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Title:
CONTROLLABLE YARN BRAKE, YARN FEED DEVICE AND PROJECTILE OR GRIPPER WEAVING MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/020700
Kind Code:
A2
Abstract:
The proposed controllable yarn brake for a yarn feed device has actuating elements (10, 11) connected to a control member (12) and designed to ensure controlled movements of the yarn braking element (8), these actuating elements using the axial play of the carrier ring (9) in its mount in a support member (7) to control the tension in the yarn (Y). In a yarn feed device (F) of this type, a slide drive (10, 11, 10', 11', 10", 11") is provided for each direction which the yarn braking element (8, 8') can take and connected to the support member (7); the slide drive for at least one direction of motion is a pneumatic slide drive connected to a pneumatic drive control (12). In a projectile weaving machine the controlled yarn brake engages and disengages in approximate synchrony with another controlled yarn brake; the engagement of the first controlled yarn brake is preferably in advance of the engagement of the second controlled yarn brake. In a gripper weaving machine the controlled yarn brake is disengaged and re-engaged repeatedly during each weft formation.

Inventors:
THOLANDER LARS HELGE GOTTFRID (SE)
Application Number:
PCT/EP1995/000284
Publication Date:
August 03, 1995
Filing Date:
January 26, 1995
Export Citation:
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Assignee:
IRO AB (SE)
THOLANDER LARS HELGE GOTTFRID (SE)
International Classes:
B65H51/22; B65H51/30; B65H59/20; B65H59/22; D03D47/34; D03D47/36; (IPC1-7): D03D51/00
Domestic Patent References:
WO1991014032A11991-09-19
Foreign References:
GB1355518A1974-06-05
EP0246182A11987-11-19
EP0567045A11993-10-27
EP0536088A11993-04-07
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Steuerbare Auslaufbremse für eine Fadenliefervorrichtung (F) für Textilmaschinen, insbesondere Webmaschinen des Pro¬ jektil oder Greifertyps, wobei die Fadenliefervorrichtung (F) eine Speichertrommel (1) mit einem Abzugsrancl (4) für axialen Abzug auf der Speichertrommel gespeicherten Fadens (Y) in die Textilmaschine und durch die Auslaufbremse (OYB) aufweist, welche vorzugsweise als Ganzes relativ zum Abzugs¬ rand (4) axial versetzbar ist zum Einstellen einer gewünsch¬ ten Fadengrundspannung, wobei die Auslaufbremse ein, im we¬ sentlichen als Ganzes, ringförmiges Fadenbremselement (8) aufweist, das einen äußeren Tragring (9) hat, in welchem ein sich davon nach einwärts erstreckender elastischer Mittelab¬ schnitt (8b) festgelegt ist, sowie einen bremsaktiven Teil (8a) , der im Bereich des inneren Durchmessers des Mittelab¬ schnitts (8b) angeordnet und von diesem getragen ist, und wo¬ bei das Fadenbremselement (8) mit einem vorbestimmten axialen Spiel in einem ebenfalls grundsätzlich ringförmigen Hal¬ teglied (7) gelagert ist, welches zwischen allfälligen Ein¬ stellungen der Fadengrundspannung einen stationären Teil der Auslaufbremse bildet, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Steuerglied (12) verbundene Betätigungselemente (10, 11) für eine gesteuerte Versetzung des damit in Eingriff bringbaren Fadenbremselementes (8) ausgebildet sind, unter Verwenden des axialen Spiels des Tragrings (9) in seiner Lagerung im umge¬ benden Halteglied (7) zum Steuern der Spannung in dem die Fa¬ denliefervorrichtung (F) verlassenden Faden (Y) .
2. Fadenliefervorrichtung (F) für Projektil oder Greifer¬ webmaschinen (MP, MG) , mit einer stillstehenden Speichertrom¬ mel (1) , der Faden (Y) zugeführt, in Windungen gespeichert und von der der Faden (Y) diskontinuierlich und überkopf in das Webfach (S) abgezogen wird, mit einer steuerbaren Aus¬ laufbremse (OYB) , bestehend aus einer rotationssymmetrischen Bremsfläche (41) an der Speichertrommel (1), aus einem gegen die Bremsfläche (4') andrückbaren, elastisch verformbaren Fa¬ denbremselement (8, 8'), das einen äußeren, in einem die Speiehertrommel (1) berührungs rei umgreifenden Halteglied (7) angeordneten Tragring (9) aufweist, und aus einer im Be¬ trieb der Fadenliefervorrichtung (F) und der Webmaschine (MP, MG) steuerbaren Versteilvorrichtung, mit der das .Fadenbrems¬ element (8, 8*) in zwei zueinander entgegengesetzten Richtun¬ gen relativ zur Bremsfläche (4') bewegbar ist, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß für jede Bewegungsrichtung wenigstens ein mit dem Halteglied (7) verbundener, ausschließlich parallel zur Achse der Speichertrommel (1) arbeitender Schiebeantrieb (10, 11; 10', 11', 10", 11") vorgesehen ist, und daß zumin¬ dest der Schiebeantrieb für eine Bewegungsrichtung ein an ei¬ ner pneumatische Antriebssteuerung (12) angeschlossener pneu¬ matischer Schiebeantrieb (10, 11; 10', 10") ist.
3. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Tragring (9) im Halteglied (7) linear und parallel zur Achse der Speichertrommel (1) verschiebbar ist, und daß die beiden Schiebeantriebe (10, 11, 10', 11') wech¬ selseitig und direkt am Tragring (9) zum Angriff bringbar sind.
4. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Tragring (9) im Halteglied (7) stationär gehaltert ist, und daß ein elastisch verformbarer Mittelab¬ schnitt (8b, 8b1) des Fadenbremselementes (8, 8') mittels der Schiebeantriebe (10", 11") axial relativ zum Tragring (9) und der Bremsfläche (4') hin und herschiebbar ist.
5. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß am Halteglied (7) ein zur Achse der Speicher¬ trommel (1) konzentrisches Ringelement (27) axial verschieb¬ bar gelagert ist, das ein auf den Mittelabschnitt (8b, 8b') ausgerichtetes Schiebeende (28) aufweist, und daß die Schie beantriebe (10", 11") am Ringelement (27) zum Angriff bring¬ bar sind, das zwischen einer Löseposition und einer Passivpo¬ sition verschiebbar ist, wobei in der Löseposition der Mit¬ telabschnitt (8b') durch das Schiebeende (28) wenigstens re¬ lativ zum Tragring (9) axial elastisch verformt ist, in der Passivposition das Schiebeende (28) hingegen höchstens noch in etwa kraftlos am Mittelabschnitt (8b') anliegt.
6. Fadenliefervorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, da¬ durch gekennzeichnet, daß zumindest der an die pneumatische Antriebssteuerung (12) angeschlossene RingSchiebeantrieb (10, 11, 10') einen in einer Schiebeführung (12, 13) des Hal¬ teglieds (17) angeordneter, den Tragring (9) direkt beauf¬ schlagender Kolben (10a, lla,.10a') ist.
7. Fadenliefervorrichtung nach den Ansprüchen 2, 3 und 6, da¬ durch gekennzeichnet, daß zwei entgegengesetzt wirkende Kol¬ ben (10a, lla) vorgesehen sind, und daß beide Kolben wechsel¬ seitig aus der pneumatischen Antriebssteuerung (12) beauf¬ schlagbar sind.
8. Fadenliefervorrichtung nach den Ansprüchen 2, 3 und 6, da¬ durch gekennzeichnet, daß zwei entgegengesetzt wirkende Kol¬ ben (10a, lla) vorgesehen sind, von denen der eine (lla) eine größere Beaufschlagungsflache als der andere (10a) aufweist, und daß der Kolben (10a) mit der kleineren Beaufschlagungs¬ fläche permanent und der Kolben (lla) mit der größeren Beauf¬ schlagungsfläche nur taktweise pneumatisch beaufschlagbar ist.
9. Fadenliefervorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, da¬ durch gekennzeichnet, daß der Tragring (9) als im Halteglied (7) aus der pneumatischen Antriebssteuerung (12) direkt be¬ aufschlagbarer Kolben (K) des pneumatischen RingSchiebean¬ triebs (10") ausgebildet ist, für den das Halteglied (7) eine Schiebeführung (35) bildet.
10. Fadenliefervorrichtung nach wenigstens einem der Ansprü¬ che 2, 3, 6, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß am Tragring (9) kolbenartige Fortsätze (10a"'), vorzugsweise einstückig mit dem Tragring (9) , angeordnet sind, die in im Halteglied (7) vorgesehene Schiebeführungen (12) eingreifen und darin pneumatisch beaufschlagbar sind.
11. Fadenliefervorrichtung nach wenigstens einem der Ansprü¬ che 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht pneuma¬ tisch beaufschlagbare Schiebeantrieb (11', 11") wenigstens eine permanent wirkende, vorgespannte, vorzugsweise in einer Hülse (18) enthaltene, Rückstellfeder (19) aufweist.
12. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß am Halteglied (7) zwei parallele, vorzugsweise in etwa kreisringförmige, auf den Tragring (9) ausgerichtete RingAnlagebereiche (20, 21) mit einem gegenseitigen axialen Abstand vorgesehen sind, der größer ist als die axiale Breite des Tragrings (9) .
13. Fadenliefervorrichtung nach den Ansprüchen 2, 3 und 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteglied (7) zu einer Entnahmeseite (E) des Fadenbremselementes (8, 8') offen aus¬ gebildet ist und an der Entnahmeseite (E) wenigstens einen Schiebeantriebskörper (14) trägt, der zwischen einer außer¬ halb des Entnahmewegs des Fadenbremselementes (8, 8') liegen¬ den Entnahmestellung und einer den Tragring (9) hintergrei¬ fenden, vorzugsweise selbsthaltenden, Haltestellung hin und herbewegbar ist.
14. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß im Schiebeantriebskörper (14) die Rückstellfe¬ der (19) ausfahrbar gelagert ist, und daß das Halteglied (7) , vorzugsweise in einer Aussparung (25) für den in die Entnah¬ mestellung durch Schwenken bewegten Schiebeantriebskörper (14) eine RückstellfederStützfläche (17) aufweist, die vom ersten Anlagebereich (20) annähernd mit der axialen Breite des Tragrings (9) beabstandet ist.
15. Fadenliefervorrichtung nach wenigstens einem der Ansprü¬ che 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß am Halteglied (7) mehrere, vorzugsweise vier, Schiebeantriebspaare in Umfangs¬ richtung verteilt und, vorzugsweise, an eine gemeinsame pneu¬ matische Antriebssteuerung (12) angeschlossen sind.
16. Fadenliefervorrichtung nach wenigstens einem der Ansprü¬ che 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Tragring (9) als Mittelabschnitt (8b) eine kreisringförmige Membrane (M) aus Gummi oder Elastomer gehaltert ist, in die wenigstens ei¬ ne konzentrisch umlaufende, federnde Wellung (W) eingeformt ist, und die im Bereich ihres inneren Durchmessers einen in Umfangsrichtung umlaufenden, verschleißfesten Bremsbelag (H) in Kegelεtumpfform trägt, der eine unterbrechungsfreie Gegen¬ bremsflache (L) des Fadenbremselements (8) bildet.
17. Fadenliefervorrichtung nach wenigstens einem der Ansprü¬ che 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß am Tragring (9) als Mittelabschnitt (8b1) nach innen ragende, elastisch wegdrück¬ bare Borsten, Zähne oder Lamellen (Q) gehaltert sind, die ei¬ nen in Umfangsrichtung umlaufende, diskontinuierliche Gegen¬ bremsflache (L) bilden.
18. Projektilwebmaschine (MP) mit wenigstens einer Fadenlie¬ fervorrichtung gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 17, und mit webtaktabhängig gesteuerter Fadenbremse (B) und Auf¬ nahmeVorrichtung (T) zwischen der Fadenliefervorrichtung (F) und dem Webfach (S) , dadurch gekennzeichnet, daß die pneuma¬ tische Antriebssteuerung (12) der der Speichertrommel (1) der Fadenliefervorrichtung (F) zugeordneten, im Betrieb pneuma¬ tisch verstellbaren Auflaufbremse (OYB) mit einer Steuerung (C, CP) der gesteuerten Fadenbremse (B) oder der Webmaschine (MP) derart verknüpft ist, daß die Bremswirkung der der Spei¬ chertrommel (1) zugeordneten Auslaufbremse (OYB) bei Ausrük ken der gesteuerten Fadenbremse (B) in etwa synchron bis in etwa zu einer kraftlosen Anlage des Fadenbremselementes (8, 81) an der Bremsfläche (41) verringerbar und bei Einrücken der gesteuerten Fadenbremse (B) in etwa synchron, vorzugswei¬ se geringfügig voreilend, bis auf einen durch dje axiale Grundeinstellung eines HaltegliedSchlittens (22) vorbestimm¬ ten Maximalwert steigerbar ist.
19. Greiferwebmaschine mit wenigstens einer Fadenliefervor¬ richtung gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 17, und mit einem Bringer und einem Nehmergreifer (BG, NG) , die ko¬ operierend antreibbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatische Antriebssteuerung (12) der der Speichertrommel (1) der Fadenliefervorrichtung (F) zugeordneten, pneumatisch verstellbaren Auslaufbremse (OYB) an eine Steuervorrichtung (CP) für die Greifer (BG, NG) angeschlossen ist, mit der die Bremswirkung der Auslaufbremse (OYB) in Abhängigkeit von den Bewegungen von Bringer und Nehmergreifer (BG, NG) mit jedem Eintragtakt mehrmals zwischen einem Minimal und einem Maxi¬ malwert veränderbar ist.
Description:
Steuerbare Auslaufbremse, Fadenliefervorrichtung sowie Projektil- oder Greiferwebmaschine

