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Title:
CONTROL METHOD FOR A HANDHELD POWER TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/079096
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a control method for a handheld power tool (1), which has a motor (5) for rotationally driving a tool holder (2) about a working axis (12), which control method comprises the following steps: sensing a rotational motion of the handheld power tool (1) about the working axis (12); sensing a rotational or pivoting motion about a transverse axis (18) extending transversely to the working axis (12); triggering a protective function for reducing the torque output of the motor (5) if the rotational motion about the working axis (12) exceeds a limit value, and suppressing the protective function if the rotational or pivoting motion about the transverse axis (18) is greater than a threshold value.

Inventors:
GUT MANUEL (AT)
SCHAER ROLAND (CH)
WIERER MICHAEL (AT)
KINKELDEI THOMAS (CH)
Application Number:
PCT/EP2015/076783
Publication Date:
May 26, 2016
Filing Date:
November 17, 2015
Export Citation:
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Assignee:
HILTI AG (LI)
International Classes:
B25F5/00
Foreign References:
US20140196920A12014-07-17
DE19641618A11998-04-30
EP1201373A22002-05-02
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1 . Steuerungsverfahren für eine Handwerkzeugmaschine (1 ), welche einen Motor (5) zum drehenden Antreiben einer Werkzeugaufnahme (2) um eine Arbeitsachse (12) mit den Schritten:

Erfassen einer Drehbewegung der Handwerkzeugmaschine (1 ) um die Arbeitsachse (12);

Erfassen einer Dreh- oder Schwenkbewegung um eine zu der Arbeitsachse (12) quer verlaufende Querachse (18);

Auslösen einer Schutzfunktion zum Reduzieren der Drehmomentabgabe des Motors (5), wenn die Drehbewegung um die Arbeitsachse (12) einen Grenzwert überschreitet und Unterdrücken der Schutzfunktion, wenn die Dreh- oder Schwenkbewegung um die Querachse (18) größer als ein Schwellwert ist. 2. Steuerungsverfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Winkelgeschwindigkeit der Dreh- oder Schwenkbewegung um die Querachse (18) erfasst wird und die Schutzfunktion deaktiviert wird, wenn die Winkelgeschwindigkeit den Schwellwert überschreitet. 3. Steuerungsverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzfunktion eine Bremse (16) aktiviert.

4. Steuerungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ansprechend auf ein Betätigen eines Haupttasters (10) der Motor (5) gestartet wird und vor oder mit dem Starten des Motors (5) die Schutzeinrichtung

(15) aktiviert wird.

5. Handwerkzeugmaschine (1 ) mit

einer Werkzeugaufnahme (2),

einem Schlagwerk (6),

einem Motor (5) zum drehenden Antreiben einer Werkzeugaufnahme (2) um eine Arbeitsachse (12) und zum Antreiben des Schlagwerks,

einem Drehbewegungssensor (19), der eine Drehbewegung der Handwerkzeugmaschine (1 ) um die Arbeitsachse (12) und eine Dreh- oder Schwenkbewegung um eine zu der Arbeitsachse (12) quer verlaufende Querachse (18) erfasst, einer Schutzeinrichtung (15), die eine Schutzfunktion zum Reduzieren der Drehmomentabgabe des Motors (5) auslöst, wenn die Drehbewegung um die Arbeitsachse (12) einen Grenzwert überschreitet und

einem Monitor der die Schutzfunktion unterdrückt, wenn die Dreh- oder Schwenkbewegung um die Querachse (18) größer als ein Schwellwert ist.

Description:
Steuerungsverfahren für eine Handwerkzeugmaschine

GEBIET DER ERFINDUNG

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Steuerungsverfahren für eine Handwerkzeugmaschine und eine Handwerkzeugmaschine. EP0666148B1 beschreibt eine Schutzfunktion, die eine Werkzeugaufnahme von einem Motor entkoppelt, wenn eine unkontrollierte Drehbewegung des Bohrhammers ermittelt wird.

