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Patent Searching and Data


Title:
CONVEYING DEVICE AND METHOD FOR TRANSPORTING A CONTAINER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/200771
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a conveying device (18) for transporting a container (12) for a container treatment system (38, 48). The conveying device (18) has at least one pivot drive unit (28, 30) which pivotally connects a holder (26) to a main body (24). A control unit (32) is designed to operate the at least one pivot drive unit (28, 30) for pivoting the holder (26) on the basis of a signal output by at least one sensor (34), preferably in order to prevent a liquid medium in the container (12) held by the holder (26) from slopping over.

Inventors:
KILGENSTEIN TORSTEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/057311
Publication Date:
October 08, 2020
Filing Date:
March 17, 2020
Export Citation:
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Assignee:
KRONES AG (DE)
International Classes:
B65G54/02; B41J3/407; B65G43/08; B65G47/86; B67C3/00; B67C3/24; B67C7/00; G01N21/90
Foreign References:
JP2005001055A2005-01-06
EP2423111A12012-02-29
DE102013212377A12014-12-31
DE102014214696A12016-01-28
JPH08210992A1996-08-20
DE102013218403A12015-03-19
EP2987764A12016-02-24
EP2522605A12012-11-14
Attorney, Agent or Firm:
V. BEZOLD & PARTNER PATENTANWÄLTE - PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Fördereinrichtung (18) zum Transportieren eines Behälters (12) für eine Behälterbehand lungsanlage (38, 48), aufweisend:

einen Grundkörper (24);

eine Halterung (26) zum Halten des Behälters (12);

mindestens eine Schwenkantriebseinheit (28, 30), die die Halterung (26) schwenk bar mit dem Grundkörper (24) verbindet;

mindestens einen Sensor (34), der zum Erfassen einer Beschleunigung, vorzugs weise einer Winkelbeschleunigung und/oder einer Linearbeschleunigung, der Förderein richtung (18) ausgebildet ist; und

eine Steuereinheit (32), die dazu ausgebildet ist, die mindestens eine Schwenkan triebseinheit (28, 30) zum Verschwenken der Halterung (26) basierend auf einer Signal ausgabe des mindestens einen Sensors (34) zu betreiben, vorzugsweise zum Verhindern eines Überschwappens eines flüssigen Mediums im von der Halterung (26) gehaltenen Behälter (12).

2. Fördereinrichtung (18) nach Anspruch 1 , wobei:

der mindestens eine Sensor (34) einen 1 D-, 2D- oder 3D-Wnkelbeschleunigungs- sensor, vorzugsweise einen 1 D-, 2D- oder 3D-Gyroskopsensor, aufweist; und/oder

der mindestens eine Sensor (34) einen 1 D-, 2D- oder 3D-Linearbeschleunigungs- sensor aufweist.

3. Fördereinrichtung (18) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei:

die mindestens eine Schwenkantriebseinheit (28, 30) die Halterung (26) um eine Nickachse, eine Rollachse und/oder eine Gierachse der Fördereinrichtung (18) schwenk bar mit dem Grundkörper (24) verbindet.

4. Fördereinrichtung (18) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Steuereinheit (32) dazu ausgebildet ist:

die Halterung (26) bei einem Anfahren, Beschleunigen, Bewegen, Verzögern, Stop pen und/oder Notstoppen der Fördereinrichtung (18) mittels der mindestens einen Schwenkantriebseinheit (28, 30) um eine Nickachse der Fördereinrichtung (18) zu ver schwenken, vorzugsweise entgegen einer positiven oder negativen Beschleunigungsrich tung der Fördereinrichtung (18); und/oder die Halterung (26) bei einer Kurvenfahrt der Fördereinrichtung (18) mittels der min destens einen Schwenkantriebseinheit (28, 30) um eine Rollachse der Fördereinrichtung (18) zu verschwenken; und/oder

die mindestens eine Schwenkantriebseinheit (28, 30) zum Verschwenken der Hal terung (26) ferner basierend auf einer Geschwindigkeit der Fördereinrichtung (18), einer Masse des von der Halterung (26) gehaltenen Behälters (12), einer Füllhöhe des von der Halterung (26) gehaltenen Behälters (12) und/oder von Umgebungsbedingungen zu be treiben.

5. Fördereinrichtung (18) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Steuereinheit (32) dazu ausgebildet ist:

die Halterung (26) mittels der mindestens einen Schwenkantriebseinheit (28, 30) so zu verschwenken, dass bei einer Bewegung der Fördereinrichtung (18) die Halterung (26) parallel zu einer Oberfläche eines flüssigen Mediums in dem von der Halterung (26) getragenen Behälter (12) ist; und/oder

die Halterung (26) mittels der mindestens einen Schwenkantriebseinheit (28, 30) so zu verschwenken, dass bei einer Bewegung der Fördereinrichtung (18) eine Oberfläche eines flüssigen Mediums in dem von der Halterung (26) getragenen Behälter (12) recht winklig zu einer resultierenden Kraft aus einer Erdanziehungskraft und einer Zentripetal kraft bezüglich des Behälters (12) ist; und/oder

die Halterung (26) mittels der mindestens einen Schwenkantriebseinheit (28, 30) so zu verschwenken, dass bei einer Bewegung der Fördereinrichtung (18) eine Hochachse des von der Halterung (26) getragenen Behälters (12) parallel zu einer resultierenden Kraft aus einer Erdanziehungskraft und einer Zentripetalkraft bezüglich des Behälters (12) ist.

6. Fördereinrichtung (18) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Steuereinheit (32) dazu ausgebildet ist,

basierend auf einer Leistungsaufnahme der mindestens einen Schwenkantriebs einheit (28, 30) eine Gewichtskraft des von der Halterung (26) getragenen Behälters (12) zu bestimmen; und/oder

die mindestens eine Schwenkantriebseinheit (28, 30) und/oder den mindestens ei nen Sensor (34) zum Energiesparen nur abschnittsweise zu aktivieren und/oder außerhalb von vorbestimmten Abschnitten zu deaktivieren.

7. Fördereinrichtung (18) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei: die mindestens eine Schwenkantriebseinheit (28, 30) mehrere, vorzugsweise ge nau zwei oder genau drei, Schwenkantriebseinheiten (28, 30) aufweist, die in Reihe zwi schen dem Grundkörper (24) und der Halterung (26) angeordnet sind.

8. Fördereinrichtung (18) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei:

die Fördereinrichtung (18) als ein Abschnitt eines drehbaren Transportsterns (44) zum Transportieren von Behältern (12) ausgebildet ist; oder

die Fördereinrichtung (18) mindestens einen Magneten (36) zum Antreiben der För dereinrichtung (18) entlang eines Führungselements (14) mittels eines Langstators (16) eines Langstator-Linearmotorsystems aufweist.

