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Patent Searching and Data


Title:
CORROSION PROBE AND METHOD FOR INSTALLING A CORROSION PROBE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/177245
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a probe for electrochemical corrosion measurement on a boiler wall or heat-exchanger wall having a tube-web-tube design, which probe is cylindrical and has a segment to be accommodated in a bore in a web of the boiler wall. A simplified fastening mechanism and passive temperature control are provided by designing the segment as a fastening segment for fastening the probe in the web, wherein the fastening segment is coated with a ceramic layer, which electrically insulates the probe from the boiler wall, and the coated fastening segment has, in a cooled state, a first diameter that is less than the diameter of the boiler wall bore and has, in the installed state after reheating, a second larger diameter in such a way that there is a press fit at least between part of the coated fastening segment and the web bore.

Inventors:
ZORBACH INGO (DE)
PRIESMEIER ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/061178
Publication Date:
November 26, 2015
Filing Date:
May 20, 2015
Export Citation:
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Assignee:
STEINMÜLLER BABCOCK ENVIRONMENT GMBH (DE)
International Classes:
G01N17/04; F16B4/00
Foreign References:
US20020117401A12002-08-29
US3980542A1976-09-14
DE102012107792B32014-01-16
DE102010003574A12011-10-06
Attorney, Agent or Firm:
CARSTENS, Dirk W. (DE)
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Claims:
Patentansprüche 1 bis 15

1. Sonde (1) zur elektrochemischen Korrosionsmessung an einer Kessel- oder Wärmetauscherwand (2) in Rohr-Steg-Rohr-Konstruktion, die zylindrisch ausgebildet ist und die einen Abschnitt zur Aufnahme in einer Bohrung (5) in einem Steg (4) der Kesselwand (2) aufweist, dad urch gekennzeich net, dass

der Abschnitt ein Befestigungsabschnitt (1b) zum Befestigen der Sonde (1) in dem Steg (4) ist, wobei der Befestigungsabschnitt (1b) mit einer Keramikschicht (8) beschichtet ist, die die Sonde elektrisch gegenüber der Kesselwand (2) isoliert,

der beschichtete Befestigungsabschnitt (1b) in einem gekühlten Zustand einen ersten Durchmesser aufweist, der kleiner ist als der Durchmesser der Stegbohrung (5), und im eingebauten Zustand nach Wiedererwärmung einen zweiten größeren Durchmesser aufweist derart, dass zumindest zwischen einem Teil des

beschichteten Befestigungsabschnitts und der Stegbohrung (5) Presspassung vorhanden ist.

2. Sonde (1 ) nach Anspruch 1, dadurch geken nzeichnet, dass

die Sonde (1) einen Kesselabschnitt (1a) aufweist, der sich an den

Befestigungsabschnitt (1b) anschließt, und im eingebauten Zustand der Sonde in den Kessel (3) hineinragt.

3. Sonde (1) nach Anspruch 1 oder 2, d adurch . gekennzeich net, dass, die Sonde (1) einen auf der Außenseite des Stegs (4) liegenden Abschnitt (1c) mit einem Durchmesser aufweist, der größer ist als der Durchmesser der Bohrung (5) und mit dem Befestigungsabschnitt (1b) einen Absatz (6) bildet, der im eingebauten Zustand der Sonde an der Außenseite des Stegs (4) anliegt und so die Einbautiefe der Sonde definiert, wobei sich die Beschichtung auch über den Absatz (6) erstreckt.

4. Sonde (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2- 3, dad urch gek ennzeichnet, dass die Sonde als Hohlkörper ausgebildet ist und in ihr ein Thermoelement (7) zur Erfassung der Sondentemperatur im Kessel- und/oder Befestigungsabschnitt (1a, 1b) angeordnet ist.

5. Sonde (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d adurch ge ken nzeichnet, dass die Keramikschicht (8) eine Dicke von 50pm bis 200 pm hat.

6. Sonde (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3-5, dadurch ge ken nzeichnet, dass sich die Keramikschicht (8) zumindest teilweise auch über die Oberfläche des Kesselabschnitts (1a) und des außerhalb der Kesselwand liegenden Abschnitts (1c) erstreckt.

7. Sonde (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch geken nzeich net, dass die Keramikschicht (8) mit ein Plasmaspritzverfahren

aufgebracht worden ist.

