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Title:
COOLING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/050074
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a novel cooling system (100) in which waste heat that is to be dissipated is firstly absorbed by an electron emission layer (15). The heat induces a discharge of electrons (13) from the surface of the electron emission layer, whereby the electrons are drawn off by a suction electrode (10), which is located on a positive potential located opposite the emission layer (15). The thermal energy carried along by the electrons (13) induces a heat transfer from the electron emission layer (15) to the suction electrode (10). The intensity of the electron flow can be controlled by the bias voltage of a grid (12), which is arranged between the electron emission layer (15) and the suction electrode (10). The surface of the electron emission layer (15) is preferably comprised of alkaline-earth metals such as barium or cesium.

Inventors:
SUTHOFF BURKHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/013267
Publication Date:
July 12, 2001
Filing Date:
December 23, 2000
Export Citation:
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Assignee:
PFANNENBERG OTTO GMBH (DE)
SUTHOFF BURKHARD (DE)
International Classes:
F25B21/00; H01J45/00; (IPC1-7): F25B21/00; H01J45/00
Foreign References:
US5675972A1997-10-14
US3254244A1966-05-31
DE2550966A11976-05-20
US5312514A1994-05-17
EP0404093A21990-12-27
DE3730830A11989-03-23
Other References:
"Boiling fridges", NEW SCIENTIST PLANET SCIENCE, 24 January 1998 (1998-01-24), XP002165907, Retrieved from the Internet [retrieved on 20010424]
Attorney, Agent or Firm:
Richter, Joachim (Neuer Wall 10 Hamburg, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Kühlvorrichtung (100), enthaltend eine an dem zu kühlenden Ge genstand anzubringende ElektronenEmissionsschicht (15), eine im Abstand zur ElektronenEmissionsschicht angeordnete Saugelek trode (10) sowie eine Spannungsquelle (16), deren negativer Pol mit der ElektronenEmissionsschicht und deren positiver Pol mit der Saugelektrode verbunden ist.
2. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen ElektronenEmissionsschicht (15) und Saugelektro de (10) mindestens ein Gitter (12) angeordnet ist, welches mit einer vorzugsweise regelbaren Spannungsquelle verbunden ist.
3. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der ElektronenEmissionsschicht (15) Elektride oder ein Erdalkalimetall, vorzugsweise Cäsium oder Barium, ent hält.
4. Kühlvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der ElektronenEmissionsschicht (15) auf einer Schicht, welche Wolfram enthält, angeordnet ist.
5. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der ElektronenEmissionsschicht (15) zur Oberflächenvergrößerung und zur Erleichterung eines Elektroden austritts aus der ElektronenEmissionsschicht (15) eine Oberflä chenprofilierung aufweist.
6. Kühivorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der ElektronenEmissionsschicht (15) eine dreidimensionale Struktur (14) aufweist, vorzugsweise durch Aus bildung von Vertiefungen und/oder Erhöhungen.
7. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenprofilierung der ElektronenEmissionsschicht (15) aus erhaben ausgebildeten, spitzenförmigen Vorsprüngen oder aus kraterförmigen Profilen (15') mit ringförmigen Erhebungen (15'a) und ringförmigen Vertiefungen (15'b) besteht, wobei an den Kanten (15'c) bildenden Übergängen zwischen den ringförmigen Erhöhungen (15'a) und den ringförmigen Vertiefungen (15'b) Kan teneffekte derart hervorgerufen werden, daß an den Kanten (15'c) eine erhöhte Elektrondenemission erhalten wird.
8. Kühivorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ElektronenEmissionsschicht (15) und der Sau elektrode (10) ein Vakuum vorliegt.
9. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Einrichtung zur Erzeugung eines Magnetfeldes im Be reich der Oberfläche der ElektronenEmissionsschicht (15) aufweist.
10. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die ElektronenEmissionsschicht (15) radioaktive Elemente, die einem ßZerfall unterliegen, enthält.
11. Kühivorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die ElektronenEmissionsschicht (15) als Dünnschichtfolie auf einem hochleitenden Material, vorzugsweise auf Gold, ausgebildet ist.
12. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugelektrode (10) entsprechend der Elektronen Emissionsschicht (15) eine Oberflächenprofilierung zur Oberfiä chenvergrößerung und zur Erleichterung eines Elektronenaustritts aus der ElektronenEmissionsschicht (15) aufweist.
13. Kühlvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugelektrode (10) Vorsprünge (11) aufweist, die einen Elektronenaustritt aus der ElektronenEmissionsschicht (15) er leichtern.
14. Verfahren zur Kühlung eines Gegenstandes, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Gegenstand eine ElektronenEmissionsschicht (15) und mit Abstand zur ElektronenEmissionsschicht eine Saugelek trode (10) angeordnet wird, und dass die Elektronen Emissionsschicht (15) gegenüber der Saugelektrode (10) auf ein negatives elektrisches Potenzial gelegt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ElektronenEmissionsschicht (15) und der Sau elektrode (10) ein Gitter (12) angeordnet wird und dass der Fluss der Elektronen (13) von der ElektronenEmissionsschicht zur Sau elektrode durch ein an das Gitter angelegtes elektrisches Potenzi al kontrolliert wird.
16. Kühlsystem enthaltend eine Sekundärkühlung, insbesondere in Form einer Konvektionskühlung, dadurch gekennzeichnet, dass es eine am zu kühlenden Gegenstand anzubringende Kühl vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 enthält, deren Saugelektrode (10) von der Sekundärkühlung gekühit wird.
Description:
Kühlvorrichtung Anwendungsgebiet Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kühivorrichtung, ein Verfahren zur Kühlung eines Gegenstandes sowie ein Kühlsystem, welches insbesonde- re für Schaltschränke geeignet ist.

