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Title:
CONTROL SYSTEM FOR CONTROLLING SAFETY-CRITICAL AND NON-SAFETY-CRITICAL PROCESSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/060871
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a control system for controlling safety-critical and non-safety-critical processes and/or system components, which has preferably a modular design, comprising at least a first control unit (1) provided for the control of the non-safety-critical process and/or the non-safety-critical system components, at least one input/output unit (11), (21), which is connected to the first control unit (1) via an internal input/output bus (B2), and at least one communication coupler (5), (6), which is connected to the first control unit (1) via an internal coupler bus (B1) and/or can be connected to additional remote units (7), (8) via a field bus (FB). In the control system according to the invention, at least a second control unit (2) for controlling the safety-critical process and/or the safety-critical system components is provided. In order to provide the safety-related functions, the second control unit (2) comprises at least two processors (22a), (22b) and a first dual-port RAM (DPR1), wherein only one of the two processors (22a), (22b) is connected to the first dual-port RAM (DPR1), and the second control unit (2) communicates with the first control unit (1) via the first dual-port RAM (DPR1) and the internal coupler bus (B1), and the first control unit (1) transmits the data from the second control unit (2) to the communication coupler (5) via the internal coupler bus (B1) and an additional dual-port RAM (DPR2) integrated into the communication coupler (5).

Inventors:
NEUPAERTL HEINRICH (DE)
GAUB GERNOT (DE)
STOLL JUERGEN (DE)
BLEI BRIGITTE (DE)
VERYHA YAUHENI (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/006519
Publication Date:
May 26, 2011
Filing Date:
October 26, 2010
Export Citation:
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Assignee:
ABB AG (DE)
NEUPAERTL HEINRICH (DE)
GAUB GERNOT (DE)
STOLL JUERGEN (DE)
BLEI BRIGITTE (DE)
VERYHA YAUHENI (DE)
International Classes:
G05B19/042
Foreign References:
DE102005009795A12006-09-14
DE10353950A12005-06-23
DE102004056363A12006-06-01
DE19616166A11997-10-30
DE102005009795A12006-09-14
DE10353950A12005-06-23
DE102004056363A12006-06-01
Attorney, Agent or Firm:
PETZOLDT, Silke et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Steuerungssystem zum Steuern von sicherheitskritischen und nichtsicherheitskri- tischen Prozessen und/oder Anlagenkomponenten, welches vorzugsweise modu- lar aufgebaut ist, mit wenigstens einer ersten Steuereinheit (1), die für die Steuerung des nicht sicherheitskritischen Prozesses und/oder der nicht sicherheitskritischen Anlagenkomponenten vorgesehen ist, mit wenigstens einer Eingabe/ Ausgabeeinheit (11), (21), die über einen internen Ein- /Ausgabebus (B2) mit der ersten Steuereinheit (1) verbunden ist, und mit wenigstens einem Kommunikations- koppler (5), (6), der über einen internen Kopplerbus (B1) mit der ersten Steuereinheit (1) verbunden ist und/oder über einen Feldbus (FB) mit weiteren dezentralen Einheiten (7), (8) verbindbar ist, wobei wenigstens eine zweite Steuereinheit (2) für die Steuerung des sicherheitskritischen Prozesses und/oder der sicherheitskritischen Anlagenkomponenten vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass

- die zweite Steuereinheit (2) zur Bereitstellung der sicherheitsgerichteten Funktionen wenigstens zwei Prozessoren (22a), (22b) und einen ersten Dual-Port RAM (DPR1) aufweist, wobei nur einer der beiden Prozessoren (22a), (22b) mit dem ersten Dual-Port RAM (DPR1) verbunden ist,

- die zweite Steuereinheit (2) über den ersten Dual-Port RAM (DPR1) und den internen Kopplerbus (B1) mit der ersten Steuereinheit (1) kommuniziert und die erste Steuereinheit (1) die Daten von der zweiten Steuereinheit (2) an den Kommunikationskoppler (5) über den internen Kopplerbus (B1) und einen weiteren im Kommunikationskoppler (5) integrierten Dual-Port RAM (DPR2) übermittelt.

2. Steuerungssystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Steuersystem modular aufgebaut ist.

3. Steuerungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabe/ Ausgabeeinheiten sichere Einheiten (21), (72), (82) als auch nicht sichere Einheiten (11), (71), (81) sind, wobei die nicht sicheren Einheiten (11), (71), (81) von der ersten Steuereinheit (1) und die sicheren Einheiten (21), (71), (82) von der zweiten Steuereinheit 2 steuerbar sind.

4. Steuerungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kommunikationskoppler als Feldbus-Masterkoppler ausgeführt ist.

5. Steuerungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Feldbus-Master-Koppler dafür vorgesehen ist, die sicherheits- gerichteten Telegramme von und zu den dezentralen Ein-/ Ausgabemodulen (71), (72), (81), (82) und/oder zu den Remote Stationen unter Nutzung des Black Chanel Kommunikationsprinzips zu übertragen, wobei die sicherheitsgerichteten Telegramme über Feldbus-Slaves (7), (8) zu den dezentralen Ein- / Ausgabeeinheiten (71), (72), (81), (82) geführt werden.

6. Steuerungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Feldbus- Slaves (7), (8) direkte nichtsicherheitsgerichtete Ein-/Ausgabekanäle aufweisen.

7. Steuerungssystem nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine dezentrale Ein- /Ausgabeeinheit (71), (72), (81), (82) mit den Feldbus- Slaves (7), (8) über den internen Ein-/ Ausgabebus angeschlossen ist.

8. Steuerungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dual-Port RAM's (DPR1), (DPR2) vordefinierte Standardschnittstellen aufweisen.

9. Steuerungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozessoren (22a), (22b) der zweiten Steuereinheit (2) so ausgeführt sind, dass sie sich gegenseitig überwachen und synchronisieren.

10. Steuerungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem System-Setup die erste Steuereinheit (1) die sicher- heitsgerichteten Telegramme aus der zweiten Steuereinheit (2) über den internen Kopplerbus (B1) und den internen Ein-/ Ausgabebus (B2) an die sicherheitsge- richteten Ein-/ Ausgabeeinheiten (21) unter Verwendung des Black Chanel Kommunikationsprinzips übergibt.

11. Verwendung des Steuerungssystems nach einem der vorstehenden Ansprüche, als Steuerungssystem eines größeren Automatisierungssystems, als dezentrale Verarbeitungseinrichtung in einem solchen dezentralisierten größeren Automatisierungssystem, oder als Stand-alone Automatisierungsgerät in Verbindung mit den dezentral ankoppelbaren Einausgabegeräten oder als zentrales Automatisierungsgerät.

Description:
Steuern ngssvstem zum Steuern von sicherheitskritischen und nichtsicherheitskriti- schen Prozessen

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein, vorzugsweise modular aufgebautes, Steuerungssystem, welches zum Steuern von sicherheitskritischen und nichtsicherheitskritischen Prozessen und/oder Anlagenkomponenten gemäß Anspruch 1 vorgesehen ist. Die Erfindung findet insbesondere Verwendung in der Prozessautomation oder Maschinensteuerung.

Für Automatisierungssysteme zur Steuerung eines technischen Prozesses oder einer technischen Anlage ist es oftmals erforderlich besondere sicherheitskritische Pro- zess- oder Anlagenkomponenten getrennt von nichtsicherheitskritischen Komponenten zu steuern.

In der DE 10 2005 009 795 A1 ist ein Mikroprozessorsystem für eine Maschinensteuerung in sicherheitskritischen Anwendungen beschrieben, dass zwei Bereiche umfasst. Ein erster Bereich ist für nicht sicherheitskritische bzw. nicht sicherheitsgerichtete Funktionen vorgesehen und umfasst einen Hauptprozessor, einen Programm- und Datenspeicher, eine Eingabe/ Ausgabeeinheit und einen Bus zur Verbindung der vorgenannten Komponenten miteinander. Ein zweiter Bereich ist für sicherheitskritische bzw. sicherheitsgerichtete Funktionen vorgesehen und umfasst einen Sicherheitsprozessor mit einem eigenen Programm- und Datenspeicher, der ebenfalls an den Bus angeschlossen ist.

