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Patent Searching and Data


Title:
CONTROL OF A DOMESTIC APPLIANCE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/081234
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for controlling a domestic appliance comprising the steps of determining conventional operating parameters when the domestic appliance is in operation; determining a correlation of the operating parameters with respect to external information; and determining a proposal for operating the domestic appliance with the modified operating parameters if the external information deviates from a conventional value.

Inventors:
ROSENBAUER MICHAEL GEORG (DE)
THAENS VOLKER (US)
VON KUMMER SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/077935
Publication Date:
May 02, 2019
Filing Date:
October 12, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BSH HAUSGERAETE GMBH (DE)
International Classes:
A47L15/00; D06F33/32
Domestic Patent References:
WO2013021330A12013-02-14
Foreign References:
US7927427B22011-04-19
US20120138092A12012-06-07
Other References:
JACKY BOURGEOIS ET AL: "Conversations with my washing machine", PERVASIVE AND UBIQUITOUS COMPUTING, ACM, 2 PENN PLAZA, SUITE 701 NEW YORK NY 10121-0701 USA, 13 September 2014 (2014-09-13), pages 459 - 470, XP058054639, ISBN: 978-1-4503-2968-2, DOI: 10.1145/2632048.2632106
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

Verfahren (200) zum Steuern eines Hausgeräts (105), wobei das Verfahren (200) folgende Schritte umfasst:

- Bestimmen (215) von üblichen Betriebsparametern des Hausgeräts (105) während eines Betriebslaufs;

- Bestimmen (215) einer Korrelation der Betriebsparameter zu einer externen Information; und

- Bestimmen (245) eines Vorschlags zum Betreiben des Hausgeräts (105) mit geänderten Betriebsparametern, falls die externe Information von einem üblichen Wert abweicht (240).

Verfahren (200) nach Anspruch 1 , wobei ferner ein Benutzer des Hausgeräts (105) bestimmt wird und die externe Information den Benutzer betrifft.

Verfahren (200) nach Anspruch 2, wobei die externe Information aus einem Terminkalender (120) des Benutzers entnommen wird.

Verfahren (200) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die externe Information die Anwesenheit einer weiteren Person in einem Haushalt (130) betrifft.

Verfahren (200) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Korrelation der Betriebsparameter mit einem Geräteparameter bestimmt (215) wird und der Vorschlag in Abhängigkeit eines aktuellen Geräteparameters bestimmt (245) wird.

Verfahren (200) nach Anspruch 5, wobei der Geräteparameter eine Art oder Menge einer Beladung des Hausgeräts (105) mit zu behandelnden Gegenständen umfasst.

Verfahren (200) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die externe Information einen Geräteparameter eines anderen Hausgeräts (105) in einem Haushalt (130) betrifft.

8. Verfahren (200) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Vorschlag einen ersten Betriebslauf des Hausgeräts (105) betrifft und der Vorschlag derart bestimmt wird, dass ein späterer zweiter Betriebslauf des Hausgeräts (105) nach üblichen Betriebsparametern ermöglicht ist. 9. Verfahren (200) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Korrelation mittels eines Bayesschen Filters bestimmt wird.

10. Verfahren (200) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Korrelation mittels eines neuronalen Netzwerks bestimmt wird.

1 1 . Hausgerät (105), umfassend eine Steuervorrichtung (1 10) zur Steuerung des Hausgeräts (105) nach vorbestimmten Betriebsparametern, wobei die Steuervorrichtung (1 10) dazu eingerichtet ist,

- übliche Betriebsparameter während eines Betriebslaufs des Hausgeräts (105) zu bestimmen;

- eine Korrelation der Betriebsparameter zu einer externen Information zu bestimmen; und

- einen Vorschlag zum Betreiben des Hausgeräts (105) mit geänderten Betriebsparametern zu bestimmen, falls die externe Information von einem üblichen Wert abweicht.

Description:
Steuerung eines Hausgeräts

Die Erfindung betrifft ein Hausgerät. Insbesondere betrifft die Erfindung die intelligente Steuerung eines Hausgeräts. Ein Hausgerät, beispielsweise ein Geschirrspüler, eine Waschmaschine oder ein Wäschetrockner, ist einem Haushalt fest zugeordnet. Im Haushalt leben eine oder mehrere Personen, welche Funktionen des Hausgeräts steuern und verwenden. Dabei folgen viele Benutzungen folgen einer bestimmten Routine, beispielsweise kann ein Geschirrspüler regelmäßig nachts laufen oder der Wäschetrockner kann regelmäßig zur Trocknung von Wäsche genutzt werden, die zuvor in der Waschmaschine gewaschen wurde.