Stand der Technik Unter Wärme versteht man eine Energie, die in Form von unregelmäßigen atomaren beziehungsweise molekularen Bewegungen vorliegt. Da auf- grund des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik die Entropie (Unord- nung) eines Systems nur zunehmen oder gleich bleiben kann, findet bei allen praktischen Umwandlungen einer Energieart in eine andere Energie- art eine Erzeugung von Wärme statt, wobei diese Wärmeenergie der um- gewandelten Nutzenergie verloren geht. Man ist daher bemüht, diese "Abwärme"möglichst gering zu halten beziehungsweise überhaupt nicht erst auftreten zu lassen. Solchen Bestrebungen zur Vermeidung von Ab- wärme sind allerdings aufgrund der physikalischen beziehungsweise thermodynamischen Gesetzmäßigkeiten theoretische Grenzen gesetzt, welche nicht überschritten werden können. Es ist daher unvermeidlich, dass bei vielen praktischen Vorgängen Abwärme anfällt, welche möglichst effizient abzuführen ist, um das Funktionieren des entsprechenden Sy- stems zu gewährleisten.

Ein wichtiges Beispiel für Abwärme erzeugende Prozesse sind elektrische Vorgänge, wie sie in elektrotechnischen Anlagen, Schaltschränken, elek- trischen Schaltungen oder mikroelektronischen Bausteinen auftreten. Im Inneren eines solchen Systems wird infolge von Reibungsvorgängen der Elektronen, die die elektrische Leitung tragen, eine zum Widerstand R und dem Quadrat des elektrischen Stromes 12 proportionale Verlustleistung erzeugt, welche in Form von Abwärme auftritt. Die Abwärme schlägt sich dabei wie eingangs erläutert in einer Erhöhung der kinetischen Energie der Atome und Moleküle beziehungsweise in einer Erhöhung ihrer Schwingungsamplitude im Festkörpergitter nieder.

Für die Kühlung von Gegenständen sind verschiedene Verfahren bekannt, welche grundsätzlich auf dem Prinzip beruhen, dass ein kühlerer Gegen- stand (Wärmesenke) mit einem wärmeren Gegenstand (Wärmequelle) derart in Verbindung gebracht wird, dass aufgrund des thermodynami- schen Bestrebens, einen Gleichgewichtszustand anzunehmen, Wärmee- nergie von der Wärmequelle zur Wärmesenke überfließt. Die Übertragung der Wärmeenergie kann dabei zum einen durch Wärmeleitung stattfinden, bei welcher auf mikroskopischem Niveau die Bewegungsenergie der Ato- me beziehungsweise Moleküle durch Stoßprozesse von einem Teilchen auf das nächste übertragen wird. Die Rate, mit welcher durch Wärmelei- tung Wärmeenergie übertragen wird, ist proportional zur an der Wärme- übertragung beteiligten Kontaktfläche, zu einer materialspezifischen Wär- meleiffähigkeit X sowie zum Temperaturgradienten (Temperaturdifferenz pro Abstand) zwischen der Wärmequelle und der Wärmesenke.

Ein weiterer Mechanismus zum Transport von Abwärme ist die Konvek- tion. Hierbei wird die Abwärme zunächst auf ein bewegliches Medium wie zum Beispiel eine Kühiflüssigkeit oder ein Gas übertragen, und sodann mit der Materie dieses Kühimediums abtransportiert. Die Geschwindigkeit die- ses Abtransportes wird durch die Bewegungsgeschwindigkeit des Kühl- mediums bestimmt und kann somit verhältnismäßig hohe Werte erreichen.

Schließlich besteht in der Abstrahlung von Wärmeenergie in Form von elektromagnetischer Wärmestrahlung ein weiterer Mechanismus zur Ab- gabe von Abwärme. Die Transportgeschwindigkeit der Wärmeenergie ist hierbei die Lichtgeschwindigkeit, wobei die Rate der Wärmeabgabe ge- mäß dem Stefan-Bolzmann'schen-Gesetz proportional zur abstrahlenden Oberfläche sowie der vierten Potenz der Temperaturdifferenz ist. Das heißt, dass vornehmlich bei hohen Temperaturdifferenzen zwischen Wär- mequelle und Wärmesenke eine hohe Rate der Wärmeabgabe durch Ab- strahlung erzielt werden kann.

Bei der Abführung von Abwärme, wie sie z. B. bei elektronischen Bauele- menten in Schaltschränken auftritt, kommt es darauf an, die Abwärme schnell und sicher vom Entstehungsort weg zu leiten. Andernfalls kann es nämlich zu einer Überhitzung und damit zu einer Zerstörung elektronischer Bauteile kommen. Daher werden zum Beispiel Lüftungen eingesetzt, bei denen ein starker Ventilator Kühlungsluft an der Oberfläche der Bauteile entlang bläst und somit für eine schnelle Ableitung der Wärme über Kon- vektion sorgt. Darüber hinaus ist es bekannt, auf zu kühlenden Bauteilen wie zum Beispiel Mikroprozessoren großflächige Kühlkörper aus Metall anzubringen, welche für eine schnelle Weiterleitung der Verlustwärme vom Entstehungsort und deren Übergabe an die Konvektionskühlung sor- gen sollen. Nachteilig bei den genannten Lösungen ist, dass sie einen er- heblichen konstruktiven Aufwand mit mechanisch bewegten Teilen erfor- dern, die einem hohen Verschleiß unterliegen. Ferner lässt der Wirkungs- grad derartiger Vorrichtungen häufig zu wünschen übrig, und die Kühtsy- steme sind mit dem Einsatz umweltgefährdender Stoffe verbunden.

Aufgabe. Lösung. Vorteil Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine neuartige Kühlvor- richtung zur Verfügung zu stellen, welche umweltfreundlich, kostengünstig, verschleißarm, möglichst wartungsfrei und konstruktiv einfach sein soll.

Ferner soll die Kühlvorrichtung einen hohen Wirkungsgrad bei einer Kühl- leistung bis zu tiefen Temperaturen, vorzugsweise bis-80° C, gewährlei- sten sowie an verschiedene technische Rahmenbedingungen anpassbar sein. Weiterhin soll die Kühivorrichtung möglichst auch autonom mit Batte- rien oder Akkumulatoren betrieben werden können.

