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Title:
COOLING APPARATUS FOR USE IN A SWITCHING STATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/207128
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a cooling apparatus for use in a switching station. It comprises a bearing (3), by means of which a carrier body (4) is mounted in a rotatable manner, and it is formed with a device which is arranged on the carrier body (4) and intended for generating a first magnetic field (10). The carrier body carries a fan element (9) in addition. A second magnetic field (23) is generated by an energized conductor (2) or an element (23) which is mounted in a stationary manner in relation to the bearing (3). The cooling apparatus here is configured such that movement of the carrier body (4) with the at least one fan element (9) is generated by the interaction between the second magnetic field (19) and the first magnetic field (10).

Inventors:
HILD THOMAS (DE)
KRÖGER ACHIM (DE)
ZHU CHUNHUI (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/057037
Publication Date:
December 07, 2017
Filing Date:
March 24, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H02B1/56; H02G5/10
Foreign References:
EP2608330A12013-06-26
DE1440873A11968-11-28
US20020080564A12002-06-27
EP1906503A12008-04-02
DE102008049566A12010-04-01
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Claims:
Patentansprüche

1. Kühlvorrichtung zum Einsatz in einer Schaltanlage, umfas- send

- ein Lager (3), mittels welchem ein Trägerkörper (4) drehbar gelagert ist,

- eine auf dem Trägerkörper (4) angeordnete Vorrichtung zur Erzeugung eines ersten Magnetfeldes (10), und

- wenigstens ein auf dem Trägerkörper (4) angeordnetes Fä¬ cherelement (9) für die Erzeugung einer Gasströmung, wobei

- die Kühlvorrichtung für eine Anbringung bei einem strom- durchflossenen Leiter (2) derart ausgestaltet ist, dass durch die Wechselwirkung zwischen einem durch den stromdurchflosse- nen Leiter (2) erzeugten zweiten Magnetfeld (19) und dem ers¬ ten Magnetfeld (10) eine Bewegung des Trägerkörpers (4) mit dem wenigstens einen Fächerelement (9) erzeugt wird.

2. Kühlvorrichtung zum Einsatz in einer Schaltanlage, insbe- sondere für die Anbringung bei einem stromdurchflossenen Lei¬ ter (2), umfassend

- ein Lager (3), mittels welchem ein Trägerkörper (4) drehbar gelagert ist,

- eine auf dem Trägerkörper (4) angeordnete Vorrichtung zur Erzeugung eines ersten Magnetfeldes (10), und

- wenigstens ein auf dem Trägerkörper (4) angeordnetes Fä¬ cherelement (9) für die Erzeugung einer Gasströmung,

- ein bzgl. dem Lager (3) stationär gelagertes Element (23), welches für die Erzeugung eines zweiten Magnetfeldes (19) ausgestaltet ist,

wobei

- die Kühlvorrichtung derart ausgestaltet ist, dass durch die Wechselwirkung zwischen dem zweiten Magnetfeld (19) und dem ersten Magnetfeld (10) eine Bewegung des Trägerkörpers (4) mit dem wenigstens einen Fächerelement (9) erzeugt wird.

3. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass

die Bewegung des Trägerkörpers (4) mit dem wenigstens einen Fächerelement (9) eine Rotationsbewegung ist.

4. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Lager (3) für ein Umfassen des stromdurchflossenen Lei¬ ters (2) ausgestaltet ist.

5. Kühlvorrichtung nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Kühlvorrichtung wenigstens einen Sicherungsring (9) gegen eine Verschiebung entlang des stomdurchflossenen Leiters (2) aufweist .

6. Kühlvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Kühlvorrichtung eine Vorrichtung zur Auskopplung von Energie aus dem stromdurchflossenen Leiter (2) für die Ener¬ gieversorgung der Vorrichtung zur Erzeugung eines ersten Mag¬ netfeldes umfasst.