BESCHREIBUNG

Die Erfindung betrifft eine steuerbare Auslaufbremse gemäß Oberbegriff von Anspruch 1, eine Fadenliefervorrichtung gemäß Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 2, eine Projektil- Webmaschine gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 18 und eine Greiferwebmaschine gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 19.

Eine gesteuerte Fadenbremsvorrichtung (Auslaufbremse) an der Speichertrommel ist für Projektil- oder Greiferwebmaschinen bekannt, um beim Eintrag den Ballon zu begrenzen und um eine Fadenkontrolle zu ermöglichen. Es soll die gesteuerte Faden¬ bremsvorrichtung an der Speichertrommel am Eintragbeginn den Faden möglichst wenig belasten, speziell im Hinblick auf den gefürch'teten Streckschlag und bei empfindlichen Fadenqualitä¬ ten, gegebenenfalls mit niedriger Qualität, und erst während des Eintrags die Fadenspannung zu erhöhen. Hierfür wären je¬ doch exakt reproduzierbar, rasch ansprechend, d.h. innerhalb weniger Millisekunden, Änderungen der Bremswirkung erforder¬ lich. Solche Anforderungen können seit mehr als 20 Jahren be¬ kannte Fadenbremsvorrichtungen an der Speichertrommel bei den in modernen Webmaschinen dieser Typen üblichen Fadengeschwin¬ digkeiten nicht zufriedenstellend erfüllen.

Bei einer aus US-A-3 411 548 bekannten, gesteuerten Schußfa¬ denbremsvorrichtung sind am Tragring mehrere nach außen ste¬ hende Führungsglieder vorgesehen, die in Schrägschlitze des halbmondförmigen Halteglieds eingreifen. Die Versteilvorrich¬ tung weist einen Nockenantrieb zum Hin- und Herverdrehen des Tragrings um die Trommelachse und relativ zum Halteglied auf. Bei dieser Drehbewegung wird abhängig vom Drehsinn der Trag¬ ring über die Schrägschlitze vor- oder zurückverdreht, um die Bremswirkung im Betrieb zu verändern. Relativ große, rasch zu

bewegende Massen, energieaufzehrende Bewegungsumlenkungen und instabile Endlagen des Tragrings sind einige Gründe, warum dieses altbekannte Prinzip bei modernen Webmaschinen nicht verwendet wird.

Bei einer aus GB-A-1 355 518 bekannten, anderen steuerbaren Fadenbremsvorrichtung an der Speichertrommel der .Fadenliefer¬ vorrichtung einer Projektilwebmaschine ist ein starrer Bal¬ lonbegrenzer-Konus im stationären Halteglied axial zwischen einer leichten Bremsstellung und einer offenen Spaltstellung hin- und herbeweglich. Am Konus ist eine ringförmige Armatur eines Magnetantriebs befestigt, um den Konus gegen die Kraft einer Rückstellfeder aus der Spaltstellung bei Strombeauf¬ schlagung der Spule in die Bremsstellung zu ziehen. Große be¬ wegte Massen, eine relativ grob ein- bzw. .aussetzende Brems¬ wirkung und ein träges Ansprechverhalten sind einige Gründe dafür, daß diese Fadenbremsvorrichtung für die hohen Fadenge¬ schwindigkeiten moderner Webmaschinen dieser Typen nicht zweckmäßig ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine steuerbare Auslaufbremse, eine Fadenliefervorrichtung und eine Projek¬ til- oder eine Greiferwebmaschine baulich einfach so zu kon¬ zipieren, daß auch bei hohen Fadengeschwindigkeiten eine ex¬ akte Schußfadenkontrolle gegeben ist, bzw. sicherzustellen, daß die mit der steuerbaren Auslaufbremse ausgestattete Fa¬ denliefervorrichtung die Nutzung der in modernen Webmaschinen dieser Typen möglichen hohen Fadengeschwindigkeiten auch bei empfindlichen Fadenqualitäten ermöglicht.

Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentan¬ spruchs 1, des unabhängigen Patentanspruchs 2, des Patentan¬ spruchs 18 bzw. des Patentanspruchs 19.