Diese Aufgabe wird durch eine Kühlvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelost.

Die erfindungsgemäße Kühlvorrichtung enthält demnach eine Elektronen- Emissionsschicht, die an dem zu kühlenden Gegenstand anzubringen ist, ferner eine im Abstand zur Elektronen-Emissionsschicht angeordnete Saugelektrode sowie eine Spannungsquelle, deren negativer Pol mit der Elektronen-Emissionsschicht und deren positiver Pol mit der Saugelektro- de verbunden ist.

Die Kühlvorrichtung transportiert die abzuführende Abwärme mit Hilfe von Elektronen. Normalerweise sind Elektronen innerhalb eines Festkörpers durch chemische Bindungen bei bestimmten Atomen beziehungsweise Molekülen gebunden. Bei vielen Festkörpern wie insbesondere den Me- tallen entstehen jedoch aufgrund quantenmechanischer Niveau- überlagerungen (energetische) Leitungsbänder, in denen sich die Valenz- elektronen frei innerhalb des Festkörpers bewegen können. Derartige Va- lenzelektronen transportieren mit ihrer Bewegungsenergie auch Wärmee- nergie und sind darüber hinaus, wenn eine elektrische Spannungsquelle an den Festkörper angeschlossen wird, die Träger des elektrischen Stromflusses. Der Bewegungsraum der Valenzelektronen ist im wesentli- chen auf das Innere des Festkörpers eingeschränkt. Im Festkörper befin- den sich die Elektronen in einem so genannten Potenzialtopf, den sie nur verlassen können, wenn sie eine entsprechend hohe Bewegungsenergie mitbringen, welche ihnen die Überwindung der Potenzialstufe an der Oberfläche des Festkörpers erlaubt. Die für die Elektronen des obersten Valenzbandes eines Festkörpers notwendige Energie zum Verlassen des Festkörpers wird als Aktivierungsenergie bezeichnet und stellt eine Mate- rialkonstante dar. Da aufgrund der statistischen Verteilung der Wärme- energie in einem Festkörper immer einige Elektronen eine sehr hohe Energie haben, die über der Aktivierungsenergie liegt, können immer eini- ge Elektronen den Festkörper verlassen. Das heißt, dass ein derartiger Festkörper von einer"Elektronenwolke"in unmittelbarer Nähe der Ober- fläche umgeben ist. Die quantitative Beschreibung des Flusses der frei werdenden Elektronen erfolgt durch die so genannte Richardsonsche Gleichung. Bei Temperaturen um 20° C legen die frei gewordenen Elek- tronen Wege typischerweise mit einer Geschwindigkeit von ca. 3500 m/s zurück.

Die vorliegende Erfindung nutzt nun diesen Effekt der frei werdenden Elektronen zur Ableitung von Abwärme aus. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Elektronen-Emissionsschicht vorgesehen, welche mit dem zu kühlenden Gegenstand zu verbinden ist. Gegebenenfalls kann die Elek- tronen-Emissionsschicht auch als Teil des zu kühlenden Gegenstandes selbst ausgebildet werden. Die Elektronen-Emissionsschicht nimmt zu- nächst-zum Beispiel über Wärmeleitung-Abwärme aus dem zu kühlen- den Gegenstand auf. Diese Wärmeenergie wird unter anderem in den Valenzelektronen der Elektronen-Emissionsschicht gespeichert. Hierdurch steigt der Anteil an Elektronen hoher Energie, welche die Aktivierungse- nergie überwinden und die Elektronen-Emissionsschicht somit verlassen können. Die austretenden Elektronen nehmen dabei die ihnen eigene ki- netische Energie aus der Elektronen-Emissionsschicht mit. Sie entziehen mit anderen Worten dieser Schicht Wärmeenergie. Ohne weitere Maß- nahmen würde es jedoch schnell zu einem Gleichgewichtszustand zwi- schen Elektronenwolke und Elektronen-Emissionsschicht kommen, das heißt, dass pro Zeiteinheit genau so viele Elektronen aus der Elektronen- Emissionsschicht austreten würden, wie Elektronen aus der Elektronen- wolke zurück in die Elektronen-Emissionsschicht eintreten. Eine Netto- Abfuhr von Wärmeenergie könnte somit nicht stattfinden. Um dieses Gleichgewicht auszusetzen und um für eine ständigen Abfuhr von Wär- meenergie aus der Elektronen-Emissionsschicht zu sorgen, ist erfin- dungsgemäß die Saugelektrode im Abstand zur Elektronen-Emissions- schicht vorgesehen. Durch das Anlegen einer Spannungsquelle zwischen Saugelektrode (Anode) und Elektronen-Emissionsschicht (Kathode) wird ein Potenzialgefälle zwischen beiden Elektroden hergestellt, welches die ausgetretenen Elektronen zur Saugelektrode zieht. Dort werden die Elek- tronen dann in das Festkörpermaterial der Saugelektrode übernommen und zur Spannungsquelle geleitet. Die Elektronen werden somit ständig aus der Elektronenwolke um die Elektronen-Emissionsschicht entfernt, sodass dort effektiv ein Abfluss energiereicher Elektronen aus der Elektro- nen-Emissionsschicht erfolgt. Wie bereits oben erläutert, bewegen sich dabei die Elektronen mit einer sehr hohen Geschwindigkeit von typischer- weise 3500 m/s, so dass ein extrem schneller Wärmetransport von der Elektronen-Emissionsschicht, die gemäß, der Polung der Spannungsquelle als Kathode geschaltet ist, zur Absaugelektrode, die als Anode geschaltet ist, stattfindet.

Die Vorteile der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung liegen in einem effi- zienten und schnellen Transport von Abwärme. Dieser Transport findet ohne aufwendige konstruktive Maßnahmen und ohne den Einsatz beweg- licher mechanischer Teile statt, so dass auch quasi kein Verschleiß an der Kühleinheit stattfinden kann, und dass die Vorrichtung auf lange Zeit, typi- scherweise zehn Jahre, wartungsfrei betrieben werden kann. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Kühlung ist, dass sie völlig geräuschlos arbeitet und quasi keinen zusätzlichen Platzbedarf für Kühlelemente auf- weist.