7. Kühlvorrichtung nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

- die Vorrichtung zur Auskopplung von Energie aus dem strom¬ durchflossenen Leiter (2) einen Versorgungsstorm generiert, und

- die Kühlvorrichtung wenigstens eine Diode (12) zur Gleich- richtung des Versorgungsstroms umfasst.

8. Kühlvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung zur Auskopplung von Energie als Stromwandler (11) ausgebildet ist.

9. Kühlvorrichtung nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Stromwandler (11) mit einem den stromdurchflossenen Lei¬ ter (2) umfassenden, aus magnetischen Material bestehenden Ring (5) und wenigstens einer den Ring (5) zumindest ab¬ schnittweise umgebenden Spule (6) gebildet ist.

10. Kühlvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung zur Erzeugung eines ersten Magnetfeldes ist mit wenigstens einem Elektromagneten (7) gebildet ist.

11. Kühlvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- die Vorrichtung zur Erzeugung eines ersten Magnetfeldes für die Erzeugung von einer Mehrzahl von ersten Magnetfeldern ausgebildet mit einer Mehrzahl von Elektromagneten (7) gebil¬ det ist,

- die Kühlvorrichtung mit Mitteln zur Veränderung der Phasen- läge der einzelnen durch die Elektromagneten (7) erzeugten ersten Magnetfelder (10) gebildet ist, und

- die Phasenlagen der ersten Magnetfelder (10) mittels der Mittel zur Veränderung der Phasenlage für eine im Hinblick auf eine Kühlung optimierte Bewegung des Trägerkörpers mit dem wenigstens einen Fächerelement (9) festgelegt sind.

12. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass

das bzgl. dem Lager (3) stationär gelagerte Element fest mit dem Lager (3) verbunden ist.

13. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass

das bzgl. dem Lager (3) stationär gelagerte Element mit einem Permanentmagneten gebildet ist.

14. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das bzgl. dem Lager stationär gelagerte Element mit Elektro¬ magneten gebildet ist.

15. Kühlvorrichtung nach Anspruch 14,

dadurch gekennzeichnet, dass

das bzgl. dem Lager (3) stationär gelagerte Element für eine Energieversorgung des Elektromagneten (7) durch Auskopplung von Energie aus dem stromdurchflossenen Leiter (2) ausgestal¬ tet ist.

16. Schaltanlage mit

- einem stromdurchflossenen Leiter (2), und

- einer Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, welche bei dem stromdurchflossenen Leiter (2) angeordnet ist.

17. Schaltanlage nach Anspruch 16,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Schaltanlage mit einer Überwachungsvorrichtung zur Über¬ wachung der Kühlvorrichtung ausgestattet ist.

Description:
Beschreibung

Kühlvorrichtung zum Einsatz in einer Schaltanlage

Die Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung zum Einsatz in einer Schaltanlage.

Schaltanlagen, z.B. Mittelspannungsschaltanlagen, erwärmen sich während des Betriebes auf Grund des ohmschen Widerstan ¬ des der Strombahn und der Übergangswiderstände zwischen zwei leitenden Bauteilen der Strombahn. Hieraus resultiert in Ab ¬ hängigkeit vom Betriebsstrom eine bestimmte Wärmeverlustlei- stung. Die Schaltanlagen werden in ihrem Bemessungsbetriebs ¬ strom so ausgelegt, dass die zulässigen normativen Grenztem ¬ peraturen nicht überschritten werden, um Schäden durch Über ¬ hit zung zu verhindern. Grenztemperaturen für Mittelspannungs ¬ schaltanlagen werden z.B. in der Norm IEC 62271-1 geregelt.