US 7 927 427 A beschreibt einen Geschirrspüler in dessen Innenraum eine Kamera zur Erkennung von Geschirr angebracht ist. Ein Reinigungsvorgang des Geschirrs kann dann in Abhängigkeit des bestimmten Geschirrs gesteuert werden.

US 2012 138 092 A1 schlägt eine Kamera an einem Geschirrspüler vor, um beim Ein- oder Ausfahren eines Geschirrkorbs zu erkennen, an welchen Stellen in Innenraum sich zu reinigendes Geschirr befindet. Eine der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, ein verbessertes Verfahren zu bestimmen, ein Hausgerät zu steuern. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder. Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Steuern eines Hausgeräts umfasst Schritte des Bestimmens üblicher Betriebsparameter bei einem Betriebslauf des Hausgeräts; des Bestimmens einer Korrelation der Betriebsparameter zu einer externen Information; und des Bestimmens eines Vorschlags zum Betreiben des Hausgeräts mit geänderten Betriebsparametern, falls die externe Information von einem üblichen Wert abweicht.

Durch das Korrelieren von Betriebsparametern mit externen Informationen kann verbessert bestimmt werden, welche Informationen Einfluss auf die Wahl bestimmter Betriebspa- rameter haben. Beispielsweise kann einfach erfasst werden, dass ein Geschirrspüler an Wochentagen zu anderen Zeiten und/oder mit einem anderen Arbeitsprogramm betrieben wird als an einem Wochenende. Gewohnheiten, Routinen oder Abläufe im Haushalt können verbessert erkannt bzw. erlernt werden. In der Folge kann verbessert unterschieden werden, ob ein Benutzer beabsichtigt, von einer Routine abzuweichen, oder beispielswei- se vergessen hat, eine externe Information bei der Steuerung des Hausgeräts zu berücksichtigen. Ein Vorschlag zur Aufnahme einer unterbrochenen Routine kann ebenso bestimmt werden wie ein Vorschlag zur Abänderung einer geltenden Routine. Der bestimmte Vorschlag kann besser zu einem Lebenssachverhalt eines Benutzers passen. Der Benutzer kann den Vorschlag häufiger annehmen und sich durch Vorschläge verbessert unterstützt fühlen.

Die Bestimmung üblicher Betriebsparameter kann eine länger währende Beobachtung von Betriebsläufen umfassen, um einen Turnus, einen Rhythmus oder eine Kausalität zu bestimmen. Beispielsweise kann üblicherweise Montag bis Freitag jeden Abend zur glei- chen Zeit ein Betriebslauf eines Geschirrspülers erfolgen. Bleibt an einem Montag ein Startsignal für den Betriebslauf aus, so kann ein Vorschlag in Form einer Erinnerung zum Starten nur dann ausgegeben werden, wenn auf den folgenden Dienstag kein Feiertag fällt. Andere externe Informationen können diese Entscheidung relativieren. Das Hausgerät kann insbesondere in einer Küche des Haushalts angebracht sein und beispielsweise eine Waschmaschine, einen Wäschetrockner, einen autonomen Staubsauger oder besonders bevorzugt einen Geschirrspüler umfassen. Betriebsparameter können beispielsweise ein Arbeitsprogramm, einen einstellbaren Parameter, beispielsweise eine Behandlungstemperatur, eine Zusatzoption oder einen Start- oder Endzeitpunkt eines Betriebslaufs umfassen. Das Hausgerät wird üblicherweise betrieben, indem ein vorbestimmter Betriebslauf gestartet und durchgeführt wird. Zwischen einzelnen Betriebsläufen kann eine vorbestimmte Tätigkeit eines Benutzers erforderlich sein, beispielsweise das Entnehmen einer ersten Ladung und das Einfüllen einer zweiten Ladung. Das Hausgerät kann zwischen einzelnen Betriebsläufen auch dauerhaft oder intermittierend einge- schaltet sein und optional Bestimmungen durchführen.

