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Title:
CONTROL METHOD FOR A PRODUCTION LINE FOR ROLLING HOT-ROLLED METAL STRIPS DISPOSED UPSTREAM OF A COOLING STRETCH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/045599
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method according to which initial temperatures (T1) of strip points (101) are detected when the hot-rolled strip (6) is fed to the production line at the latest. The strip points (101) are monitored on their way through the production line. The hot-rolled strip (6) is subjected to temperature influences ($g(d)T) in the production line (3). The strip points (101), the initial temperatures (T1), the monitored values (W(t)) and the temperature influences ($g(d)T) are supplied to a model (9) for the production line (3). Said model (9) determines expected actual temperatures (T2) of the strip points (101) in real time and allocates them to the strip points as the new actual temperatures (T2).

Inventors:
WEINZIERL KLAUS (DE)
METZGER MICHAEL (DE)
KURZ MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/DE2002/004125
Publication Date:
June 05, 2003
Filing Date:
November 07, 2002
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
WEINZIERL KLAUS (DE)
METZGER MICHAEL (DE)
KURZ MATTHIAS (DE)
International Classes:
B21B37/00; B21B37/74; B21B37/76; B21C51/00; C21D11/00; C21D9/573; (IPC1-7): B21B37/74; C21D11/00
Foreign References:
DE19963186A12001-07-12
US6220067B12001-04-24
Other References:
SIXTENSSON P ET AL: "NEW PROCESS TECHNOLOGIES AND AUTOMATION SYSTEMS FOR HOT ROLLING MILLS", INTERNATIONAL CONFERENCE ON NEW DEVELOPMENTS IN METALLURGICAL PROCESS TECHNOLOGY, DÜSSELDORF, DE, June 1999 (1999-06-01), pages 208 - 217, XP001011835
ANDORFER J ET AL: "OPERATIONAL EXPERIENCE WITH VAI-Q STRIP: ON-LINE SYSTEM FOR CONTROLLING HOT ROLLED STRIP MECHANICAL PROPERTIES", AISE STEEL TECHNOLOGY, AISE, PITTSBURG, PA, US, vol. 77, no. 7, July 2000 (2000-07-01), pages 43 - 46, XP000966014, ISSN: 0021-1559
ANDORFER J ET AL: "VAIQ-STRIP, UN NOUVEAU SYSTEME DE CONTROLE DE QUALITE POUR LES BANDES LAMINEES A CHAUD", CAHIERS D'INFORMATIONS TECHNIQUES DE LA REVUE DE METALLURGIE, REVUE DE METALLURGIE. PARIS, FR, vol. 95, no. 7/8, 1 July 1998 (1998-07-01), pages 883 - 892, XP000789911, ISSN: 0035-1563
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 012, no. 434 (M - 764) 16 November 1988 (1988-11-16)
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Steuerverfahren für eine einer Kühlstrecke (4) vorgeordne te Fertigstraße (3) zum Walzen von MetallWarmband (6), wobei spätestens beim Einlaufen des Warmbandes (6) in die Fertigstraße (3) Bandpunkte (101) und zumindest deren An fangstemperaturen (T1) erfasst werden, wobei die Bandpunkte (101) und als Isttemperaturen die An fangstemperaturen (T1) einem Modell (9) für die Fertigstra ße (3) zugeführt werden, wobei die Bandpunkte (101) beim Durchlaufen der Fertigstra ße (3) wegverfolgt werden, wobei das Warmband (6) in der Fertigstraße (3) Temperatur beeinflussungen (but) unterworfen wird, wobei die Wegverfolgungen (W (t) ) und die Temperaturbeein flussungen (8T) ebenfalls dem Modell (9) zugeführt werden, wobei von dem Modell (9) anhand der Isttemperaturen (T2) in Echtzeit erwartete Isttemperaturen (T2) der erfassten Band punkte (101) ermittelt und den erfassten Bandpunkten (101) als neue Isttemperaturen (T2) zugeordnet werden.
2. Steuerverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Auslaufen der Bandpunkte (101) aus der Fertig straße (3) deren Endtemperaturen (T3) erfasst werden, dass die erfassten Endtemperaturen (T3) mit anhand des Modells (9) ermittelten erwarteten Endtemperaturen (T2) verglichen werden und dass anhand des Vergleichs mindestens ein Korrekturfaktor (k) für das Modell (9) bestimmt wird.
3. Steuerverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Modell (9) zusätzlich zu den erwarteten Isttem peraturen (T2) funktionale Abhängigkeiten (f (k) ) der erwarte ten Isttemperaturen (T2) von dem Korrekturfaktor (k) ermit telt werden und dass die erwarteten Isttemperaturen (T2) der bereits erfassten Bandpunkte (101) anhand des Korrekturfak tors (k) korrigiert werden.
4. Steuerverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass den erfassten Bandpunkten (101) Sollwerte (T*) für eine energieinhaltsbeschreibende Größe zugeordnet und dem Modell (9) zugeführt werden, dass von dem Modell (9) anhand der den erfassten Bandpunkten (101) zugeordneten Sollwerte (T*) und der Isttemperaturen (T2) Ansteuerwerte (8T*) für Temperatur beeinflussungseinrichtungen (12) ermittelt werden, mittels derer die Isttemperatur (T3) des Warmbandes (6) umformungs frei beeinflussbar ist, und dass die Ansteuerwerte (6T*) den Temperaturbeeinflussungseinrichtungen (12) zugeführt werden.
5. Steuerverfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Ansteuerwerte (8T*) mit einem Soll ansteuerwert (AT*) verglichen wird und dass anhand des Ver gleichs ein Korrekturwert (8v) für eine Bandgeschwindigkeit (v) des Warmbandes (6) ermittelt wird.
6. Steuerverfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Regelung der umformfreien Temperaturbeeinflussung innerhalb der Fertigstraße (3) ausschließlich eine Änderung einer Walzgeschwindigkeit (v) herangezogen wird.
7. Steuerverfahren nach Anspruch 4,5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerwerte (but*) derart ermittelt werden, dass die Abweichung der für die Bandpunkte (101) erwarteten Isttemperaturen (T2) von einer vorbestimmten Stellentempera tur (TG) an mindestens einer Stelle der Fertigstraße (3) mi nimiert wird.
8. Steuerverfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelle zwischen zwei Walzgerüsten (3') der Fertig straße (3) liegt und dass sich im Warmband (6) bei der Stel lentemperatur (TG) eine Phasenumwandlung vollzieht.
9. Steuerverfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Stelle keine Erfassung der Isttemperatur (T3) des Warmbandes (6) erfolgt.
10. Steuerverfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollwerte (T*) den Bandpunkten (101) individuell zu geordnet werden.
11. Steuerverfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollwerte (T*) ortsoder zeitspezifisch sind.
12. Steuerverfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollwerte (T*) einen Sollwertverlauf (T* (t) ) bilden.
13. Steuerverfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Modells (9) auch eine Ermittlung von Phasen anteilen der jeweiligen Bandpunkte (101) erfolgt.
14. Steuerverfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es getaktet ausgeführt wird.
15. Steuerverfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von ihm auch mindestens eine der Fertigstraße (3) vor oder nachgeordnete Anlage (1, 1t, 2, 4'), z. B. eine Vorstra ße (2), ein Ofen (1'), eine Stranggießanlage (1) und/oder ei ne Kühlstrecke (4), gesteuert wird.
16. Steuerverfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerverfahren für die Fertigstraße (3) und die der Fertigstraße (3) voroder nachgeordnete Anlage (1, 1', 2, 4') ein gemeinsames Steuerverfahren sind.
17. Steuerverfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Modell (9) fertigstraßenübergreifend ausgebildet ist.
18. In einer EchtzeitRecheneinrichtung (7) implementierbares Modell zur Durchführung eines Steuerverfahrens nach einem der obigen Ansprüche.
19. Einer Kühlstrecke (4) vorgeordnete Fertigstraße (3) zum Walzen von MetallWarmband (6), mit einer EchtzeitRechenein richtung (7), die steuerungstechnisch mit der Fertigstraße (3) verbunden ist und die derart programmiert ist, dass mit ihr ein Steuerverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17 ausführbar ist.
Description:
Beschreibung Steuerverfahren für eine einer Kühlstrecke vorgeordnete Fer- tigstraße zum Walzen von Metall-Warmband Die vorliegende Erfindung betrifft ein Steuerverfahren für eine einer Kühlstrecke vorgeordnete Fertigstraße zum Walzen von Metall-Warmband.