Um einen möglichst hohen Bemessungsstrom zu ermöglichen, ohne die Grenztemperaturen zu überschreiten, muss die Wärmeent ¬ wicklung minimiert und die Wärmeabfuhr aus der Anlage durch Wärmeleitung, Konvektion oder Wärmestrahlung maximiert wer ¬ den. Man unterscheidet dabei üblicherweise passive und aktive Kühlung. Passive Maßnahmen zu Kühlung wären beispielsweise eine entsprechende Auslegung von Leiterquerschnitten und von festen und beweglichen Kontaktstellen (geschraubte Leiterver ¬ bindungen, SchaltkontaktSysteme etc.) mit geringem Übergangs ¬ widerstand, z.B. durch Versilberung der Kontakte, um mög ¬ lichst Erwärmung zu reduzieren bzw. gleichmäßig zu verteilen. Teilweise werden zusätzliche Kühlelemente vorgesehen, die Wärme an Stellen hoher Erwärmung (sog. Hotspots) dissipieren bzw. abführen. So kommen z.B. bei gasisolierten Anlagen Kühl- körper/-bleche im Gasraum, zusätzliche Gasbehälter zur Ver ¬ größerung des Gasraumes, Kühlrippen an Gasbehältern und

Oberflächenbeschichtungen zur Verbesserung der Wärmestrah ¬ lungseigenschaften zum Einsatz. Aktive Kühlung wird z.B. durch Nutzung von Lüftern außerhalb des Gasraumes von gasisolierten Schaltanlagen, für erzwungene Konvektion zur Kühlung der Metallkapselung (Gasbehälter) und der darin befindlichen Komponenten realisiert. Mit Hilfe ei- ner aktiven Kühleinrichtung kann Wärme absorbiert, oder die natürliche Wärmeabfuhr verstärkt werden. Beispielsweise kön ¬ nen Lüfter durch eine Rotorbewegung einen solchen kühlenden Luftstrom erzeugen. Ein Beispiel für eine aktive Kühlung in einem Niederspannungsleistungsschalter durch einen Lüfter ist in der DE 10 2008 049 566 AI beschrieben.

Gängige Lüfter-Modelle sind jedoch nicht für einen jahrelan ¬ gen Betrieb in hermetisch geschlossenen Mittelspannungs ¬ schaltanlagen geeignet, da ihre Elektronik sehr fehleranfäl- lig und kurzlebig ist.

Die Erfindung hat zur Aufgabe, ein zu herkömmlichen Lüftern alternatives aktives Kühlungskonzept anzugeben, welches sich besonders für den Einsatz in Schaltanlangen eignet.

Die Aufgabe wird durch eine Kühlvorrichtung nach einem der

Ansprüche 1 oder 2 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Erfindung beruht auf der Idee, mittels der Wechselwirkung von Magnetfeldern einen Rotor anzutreiben und so einen Luft ¬ strom zur Kühlung zu erzeugen.

Gemäß einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gedan ¬ kens wird eine Kühlvorrichtung zum Einsatz in einer Schaltan- läge vorgeschlagen, welche mit einem Lager (vorzugsweise La ¬ ger mit Wälzelementen, z.B. Nadellager) gebildet ist, mittels welchem ein Trägerkörper (vorzugsweise aus Kunststoff) dreh ¬ bar bzw. rotierbar gelagert ist. Auf dem Trägerkörper ist ei ¬ ne Vorrichtung zur Erzeugung eines ersten Magnetfeldes an- geordnet, und wenigstens ein auf dem Trägerkörper angeordne ¬ tes Fächerelement (typischerweise Rotorblatt bzw. Rotorblät ¬ ter) ist für die Erzeugung einer Gasströmung (Luft u.a.) vor ¬ gesehen. Dabei ist die Kühlvorrichtung für eine Anbringung bei einem stromdurchflossenen Leiter derart ausgestaltet, dass durch die Wechselwirkung zwischen einem durch den strom ¬ durchflossenen Leiter erzeugten zweiten Magnetfeld und dem ersten Magnetfeld eine Bewegung des Trägerkörpers mit dem we- nigstens einem Fächerelement erzeugbar ist.