Beim Verstellen des Fadenbremselementes in der jeweiligen Be¬ wegungsrichtung brauchen auf kürzestem Weg und ohne energie-

aufzehrende Umlenkungen nur geringe Massen bewegt zu werden. Dies führt mit Hilfe des Mediums Druckluft und der für jede Bewegungsrichtung vorgesehenen Schiebeantriebe, und dank der pneumatischen Antriebssteuerung, zum exakt reproduzierbaren, genau steuerbaren raschen Ansprechen, so daß sich die Aus¬ laufbremse beispielsweise in wenigen Millisekunden, z.B. 15 Millisekunden, lösen bzw. einrücken läßt. Die Druckluft baut den erforderlichen Druck nicht nur rasch auf und ab, sondern erzeugt bei hoher Betriebssicherheit auch relativ hohe Kräfte zum Positionieren des Fadenbremselements in der jeweiligen Stellung. Druckluft ist an der Schußfadenliefervorrichtung bzw. der Webmaschine vorhanden, ist umweltfreundlich und lei¬ stungsfähig. Das Konzept ist baulich einfach, bedienungs¬ freundlich und individuell auf die jeweiligen Gegebenheiten abstimmbar. Das rasche Ansprechen aufgrund der pneumatischen Betätigung und der geringen bewegten Massen ist günstig, weil die Auslaufbremse erst ganz kurz vor Eintragbeginn und nicht lange vorher geöffnet wird, und den Faden so nicht zu früh freikommen läßt, und weil sie während des Eintrag ebenso rasch geschlossen und, falls erforderlich, gleich wieder ge¬ öffnet wird, was bei der Greiferwebmaschine eine exakte An¬ passung an die Übergabephase und bei der Projektilmaschine die Vermeidung einer Verzögerung des Projektilflugs (keine Abweichungen von der vorbestimmten Ankunftszeit) bewirkt. Völlig unerwartet läßt sich auch bei hoher Fadengeschwindig- keit die bisher als unabdingbar in Kauf zu nehmende Span¬ nungsspitze des Streckschlags im Faden in der Anfangsphase des Eintrags extrem minimieren bzw. gänzlich vermeiden, was die Fadenbruchquote drastisch reduziert. Die Leistungsfähig¬ keit moderner Webmaschinen dieser Typen ist mit der pneuma¬ tisch betätigten Auslaufbremse an der Speichertrommel auch bei empfindlichen preiswerten Fadenqualitäten voll nutzbar.

Zweckmäßig wird der Tragring linear und parallel zur Achse der Speichertrommel von jeweils einem Schiebeantrieb verscho¬ ben, um rasch und exakt in die neue Position zu gelangen, in

der das Fadenbremselement mit der vorab eingestellten Faden¬ grundspannung bremst oder einen oder nahezu keinen Bremsef¬ fekt bewirkt.

Alternativ wird bei im Halteglied stationär gehaltertem Tragring der Mittelabschnitt des Fadenbremselementes mittels der Schiebeantriebe axial verformt. Dies ist montagetechnisch günstig, weil das Fadenbremselement sich in üblicher Weise leicht austauschen läßt.

Die exakte Positionierung des mit der Bremsfläche kooperie¬ renden Fadenbremselementes wird bei einer weiteren Ausfüh- rungsform mittels des Ringelements vorgenommen, das dank der pneumatischen Betätigung rasch arbeitet und in der Löseposi¬ tion den Faden weitgehend ungehindert abziehen läßt. In der Passivposition beeinflußt das Ringelement die Bremsfunktion nicht.

Ein aus der pneumatischen Antriebssteuerung beaufschlagter Kolben ist auch über lange Standzeiten betriebssicher.

Zweckmäßig ist es, beide Schiebeantriebe mit pneumatisch ar¬ beitenden Kolben auszustatten, die wechselseitig arbeiten.

Alternativ können entgegengesetzt wirkende Kolben mit unter¬ schiedlichen Beaufschlagungsflachen wirken, was die Ansteue- rung vereinfacht.

Baulich einfach ist eine Ausführungsform, bei der der Tragring selbst den Kolben bildet, der in einer oder in bei¬ den Bewegungsrichtungen pneumatisch beaufschlagt wird und da¬ bei im Halteglied geführt ist.

Alternativ können zur baulichen Vereinfachung auch kolbenar¬ tige Fortsätze am Tragring benutzt werden, um die Anzahl der Teile so gering wie möglich zu halten.

Bei einer Ausführungsform mit einer Rückstellfeder wird der Tragring rasch ansprechend zurückgestellt, da die in der Ge¬ genrichtung wirksame Druckluft über die pneumatische An¬ triebssteuerung schlagartig entspannt wird. Durch die Rück¬ stellfeder wird Druckluftenergie eingespart.

Besonders zweckmäßig ist es, Ring-Anlagebereiche vorzusehen, so daß in beiden Positionen des Ringes eine exakte zentrische Positionierung erreicht wird. Die Verschiebeantriebe haben nur die Aufgabe, den Ring so rasch wie möglich von einer Po¬ sition in die andere zu verschieben und den Ring an dem je¬ weiligen Anlagebereich zu positionieren. Die Positionierung wird hingegen von den Anlagebereichen übernommen. Dies ermög¬ licht die Verwendung einfacher und damit betriebssicherer Verschiebeantriebe.

Bei einer bedienungsfreundlichen Ausführungsform läßt sich der wenigstens eine Schiebeantriebskörper aus dem Entnahmeweg des Fadenbremselementes herausbewegen, um dieses bei Ver¬ schleiß und/oder bei Bedarf rasch und einfach auszuwechseln. Die Entnahmeseite des Halteglieds weist zweckmäßigerweise zum Frontende der Speichertrommel, wo ungehinderter Zugriff mög¬ lich ist.

Ist in den mindestens einen Schiebeantriebskörper die Rück¬ stellfeder untergebracht, dann ist es besonders zweckmäßig, im Halteglied eine Stützfläche derart anzuordnen, daß beim Verschwenken des Schiebeantriebskörpers in die Entnahmestel¬ lung die vorgespannte Rückstellfeder automatisch und in vor¬ gespanntem Zustand abgefangen wird. Nach Einsetzen eines neu¬ en Fadenbremselementes und Zurückschwenken des Schiebean¬ triebskörpers gelangt die Rückstellfeder selbsttätig wieder in ihre aktive Lage am Ring. Außerdem wird beim Austauschen durch die auf der Stützfläche abgestützte Rückstellfeder der Schiebeantriebskörper selbsthaltend verriegelt.

Für ein verkantungsfreies und rasches Verstellen sind mehrere Schiebeantriebspaare in Umfangsrichtung am Halteglied ver¬ teilt. Die pneumatisch betätigbaren Schiebeantriebe können an eine gemeinsame Druckluftversorgung angeschlossen sein. Es ist aber auch denkbar, für jeden Schiebeantrieb eine eigene Druckluftzufuhr mit einem eigenen Steuerventil vorzusehen, um bei jedem Schiebeantrieb eine relativ große Druckluftmenge rasch bereitstellen bzw. entspannen zu können.

Besonders zweckmäßig ist die gesteuerte Auslaufbremse mit ei¬ ner im Tragring angeordneten kreisringförmigen Membrane mit einer unterbrechungsfreien Gegenbremsflache. Die Membrane bildet eine eingebaute radial und axial elastische Feder im Fadenbremselement, was zu einem wünschenswerten Selbstkompen¬ sationseffekt der Auslaufbre se führt, d.h., daß die Faden¬ spannung bei steigender Fadengeschwindigkeit nur geringfügig oder überhaupt nicht zunimmt und deshalb eine relativ hohe Fadengrundspannung eingestellt werden kann, was bei beiden Typen der hier in Frage kommenden Webmaschinen den wichtigen Vorteil mit sich bringt, daß die bisher häufig stromab der Fadenliefervorrichtung vorgesehenen Lamellenbremsen zur Fa¬ denspannungssteigerung entfallen können, deren Einfluß beim Streckschlag unerwünscht stark ist. Die relativ hohe Faden¬ grundspannung wird jedoch dank der pneumatisch betätigten Schiebeantriebe dann abgebaut oder eliminiert, wenn während eines Eintrags keine nennenswerte Fadenspannung erforderlich ist.

Alternativ kann das Fadenbremselement aber auch ein sogenann¬ ter Bürsten-, Zahn- oder Lamellenring mit einzelnen oder gruppenweise zusammengefaßten elastisch verformbaren Brems¬ elementen und einer diskontinuierlich umlaufenden Bremsfläche sein, dessen mit steigender Fadengeschwindigkeit physikalisch bedingte Fadenspannungssteigerung bzw. Zunahme der Bremswir¬ kung mittels der pneumatisch betätigten Schiebeantriebe dann

eliminiert oder deutlich abgeschwächt wird, wenn dies in ei¬ ner bestimmten Eintragphase nicht wünschenswert ist.