Aus der DE 199 63 186 AI ist ein Steuerverfahren für eine Kühlstrecke bekannt, der eine Fertigstraße zum Walzen von Me- tall-Warmband vorgeordnet ist. Bei diesem Steuerverfahren werden beim Einlaufen des Warmbandes in die Kühlstrecke Band- punkte und deren Anfangstemperaturen erfasst und den erfass- ten Bandpunkten individuell Solltemperaturverläufe zugeord- net. Die Bandpunkte, deren Anfangstemperaturen und deren Solltemperaturverläufe werden einem Modell für die Kühlstre- cke zugeführt. Die Bandpunkte werden beim Durchlaufen der Kühlstrecke wegverfolgt. In der Kühlstrecke wird das Warmband mittels Temperaturbeeinflussungseinrichtungen Temperaturbe- einflussungen unterworfen. Die Wegverfolgungen und die Tempe- raturbeeinflussungen werden ebenfalls dem Modell zugeführt.

Das Modell ermittelt in Echtzeit erwartete Isttemperaturen der erfassten Bandpunkte und ordnet diese den Bandpunkten zu.

Dadurch steht für jeden Bandpunkt zu jedem Zeitpunkt die Tem- peratur als Funktion über die Banddicke zur Verfügung. Ferner ermittelt es anhand der den erfassten Bandpunkten zugeordne- ten Solltemperaturverläufe und der erwarteten Isttemperaturen Ansteuerwerte für die Temperaturbeeinflussungseinrichtungen und führt die Ansteuerwerte diesen zu. Die Temperaturführung dient insbesondere zum gezielten Einstellen von Material-und Gefügeeigenschaften des Metall-Warmbandes. In der Regel wird dabei die Temperaturführung derart durchgeführt, dass ein vorbestimmter Haspeltemperaturverlauf vom Ausgang der Kühl- strecke möglichst gut erreicht wird.

Fertigstraßen wie die in der DE 199 63 186 AI erwähnte Fer- tigstraßen sind ebenfalls allgemein bekannt. Sie werden in der Regel-gesteuert durch einen Stichplan-derart gefah- ren, dass am Ende der Fertigstraße vorbestimmte Endabmessun- gen und eine vorbestimmte Endwalztemperatur des Metallbandes erreicht werden. Auch das Walzen beeinflusst die Materialei- genschaften, insbesondere die Gefügeeigenschaften des Warm- bandes.

Im Stand der Technik sind Basis der Fertigstraßenregelung zu- meist eine oder mehrere Setup-Berechnungen, mittels derer einzelne Bandsegmente ohne direkten zeitlichen Bezug zum Ge- schehen in der Kühlstrecke voraus berechnet werden. Anhand der gemessenen Endwalztemperatur und einer vorausberechneten Wirkung der Bandgeschwindigkeit auf die Endwalztemperatur wird die Bandgeschwindigkeit der Fertigstraße mittels eines PI-Reglers oder einer anderen klassischen Regelung variiert.

Eine Kühlung zwischen einzelnen Gerüsten der Fertigstraße wird nur vorgesteuert.

Je höher die Anforderungen an das Metall-Warmband werden, desto genauer müssen die Fertigungsbedingungen, unter anderem der Temperaturverlauf, eingehalten werden. Dies gilt ganz be- sonders für sogenannte neue Werkstoffe wie z. B. Mehrphasen- stähle, TRIP-Stähle und dergleichen. Denn diese Werkstoffe fordern eine genau definierte Wärmebehandlung, das heißt eine Vorgabe und Überwachung eines Temperaturverlaufs.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, ein auf einfa- che Weise realisierbares Steuerverfahren anzugeben, mittels dessen die Einhaltung eines gewünschten Temperaturverlaufs auch in der vorgeordneten Fertigstraße gewährleistet werden kann.

Die Aufgabe wird durch ein Steuerverfahren für eine einer Kühlstrecke vorgeordnete Fertigstraße zum Walzen von Metall- Warmband gelöst,

- wobei spätestens beim Einlaufen des Warmbandes in die Fer- tigstraße Bandpunkte und zumindest deren Anfangstemperatu- ren erfasst werden, - wobei die Bandpunkte und als Isttemperaturen die Anfangs- temperaturen einem Modell für die Fertigstraße zugeführt werden, - wobei die Bandpunkte beim Durchlaufen der Fertigstraße weg- verfolgt werden, - wobei das Warmband in der Fertigstraße Temperaturbeeinflus- sungen unterworfen wird, - wobei die Wegverfolgungen und die Temperaturbeeinflussungen ebenfalls dem Modell zugeführt werden, - wobei von dem Modell anhand der Isttemperaturen in Echtzeit erwartete Isttemperaturen der erfassten Bandpunkte ermit- telt und den erfassten Bandpunkten als neue Isttemperaturen zugeordnet werden.

Die energieinhaltsbeschreibende Größe kann alternativ die Temperatur oder die Enthalpie des Metall-Warmbandes sein.

Wenn nach dem Auslaufen der Bandpunkte aus der Fertigstraße deren Endtemperaturen erfasst werden, die erfassten Endtempe- raturen mit anhand des Modells ermittelten erwarteten Endtem- peraturen verglichen werden und anhand des Vergleichs mindes- tens ein Korrekturfaktor für das Modell bestimmt wird, ist das Modell auf einfache Weise an das tatsächliche Verhalten der Fertigstraße adaptierbar.