In einer Ausführungsform wird ferner ein Benutzer des Hausgeräts bestimmt, wobei die externe Information den Benutzer betrifft. Durch das Beachten von speziell auf den Be- nutzer bezogenen Informationen kann der Vorschlag verbessert individuell für diesen Benutzer bestimmt werden. Unterschiedlichen Benutzern im gleichen Haushalt können unterschiedliche Vorschläge bereitgestellt werden, die verbessert an die einzelnen Benutzer angepasst sind. Die externe Information kann insbesondere aus einem Terminkalender des Benutzers entnommen werden. Der Terminkalender kann Aufschluss über einen kurz- oder mittelfristigen Lebensplan des Benutzers geben, sodass eine Aufgabe, die das Hausgerät erfüllen soll, verbessert so durchgeführt werden kann, dass der Benutzer optimal unterstützt wird. Beispielsweise kann ein Reinigungslauf so geplant werden, dass eingefülltes, ungereinigtes Material nicht lange eintrocknet, bevor es gereinigt wird, oder der Reinigungslauf kann so geplant werden, dass bereits gereinigtes und noch feuchtes Material nicht lange vor der Rückkehr des Benutzers - oder eines anderen Benutzers des Haushalts - absteht. Letztere Ausführungsform kann beispielsweise für Wäsche wichtig sein, die nach einem Waschgang nicht lange feucht bleiben soll, um Stockflecken zu vermei- den.

Die externe Information kann die Anwesenheit einer weiteren Person in einem betreffen, in welchem das Hausgerät angebracht ist. So kann beispielsweise eine Reinigungshäufigkeit eines Reinigungs-Hausgeräts erhöht werden, wenn sich mehr Personen als üblich im Haushalt aufhalten. Reinigungszeiten können verbessert anhand von Anwesenheiten von Personen bestimmt werden. Auch die Art einer Person kann berücksichtigt werden: ist ein Kleinkind zu Besuch, so sind möglicherweise Ruhezeiten einzuhalten, in denen das Kleinkind schläft und das Hausgerät bevorzugt nicht läuft, oder Hygieneanforderungen, die einem Betriebslauf zu Grunde liegen, können angepasst werden. Eine Waschtempe- ratur einer Waschmaschine oder eines Geschirrspülers kann beispielsweise erhöht werden. Eine Programmdauer kann reduziert werden, um die Abläufe im Haushalt verbessert flexibel zu unterstützen. Es ist auch möglich, individuelle Personen und mit ihnen verknüpfte externe Informationen zu berücksichtigen. Eine Korrelation der Betriebsparameter mit einem Geräteparameter kann bestimmt werden, wobei der Vorschlag in Abhängigkeit eines aktuellen Geräteparameters bestimmt wird. Ein Geräteparameter beeinflusst einen Betriebslauf des Hausgeräts und wird nicht durch einen Benutzer gesteuert. Geräteparameter können beispielsweise eine Qualität eines Reinigungsmittels, eine Wasserhärte eines verwendeten Wassers, eine Art oder Menge einer Verschmutzung eines zu reinigenden Gegenstands sowie insbesondere eine Art oder Menge einer Beladung des Hausgeräts mit zu behandelnden Gegenständen umfassen. Anders ausgedrückt kann das Hausgerät den Vorschlag in Abhängigkeit eines eigenen Expertenwissens über einen bevorstehenden Betriebslauf machen. Der Vor- schlag kann so verbessert mit an einen üblichen oder gewohnten Betriebslauf im Haushalt angepasst sein.

Die externe Information kann auch einen Betriebs- oder Geräteparameter eines anderen Hausgeräts in einem Haushalt betreffen, in dem das Hausgerät angebracht ist. Beispiels- weise können Art und Menge einer in eine Waschmaschine eingefüllten Wäsche auch einen bevorstehenden Betriebslauf eines Wäschetrockners beeinflussen. Eine Benutzung eines Herdes kann erwarten lassen, dass ein Geschirrspüler demnächst Kochgeschirr reinigen muss. Vernetzte Gegenstände und insbesondere vernetzte andere Hausgeräte können so Informationen beisteuern, um den Vorschlag verbessert zu bestimmen. Allge- mein gilt, dass mit verbesserter Informationslage zumindest langfristig, nach mehreren beobachteten Läufen, ein Vorschlag für einen geänderten Betriebslauf des Hausgeräts möglich ist, der verbessert in eine Routine oder ein Leben eines oder mehrerer Benutzer eines Haushalts passt. In einer Ausführungsform kann der Vorschlag auch durch das Hausgerät umgesetzt werden. Eine Zustimmung eines Benutzers zu einer geänderten Parametrierung kann dazu erfasst werden.