8. Sonde (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch geken nzeich net, dass die Keramikschicht (8) aus Aluminiumoxid, AI2O3, besteht.

9. Anordnung zur elektrochemischen Korrosionsmessung in einem Kessel, die mindestens eine Sonde (1.1, 1.2, 1.3) aufweist, dadu rch gekenn zeichne t, dass jede der Sonden (1.1, 1.2, 1.3) eine Sonde gemäß einem der Ansprüche 1 - 8 ist.

10. Anordnung nach Anspruch 9, dad urch gekennzeich net, dass , wenn zwei oder mehr Sonden vorgesehen werden, diese mindestens zwei Sonden (1.1, .2, 1.3) in einem einzigen Steg (4) übereinander angeordnet sind.

11. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Verwendung von drei Sonden (1.1, 1.2, 1.3) diese äquidistant in einem einzigen Steg (4) übereinander angeordnet sind. 2. Verfahren zum Einbau einer Sonde (1) gemäß einem der Ansprüche 1 - 8 zur Korrosionsmessung in einem Kessel (3), gekennzeich net durch

Kühlen der Sonde (1) auf eine erste Temperatur,

Einführen der Sonde (1) in die Bohrung (5) im Steg (4) der Kesselwand (2), Aufwärmen der Sonde (1) auf eine zweite Temperatur, wodurch die Sonde mittels der Presspassung in dem Steg (4) der Kesselwand gehalten wird. 3. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlen auf die erste Temperatur mittels eines Kältemittels, erfolgt.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass als Kältemittel: Trockeneis,Kältemischung oder Flüssiggas eingesetzt wird.

15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12-13, dadurch gekennzeich net, dass der Einbau der Sonde (1) während des Betriebes des Kessels (3) erfolgt und dass das Aufwärmen auf die zweite Temperatur passiv durch eine Wärmeeinkopplung in die Sonde (1) über den Kesselsteg (4) und die

Keramikschicht (8) erfolgt.

Description:
Korrosionssonde und Verfahren zum Einbau einer Korrosionssonde

Die Erfindung betrifft eine Sonde zur elektrochemischen Korrosionsmessung an einer Kessel- oder Wärmetauscherwand in Rohr-Steg-Rohr-Konstruktion, wobei die Sonde zylindrisch ausgebildet ist und einen Abschnitt zur Aufnahme in einer Bohrung in . einem Steg der Kesselwand aufweist.

Es ist bereits vorgeschlagen Sonden zur Korrosionsmessung in die Kesselwand (die im Fachgebiet auch als Membranwand bezeichnet wird) eines Kessels einzubauen. Die Montage solcher Sonden ist oft jedoch sehr aufwendig und erfordert ggf., dass die Sonden räumlich getrennt vom Kessel in der Werkstatt in ein Teilstück der Kesselwand (zwei Rohre mit Steg dazwischen) eingebaut werden und dann im

Kesselhaus in die Wand des Kessels eingeschweißt werden. Durch einen solchen Einbau kommt es zu unerwünschten Veränderungen am Druckteil des Kessels.

Aus der EP 2 325 621 A1 ist eine stabförmige Korrosionssonde bekannt, die in der Kesselwand angeordnet ist. Die bekannte Sonde besteht aus zwei Teilen, nämlich einem Korrosionssensor und einer Lanze. Der Korrosionssensor besteht aus

Elektroden und einem Elektrodenträger in Gestalt des Sensorkopfs. Die Elektroden haben eine Kreissektorform und sind an der Spitze der Lanze angebracht. Die Elektroden sind durch Keramikröhrche oder eine sonstige Ummantelung und Keramikkleber voneinander und von dem Elektrodenträger isoliert.. Die Lanze besteht aus drei konzentrischen Rohren mit innen liegendem Kühlkörper zur Erhöhung der inneren Oberfläche. Der Aufbau dieser bekannten Sonde benötigt eine aufwendige, aktive Temperiereinrichtung, um die Temperatur der Elektroden auf die Temperatur der Kesselwand herunter zu kühlen. Aus.der EP 2 700 932 A2 ist eine Korrosionssonde für einen Wandabschnitt in Roh- Steg-Rohrkonstruktion bekannt, bei dem mehrere plattenförmige Elektroden zur elektrochemischen Bestimmung der Korrosion vorgesehen sind. Die piattenförmigen Elektroden sind nebeneinander in einem elektrisch isolierenden, im wesentlichen rechteckigen Trägerteil angeordnet, das zur Anbringung in einem Zwischenraum (Steg) zwischen zwei benachbarten Rohren des Wandabschnitts eingerichtet ist. Das Trägerteil soll durch eine stoffschlüssige und/oder kraftschlüssige und/oder

