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Title:
CONTROL DEVICE FOR TRIGGERING AN ACTUATOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/009826
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a control device (3) comprising a first interface unit (5) via which a first control signal that represents a control command can be fed to the control device (3). Said control device (3) also comprises a second interface unit (6) via which an unblocking signal can be fed to the control device (3) as well as a first arithmetic unit (4) for generating an actuating signal used for triggering an actuator (2) in accordance with the control command. The inventive control device (3) further comprises a switching element (8) which is electrically disposed between the first arithmetic unit (4) and the actuator (2) and is coupled to the second interface unit (6) in such a way that the effect of the actuating signal on the actuator (2) is released or blocked in accordance with the unblocking signal. The actuating signal is released or blocked regardless of an operating state of the first arithmetic unit (4).

Inventors:
RINGLSTETTER MANFRED (DE)
IRSIGLER MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/062257
Publication Date:
January 25, 2007
Filing Date:
May 11, 2006
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
RINGLSTETTER MANFRED (DE)
IRSIGLER MICHAEL (DE)
International Classes:
B60T8/88; B60T13/74
Domestic Patent References:
WO2004108497A22004-12-16
Foreign References:
DE10211278A12002-10-24
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (München, DE)
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Claims:

Patentansprüche :

1. Steuervorrichtung, die mit einem Stellantrieb (2) koppel ¬ bar ist und die ausgebildet ist zum Ansteuern des Stellan ¬ triebs (2) und die umfasst

- eine erste Schnittstelleneinheit (5) , über die der Steuer ¬ vorrichtung (3) ein erstes Steuersignal zuführbar ist, das repräsentativ ist für einen Steuerbefehl,

- eine zweite Schnittstelleneinheit (6), über die der Steuer ¬ vorrichtung (3) ein Entriegelungssignal zuführbar ist,

- eine erste Recheneinheit (4), die mit der ersten Schnitt ¬ stelleneinheit (5) gekoppelt ist zum Empfangen des Steuerbe ¬ fehls und zum Erzeugen eines Stellsignals zum Ansteuern des Stellantriebs (2) abhängig von dem Steuerbefehl, und

- ein Schaltelement (8), das so elektrisch zwischen der ers ¬ ten Recheneinheit (4) und dem Stellantrieb (2) angeordnet ist und mit der zweiten Schnittstelleneinheit (6) gekoppelt ist, dass das Stellsignal in seiner Wirkung auf den Stellantrieb

(2) abhängig von dem Entriegelungssignal freigebbar und sperrbar ist, und zwar unabhängig von einem Betriebszustand der ersten Recheneinheit (4) .

2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, die so ausgebildet ist, dass die erste Recheneinheit (4) durch das Entriegelungssig ¬ nal aktiviert wird.

3. Steuervorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, die eine dritte Schnittstelleneinheit (7) umfasst, die mit der ersten Recheneinheit (4) gekoppelt ist und über die der Steuervorrichtung (3) ein zweites Steuersignal zuführbar ist, das repräsentativ ist für den Stellbefehl.

4. Steuervorrichtung nach Anspruch 3, bei der der Steuerbefehl in dem zweiten Steuersignal frequenzkodiert ist und die erste Recheneinheit (4) oder die dritte Schnittstelleneinheit

(7) ausgebildet ist zum Ermitteln des Steuerbefehls aus dem zweiten Steuersignal abhängig von einer Frequenz des zweiten Steuersignals .

5. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, bei der die erste Recheneinheit (4) ausgebildet ist zum überprü ¬ fen der jeweils über die erste und die dritte Schnittstellen ¬ einheit (5, 7) empfangenen Steuerbefehle und zum Freischalten einer Notsteuerfunktion, wenn der Steuerbefehl nur entweder von der ersten oder von der dritten Schnittstelleneinheit (5, 7) empfangen wird oder wenn die jeweils über die erste und die dritte Schnittstelleneinheit (5, 7) empfangenen Steuerbe ¬ fehle unterschiedlich oder fehlerhaft sind.

6. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, bei der die dritte Schnittstellenvorrichtung (7) ausgebildet ist zum Senden eines Aktivitätssignals und/oder eines Datensig ¬ nals von der ersten Recheneinheit (4) an eine übergeordnete Steuereinheit (12) , die mit der Steuervorrichtung (3) koppel ¬ bar ist.

7. Steuervorrichtung nach Anspruch 6, die so ausgebildet ist, dass das Aktivitätssignal pulsförmig und maximal in einem vorgegebenen maximalen Abstand zueinander beabstandet oder kontinuierlich über die dritte Schnittstelleneinheit (7) an die übergeordnete Steuereinheit (12) gesendet wird.

8. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, bei der das Aktivitätssignal oder Daten in dem Datensignal fre ¬ quenzkodiert sind und die erste Recheneinheit (4) oder die

dritte Schnittstelleneinheit (7) ausgebildet ist zum Erzeugen des Aktivitätssignals bzw. des Datensignals abhängig von ei ¬ ner dem Aktivitätssignal bzw. dem jeweiligen Datum zugeordneten Frequenz.

Description:

Beschreibung

Steuervorrichtung zum Ansteuern eines Stellantriebs

Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung, die mit einem Stellantrieb koppelbar ist und die ausgebildet ist zum An ¬ steuern des Stellantriebs. Die Erfindung betrifft insbesonde ¬ re eine Steuervorrichtung, die ausgebildet ist zum Ansteuern des Stellantriebs einer elektrisch steuerbaren Bremse, z.B. in einem Kraftfahrzeug.

Der Stellantrieb der elektrisch steuerbaren Bremse in dem Kraftfahrzeug ist ausgebildet zum Erzeugen einer Bremskraft, die Bremsen des Kraftfahrzeugs zugeführt wird, die den Rädern des Kraftfahrzeugs zugeordnet sind. An das Ansteuern des Stellantriebs werden hohe Anforderungen bezüglich der Sicherheit und Zuverlässigkeit gestellt. Diese Anforderungen sind z.B. in den Regelungen 13 und 13H der UN Economic Commission, kurz: ECE, definiert.

Die Aufgabe der Erfindung ist, eine Steuervorrichtung zu schaffen, die zuverlässig, sicher und preisgünstig ist.

Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Die Erfindung zeichnet sich aus durch eine Steuervorrichtung, die mit einem Stellantrieb koppelbar ist und die ausgebildet ist zum Ansteuern des Stellantriebs. Die Steuervorrichtung umfasst eine erste Schnittstelleneinheit, über die der Steu ¬ ervorrichtung ein erstes Steuersignal zuführbar ist, das re ¬ präsentativ ist für einen Steuerbefehl. Die Steuervorrichtung umfasst eine zweite Schnittstelleneinheit, über die der Steu ¬ ervorrichtung ein Entriegelungssignal zuführbar ist. Ferner umfasst die Steuervorrichtung eine erste Recheneinheit, die mit der ersten Schnittstelleneinheit gekoppelt ist zum Emp-

fangen des Steuerbefehls und zum Erzeugen eines Stellsignals zum Ansteuern des Stellantriebs abhängig von dem Steuerbefehl. Die Steuervorrichtung umfasst ferner ein Schaltelement, das so elektrisch zwischen der ersten Recheneinheit und dem Stellantrieb angeordnet ist und mit der zweiten Schnittstel ¬ leneinheit gekoppelt ist, dass das Stellsignal in seiner Wir ¬ kung auf den Stellantrieb abhängig von dem Entriegelungssig ¬ nal freigebbar und sperrbar ist. Das Freigeben und Sperren des Stellsignals ist unabhängig von einem Betriebszustand der ersten Recheneinheit.

Der Vorteil ist, dass der Stellantrieb nur dann angesteuert werden kann, wenn das Entriegelungssignal das Stellsignal freigibt. Dadurch kann sichergestellt werden, dass ein feh ¬ lerhaftes Verhalten oder ein fehlerhafter Betriebszustand der ersten Recheneinheit nicht zu einem unerwünschten Ansteuern des Stellantriebs führt. Dadurch kann eine besonders hohe Si ¬ cherheit und Zuverlässigkeit der Steuervorrichtung gewährleistet werden. Ferner kann dadurch auf eine zusätzliche Kontrollinstanz in der Steuervorrichtung, z.B. eine weitere Recheneinheit, verzichtet werden, die das unerwünschte Ansteu ¬ ern des Stellantriebs verhindert. Dadurch kann die Steuervor ¬ richtung preisgünstig ausgebildet sein. Ferner ist die Si ¬ cherheit und Zuverlässigkeit der Steuervorrichtung dadurch gegeben, dass die erste und die zweite Schnittstelleneinheit unabhängig voneinander ausgebildet sind oder das erste Steu ¬ ersignal und das Entriegelungssignal der Steuervorrichtung über voneinander unabhängige Kommunikationskanäle zuführbar sind. Insbesondere ermöglicht dies einen sicheren und zuver ¬ lässigen Betrieb einer elektrisch steuerbaren Bremse, z.B. in einem Kraftfahrzeug. Der Steuerbefehl kann z.B. ein Anziehen oder ein Lösen der Bremse veranlassen oder erlauben.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Steuervorrichtung ist die Steuervorrichtung so ausgebildet, dass die erste Re ¬ cheneinheit durch das Entriegelungssignal aktiviert wird. Dies hat den Vorteil, dass nur eine Leitung erforderlich ist,