Bei einer Weiterbildung der Erfindung wird zwischen Elektronen- Emissionsschicht und Saugelektrode ein Gitter angeordnet, welches mit einer vorzugsweise regelbaren Spannungsquelle verbunden ist. Durch ein derartiges Gitter kann der Potenzialverlauf auf dem Weg zwischen der Elektronen-Emissionselektrode und der Saugelektrode verändert und nach Belieben eingestellt werden, wodurch sich der Strom der energierei- chen Elektronen von der Elektronen-Emissionsschicht zur Saugelektrode regeln lässt. Zu diesem Zweck wird an dem Gitter eine gegenüber der Elektronen-Emissionsschicht negative Spannung angelegt, welche absto- Bend auf die Elektronen der Elektronenwolke um die Elektronen- Emissionsschicht wirkt. Das Gitter steuert somit den Potenzialverlauf auf dem Weg zwischen der Elektronen-Emissionsschicht und der Saugelek- trode. Der Elektrodenstrom wird mit Hilfe der Coulombschen Kräfte ge- steuert, um eine Wasserbildung innerhalb des Kühiraumes zu unterdruck- ken. Des weiteren ist dadurch die Möglichkeit gegeben, die Kühlleistung entsprechend den technischen Notwendigkeiten variabel zu gestalten. An- stelle eines Gitters kann auch ein Mehrfachgitter eingesetzt werden, wo- durch die Steuerung verbessert wird. Das Gitter verhindert somit den Durchgriff der positiven Spannung der Saugelektrode (Anode) in einem Ausmaß, welches sich durch die negative Spannung an dem Gitter regeln lässt. Eine elektrische Leistungsaufnahme des Gitters selbst findet dabei nicht statt. Auf diese Weise kann die Kühileistung der Kühivorrichtung ge- nau dem jeweiligen Bedarf angepasst werden. insbesondere kann verhin- dert werden, dass zu Beginn eines Küh ! prozesses eine zu hohe Kühilei- stung auftritt, welche zu einer Vereisung des zu kühlenden Gegenstandes beziehungsweise der Elektronen-Emissionsschicht führen könnte.

Nach einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann die Oberfla- che der Elektronen-Emissionsschicht ein Erdalkalimetall, vorzugsweise Cäsium (Cs) oder Barium (Ba), oder Elektride oder Mischungen hiervon enthalten beziehungsweise ganz aus diesen Substanzen bestehen. Bei Erdalkalimetallen ist die Aktivierungsenergie vergleichsweise gering, so- dass bereits wenige Elektronenvolt (eV) genügen, um Elektronen für einen Wärmetransport freizusetzen. Elektride sind spezielle Salze, die eine sehr lockere Bindung der Valenzelektronen aufweisen, was wiederum zu einer leichten Verfügbarkeit wärmetransportierender Elektronen beiträgt.

Weiterhin können die genannten Stoffe vorzugsweise auf einer Schicht, welche Wolfram (W) enthält oder hieraus besteht, angeordnet sein. Eine Kombination von Erdalkalimetallen mit Wolfram oder vergleichbaren Ele- menten führt zu einer weiteren Herabsetzung der Aktivierungsenergie und damit zu einem leichteren Austritt der für den Wärmetransport notwendi- gen Elektronen.

Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung weist die Oberfläche der Elektronen-Emissionsschicht eine Oberflächenprofilierung, z. B. eine drei- dimensionale Struktur auf, welche vorzugsweise durch die Ausbildung von Vertiefungen (Furchen, Rillen, Gräben) entsteht. Denkbar ist jedoch auch jede andere Gestaltung der Oberflächenstruktur, welche dem Ziel dient, die Größe der Grenzfläche zwischen der Elektronen-Emissionsschicht und Umgebung zu erhöhen, wodurch sich entsprechend die Rate der austre- tenden Elektronen erhöht. In gleicher Weise, wie die Elektronen- Emissionsschicht mit einer Oberflächenprofilierung versehen ist, kann die Oberfläche der Saugelektrode an ihrer der Elektronen-Emissionsschicht zugekehrten Seite mit einer Profilierung versehen sein.

Bevorzugterweise wird zwischen der Elektronen-Emissionsschicht und der Saugelektrode ein Vakuum erzeugt. Dieses Vakuum stellt sicher, dass die freie Weglänge der Elektronen hinreichend groß ist, so dass sie ohne Kol- lisionen mit Gasatomen oder Gasmolekülen von der Elektronen- Emissionsschicht zu der Saugelektrode fliegen können. Ein derartiges Va- kuum trägt somit erheblich zur Steigerung der Wärmeübertragungs- geschwindigkeit und-effizienz bei.

Nach einer anderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kühivorrich- tung enthält diese eine Einrichtung zur Erzeugung eines Magnetfeldes im Bereich der Oberfläche der Elektronen-Emissionsschicht. Ein derartiges Magnetfeld wirkt sich positiv und lenkend auf die Bewegung der Elektro- nen aus, welche die Wärmeübertragung bewirken. Aufgrund der Lorentz- Kraft bewegen sich Elektronen in einem Magnetfeld auf Kreis-bezie- hungsweise Spiralbahnen um die magnetischen Feldlinien herum. Bei ei- nem vorzugsweise senkrecht zur Oberfläche der Elektronen-Emissions- schicht gerichteten Magnetfeld bewirkt dieses Magnetfeld somit, dass tan- gential zur Oberfläche gerichtete Bewegungskomponenten der Elektronen in kreisförmige Bahnbewegungen umgelenkt werden. Bewegungen der Elektronen senkrecht zur Oberfläche der Elektronen-Emissionsschicht (das heißt in Richtung des Magnetfeldes) werden dagegen vom Magnet- feld nicht beeinflusst. Auf diese Weise werden die aus der Elektronen- Emissionsschicht ausgetretenen Elektronen quasi über der Oberfläche gefangen gehalten, ohne dass jedoch ihre Bewegung senkrecht zur Ober- fläche und damit zur Saugelektrode hin beeinträchtigt würde. Ferner las- sen sich mit Hilfe der Magnetfelder die Austrittsenergien von Elementen wie zum Beispiel Barium um einige Elektronenvolt reduzieren, so dass Austrittsenergien von weniger als 1,0 eV erzielt werden können.