formschlüssige Verbindung eingesetzt und insbesondere Gasdicht mit dem Steg verbunden werden. Wie diese Verbindung aufgebaut werden sollen wird nicht offenbart.

Weiterhin ist aus der US 6,478,948 ein Verfahren zur Korrosionsüberwachung in einem Kessel bekannt, bei dem eine Sonde in den Steg einer Kesselwand mit Rohr- Steg-Rohr-Konstruktion durch eine an der äußeren Kesselwand angreifenden

Halteklammer befestigt wird.

Es ist die Aufgabe der Erfindung eine vereinfachte Befestigung einer Sonde zur elektrochemischen Korrosionsmessung an einer Kessel- oder Wärmetauscherwand zu schaffen, bei der zudem eine aufwendige Temperierung der Sonde vermeidbar ist.

Diese Aufgabe wir durch eine erfindungsgemäße Sonde gelöst, bei der der in der Bohrung befindliche Abschnitt als ein Befestigungsabschnitt zum Befestigen der Sonde in dem Steg ausgebildet ist und dieser Befestigungsabschnitt mit einer Keramikschicht beschichtet ist, die die. Sonde elektrisch gegenüber der Kesselwand isoliert, und wobei der beschichtete Befestigungsabschnitt in einem gekühlten Zustand einen ersten Durchmesser aufweist, der kleiner ist als der Durchmesser der · Stegbohrung, und im eingebauten Zustand nach Wiedererwärmung einen zweiten größeren Durchmesser aufweist derart, dass zumindest zwischen einem Teil des beschichteten Befestigungsabschnitts und der Stegbohrung Presspassung '

vorhanden ist.

Durch die Presspassung zwischen dem beschichteten Befestigungsabschnitt und der Stegbohrung wird zum einen eine einfache Befestigung vorgesehen und zum anderen wird eine thermische Kopplung von Sonde und Kesselwand ermöglicht und gleichzeitig die Sonde in der Kesselwand elektrisch isoliert montiert. Eine

Temperiervorrichtung für die Temperaturregelung bei einer elektrochemischen

Korrosionsmessung an der Kesselwand wie im Stand der Technik erübrigt sich, da durch die geringe Dicke der Keramikschicht (bevorzugterweise liegt die Dicke zwischen 50μιη bis 200pm) und der daraus resultierende thermischen Kopplung eine bei bekannten Sonden übliche deutliche Erwärmung gegenüber der Kesselwand nicht auftritt. Die vorgeschlagene Montage der Sonde erfordert zudem keine

Veränderungen an Druckteilen des Kessels. Auch kann die erfindungsgemäße Sonde während des Betriebes des Kessels montiert werden, da die Bohrung nicht in das Druckteil des Kessels sondern in den unbelasteten Steg der Kesselwand erfolgt.

Vorzugsweise weist die Sonde einen Kesselabschnitt auf, der sich an den

Befestigungsabschnitt anschließt, und im eingebauten Zustand der Sonde in den Kessel hineinragt. Dies dient dazu, in einem definierten Abstand zu der

Kesselwandoberfläche die Korrosionsmessung vorzunehmen. Bevorzugterweise weist die Sonde einen auf der Außenseite des Stegs liegenden Abschnitt mit einem Durchmesser auf, der größer ist als der Durchmesser der Bohrung, und der mit dem Befestigungsabschnitt einen Absatz bildet. Dieser Absatz liegt im eingebauten Zustand der Sonde an der Außenseite des Stegs an und definiert so die Einbautiefe der Sonde, wobei sich die Keramikbeschichtung auch über den Absatz erstreckt. Der Absatz ist beim Einbau ein Hilfsmittel, um eine korrekte und wiederholbare Einbautiefe sicherzustellen. Damit ist gewährleistet, dass alle Sonden identisch eingebaut und thermisch belastet werden. Dies verhindert Temperaturschieflagen zwischen den Sonden und daraus resultierende

Falschmessungen.