Mittels einer sicheren Übertragungsstrecke werden Programme und Daten in den Datenspeicher des Sicherheitsprozessors geladen, dessen Funktion darauf beruht, dass er im Zusammenwirken mit weiteren sicherheitsgerichteten Komponenten, wie beispielsweise sicherheitsgerichteten Eingabe/ Ausgabeeinheiten, die Anlage oder den Prozess im Konfliktfall in einen„sicheren" Zustand fährt.

In der DE 103 53 950 A1 ist ein weiteres Steuerungssystem zum Steuern von sicherheitskritischen Prozessen mit einem Feldbus, einem Busmaster zum Steuern der Kommunikation über den Feldbus und einer Signaleinheit zum Verknüpfen mit dem sicherheitskritischem Prozess beschrieben. Der Busmaster und die Signaleinheit sind über den Feldbus miteinander verbunden. Über den Feldbus wird eine Kommunikation der Signaleinheit mit dem Busmaster bereitgestellt. Weiterhin ist eine erste Steuereinheit zum Steuern des sicherheitskritischen Prozesses vorgesehen, wobei die Signaleinheit und die erste Steuereinheit sicherheitsbezogene Einrichtungen für eine fehlersichere Kommunikation aufweisen, um die sicherheitskritischen Prozesse zu steuern. Die erste Steuereinheit ist feldbusunabhängig an den Busmaster anschließbar.

Die vorab beschriebenen sicherheitsgerichteten Steuersysteme sind für einen Einsatz in modular aufgebauten Steuerungssystemen, wie sie beispielsweise in der DE 10 2004 056 363 A1 beschrieben sind, nicht vorgesehen bzw. nur mit einem zusätzlichen Aufwand integrierbar, da beispielsweise Kommunikationsmodule, Schnittstellen, Spannungsversorgungen und Überwachungsfunktionen an die vorgegebenen Sicherheitskriterien anzupassen sind. Dazu müssen diese Komponenten ausgetauscht und mit einer neuen Software ausgerüstet werden, wodurch erhebliche Kosten entstehen.

Auch gestaltet es sich oftmals als schwierig, die sicherheitskritischen Funktionen von den nicht sicherheitskritischen Funktionen eindeutig zu trennen.

Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein, vorzugsweise modular aufgebautes, Automatisierungssystem zum Steuern von sicherheitskritischen und nichtsicherheitskritischen Prozessen und/oder Anlagenkomponenten anzugeben, welches vorgenannte Nachteile vermeidet. Insbesondere soll das erfindungsgemäße Steuersystem dafür geeignet sein, ein vorhandenes modular aufgebautes nicht sicheres Steuersystem mit einen sicherheitsgerichteten Controller auf einfache und kostengünstige Weise auszustatten. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Steuerungssystem der eingangs genannten Art mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind in weiteren Ansprüchen und in der Beschreibung angegeben.

Das erfindungsgemäße, vorzugsweise modular aufgebaute Steuersystem zum Steuern von sicherheitskritischen und nichtsicherheitskritischen Prozessen und/oder Anlagenkomponenten umfasst wenigstens eine erste Steuereinheit, die für die Steuerung des nicht sicherheitskritischen Prozesses und/oder der nicht sicherheitskritischen Anlagenkomponenten vorgesehen ist, wenigstens eine Eingabe-/ Ausgabeeinheit, die über einen internen Ein- /Ausgabebus mit der ersten Steuereinheit verbunden ist, und optional wenigstens einem Kommunikationskoppler, der über einen internen Kopplerbus mit der ersten Steuereinheit verbunden ist und/oder über einen Feldbus mit weiteren dezentralen Einheiten, wie beispielsweise Ein-/ Ausgabeeinheiten und/oder Remote Stationen, verbindbar ist.