Bei einer Projektilwebmaschine mit einer webtaktabhängig ge¬ steuerten Fadenbremse stromab der Fadenliefervorrichtung und einer pneumatisch verstellbaren Auslaufbremse an der Spei¬ chertrommel läßt sich eine exakte Fadenkontrolle .erreichen, wenn beide Bremsen in etwa synchron arbeiten. Ein voreilendes Einrücken der Auslaufbremse an der Speichertrommel führt bei raschem Ansprechen zum Stabilisieren des Fadens zwischen der Speichertrommel und der gesteuerten Fadenbremse, ohne den Projektilflug spürbar zu beeinflussen. Es läßt sich dadurch die vorbestimmte Ankunftszeit des Projektils exakt einhalten, ohne die Fluggeschwindigkeit auf für den Faden schädliche Weise zu steigern.

Bei einer Greiferwebmaschine mit Bringer- und Nehmergreifer können bisher notwendige Lamellenbremsen stromab der Faden¬ liefervorrichtung entfallen. Trotzdem läßt sich ein optimaler Fadenspannungsverlauf über jeden Eintrag steuern, um Störun¬ gen bei Bewegungsaufnahme des Bringergreifers, in der Überga¬ bephase und am Ende des Eintrags zu vermeiden.

Bei Projektilwebmaschinen und Greiferwebmaschinen mit dieser Ausstattung der Fadenliefervorrichtung läßt sich der Streck¬ schlag am Eintragbeginn weitgehend oder sogar vollständig vermeiden, was für empfindliche Fadenqualitäten, z.B. Woll¬ oder Baumwollfäden preiswerter, niedriger Qualität außeror¬ dentlich wichtig ist, weil diese mit der in modernen Webma¬ schinen dieser Typen möglichen hohen Fadengeschwindigkeiten und ohne die bisher als unabdingbar in Kauf zu nehmende hohe Fadenbruchrate verarbeitbar sind. Dazu kommt ein wünschens¬ werter Reinigungseffekt der zur Antriebssteuerung verwendeten Druckluft in der Fadenliefervorrichtung, weil die entspannte oder abgelassene Druckluft Flusen und Verunreinigungen ent-

fernt oder gar nicht ins Innere der Fadenliefervorrichtung gelangen läßt.

Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfindungs¬ gegenstandes erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht, zum Teil im Schnitt » , einer Fa¬ denliefervorrichtung für eine Projektil- oder eine Greiferwebmaschine, in einer Betriebsstellung,

Fig. 2 einen Detailschnitt zu Fig. 1, in einer anderen Be¬ triebsstellung,

Fig. 3 und 4 eine andere Ausführungsform, zum Teil im

Schnitt, in zwei unterschiedlichen Betriebsstel¬ lungen,

Fig. 5 ' einen Teil einer Frontansicht zu den Fig. 3 und 4,

Fig. 6 eine Teilschnittansicht einer weiter'en Ausführungs- form in einer Betriebsstellung,

Fig. 7 und 8 zwei weitere Ausführungsvarianten, im Schnitt,

Fig. 9 schematisch ein Schußfadenverarbeitungssystem einer Projektilwebmaschine,

Fig. 10 schematisch ein Schußfadenverarbeitungssystem einer Greiferwebmaschine,

Fig. 11 ein Betriebsdiagramm zu Fig. 9, und

Fig. 12 ein Betriebsdiagramm zu Fig. 10.

Gemäß den Fig. 1 und 2 weist eine Fadenliefervorrichtung F eines für sich bekannten Typs eine stationäre Speichertrommel

1 auf, auf der eine Vielzahl von Fadenwindungen 2a - 2n zur Bildung eines Zwischenvorrats oder einer Reserve eines Fadens

Y aufwickelbar sind. Der von einer nicht-gezeigten Vorrats¬ spule kommende Faden Y wird durch eine hohle, mittels eines nicht-gezeigten Elektromotors in einem Motorgehäuse 3 an¬ treibbare Antriebswelle der Fadenliefervorrichtung zugeführt und mittels eines hohlen, mit der Antriebswelle ςur Drehung antreibbaren Armes (nicht gezeigt) auf die Speichertrommel 1 gebracht.

Die Fadenliefervorrichtung F ist zwischen der nicht-gezeigten Vorratsspule, von der der Faden Y durch die Fadenliefervor¬ richtung abgewickelt wird, und einer Textilmaschine (nicht gezeigt) angeordnet. Die Textilmaschine verbraucht den Faden

Y als Schußfaden zum Weben, zum Stricken oder um auf andere Weise eine Textilware zu produzieren. Wird die Fadenliefer¬ vorrichtung F verwendet zum Liefern eines Schußfadens für ei¬ ne Webmaschine, um bei jedem Eintragszyklus (Schuß) in die Webmaschine eine mehreren Fadenwindungen 2a - 2n entsprechen¬ de Fadenmenge durch Eintragmittel der Webmaschine abzuziehen, dann wird der Faden Y aus der Fadenreserve abgezogen. Der Fa¬ den Y wird durch die Eintragmittel der Webmaschine von der Speichertrommel 1 in axialer Richtung über einen Abzugsrand 4 der Speichertrommel abgezogen, der vorzugsweise leicht gerun¬ det ist, und läuft stromab durch eine koaxial zur Speicher¬ trommel 1 axial angeordnete Abzugsöse 5. Abhängig vom Typ der Webmaschine kann der Faden Y durch eine freistehende, gesteu¬ erte oder alternativ nicht-gesteuerte Fadenbremse (nicht ge¬ zeigt) geführt werden, und/oder durch eine Fadenaufnahmevor¬ richtung (take-up device) . Diese beiden Komponentengruppen sind für sich bekannt. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Fadenliefervorrichtung F verwendet wird zum Liefern von Faden Y zu einer Projektilwebmaschine, in der der Schu߬ faden bei jedem Schuß mittels eines projektilähnlichen Greif¬ gliedes durch das Webfach transportiert wird.

In einem vom Motorgehäuse 3 ausgehenden Ausleger 6 ist in der Fadenliefervorrichtung F ein Schlitten (nicht gezeigt) axial verschiebbar angeordnet, der ein ringförmiges Halteglied 7 für eine Auslaufbremse OYB trägt.

Das ringförmige Halteglied 7 trägt in Fig. 1 und 2 ein Faden¬ bremselement 8, das kürzlich auf dem Markt unter.dem Namen "Flexbrake" eingeführt wurde und im wesentlichen einen kegel¬ stumpfförmigen Kreisring oder ein kegelstumpfförmiges Band aus elastischem Material, vorzugsweise Gummi, aufweist. Auf¬ grund der Ausbildung und Anordnung bildet der Kreisring des Fadenbremselementes 8 eine in Umfangsrichtung ununterbrochene oder kontinuierliche Anlagelinie oder Anlagefläche zur Anlage gegen den gerundeten Abzugsrand 4 der Speichertrommel 1. Der Abzugsrand 4 bildet im übrigen eine rotationssymmetrische Bremsfläche 4 ' für die eine Gegenbre sflache oder Gegenbrems- linie definierende Anlagelinie des Kreisringes 8.

Der Kreisring des Fadenbremselementes 8 ist an seinem innen¬ liegenden, "bremsaktiven" Innenbereich 8a mit einem dünnen Belag aus einem gegen die Fadenreibung resistenten Material versehen, beispielsweise aus einem Metall oder einer Metall¬ legierung, zweckmäßigerweise einem rostfreiem Stahl oder ei¬ ner Beryllium-Kupfer-Legierung. Der bremsaktive Innenbereich bzw. der Belag des Fadenbremselementes 8 ist charakterisiert durch eine erhebliche axiale Steifigkeit und eine bemerkens¬ werte Flexibilität oder Elastizität in radialer Richtung und durch vorzugsweise geringe Trägheit (Masse) . Der Kreisring des Fadenbremselementes 8 ist in seinem den ringförmigen Hal¬ teglied 7 zuweisenden Bereich mit bzw. in einem Mittelab¬ schnitt 8b mit einer oder mehreren umlaufenden "Wellungen" ausgebildet, um die Elastizität des Mittelabschnitts 8b zu erhöhen. Der Mittelbereich 8b des Fadenbremselementes 8 ist in einem Tragring 9 innen angebracht, der seinerseits vom ringförmigen Halteglied 7 umfaßt wird.

Eine Bedienungsperson kann durch Wählen der axialen Position des (nicht-gezeigten) Schlittens im Ausleger 6 die Kraft vor¬ herbestimmen, mit welcher das Fadenbremselement 8 an dem Ab¬ zugsrand 4 (bzw. der Bremsfläche 4') der Speiehertrommel 1 anliegt. Die Bedienungsperson kann dadurch eine "Grundspan¬ nung" einstellen, die der Faden Y erhält, wenn er beim Abzie¬ hen von der Speichertrommel 1 zwischen dem bremsaj-tiven In¬ nenbereich 8a des Fadenbremselementes 8 und dem gerundeten Abzugsrand 4 hindurchgeht.