Die-Sonde ist bevorzugterweise als Hohlkörper ausgebildet und ein Thermoelement zur Erfassung der Sondentemperatur im KesseJ- und/oder Befestigungsabschnitt ist in dem Hohlraum angeordnet. Hierdurch kann zum Beispiel der Verlauf der

Abkühlphase der Sonde während des Einschrumpfens der Sonde und der Verlauf der Aufwärm phase nach dem Einbau erfasst und aufgezeichnet werden.

Die Erfindung betrifft auch eine Anordnung zur elektrochemischen

Korrosionsmessung in einem Kessel, die mindestens zwei solche Sonden aufweist. Vorteilhafterweise können mehrerer Sonden einzeln in definierten Abständen zu einander ' montiert werden, um Spannungspotentiale zwischen den Sonden zu ' Messen. Da die Sonden einzeln eingebaut werden, können die Sonden gegenüber einer Konstruktion, bei der mehrer Sonden in einer Lanze zusammen montiert ' werden, kleinere Einzelradien aufweisen, was eine Montage in Stegen mit geringer Breite ermöglicht. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Einbau einer solchen Sonde in einem Kessel, wobei das Verfahren die Folgenden Schritte aufweist:

Kühlen der Sonde auf eine erste Temperatur,

Einführen der Sonde in die Bohrung im Steg der Kesselwand,

Aufwärmen der Sonde auf eine zweite Temperatur, wodurch die Sonde mittels - der Presspassung in dem Steg der Kesselwand gehalten wird.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in Unteransprüchen definiert.

Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Figuren erläutert werden:

Fig.1 zeigt Schnittansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sonde im montierten Zustand in einer Kesselwand bei der die Dicke der Keramikschicht übertrieben dargestellt ist.

Fig.2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer

erfindungsgemäßen Anordnung von mehreren in der Kesselwand montierten Sonden mit zwei Schnittebenen senkrecht zur Kasselwand und durch die Sonden, und zwar aus dem Kesselraum heraus.

Fig.3 zeigt eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform der Anordnung gemäß Fig,2 von Außen auf die Kesselwand, und

Fig.4 zeigt eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform der Anordnung gemäß Fig.2 vom Kesselinneren auf die Kesselwand. In der Fig. 1 ist eine aus Metall gefertigte und als Elektrode wirkende Sonde 1 zur elektrochemischen Korrosionsmessung gezeigt, die an einer Kesselwand 2 montiert ist. Auch wenn in den folgenden Ausführungsbeispielen und Ansprüchen auf einen Kessel Bezug genommen wird, treten ähnliche Korrosionsprobleme bei

Wärmetauschern auf. Die nachfolgende Beschreibung und Ansprüche richten sich daher auch auf Sonden, Anordnungen und Verfahrensweisen für die

Korrosionsmessung an einer Membranwand eines Wärmetauschers.

Die Kesselwand bzw. Membranwand weist eine an sich bekannte Rohr-Steg-Rohr- Konstruktion auf und ist Teil eines Dampferzeugers bzw. Kessels 3, der zum Beispiel mit fossilen Brennstoffen befeuert wird.

In der Figur 1 ist lediglich ein Teil eines Stegs 4 dargestellt, mit einer darin

befindlichen Bohrung 5 ' . Die Bohrung 5 hat einen vorbestimmten

Bohrungsdurchmesser und bildet eine Öffnung zum Kesselinnenraum, wobei - wie unten beschrieben - die Sonde 1 eingeschrumpft wurde und so mittels

Klemmpassung in die Kesselwand 2 montiert ist.