Die Schutzfunktion soll zuverlässig ausgelöst werden, wenn eine unkontrollierte Drehbewegung auftritt. Jedoch ist ein Auslösen bei einer kontrollierten Bedienung der Handwerkzeugmaschine unerwünscht.

OFFENBARUNG DER ERFINDUNG

Das erfindungsgemäße Steuerungsverfahren für eine Handwerkzeugmaschine, welche einen Motor zum drehenden Antreiben einer Werkzeugaufnahme um eine Arbeitsachse hat, umfasst folgende Schritte: Erfassen einer Drehbewegung der Handwerkzeugmaschine um die Arbeitsachse; Erfassen einer Dreh- oder Schwenkbewegung um eine zu der Arbeitsachse quer verlaufende Querachse; Auslösen einer Schutzfunktion zum Reduzieren der Drehmomentabgabe des Motors, wenn die Drehbewegung um die Arbeitsachse einen Grenzwert überschreitet und Unterdrücken der Schutzfunktion, wenn die Dreh- oder Schwenkbewegung um die Querachse größer als ein Schwellwert ist.

Die Schutzeinrichtung ermittelt, ob ein rein meißelnder Betrieb vorliegt. Bei dem meißelnden Betrieb können Drehbewegungen um die Arbeitsachse auftreten, diese sind jedoch typischerweise von dem Anwender gewünscht und kontrolliert. Ein Monitor der Schutzeinrichtung erkennt den meißelnden Betrieb anhand von Dreh- und Schwenkbewegungen senkrecht zu der Arbeitsachse.

KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen und Figuren. In den Figuren zeigen: Fig. 1 einen Bohrhammer

Fig. 2 ein Blockbild einer Schutzeinrichtung

Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.

AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG

Fig. 1 zeigt als Ausführungsbeispiel einer Handwerkzeugmaschine einen Bohrhammer 1. Der Bohrhammer 1 hat eine Werkzeugaufnahme 2, in welche ein Schaftende 3 eines Werkzeugs 4, z.B. Bohrer, Meißel, eingesetzt werden kann. Einen primären Antrieb des Bohrhammers 1 bildet ein Motor 5, welcher ein Schlagwerk 6 und eine Abtriebswelle 7 antreibt. Ein Batteriepaket 8 oder eine Netzleitung versorgt den Motor 5 mit Strom. Ein Anwender kann den Bohrhammer 1 mittels eines Handgriffs 9 führen und mittels eines Haupttasters 10 den Bohrhammer 1 in Betrieb nehmen. Ein Betriebswahlschalter 11 hat wenigstens zwei Stellungen. In einer„bohrenden Stellung" ist die Werkzeugaufnahme 2 mit der Abtriebswelle 7 gekoppelt; während des Betriebs kann der Bohrhammer 1 das Werkzeug 4 um die Arbeitsachse 12 drehen und dabei das Werkzeug 4 in Schlagrichtung 13 längs der Arbeitsachse 12 in einen Untergrund schlagen. In einer „meißelnden Stellung" ist die Werkzeugaufnahme 2 von der Abtriebswelle 7 entkoppelt und vorzugsweise drehfest mit einem Maschinengehäuse 14 fixiert. Der Bohrhammer 1 wirkt nur schlagend auf das Werkzeug 4 ein.