Der neue Typ einer Auslaufbremse hat insbesondere zum Bereit¬ stellen von günstigen Fadenspannungs-Konditionen während je¬ des Eintragvorgangeε in eine Webmaschine sehr vorteilhafte und positive Eigenschaften bewiesen. Diese Auslaufbremse weist einen Selbstkompensationseffekt auf, insoweit, als die Spannung 'im Faden stromab der Auslaufbremse bei steigender Fadengeschwindigkeit nicht in nennenswerter Weise zunimmt.

Trotz dieser positiven, mit der Auslaufbremse dieses an sich bekannten Typs erreichbaren Konditionen hat es * sich gezeigt, daß der Bedarf besteht, die Fadenspannung am Auslauf der Fa¬ denspeichervorrichtung F von "außen" zu steuern, wobei es zweckmäßig ist, die Fadenspannung zwischen einem vorbestimm- ten, gegebenen Fadenspannungsniveau und praktisch einem Null- Spannungsniveau oder einem Spannungswert auf niedrigem Niveau hin und her zu steuern.

Unter anderem ist es ein Ziel der Erfindung, eine Lösung für diese Probleme vorzuschlagen, mit der der Wunsch nach einem unkomplizierten Aufbau mit einer möglehst geringen Anzahl be¬ nötigter Komponenten erfüllbar ist.

Erfindungsgemäß ist in den Fig. 1 und 2 das Fadenbremselement 8 so angeordnet, daß es gesteuert in axialer Richtung ver¬ setzbar ist, derart, daß sein bremsaktiver Innenbereich eine Anzahl von, zweckmäßigerweise zwei, Positionen in Relation

zum gerundeten Abzugsrand 4 einnehmen kann. Vorzugsweise, je¬ doch nicht ausschließlich, ist das Fadenbremselement so ange¬ ordnet, daß es eine erste axiale Position (entsprechend Fig. 1) einnimmt, in der sein bremsaktiver Innenbereich "normal" mit einer bestimmten, vorgewählten Kraft gegen den Abzugsrand 4 (bzw. die Bremsflache 4 1 ) anliegt. Diese Kraft wird vorher¬ bestimmt durch die axiale Position des Schlittens (nicht ge¬ zeigt) . Aus dieser Kraft resultiert eine bestimmte, vorge¬ wählte Spannung im Faden. Ferner ist das Fadenbremselement so angeordnet, daß es eine zweite axiale Position (gemäß Fig. 2) einzunehmen vermag, in der der bremsaktive Innenbereich 8a des Fadenbremselementes 8 vom Abzugsrand 4 "gelöst" ist, d.h. nicht mehr länger in Kontakt mit dem Abzugsrand 4 steht. Dies bedeutet prinzipiell, daß der Faden durch den Spalt zwischen dem Fadenbremselement und dem Abzugsrand 4 "frei" hindurchzu¬ gehen vermag. Dadurch fällt die Fadenspannung auf ein niedri¬ ges oder in jedem Fall erheblich niedrigeres Niveau als es mit dem Fadenbremselement 8 in seiner ersten axialen Position gegeben ist.

Die gesteuerte axiale Versetzung des Fadenbremselementes 8 läßt sich auf mehreren Wegen realisieren. Bei einer Ausfüh¬ rungsform ist der Tragring 9 axial innerhalb des Haltegliedes 7 beweglich angeordnet, beispielsweise durch Auswahl seiner Erstreckung in axialer Richtung. Ein erster pneumatischer Zy¬ linder 10 mit einem Kolben 10a ist vorgesehen, um mit der hinteren Stirnfläche bzw. dem hinteren Rand des Tragringes 9 zusammenzuwirken. Ein zweiter pneumatischer Zylinder 11 mit einem Kolben 11a ist vorgesehen, um mit der vorderen Stirn¬ fläche oder dem vorderen Rand des Tragringes 9 und einem Grundteil 8c des Fadenbremselementes 8 zusammenzuwirken. Der erste Zylinder 10 ist direkt mit einer Druckluftquelle CAS verbunden, wogegen der zweite Zylinder 11 mit derselben Druckquelle über ein Dreiwege-Magnetventils 12 einer bekann¬ ten Bauweise verbindbar ist. (Es läßt sich hier ein anderer Typ eines Magnetventils benutzen, gegebenenfalls in Verbin-

d ng mit Modifikationen des zugehörigen Druckluftkreises.) Eine Steuereinheit (nicht gezeigt) ist elektrisch mit dem Ventil 12 verbunden und zweckmäßigerweise so ausgebildet, daß sie das Ventil 12 synchron mit der Textilmaschine steuert, die von der Fadenliefervorrichtung F beliefert wird. D.h., daß im Falle einer Webmaschine die Steuerung synchron mit dem Webzyklus erfolgt, vorzugsweise in Übereinstimmung mit einer gewünschten zweckmäßigen Fadenspannung während respektiver Phasen des Schußfadeneintragzyklus, wie die Beschleunigungs¬ phase, die "Flugphase", die Verzögerungsphase, etc.

Bei der Funktionsbeschreibung des gezeigten Ausführungsbei¬ spieles wird in der Betriebslage von Fig. 1 begonnen. In die¬ ser Betriebslage hält die Steuereinheit das Magnetventil 12 in seinem nicht-aktiven Status, wodurch der Kolben 11a im zweiten Zylinder 11 in seiner linken Endposition bleibt. Da der erste Zylinder 10 direkt mit der Druckluftquelle CAS ver¬ bunden ist', strebt der Kolben 10a stets zu seiner rechten Endposition. Jedoch ist in dieser Startposition die Kraft auf den Tragring 9 und demzufolge auch auf das Fadenbremselement 8 als Ganzes, die vom Kolben 11a ausgeübt ist, größer als die Kraft des Kolbens 10a, aufgrund der Tatsache, daß der Kolben 11a eine größere Querschnittsfläche bzw. Beaufschlagungsflä¬ che als der Kolben 10a besitzt. Dies bedeutet, daß das Faden¬ bremselement 8 mit seinem Tragring 9 in der linken, "hinte¬ ren" Arbeitsposition ist oder diese einnimmt, d.h. die brems¬ aktive Position. Sobald die Steuereinheit das Magnetventil 12 dann betätigt, wird der Kolben 11a seine rechte Endposition einnehmen, da die Druckbeaufschlagung des Zylinders 11 auf¬ hört, während der Zylinder 10 weiterhin mit Druck beauf¬ schlagt bleibt. Als Konsequenz wird der Tragring 9 und damit auch das Fadenbremselement 8 nach rechts versetzt in die "vordere" Position, d.h. in die bremsinaktive Position, in der das Fadenbremselement 8 vom Abzugsrand 4 gelöst ist.

Der Hub der axialen Versetzbewegung des Fadenbremselementes 8 mit seinem Tragring 9 muß zweckmäßigerweise nicht mehr als einige wenige Millimeter sein, um die gewünschte Funktion oder das Resultat zu erzielen. Die Zeit für die "Umschaltung" oder das Versetzen des Fadenbremselementes zwischen seinen Arbeitspositionen kann beim beschriebenen Ausführungsbeispiel annähernd 10 - 15 Millisekunden betragen.

Die axiale Versetzung des Fadenbremselementes 8 könnte auf verschiedenen Wegen bewirkt werden, z.B. mittels Elektroma¬ gneten oder Solenoiden, die direkt am Trägerring 9 angreifen, oder alternativ mittels Versetzeinrichtungen, die mit Piezo- kristallelementen gesteuert werden (da die notwendige Um¬ schaltbewegung so klein ist) , oder mit anderen bekannten Ty¬ pen linearer Einsteileinrichtungen.

Zur Vereinfachung der Beschreibung ist bei dem gezeigten Aus¬ führungsbeispiel nur eine pneumatische Versetzeinheit (Zylinder 10 und 11) gezeigt. Es ist hervorzuheben, daß die Anzahl solcher Einheiten zweckmäßigerweise wenigstens drei sein sollte, und daß diese Einheiten gleichförmig um den Um¬ fang des Fadenbremselementes verteilt sind, um eine ausrei¬ chende Homogenität und Geschwindigkeit beim Versetzen des Fa¬ denbremselementes sicherzustellen.

Es ist ferner möglich, wobei allerdings der Nachteil einer etwas komplizierteren Vorrichtung in Kauf zu nehmen ist, die Anzahl der "Arbeitspositionen" des Fadenbremselementes zu vergrößern, um mehr als zwei unterschiedliche Fadenspannungs¬ niveaus zu erzielen. Im gezeigten Fall handelt es sich prin¬ zipiell nur um eine "Ein- und Ausfunktion".