Die Sonde weist einen Kesselabschnitt a auf, der in dem montierten Zustand in den Kesselinnenraum ragt.- An den Kesselabschnitt 1 a schließt sich ein in der Bohrung 5 liegender Befestigungsabschnitt 1 b an, der mit der Innenoberfläche der Bohrung 5 in Presspassung steht. Der Kesselabschnitt 1 a und der Befestigungsabschnitt 1 b haben bevorzugterweise den gleichen Radius. Am Befestigungsabschnitt b schließt sich ein Abschnitt 1 c der Sonde an, der im montierten Zustand außerhalb des Kessels 3 liegt und gegenüber dem Befestigungsabschnrtt 1 b einen größeren Durchmesser besitzt. Hierdurch bildet sich im Übergangsbereich zum

Befestigungsabschnitt 1 b ein Absatz 6. Der Absatz 6 dient beim Einbau als Hilfe für eine korrekte und wiederholbare Einbautiefe. Damit ist gewährleistet, dass eine einzelne Sonde 1 zu unterschiedlichen Messzeiten oder - wenn mehrere Sonden verwendet werden - alle Sonden identisch eingebaut und thermisch belastet werden. Dies verhindert Temperaturschieflagen zwischen einzelnen Sonden und daraus resultierende Falschmessungen.

Der Kesselabschnitt 1 a, der Befestigungsabschnitt 1 b und der auf der Außenseite des Stegs befindliche Abschnitt 1 c sind bevorzugterweise einstückig aus einem metallischen Rohrmaterial hergestellt, wobei das Rohmaterial wenn möglich dasselbe ist, wie das Material der Kesselwand 2 (bzw. des durch die

Korrosionssonde zu untersuchenden Materials). Die Sonde 1 ist bevorzugterweise ein zylindrischer Hohlkörper, der geeignet ist ein Thermoelement 7 aufzunehmen, um die Temperatur im Kesselabschnitt 1 a und/oder Befestigungsabschnitt 1 b

aufzuzeichnen. Durch ciie runde Form der Sonde 1 und dem relativ kleinen Radius des Kessel- und Befestigungsabschnitts 1 a, 1 b ist ein Einbau der Sonde 1 in einer Stegbohrung eines schmalen Stegs 4 der Kesselwand 2 möglich. Der Einbau kann somit auch in einem im Betrieb befindlichen Kessel erfolgen, da die Bohrung nicht in das Druckteil, sondern in den unbelasteten Steg erfolgt.

Bevorzugterweise wird das Thermoelement 7 bereits in den Sondenköper eingebaut, bevor die Sonde 1 eingeschrumpft wird. Dadurch besteht die Möglichkeit, die

Abkühlungsphase beim Einschrumpfen und die Aufwärmphase der Sonde

aufzeichnen zu können. Damit die Sonde 1 nicht mit der Kesselwand 2 elektrisch verbunden wird, ist die Sonde im Bereich des Befestigungsabschnitts 1 b und des Absatzes 6 durch eine keramische Schutzschicht 8 elektrisch von der Kesselwand 2 isoliert. Die in der Figur 1 dargestellt Schichtdicke ist nicht maßstabsgetreu sondern wurde zum Zwecke der Darstellung überhöht.

Die Dicke der Schicht ist so gewählt, dass die elektrische Isolation gewährleistet ist, zugleich aber eine thermische Kopplung an die Kesselwand 2 gewährleistet ist, also eine Wärmeeinkopplung über den Kesselsteg 4 und die Keramikschicht 8 in die Sonde 1 erfolgt. Insbesondere wird die Dicke der Schicht so gewählt, dass die Sonde in dem Bereich, im dem das Korrosions-Messsignal abgefühlt wird (d.h. die Spitze der Sonde 1), näherungsweise die gleiche Temperatur besitzt wie die

Kesselinnenwand. Dies ist insbesondere bei den Wärmestromdichten wichtig, die in der Kesselwand 2 vorliegen, da die Sonde 1 zumindest im Bereich des

Kesselabschnitts 1 a sonst deutlich wärmer werden würde als die Kesselwand 2.

Die Keramikschicht 8 besteht bevorzugterweise aus Aluminiumoxid, Al 2 0 3 , und wird bevorzugt mit einem Plasmaspritzverfahren aufgebracht. Das Aufspritzen erfolgt vorzugsweise mit Übermaß. Das überschüssige Material wird nach dem Aufspritzen der Schicht durch Abschleifen abgetragen, um die ' Maße der Passung im Steg 4 zu erreichen und eine hohe Oberflächengüte zu erzielen. Die bevorzugte Dicke der Keramikschicht 8 liegt hierbei zwischen 50pm bis 200pm, um folgende

Randbedingungen festzulegen: eine Mindestdicke von 50pm, um einen elektrischen Widerstand von mindestens 7 MegaOhm zu gewährleisten und eine Maximaldicke 200pm, um die Temperaturdifferenz zwischen Sonde und Steg 4 auf maximal 10K zu begrenzen. Die Schichtdicke der Keramikschicht 8 ist dabei so ausgelegt, dass sie die mechanische Beanspruchung durch das Abkühlen/Erwärmen beim Einbau der Sonde 1 und bei Temperaturwechseln im Betrieb des Kessels 3 überstehen kann.