um abhängig von dem Entriegelungssignal die erste Rechenein ¬ heit zu aktivieren und das Stellsignal freizugeben. Das Akti ¬ vieren der ersten Recheneinheit kann beispielsweise durch Zu ¬ führen einer geeigneten Versorgungs Spannung erfolgen, so dass die erste Recheneinheit infolgedessen ihren Betrieb aufnimmt, oder durch Aufwecken der ersten Recheneinheit aus einem Ruhezustand.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Steuervorrichtung umfasst die Steuervorrichtung eine dritte Schnitt ¬ stelleneinheit, die mit der ersten Recheneinheit gekoppelt ist und über die der Steuervorrichtung ein zweites Steuersignal zuführbar ist, das repräsentativ ist für den Stellbefehl. Der Vorteil ist, dass die dritte Schnittstelleneinheit unab ¬ hängig von der ersten Schnittstelleneinheit ausgebildet sein kann und der Steuerbefehl der Steuervorrichtung so durch redundante Kommunikationskanäle zuführbar ist. Dadurch kann das Zuführen des Steuerbefehls besonders sicher und zuverlässig sein.

In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn der Steuerbefehl in dem zweiten Steuersignal frequenzkodiert ist. Ferner ist die erste Recheneinheit oder die dritte Schnittstellen ¬ einheit ausgebildet zum Ermitteln des Steuerbefehls aus dem zweiten Steuersignal abhängig von einer Frequenz des zweiten Steuersignals. Dies hat den Vorteil, dass die Steuervorrich ¬ tung preisgünstig ausgebildet sein kann. Ferner ist ein zu ¬ verlässiges übertragen des Steuerbefehls möglich.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Steuervorrichtung ist die erste Recheneinheit ausgebildet zum überprü ¬ fen der jeweils über die erste und die dritte Schnittstellen ¬ einheit empfangenen Steuerbefehle. Ferner ist die Steuervor ¬ richtung ausgebildet zum Freischalten einer Notsteuerfunktion, wenn der Steuerbefehl nur entweder von der ersten oder von der dritten Schnittstelleneinheit empfangen wird oder wenn die jeweils über die erste und die dritte Schnittstel-

leneinheit empfangenen Steuerbefehle unterschiedlich oder fehlerhaft sind. Dies hat den Vorteil, dass auch bei Ausfall eines der beiden Kommunikationskanäle sichergestellt werden kann, dass der Stellantrieb sicher ansteuerbar ist. Die e- lektrisch steuerbare Bremse kann so beispielsweise ein Brem ¬ sen des Kraftfahrzeugs ermöglichen, wenn entweder der Kommunikationskanal der ersten Schnittstelleneinheit oder der Kom ¬ munikationskanal der dritten Schnittstelleneinheit ausgefal ¬ len sein sollte.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Steuervorrichtung ist die dritte Schnittstellenvorrichtung ausgebildet zum Senden eines Aktivitätssignals und/oder eines Datensig ¬ nals von der ersten Recheneinheit an eine übergeordnete Steu ¬ ereinheit, die mit der Steuervorrichtung koppelbar ist. Der Vorteil ist, dass durch das Datensignal z.B. eine Bestätigung zu einem empfangenen Steuerbefehl oder einen Zustand der Steuervorrichtung oder des Stellantriebs von der Steuervorrichtung an die übergeordnete Steuereinheit übertragbar ist. Gegebenenfalls kann auch eine Eingabeinformation, die der Steuervorrichtung über eine Eingabeeinheit zuführbar ist, einfach und zuverlässig an die übergeordnete Steuereinheit übertragen werden. Die Eingabeinformation entspricht beispielsweise dem Steuerbefehl zum Anziehen oder zum Lösen der Bremse des Kraftfahrzeugs.