Wenn den erfassten Bandpunkten Sollwerte für eine energiein- haltsbeschreibende Größe zugeordnet und dem Modell zugeführt werden, von dem Modell zusätzlich zu den erwarteten Isttempe- raturen funktionale Abhängigkeiten der erwarteten Isttempera- turen von dem Korrekturfaktor ermittelt werden und die erwar- teten Isttemperaturen der bereits erfassten Bandpunkte anhand des Korrekturfaktors korrigiert werden, sind die erwarteten Isttemperaturen der bereits erfassten Bandpunkte leicht kor- rigierbar, insbesondere ohne weitere Modellrechnungen.

Wenn von dem Modell anhand der den erfassten Bandpunkten zu- geordneten Sollwerte und der erwarteten Isttemperaturen An- steuerwerte für Temperaturbeeinflussungseinrichtungen ermit- telt werden, mittels derer die Isttemperatur des Warmbandes umformungsfrei beeinflussbar ist, und die Ansteuerwerte den Temperaturbeeinflussungseinrichtungen zugeführt werden, ist auch eine gezielte Temperaturführung des Warmbandes möglich.

Wenn mindestens einer der Ansteuerwerte mit einem Sollansteu- erwert verglichen wird und anhand des Vergleichs ein Korrek- turwert für eine Bandgeschwindigkeit des Warmbandes ermittelt wird, ist es auf einfache Weise möglich, den Ansteuerwert derart einzustellen, dass die korrespondierende Temperaturbe- einflussungseinrichtung in einem mittleren Aussteuerbereich betrieben wird. Damit ist es insbesondere leicht möglich, kurzfristig auftretende Temperaturschwankungen mittels der Temperaturbeeinflussungseinrichtung auszuregeln.

In einer möglichen Ausgestaltung des Steuerverfahrens wird zur Regelung der umformungsfreien Temperaturbeeinflussung in- nerhalb der Fertigstraße ausschließlich eine Änderung einer Walzgeschwindigkeit herangezogen.

Die Ansteuerwerte können z. B. derart ermittelt werden, dass die Abweichung der für die Bandpunkte erwarteten Isttempera- turen von einer vorbestimmten Stellentemperatur an mindestens einer Stelle der Fertigstraße minimiert wird. In manchen Fäl- len sind hierdurch die Materialeigenschaften des Warmbandes auf einfachere Weise einstellbar. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Stelle zwischen zwei Walzgerüsten der Fertig- straße liegt und sich im Warmband bei der Stellentemperatur eine Phasenumwandlung vollzieht. Mittels des erfindungsgemä- ßen Steuerverfahrens ist es dabei möglich, dies auch dann zu gewährleisten, wenn an der Stelle keine Erfassung der Isttem- peratur des Warmbandes erfolgt.

Die Sollwerte können für alle Bandpunkte gleich sein. Vor- zugsweise sind sie aber den Bandpunkten individuell zugeord- net.

Die Sollwerte können nur einzelne, an bestimmten Orten oder zu bestimmten Zeiten anzustrebende Werte, also orts-oder zeitspezifisch, sein. Vorzugsweise aber bilden sie einen Sollwertverlauf.

Wenn mittels des Modells auch eine Ermittlung von Phasenan- teilen der jeweiligen Bandpunkte erfolgt, ist eine noch bes- sere Modellierung des Verhaltens des Warmbandes möglich.

Wenn das Steuerverfahren getaktet ausgeführt wird, ist es be- sonders einfach realisierbar. Der Takt beträgt dabei in der Regel zwischen 0,1 und 0,5 s, typisch 0,2 bis 0,3 s.

Das erfindungsgemäße Steuerkonzept ist nach Bedarf erweiter- bar. Insbesondere ist es möglich, dass von ihm auch mindes- tens eine der Fertigstraße vor-oder nachgeordnete Anlage, z.

B. eine Vorstraße, ein Ofen, ein Stranggießanlage oder eine Kühlstrecke, gesteuert wird. Damit ist in der Praxis ein ein- ziges durchgängiges, gemeinsames Steuerverfahren von der Er- zeugung der Bramme bzw. dem Aufheizen der Bramme bis zum Has- peln des gewalzten Warmbandes realisierbar. Auch das Modell kann fertigstraßenübergreifend ausgebildet sein.

Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nach- folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbin- dung mit den Zeichnungen. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung FIG 1 eine Anlage zur Erzeugung von Metall-Warmband, FIG 2 eine weitere Anlage zur Erzeugung von Metall-Warm- band, FIG 3 eine Fertigstrasse, FIG 4 eine Kühlstrecke und FIG 5 ein Blockschaltbild eines Modells.

Gemäß FIG 1 umfasst eine Anlage zur Erzeugung von Stahl- Warmband 6 eine Stranggießanlage 1, eine Vorstraße 2, eine Fertigstraße 3 und eine Kühlstrecke 4. Hinter der Kühlstrecke 4 ist ein Haspel 5 angeordnet. Von ihm wird das von der Stranggießanlage 1 erzeugte, in den Straßen 2,3 gewalzte und der Kühlstrecke 4 gekühlte Warmband 6 aufgehaspelt.

