die Betriebsstrategie fließen als Eingangsgrößen Daten über die Fahrtstrecke, über das Fahrzeug (Wirkungsgrade, Schaltstrategien,

Betriebsgrenzen, Komponentenkennfelder etc.) und über die vorhandenen Energiespeicher (Verbrennungsmotor 2 als Wärmespeicher, Batterie 7 als elektrischer Energiespeicher, Grenztemperaturen etc.) ein. Aufbauend auf diesen Eingangsgrößen optimiert die Steuervorrichtung 1 den Betrieb der beiden Antriebe sowie der HVAC-Vorrichtung 4 mit dem Ziel des minimalen Kraftstoffverbrauchs übergreifend über diese drei Bereiche. Es wird nach eine gemeinsamen Strategie für die beiden Antriebe und die HVAC-Vorrichtung gesucht. Während herkömmliche Betriebsstrategien ausschließlich die beiden Antriebe berücksichtigen, wird in der vorliegenden Lösung auch der

Energieverbrauch der HVAC-Vorrichtung 4 eingeschlossen.

Die beschriebene Betriebsstrategie ist nicht abschließend beschrieben worden und kann noch weiter verfeinert werden. Beispielsweise ist vorgesehen, die Anzahl und/oder die Verteilung von Fahrzeuginsassen innerhalb des

Hybridfahrzeugs 10 in der Strategie zu berücksichtigen. Die Anzahl der

Fahrzeuginsassen bzw. deren Position beeinflusst aufgrund deren Wärme- und Feuchtigkeitsabgabe den Betrieb bzw. Verbrauch der Heizungs-/Klimaanlage. Somit hat die Berücksichtigung dieser Größen Vorteile für die Findung einer verbesserten Betriebsstrategie.

Aufbauend auf der ermittelten Betriebsstrategie regelt die Steuervorrichtung den verbrennungsmotorischen Antrieb, den elektrischen Antrieb und die

Temperierung des Passagierraums 6, um den Kraftstoffverbrauch des

Hybridfahrzeugs 10 über die einprogrammierte Fahrtstrecke minimal zu halten. Das Regeln der Antriebe berücksichtigt hierbei sämtliche üblichen

Betriebszustände eines Hybridantriebs, wie rein verbrennungsmotorisches Fahren, rein elektrisches Fahren, Lastpunktverschiebung (variable Aufteilung der Antriebsleistung auf beiden Antriebe), Lastpunktanhebung, Rekuperation, Start- Stopp-Betrieb und/oder Segeln. Zudem wird aber auch die Regelung des HVAC- Systems 4 berücksichtigt, d.h. beispielsweise der Luftmassenstrom für die

Belüftung des Passagierraums 6.

Mit Hilfe der vorliegenden Betriebsstrategie kann signifikant Kraftstoff gegenüber herkömmlichen Strategien (d.h. Strategien ohne Einbeziehung des als

Wärmespeicher fungierenden Verbrennungsmotors 2 und der HVAC-Vorrichtung

4) eingespart werden. Erreicht wird dies, weil die kombinierte Betriebsstrategie beispielsweise mitunter bewusst das verbrennungsmotorische Fahren bei einem hohen Wirkungsgrad vorsieht, um gleichzeitig Wärme und elektrische Energie zu erzeugen, die dann in einem späteren Fahrtverlauf genutzt werden kann. Die Strategie sucht die optimale Drehmomentenaufteilung auf beide Antriebe zu jedem Zeitpunkt der Fahrt, so dass die Energiespeicher (Verbrennungsmotor 2, Batterie 7 und HVAC-Vorrichtung 4) optimal genutzt werden. Als Beispiel sei hier eine Fahrt mit dem Hybridfahrzeug 10 genannt, die mit einer Autobahnfahrt beginnt und mit einer Stadtfahrt endet. Auf der Autobahn wird

verbrennungsmotorisch, beispielsweise per Lastpunktanhebung, gefahren, wobei der Verbrennungsmotor 2 verstärkt aufgeheizt wird (beispielsweise bis zu oder über eine Temperatur von 110°C mittels einer Heißkühlung), um Wärme zu speichern. Gleichzeitig kann die Batterie 7 des Hybridfahrzeugs 10 aufgeladen werden. Bei der späteren Stadtfahrt kann dann vornehmlich oder ausschließlich elektrisch gefahren werden. Die in dem Verbrennungsmotor 2 und der HVAC- Vorrichtung 4 gespeicherte Wärmemenge kann zur Heizung oder Kühlung des Passagierraums 6 verwendet werden.

Fig. 2 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens 20, wie es in dem Hybridelektrofahrzeug 10 von Fig. 1 verwendet wird.

Das Verfahren 20 umfasst in einem ersten Schritt 21 das Erfassen einer in das Navigationssystem 5 einprogrammierten Fahrtstrecke. In einem nächsten Schritt 22 sieht das Verfahren 20 das Ermitteln von fahrtstreckenrelevanten

Navigationsdaten vor. Weiterhin sieht das Verfahren 20 den Schritt 23 des Erfassens thermischer Zustandsgrößen des ersten Antriebs 2 und der HVAC- Vorrichtung 4 vor. In einem weiteren Schritt 24 weist das Verfahren 20 das Erfassen von Antriebszustandsgrößen des ersten Antriebs 2 und des zweiten Antriebs 3 auf. Zudem sieht das Verfahren 20 den Schritt 25 des Ermitteins einer gemeinsamen prädiktiven Betriebsstrategie des ersten Antriebs 2, des zweiten Antriebs 3 und der Heizungs-/Klimaanlage 4 mit minimalen Kraftstoffverbrauch des Hybridfahrzeugs 10 über die einprogrammierte Fahrtstrecke unter

Berücksichtigung der Navigationsdaten, der thermischen Zustandsgrößen und der Antriebszustandsgrößen vor. Zudem ist ein Schritt 26 des Regeins des ersten Antriebs 2 und des zweiten Antriebs 3 sowie der Temperierung des Passagierraums 6 bei minimalem Kraftstoffverbrauch über die einprogrammierte Fahrtstrecke des Hybridfahrzeugs 10 gemäß der prädiktiven Betriebsstrategie vorgesehen. Prinzipiell sind die einzelnen Schritte des Verfahrens kontinuierlich während dem Betrieb des Hybridfahrzeugs immer wieder durchführbar. In typischen

Anwendungsfällen wird aber der Schritt 21 des Erfassens der in das

Navigationssystem 5 einprogrammierten Fahrtstrecke einmal zu Beginn einer Fahrt durchgeführt werden. Die folgenden Schritte 22 bis 26 werden dann fortlaufend bis zum Fahrtende immer wieder durchgeführt (in Fig. 2 durch einen Pfeil angedeutet). Somit wird auch die verbrauchsoptimierte Betriebsstrategie laufend aktualisiert, beispielsweise weil fahrsituationsabhängige Änderungen oder Abweichungen der Navigationsdaten eine Korrektur der Strategie notwendig machen.