In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn das Aktivitätssignal pulsförmig und maximal in einem vorgegebenen maximalen Abstand zueinander beabstandet oder kontinuierlich über die dritte Schnittstelleneinheit an die übergeordnete Steuer ¬ einheit gesendet wird. Dies hat den Vorteil, dass der überge ¬ ordneten Steuereinheit so mitgeteilt werden kann, dass die Steuervorrichtung betriebsbereit ist und dass der Steuervorrichtung der Steuerbefehl über die dritte Schnittstelleneinheit zugeführt und von der ersten Recheneinheit empfangen und verarbeitet werden kann. Ferner kann die übergeordnete Steu ¬ ereinheit einen Ausfall dieses Kommunikationskanals als einen

Fehler erkennen und gegebenenfalls z.B. an einen Fahrer des Kraftfahrzeugs melden.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Steuervorrichtung ist das Aktivitätssignal oder sind Daten in dem Da ¬ tensignal frequenzkodiert. Die erste Recheneinheit oder die dritte Schnittstelleneinheit sind ausgebildet zum Erzeugen des Aktivitätssignals beziehungsweise des Datensignals abhän ¬ gig von einer dem Aktivitätssignal beziehungsweise dem jewei ¬ ligen Datum zugeordneten Frequenz. Dies hat den Vorteil, dass die Steuervorrichtung besonders einfach und preisgünstig aus ¬ gebildet sein kann und dass die Steuervorrichtung so ein zuverlässige übertragen des Aktivitätssignals oder der Daten ermöglicht .

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen erläutert.

Es zeigen:

Figur 1 ein System umfassend eine Steuervorrichtung und eine übergeordnete Steuereinheit und

Figur 2 eine Ausführungsform der Steuervorrichtung und der übergeordneten Steuereinheit.

Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Eine elektrisch steuerbare Bremse 1 umfasst einen Stellan ¬ trieb 2, z.B. einen Elektromotor, durch den eine mit dem Stellantrieb 2 gekoppelte Bremse angezogen oder gelöst werden kann, wenn dieser geeignet angesteuert wird (Figur 1) . Die elektrisch steuerbare Bremse 1 umfasst eine Steuervorrichtung 3 oder ist mit der Steuervorrichtung 3 gekoppelt. Die Steuervorrichtung 3 umfasst eine erste Recheneinheit 4. Die Steuer ¬ vorrichtung 3 ist mit dem Stellantrieb 2 gekoppelt. Die erste

Recheneinheit 4 ist ausgebildet zum Erzeugen eines Stellsig ¬ nals zum Ansteuern des Stellantriebs 2.

Die Steuervorrichtung 3 umfasst eine erste Schnittstelleneinheit 5, eine zweite Schnittstelleneinheit 6 und eine dritte Schnittstelleneinheit 7, die mit der ersten Recheneinheit 4 gekoppelt sind. Vorzugsweise sind die erste Schnittstellen ¬ einheit 5, die zweite Schnittstelleneinheit 6 und die dritte Schnittstelleneinheit 7 unabhängig voneinander ausgebildet oder voneinander unabhängigen Kommunikationskanälen zugeordnet. Die Steuervorrichtung 3 umfasst ferner ein Schaltelement 8, das elektrisch zwischen der ersten Recheneinheit 4 und dem Stellantrieb 2 angeordnet ist und das mit der zweiten Schnittstelleneinheit 6 gekoppelt ist.

Die Steuervorrichtung 3 ist über eine erste Steuerleitung 9, eine zweite Steuerleitung 10 und eine Entriegelungsleitung 11 mit einer übergeordneten Steuereinheit 12 koppelbar. Die ü- bergeordnete Steuereinheit 12 umfasst eine zweite Rechenein ¬ heit 13 und jeweils eine weitere Schnittstelleneinheit, die der ersten Steuerleitung 9, der zweiten Steuerleitung 10 bzw. der Entriegelungsleitung 11 zugeordnet ist. Die zweite Re ¬ cheneinheit 13 ist über die erste Steuerleitung 9 mit der ersten Schnittstelleneinheit 5 gekoppelt. Entsprechend ist die zweite Recheneinheit 13 über die zweite Steuerleitung 10 mit der dritten Schnittstelleneinheit 7 gekoppelt und über die Entriegelungsleitung 11 mit der zweiten Schnittstelleneinheit 6 gekoppelt.

Die übergeordnete Steuereinheit 12 ist ausgebildet zum Erzeu ¬ gen eines Entriegelungssignals, das der Steuervorrichtung 3 über die Entriegelungsleitung 11 zuführbar ist. Abhängig von dem Entriegelungssignal ist das Stellsignal in seiner Wirkung auf den Stellantrieb 2 durch das Schaltelement 8 freigebbar und auch sperrbar. Durch die Anordnung des Schaltelements 8 zwischen der ersten Recheneinheit 4 und dem Stellantrieb 2 kann das Freigeben und das Sperren des Stellsignals abhängig

von dem Entriegelungssignal unabhängig von einem Betriebszu ¬ stand der ersten Recheneinheit 4 erfolgen.