9. Fördereinrichtung (18) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei:

die Fördereinrichtung (18) einen, vorzugsweise wechselbaren und/oder wiederauf ladbaren, elektrischen Energiespeicher (35) zur Versorgung der mindestens einen Schwenkantriebseinheit (28, 30), der Steuereinheit (32) und/oder des mindestens einen Sensors (34) aufweist.

10. Behälterbehandlungsanlage (48), aufweisend:

eine Behälterbehandlungsvorrichtung (52), vorzugweise eine Druckvorrichtung zum Bedrucken von Behältern (12), eine Prüfvorrichtung zum Prüfen von Behältern (12) oder eine Wiegevorrichtung zum Wiegen von Behältern (12), und

mindestens eine Fördereinrichtung (18) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, die zum Passieren der Behälterbehandlungsvorrichtung (52) angeordnet ist, wobei die Steuerein heit (32) dazu ausgebildet ist, die mindestens eine Schwenkantriebseinheit (28, 30) so zu betreiben, dass die Halterung (26) beim Passieren der Behälterbehandlungsvorrichtung (52) eine vorbestimmte Orientierung einnimmt und/oder eine vorbestimmte Bewegung vollführt.

11. Behälterbehandlungsanlage (38), aufweisend:

eine Füllvorrichtung (42) zum Befüllen von Behältern (12) und/oder eine Ver schließvorrichtung (46) zum Verschließen von Behältern (12); und

mindestens eine Fördereinrichtung (18) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, die be züglich eines Behälterstroms stromabwärts der Füllvorrichtung (42) und/oder stromauf wärts der Verschließvorrichtung (46) angeordnet ist. 12. Verfahren zum Transportieren eines Behälters (12), vorzugsweise mittels der Förderein richtung (18) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder in einer Behälterbehandlungsanlage (38, 48) nach Anspruch 10 oder 11 , aufweisend:

Erfassen einer Beschleunigung, vorzugsweise einer Winkelbeschleunigung und/o der einer Linearbeschleunigung, einer Fördereinrichtung (18) mit einer Halterung (26), die den Behälter (12) hält; und

Verschwenken der Halterung (26) in Abhängigkeit von der erfassten Beschleuni gung, vorzugsweise zum Verhindern eines Überschwappens eines flüssigen Mediums in dem Behälter (12).

13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei:

die Halterung (26) um eine Nickachse, eine Gierachse und/oder eine Rollachse der Fördereinrichtung (18) verschwenkt wird; und/oder

die Halterung (26) bei einem Anfahren, Beschleunigen, Bewegen, Verzögern, Stop pen, Notstoppen und/oder einer Kurvenfahrt der Fördereinrichtung (18) verschwenkt wird, vorzugsweise wenn der Behälter (12) gefüllt und offen ist.

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder Anspruch 13, wobei die Halterung (26) bei einer Bewe gung der Fördereinrichtung (18) so verschwenkt wird, dass:

die Halterung (26) parallel zu einer Oberfläche eines flüssigen Mediums in dem von der Halterung (26) getragenen Behälter (12) ist; und/oder

eine Oberfläche eines flüssigen Mediums in dem von der Halterung (26) getrage nen Behälter (12) rechtwinklig zu einer resultierenden Kraft aus einer Erdanziehungskraft und einer Zentripetalkraft bezüglich des Behälters (12) ist; und/oder

eine Hochachse des von der Halterung (26) getragenen Behälters (12) parallel zu einer resultierenden Kraft aus einer Erdanziehungskraft und einer Zentripetalkraft bezüg lich des Behälters (12) ist.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, ferner aufweisend:

Verschwenken der Halterung (26) in eine vorbestimmte Orientierung und/oder in einer vorbestimmten Bewegung, wenn die Fördereinrichtung (18) eine Behälterbehand lungsvorrichtung, vorzugsweise eine Druckvorrichtung zum Bedrucken des Behälters (12), eine Prüfvorrichtung zum Prüfen des Behälters (12) oder eine Wiegevorrichtung zum Wie gen des Behälters (12), passiert; und/oder Bestimmen einer Gewichtskraft des Behälters (12) basierend auf einer Leistungs aufnahme mindestens einer Schwenkantriebseinheit (28, 30) zum Verschwenken der Hal terung (26).

Description:
Fördereinrichtung und Verfahren zum Transportieren eines Behälters Beschreibung

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung und ein Verfahren zum Transportieren eines Be hälters für eine Behälterbehandlungsanlage.

Technischer Hintergrund

Bei Transportvorrichtungen zum Transportieren von Behältern in einer Behälterbehandlungs anlage zum Befüllen und Verschließen von Behältern kann es zu Situationen kommen, in de nen die Flüssigkeit im Behälter überschwappt. Dies kann beispielsweise bei gefüllten und of fenen Behältern passieren, wenn schnell angefahren oder abrupt abgebremst wird oder bei einer Kurvenfahrt. Das Überschwappen von Flüssigkeit aus den Behältern kann zu Verunrei nigungen der Behälterbehandlungsanlage und zu einer ungenügenden Füllmenge in den Be hälter führen.

EP 2 987 764 A1 offenbart eine Formfüllmaschine zum Ausformen und Füllen eines Kunst stoffvorformlings mit einer Flüssigkeit in einer Behandlungsstation. Eine Schwappschutzvor richtung ist zur Vermeidung von Überschwappen einer Flüssigkeit aus dem Behälter vorgese hen. In einem Auslaufstern kann der Behälter definiert mit einer Neigung der Flüssigkeitsober fläche mitgeschwenkt und ein Überschwappen verhindert werden. Die Neigung kann sich auf grund der auf den Behälter wirkenden Zentripetal- und Gravitationskraft einstellen, oder die Neigung kann entlang eines Auslaufwegs der Auslaufvorrichtung aufgrund einer mechani schen Führung im Auslaufstern vorgegeben sein. Weiterhin kann eine Steuervorrichtung zum Ausgeben eines Steuersignals für die Steuerung der Neigung des Schwenkhalters entlang eines Auslaufwegs des Auslaufsterns sowie eine Kamera zum Überwachen der Neigung vor gesehen sein.

Die EP 2 522 605 A1 offenbart eine Vorrichtung mit einem Hauptträger und Transportelemen ten zum Transportieren von Kunststoffbehältern. Jedes Transportelement ist an einem Arm angeordnet und kann gegenüber dem Hauptträger um eine vorgegebene geometrische Schwenkachse schwenken. Die unabhängig voneinander steuerbaren Antriebe sind vorgese hen, um Schwenkbewegungen von Transportelementen zu erzeugen. Jedes Transportele ment ist auch linear in Bezug auf die Schwenkachse bewegbar, um die es schwenken kann. Die unabhängig steuerbaren Antriebe sind vorgesehen, um eine lineare Bewegung von Trans portelementen zu erzeugen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine alternative und/oder verbesserte Technik zum Transportieren eines Behälters zu schaffen.