Der Vorschlag kann einen ersten Betriebslauf des Hausgeräts betreffen und derart bestimmt werden, dass ein späterer zweiter Betriebslauf des Hausgeräts mit üblichen Betriebsparametern ermöglicht ist. Ist beispielsweise bekannt, dass ein routinemäßiger Be- triebslauf eines Geschirrspülers beispielsweise am Abend bevorsteht, gleichzeitig aber gegen Mittag der Geschirrspüler bereits halb gefüllt, so kann vorgeschlagen werden, einen zusätzlichen Betriebslauf am Nachmittag durchzuführen, um Platz für die abendliche Beladung zu schaffen. Der Betriebslauf kann so geplant werden, dass er möglichst bereits abgeschlossen ist, wenn das Abendessen zubereitet wird, sodass bereits alle Küchen- Utensilien zur Verfügung stehen.

In einigen Ausführungsformen kann ein Benutzer die externen Informationen auswählen, deren Korrelation mit Betriebsparametern berücksichtigt werden soll. Es ist sowohl ein Hinzufügen von externen Informationen („opt-in") als auch das Entfernen von berücksichtigten externen Informationen („opt-out") denkbar.

Die Korrelation kann mittels eines Bayesschen Filters bestimmt werden. Dabei kann im Wesentlichen vorgegangen werden wie bei einem bekannten Spam-Filter für E-Mail, in- dem dem Benutzer Vorschläge gemacht werden, die dieser annimmt oder verwirft, und daraufhin bestimmt wird, welche externen Informationen mit einem Annehmen oder einem Verwerfen korrelieren. Die Signifikanz der externen Informationen kann so rasch und zuverlässig erlernt werden. Ein Bayessches Filter kann ohne oder mit nur sehr wenig Training bereits gute Vorschläge erzielen. Die Filterleistung kann auf der Basis von Benutzer- rückmeldungen bezüglich angenommener oder abgelehnter Vorschläge im laufenden Betrieb weiter verbessert werden. Eine Unterscheidung in Trainingsbetrieb und Ausführungsbetrieb ist nicht nötig.

In einer anderen Ausführungsform kann die Korrelation kann mittels eines neuronalen Netzwerks bestimmt werden. Dabei kann eine große Vielzahl externer Informationen aus einer Vielzahl Bestimmungen berücksichtigt werden. Insbesondere können Vorschläge und deren Akzeptanz aus anderen Haushalten für ein Training des neuronalen Netzwerks verwendet werden. In einem nachfolgenden Ausführungsbetrieb kann das Netzwerk intelligent sehr gute Vorschläge bestimmen.

Ein erfindungsgemäßes Hausgerät umfasst eine Steuervorrichtung zur Steuerung des Hausgeräts mit vorbestimmten Betriebsparametern. Dabei ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, übliche Betriebsparameter des Hausgeräts zu bestimmen; eine Korrelation der Betriebsparameter zu einer externen Information zu bestimmen; und einen Vorschlag zum Betreiben des Hausgeräts mit geänderten Betriebsparametern zu bestimmen, falls die externe Information von einem üblichen Wert abweicht.

Die Steuervorrichtung kann eine Verarbeitungseinrichtung umfassen, die insbesondere als programmierbarer Mikrocomputer oder Mikroprozessor ausgeführt sein kann. Die Ver- arbeitungseinrichtung ist bevorzugt dazu eingerichtet, ein hierin beschriebenes Verfahren ganz oder in Teilen auszuführen. Insbesondere kann die Verarbeitungseinrichtung zur Bildung eines Bayesschen Filters oder eines neuronalen Netzwerks eingerichtet sein. Das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen und auf der Verarbeitungseinrichtung ablaufen oder auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sein. Merkmale oder Vorteile der Steuervorrichtung können auf das Verfahren übertragen werden und umgekehrt.