Die . Keramikschicht 8 erstreckt sich bevorzugterweise auch zumindest teilweise über die Oberfläche des Kesselabschnitts 1a, wodurch optimalerweise die Messung an der Frontfläche der Sonde erfolgt. Allerdings ist es auch gemäß alternativem

Ausführungsbeispielen möglich keine Beschichtung auf dem Kesselabschnitt vorzusehen und somit die gesamte Oberfläche des Kesselabschnitts zur Messung zu nutzen. Weiter wird eine Beschichtung auf dem auf der Außenseite des Stegs befindlichen Abschnitt 1 c der Sonde aus fertigungstechnischen Gründen bei der Beschichtung bevorzugt.

Zur Korrosionsmessung ist zumindest eine Spitze 9 des Kesselabschnitts 1 a in einem definierten Bereich frei von Keramik und bildet eine Elektrodenfläche. Das für die Korrosionsmessung an der Spitze abgefühlte elektrochemische Rauschen wird über eine Leitung 10 an einen Korrosionsmonitor 1 geliefert. Der Korrosionsmonitor 1 kann über Leitung 12 das Potential des Stegs 4 erfassen. Wenn es die

Korrosionsmessung erfordert, kann der Korrosionsmonitor 1 1 bevorzugterweise mit mindestens zwei weiteren Sonden (in Figur 1 nicht dargestellt) zur

Korrosionsmessung elektrische verbunden werden. Weiterhin ist der

Korrosionsmonitor über Leitung 13 mit dem innenliegende Thermoelement 7 verbunden, um die durch das Thermoelement 7 gemessen Temperaturen - auszulesen.

Im Folgenden wird nun das erfindungsgemäße Verfahren für den Einbau der oben beschriebenen Sonde 1 in die Kesselwand 2 beschrieben. Die Sonde 1 wird zunächst in einem unmontierten Zustand auf eine erste Temperatur gekühlt.

Bevorzugterweise wird die Sonde durch Einbetten in Trockeneis auf ca. -75°C abgekühlt^ wobei durch das Thermoelement 7 der Abkühlvorgang überwacht werden kann. Der Durchmesser des beschichteten Kesselabschnitts ta und des

beschichteten Befestigungsabschnitts 1 b ist so dimensioniert, dass er im

abgekühlten Zustand kleiner ist als der Radius der Bohrung 5. Bei der bevorzugten Abkühlung mit Trockeneis bleiben thermischen Spannung in einem kontrollierbaren Rahmen und gefährden nicht die Stabilität der Keramikschicht 8.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann jedoch auch mit anderen

Kältemitteln wie zum Beispiel mit Flüssiggas, vorzugsweise flüssiger Luft, flüssigem Stickstoff, oder einem vergleichbaren kryogenen Medium, oder einer Kältemischung gearbeitet werden. Bei Verwendung von einer Kältemischung können Temperaturen zwischen 0°C und bis zu -100°C erreicht werden. Bevorzugterweise wird mit

Mischungen aus Wassereis/CaCI2 (ca. -40°C) oder Wassereis/MgCI2 (ca. -34°C) gearbeitet. Gegebenenfalls kann hierdurch eine höhere Radiusreduktion beim

Abkühlen und damit eine höhere Klemmkraft nach der Aufwärmung erzielt werden.