Nach einer anderen Weiterentwicklung der Erfindung, enthält die Elektro- nen-Emissionsschicht radioaktive Elemente, die einen ß-Zerfall erleiden (ß-Strahler). Durch den ß-Zerfall werden spontan Elektronen freigesetzt, so dass in der Elektronen-Emissionsschicht auch dann Elektronen für den Wärmetransport zur Verfügung stehen, wenn aufgrund tiefer Temperatu- ren nicht ausreichend viele thermisch aktivierte Elektronen vorhanden sind. Hiermit lässt sich auch beim Ausfall der Beschleunigungsspannung an der Saugelektrode eine Sicherheitskühlung verwirklichen.

Die Elektronen-Emissionsschicht kann auch als Dünnschichtfolie auf ei- nem hochleitenden Material, vorzugsweise auf Gold, ausgebildet sein. Ein derartiges elektrisch und thermisch leitfähiges Material sorgt für einen gu- ten Transport der Abwärme innerhalb der Elektronen-Emissionsschicht.

Schließlich kann in einer Weiterentwicklung der Saugelektrode letztere Vorsprünge wie z. B. Kanten aufweisen, die einen Elektronenaustritt aus der heißen Elektronen-Emissionsschicht ermöglichen und den kürzesten Weg von der Kathode zur Anode bereitstellen.

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Kühlung eines Gegen- standes, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass auf dem Gegenstand eine Elektronen-Emissionsschicht und mit Abstand zu dieser Elektronen- Emissionsschicht eine Saugelektrode angeordnet wird, und dass die Elek- tronen-Emissionsschicht gegenüber der Saugelektrode auf ein negatives elektrisches Potenzial gelegt wird. Das heißt, dass die Elektronen- Emissionsschicht als Kathode und die Saugelektrode als Anode betrieben wird. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann in der oben im Zu- sammenhang mit der Kühlvorrichtung erläuterten Weise eine Kühlung stattfinden, bei der Elektronen thermische Energie aus der Elektronen- Emissionsschicht zur Saugelektrode transportieren. Dabei machen sich die Oberflächeneigenschaften an der Elektronen-Emissionsschicht positiv bemerkbar. Da nämlich an der Oberfläche die"heißen"Elektronen sich besonders häufig aufhalten und die Bindungsstärke an der Oberfläche gegenüber dem Inneren des Festkörpers reduziert ist, liegt es sehr nahe, dass diese Elektronen die Oberfläche verlassen und sich zur Saugelektro- de bewegen. Beim Verlassen des Festkörpers nehmen die Elektronen ihre Bewegungsenergie als individuelle Wärmeenergie mit. Dies führt zu einer Temperaturerniedrigung der Elektronen-Emissionsschicht. Die von den Elektronen transportierte Energie gelangt zur Anode, die sich langsam aufheizt. Es ist daher in der Regel erforderlich, die Anode (Saugelektrode) mit anderen Verfahren, die konventioneller Art sein können, zu kühlen.

Wichtig ist dabei jedoch, dass ein schneller und effizienter Abtransport von Wärme von den kritischen Bauteilen wie zum Beispiel Mikroprozessoren oder elektronischen Schaltungen stattgefunden hat, so dass die Wärme dann unter weniger kritischen Bedingungen von der Saugelektrode weiter verteilt und abgeführt werden kann. Die Saugelektrode kann insbesondere über einen separaten Peltier-Effekt oder einen thermoakustischen Effekt gekühlt werden.

Der Fluss der Elektronen wird dabei von der Elektronen-Emissionsschicht zu der Saugelektrode durch ein elektrisches Potenzial kontrolliert, welches an ein zwischen der Elektronen-Emissionsschicht und der Saugelektrode angeordnetes Gitter angelegt ist. Durch ein derartiges elektrisches Poten- zial kann die Intensität des Elektronenstromes von der Elektronen- Emissionsschicht zu der Saugelektrode leistungslos gesteuert werden.

Damit erhält man einen weiteren Freiheitsgrad, welcher für eine manuelle oder automatische situationsbedingte Steuerung ausgenutzt werden kann.

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Kühisystem, welches eine Sekundär- kühlung enthält, die insbesondere in Form einer Konvektionskühlung (zum Beispiel durch Luft oder Wasser) verwirklicht sein kann. Das Kühlsystem ist dadurch gekennzeichnet, dass es eine an dem zu kühlenden Gegen- stand anzubringende Kühlvorrichtung der oben erläuterten Art enthält, de- ren Saugelektrode von der Sekundärkühlung gekühit wird. Ein derartiges Kühlsystem ist beispielsweise in Schaltschränken elektrischer Bauteile einsetzbar, in welchen aufgrund elektrischer Ströme ein hoher Anfall von Verlustwärme stattfindet, welche zum Schutz der Bauteile möglichst schnell vom Entstehungsort abzuleiten ist. Das Kühlsystem kann jedoch auch vorteilhaft bei vielen anderen Wärmeproduzenten eingesetzt werden, so zum Beispiel bei Lichterzeugern.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren An- sprüchen gekennzeichnet.