Eine zweite Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gedankens be ¬ trifft eine Kühlvorrichtung zum Einsatz in einer Schaltanla ¬ ge, bei welcher ein zweites Magnetfeld mittels eines statio- när gelagerten Elements erzeugt wird. Diese Kühlvorrichtung umfasst ebenfalls ein Lager (vorzugsweise ein Lager mit Wälz ¬ elementen, z.B. Nadellager), mittels welchem ein Trägerkörper (vorzugsweise aus Kunststoff) drehbar bzw. rotierbar gelagert ist, und eine auf dem Trägerkörper angeordnete Vorrichtung zur Erzeugung eines ersten Magnetfeldes. Auf dem Trägerkörper ist wenigstens ein Fächerelement (typischerweise Rotorblatt bzw. Rotorblätter) für die Erzeugung einer Gasströmung (Luft u.a.) vorgesehen. Die zweite Ausgestaltung des Erfindungs ¬ gegenstands ist mit einem bzgl. dem Lager stationär gelager- ten Element bzw. einem Stator gebildet, welches bzw. welcher für die Erzeugung eines zweiten Magnetfeldes (z.B. mit Hilfe von wenigstens einem Permanentmagneten oder/und wenigstens einem Elektromagneten) ausgestaltet ist. Das bzgl. dem Lager stationär gelagerte Element kann z.B. fest mit dem Lager ver- bunden sein und kann auch - falls mit wenigstens einem

Elektromagneten versehen - für eine Energieversorgung des wenigstens einen Elektromagneten durch Auskopplung von Ener ¬ gie aus dem stromdurchflossenen Leiter ausgestaltet sein (Versorgung über Leiter und erforderliche Schaltelemente) . Die Kühlvorrichtung ist derart ausgestaltet, dass durch die

Wechselwirkung zwischen dem zweiten Magnetfeld und dem ersten Magnetfeld eine Bewegung des Trägerkörpers mit dem wenigstens einen Fächerelement erzeugt wird. Bei der erfindungsgemäß mittels Magnetfeldern erzeugbaren bzw. erzeugten Bewegung handelt es sich vorzugsweise um eine Rotation, aber auch eine Vibration bzw. eine Hin- und Herbe ¬ wegung zwischen zwei Stellungen ist denkbar. Das Lager kann für ein Umfassen bzw. Umgreifen des strom- durchflossenen Leiters ausgestaltet sein. Vorzugsweise ist dann die Kühlvorrichtung mit wenigstens einem Sicherungsring gegen eine Verschiebung entlang des stomdurchflossenen Leiter (bzw. entlang axialer Richtung) versehen.

Zur Energieversorgung der Vorrichtung zur Erzeugung des ers ¬ ten Magnetfeldes kann die Kühlvorrichtung eine Vorrichtung zur Auskopplung von Energie aus dem stromdurchflossenen Lei ¬ ter umfassen. Gemäß einer Ausgestaltung generiert die Vor ¬ richtung zur Auskopplung von Energie aus dem stromdurchflos ¬ senen Leiter einen Versorgungsstrom, und die Kühlvorrichtung umfasst wenigstens eine Diode zur Gleichrichtung dieses Ver- sorgungsstroms . Die Vorrichtung zur Auskopplung von Energie kann dabei ein Stromwandler sein, der z.B. mit einem den stromdurchflossenen Leiter umfassenden, aus magnetischen Ma ¬ terial (z.B. Eisen, vorzugsweiße Blechpakete zur Verhinderung von Wirbelströmen) bestehenden Ring und wenigstens einer den Ring zumindest abschnittweise umgebenden Spule gebildet ist.