Die Erfindung wird nun unter Bezug auf die beiliegenden Figuren genauer beschrieben, in denen:

Fig. 1 ein System mit einem beispielhaften Hausgerät; und

Fig. 2 ein Ablaufdiagramm eines exemplarischen Verfahrens zum Steuern eines

Hausgeräts darstellt.

Figur 1 zeigt ein System 100, das ein Hausgerät 105 mit einer Steuervorrichtung 1 10 um- fasst. Optional können auch ein Mobilgerät 1 15 und/oder ein Terminkalender 120 vom System 100 umfasst sein. Die Steuervorrichtung 1 10 umfasst eine Verarbeitungseinrichtung 125, die bevorzugt einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfasst. Einige der im Folgenden beschriebenen Bestimmungen können statt durch die Verarbeitungseinrichtung 125 auch durch eine andere Verarbeitungseinrichtung erbracht werden, insbesondere eine per Netzwerk erreichbare Einrichtung, etwa ein Server oder ein Dienst, insbesondere in einer Cloud. Das Hausgerät 105 ist als Geschirrspüler dargestellt, kann aber in einer anderen Ausführungsform auch ein anderes Gerät umfassen, das in einem Haushalt 130 angebracht ist, beispielsweise eine Waschmaschine, einen Wäschetrockner oder einen autonomen Staubsauger. Bevorzugt ist das Hausgerät 105 zur Reinigung von Gegenständen im Haushalt 130 eingerichtet.

Die Steuervorrichtung 1 10 ist dazu eingerichtet, einen oder mehrere Betriebsparameter des Hausgeräts 105 zu erfassen. Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung 125 mit einem oder mehreren Sensoren verbunden sein. In der dargestellten, beispielhaften Ausführungsform sind als Sensoren eine Kamera 135 zur optischen Abtastung eines Innenraums des dargestellten Geschirrspülers und ein Flottensensor 140 zur Analyse eines zirkulierten Waschwassers (Flotte) vorgesehen. Andere oder zusätzliche Sensoren sind ebenfalls möglich. Optional ist eine Schnittstelle 140 vorgesehen, die beispielsweise zu einer Ein- /Ausgabeeinrichtung für einen Benutzer, zu einem anderen Hausgerät 105 oder einem anderen Sensor im Haushalt 130 führen kann. Zusätzlich oder alternativ kann eine drahtlose Schnittstelle 150 vorgesehen sein. Über eine der Schnittstellen 145, 150 kann eine Verbindung zu einem Netzwerk wie einem Mobilfunknetz, einem WLAN-Netz oder dem Internet hergestellt werden. Über ein solches Netzwerk kann das Mobilgerät 1 15 erreichbar sein, das einem Benutzer des Hausgeräts 105 zugeordnet sein kann. Der Benutzer lebt bevorzugt im Haushalt 130 oder ist wenigstens regelmäßig dort anwesend. Es können auch mehrere Benutzer vorgesehen sein, die im Haushalt 130 leben, wobei jedem Benutzer ein Mobilgerät 1 15 zugeordnet sein kann. Ferner können sich im Haushalt 130 vorübergehend weitere Perso- nen aufhalten, beispielsweise Besucher oder Gäste. Über das Mobilgerät 1 15 kann der Benutzer identifiziert werden oder eine auf ihn bezogene externe Information bestimmt werden. Weitere externe Informationen können über die Sensoren 135, 140 oder die Schnittstellen 145, 150 bezogen werden. Alle Informationen, die nicht unmittelbar den Betrieb des Hausgeräts 105 betreffen, können als extern angesehen werden.

Das Mobilgerät 1 15 kann den Terminkalender 120 oder einen Zugang zu einem separaten Terminkalender 120 ermöglichen. Der Terminkalender 120 kann auch direkt, beispielsweise über eines der beschriebenen Netzwerke, von der Steuervorrichtung 1 10 aus erreichbar sein. Der Terminkalender 120 kann beispielsweise als Dienst, beispielsweise in einer Cloud, realisiert sein. Der Terminkalender 120 umfasst bevorzugt Termine des Benutzers, aus denen beispielsweise eine geplante An- oder Abwesenheit des Benutzers im Haushalt 130, ein üblicher Tagesrhythmus, ein bevorstehender Besuch oder Gast im Haushalt 130 oder andere Informationen abgeleitet werden können, die einen Betrieb des Hausgeräts 105 unmittelbar oder mittelbar betreffen können.