Der Kommunikationskoppler ist vorzugsweise als Feldbus-Masterkoppler ausgeführt.

Erfindungsgemäß ist wenigstens eine zweite Steuereinheit, auch als Safety Controller bezeichnet, für die Steuerung des sicherheitskritischen Prozesses und/oder der sicherheitskritischen Anlagenkomponenten vorgesehen, wobei der Safety Controller zur Bereitstellung der sicherheitsgerichteten Funktionen wenigstens zwei vorzugsweise als Mikroprozessor ausgeführte Verarbeitungseinheiten und zur Datenübertragung über den internen Kopplerbus einen ersten, vorzugsweise als Dual-Port RAM ausgeführten Speicher, aufweist. Der Dual-Port RAM im Safety Controller ist so ausgeführt, dass an seinen beiden Zugriffsseiten gleichzeitige Lese- und/oder Schreibzugriffe möglich sind, so dass ein gleichzeitiger Zugriff für zwei ansonsten getrennte Systeme möglich ist, die mit gemeinsamen Daten arbeiten ohne dass sich die ansonsten getrennten Systeme gegenseitig in der Zugriffsgeschwindigkeit einschränken.

Der Safety Controller kommuniziert über sein Dual-Port RAM, auch erster Dual-Port RAM genannt, und den internen Kopplerbus über die nichtsicherheitskritische erste Steuereinheit direkt mit weiteren Kommunikationskopplern. Dabei werden zunächst die von der zweiten Steuereinheit bereitgestellten Daten über den ersten Dual-Port RAM des Safety Controllers und den internen Kopplerbus an die erste Steuereinheit übertragen. Die erste Steuereinheit übermittelt dann die von der zweiten Steuereinheit bereitgestellten Daten an den Kommunikationskoppler über den internen Kopplerbus und einen weiteren im Kommunikationskoppler integrierten Dual-Port RAM.

Ein solches modular aufgebautes Steuerungssystem mit einer ersten Steuereinheit für die Steuerung von nicht sicherheitskritischen Anwendungen und einer zweiten Steuereinheit (Safety Controller ) für die Steuerung von sicherheitskritischen Anwendungen kann flexibel in unterschiedlicher Funktion eingesetzt werden, beispielsweise als Steuerungssystem eines größeren Automatisierungssystems, als dezentrale Verarbeitungseinrichtung in einem solchen dezentralisierten größeren Automatisierungssystem, oder als Stand-alone Automatisierungsgerät in Verbindung mit den lokal ankoppelbaren Einausgabegeräten oder als zentrales Automatisierungsgerät.

Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Steuerungssystems beruht auf einer Reduzierung der Schnittstellen für die Kommunikation der jeweiligen Steuereinheiten für die sicherheitskritischen und nicht sicherheitskritischen Funktionen.

Durch den Einsatz des Safety Controllers für die Steuerung des sicherheitskritischen Prozesses oder der sicherheitskritischen Anlagenkomponenten und der damit verbundenen Trennung der Funktionen zwischen der ersten, nichtsicherheitsgerichteten Steuereinheit und des Safety Controllers, werden im Safety Controller die vorhandene Kommunikationsschnittstellen zur nichtsicherheitsgerichtete Steuereinheit wiederverwendet, was zur deutlichen Vereinfachung des Safety Controller Designs führt. Dabei erweist es sich als vorteilhaft, dass mit den verwendeten Dual-Port RAM's vordefinierten Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden.

Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Steuersystems ergibt sich daraus, dass ein, vorzugsweise modular aufgebautes, Steuersystem für nicht sicherheitskritische Anwendungen in einfacher und kostengünstiger Weise ohne umfangreichen Hardwareaufwand auch für sicherheitskritische Anwendungen ertüchtigt werden kann, indem für die Anwendung des Steuerungssystems auch für sicherheitskritische An- wendung die vorhandene Hardware nur um die zweite Steuereinheit (Safety Controller) mit ihren wenigstens zwei Prozessoren, dem wenigstens einen Dual-Port RAM und dem internen Kopplerbus zu ergänzen ist.