Gemäß einer Ausgestaltung ist die Vorrichtung zur Erzeugung eines ersten Magnetfeldes mit wenigstens einem Elektromagne ¬ ten gebildet. Entsprechend einer Weiterbildung ist die Vor- richtung zur Erzeugung einer Mehrzahl von ersten Magnetfel ¬ dern mit einer Mehrzahl von Elektromagneten gebildet und die Kühlvorrichtung weist Mittel (z.B. induktive und/oder kapazi ¬ tive Schaltelemente) zur Veränderung der Phasenlage der ein ¬ zelnen durch die Elektromagneten erzeugten ersten Magnetfel- der auf. Die Phasenlagen der ersten Magnetfelder sind gemäß dieser Ausführungsform mittels der Mittel zur Veränderung der Phasenlage für eine im Hinblick auf eine Kühlung optimierte Bewegung des Trägerkörpers mit dem wenigstens einen Fächer ¬ element festgelegt. Dabei kann insbesondere auch eine dynami- sehe Anpassung der Phasenlagen nach Maßgabe der Position des Trägerkörpers bzw. des wenigstens einen Fächerelements vorge ¬ sehen sein. Gegenstand der Anmeldung ist auch eine Schaltanlage mit einem stromdurchflossenen Leiter und einer erfindungsgemäßen Kühl ¬ vorrichtung, welche bei dem stromdurchflossenen Leiter an ¬ geordnet ist. Gemäß einer Weiterbildung kann die Schaltanlage mit einer Überwachungsvorrichtung (z.B. auf Basis von Hall- Sensoren oder einer Kamera) zur Überwachung der Kühlvorrich ¬ tung ausgestattet sein.

Die Erfindung wird im Folgenden im Rahmen von Ausführungsbei- spielen anhand von Figuren näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1: eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung, Fig. 2: ein erstes Schnittbild einer erfindungsgemäßen Kühl ¬ vorrichtung,

Fig. 3: ein zweites Schnittbild einer erfindungsgemäßen Kühl ¬ vorrichtung,

Fig. 4: Details der Lagerung einer erfindungsgemäßen Kühlvor ¬ richtung,

Fig. 5: eine Konzeptdarstellung für die erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung,

Fig. 6: eine schematische Darstellung zur Ableitung einer Spannung zur Erzeugung eines geeignet gepolten zweiten Mag ¬ netfeldes durch Energieentnahme aus dem stromdurchflossenen Leiter,

Fig. 7: eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung, und Fig. 8: eine Konzeptdarstellung für die zweite Ausführungs ¬ form einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung. Durch die Verwendung eines geeigneten Lüfters innerhalb des Gasraumes einer gasisolierten Schaltanlage kann eine erhebli ¬ che Luft- bzw. Gasströmung erzeugt werden. Diese sorgt für einen beschleunigten Wärmeabtransport von der erwärmten

Strombahn zur deutlich kühleren Behälteraußenwand. Der erfin ¬ dungsgemäß vorgeschlagene Lüfter zeichnet sich dadurch aus, dass er auf dem nachfolgenden Konzept beruht:

Innerhalb des Gasraumes befinden sich stromdurchflossene Lei- ter. Der vorzugsweise runde Leiter ist von einem Lager mit Wälzelementen (z.B. ein Nadellager) umgeben. Mit Hilfe von Sicherungsringen wird neben der zulässigen Rotationsbewegung ein Verrutschen axial zum stromdurchflossenen Leiter verhin ¬ dert. Der drehbare Außenring des Lagers ist fest mit einem Trägerkörper, der auf Grund der Massenträgheit und zwecks

Isolation vorzugsweise aus Kunststoff ausgeführt ist, verbun ¬ den. Auf dem drehbar gelagerten Trägerkörper befinden sich Rotorblätter, Spulen, Dioden und ein Stromwandler. Die Rotorblätter erzeugen bei Drehung die zur Kühlung benö ¬ tigte Luft- bzw. Gasströmung unmittelbar um den vom Strom- durchfluss erwärmten Leiter herum. Der Stromwandler nutzt die Energie des stromdurchflossenen Leiters um die mit Dioden be ¬ schalteten Spulen mit Wechselstrom zu speisen.