Das Entriegelungssignal kann ferner dazu benutzt werden, die erste Recheneinheit 4 zu aktivieren. Beispielsweise wird zum Aktivieren der ersten Recheneinheit 4 dieser eine Versorgungsspannung zugeführt oder die erste Recheneinheit 4 wird aus einem Ruhezustand aufgeweckt, so dass sie ihren Betrieb aufnimmt. Das Entriegelungssignal ist beispielsweise ein ein ¬ faches Ein-/Aussignal, das das Stellsignal freigibt und die erste Recheneinheit 4 aktiviert, wenn ein Signalpegel auf der Entriegelungsleitung 11 einen vorgegebenen Pegel übersteigt, also einen High-Pegel einnimmt, und das Stellsignal sperrt, wenn der Signalpegel auf der Entriegelungsleitung 11 unter einen weiteren vorgegebenen Pegel fällt, also einen Low-Pegel einnimmt. Das Entriegelungssignal kann jedoch auch anders ausgebildet sein.

In einem fehlerfreien Zustand der ersten Recheneinheit 4 wird diese nach einem Zurücknehmen des Entriegelungssignals, also z.B. durch den Low-Pegel auf der Entriegelungsleitung 11, deaktiviert. In einem fehlerhaften Zustand der ersten Recheneinheit 4 kann jedoch nicht sichergestellt werden, dass die erste Recheneinheit 4 durch das Zurücknehmen des Entriege ¬ lungssignals korrekt deaktiviert wird. Dies kann dann dazu führen, dass das Stellsignal weiterhin erzeugt wird. Durch das Sperren des Stellsignals mittels des Schaltelements 8 durch das Zurücknehmen des Entriegelungssignals kann jedoch sichergestellt werden, dass das Ansteuern des Stellantriebs 2 unterbunden wird.

Die zweite Recheneinheit 13 ist ferner ausgebildet zum Erzeu ¬ gen eines ersten Steuersignals, das der Steuervorrichtung 3 über die erste Steuerleitung 9 zuführbar ist. Mit dem ersten Steuersignal ist der ersten Recheneinheit 4 ein Steuerbefehl zuführbar. Die Steuervorrichtung 3 ist ausgebildet, abhängig von dem Steuerbefehl das Stellsignal zum Ansteuern des Stel-

lantriebs 2 zu erzeugen. Vorzugsweise sind die übergeordnete Steuereinheit 12, die Steuervorrichtung 3 und die erste Steu ¬ erleitung 9 Teil eines Controller Area Network, kurz: CAN, das beispielsweise in Kraftfahrzeugen benutzt wird. Das über ¬ tragen des Steuerbefehls über die erste Steuerleitung 9 kann jedoch auch anders erfolgen.

Die übergeordnete Steuereinheit 12 kann ferner ausgebildet sein, ein zweites Steuersignal zu erzeugen und über die zwei ¬ te Steuerleitung 10 an die Steuervorrichtung 3 zu übertragen. Mit dem zweiten Steuersignal kann der Steuerbefehl über die zweite Steuerleitung 10 redundant zu der übertragung über die erste Steuerleitung 9 an die Steuervorrichtung 3 übertragen werden. über diese zwei voneinander unabhängigen Kommunikationskanäle ist der Steuerbefehl so besonders zuverlässig von der übergeordneten Steuereinheit 12 an die Steuervorrichtung 3 übertragbar.

Vorzugsweise ist die erste Recheneinheit 4 ausgebildet zum überprüfen der jeweils über die erste und die dritte Schnitt ¬ stelleneinheit 5, 7 empfangenen Steuerbefehle. Die erste Re ¬ cheneinheit 4 kann dann beispielsweise eine Notsteuerfunktion frei schalten, wenn der Steuerbefehl nur entweder von der ersten oder von der dritten Schnittstelleneinheit 5, 7 empfangbar ist oder wenn die jeweils über die erste und die dritte Schnittstelleneinheit 5, 7 empfangenen Steuerbefehle unterschiedlich oder fehlerhaft sind. Dadurch kann ein sicherer Betrieb der Steuervorrichtung 3 und des Stellantriebs 2 sichergestellt werden. Beispielsweise kann sichergestellt werden, dass das Bremsen des Kraftfahrzeugs mit der elekt ¬ risch steuerbaren Bremse auch dann noch möglich ist, wenn der der ersten Steuerleitung 9 zugeordnete oder der der zweiten Steuerleitung 10 zugeordnete Kommunikationskanal nicht ver ¬ fügbar sein sollte, z.B. aufgrund eines Defekts.