Es wird vorgeschlagen, dass die Steuervorrichtung 1 10 dazu eingerichtet ist, über einen oder mehrere Betriebsläufe Betriebsparameter zu beobachten, die den Betriebsläufen zu Grunde liegen. Die Betriebsparameter können mit externen Informationen korreliert werden und auf der Basis einer Abweichung eines Betriebsparameters, etwa eines Zeitpunkts für einen Start eines Betriebslaufs, von einem üblichen Wert, kann ein Vorschlag zum Betreiben des Hausgeräts 105 mit geänderten Betriebsparametern bestimmt und ausgegeben werden. Wird beispielsweise ein bestimmter Betriebsturnus erfasst, etwa ein Betriebslauf alle 24 Stunden, so kann, wenn eine Steuerung eines Betriebslaufs unüblicherweise ausbleibt, ein Vorschlag gemacht werden, den Turnus aufrecht zu erhalten. Umgekehrt kann auch auf der Basis einer externen Information ein Vorschlag bestimmt werden, einen bestimmten Turnus zu verändern oder von ihm abzuweichen.

Figur 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200 zum Steuern eines Hausgeräts wie dem Hausgerät 105 des in Figur 1 gezeigten Systems 100. In einer Ausführungsform kann das Verfahren 200 in eine Lern- oder Trainingsphase 205 und eine Ausführungsphase 210 unterteilt werden, beispielsweise wenn es mittels eines neuronalen Netzwerks realisiert wird. In anderen Ausführungsformen können beide Phasen 205, 210 gleichzeitig durchlaufen werden, beispielsweise wenn es mittels eines Bayesschen Filters durchge- führt wird.

In einem Schritt 215 werden Betriebsparameter bei einem oder bevorzugt mehreren Betriebsläufen des Hausgeräts 105 bestimmt. Je häufiger bestimmte Betriebsparameter gemeinsam verwendet werden, desto„üblicher" können diese Betriebsparameter sein. Au- ßerdem wird eine Korrelation der Betriebsparameter mit einem oder mehreren externen Informationen bestimmt. Die externen Informationen können als Randbedingungen aufge- fasst werden, sodass bestimmt werden kann, unter welchen Randbedingungen welche Betriebsparameter wahrscheinlich sind. Die externen Informationen können beispielsweise in einem Schritt 220 von einem Mobilgerät 1 15 eines Benutzers bestimmt werden. Viele Informationen, die einen Tagesablauf des Benutzers bestimmen, können über das Mobilgerät bestimmt werden, insbesondere Termine aus dem Terminkalender 120. Weiter können externe Informationen in einem Schritt 225 in Form von Geräteparametern des Hausgeräts 105 bestimmt werden. Bei- spielsweise kann bestimmt werden, dass eine bestimmte Art der Behandlung, beispielsweise Reinigung, von Objekten mittels des Hausgeräts 105 mit einem wiederkehrenden Ereignis korreliert, das beispielsweise aus dem Terminkalender 120 bestimmt werden kann. In einem Schritt 230 können Geräteparameter eines anderen Hausgeräts 105 bestimmt werden. Das andere Hausgerät kann beispielsweise zur Bearbeitung der gleichen Objekte aber durch einen anderen Arbeitsschritt eingerichtet sein. Auf diese Weise können Be- triebsläufe der beiden Hausgeräte 105 miteinander korrelieren oder kausal verbunden sein.

In einem Schritt 230 kann ein Benutzer bestimmt werden, der mit dem Hausgerät 105 kommuniziert oder mit dem das Hausgerät 105 kommuniziert. In einer Ausführungsform wird derjenige Benutzer bestimmt, der sin in Dialog mit dem Hausgerät 105 begibt. In einer anderen Ausführungsform bestimmt die Steuervorrichtung 1 10 selbst, welchem Benutzer innerhalb des Haushalts 130 sie beispielsweise einen Vorschlag zum Betreiben des Hausgeräts 105 unterbreitet. Das kann eine vorbestimmte Person, eine anwesende Person oder diejenige Person sein, die sich innerhalb eines bestimmten Zeitraums ver- mehrt mit dem Hausgerät 105 befasst hat. Der Benutzer kann beispielsweise durch Eingabe, mittels eines biometrischen Sensors oder über das Mobilgerät 120 identifiziert werden. Dazu kann eine Mobilfunktechnik mit nur geringer Reichweite zwischen dem Hausgerät 105 und dem Mobilgerät 1 15 verwendet werden, sodass ein weiter entferntes Mobilgerät nicht erfasst wird.