Kurzbeschreibung der Zeichnung Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft erläu- tert. Es zeigen : Fig. 1 eine schematische Darstellung zum Funktionsprinzip der Er- findung ; Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Kühlsystem ; Fig. 3 einen speziellen Schichtaufbau des Kühlsystems ; Fig. 4 den Kühistrom einer Kühlvorrichtung mit Ba auf W in Abhän- gigkeit von der Verlusttemperatur ; Fig. 5 den Kühistrom einer Kühivorrichtung mit Cs auf W in Abhän- gigkeit von der Verlusttemperatur ; Fig. 6 die Abstrahlenergie von Elektronenströmen kathodenseitig in Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz ; und Fig. 7 eine schematische Darstellung der Oberfläche einer Elektro- nen-Emissionsschicht mit einer Oberflächenprofilierung und Fig. 8 eine Seitenansicht einer Saugelektrode und der Elektronen- Emissionsschicht mit sich gegenüberliegenden Oberflächen- profilierungen.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung und bester Weg zur Ausführung der Erfindung Fig. 1 zeigt schematisch das Funktionsprinzip der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung 100. An einem zu kühlenden Gegenstand (nicht darge- stellt) anfallende Abwärme wird von der Elektronen-Emissionsschicht 15 absorbiert. Die Wärmeenergie wird dabei insbesondere von den Elektro- nen des Materials aufgenommen, wodurch einige Elektronen eine ausrei- chend hohe Energie bekommen, um die Oberfläche der Elektronen- Emissionsschicht 15 zu verlassen. Diese Elektronen umgeben die Ober- fläche der Elektronen-Emissionsschicht 15 als eine Ladungswolke. Erfin- dungsgemäß wird nun im Abstand zur Oberfläche der Elektronen- Emissionsschicht 15 eine Saugelektrode 10 angeordnet und über eine Spannungsquelle, zum Beispiel eine Batterie 16, wird an die Elektronen- Emissionsschicht 15 ein negatives Potenzial (Kathode) und an die Sau- elektrode 10 ein positives Potenzial (Anode) gelegt. Durch diese Poten- zialdifferenz werden Elektronen 13 aus der Ladungswolke um die Elektro- nen-Emissionsschicht 15 herum zur Saugelektrode 10 hin abgesaugt. Die Elektronen nehmen dabei jedes Mal über ihre kinetische und potenzielle Energie einen Teil der Wärmeenergie der Elektronen-Emissionsschicht zur Saugelektrode 10 hin mit. Über Sekundärkühimaßnahmen (nicht darge- stellt) wird diese Wärme von der Saugelektrode 10 abgeführt. Der Fluss der Elektronen 13 von der Elektronen-Emissionsschicht 15 zur Saugelek- trode sorgt somit für einen Wärmetransport, welcher ohne mechanisch bewegliche Teile und damit verschleißfrei und geräuschlos, gleichzeitig jedoch mit hohem Wirkungsgrad und hoher Geschwindigkeit stattfindet.

Über ein zwischen der Elektronen-Emissionsschicht 15 und der Saugelek- trode 10 angeordnetes Gitter 12 oder ein Mehrfachgitter, an welches ein (gegenüber der Elektronen-Emissionsschicht 15) negatives Potenzial ge- legt werden kann, lässt sich der Strom der Elektronen 13 bedarfsgerecht kontrollieren.

Die an der Anode 10 ankommende Wärme heizt diese auf. Diese Wärme wiederum kann über Strahlung zunächst die Kathode noch zusätzlich zu der ohnehin vorhandenen Verlustwärme aktivieren, sodass ein intensive- rer Elektronenausstoß ausgelöst wird, der zur explosionsartigen Kühlung führen kann. Dieser Vorgang lässt sich über das Gitter 12 steuern, wenn eine entsprechende negative Vorspannung hieran den Elektronenfluss zur Reduzierung der Kühlleistung drosselt.

Man kann ferner die gestaute Wärme in elektrische Energie umwandeln.

Dies kann zum Beispiel in Form von Szintillationen von Barium und einem Glasleiter geschehen, wobei das Licht zu einer Fotozelle geleitet wird, die es in elektrische Energie umwandelt. Diese elektrische Energie ist spei- cherfähig und kann zum Beispiel nutzbringend über Peltier-Elemente in Kälte umgewandelt werden.

Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Kühlung bestehen darin, dass sie keinen Einsatz umweltbelastender Stoffe erfordert, dass sie Kühilei- stungen bis-80° C ermöglicht, dass sie für einen Betrieb mit Batterien ge- eignet ist, und dass man sie flexibel an verschiedene technische Gege- benheiten anpassen kann. Überschlagsrechnungen ergeben, dass eine erfindungsgemäße Kühivorrichtung mit Kosten von ca. 0,98 Dollar pro Watt betrieben werden könnte. Die Kühlleistung liegt bei 4 Watt pro Qua- dratzentimeter und der Materialaufwand bei 0,3 Kilogramm pro Watt. Eine Geräuschentwicklung findet bei dem erfindungsgemäßen Kühiverfahren nicht statt. Die Kühlzelle ist den technischen Bedürfnissen anpassbar, das heißt es können mehrere Zellen zu einem Block vereint werden. Die Vor- richtung besitzt bei geringem Gewicht einen kompakten Aufbau. Die Ge- nauigkeit der Temperaturregelung ist garantiert, und die gewünschte Käl- teleistung kann schnell und ohne Trägheitseffekt erreicht werden.

Vorzugsweise befindet sich im Raum zwischen der Elektronen-Emissions- schicht 15 und der Saugelektrode 10 ein Vakuum. Zur Bereitstellung die- ses Vakuums ist eine entsprechende Vakuumtechnik erforderlich.

Bei einer Weiterentwicklung der Erfindung kann der Austritt von Elektro- nen auch durch Licht unterstützt werden. Dazu müssten neben den Erdal- kalimetallen auf photosensible Dotierungen in den Schichten eingebaut werden. Dann wären bereits Fotodioden in der Lage, den Leitungstrans- port von schnellen Elektronen in der Kühlvorrichtung auszulösen.

Weiterhin sind auch Folien in Verbundbauweise denkbar. Solche Folien würden eine uneingeschränkte Anpassung an zu kühlende Wärmeräume bedeuten. Der Vakuum-Spalt wäre mit Dickglaszellen in Kleinformat zu realisieren, welche die Leitdrähte eingeschweißt hätten.