Der Bohrhammer 1 hat eine Schutzeinrichtung 15, die den Anwender vor einem übermäßigen rückwirkenden Drehmoment eines rotierenden Werkzeugs 4 schützt. In der bohrenden Stellung übt der Bohrhammer 1 auf den Anwender ein rückwirkendes Drehmoment aus, welches sich als Reaktion auf das von dem Werkzeug 4 auf das Werkstück übertragene Drehmoment ergibt. Solange der Untergrund beim Bohren nachgibt, ist das rückwirkende Drehmoment gleichmäßig und gering. Bei einem Blockieren des Werkzeugs 4 in dem Werkstück ergibt sich aufgrund der schlagartig abgebremsten rotierenden Baugruppen ein hohes rückwirkendes Drehmoment. Der Anwender kann diesem rückwirkenden Drehmoment nicht mehr ausreichend entgegenwirken, weshalb sich der gesamte Bohrhammer 1 einschließlich der Handgriffe 9 um die Drehachse des Werkzeugs 4 zu drehen beginnt. Die Schutzeinrichtung 15 überwacht eine Drehbewegung des Handgriffs 9 bezogen auf die Arbeitsachse 12 und löst eine Sicherheitsfunktion aus, wenn die momentane Drehbewegung ein Verdrehen des gesamten Bohrhammers 1 um einen kritischen Verdrehwinkel erwarten lässt. Die Sicherheitsfunktion beinhaltet beispielsweise ein Bremsen des Motors 5 mittels einer Bremse 16, um das an der Werkzeugaufnahme 2 anliegende Drehmoment zu reduzieren. Der kritische Verdrehwinkel liegt beispielsweise bei 60 Grad. Die Schutzeinrichtung 15 ist hilfreich, um den Anwender beim bohrenden Betrieb vor einer übermäßigen Rückwirkung bei einer Blockade des Werkzeugs 4 zu schützen. Im rein meißelnden Betrieb ist ein Abschalten oder Bremsen des Motors 5 unnötig und störend. Ein Monitor 17 der Schutzeinrichtung 15 unterdrückt die Sicherheitsfunktion, wenn ein rein meißelnder Betrieb erfasst wird. Selbst wenn ein kritischer Verdrehwinkel zu erwarten ist, wird die Sicherheitsfunktion nicht ausgelöst und der Motor 5 nicht abgebremst. Der meißelnde Betrieb wird anhand von Bewegungen um die Querachsen 18 erkannt. Abgesehen vom Einschalten und beim Ansetzen des Bohrers 4 treten beim Bohren keine größeren Bewegungen um die Querachse 18 auf. Das Meißeln an sich erfolgt ohne jegliche Bewegung um eine der Achsen. Beim Ansetzen kann der Anwender den Bohrhammer 1 jedoch um die Arbeitsachse 12 drehen. Der Anwender dreht dabei typischerweise den Bohrhammer 1 nicht nur um die Arbeitsachse 12, sondern zugleich um eine der Querachsen 18.

Die Schutzeinrichtung 15 wird spätestens mit dem Betätigen des Haupttasters 10 aktiviert. Der Motor 5 beginnt zu laufen und je nach Stellung des Betriebswahlschalters 11 setzt ein bohrender oder rein meißelnder Betrieb ein.

Die Schutzeinrichtung 15 beinhaltet einen Drehbewegungssensor 19. Ein beispielhafter Drehbewegungssensor 19 ist ein Gyrosensor, welcher unmittelbar die Winkelgeschwindigkeit um die Arbeitsachse 12 bestimmt. Der Gyrosensor hat ein schwingend aufgehängtes Plättchen, dessen Schwingungsfrequenz durch die Corioliskraft beeinflusst wird. Der Gyrosensor tastet die Schwingungsfrequenz ab, ermittelt die zugehörige Winkelgeschwindigkeit um die Arbeitsachse 12 und gibt ein entsprechendes Messsignal 20 aus. Der Drehbewegungssensor 19 kann nahe der Arbeitsachse 12 oder versetzt zu der Arbeitsachse 12 in dem Maschinengehäuse 14 oder dem Handgriff 9 angeordnet sein. Eine Auswertungseinheit 21 der Schutzeinrichtung 15 verarbeitet das Messsignal 20. Die beispielhafte Auswertungseinheit 21 schätzt den zukünftigen Verdrehwinkel basierend auf der aktuell von dem Drehbewegungssensor 19 gemessenen Winkelgeschwindigkeit und einem aktuellen Verdrehwinkel. Den aktuellen Verdrehwinkel kann die Auswertungseinheit 21 durch Integration der Winkelgeschwindigkeit bestimmen. Der zukünftige Verdrehwinkel ist die Summe des aktuellen Verdrehwinkels und dem Produkt der aktuellen Winkelgeschwindigkeit mit einer festen Zeitspanne von z.B. 10 ms. Ein Komparator 23 vergleicht den zukünftigen Verdrehwinkel mit dem kritischen Verdrehwinkel und löst ggf. eine Schutzfunktion der Schutzeinrichtung 15 aus. Eine andere beispielhafte Schutzeinrichtung 15 löst die Schutzfunktion aus, wenn die aktuelle Winkelgeschwindigkeit eine kritische Winkelgeschwindigkeit überschreitet. Beispielsweise sendet die Schutzeinrichtung 15 als Schutzfunktion ein Bremssignal 24 an die Bremse 16 des Motors 5. Der Motor 5 wird vorzugsweise bis zum Stillstand abgebremst.