Vorzugsweise ist der Steuerbefehl in dem zweiten Steuersignal frequenzkodiert. Beispielsweise wird der Steuerbefehl zum An-

ziehen der Bremse durch eine Wechselspannung mit einer ersten vorgegebenen Frequenz übertragen und der Steuerbefehl zum Lösen der Bremse durch eine Wechselspannung mit einer zweiten vorgegebenen Frequenz übertragen. Für weitere Steuerbefehle können Wechselspannungen mit jeweils einer weiteren vorgegebenen Frequenz vorgesehen sein.

Die erste Schnittstelleneinheit 5 und die dritte Schnittstel ¬ leneinheit 7 sind vorzugsweise ausgebildet zum Senden von Da ¬ ten mittels eines Datensignals von der ersten Recheneinheit 4 zu der übergeordneten Steuereinheit 12. Beispielsweise kann so eine Bestätigung zu einem empfangenen Steuerbefehl oder ein Zustand der Steuervorrichtung 3, des Stellantriebs 2 oder der elektrisch steuerbaren Bremse 1 an die übergeordnete Steuereinheit 12 übertragen werden. Ferner kann eine Eingabeinformation übertragen werden, die der Steuervorrichtung 3 über eine gegebenenfalls vorgesehene Eingabeeinheit zuführbar ist, die z.B. an einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs zum manuellen Steuern der elektrisch steuerbaren Bremse 1 angeordnet ist.

Vorzugsweise ist die dritte Schnittstelleneinheit 7 oder die erste Recheneinheit 4 ausgebildet zum Erzeugen eines Aktivi ¬ tätssignals, das der übergeordneten Steuereinheit 12 über die zweite Steuerleitung 10 zuführbar ist. Die übergeordnete Steuereinheit 12 ist ausgebildet, das Aktivitätssignal zu empfangen. Durch das Empfangen des Aktivitätssignals ist die übergeordnete Steuereinheit 12 darüber informiert, dass der Kommunikationskanal über die zweite Steuerleitung 10 zu der Steuervorrichtung 3 verfügbar ist und dass die Steuervorrichtung 3 beziehungsweise die erste Recheneinheit 4 den Steuer ¬ befehl empfangen kann. Kann das Aktivitätssignal von der ü- bergeordneten Steuereinheit 12 jedoch nicht empfangen werden, dann kann die übergeordnete Steuereinheit 12 gegebenenfalls eine Meldung dieser Fehlfunktion veranlassen, z.B. indem eine entsprechende Fehlermeldung dem Fahrer des Kraftfahrzeugs auf einer geeigneten Anzeigevorrichtung präsentiert wird.

Das Aktivitätssignal kann pulsförmig oder auch kontinuierlich an die übergeordnete Steuereinheit 12 übertragen werden. Das pulsförmige Aktivitätssignal ist vorzugsweise so ausgebildet, dass jeweils zwei aufeinander folgende Pulse maximal in einem vorgegebenen maximalen Abstand zueinander beabstandet sind. Bevorzugt sind das Aktivitätssignal oder Daten in dem Daten ¬ signal frequenzkodiert. Das pulsförmige Aktivitätssignal ist dann beispielsweise aus einer Schwingungsperiode oder mehre ¬ ren Schwingungsperioden einer Wechselspannung mit einer vorgegebenen Frequenz gebildet.

Figur 2 zeigt eine Aus führungsform der Steuervorrichtung 3 und der übergeordneten Steuereinheit 12. Die Steuervorrichtung 3 umfasst eine erste Schaltungsanordnung 14, die einen ersten Widerstand 15 und einen ersten Transistor 16 umfasst. Der erste Widerstand 15 ist elektrisch zwischen der Entriege ¬ lungsleitung 11 und einem Basisanschluss des ersten Transis ¬ tors 16 angeordnet. Ein zweiter Widerstand 17 verbindet den Basisanschluss mit einem Emitteranschluss des ersten Transis ¬ tors 16. Der Emitteranschluss des ersten Transistors 16 ist ferner mit einem Massepotenzial verbunden. Ein dritter Widerstand 18 ist elektrisch zwischen einem Kollektoranschluss des ersten Transistors 16 und einem Basisanschluss eines zweiten Transistors 19 angeordnet. Ein vierter Widerstand 20 verbin ¬ det den Basisanschluss des zweiten Transistors 19 mit einem Emitteranschluss des zweiten Transistors 19. Der Emitteran ¬ schluss des zweiten Transistors 19 ist mit einem Ausgangsan- schluss der ersten Recheneinheit 4 gekoppelt. Ein Kollektor ¬ anschluss des zweiten Transistors 19 ist mit einem Leistungs ¬ schalter 21 koppelbar. Der Leistungsschalter 21 ist elektrisch zwischen dem Stellantrieb 2 und dem Massepotenzial an ¬ geordnet. Der zweite Transistor 19 der ersten Schaltungsanordnung 14 bildet somit das Schaltelement 8.