Die gesamte Anlage wird mittels eines einheitlichen Steuer- verfahrens gesteuert, das von einer Echtzeit-Recheneinrich- tung 7 ausgeführt wird. Hierzu ist die Echtzeit-Rechenein- richtung 7 mit den einzelnen Komponenten 1 bis 5 der Anlage zur Erzeugung von Stahl-Warmband 6 steuerungstechnisch ver- bunden. Ferner ist sie mit einem Steuerprogramm 8 program- miert, aufgrund dessen sie das Steuerverfahren ausführt.

Das Steuerprogramm 8 enthält unter anderem ein-vorzugsweise gemeinsames-physikalisches Modell 9. Dieses ist also in der Echtzeit-Recheneinrichtung 7 implementiert. Die Echtzeit-Re- cheneinrichtung 7 kann einen Rechner oder mehrere Rechner, insbesondere Prozessrechner, aufweisen. Mittels des gemeinsa- men Modells 9 wird zumindest das Verhalten der Fertigstraße 3 und der Kühlstrecke 4, vorzugsweise auch das Verhalten der Vorstraße 2 und der Stranggießanlage 1, modelliert.

FIG 2 zeigt eine ähnliche Anlage wie FIG 1. Im Unterschied zu FIG 1 ist der Vorstraße 2 aber nicht die Stranggießanlage 1 vorgeordnet, sondern statt dessen ein Ofen 1', in dem zu wal- zende Brammen 6'zuvor aufgeheizt werden. Auch bei der Anlage gemäß FIG 2 erfolgt aber eine durchgängige Steuerung durch die Echtzeit-Recheneinrichtung 7.

Gemäß den FIG 1 und 2 weist die Fertigstraße 3 mehrere Walz- gerüste 3'auf. Dies ist aber nicht erforderlich. Im Einzel- fall kann die Fertigstraße 3 auch nur ein einziges Walzgerüst 3'aufweisen. Dies gilt insbesondere dann, wenn mittels der Stranggießanlage 1 gemäß FIG 1 bereits ein endabmessungsnahes

Gießen erfolgt, das Warmband 6 also in einem einzigen Stich auf seine Endabmessung gewalzt werden kann.

Die FIG 3 und 4 zeigen nun schematisch das gemeinsame Steuer- verfahren für die Fertigstraße 3 und die Kühlstrecke 4. Die Aufteilung in zwei Figuren ist dabei nur der Übersichtlich- keit halber vorgenommen.

Insbesondere das Modell 9 ist (zumindest) der Fertigstraße 3 und der Kühlstrecke 4 gemeinsam. Auch ist ein Zwischentempe- raturmessplatz 10, der gemäß FIG 3 am auslaufseitigen Ende der Fertigstraße 3 angeordnet ist, identisch mit dem Tempera- turmessplatz 10 am Einlauf der Kühlstrecke 4 gemäß FIG 4. Aus diesem Grund ist der Temperaturmessplatz in FIG 4 auch mit dem gleichen Bezugszeichen versehen wie in FIG 3.

Gemäß FIG 3 wird beim Einlaufen des Warmbandes 6 in die Fer- tigstraße 3 mittels eines Anfangstemperaturmessplatzes 11 in einem Zeittakt 8t jeweils ein Bandpunkt 101 und zumindest dessen Anfangstemperatur T1 erfasst und korrespondierenden Modellpunkten 101'zugeordnet. Gegebenenfalls können auch weitere Größen wie z. B. eine Banddicke d erfasst und dem Mo- dell 9 zugeführt werden. Der Zeittakt 8t liegt in der Regel zwischen 0,1 und 0,5 s, typisch bei 0,2 bis 0,3 s. Aufgrund der getakteten Erfassung der Bandpunkte 101 und deren An- fangstemperaturen T1 wird das gesamte Steuerverfahren getak- tet ausgeführt.

Die Bandpunkte 101 und deren Anfangstemperaturen T1 werden dem gemeinsamen Modell 9 zugeführt. Die Anfangstemperaturen T1 definieren dabei innerhalb des Modells 9 zunächst Isttem- peraturen T2. Den Bandpunkten 101 werden ferner individuell Sollwerte T* für eine energieinhaltsbeschreibende Größe zuge- ordnet, die ebenfalls dem Modell 9 zugeführt werden. Die Sollwerte T* für eine energieinhaltsbeschreibende Größe kön- nen z. B. zeitliche Solltemperaturverläufe T* (t) sein.