Dabei übernimmt die nichtsicherheitsgerichtete Steuereinheit die Aufgabe die sicher- heitsgerichteten Telegramme aus dem Safety Controller des Steuerungssystems über den internen Kopplerbus und den internen Ein-/ Ausgabebus bzw. die als Feldbus-Master-Koppler ausgeführten Kommunikationskoppler bei einem System-Setup an die sicherheitsgerichteten Ein-/ Ausgabeeinheiten unter Verwendung des sogenannten„Black Chanel Kommunikationsprinzips" zu übergeben. Das Black Chanel Kommunikationsprinzip ist beispielsweise aus„PROFIsafe - Profile for Safety Technology on PROFIBUS DP and PROFINET IO Profile part, related to IEC 61784-3-3 Specification for PROFIBUS and PROFINET. Version 2.4, March, 2007, Order No: 3.192b" bekannt.

Die Feldbus-Master-Koppler sind weiterhin dafür vorgesehen, die sicherheitsgerichteten Telegramme von und zu den dezentralen sicherheitsgerichteten Ein-/ Ausgabemodulen und/oder zu den Remote Stationen unter Nutzung des vorgenannten „Black Chanel Kommunikationsprinzips" zu übertragen. Dazu werden die Telegramme über sogenannte Feldbus- Slave zu den sicherheitsgerichteten Ein- /Ausgabeeinheiten geführt. Die Feldbus- Slaves können dazu direkte nichtsicherheitsgerichtete Ein-/Ausgabekanäle aufweisen.

Im Safety Controller wird eine sogenannte Sicherheitsprogrammlogik ausgeführt und im Controller für die nichtsicherheitskritischen Anwendungen wird davon getrennt eine nicht sicherheitsgerichtete Programmlogik ausgeführt. Der Datenaustausch der Daten zwischen dem Safety Controller und der nichtsicherheitsgerichteten ersten Steuereinheit für die sicherheitskritischen Anwendungen erfolgt mittels der vordefinierten Schnittstelle über den Dual-Port RAM und den Kopplerbus .

Von den beiden Prozessoren des Safety Controllers ist nur ein Prozessor über den Dual-Port RAM direkt mit dem internen Kopplerbus verbunden. Die Prozessoren des Safety Controllers sind so ausgeführt, dass sie sich gegenseitig überwachen und synchronisieren. Die Überwachungs- und Synchronisationsmechanismen können beispielsweise nach„PROFIsafe - Profile for Safety Technology on PROFIBUS DP and PROFINET 10 Profile part, related to IEC 61784-3-3 Specification for PROFIBUS and PROFINET. Version 2.4, March, 2007, Order No: 3.192b" oder ähnlich ausgeführt werden.

Auch kann im Safety Controller eine andere interne Sicherheitsarchitektur als die vorab beschriebene eine 1oo2 (1 von 2)- Architektur, bestehend aus zwei Prozessoren, vorgesehen sein, beispielsweise eine 1oo3- Architektur etc. In der beschriebenen 1oo2- Architektur ist der erste Prozessor, welcher direkt auf das Dual-Port RAM zugreift, nicht in der Lage ein cyclic redundancy checksum (CRC - ein Verfahren zur Bestimmung eines Prüfwerts für Daten, um Fehler bei der Übertragung oder Speicherung erkennen zu können) zu ermitteln, das zum Generieren von gültigen Telegramme über die Schnittstelle des Dual-Port RAMs notwendig ist. Diese CRC- Ermittlung kann nur von dem redundanten Prozessor durchgeführt und zum ersten Prozessor mitgeteilt werden. Hiermit wird sichergestellt, dass beide Prozessoren an gültigen Telegrammen mitwirken. Dies ist erforderlich, um die Sicherheit des Systems bei Ausfall oder fehlerhafter Funktionsweise eines der beiden Prozessoren des Safety Controllers zu gewährleisten.