Die Elektronen-Emissionsschicht 15 und/oder die Saugelektrode 10 ist mit einer strukturierten Oberfläche 14 dargestellt, deren dreidimensionale Formgebung zu einer erhöhten effektiven Oberfläche führt und damit zu einem verstärkten Austritt von Elektronen aus dem Inneren des Materials.

Die Gestaltung struktureller Kathodenoberflächen kann insbesondere durch Bedampfungsmatrizen erfolgen.

In ähnlicher Weise ist die Oberfläche der Saugelektrode 10 mit einer Saugprofilierung 11 versehen. Diese Profilierung ist so zu wählen, dass sie die Absaugung der Elektronen von der Elektronen-Emissionsschicht 15 unterstützt.

Die Saugelektrode 10 nimmt die von den Elektronen 13 übertragene Wärme auf. Es ist daher für eine konventionelle Kühlung der Saugelektro- de 10 zu sorgen. Dabei können insbesondere Energie-umwandelnde Ele- mente eingesetzt werden, welche die Wärmeenergie der Saugelektro- de 10 vorzugsweise in nutzbare Energie wie zum Beispiel elektrische Energie umwandeln, so weit dies aufgrund der physikalischen Gesetzmä- ßigkeiten möglich ist.

Die thermisch aktive Schicht auf der Elektronen-Emissionsschicht enthält vorzugsweise Erdalkalielemente wie Barium oder Cäsium. Da die Erdalk- limetalle alle sehr aggressiv gegenüber Wasser und Sauerstoff reagieren, ist ein gewisser technischer Aufwand bei der Herstellung dieser Schichten erforderlich.

In Fig. 2 ist schematisch der Aufbau einer konkreten Kühivorrichtung dar- gestellt. In einem Reaktionsraum 23 befindet sich eine Wärmequelle 26, welche ein Wärmefeld 25 erzeugt. Bei dem Reaktionsraum kann es sich insbesondere um einen Schaltschrank handeln. Die Abwärme wird zu- nächst von einer Wärmeauffangfläche 24 aufgenommen, welche als Elek- tronen-Emissionsschicht iient und Elektronen an die Saugelektrode ab- gibt. Letztere ist dabei über Wärmeleitkörper 22 und einen verschließba- ren Vakuumstutzen 21 m t dem Reaktionsraum 23 verbunden. Der Vaku- umraum wird ferner durch eine Gummidichtung 20 abgedichtet. Am Kopf der Vorrichtung befindet sich das Hochspannungsteil 19 sowie ein An- schlussblock 18, der in einen Lichtleiter 17 überführt. Der Lichtleiter führt zu einer Fotozelle, die elektrischen Strom für Peltier-Elemente zur zusätz- lichen Kühlung zur Verfügung stellt.

Typische Elemente für den Bau einer derartigen Kaltezelle sind : elektri- sche Spannungsquelle 6 V ; Verdrahtung, Potentiometer und zwei Schalter (Spannungsschalter, Schalter für Gittersteuerung) ; Elektroden ; Beschich- tungen ; Wärmeableitbleche für die Anode ; Isolation der eigentlichen Kühl- zelle ; adaptive Anschlüsse an die kathodische Seite für den eigentlichen Kühlraum ; Umwandlungseinheit des anodischen Stroms für Speicher- zwecke beziehungsweise für Umwandlungen elektrischer Energie in Kälte ; Reglerkreis für Steuerelektrode ; optische Sichteinheit für Kühlaktivität ; Temperaturmessung.

In Fig. 3 ist ein möglicher Schichtaufbau dargestellt, bei welchem ver- schiedene wärmeaktive Schichten als Sandwich-Kombinationen angeord- net sind, die über große Temperaturbereiche aktiv sein können. Innerhalb der Zellenwandung 27 befindet sich die Saugelektrode 10 als Anode so- wie das Steuergitter 12. Weiterhin sind als Elektronen-Emissionsschicht eine Cs-Elektrode 28 und eine Ba-Elektrode 29 vorhanden. Der Wärme- boden der Anordnung ist mit 30 bezeichnet. Die Beschichtung 29 kann für die normale Kühistufe benutzt werden, also für Temperaturen von 120° C bis Raumtemperatur. Die zweite Beschichtung 28 würde dann für eine weitere Erniedrigung der Temperaturen mittels Elektronen-Emissionen des Cäsiums zur Verfügung stehen.

Im Folgenden wird die Kühileistung des erfindungsgemäßen Kühlsystems mit Hilfe der Figuren 4 bis 6 erläutert.

Fig. 4 zeigt den Küh ! strom des Kühlsystems mit einer Elektronen- Emissionsschicht aus Barium auf Wolfram in Abhängigkeit von der Ver- lusttemperatur Tv (horizontale Achse). Wie man deutlich erkennt, steigt der Küh ! strom (in mA, vertikale Achse) mit dem Quadrat der Temperatur, d. h., dass sich mit zunehmender Erwärmung die Kühlung selbst aktiviert. Die linke Kurve zeigt die relative Kühlgeschwindigkeit in der Zeiteinheit in Ab- hängigkeit von der Temperaturhöhe und verläuft oberhalb von 60° C sehr stark ansteigend.

Fig. 5 enthält eine ähnliche Darstellung für eine Aktivschicht von Cäsium auf Wolfram. Die geradlinig verlaufende Kühtkurve zeigt deutlich, dass weite Bereiche im negativen Temperaturniveau erfasst werden. Dies be- deutet, dass auch bei Minustemperaturen gekühit werden kann. Die ande- re Kurve zeigt die Kühlleistung pro Temperaturwert. Bei Cäsium auf Wolf- ram steigt diese mit einem Anstiegsfaktor größer als 1, was aussagt, dass mit steigender Temperatur die Kühlung exponentiell ansteigt. Im Vergleich zu Ba auf W (Fig. 4) ist die Kühheistung um drei Größenordnungen sensi- bler und damit leistungsstärker.