Fig. 1 zeigt eine erste Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Lüfters bzw. einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung 1. Diese ist mittels eines Lagers 3 an einer Stromschiene 2 befestigt. Auf dem Lager 3 ist eine KunstStoffhalterung 4 angebracht, welche die weiteren Elemente der Kühlvorrichtung 1 trägt. Zur Energieversorgung aus der Stromschiene 2 ist die Kühlvorrich ¬ tung 1 mit einem die Stromschiene 2 umfassenden Eisenring 5 versehen, um welchen eine Spule 6 gewickelt ist. Mit den Ei ¬ senring 5 und der Spule 6 wird ein Stromwandler realisiert, durch den vier Elektromagnete 7 gespeist werden. Es sind zu ¬ dem für die Erzeugung einer Luft- bzw. Gasströmung vorgesehe ¬ ne Rotorblätter 8 gezeigt. Schnittdarstellungen der Lagerung zeigen Fig. 2 und Fig. 3. An der Stromschiene 2 ist ein Keramik-Nadellager 3 befestigt, auf welchem die die KunstStoffhalterung 4 angeordnet ist. Diese KunstStoffhalterung 4 trägt u.a. den Eisenring 5, wel- eher Teil des Stromwandlers ist, mit dem die Energieversor ¬ gung des Elektromagneten 7 (vorzugsweise als Luftspule ausge ¬ bildet) realisiert ist, und die Rotorblätter 8. Sicherungs ¬ ringe 9 sind vorgesehen, um eine Verschiebung des Lagers 3 entlang der Stromschiene 2 zu unterbinden. Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch die Kühlvorrichtung 1, wobei die Stromschiene 2 weggelassen wurde. So sind mehr Details des Keramik-Nadella ¬ gers 3 und der Sicherungsringe 9 sowie der Lagerung des Ei ¬ senrings 5 auf der KunstStoffhalterung 4 zu sehen. Die Kunst ¬ stoffhalterung 4 und die darauf angeordneten Elemente (z.B. Eisenring 5, Elektromagnete 7, Rotorblätter 8 ...) sind somit um die Stromschiene 2 drehbar gelagert. Der Antrieb für eine Rotation wird mittels Magnetfeldern bewirkt, was im Folgenden anhand Fig. 5 beschrieben wird. Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung der Schaltung und Funktionsweise der ersten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung 1. Durch die Stromschiene 2 fließt Wechsel ¬ strom, welcher um die Schiene 2 herum ein erstes Magnetfeld 10 erzeugt. Zur Energieversorgung der Kühlvorrichtung 1 ist ein Stromwandler 11 vorgesehen, welcher - wie in den Figur 1 gezeigt - mit einem Eisenring 5, um welchen eine Spule 6 ge ¬ wickelt ist, gebildet ist. Durch den Stromwandler 11 wird ei ¬ ne Stromversorgung des Elektromagneten bzw. der Spule 7 rea ¬ lisiert. Der Stromwandler ist konzeptionell ein induktiver Stromwander, der auch als Durchsteckwandler bezeichnet wird.

In die Stromversorgung des Elektromagneten 7 ist eine Diode 12 eingeschleift. Die Diode 12 sperrt die negative Halbwelle in Richtung der Spule 7. Die Diode 12 bzw. eine Diodenschal- tung mit mehreren Dioden sorgt somit für einen pulsierenden

Stromfluss, da die negative Halbwelle in Richtung der Spule 7 blockiert ist. Durch den pulsierenden Stromfluss kommt es in der Spule 7 zu einem variierend starken Magnetfeld (im Fol- genden auch als zweites Magnetfeld bezeichnet) , bei dem sich aber der magnetische Nord- und Südpol immer gleichbleibend ausbildet. Die Spulen 7 besitzen vorzugsweise keinen oder nur einen weichmagnetischen Ferritkern, um eine Hysterese zu ver- hindern.