Der Drehbewegungssensor 19 erfasst zusätzlich eine Drehbewegung um eine Querachse 18 des Bohrhammers 1. Die Querachse 18 ist beispielsweise parallel zu dem Handgriff 9 oder senkrecht zu der von Handgriff 9 und Arbeitsachse 12 aufgespannten Ebene. Der beispielhafte Drehbewegungssensor 19 gibt ein zweites Messsignal 22 aus, das der Winkelgeschwindigkeit um die Quersachse entspricht. Anstelle eines einzelnen Drehbewegungssensors 19 können auch zwei Drehbewegungssensoren die Drehbewegungen um die zueinander quer verlaufenden Achsen bestimmen.

Ein Monitor 17 verarbeitet die Drehbewegung um die Querachse 18. Der Monitor 17 vergleicht die Winkelgeschwindigkeit um die Querachse 18 mit einem Schwellwert. Ein Überschreiten des Schwellwerts identifiziert der Monitor 17 mit einem rein meißelnden Betrieb des Bohrhammers 1. Der Schwellwert liegt beispielsweise im Bereich zwischen 90 Grad/s und 720 Grad/s. Der Schwellwert kann in Abhängigkeit der Drehbewegung um die Arbeitsachse 12 gewählt sein oder äquivalent kann ein Produkt der Winkelgeschwindigkeiten um die Arbeitsachse 12 und die Querachse 18 mit einem Schwellwert verglichen werden. Der Monitor 17 öffnet bei Überschreiten des Schwellwerts beispielsweise einen Schalter 25, der eine Übertragung des Bremssignals 24 an die Bremse 16 unterbricht. Die Schutzeinrichtung 15 ist somit inaktiv. Die Schutzeinrichtung 15 kann für eine vorgegebene Zeitspanne in dem inaktiven Zustand bleiben. Alternativ wird die Schutzeinrichtung 15 erst wieder aktiviert, wenn der Anwender das nächste Mal den Haupttaster 10 betätigt.

Die Bremse 16 kann beispielsweise eine mechanisch wirkende Bremse sein, welche den Motor 5 klemmt. Vorzugsweise wird dabei der Antriebsstrang durch eine Rutschkupplung 26 oder elektrisch aktivierte Kupplung von dem Motor 5 abgekoppelt. Eine bevorzugte Ausführung sieht vor, die Bremse 16 mit dem Motor 5 zu realisieren. Der Motor 5 wird in einen generatorischen Betrieb geschaltet und die generierte elektrische Leistung in einen ohmschen Widerstand eingeleitet. Alternativ kann ein Strom in den Motor 5, insbesondere bei einem Reluktanzmotor, so phasengesteuert eingespeist werden, dass die elektromechanische Kraft der Drehbewegung des Motors 5 entgegenwirkt.