Schließlich werden der Echtzeit-Recheneinrichtung 7 noch eine Anfangswalzgeschwindigkeit v sowie-explizit oder implizit- von den einzelnen Gerüsten 3'der Fertigstraße 3 bewirkte Stichabnahmen zugeführt.

Aufgrund der Stichabnahmen und der bekannten Anlagenkonfigu- ration kann aus der Anfangswalzgeschwindigkeit v die Ge- schwindigkeit hinter den jeweils nachgeordneten Gerüsten 3' und in der Kühlstrecke 4 ermittelt werden. Somit ist auch ei- ne Wegverfolgung der Bandpunkte 101 beim Durchlaufen der Fer- tigstraße 3 und der Kühlstrecke 4 möglich. Die so errechenba- re Wegverfolgung W (t) wird ebenfalls dem Modell 9 zugeführt, wo sie den korrespondierenden Modellpunkten 101'zugeordnet wird.

Während des Zeittakts 8t zwischen der Erfassung zweier Band- punkte 101 werden von dem Modell 9 in Echtzeit erwartete Isttemperaturen T2 der erfassten Bandpunkte 101 ermittelt, also für alle Bandpunkte 101, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Fertigstraße 3 oder der Kühlstrecke 4 befinden. Die er- mittelten Isttemperaturen T2 werden den korrespondierenden Modellpunkten 101'als neue Isttemperaturen T2 zugeordnet.

Dies geht besonders deutlich aus FIG 5 hervor, gemäß der die erwarteten Isttemperaturen T2 dem Modell 9 wieder als Ein- gangsgrößen zugeführt werden.

Mit jedem Zeittakt 8t wird also ein neuer Modellpunkt 101' generiert, dem die momentan am Anfangstemperaturmessplatz 11 erfasste Isttemperatur T1 als Isttemperatur T2 zugeordnet wird. Der Modellpunkt 101'wird im Zeittakt Öt durch die Fer- tigstraße 3 und die Kühlstrecke 4 wegverfolgt. Seine erwarte- te Isttemperatur T2 wird durch das Modell 9 dabei aktuali- siert. Wenn der korrespondierende Bandpunkt 101 die Messplät- ze 10,13 erreicht, kann eine Überprüfung und Korrektur des Modells 9 erfolgen. Wenn der korrespondierende Bandpunkt 101 die Kühlstrecke 4 verlässt, wird der Modellpunkt 101'ge- löscht. Ferner werden von dem Modell 9 zusätzlich funktionale

Abhängigkeiten f (k) der (neuen) Isttemperaturen T2 von einem Korrekturfaktor k ermittelt.

Das Warmband 6 wird in der Fertigstraße 3 und der Kühlstrecke 4 Temperaturbeeinflussungen 8T unterworfen. Beispielsweise kann mittels Temperaturbeeinflussungseinrichtungen 12 ein flüssiges oder gasförmiges Kühlmedium (z. B. Wasser oder Luft) auf das Warmband 6 aufgebracht werden. Die Temperatur- beeinflussungen AT werden ebenfalls dem Modell 9 zugeführt und bei der Ermittlung der Isttemperaturen T2 selbstverständ- lich berücksichtigt. Wie aus FIG 3 ersichtlich ist, sind da- bei auch zwischen Walzgerüsten 3'Kühleinrichtungen 12 ange- ordnet.

Eine weitere Möglichkeit zur umformungsfreien Temperaturbe- einflussung des Warmbandes 6 ist die Walzgeschwindigkeit v.

Auch diese wird dem Modell 9 zugeführt.

Schließlich wird das Warmband 6 noch durch das Walzen in den Walzgerüsten 3'als solches erwärmt. Auch hierfür charakte- ristische Größen-z. B. die Leistungsaufnahme der Walzgerüs- te 3'und die Temperaturen von deren Arbeitswalzen-werden dem Modell 9 zugeführt.

Die Ermittlung der erwarteten Isttemperaturen T2 erfolgt im Modell 9 durch Lösung einer eindimensionalen, instationären Wärmeleitungsgleichung. Bei der mathematischen Beschreibung wird also die Wärmeleitungsgleichung für einen isolierten Stab, der nur am Anfang und am Ende-entsprechend der Ober- und der Unterseite des Warmbandes 6-einen Wärmeaustausch mit der Umgebung ausführt, ausgegangen. Es wird also angenom- men, dass die Wärmeleitung im Band in Längs-und Querrichtung verschwindet bzw. vernachlässigbar ist. Dieser Lösungsansatz und auch seine Lösungen sind jedem Fachmann geläufig. Es steht also für jeden Bandpunkt 101 zu jedem Zeitpunkt die (erwartete) Isttemperatur T2 als Funktion über die Banddicke zur Verfügung.