Die Steuervorrichtung 3 umfasst ferner eine zweite Schal ¬ tungsanordnung 22, die der ersten Schaltungsanordnung 14 ent-

spricht. Jedoch ist der Emitteranschluss des zweiten Transis ¬ tors 19 in der zweiten Schaltungsanordnung 22 mit einer Batteriespannung Vbat gekoppelt und der Kollektoranschluss des zweiten Transistors 19 bildet einen Anschluss für eine inter ¬ ne Versorgungsspannung Vint . Die interne Versorgungsspannung Vint kann beispielsweise einem Spannungsregler zugeführt werden, der dann der ersten Recheneinheit 4 die geeignete Ver ¬ sorgungsspannung zuführen kann.

Der zweite Transistor 19 schaltet durch, wenn die Entriege ¬ lungsleitung 11 den High-Pegel aufweist, und erlaubt in der zweiten Schaltungsanordnung 22 einen Stromfluss von einer Batterie zu der ersten Recheneinheit 4 und somit ein Aktivie ¬ ren der ersten Recheneinheit 4. Entsprechend gibt der zweite Transistor 19 bzw. das Schaltelement 8 in der ersten Schal ¬ tungsanordnung 14 das Stellsignal von der ersten Recheneinheit 4 zu dem Leistungsschalter 21 frei, so dass der Stellantrieb 2 ansteuerbar ist. Weist die Entriegelungsleitung 11 jedoch den Low-Pegel auf, dann ist der zweite Transistor 19 oder das Schaltelement 8 gesperrt. Das Stellsignal kann so nicht mehr von der ersten Recheneinheit 4 zu dem Leistungs ¬ schalter 21 gelangen, so dass der Stellantrieb nicht ansteu ¬ erbar ist. Der High-Pegel entspricht beispielsweise etwa der Batteriespannung Vbat, die z.B. etwa 12 Volt beträgt. Der Low-Pegel entspricht beispielsweise etwa Null Volt.

Die übergeordnete Steuereinheit 12 umfasst eine dritte Schal ¬ tungsanordnung 23, die einen fünften Widerstand 24 und einen dritten Transistor 25 aufweist. Der fünfte Widerstand 24 ist elektrisch zwischen einem Ausgangsanschluss der zweiten Recheneinheit 13 und einem Basisanschluss des dritten Transis ¬ tors 25 angeordnet. Ein sechster Widerstand 26 verbindet den Basisanschluss des dritten Transistors 25 mit einem Emitter ¬ anschluss des dritten Transistors 25. Der Emitteranschluss des dritten Transistors 25 ist ferner mit dem Massepotenzial verbunden. Ein siebter Widerstand 27 ist elektrisch zwischen einem Kollektoranschluss des dritten Transistors 25 und einem

Basisanschluss eines vierten Transistors 28 angeordnet. Ein achter Widerstand 29 verbindet den Basisanschluss des vierten Transistors 28 mit einem Emitteranschluss des vierten Tran ¬ sistors 28. Der Emitteranschluss des vierten Transistors 28 ist über einen neunten Widerstand 30 mit der Batteriespannung Vbat gekoppelt. Ein Kollektoranschluss des vierten Transis ¬ tors 28 ist mit der Entriegelungsleitung 11 gekoppelt.

Die dritte Schaltungsanordnung 23 ist ausgebildet zum Senden des Entriegelungssignals über die Entriegelungsleitung 11 und die erste und die zweite Schaltungsanordnung 14, 22 sind aus ¬ gebildet zum Empfangen des Entriegelungssignals von der über ¬ geordneten Steuereinheit 12. Dadurch kann die zweite Recheneinheit 13 der übergeordneten Steuereinheit 12 das Entriege ¬ lungssignal über die dritte Schaltungsanordnung 23 und die Entriegelungsleitung 11 der ersten und der zweiten Schaltungsanordnung 14, 22 zuführen. Insbesondere kann die zweite Recheneinheit dadurch das Stellsignal für den Stellantrieb 2 freigeben oder sperren unabhängig von dem Betriebszustand der ersten Recheneinheit 4.