In der Ausführungsform gemäß den Fig. 3, 4 und 5 ist eine an¬ dere Ausführungsform einer pneumatisch betätigten Auslauf¬ bremse OYB im Halteglied 7 am Ausleger 6 des der Fadenliefer¬ vorrichtung vorgesehen. Die axiale Grundeinstellung des Hai-

tegliedes 7 und damit die Grundeinstellung der Fadenspannung bei eingerückter Auslaufbremse wird durch einen mit dem Hal¬ teglied 7 verbundenen Schlitten 22 in Führungen 24 gewählt. Der Schlitten läßt sich mittels eines Einsteilgliedes 23 be¬ wegen; er ist während des Betriebs jedoch stationär. Das Hal¬ teglied 7 ist zur Entnahmeseite E (zum Frontende der Spei¬ chertrommel 1) offen und weist über den Umfang verteilte Auf¬ nahmen 16 für Schiebeantriebskörper 14 auf, die entweder ge¬ meinsam oder einzeln zwischen einer Haltestellung (in ausge¬ zogenen Linien gezeichnet) und einer Entnahmestellung (in Fig. 5 strichliert angedeutet) hin- und herbewegbar sind, vorzugsweise um jeweils eine Achse parallele Halteschraube 15. In der Halteposition hintergreift jeder Schiebeantriebs¬ körper 14 den Tragring 9 des Fadenbremselementes 8 • , das in den Fig. 3 - 5 ein sogenannter Borstenring mit biegsamen Bor¬ sten oder Borstenbüscheln ist, die sich vorzugsweise schräg geneigt vom Tragring 9 nach innen erstrecken und einen ela¬ stisch verformbaren Mittelabschnitt 8b' und einen inneren ' bremsaktiven Innenbereich 8a 1 definieren, der als Gegenbremε- flache mit der Bremsfläche 4' beim Abzugsrand 4 kooperiert. Im Halteglied 7 sind jeweils zwei entgegengesetzt wirkende Schiebeantriebe 10', 11' angeordnet. Der Schiebeantrieb 10' enthält in einer Schiebeführung bzw. Kammer 12' den Kolben 10a' , der zum Zwecke einer besseren Abdichtung und sauberen Führung in einer Schiebehülse 13 geführt ist und aus der pneumatischen Antriebssteuerung 12 (siehe Fig. 1) mit Druck¬ luft beaufschlagbar bzw. entlastbar ist. Im Halteglied 7 bil¬ det eine radiale Fläche einen ersten Ringanlagebereich 20, dem in axialer Richtung ein Anlagebereich 21 an den Schiebe- antriebskörpern 14 gegenüberliegt. Der Abstand zwischen den Anlagebereichen 20 und 21 ist, z.B. um 2 bis 4 mm, größer als die axiale Weite des Rings 9 des Fadenbremselementes 8 ' . Der Kolben 10a' ist über den ersten Anlagebereich 20 ausfahrbar. In jedem Schiebeantriebskörper 14 ist eine axial angeordnete Rückstellfeder 19 in einer Vertiefung geborgen, die, vorzugs¬ weise, über eine kolbenartige Hülse 18 den Tragring 9 beauf-

schlagt. Die Rückstellfeder 19 ist vorgespannt und über den zweiten Anlagebereich 21 ausfahrbar. Die Aufnahme 16 für den Schiebeantriebskörper 14 ist so groß bemessen, daß der Schie¬ beantriebskörper 14 nach Drehung um die Halteschraube 15 aus dem Entnahmeweg des Tragringes 9 herausbewegt ist. Nach Ver¬ drehen aller Schiebeantriebskörper 14 läßt sich das Faden¬ bremselement 8 * zur Entnahmeseite E herausheben und durch ein neues oder ein anderes Fadenbremselement (etwa das Faden¬ bremselement 8 gemäß Fig. 1) ersetzen. Weitere, für diesen Zweck brauchbare Fadenbremselemente sind sogenannte Zahnrin¬ ge, die im Tragring 9 nach innen ragende, elastische Zähne aus Kunststoff oder einem anderen Material (ähnlich einem ringförmigen Kamm) aufweisen, oder ein Lamellenbremsring, der im Tragring 9 nach innen ragende Metallblech oder Kunst¬ stofflamellen trägt. Unter der Voraussetzung, daß die vorer¬ wähnten Fadenbremselemente annähernd gleiche Außendurchmesser der Tragringe 9 besitzen, lassen sie sich wahlweise gegenein¬ ander ersetzen.

In der Aufnahme 16 ist eine Abstützflache 17 für die Rück¬ stellfeder 19 vorgesehen, und zwar derart, daß sie etwa auf der Höhe der hinteren Stirnfläche des Tragrings 9 liegt, wenn dieser an den ersten Anlagebereich 20 angedrückt ist. Dadurch wird erreicht, daß beim Verdrehen jedes Schiebeantriebskör- pers 14 zwecks Entnahme des jeweiligen Fadenbremselementes die vorgespannte Rückstellfeder 19 bzw. die Hülse 18 auf die Abstützflache 17 aufgleitet, ohne daß sich die Rückstellfeder 19 entspannen könnte. Durch die Kraft der Rückstellfeder 19 auf der Abstützflache 17 wird der Schiebeantriebskörper 14 in der Entnahmestellung selbsttätig lagegesichert. Ist ein neues oder anderes Fadenbremselement ordnungsgemäß eingesetzt, dann wird beim Zurückdrehen des Schiebeantriebskörpers 14 die nach wie vor vorgespannte und zurückgeschobene Rückstellfeder 19 wieder auf den Tragring 9 bewegt. Sobald sie von der Abstütz- flache 17 freigekommen ist, ist der Schiebeantrieb 11' wieder f nktionsfähig.

In Fig. 3 ist der Kolben 10a' nicht pneumatisch beaufschlagt. Die Rückstellfeder 19 halten den Tragring in Anlage am ersten Anlagebereich 20. Die Auslaufbremse OYB arbeitet mit dem durch die Position des Schlittens 22 eingestellten Anlage¬ druck.

Wird jeder Kolben 10a' aus der pneumatischen Antriebssteue¬ rung 12 mit Druck beaufschlagt, dann wird der Tragring 9 schlagartig gegen die Kraft der Rückstellfeder 19 auf den zweiten Anlagebereich 21 axial verschoben, wobei zweckmäßi¬ gerweise der bremsaktive Innenbereich 8a 1 die Bremsfläche 4' nur mehr kraftlos oder überhaupt nicht berührt. Diese Be¬ triebsposition ist in Fig. 4 angedeutet. Zweckmäßigerweise wird jeder Schiebeantriebskörper 14 in der Haltestellung durch Anziehen der Halteschraube 15 gesichert. Es wäre aber auch denkbar, hier eine selbsttätig wirkende Verrastung vor¬ zusehen. Ferner ist es möglich, den Verschiebeweg des Trag¬ ringes 9 zwischen den ersten und zweiten Anlagebereichen 20 und 21 zu verstellen, z.B. durch Einsetzen oder Herausnehmen von Unterlegscheiben zwischen dem Schiebeantriebskörper 14 und dem Halteglied 7. Es könnten jeweils auch zwei pneuma¬ tisch beaufschlagte Kolben wie in Fig. 1 und 2 vorgesehen sein.

Bei der Ausführungsform der steuerbaren Auslaufbremse OYB an der Speichertrommel 1 der Fadenliefervorrichtung F gemäß Fig. 6 dienen die Schiebeantriebe 10" und 11" zum axialen Ver¬ schieben eines zur Achse der Speichertrommel 1 konzentrischen Ringelementes 27, das mit einem Schiebeende 28 den elastisch verformbaren Mittelabschnitt 8b' des Fadenbremselementes 8' (hier einem Borstenring) radial innerhalb des Tragringes 9 direkt beaufschlagt. Der Tragring 9 ist im Halteglied 7 sta¬ tionär festgelegt, und zwar beispielsweise mittels eines leicht demontierbaren Sicherungsringes 26. Die beiden Schie¬ beantriebe 10" und 11" sind miteinander kombiniert, d.h. der

Kolben 10a" in der Schiebeführung 12' greift am Ringelement 27 mittels einer Kolbenstange 29 an, die bei 30 mit dem Ringelement 27 gekuppelt sein kann, während die Rückstellfe¬ der 19' auf der Kolbenstange 29 angeordnet ist und gegen ei¬ nen Anschlag am Ende der Schiebeführung 12' arbeitet. Mittels des Kolbens 10a" wird das Ringelement 27 in Fig. 6 nach rechts bis zur Anlage an einem Anschlag im Halteglied 7 ver¬ schoben, sobald der Kolben 10a" aus der nicht-gezeigten pneu¬ matische Antriebssteuerung mit Druckluft beaufschlagt wird. Sobald der Beaufschlagungsdruck abgebaut wird, stellt die Rückstellfeder 19' den Kolben 10a" zurück, wobei über die Kolbenstange 29 das Ringelement 27 ebenfalls zurückgezogen wird, zweckmäßigerweise gegen einen zweiten Anschlag des Hal¬ tegliedes 7. In der in Fig. 6 gezeigten Stellung ist die steuerbare Auslaufbremse OYB ausgerückt, d.h. der bremsaktive Innenbereich 8a 1 liegt nur mehr im wesentlichen kraftlos oder überhaupt nicht mehr an der Bremsfläche 4 ' des Abzugsrandes 4 an. Der Mittelabschnitt 8b' ist relativ zum Tragring 9 axial verformt.