Zusammenfassung der Erfindung

Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1. Vorteilhafte Wei terbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung angegeben.

Die Erfindung schafft eine Fördereinrichtung zum Transportieren eines Behälters für eine Be hälterbehandlungsanlage (z. B. zum Herstellen, Reinigen, Prüfen, Abfüllen, Verschließen, Eti kettieren, Bedrucken und/oder Verpacken von Behältern für flüssige Medien, vorzugsweise Getränke oder flüssige Nahrungsmittel). Die Fördereinrichtung weist einen Grundkörper und eine Halterung (z. B. Behälter-Greifer, Klemmhalterung, Behälterklammer usw.) zum Halten des Behälters auf. Die Fördereinrichtung weist mindestens eine Schwenkantriebseinheit auf, die die Halterung (z. B. einachsig oder mehrachsig) schwenkbar mit dem Grundkörper verbin det. Die Fördereinrichtung weist mindestens einen Sensor (z. B. Beschleunigungssensor) auf, der zum Erfassen einer Beschleunigung, vorzugsweise einer Winkelbeschleunigung und/oder einer Linearbeschleunigung, der Fördereinrichtung ausgebildet ist. Die Fördereinrichtung weist eine Steuereinheit auf, die dazu ausgebildet ist, die mindestens eine Schwenkantriebs einheit zum Verschwenken der Halterung basierend auf einer Signalausgabe des mindestens einen Sensors zu betreiben, vorzugsweise zum Verhindern eines Überschwappens eines flüs sigen Mediums im von der Halterung gehaltenen Behälter.

Die Fördereinrichtung ermöglicht ein Verschwenken des von der Halterung gehaltenen Behäl ters in Abhängigkeit von einer auf den Behälter bzw. die Fördereinrichtung wirkenden Be schleunigung. Die Berücksichtigung der jeweiligen Beschleunigung erlaubt eine exakte Ver schwenkung der Halterung und des Behälters, um beispielsweise ein Überschwappen eines offenen Behälters bei hohen Beschleunigungen (z. B. schnelles Anfahren oder Notstoppen) oder in Kurven zu verhindern. Bewegungen des flüssigen Mediums in dem Behälter und Be wegungen der Behälter können nunmehr zuverlässig ausgeglichen werden. Über die Steuer einheit können der mindestens einen Schwenkantriebseinheit Sollwerte für die Verschwen kung der Halterung und damit des Behälters vorgegeben werden. Die Steuereinheit kann hierzu auch Istwerte mit den Sollwerten vergleichen und entsprechend Korrekturen vorneh men. Die Sollwerte können dabei je nach Einsatzgebiet gewählt werden. Eine Prüfung eines Behälters kann bspw. einen gegenüber der Prüfvorrichtung relativ unbewegten Behälter erfor dern, wohingegen eine schnelle Kurvenfahrt einen zur Vertikalen und zur Horizontalen geneig ten Behälter erfordern kann. Bei einem Notstopp kann die Massenträgheit des im Behälter befindlichen Produkts bei einer mehrachsigen Verschwenkbarkeit gegebenenfalls in mehreren Ebenen ausgeglichen werden, zum Beispiel wenn sich der Behälter gerade in einer Kurven fahrt befindet.

Vorzugsweise kann sich der Begriff„Steuereinheit“ auf eine Elektronik (z. B. mit Mikroprozes soren) und Datenspeicher) beziehen, die je nach Ausbildung Steuerungsaufgaben und/oder Regelungsaufgaben übernehmen kann. Auch wenn hierin der Begriff „Steuern“ verwendet wird, kann damit gleichsam zweckmäßig auch„Regeln“ bzw.„Steuern mit Rückkopplung“ um fasst sein.

Zweckmäßig kann die Schwenkantriebseinheit als eine Drehantriebseinheit oder als eine Schwenklagerung, die mittels Linearaktor(en) verstellbar ist, ausgeführt sein.

Beispielsweise kann die mindestens eine Schwenkantriebseinheit die Halterung mittelbar oder unmittelbar tragen und/oder mittelbar oder unmittelbar an dem Grundkörper getragen sein.

In einem Ausführungsbeispiel weist der mindestens eine Sensor einen 1 D-, 2D- oder 3D-Win- kelbeschleunigungssensor, vorzugsweise einen 1 D-, 2D- oder 3D-Gyroskopsensor (z. B. 1 D-, 2D- oder 3D-Drehratensensor), und/oder einen 1 D-, 2D- oder 3D-Linearbeschleunigungs- sensor auf. Zweckmäßig kann die Anzahl und Konfiguration des mindestens einen Sensors an eine Anzahl und Konfiguration der mindestens einen Schwenkantriebseinheit angepasst sein. Wenn beispielsweise eine Schwenkantriebseinheit zum Verschwenken um eine Nick achse der Fördereinrichtung umfasst ist, kann zweckmäßig auch ein Winkelbeschleunigungs sensor bezüglich der Nickachse und/oder ein Linearbeschleunigungssensor bezüglich der Längsachse (Rollachse) umfasst sein. Wenn zusätzlich oder alternativ eine Schwenkantriebs einheit zum Verschwenken um eine Rollachse der Fördereinrichtung umfasst ist, kann zweck mäßig auch ein Winkelbeschleunigungssensor bezüglich der Rollachse und/oder ein Linear beschleunigungssensor bezüglich der Querachse (Nickachse) umfasst sein.

Zweckmäßig kann der mindestens eine Sensor in oder an dem Grundkörper, der Schwenkan triebseinheit oder der Halterung angeordnet sein. In einem weiteren Ausführungsbeispiel verbindet die mindestens eine Schwenkantriebseinheit die Halterung mit dem Grundkörper schwenkbar um eine Nickachse (Querachse), eine Rollachse (Längsachse) und/oder eine Gierachse (Hochachse) der Fördereinrichtung. Die Verschwenkbarkeit um die Nickachse kann beispielsweise dazu genutzt werden, beim Anfah ren, Beschleunigen, Verzögern und Stoppen der Fördereinrichtung ein Überschwappen eines flüssigen Mediums aus dem Behälter zu verhindern. Die Verschwenkbarkeit um die Rollachse kann beispielsweise dazu genutzt werden, das Überschwappen bei einer Kurvenfahrt zu ver hindern.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, die Halterung bei einem Anfahren, Beschleunigen, Bewegen, Verzögern, Stoppen und/oder Notstoppen der Fördereinrichtung mittels der mindestens einen Schwenkantriebseinheit um eine Nickachse der Fördereinrichtung zu verschwenken, vorzugsweise entgegen einer positiven oder negati ven Beschleunigungsrichtung der Fördereinrichtung. Damit kann zweckmäßig ein Über schwappen eines flüssigen Mediums aus dem Behälter verhindert werden.