Anhand der in der folgenden Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen sollen die Erfindung sowie vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.

Es zeigen:

Fig. 1 eine beispielhafte Ausführungsform des modular aufgebauten erfindungsgemäßen Steuersystems, welches für die Steuerung sicherheitsgerichte- ter und nichtsicherheitsgerichteter Prozesse vorgesehen ist,

Fig. 2 eine detaillierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Steuerungssystems, und

Fig. 3 eine Ausführungsform der zweiten Steuereinheit 1oo2 Systemarchitektur.

Fig. 1 zeigt ein modular aufgebautes Steuer- bzw. Automatisierungssystem mit einer Steuereinheit 1 , die für die Steuerung von nicht sicherheitskritischen Prozessen und/oder nicht sicherheitskritischen Anlagenkomponenten vorgesehen ist, mit daran angeschlossenen Modulen der zentralen Eingabe-/ Ausgabeeinheiten 11 , 21 , die über einen internen Ein- /Ausgabebus mit der ersten Steuereinheit verbunden sind, und mit einem als Feldbus-Masterkoppler ausgeführtem Kommunikationskopplermo- dul 5, 6, welches die Kommunikation über den Feldbus FB mit einer Vielzahl von dezentralen Feldbus-Slaves 7, 8 und an denen angeschlossenen Eingabe- /Ausgabeeinheiten 71 , 72, 81 , 82 steuert.

Erfindungsgemäß ist wenigstens eine zweite Steuereinheit 2 (Safety Controller) für die Steuerung von sicherheitskritischen und/oder sicherheitskritischen Anlagenkomponenten vorgesehen. Der Safety Controller 2 kommuniziert über sein Dual-port RAM und den internen Kopplerbus B1 und über die nichtsicherheitskritische Steuereinheit 1 direkt mit weiteren Kommunikationskopplern 5, 6.

Die Ein- und Ausgabeeinheiten umfassen sowohl sichere Einheiten 21 , 72, 82 als auch nicht sichere Einheiten 11 , 71 , 81 , wobei die nicht sicheren Einheiten 11 , 71 ,81 von der ersten Steuereinheit 1 ohne Sicherheitsfunktion und die sicheren Einheiten 21 , 72, 81 vom Safety Controller mit Sicherheitsfunktion gesteuert werden.

Die Steuereinheiten 1 , 2 kommunizieren miteinander über einen internen Kopplerbus B1 und einen in der zweite Steuereinheit 2 integrierten Dual-Port-RAM DPR1 sowie über den internen Kopplerbus B1 und Kommunikationskopplermodul 5, 6 mit den an den Feldbus FB angeschlossenen dezentralen Einheiten.

Die erste Steuereinheit 1 bildet einer Spannungsversorgungseinheit 3 und einer Anzeige- und/oder Bedieneinheit 4 ein Modul für die Zentraleinheit CL des Steuerungssystems.

Sowohl die direkt mit dem Modul für die Zentraleinheit CL verbundenen Module der zentralen Eingabe-/ Ausgabeeinheiten 11 , 21 als auch die Module der dezentralen Einheiten 7, 8, 71 , 72, 81 , 82 können wie vorab schon ausgeführt entsprechend ihrer Funktion sowohl als sicherheitsgerichtete als auch nicht sicherheitsgerichtete Geräte ausgeführt sein. Die Zentraleinheit CL kann, wie auch die die Eingabe-/ Ausgabeeinheiten 1 1 , 21 und die Kommunikationskoppler 5, 6, mittels eines Modulträgers auf einer unterschiedlich ausbaufähigen Grundplatte angeordnet sein, wobei die Eingabe-/ Ausgabeeinheiten 1 1 , 21 direkt an die Zentraleinheit CL und die Kommunikationskoppler 5 ankoppelbar sind. Die Grundplatte weist weiterhin wenigstens einen Steckplatz für einen Koppler zum Feldbusanschluss für. eine Standard-Feldbusverbindung zu den dezentralen Einheiten 7, 8 und/oder Stationen auf.