Fig. 6 zeigt die idealisierten Strom- und Spannungsverläufe in Primärkreis und Sekundärkreis. Die vollständige Sinuslinie 13 (durchgezogen) beschreibt den idealisierten Strom- und Spannungsverlauf des Primärleiters. Die Spannung an der Spule bzw. dem Elektromagneten 7 im Sekundärkreis ist gestrichelt dargestellt (Bezugszeichen 14). Auf Grund des Winkelfehlers vom Stromwandler und der Spule ist der Sekundärstrom 15 an der Spule (zweite durchgezogene Linie) nacheilend. Wie in Fig. 6 gezeigt, sind teilweise die Vorzeichen des Primär ¬ stroms und des Stroms an der Spule 7 unterschiedlich, was bei einer geeigneten Anordnung der Spule 7 dazu führt, dass sich das erste (durch den Primärstrom erzeugte) Magnetfeld und das zweite (durch die Spule 7 erzeugte) Magnetfeld abstoßen. Die- se Abstoßung hängt von der Stärke der Magnetfelder und damit auch der Stromstärken ab. Dies ist in Fig. 6 durch die Fläche 16 veranschaulicht, die die Schnittfläche der beiden Strom ¬ kurven für den Fall von Abstoßung zeigt (wobei der Betrag 17 des negativen Abschnitts genommen wurde) . Entsprechend veran- schaulicht Die Fläche 18 eine Anziehung der Magnetfelder.

In Fig. 5 ist das durch die Spule 7 erzeugte zweite Magnet ¬ feld mit dem Bezugszeichen 19 bezeichnet. Mit der Orientie ¬ rung des dort dargestellten ersten und zweiten Magnetfelds, 10 bzw. 19, resultiert eine Abstoßung, durch welche die Spule 7 von einem Bereich 20 starker Abstoßung in einen Bereich schwächerer Abstoßung 21 abgelenkt wird. Durch geeignete Anordnung der Spule 7 bzw. einer Mehrzahl von verwendeten Spulen resultiert eine Drehung 22 der Kühlvorrichtung 1 um die Stromschiene 2.

Durch entsprechende Anordnung der Spule 7 auf dem Trägerkör ¬ per lässt sich also eine Anziehungs- bzw. Abstoßungskraft zwischen dem Magnetfeld der Spule und dem Magnetfeld des stromdurchflossenen Leiters erzielen, die ähnlich einem

Elektromotor zu einer Drehbewegung des gesamten Trägerkörpers führt .

In Fig. 7 ist eine zweite Ausgestaltung eines erfindungsgemä ¬ ßen Lüfters bzw. einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung 1 gezeigt. Der Aufbau ist wie bei dem ersten, anhand der vori ¬ gen Figuren beschriebenen Konzept, nur befindet sich in un- mittelbarer Nähe zum Trägerkörper/Lüfter auf dem stromdurch- flossenen Leiter zusätzlich ein Stator 23 (z.B. in Form eines Ringes aus Neodym-Magneten) . Die Magnete des Stators 23 sind dabei so ausgerichtet, dass Sie dem Magnetfeld der Spulen durch anziehende und/oder abstoßende Wirkung entgegenwirken und es somit ähnlich einem Elektromotor zu einer Drehbewegung des gesamten Trägerkörpers kommt. Eine schematische Darstel ¬ lung der zweiten Ausgestaltung ist in Fig. 8 gezeigt. Dabei sind zwei auf dem Stator 23 angeordnete Magnete 24 gezeigt. Die Ansteuerung von auf dem Stator 23 angeordneten Magneten 24 kann bzgl. Phase und Stärke des Magnetfeldes für eine Ro ¬ tation der Kühlvorrichtung 1 um den Leiter 2 optimiert sein. Ebenso kann durch die Anordnung bzgl. Abstand und Winkelaus ¬ richtung von auf dem Stator 23 angeordneten Magneten 24 eine Optimierung der Rotation erzielt werden.

Beide Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstands zeichnen sich zudem dadurch aus, dass die erfindungsgemäße Kühlvorrichtung 1 völlig unabhängig von äußeren Einflüssen und selbstregulie ¬ rend arbeitet. Die Drehzahl des Lüfters 1 ist abhängig von der Stromstärke des stromdurchflossenen Leiters, dessen Netz ¬ frequenz und der Massenträgheit der drehbar gelagerten Lüf ¬ ter-Baugruppe. Um eine einwandfreie Funktion sicherzustellen, kann optional eine Funktionskontrolle durch die Verwendung von Hall-Sensoren und/oder einer Kamera, die auf den Lüfter gerichtet ist, durchgeführt werden.