In einer Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, die Halterung bei einer Kur venfahrt der Fördereinrichtung mittels der mindestens einen Schwenkantriebseinheit um eine Rollachse der Fördereinrichtung zu verschwenken. Zweckmäßig kann so ein Überschwappen eines flüssigen Mediums aus dem Behälter verhindert und/oder eine größere Transportge schwindigkeit ermöglicht werden.

In einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, die mindestens eine Schwenkantriebseinheit zum Verschwenken der Halterung ferner basierend auf einer Ge schwindigkeit der Fördereinrichtung, einer Masse des von der Halterung gehaltenen Behälters, einer Füllhöhe des von der Halterung gehaltenen Behälters und/oder von Umgebungsbedin gungen (z. B. bauliche Gegebenheit, wie Engstellen usw.) zu betreiben.

In einer Ausführungsvariante ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, die Halterung mittels der mindestens einen Schwenkantriebseinheit so zu verschwenken, dass bei einer Bewegung der Fördereinrichtung die Halterung parallel zu einer Oberfläche eines flüssigen Mediums in dem von der Halterung getragenen Behälter ist.

In einer weiteren Ausführungsvariante ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, die Halterung mittels der mindestens einen Schwenkantriebseinheit so zu verschwenken, dass bei einer Be- wegung der Fördereinrichtung eine Oberfläche eines flüssigen Mediums in dem von der Hal terung getragenen Behälter rechtwinklig zu einer resultierenden Kraft aus einer Erdanzie hungskraft und einer Zentripetalkraft bezüglich des Behälters ist.

In einer weiteren Ausführungsvariante ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, die Halterung mittels der mindestens einen Schwenkantriebseinheit so zu verschwenken, dass bei einer Be wegung der Fördereinrichtung eine Hochachse des von der Halterung getragenen Behälters parallel zu einer resultierenden Kraft aus einer Erdanziehungskraft und einer Zentripetalkraft bezüglich des Behälters ist.

In einem Ausführungsbeispiel ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, basierend auf einer Leis tungsaufnahme der mindestens einen Schwenkantriebseinheit eine Gewichtskraft des von der Halterung getragenen Behälters zu bestimmen. Damit kann die Schwenkantriebseinheit nicht nur zum Verschwenken des Behälters verwendet werden, sondern auch zum Wiegen des Be hälters.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, die mindestens eine Schwenkantriebseinheit und/oder den mindestens einen Sensor zum Energiesparen nur abschnittsweise zu aktivieren und/oder außerhalb von vorbestimmten Abschnitten zu deakti vieren. So kann elektrische Energie eingespart und/oder eine Lebensdauer der Komponenten erhöht werden.

In einer Ausführungsform weist die mindestens eine Schwenkantriebseinheit mehrere, vor zugsweise genau zwei oder genau drei, Schwenkantriebseinheiten auf, die zweckmäßig in Reihe zwischen dem Grundkörper und der Halterung angeordnet sind. Vorzugsweise kann eine Schwenkantriebseinheit zum Verschwenken um die Nickachse und eine Schwenkan triebseinheit zum Verschwenken um die Rollachse umfasst sein.

In einer weiteren Ausführungsform ist die Fördereinrichtung als ein Abschnitt eines drehbaren Transportsterns zum Transportieren von Behältern ausgebildet. Alternativ kann die (z. B. indi viduell antreibbare) Fördereinrichtung beispielsweise auch mindestens einen Magneten zum zweckmäßig individuellen Antreiben der Fördereinrichtung entlang eines Führungselements (z. B. Führungsschiene, Führungsnut, Führungsbahn) vorzugsweise mittels eines Langstators eines Langstator-Linearmotorsystems aufweisen. Die hierin offenbarten Techniken können folglich in unterschiedlichsten Anwendungsfällen eingesetzt werden. In einer Ausführungsvariante weist die Fördereinrichtung einen, vorzugsweise wechselbaren und/oder wiederaufladbaren, elektrischen Energiespeicher zur Versorgung der mindestens ei nen Schwenkantriebseinheit, der Steuereinheit und/oder des mindestens einen Sensors auf.

Die Erfindung betrifft auch eine Behälterbehandlungsanlage. Die Behälterbehandlungsanlage weist eine Behälterbehandlungsvorrichtung, vorzugweise eine Druckvorrichtung zum Bedru cken von Behältern, eine (zum Beispiel kameragestützte) Prüfvorrichtung zum Prüfen von Be hältern (zum Beispiel auf Einschlüsse oder Verunreinigungen) oder eine Wiegevorrichtung zum Wiegen von Behältern, auf. Die Behälterbehandlungsanlage weist zudem mindestens eine Fördereinrichtung wie hierin offenbart auf, die zum Passieren der Behälterbehandlungs vorrichtung angeordnet ist. Die Steuereinheit ist dazu ausgebildet, die mindestens eine Schwenkantriebseinheit so zu betreiben, dass die Halterung beim Passieren der Behälterbe handlungsvorrichtung eine vorbestimmte Orientierung einnimmt und/oder eine vorbestimmte Bewegung vollführt. Dadurch kann eine Qualität der Behandlung durch die Behälterbehand lungsanlage verbessert und/oder eine Zeitdauer der Behandlung durch die Behälterbehand lungsanlage verringert werden. Die vorbestimmte Orientierung und/oder die vorbestimmte Be wegung kann zweckmäßig an die Behandlung durch die Behälterbehandlungsvorrichtung an gepasst sein. Zum Beispiel kann eine vorbestimmte Bewegung der Halterung ausgeführt wer den, sodass sich ein relativer Stillstand des durch die Halterung gehaltenen Behälters bezüg lich der Prüfvorrichtung ergibt, obwohl sich die Fördereinrichtung tatsächlich relativ zu der Prüfvorrichtung bewegt. Es ist möglich, dass in dieser Ausführungsform die Fördereinrichtung keine Sensoren zum Erfassen der Beschleunigung aufweist und/oder die Steuereinheit nicht zum Verschwenken basierend auf einer Signalausgabe der Sensoren ausgebildet ist, sondern stattdessen zweckmäßig basierend auf einer Position der Fördereinrichtung bezüglich der Be hälterbehandlungsvorrichtung.