Die Kühlung kann abgeschaltet werden, wenn die Saugspannung an der Anode auf Null gefahren wird oder wenn die negative Gittervorspannung so hoch ist, dass der Durchgriff der Anode nicht mehr stattfindet. Wenn das Potenzial am Steuergitter auf Null gefahren wird, steigen die Wärme- transporte der Elektronen stark an, und es wird ein starker Kühleffekt aus- gelöst. Da dies zur Vereisung führen kann, sollte die Regelung immer von einstellbaren elektronischen Grenzwerten der Temperaturführung ausge- hen. In Fig. 6 ist die Wirkung der Regelung auf die Kühiströme der freien Elek- tronen von Cs und ihre mitgenommene Energie dargestellt. Die Emissi- onszahl s wurde mit dem Wert von Gold angesetzt, da Cs ein ähnliches Aussehen besitzt. Zu erkennen ist, dass die Strahlungsenergie (vertikale Achse, Einheit W/m2sr) mit der Temperatur (horizontale Achse) parabel- förmig steigt. Die Energieübertragung verläuft somit potenziell mit zuneh- mender Temperatur, wobei die spektrale Abstrahlung pro Temperaturein- heit annähernd dem Energietransport der Elektronen proportional ist (Kur- ve der ersten Ableitung). Die Änderung der kathodenseitigen spektralen Kühlung ist pro Temperaturwert um so größer, je höher die aufzunehmen- de Energie ist (Kurve der zweiten Ableitung).

Es ist dem Emissionsvorgang dienlich, wenn eine große Oberfläche für die frei werdenden Elektronen zur Verfügung gestellt wird. Der Kühleffekt po- tenziert sich mit der Oberflächenvergrößerung. Hierbei kann man die Strukturierung derart gestalten, dass Spitzen-und Kurvengebilde von 1 bis 2 um Höhe Kanten produzieren, wodurch sich die Austrittsarbeit um einige Größenordnungen verringert. Bei der Verwendung von Wolfram als polari- sierender Unterlage zur Aktivschicht benötigt man ca. 0,3 eV, wobei die Verwendung von Barium allein 2,52 eV zur Elektronen-Emission erfordert.

Bei Verwendung von Cs allein benötigt man 1,94 eV, in Verbindung mit dem Untergrund Wolfram nur 0,001 eV.

Die Oberfläche der Elektronen-Emissionsschicht 15 weist zur Oberflä- chenvergrößerung und zur Erleichterung eines Elektronenaustritts aus der Elektronen-Emissionsschicht eine Oberflächenprofilierung auf. Diese Oberflächenprofilierung der Elektronen-Emissionsschicht 15 besteht dabei aus erhaben ausgebildeten, spitzenförmigen Vorsprüngen oder aus kra- terförmigen Profilen 15'mit ringförmigen Erhebungen 15'a und ringförmi- gen Vertiefungen 15'b, wobei an den kantenbildenden Übergängen zwi- schen den ringförmigen Erhöhungen 15'a und den ringförmigen Vertiefun- gen 15'b Kanteneffekte derart hervorgerufen werden, daß an den Kanten 15'c eine erhöhte Elektrodenemission erhalten wird (Fig. 7). Auch kann die Oberflächenprofilierung aus erhaben auf der Oberflache der Elektronen- Emissionsschicht 15 ausgebildeten Spitzen von pyramidenförmigen Form- körpern bestehen. Mit Hilfe der aus Spitzen erstellten Oberfläche werden ebenfalls Kanteneffekte hervorgerufen, die die Elektonenaustrittsenergie um weitere zwei Ordnungen von eV reduziert. Die ausgebildeten Oberflä- chenstrukturen können auch mit einem dünnen Film aus einer entspre- chend geeigneten metallischen Komponente überzogen sein.

So wie auch die Elektronen-Emissionsschicht 15 mit einer Oberflächen- profilierung versehen sein kann, so kann auch die Oberfläche der Sauge- lektrode 10 entsprechend mit einer Oberflächenprofilierung versehen sein (Fig. 8). Die Saugelektrode 10 weist ähnliche Oberflächenstrukturen wie die Elektronen-Emissionsschicht 15 auf. Der Saugelektrodenkörper kann zur Ausbildung einer Struktur auch entsprechend beschichtet sein ; we- sentlich ist, dass eine Kantenausbildung geschaffen wird, um eine erhöhte Elektrodenemission zu erreichen. Die Elektronen-Emissionsschicht und die Saugelektrode 10 weisen dabei gleiche Oberflächenstrukturen auf, die an den sich gegenüberliegenden Oberflächen ausgebildet sind (Fig. 8).

Die Saugelektrode 10 als Anode sollte dabei eine spezielle Saugkanten- ausgestaltung aufweisen, um den intensiven Elektronenaustritt aus der heißen Kathode (Elektronen-Emissionsschicht) zu ermöglichen und den kürzesten Weg von der Kathode zur Anode zu ermöglichen. Die Struktu- roberflache der Saugelektrode 10 ist in Fig. 8 mit 14 bezeichnet und die Katenausbildung mit 14'c. Dem steht eine gleiche Oberflächenstruktur 15a der Elektronen-Emissionsschicht 15 gegenüber, deren Kanten mit 15'c in Fig. 8 bezeichnet sind.

Bezugszeichen : 100 Kühivorrichtung 10 Saugelektrode (Anode) 11 Saugprofilierung 12 Steuergitter 13 Elektronen 14 Strukturoberflache 14'Kanten 15 Elektronen-Emissionsschicht (Kathode) 15'Kraterförmige Profile 15'a Ringförmige Erhebungen 15'b Ringförmige Vertiefungen 15'c Kanten 15a Strukturoberflache 16 Batterie 17 Lichtleiter 18 Anschlussblock 19 Hochspannungsteil 20 Gummidichtung 21 Vakuumstutzen 22 Wärmeleitkörper 23 Reaktionsraum 24 Wärmeauffangfläche 25 Wärmefeld 26 Wärmequelle 27 Zellenwandung 28 Cs-Elektrode 29 Ba-Elektrode 30 Wärmeboden