Sobald die Druckluftbeaufschlagung abgebaut wird, stellt die Rückstellfeder 19' den Ringkörper 27 zurück, bis der bremsak¬ tive Innenbereich 8a' mit der durch die Position des Schlit¬ tens 22 vorgewählten Kraft an der Bremsflache 4' anliegt. Die Rückstellfeder 19 ' könnte auch an der rechten Seite des Rin¬ gelementes 27 angeordnet werden, so daß der Kolben 10a" di¬ rekt am Ringelement 27 angreift. Es könnten ferner für beide Bewegungsrichtungen pneumatisch beaufschlagbare Kolben wie in Fig. 1 benutzt werden. Ferner wäre auch eine umgekehrte Ein¬ baulage des Kolbens 10a" und der Rückstellfeder 19' möglich. Anstelle des Fadenbremselementes 8 ' mit den Borsten könnte ein Flexbrake-Bremselement 8 gemäß den Fig. 1 und 2 oder ein Zahnring bzw. ein Lamellenring eingesetzt werden.

Bei der schematisch dargestellten Ausführungsform gemäß Fig. 7 bildet der Tragring 9 im Halteglied 7 gleichzeitig einen

Kolben K des pneumatischen Schiebeantriebs 10'. Die Rück¬ stellfeder 19 ist entweder wie in Fig. 3 bis 6 in einem Schiebeantriebskörper 14 des Schiebeantriebs 11 ' für die an¬ dere Bewegungsrichtung untergebracht, oder - wie gezeigt - in einer Vertiefung des Tragringes 9, so daß ein laschenartiger Vorsprung 33, der um eine Achse 34 im Halteglied 7 zur Seite schwenkbar ist, verwendet werden kann. Der Tragring 9 wird direkt aus der pneumatischen Antriebssteuerung 12 mit Druck¬ luft beaufschlagt, gegebenenfalls über mehrere verteilte Ein¬ lasse. Der erste Anlagebereich befindet sich im Inneren einer Ringkammer 32 des Haltegliedes 7. Die Ringkammer 32 bildet innen- und außenliegende Abdichtbereiche 35 mit dem Tragring 9. Gegebenenfalls ist eine Art Kolbenringdichtung vorgesehen, die auch bei den Kolben 10a, 11a bzw. 10a" und 10a' vorgese¬ hen sein könnte, um die Druckluftleckage gering zu halten und einen gleichbleibend geringen Verschiebeviderstand des jewei¬ ligen Kolbens sicherzustellen. In Fig. 7 ist wiederum ein Borstenbremsring als das Fadenbremselement 8' dargestellt. Die einzelnen Borsten s-ind mit Q bezeichnet, die mit ihren inneren Seiten den bremsaktiven Innenbereich und damit eine Gegenbremsflache L definieren. Es könnte jedoch auch ein Flexbrake-Fadenbremselement 8 oder ein Zahnring bzw. ein La¬ mellenring für denselben Zweck benutzt werden.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 8 sind am Tragring 9 meh¬ rere über den Umfang verteilte zylindrische Fortsätze als Kolben 10a" 1 angebracht, vorzugsweise einstückig angeformt, die in Schiebeführungen 12' des Haltegliedes 7 eingesteckt und darin mit Druckluft beaufschlagt werden. Sie bilden die für eine Bewegungsrichtung verantwortlichen Schiebeantriebe 10', die mit gleichmäßigen Abständen über den Umfang des Hal¬ tegliedes 7 verteilt sind. Die für die andere Bewegungsrich¬ tung verantwortlichen Schiebeantriebe 11' sind beispielsweise wie in den Fig. 3 bis 5 ausgebildet und mit Rückstellfedern 19 versehen, so daß sich eine eingehende Erläuterung erüb¬ rigt. Das Fadenbremselement 8 ist ein Flexbrake-Fadenbrems-

element gemäß den Fig. 1 und 2 mit einer kreisring- bzw. ke¬ gelstumpfförmigen Membrane M aus Gummi oder einem elastischen Elastomer, die wenigstens eine umlaufende Wellung W enthält, die ihre Elastizität und Federungseigenschaft in radialer und axialer Richtung erhöht. Im Innenbereich des innerhalb der Wellung W liegenden Mittelabschnittes 8b der Membrane M ist innenseitig ein umlaufender Bremsbelag H mit Kegelstumpfform angebracht, z.B. angeklebt, der die Gegenbremsflache L für die Bremsfläche 4' des Abzugsrandes 4 definiert. Der Bremsbe¬ lag H besteht aus einem gegen die Fadenreibung resistenten Material, z.B. rostfreiem Stahl oder einer Kupfer-Beryllium- Legierung und ist in axialer Richtung relativ steif, hingegen in radialer Richtung hingegen bemerkenswert elastisch. Auch bei dieser Ausführungsform könnte anstelle des Fadenbremsele¬ mentes 8 ein anderes Fadenbremselement benutzt werden.

In Fig. 9 ist eine Projektilwebmaschine MP schematisch und mit nur einer Fadenliefervorrichtung F angedeutet. Die Faden¬ liefervorrichtung F ist auf das Webfach S ausgerichtet und im Abstand davon stationär festgelegt. Der Faden Y kommt von ei¬ ner nicht-gezeigten Vorratsspule und wird auf der Speicher¬ trommel der Fadenliefervorrichtung in ausreichender Menge zwischengespeichert und durch die gesteuerte Auslaufbremse OYB im Halteglied 7 abgezogen. Im Fadenweg von der Fadenlie¬ fervorrichtung in das Webfach S kann eine stationäre Fadenöse vorgesehen sein, hinter der sich eine gesteuerte Fadenbremse B befindet. Zwischen der gesteuerten Fadenbremse B und einer Antriebsvorrichtung A für jeweils ein quer durch das Webfach S zu schießendes Projektil P befindet sich eine webtaktabhän- gig gesteuerte Aufnahmevorrichtung T mit wenigstens einem re¬ lativ zu festen Fadenführungsstellen auf- und abbewegbaren, den Faden Y ergreifenden Arm. Der Antriebsvorrichtung A in Eintragrichtung gegenüberliegend ist am anderen Ende des Web¬ faches S eine Fangvorrichtung G für das Projektil vorgesehen. Die gesteuerte Fadenbremse B wird von einer Steuereinheit CP der Projektilwebmaschine MP webtaktabhängig gesteuert und be-

sitzt gegebenenfalls eine eigene Steuereinheit C, die einen Antrieb D ansteuert. Die Steuereinheit CP und/oder die Steue¬ rung C ist über eine Leitung 40 mit der pneumatischen An¬ triebssteuerung 12 der Auslaufbremse OYB verbunden, derart, daß die Auslaufbremse OYB in etwa synchron mit der gesteuer¬ ten Fadenbremse geöffnet oder geschlossen wird. Alternativ kann die pneumatische Antriebssteuerung 12 (das Magnetventil der Antriebssteuerung 12) über eine eigene Steuerleitung 39 mit einem Sensor 38 verbunden sein, der auf einen mit der Hauptwelle 36 der Projektilwebmaschine MP drehbaren Geber 37 ausgerichtet ist, um in Abhängigkeit vom Drehwinkel der Hauptwelle 36 die Steuerbefehle zum Lösen oder Einrücken und auch die Zeiten abzugreifen, über die die Auslaufbremse OYB gelöst oder eingerückt sein soll.

Im Betrieb der Projektilwebmaschine MP wird der bei der An¬ triebsvorrichtung A bereitgehaltene Faden Y zunächst an ein Projektil P übergeben und dann mittels des Projektils P durch das Webfach S geschossen, ehe das Projektil P mit dem damit verbundenen Faden Y in der Fangvorrichtung G gefangen wird. Unmittelbar vor dem Beginn des Eintrags wird die gesteuerte Fadenbremse B gelöst und auch die gesteuerte Auslaufbremse OYB an der Fadenliefervorrichtung F. Gegen Ende des Flugs des Projektils wird die gesteuerte Fadenbremse B eingerückt und in etwa synchron auch die gesteuerte Auslaufbremse OYB. Zweckmäßigerweise wird die gesteuerte Fadenbremse OYB etwas voreilend eingerückt, um ein Entspannung oder Durchhängen des Fadens Y zwischen der gesteuerten Fadenbremse und der Faden¬ liefervorrichtung F zu verhindern bzw. eine Ballonbildung zu unterdrücken. Dabei ist es wichtig, daß die gesteuerte Aus¬ laufbremse OYB rasch eingerückt wird, damit sie einerseits für die Fadenkontrolle korrekt wirkt, andererseits aber eine Verzögerung des Projektilflugs ausschließt.