Die Erfindung betrifft auch eine weitere Behälterbehandlungsanlage. Die Behälterbehand lungsanlage weist eine Füllvorrichtung zum Befüllen von Behältern und/oder eine Verschließ vorrichtung zum Verschließen von Behältern auf. Die Behälterbehandlungsanlage weist min destens eine Fördereinrichtung wie hierin offenbart auf, die bezüglich eines Behälterstroms stromabwärts der Füllvorrichtung und/oder stromaufwärts der Verschließvorrichtung angeord net ist. Damit kann ein Überschwappen eines gefüllten und unverschlossenen Behälters zum beispielsweise beim schnellen Anfahren, beim Notstoppen oder bei einer Kurvenfahrt verhin dert werden. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Transportieren eines Behälters, vorzugsweise mittels der Fördereinrichtung wie hierin offenbart oder in einer Behälterbehandlungsanlage wie hierin offenbart. Das Verfahren weist ein Erfassen einer Beschleunigung, vorzugsweise einer Winkelbeschleunigung und/oder einer Linearbeschleunigung, einer Fördereinrichtung mit ei ner Halterung, die den Behälter hält, auf. Das Verfahren weist ein Verschwenken der Halterung in Abhängigkeit von der erfassten Beschleunigung, vorzugsweise zum Verhindern eines Über- schwappens eines flüssigen Mediums in dem Behälter, auf, zweckmäßig mittels mindestens einer Schwenkantriebseinheit. Das Verfahren ermöglicht die Erzielung der gleichen Vorteile wie hierin bereits für die Fördereinrichtung beschrieben ist.

In einem Ausführungsbeispiel wird die Halterung um eine Nickachse, eine Gierachse und/oder eine Rollachse der Fördereinrichtung verschwenkt, und/oder die Halterung wird bei einem An fahren, Beschleunigen, Bewegen, Verzögern, Stoppen, Notstoppen und/oder einer Kurven fahrt der Fördereinrichtung verschwenkt, vorzugsweise wenn der Behälter gefüllt und offen ist.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird die Halterung bei einer Bewegung der Förderein richtung so verschwenkt, dass die Halterung parallel zu einer Oberfläche eines flüssigen Me diums in dem von der Halterung getragenen Behälter ist, und/oder eine Oberfläche eines flüs sigen Mediums in dem von der Halterung getragenen Behälter rechtwinklig zu einer resultie renden Kraft aus einer Erdanziehungskraft und einer Zentripetalkraft bezüglich des Behälters ist, und/oder eine Hochachse des von der Halterung getragenen Behälters parallel zu einer resultierenden Kraft aus einer Erdanziehungskraft und einer Zentripetalkraft bezüglich des Be hälters ist.

In einer Ausführungsform weist die Vorrichtung ein Verschwenken der Halterung in eine vor bestimmte Orientierung und/oder in einer vorbestimmten Bewegung, wenn die Fördereinrich tung eine Behälterbehandlungsvorrichtung, vorzugsweise eine Druckvorrichtung zum Bedru cken des Behälters, eine Prüfvorrichtung zum Prüfen des Behälters oder eine Wiegevorrich tung zum Wiegen des Behälters, passiert, auf. Wie bereits erläutert, kann damit eine Qualität der Behandlung verbessert und/oder eine Behandlungsdurchlaufzeit verringert werden.

In einer weiteren Ausführungsform weist das Verfahren ein Bestimmen (zum Beispiel Berech nen oder Schätzen) einer Gewichtskraft des Behälters basierend auf einer Leistungsaufnahme mindestens einer Schwenkantriebseinheit zum Verschwenken der Halterung auf. Es ist möglich, dass die Fördereinrichtung ohne Sensoren zum Erfassen der Beschleunigung ausgestattet ist und/oder die Steuereinheit nicht zum Verschwenken basierend auf einer Sig nalausgabe der Sensoren ausgebildet ist. Zweckmäßig könnte das Verschwenken bspw. an einer vorbestimmten Position oder bei Eintritt einer vorbestimmten Bedingung (Anfahren, Be schleunigen, Verzögern, Stoppen, Notstoppen usw. der Fördereinrichtung) bewirkt werden.

Die zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen und Merkmale der Erfindung sind beliebig miteinander kombinierbar.

Kurzbeschreibung der Figuren

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts aus einer Vorrichtung zum Trans portieren von Behältern mit einer Fördereinrichtung gemäß einem Ausführungsbei spiel der vorliegenden Offenbarung;

Figur 2 eine perspektivische Ansicht der beispielhaften Fördereinrichtung von Figur 1 ;

Figur 3 eine schematische Draufsicht auf eine Behälterbehandlungsanlage gemäß einem

Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung; und

Figur 4 eine schematische Draufsicht auf eine weitere Behälterbehandlungsanlage gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung.

Die in den Figuren gezeigten Ausführungsformen stimmen zumindest teilweise überein, so dass ähnliche oder identische Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind und zu deren Erläuterung auch auf die Beschreibung der anderen Ausführungsformen bzw. Figuren verwiesen wird, um Wiederholungen zu vermeiden.

Detaillierte Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen

Figur 1 zeigt einen Ausschnitt einer Vorrichtung 10 zum Transportieren von Behältern 12 (zum Beispiel Flaschen), vorzugsweise in einer Behälterbehandlungsanlage, z. B. zum Herstellen, Reinigen, Prüfen, Abfüllen, Verschließen, Etikettieren, Bedrucken und/oder Verpacken von Behältern für flüssige Medien, vorzugsweise Getränke oder flüssige Nahrungsmittel. Die Vorrichtung 10 weist Führungselemente 14, einen Langstator 16 und Fördereinrichtungen 18 auf. Eine einzelne Fördereinrichtung 18 ist nochmals in Figur 2 in größerem Detail darge stellt.

Die Fördereinrichtungen 18 sind entlang der beiden Führungselemente 14 geführt. Die Füh rungselemente 14 können sich entlang einer Geraden oder einer Bahnkurve erstrecken. Die Führungselemente 14 erstrecken sich parallel zueinander. Die Führungselemente 14 können als Führungsschienen ausgeführt sein, wie dargestellt ist. Alternativ können die Führungsele mente 14 beispielsweise auch als Führungsnuten oder Führungsbahnen ausgeführt sein. Es ist auch möglich, dass mehr oder weniger als zwei Führungselemente 14 zum Führen der Fördereinrichtungen 18 vorhanden sind.

Der Langstator 16 erstreckt sich parallel zu den Führungselementen 14. Der Langstator 16 kann beispielsweise aus mehreren nebeneinander angeordneten Langstatorsegmenten gebil det sein. Die Langstatorsegmente können in magnetische Wechselwirkung mit Magneten 36 (z. B. Elektromagneten und/oder Permanentmagneten (siehe Figur 2)) der Fördereinrichtun gen 18 zum Fortbewegen der Fördereinrichtungen 18 treten. Der Langstator 16 und die För dereinrichtungen 18 bilden somit ein sogenanntes Langstator-Linearmotorsystem. Die Förder einrichtungen 18 können individuell von dem Langstator 16 entlang der Führungselemente 14 in einer Transportrichtung T (siehe Pfeil in Figur 1) bewegt werden.