In der zweiten Phase 210 können die Erkenntnisse aus der ersten Phase 205 verwendet werden. Insbesondere kann in einem Schritt 240 bestimmt werden, dass eine Kombination aus externen Informationen von einer üblicherweise damit korrelierten, eingestellten Kombination von Geräteparametern abweicht. Anders ausgedrückt kann bestimmt wer- den, dass bekannte Randbedingungen von einem Benutzer nicht beachtet werden, oder neue Randbedingungen gelten, die zu einer neuen gewünschten Kombination von Betriebsparametern führen. In einem Schritt 245 kann daher ein Vorschlag bestimmt werden, in welcher Weise das Hausgerät betrieben werden kann. In einem ersten Beispiel wurde in der ersten Phase 205 bestimmt, dass im Haushalt 130 regelmäßig Sonntag Abend für mehrere Personen gekocht wird. Anschließend wird benutztes Geschirr in einem Geschirrspüler 105 gereinigt, damit es Montag morgen sauber zur Verfügung steht. Die Steuervorrichtung 1 10 kann am Sonntag bereits nach dem Frühstück vorschlagen, einen Reinigungslauf zu starten, um für das Geschirr des Abendes- sens genügend Verarbeitungskapazität zu haben.

In einem zweiten Beispiel kann der Geschirrspüler 105 aus dem Terminkalender 120 bestimmen, wann ein Benutzer einkaufen geht. Gehen Vorräte von Verbrauchsmitteln für den Geschirrspüler zur Neige, beispielsweise ein Spülmittel oder Regeneriersalz, so kann der Benutzer rechtzeitig an einen entsprechenden Kauf erinnert werden.

In einem dritten Beispiel kann ein verzögerter Start eines Betriebslaufs eines Geschirrspülers vorgeschlagen werden, wenn bekannt ist, wann der Geschirrspüler ausgeräumt wer- den soll. Ist die Zeit zwischen dem Einräumen und dem Ausräumen lang, so kann dem Benutzer außerdem ein energiesparendes aber länger dauerndes Programm empfohlen werden.

In einem vierten Beispiel kann ein Besuch einer bestimmten Person, beispielsweise einer Schwiegermutter des Benutzers aus dem Terminkalender 120 entnommen werden. Für den Lauf einer Spülmaschine 105 kann ein rechtzeitiger Betriebslauf vorgeschlagen werden, insbesondere einen Lauf, der gegenüber einem üblichen Lauf vorgezogen ist.

In einem fünften Beispiel kann aufgrund einer aus dem Terminkalender 120 bestimmten längeren Abwesenheit eines Benutzers aus dem Haushalt 130 vorgeschlagen werden, einen Betriebslauf so zeitig zu starten, dass es vor der Abreise der Person beendet ist und der Benutzer das Geschirr noch entnehmen kann.

In einem sechsten Beispiel kann auf der Basis von Bewegungs- Bezahlungs- oder Einkaufsinformatinen aus dem Mobilgerät 1 15 bestimmt werden, dass der Benutzer Medikamente gegen eine Infektionskrankheit gekauft hat. In einem folgenden Betriebslauf eines Geschirrspülers 105 kann die Waschtemperatur angehoben oder eine Hygiene- Zusatzoption aktiviert werden.

Bezugszeichen

100 System

105 Hausgerät

1 10 Steuervorrichtung

1 15 Mobilgerät

120 Terminkalender

125 Verarbeitungseinrichtung Haushalt

Kamera

Flottensensor

Schnittstelle

drahtlose Schnittstelle Verfahren

erste Phase

zweite Phase

Bestimmen übliche Betriebsparameter

Bestimmen externe Information aus Mobilgerät Bestimmen Geräteparameter

Bestimmen Geräteparameter anderes Hausgerät Bestimmen Benutzer

Bestimmen Abweichung Parameter

Bestimmen Vorschlag