In einer besonderen Ausgestaltung ist die Grundplatte auf eine Norm- Hutschiene aufgeschnappt, wobei wenigstens eine der Eingabe-/ Ausgabeeinheiten 1 1 , 21 ebenfalls auf die Hutschiene aufschnappbar und mit der jeweiligen Grundplatte elektrisch und mechanisch zusammensteckbar ist.

Vorteilhaft erweist sich weiterhin, dass Module der Zentraleinheit CL, der Eingabe-/ Ausgabeeinheiten 1 1 , 21 und der Kommunikationskoppler 5, 6 alle untereinander kabellos über Steckverbindungen elektrisch verbindbar oder verbunden sind. Vorzugsweise sind die Zentraleinheit CL, die Eingabe-/ Ausgabeeinheiten 1 1 , 21 und die Kommunikationskoppler 5, 6 jeweils mittels Steck- und/oder Rastmitteln lösbar miteinander verbindbar oder verbunden.

Fig. 2 zeigt eine detaillierte Ausführungsform des modular aufgebautem erfindungsgemäßen Steuerungssystems umfassend einem Klemmenblock 4 mit integrierter Ethernet- und/oder serieller Schnittstelle IF1 und die erste Steuereinheit 1 , die über den internen Ein- /Ausgabekopplerbus B1 mit der als Safety Controller ausgeführten zweiten Steuereinheit und den Kommunikationskoppler 5 kommuniziert. Das Modul der ersten Steuereinheit 1 ist mit einer Spannungsversorgungseinheit 3 ausgestattet, welche über eine Verbindungsleitung SB mit der ersten und der zweiten Steuereinheit 1 , 2 sowie dem Kommunikationskoppler 5 elektrisch verbunden ist. An die Verbindungsleitung SB sind auch weitere auf der Grundplatte angeordnete Geräte, wie beispielsweise die zentralen Eingabe-/ Ausgabeeinheiten 11 , 21 , elektrisch anschließbar. Die erste Steuereinheit 1 weist neben einem Taktgeber 14 und einem Speicher 13, einen ersten Mikroprozessor 12 auf, der über den internen Ein- /Ausgabekopplerbus B1 mit dem wenigstens einem Kommunikationskoppler 5 über einen im Kommunika- tionskoppler integrierten weiteren Dual-Port RAM DPR2 kommuniziert. Die Verbindung zu den zentralen Eingabe-/ Ausgabeeinheiten 11 , 21 (nicht in der Fig. 2 aufgeführt) wird über den internen Ein- /Ausgabebus B2 realisiert.

Für die Anwendung des Steuerungssystems auch für sicherheitskritische Anwendung ist auf der Grundplatte die zweite Steuereinheit 2 vorgesehen, die wenigstens zwei weitere, als Sicherheitsprozessoren ausgeführte, Verarbeitungseinheiten 22a, 22b mit zugeordneten Speichern 23a, 23b und Taktgebern 24a, 24b aufweist. Die Prozessoren 22a, 22b synchronisieren sich untereinander über eine weitere Schnittstelle IF2. Der Aufbau der Prozessoren 22a, 22b und ihre Funktionsweise ist aus dem einschlägigen Stand der Technik bekannt.

In der beschriebenen 1oo2- Architektur ist der erster Prozessor 22a, welcher direkt auf das Dual-Port RAM DPR1 zugreift, nicht in der Lage ein Cyclic Redundancy Checksum (CRC) zu ermitteln, das zum Generieren von gültigen Telegramme über die Schnittstelle des Dual-Port RAMs DPR1 notwendig ist. Diese CRC-Ermittlung kann nur von dem redundanten Prozessor 22b durchgeführt und zum ersten Prozessor 22a mitgeteilt werden. Hiermit wird sichergestellt, dass beide Prozessoren 22a, 22b an gültigen Telegrammen mitwirken. Dies ist erforderlich, um die Sicherheit des Systems beim Ausfall oder fehlerhafter Funktionsweise eines der beiden Prozessoren 22a, 22b des Safety Controllers 2 zu gewährleisten.