Auch wenn der Antrieb mittels Langstator-Linearmotortechnik bevorzugt ist, wurde erkannt, dass die hierin offenbarten Techniken auch bei anderen Antriebskonzepten eingesetzt werden können. Es ist somit beispielsweise auch möglich, die Fördereinrichtungen 18 mittels einer anderen Antriebstechnik individuell oder gemeinsam anzutreiben bzw. fortzubewegen. Zum Beispiel kann jede der Fördereinrichtungen 18 eine eigene elektrische Antriebseinheit aufwei sen, mit der beispielsweise Räder oder Rollen der Fördereinrichtungen 18 antreibbar sind. Als weiteres Beispiel können die Fördereinrichtungen 18 auch als Abschnitte eines drehbaren Transportsterns, der die Fördereinrichtungen 18 gemeinsam dreht, ausgeführt sein.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel von Figur 1 und 2 weisen die Fördereinrichtungen 18 mehrere Kontaktelemente 20, 22, einen Grundkörper 24, eine Halterung 26, eine erste Schwenkantriebseinheit 28 und eine zweite Schwenkantriebseinheit 30 auf. Die Fördereinrich tungen 18 weisen zusätzlich eine Steuereinheit 32 und mindestens einen Sensor 34 auf (siehe Figur 2). Die Fördereinrichtungen 18 können zusätzlichen einen elektrischen Energiespeicher 35 aufweisen (siehe Figur 2). io

Die Fördereinrichtungen 18 sind mittels der mehrerer Kontaktelemente 20 entlang der Füh rungselemente 14 geführt. Die Fördereinrichtungen 18 können weitere Kontaktelemente 22 aufweisen. Mittels der weiteren Kontaktelemente 22 können die Fördereinrichtungen 18 bei spielsweise in einem Weichenabschnitt der Vorrichtung 10 auf andere Förderelemente (nicht dargestellt) wechseln. Die Kontaktelemente 20, 22 können an dem Grundkörper 24 gelagert sein. Wie dargestellt ist, können die Kontaktelemente 20, 22 als drehbare Rollen zum Abrollen auf den Führungselementen 14 ausgeführt sein. Es ist allerdings auch möglich, dass die Kon taktelemente 20, 22 anders ausgeführt sind, zum Beispiel als Gleitschuhe bzw. Gleitkufen. Je nach Anzahl der Führungselemente 14 und abhängig von einer Konfiguration der Führungs elemente 14 können die Fördereinrichtungen 18 auch mehr oder weniger Kontaktelemente 20, 22 aufweisen. Aus Übersichtsgründen sind in der Figur 1 nicht alle Kontaktelemente 20, 22 mit einem Bezugszeichen versehen.

In Figur 2 ist schematisch dargestellt, dass der Grundkörper 24 die Steuereinheit 32 und den mindestens einen Sensor 34 aufweist. Ferner kann der Grundkörper 24 beispielsweise die Magnete 36 zur magnetischen Wechselwirkung mit dem Langstator 16 zum Antreiben der För dereinrichtungen 18 aufweisen.

Die Halterung 26 der Fördereinrichtungen 18 dient zum Halten von Behältern 12. Die Halte rung 26 ist als eine Behälterhals-Halterung zum Halten des Behälters 12 an dessen Behälter hals ausgeführt („neck-handling“)· Beispielsweise kann der Behälterhals in der Halterung 26 mittels einer Klemmhalterung, z. B. einer Klammer, geklemmt sein. Es ist allerdings auch mög lich, dass die die Halterung 26 anders ausgeführt ist, zum Beispiel als eine Greifer-Halterung oder eine Saug-Halterung.

Die Schwenkantriebseinheiten 28, 30 verbinden die Halterung 26 schwenkbar mit dem Grund körper 24. Die Schwenkantriebseinheiten 28, 30 sind in Reihe zwischen dem Grundkörper 24 und der Halterung 26 angeordnet. Die erste Schwenkantriebseinheit 28 verbindet den Grund körper 24 schwenkbar mit der zweiten Schwenkantriebseinheit 30. Die zweite Schwenkan triebseinheit 30 verbindet die erste Schwenkantriebseinheit 28 schwenkbar mit der Halterung 26. Die erste Schwenkantriebseinheit 28 ist um eine Nickachse oder Querachse der Förder einrichtung 18 schwenkbar. Die zweite Schwenkantriebseinheit 30 ist um eine Rollachse oder Längsachse der Fördereinrichtung 18 schwenkbar. Wie dargestellt ist, können die Schwenkan triebseinheiten 28, 30 als Drehantriebseinheiten oder Schwenkmotoren ausgeführt sein. An dere Ausführungen sind ebenfalls möglich, z. B. in Form von Schwenklagerungen mit Linearaktor(en). Es ist auch möglich, dass mindestens eine zusätzliche und/oder alternative Schwenkantriebseinheit (nicht dargestellt) zwischen dem Grundkörper 24 und der Halterung 26 angeordnet ist. Die zusätzliche Schwenkantriebseinheit kann beispielsweise ein Ver- schwenken der Halterung 26 um eine Gierachse oder Hochachse der Fördereinrichtung 18 ermöglichen. Es ist auch möglich, dass nur eine einzige der Schwenkantriebseinheiten vor handen ist, um die Halterung 26 um die Nickachse, die Rollachse oder die Gierachse zu ver- schwenken.

Die Steuereinheit 32 steht in Kommunikationsverbindung mit dem mindestens einen Sensor 34 und den Schwenkantriebseinheiten 28, 30. Die Steuereinheit 32 kann ferner bspw. drahtlos in Kommunikationsverbindung mit einer Zentralsteuereinheit (nicht dargestellt) der Vorrichtung 10 oder der gesamten Behälterbehandlungsanlage stehen. Die Steuereinheit 32 ist dazu aus gebildet, die Schwenkantriebseinheiten 28, 30 zu betreiben (z. B. zu steuern und/oder zu re geln). Zweckmäßig kann die Steuereinheit 32 die Schwenkantriebseinheiten 28, 30 basierend auf einem Signalempfang von dem mindestens einen Sensor 34 und/oder von der Zentralsteu ereinheit betreiben. Bspw. kann die Steuereinheit 32 ein Sollwert für die Ausrichtung der Hal terung 26 bzw. des Behälters 12 gegenüber einer Referenzebene (z. B. Horizontalebene) vor geben und durch Ansteuerung der Schwenkantriebseinheiten 28, 30 einen jeweiligen Ist-Wert an den Sollwert anpassen.