Die erfindungsgemäßen Konzepte haben eine Reihe von Vortei ¬ len. Im Gegensatz zu gängigen Lüftern wird der vorgeschlagene „selbstdrehende Lüfter" von einem sich mit den Rotorblättern drehenden Stromwandler versorgt. Er arbeitet selbstregulie ¬ rend, da seine Drehzahl abhängig von der Stromstärke des stromdurchflossenen Leiters (z.B. eine runde Stromschiene), dessen Netzfrequenz und der Massenträgheit der drehbar gela ¬ gerten Lüfter-Baugruppe ist. Bei größeren Stromstärken wird auch mehr Luftkonvektion zur Kühlung benötigt, somit passt sich der Lüfter bedarfsgerecht, ohne eine aufwendige und an ¬ fällige Steuerung, durch Erhöhung der Drehzahl an. Wird keine oder nur eine geringe Kühlleistung benötigt, sorgt die geringere Drehzahl für eine verlängerte Lebensdauer der Bau ¬ gruppe .

Gängige Lüfter werden über einen einphasigen Wechselstrommo ¬ tor oder einem EC-Motor betrieben. Jedoch unterliegen die Kommutator-Bürsten eines Wechselstrommotors einem erhöhten Verschleiß oder verursachen unter Umständen sogar Bürsten ¬ feuer. Sie sind somit für einen Einsatz in einem hermetisch geschlossenen Gasraum ungeeignet. Einphasige Asynchronmotoren hingegen benötigen einen Start-Kondensator, dessen Lebens ¬ dauer ebenfalls beschränkt ist. Die weitverbreiteten EC- Motoren funktionieren nur in Zusammenhang mit einer elektro ¬ nischen Steuerung, die ein dreiphasiges Drehfeld für den Mo ¬ tor generiert. Doch neben der eingeschränkten Lebensdauer der Steuerelektronik, durch den Einsatz von vielen Elektronikbau ¬ teilen (mitunter auch Kondensatoren) , kann es zu Störungen durch das starke Magnetfeld des stromdurchflossenen Leiters kommen. Von einer Plazierung in unmittelbarer Nähe zum strom ¬ durchflossenen Leiter ist somit abzusehen. Darüber hinaus ist in hermetisch geschlossenen Systemen ein Austausch von defek ¬ ten Komponenten nicht mehr möglich. Im Gegensatz zu gängigen Lüftern mit viel Steuerelektronik wird beim „selbstdrehende Lüfter" nur auf wenige und sehr robuste Bauteile zurückgeg ¬ riffen. Die Lebensdauer von Spulen und Dioden ist deutlich größer als die von aufwendigen elektronischen Schaltungen (mitunter auch mit Kondensatoren) . Daher eignet sich der selbstdrehende Lüfter besser für einen Einsatz in hermetisch geschlossenen Systemen und in unmittel ¬ barer Nähe zu stromdurchflossenen Leitern, als andere gängige Lüfter-Systeme. Optional kann die korrekte Funktion des Lüf- ters über Hall-Sensoren und/oder eine Kamera, die auf den Lüfter gerichtet ist, überprüft werden. Dadurch kann durch Einbindung einer Meldestelle (z.B. die Leitwarte der Schalt ¬ anlage) unmittelbar auf eine Fehlfunktion des Lüfters rea ¬ giert werden.

Die Erfindung wurde im Zusammenhang mit einer Mittelspan ¬ nungsschaltanlage beschrieben, ist aber nicht auf diesen An ¬ wendungsfall beschränkt, sondern kann in unterschiedlichsten technischen Konstellationen zum Einsatz kommen, bei denen ei- ne aktive Kühlung vorgesehen wird. Insbesondere kann die er ¬ findungsgemäße Kühlung auch in Nieder- und Hochspannungsanla ¬ gen (mit ggf. erforderlichen Anpassungen) eingesetzt werden. Auch eine Verwendung für Rechnerkühlung ist u.U. sinnvoll.