Von dem Modell 9 werden dann anhand der Sollwerte T* für die Bandpunkte 101 und deren erwarteter Isttemperaturen T2 An- steuerwerte 8T* für die Temperaturbeeinflussungseinrichtungen 12 ermittelt. Die Ansteuerwerte ÖT* werden den Temperaturbe- einflussungseinrichtungen 12 gemäß FIG 5 über unterlagerte Regler 12'zugeführt. Die Regler 12'sind in der Regel insbe- sondere dann als Prädiktionsregler ausgebildet, wenn am Ende der Kühlstrecke 4 eine bestimmte Endtemperatur des Warmbandes 6 eingestellt werden soll.

Gegebenenfalls kann die Erfassung der Anfangstemperaturen T1 auch eher erfolgen, z. B. beim Einlaufen in die Vorstraße 2.

Dann muss die Ermittlung der erwarteten Isttemperaturen T2 selbstverständlich ab diesem Ort und ab diesem Zeitpunkt er- folgen.

Bis der erste erfasste Bandpunkt 101 einen Temperaturmess- platz 10,13 erreicht, der zwischen der Fertigstraße 3 und dem Haspel 5 angeordnet ist, erfolgt durch das Modell 9 und die Echtzeit-Recheneinrichtung 7 eine Steuerung des Tempera- turverlaufs. Mittels des Modells 9 kann also nur die erwarte- te Isttemperatur T2 errechnet werden. Eine Kontrolle, ob die aufgrund der Modellrechnung erwartete Isttemperatur T2 mit einer tatsächlichen Bandtemperatur T3 übereinstimmt, ist nicht möglich.

Wenn aber der erste Bandpunkt 101 z. B. den Endtemperatur- messplatz 13 erreicht, ist die tatsächliche Isttemperatur T3 an dieser Stelle, also beim Auslaufen aus der Kühlstrecke 4 und damit insbesondere auch nach dem Auslaufen aus der Fer- tigstraße 3, erfassbar. Diese Endtemperatur T3 kann von einem Korrekturfaktorermittler 9'mit der anhand des Modells 9 er- rechneten, für diesen Zeitpunkt erwarteten Endtemperatur T2 verglichen werden. Anhand des Vergleichs kann dann der Kor- rekturfaktor k für das Modell 9 bestimmt werden. Auch die Be- stimmung des Korrekturfaktors k ist Fachleuten bekannt, bei- spielsweise aus der bereits erwähnten DE 199 63 186 A1. Er-

wartete Isttemperaturen T2 für neu zu erfassende Bandpunkte 101 können also sofort anhand des entsprechend angepassten und korrigierten Modells 9 ermittelt werden. Da ferner für die bereits erfassten Bandpunkte 101 bereits zuvor die funk- tionalen Anhängigkeiten f (k) der erwarteten Isttemperaturen T2 vom Korrekturfaktor k ermittelt wurden, können auch die erwarteten Isttemperaturen T2 für die bereits erfassten Band- punkte 101 auf einfache Weise anhand des Korrekturfaktors k korrigiert werden.

Wie bereits erwähnt, ist bei der Ausgestaltung gemäß den FIG 3 und 4 auch zwischen der Fertigstraße 3 und der Kühlstrecke 4 ein Zwischentemperaturmessplatz 10 angeordnet. Somit ist es bereits bei Erreichen des Zwischentemperaturmessplatzes 10 möglich, die Isttemperatur T3 des Warmbandes 6 zu erfassen.

Somit ist bereits eine Korrektur des Modells 9 sowie der bis- her berechneten erwarteten Isttemperaturen T2 möglich. Allge- mein gilt, dass jede Messung der Isttemperatur T3 zur Adapti- on des Modells 9 bzw. zur Ermittlung oder Korrektur mindes- tens eines Korrekturfaktors k für das Modell 9 herangezogen werden kann.

Unter Umständen ist es sogar möglich, bezüglich der Modell- adaption eine völlige Trennung zwischen einem Teilmodell für die Fertigstraße 3 und einem Teilmodell für die Kühlstrecke 4 durchzuführen. Auch kann mittels der am Zwischentemperatur- messplatz 10 erfassten Isttemperatur T3 eine Vorermittlung des Korrekturfaktors k für ein etwaiges Teilmodell der Kühl- strecke 4 erfolgen. Dies ist aber zweitrangig. Entscheidend ist, dass im Rahmen des Modells 9 die Berechnung der Tempera- turen T2 für die Bandpunkte 101 bereits beim Durchlaufen der Fertigstraße 3 erfolgt und einfach an die Kühlstrecke 4 wei- tergegeben wird. Dadurch kann auf besonders einfache Weise eine durchgängige Modellierung für die Fertigstraße 3 und die Kühlstrecke 4 realisiert werden. Aufgrund der durchgängigen Modellierung ist es ferner auf einfache Weise möglich, auch ein gemeinsames Steuerverfahren für die Fertigstraße 3 und

die Kühlstrecke 4, ggf. auch die weiteren Anlagenteile 1, 1' und/oder 2, zu realisieren.