Die übergeordnete Steuereinheit 12 umfasst ferner eine vierte Schaltungsanordnung 31, die der dritten Schaltungsanordnung 23 entspricht. Jedoch ist der fünfte Widerstand 24 der vier ¬ ten Schaltungsanordnung 31 mit einem weiteren Ausgangsan- schluss der zweiten Recheneinheit 13 gekoppelt und der Kol ¬ lektoranschluss des vierten Transistors 28 ist mit der zwei ¬ ten Steuerleitung 10 gekoppelt. Die vierte Schaltungsanord ¬ nung 31 ist ausgebildet zum Senden des Steuersignals über die zweite Steuerleitung 10. Zum Empfangen des Steuersignals umfasst die Steuervorrichtung 3 eine fünfte Schaltungsanordnung 32. Die fünfte Schaltungsanordnung 32 umfasst einen zehnten Widerstand 33, einen elften Widerstand 34 und eine Zenerdiode 35. Der zehnte Widerstand 33 ist elektrisch zwischen der zweiten Steuerleitung 10 und einem Eingangsanschluss der ersten Recheneinheit 4 angeordnet. Der elfte Widerstand 34 und die Zenerdiode 35 bilden eine Parallelschaltung, die elekt-

risch zwischen dem Eingangsanschluss der ersten Recheneinheit 4 und dem Massepotenzial angeordnet ist. Dadurch ist das zweite Steuersignal von der zweiten Recheneinheit 13 der ü- bergeordneten Steuereinheit 12 über die vierte Schaltungsanordnung 31, die zweite Steuerleitung 10 und die fünfte Schal ¬ tungsanordnung 32 der ersten Recheneinheit 4 zuführbar.

Die Steuervorrichtung 3 umfasst ferner eine sechste Schal ¬ tungsanordnung 36, die der dritten Schaltungsanordnung 23 entspricht. Jedoch ist in der sechsten Schaltungsanordnung 36 der fünfte Widerstand 24 mit einem weiteren Ausgangsanschluss der ersten Recheneinheit 4 gekoppelt. Die sechste Schaltungs ¬ anordnung 36 ist ferner ausgebildet zum Senden des Datensig ¬ nals über die zweite Steuerleitung 10 an die übergeordnete Steuereinheit 12. Zum Empfangen des Datensignals umfasst die übergeordnete Steuereinheit 12 eine siebte Schaltungsanord ¬ nung 37, die der fünften Schaltungsanordnung 32 entspricht. Jedoch ist der zehnte Widerstand 33 elektrisch zwischen der zweiten Steuerleitung 10 und einem Eingangsanschluss der zweiten Recheneinheit 13 angeordnet. Dadurch ist das Daten ¬ signal und/oder das Aktivitätssignal von der ersten Recheneinheit 4 der Steuervorrichtung 3 über die sechste Schaltungsanordnung 36, die zweite Steuerleitung 10 und die siebte Schaltungsanordnung 37 der zweiten Recheneinheit 4 zuführbar.

Die zweite Schnittstelleneinheit 6 umfasst die erste und die zweite Schaltungsanordnung 14, 22 und die dritte Schnittstel ¬ leneinheit 7 umfasst die fünfte und die sechste Schaltungsan ¬ ordnung 32, 36.

Vorzugsweise sind die erste Recheneinheit 4 und die zweite Recheneinheit 13 ausgebildet zum Erzeugen des Datensignals und/oder des Aktivitätssignals bzw. des Steuersignals durch Erzeugen von Wechselspannungen unterschiedlicher Frequenz abhängig von dem jeweils zu übertragenden Datum bzw. Steuerbefehl. Das Datensignal, das Aktivitätssignal und/oder das Steuersignal können jedoch auch anders ausgebildet sein und

das jeweils zu übertragende Datum, die Aktivität bzw. den Steuerbefehl anders kodieren.

Die zweite Steuerleitung 10 und die Entriegelungsleitung 11 können jeweils auf Seite der Steuervorrichtung 3 oder der ü- bergeordneten Steuereinheit 12 mit einem Kondensator 38 mit dem Massepotenzial gekoppelt sein zum Kurzschließen von hochfrequenten Störungen, die in die zweite Steuerleitung 10 oder die Entriegelungsleitung 11 einstreuen können.

Die Steuervorrichtung 3 und das System aus der Steuervorrichtung 3 und der übergeordneten Steuereinheit 12 ist besonders geeignet zum sicheren und zuverlässigen Ansteuern des Stellantriebs 2 in der elektrisch steuerbaren Bremse 1. Jedoch kann anstelle des Stellantriebs 2 in der elektrisch steuerba ¬ ren Bremse 1 auch ein beliebiger anderer Stellantrieb zuverlässig und sicher angesteuert werden.