Der mindestens eine Sensor 34 kann einen oder mehrere Sensoren aufweisen, die dazu aus gebildet sind, eine Beschleunigung der Fördereinrichtung 18 zu erfassen. Der mindestens eine Sensor 34 kann in Form von Hardware und/oder in Form von Software ausgeführt sein.

Der mindestens eine Sensor 34 kann einen oder mehrere Winkelbeschleunigungssensoren, insbesondere Gyroskopsensoren, aufweisen. Mittels der Winkelbeschleunigungssensoren kann eine auf die Fördereinrichtung 18 bzw. die Halterung 26 und den Behälter 12 wirkende Winkelbeschleunigung um die Nickachse, die Rollachse und/oder die Gierachse der Förder einrichtung 18 erfasst werden. Der Sensor 34 kann somit zweckmäßig einen 1 D-Winkelbe- schleunigungssensor (für die Nickachse oder die Rollachse oder die Gierachse), einen 2D- Winkelbeschleunigungssensor (für jeweils zwei von der Nickachse, der Rollachse und der Gierachse) oder einen 3D-Winkelbeschleunigungssensor (für die Nickachse, die Rollachse und die Gierachse) aufweisen. Beispielsweise kann die Auswahl der Winkelbeschleunigungs sensoren an die Konfiguration der Schwenkantriebseinheiten angepasst sein. D.h., sofern die Fördereinrichtung 18 eine Schwenkantriebseinheit (z. B. 28, 30) zum Verschwenken der Hal terung 26 um die Nickachse, die Rollachse bzw. die Gierachse aufweist, kann die Förderein richtung 18 zweckmäßig auch einen Winkelbeschleunigungssensoren zum Erfassen einer Winkelbeschleunigung um die Nickachse, die Rollachse bzw. die Gierachse aufweisen. Be vorzugt kann zumindest ein Winkelbeschleunigungssensor für die Nickachse und/oder ein Winkelbeschleunigungssensor für die Rollachse vorhanden sein.

Der mindestens eine Sensor 34 kann alterativ oder zusätzlich einen oder mehrere Linearbe schleunigungssensoren aufweisen. Mittels der Linearbeschleunigungssensoren kann eine auf die Fördereinrichtung 18 bzw. die Halterung 26 und den Behälter 12 wirkende Linearbeschleu nigung entlang der Nickachse, der Rollachse und/oder der Gierachse der Fördereinrichtung 18 erfasst werden. Der Sensor 34 kann somit zweckmäßig einen 1 D-Linearbeschleunigungs- sensor (für die Nickachse oder die Rollachse oder die Gierachse), einen 2D-Linearbeschleu- nigungssensor (für jeweils zwei von der Nickachse, der Rollachse und der Gierachse) oder einen 3D-Linearbeschleunigungssensor (für die Nickachse, die Rollachse und die Gierachse) aufweisen. Bevorzugt kann zumindest ein Linearbeschleunigungssensor für die Nickachse und/oder ein Linearbeschleunigungssensor für die Rollachse vorhanden sein.

Die Steuereinheit 32, der mindestens eine Sensor 34 und/oder die Schwenkantriebseinheiten 28, 30 können mit elektrischer Energie durch den elektrischen Energiespeicher 35 versorgt werden. Der elektrische Energiespeicher 35 kann wiederaufladbar und/oder (schnell-)wech- selbar ausgeführt sein. Der elektrische Energiespeicher 35 kann beispielsweise als Akkumu lator ausgeführt sein. Es ist möglich, dass zusätzlich oder alternativ zu dem elektrischen Ener giespeicher 35 eine andere elektrische Energieversorgung für die Steuereinheit 32, den min destens einen Sensor 34 und/oder die Schwenkantriebseinheiten 28, 30 vorgesehen ist. Bei spielsweise kann eine elektrische Energieversorgung auch induktiv oder kabelgebunden von extern erfolgen.

Es ist möglich, dass die Steuereinheit 32 den mindestens einen Sensor 34 und/oder die min destens eine Schwenkantriebseinheit 28, 30 nur in vorbestimmten Abschnitten der Vorrichtung 10 aktiviert. In den übrigen Abschnitten der Vorrichtung 10 können die Sensoren 34 und/oder Schwenkantriebseinheiten 28, 30 hingegen deaktiviert sein, um elektrische Energie zu sparen. Zweckmäßig können die Sensoren 34 und die Schwenkantriebseinheit 28, 30 somit nur in vorbestimmten Abschnitten aktiviert sein, in denen ein Verschwenken von Behältern notwen dig oder gewünscht ist.

Es ist auch möglich, dass mittels Erfassung und Auswertung der Leistungsaufnahme der Schwenkantriebseinheit 28, 30 Rückschlüsse bezüglich einer Gewichtskraft des Behälters 12, der von der Halterung 26 gehalten ist, gezogen werden können. So kann bspw. eine der Schwenkantriebseinheiten 28, 30 auch dazu verwendet werden, eine Masse des Behälters 12 zu bestimmen, zum Beispiel nach dem Befüllen durch eine Füllvorrichtung. Dies ermöglicht eine Überprüfung dahingehend, ob eine korrekte Füllmenge in den Behälter 12 eingefüllt wurde.

Die angetriebene Verschwenkbarkeit der Halterung 26 und des Behälters 12 kann auf unter schiedliche Weise vorteilhaft genutzt werden. Beispielsweise kann die Technik beim Trans portieren von mit einem flüssigen Medium gefüllten und unverschlossenen Behältern 12 ver wendet werden. Die Technik kann ein Überschwappen der Behälter 12 aufgrund der Massen trägheit des flüssigen Mediums in unterschiedlichen Situationen (zum Beispiel Anfahren, Be schleunigen, Verzögern, Stoppen, Notstoppen, Kurvenfahrt usw.) verhindern oder zumindest reduzieren. Es ist auch möglich, die Technik so zu verwenden, dass der Behälter 12 beim Passieren einer Behälterbehandlungsvorrichtung durch die Schwenkantriebseinheiten 28, 30 vorbestimmt orientiert und/oder vorbestimmt bewegt wird. Damit kann beispielsweise eine Qualität der Behandlung durch die Behälterbehandlungsvorrichtung verbessert und/oder eine Durchlaufzeit der Behandlung durch die Behälterbehandlungsvorrichtung verringert werden. Es versteht sich, dass bei einer derartigen Verwendung die Fördereinrichtung nicht zwingend einen Sensor zum Erfassen einer Beschleunigung aufweisen muss. Selbstverständlich sind weitere Anwendungsmöglichkeiten denkbar.

Figur 3 zeigt eine mögliche Anwendung der hierin offenbarten Technik.