Die den Temperaturbeeinflussungseinrichtungen 12 zugeführten Ansteuerwerte 8T* werden zusätzlich in einem Geschwindig- keitsregler 12"mit Sollansteuerwerten AT* verglichen. An- hand des Vergleichs wird ein Korrekturwert 8v für die End- walzgeschwindigkeit v ermittelt. Somit ist es auf einfache Weise möglich, die Temperaturbeeinflussungseinrichtungen 12 in einem mittleren Stellbereich zu betreiben. Das Ermitteln des Korrekturwerts 8v erfolgt dabei selbstverständlich unter Berücksichtigung der übrigen Fertigungsbedingungen und der Anlagenauslegung sowie dem gefahrenen Walzprogramm. Die Kor- rektur der Walzgeschwindigkeit v dient somit dem Ausgleich langfristiger und globaler Effekte, während über die Ansteu- erwerte bT* kurzfristige und lokale Effekte ausgeregelt wer- den. Es ist sogar möglich, zur Regelung der umformungsfreien Temperaturbeeinflussung innerhalb der Fertigstraße 3 aus- schließlich die Anfangswalzgeschwindigkeit v zu variieren.

Die Sollwerte T* werden in der Regel als Funktionen der Zeit t, also als zeitliche Solltemperaturverläufe T* (t) vorgege- ben. Es ist aber auch möglich, die Solltemperaturverläufe T* als Funktion des Ortes vorzugeben. In diesem Fall erfolgt die Führung der Kühlung des Warmbandes 6 durch das Modell 9 und die Echtzeit-Recheneinrichtung 7 derart, dass die Abweichung der erwarteten Isttemperaturen T2 für die Bandpunkte 101 von einer vorbestimmten Stellentemperatur an mindestens einer Stelle der Kühlstrecke 4 bzw. der Fertigstraße 3 minimiert wird. In der Regel sind dies die Temperaturen am Endtempera- turmessplatz 13 und am Zwischentemperaturmessplatz 10.

Es ist auch möglich, nicht örtlich oder zeitlich kontinuier- liche Verläufe als Sollwerte T* vorzugeben. Auch eine Vorgabe von Solltemperaturen T* nur für bestimmte Orte oder Zeitpunk- te ist möglich. Auch muss nicht unbedingt die Temperatur die

Sollgröße sein. Alternativ könnte auch die Enthalpie herange- zogen werden.

Aufgrund der kontinuierlichen Mitrechnung der erwarteten Isttemperaturen T2 in Echtzeit ist es aber auch möglich, be- stimmte Temperaturen an Stellen einzustellen, an denen eine tatsächliche Erfassung der Temperatur des Warmbandes 6 nicht möglich ist oder aus anderen Gründen nicht erfolgt. Aufgrund der kontinuierlichen Temperaturberechnung durch das Modell 9 in Echtzeit ist es insbesondere möglich, zu gewährleisten, dass an einer Stelle zwischen zwei Walzgerüsten 3', z. B. zwischen dem vorletzten und dem letzten Walzgerüst 3'der Fertigstraße 3, das Warmband 6 eine vorbestimmte Grenztempe- ratur TG erreicht. Die Grenztemperatur TG kann dabei derart liegen, dass sich im Warmband 6 bei genau dieser Grenztempe- ratur TG eine Phasenumwandlung vollzieht. Aus diese Weise kann auch ohne echte Temperaturmessung an dieser Stelle ein sogenanntes Zweiphasenwalzen erzielt werden.

Mittels des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens ist also eine flexible und komfortable Wärmebehandlung für moderne Stähle erreichbar. Insbesondere erfolgt die Wärmesteuerung übergrei- fend. Es kann also nicht nur in der Kühlstrecke 4 oder in der Fertigstraße 3 für sich gesehen, sondern übergreifend gezielt ein vorgegebener Solltemperaturverlauf T* (t) eingestellt wer- den.

Bei dem oben stehend beschriebenen Steuerverfahren wurde die Temperatur als energieinhaltsbeschreibende Größe verwendet.

Die Berechnung kann alternativ aber auch mit der Enthalpie erfolgen. Ferner können im Rahmen des Modells 9 auch die Pha- senanteile der einzelnen Bandpunkte 101 an Austenit, Ferrit, Martensit usw. in Echtzeit mitberechnet werden.

Auch müssen nicht notwendigerweise örtliche oder zeitliche Temperaturverläufe als Sollwerte T* vorgegeben werden. Eine Vorgabe für bestimmte Orte und/oder Zeiten kann ausreichen.