Fig. 11 verdeutlicht den Ablauf bei einem Eintrag. Auf der horizontalen Achse des Diagramms ist der Drehwinkel für eine

Umdrehung der Hauptwelle 36 der Projektilwebmaschine MP auf¬ getragen, während die vertikale Achse die Fadenspannung (cN) bzw. die Schaltspannung (V) für das Magnetventil repräsen¬ tiert. Die Kurve 42 versinnbildlicht den Verlauf der Faden¬ spannung, während die Kurve 46 das Lösen und Einrücken und die Abschnitte des Drehwinkels repräsentiert, über die die Auslaufbremse eingerückt bzw. gelöst ist. Bei einem Drehwin¬ kel von beispielsweise 110° beginnt der Schußeintrag. Die Fa¬ denspannung steigt auf ein bestimmtes Maß, sobald das Projek¬ til P beschleunigt und verläuft dann in etwa gleichförmig, bis in einem Kurvenbereich 43 aufgrund der gesteuerten Faden¬ bremse B das Fadenspannungsniveau zunächst ansteigt und dann bei Stillstand und Rückführen des Projektils P abfällt. Bei Projektilwebmaschinen MP träte aufgrund der immensen Be¬ schleunigung des Projektils am Eintragbeginn und aufgrund ei¬ ner ungesteuerten Bremseinriohtung bei oder stromab der Fa¬ denliefervorrichtung F ein gefurchteter Streckschlag auf, der durch den strichliert angedeuteten Spannungsgipfel 44 reprä¬ sentiert ist. Da jedoch die gesteuerte Auslaufbremse OYB ei¬ nige Winkelgrade vor dem Beginn des Eintrags (bei 47 angedeu¬ tet) gelöst wird, und die Fadenliefervorrichtung extrem nahe an die gesteuerte Fadenbremse gesetzt werden kann (was Platz spart) , läßt sich der Streckschlag 44 weitgehend minimieren oder vollständig vermeiden, so daß ein harmonischer Kurven¬ verlauf im Bereich 45 entsteht. Die gesteuerte Auslaufbremse OYB bleibt bis nahe des Eintragendes gelöst und wird (bei 48 angedeutet) erst kurz vor dem Einrücken der gesteuerten Fa¬ denbremse B eingerückt. Sie bleibt dann bis über das Ende des Eintrags hinaus eingerückt, um den Faden zwischen der Faden¬ liefervorrichtung und der gesteuerten Fadenbremse auf exakt vorherbestimmte Weise zu kontrollieren. Unabhängig davon, ob die Auslaufbremse OYB eingerückt oder gelöst ist, führt sie permanent eine Ballonbegrenzer- oder Ballonbrecher-Funktion aus.

In Fig. 10 ist schematisch eine Greiferwebmaschine MR mit nur einer Fadenliefervorrichtung F dargestellt. Als Eintragvor¬ richtung dient ein Bringergreifer BG und ein Nehmergreifer NG, die über eine Antriebsvorrichtung 41 und eine zentrale Steuereinheit CP bewegungsgesteuert sind, derart, daß sie den Faden Y von einer Seite des Webfachs S bis zur anderen Seite des Webfaches eintragen. Der Bringergreifer BG übergibt den Faden in einem Übergabebereich Ü an den Nehmergreifer NG, der den Faden vollends durch das Webfach S transportiert. Die Steuereinheit CP ist zweckmäßigerweise mit der pneumatischen Antriebssteuerung 12 der steuerbaren Auslaufbremse OYB im Halteglied 7 der Fadenliefervorrichtung verbunden, um die ge¬ steuerte Auslaufbremse OYB während jedes Eintrags mehrfach zu lösen bzw. einzurücken.

Im Diagramm der Fig. 12 ist auf der horizontalen Achse wie¬ derum die Drehbewegung der Hauptwelle der Greiferwebmaschine MR von 0° ..is 360° aufgetragen. Die vertikale Achse repräsen¬ tiert die Fadenspannung (cN) bzw. die Schaltspannung (V) für das Magnetventil der pneumatischen Antriebssteuerung 12. Es ergibt sich eine in etwa herzförmige Kurve 49 für den Verlauf der Fadenspannung über einen Schußeintrag. In den Gipfelbe¬ reichen 51 steigt die Fadenspannung aufgrund der Beschleuni¬ gung der Greifer an. Im Übergabebereich entsteht der Kurven¬ teil 50 mit niedrigem Fadenspannungsniveau. Üblicherweise ist an der Fadenliefervorrichtung eine ungesteuerte Fadenbremse und gegebenenfalls sogar auch noch stromab der Fadenliefer¬ vorrichtung wenigstens eine Lamellenbremse mit fester Ein¬ stellung vorgesehen. Dadurch entstünde der Streckschlag, der durch den strichlierten Spannungsanstieg 44 repräsentiert ist. Da jedoch die gesteuerte Auslaufbremse OYB kurz vor Be¬ ginn des Eintrags (repräsentiert durch 53) gelöst wird, keine Lamellenbremse benötigt wird, und die Fadenliefervorrichtung sehr nahe beim Webfach angeordnet werden kann (Platzeinspa¬ rung) , läßt sich der Streckschlag 44 erheblich minimieren bzw. vollständig eliminieren. Die Auslaufbremse OYB darf erst

unmittelbar vor Eintragbeginn gelöst werden, um den Faden Y nicht schon vorher sich selbst zu überlassen oder entspannen zu lassen. Im Übergabebereich Ü vom Bringergreifer an den Nehmergreifer ist es für eine einwandfreie Fadenübergabe er¬ forderlich, eine bestimmte Spannung aufzubauen. Zu diesem Zweck wird (repräsentiert bei 54 der Kurve 52 des Schaltsi¬ gnals für die pneumatische Antriebssteuerung) die gesteuerte Auslaufbremse OYB während der Übergabephase eingerückt und nach der Übergabephase (repräsentiert durch 55) rasch wieder ausgerückt, ehe sie vor dem Ende des Eintragvorgangs (reprä¬ sentiert durch 56) erneut eingerückt wird. Es ergibt sich da¬ durch eine präzise gesteuerte Fadenkontrolle und ein auch für empfindliches Fadenmaterial schonendes Fadenspannungsprofil, das es ermöglicht, die in modernen Greiferwebmaschinen mögli¬ chen hohen Fadengeschwindigkeiten ohne Gefahr eines Faden¬ bruchs zu nutzen.. Dabei kommt die Greiferwebmaschine MR" ohne stromab der Fadenliefervorrichtung F angeordnete permanent wirkende Bremsen aus, die den Spannungsverlauf negativ beein¬ flussen würden (Streckschlag und hohe Gipfelbereiche 51) .

In der Praxis wird das Magnetventil der pneumatischen An¬ triebssteuerung 12 im Motorgehäuse 3 innen geschützt unterge¬ bracht und werden die Versorgungsleitungen verborgen verlegt. Das Magnetventil läßt die zum Beaufschlagen der Kolben einge¬ speiste Druckluft beim Umschalten direkt abströmen, und zwar zweckmäßigerweise im Inneren des Motorgehäuses, um dieses durch eine Überdruckwirkung oder eine dynamische Strömung das Eindringen von Verunreinigungen und Flusen zu verhindern. Es ist sogar eine gezielte Druckluftführung möglich, um kriti¬ sche Bereiche (die elektronischen Komponenten) im Motorgehäu¬ se oder die üblicherweise vorgesehenen Sensoreinrichtungen sauberzuhalten oder zu säubern oder auch allgemein zu kühlen. Normalerweise reicht ein alle pneumatisch betätigten Schiebe¬ antriebe gemeinsam versorgendes bzw. entlastendes Magnetven¬ til aus. Es ist aber auch denkbar, jedem pneumatisch betätig¬ baren Verschiebeantrieb ein eigenes Magnetventil zuzuordnen,

um den nötigen Druck jeweils rasch aufzubauen bzw. die unter Druck gesetzte Luftmenge rasch entweichen zu lassen. Die Kol¬ ben, das Halteglied 7 und etwaige Schiebeführungen der Ver¬ schiebeantriebe können aus Metall bestehen. Der Tragring 9 des Fadenbremselementes ist zweckmäßigerweise ein Kunststoff¬ teil, das so geformt ist, daß es bei geringster Masse form¬ stabil ist. Die Bremsfläche 4 1 ist entweder im Bereich des Abzugsrandes 4 der Speichertrommel angeordnet, oder auch an dem sogenannten Frontkegel oder Nasenteil der Speichertrom¬ mel. Im ersten Fall arbeiten die Bremsfläche und die Gegen- bremsfläche auf einem Durchmesser der Speichertrommel zusam¬ men, der geringfügig kleiner ist als der Durchmesser, auf dem die Fadenwindungen 2a - 2n liegen. Im zweiten Fall ist der Durchmesser, auf dem die Bremsfläche mit der Gegenbremsflache zusammenarbeitet, kleiner als im ersten Fall. Der Steuerung in der steuerbaren Auslaufbremse OYB in Abhängigkeit vom Ein¬ tragverlaufe wird der Vorzug gegeben. Es ist aber auch denk¬ bar, die Steuerung mittels eines Mikroprozessors vorzunehmen, der in der Steuereinheit der Fadenliefervorrichtung ohnedies vorhanden ist, und für diesen Zweck ein Programm mit exakt vorherbestimmbarer zeitlicher Abfolge des Auslösens und Ein- rückens der Auslaufbremse bei jedem Eintrag abzuarbeiten.