Figur 3 zeigt eine Behälterbehandlungsanlage 38. Die Behälterbehandlungsanlage 38 weist einen drehbaren Transportstern 40, eine Füllvorrichtung 42 (zum Beispiel ein drehbares Fül lerkarussell), einen drehbaren Transportstern 44 und eine Verschließvorrichtung 46 auf. Der Transportstern 40 dient als Einlaufstern für die Füllvorrichtung 42. Der Transportstern 40 über gibt leere Behälter in die Füllvorrichtung 42. In der Füllvorrichtung 42 werden die leeren Be hälter mit einem flüssigen Medium, zum Beispiel einem Getränk, befüllt. Die Füllvorrichtung 42 übergibt die befüllten Behälter an den Transportstern 44. Der Transportstern 44 dient als Auslaufstern für die Füllvorrichtung 42. Der Transportstern 44 transportiert die befüllten Behäl ter zu der Verschließvorrichtung 46. Die Verschließvorrichtung 46 verschließt die gefüllten Be hälter, zum Beispiel mittels eines Kronkorkens oder eines Schraubdeckels.

Der T ransportstern 44 transportiert die gefüllten Behälter in einem unverschlossenen Zustand, das heißt ohne Deckel. Um ein Überschwappen der gefüllten Behälter zu verhindern, kann der Transportstern 44 eine Vielzahl von Fördereinrichtungen 18‘ aufweisen. Die Fördereinrichtun gen 18‘ sind nicht individuell bewegbar, wie im Ausführungsbeispiel von Figur 1 und 2. Statt- dessen bilden die Fördereinrichtungen 18‘ jeweils Abschnitte des drehbaren Transportsterns 44. Die Fördereinrichtungen 18‘ sind gemeinsam um eine Drehachse des Transportsterns 44 bewegbar. Während des Transports durch den Transportstern 44 können die gefüllten Behäl ter durch die Fördereinrichtungen 18‘ z. B. in einer Radialrichtung nach außen verschwenkt werden, um ein Überschwappen zu verhindern. Das Verschwenken kann auch ermöglichen, dass beispielsweise mit einer höheren Geschwindigkeit transportiert werden kann.

Es ist beispielsweise auch möglich, dass der Transport von der Füllvorrichtung 42 zu der Ver schließvorrichtung 46 statt mittels des drehbaren Transportsterns 44 mit einer Vorrichtung 10 gemäß der Figur 1 ausgeführt wird, d. h. mittels individuell bewegbarer Fördereinrichtungen 18.

Figur 4 zeigt eine weitere mögliche Anwendung der hierin offenbarten Technik.

Figur 4 zeigt eine Behälterbehandlungsanlage 48. Die Behälterbehandlungsanlage 48 weist einen drehbaren Transportstern 50, die Vorrichtung 10, eine Behälterbehandlungsvorrichtung 52 und einen drehbaren Transportstern 54 auf. Der Transportstern 50 transportiert Behälter zu der Vorrichtung 10. Die Vorrichtung 10 übernimmt die Behälter von dem Transportstern 50 mittels der mehreren Fördereinrichtungen 18. Die Vorrichtung 10 übergibt die Behälter nach Behandlung durch die Behälterbehandlungsvorrichtung 52 dem Transportstern 54.

Die Fördereinrichtungen 18 passieren die Behälterbehandlungsvorrichtung 52. Dabei werden die Behälter von der Behälterbehandlungsvorrichtung 52 entsprechend der jeweiligen Funk tion der Behälterbehandlungsvorrichtung 52 behandelt. Die Behandlung kann bspw. während einer Bewegung der jeweiligen Fördereinrichtung 18 oder im Stillstand der Fördereinrichtung 18 erfolgen. Die Behälterbehandlungsvorrichtung 52 kann beispielsweise eine Druckvorrich tung zum Bedrucken von Behältern, eine Prüfvorrichtung zum Prüfen von Behältern, eine Wie gevorrichtung zum Wiegen von Behältern oder eine andere Behälterbehandlungsvorrichtung (z. B. zum Reinigen, Prüfen, Abfüllen, Verschließen, Etikettieren, Bedrucken und/oder Verpa cken von Behältern) sein.

Um eine Qualität der Behandlung und/oder einen Durchsatz zu erhöhen, können die Behälter beim Passieren der Behälterbehandlungsvorrichtung 52 durch die mindestens eine Schwenkantriebseinheit 28, 30 (siehe Figuren 1 und 2) in eine vorbestimmte Orientierung ge schwenkt werden und/oder eine vorbestimmte Bewegung ausführen. Zweckmäßig kann auch ohne einen kompletten Stillstand der Fördereinrichtung 18 ein verbessertes Behandlungser gebnis erzielt werden. Außerdem kann eine schwingende Flasche schnellereine ruhende Stel- lung einnehmen, so dass ein Behandlungsschritt durch die Behälterbehandlungsvorrichtung 52 schneller erfolgen kann. Es ist auch möglich, dass eine Behältermündung in Richtung eines Behandlungselements der Behälterbehandlungsvorrichtung 52 geneigt bzw. geschwenkt wird, bevor die Fördereinrichtung 18 eine Behandlungsposition für die Behandlung durch die Behäl terbehandlungsvorrichtung 52 eingenommen hat (Behandlungszeitgewinn). Die Massenträg- heit des Behälters bzw. des flüssigen Mediums in dem Behälter kann ausgeglichen werden. Es ist bspw. auch ein schnelleres Anfahren der Fördereinrichtung 18 nach dem Behandeln möglich, insbesondere bei gerade gefüllten und noch geöffneten Behältern.

Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug genommenen Ansprüchen. Insbesondere sind die einzelnen Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 jeweils unabhängig voneinander offenbart. Zusätzlich sind auch die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von sämtlichen Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 und beispielsweise unabhängig von den Merkma len bezüglich des Vorhandenseins und/oder der Konfiguration des Grundkörpers, der Halte rung, der mindestens einen Schwenkantriebseinheit, des mindestens einen Sensors und/oder der Steuereinheit des unabhängigen Anspruchs 1 offenbart.

Bezugszeichenliste

10 Vorrichtung zum Transportieren von Behältern

12 Behälter

14 Führungselement

16 Langstator

18 Fördereinrichtung

20 Kontaktelement

22 Kontaktelement

24 Grundkörper

26 Halterung

28 Erste Schwenkantriebseinheit

30 Zweite Schwenkantriebseinheit

32 Steuereinheit

34 Sensor

35 Energiespeicher

36 Magnet

38 Behälterbehandlungsanlage

40 Transportstern

42 Füllvorrichtung

44 T ransportstern

46 Verschließvorrichtung

48 Behälterbehandlungsanlage

50 T ransportstern

52 Behälterbehandlungsvorrichtung

54 T ransportstern

T Transportrichtung