Über den im Kommunikationskoppler 5 integrierten weiteren Dual-Port RAMDPR2 werden die sicherheitsgerichteten Telegramme vom Safety Controller 2 von und zu den dezentralen Ein-/ Ausgabeeinheiten 71 , 72, 81 , 82 und/oder zu den Remote Stationen unter Nutzung des vorgenannten „Black Chanel Kommunikationsprinzips" übertragen. Dazu werden die Telegramme über den Feldbus FB und die Feldbus- Slaves 7, 8 zu den Ein- /Ausgabeeinheiten 71 , 72, 81 , 82 geführt.

Der Safety Controller 2 kommuniziert über sein Dual-Port RAM DPR1 und den internen Kopplerbus B1 über die nichtsicherheitskritische erste Steuereinheit 1 mit Kom- munikationskoppler 5 via integrierten Dual-Port RAM DPR2. Die Kommunikation wird unter Nutzung des vorgenannten „Black Chanel Kommunikationsprinzips" ausgeführt.

In den weiteren Prozessoren 22a, 22b des Safety Controllers 2 wird eine Sicherheitsprogrammlogik ausgeführt und im ersten Mikroprozessor 12 der ersten Steuereinheit 1 wird davon getrennt eine nicht sicherheitsgerichtete Programmlogik ausgeführt. Der Datenaustausch der Daten zwischen der als Safety Controller 2 und der ersten Steuereinheit 1 für die nicht sicherheitskritischen Anwendungen erfolgt mittels der vordefinierten Schnittstelle über den im Safety Controller angeordneten ersten Dual-Port RAM DPR1.

Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform des Safety Controllers 2 als 1 oo2 System architek- tur mit den Mikroprozessoren 22a, 22b, mit den jeweils eigenen mit den Prozessoren 22a, 22b zusammenwirkenden nullspannungssicheren Speichern FLASH, die vorzugsweise als Ablage für ein Anwenderprogramm vorgesehen sind, und den flüchtigen Speichern SDRAM, die vorzugsweise als Datenspeicher vorgesehen sind. Die Mikroprozessoren 22a, 22b arbeiten jeweils mit einem eigenen Taktgeber 24a, 24b zusammen. Weiterhin sind im Safety Controller 2 Anzeigemittel DP zur Anzeige von Zustands- und Fehlermeldungen vorgesehen, welche vorzugsweise nur mit dem ersten Prozessor 22a direkt verbunden sind.

Von den beiden Prozessoren 22a, 22b des Safety Controllers 2 ist nur der erste Prozessor 22a über den ersten Dual-Port RAM DPR1 direkt mit dem internen Kopplerbus B1 verbunden.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Prozessoren 22a, 22b des Safety Controllers 2 sind so ausgeführt, dass sie sich gegenseitig überwachen. Dazu synchronisieren sich die Prozessoren 22a, 22b untereinander über die weitere Schnittstelle IF2. Die Überwachungs- und Synchronisationsmechanismen können beispielsweise nach„PROFIsafe - Profile for Safety Technology on PROFIBUS DP and PROFINET IO Profile part, related to IEC 61784-3-3 Specification for PROFIBUS and PROFINET. Version 2.4, March, 2007, Order No: 3.192b" oder ähnlich ausgeführt werden. Die Spannungsversorgung SB sowohl für die beiden Prozessoren 22a, 22b, die Speicher FLASH, SDRAM als für die jeweils mit den Prozessoren 22a, 22b verbundenen Spannungsversorgungsüberwachungs- und Diagnoseeinheiten 9, 15 wird über die Verbindungsleitung SB bereitgestellt.

Für die im Safety Controller 2 befindlichen Prozessoren 22a, 22b ist jeweils eine separate Spannungsversorgungsüberwachungs- und Diagnoseeinheit 9, 15 vorgesehen.