Nach dem Abkühlen wird die Sonde dann aus dem Trockeneisbett herausgenommen und direkt in die vorbereitete Bohrung 5 im Steg 4 der Kesselwand 2 eingeführt. Die Sonde 1 wird nun passiv durch die Kesselwand 2 auf eine zweite Temperatur aufgewärmt. Eine aktive Aufwärmung durch zusätzliche Wärmequellen ist nicht erforderlich. Durch das Aufwärmen wird die Sonde mittels der Presspassung in dem Steg 4 der Kesselwand 2 gasdicht gehalten. Die zweite Temperatur ist die

allgemeine Umgebungstemperatur von ca. 20 C°, wenn die Sonde in einen kalten (dass heißt nicht im Betrieb befindlichen) Kessel 3 eingebaut wird oder entspricht der Temperatur der Kesselinnenwand des befeuerten Kessel 3, wenn sich der Kessel 3 im Betrieb befindet. Während die Radien der Bohrung 5 und des beschichteten Befestigungsabschnitts 1 b so gewählt sind, dass bereits bei Umgebungstemperatur eine für das Halten der Sonde 1 ausreichende Klemmkraft entsteht, ist die

Presspassung bei Kesselbetriebstemperatur maximal.

In den Figuren 2 bis 4 wird gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Anordnung 14 mit mehreren Sonden 1 .1 , 1 .2 und 1.3 in einer Kesselwand 2 vorgesehen. Der Aufbau der in den Figuren 2- 4 dargestellten Sonden 1 .1 , 1.2 und .3 entspricht dem der in Figur 1 dargestellten Sonde , wobei zum Zwecke der einfachen Darstellung das in Figur 1 dargestellte Thermoelement 7 sowie die

Verkabelung mit einem Korrosionsmonitor 1 nicht dargestellt ist und die

Keramikschicht 8 nur skizziert ist. Die dargestellte Anzahl von drei Sonden ist lediglich beispielhaft. Zwingend erforderlich ist zumindest eine Sonde, in diesem Fall dient dann der Ste.g als Gegenelektrode wie bezüglich Figur 1 beschrieben. Bei einer Verwendung von zwei oder mehr Sonden ist die Erfassung des Stegpotentials optional. Die Figuren zeigen drei Sonden 1.1 , 1.2 und 1 .3, die übereinander und äquidistant in einem einzelnen Steg 4 angeordnet sind.

Im Detail zeigt Figur 2 eine perspektivische Ansicht der drei Sonden 1 .1 , 1.2 und 1 .3 -aus Sicht des Kesselinneren, wobei zwei Schnittebenen, die senkrecht zur

Kasselwand 2 und zueinander sind, dargestellt sind. Die Schnittebenen treffen sich auf der Rotationssymmetrieachse der Sonde 1 a. Die Figur 3 zeigt eine

perspektivische Ansicht der Anordnung 14 gemäß Figur 2 von Außen auf die

Kesselwand 2, und Figur 4 zeigt eine perspektivische Ansicht der der Anordnung 14 gemäß Fig.2 aus dem Inneren des Kessels 3 auf die Kesselwand 2. Die Anordnung gemäß Figur 1 als auch die Anordnung 14 der Figur 2 verwenden beide elektrochemische Korrosionsmessverfahren wie sie auf dem Fachgebiet bekannt sind. Hierzu wird auf den oben zitierten Stand der Technik als auch auf die Patentschrift. EP 0 302 073 verwiesen.

Grundsätzlich gilt für alle Formen der elektrochemischen Korrosionsmessung allgemein, dass: die Elektroden ausschließlich durch einen gemeinsamen Elektrolyten und durch die Messelektronik elektrisch verbunden sind, wobei im hier vorliegend verwendeten Messverfahren die Sonde die Elektrode bildet und der Elektrolyt die Ascheschicht ist,

die Elektrode, die eine annähernd gleiche Temperatur (vorzugsweise maximal

10° K Differenz) haben muss, wie das zu untersuchende Material,

die Elektrode aus demselben Material sein sollte wie das zu untersuchende

Material.

Die Bauart der hier beschrieben Sonden gewährleistet, dass alle bekannten Formen der elektrochemischen Analyse der Korrosion genutzt werden können. Es können durch die Variation der Anzahl der Sonden bzw. Elektroden unterschiedliche

Messmethoden genutzt werden. Es sind sowohl Messungen möglich, bei denen die Elektroden nicht polarisiert werden (also keine Spannungen zwischen den

Elektroden aufgeprägt werden) also auch Methoden, die die Elektroden pölansieren, Bezugszeichenliste:

Sonde _ 1

Kesselabschnitt 1 a

Befestigungsabschnitt 1 b

Sondenabschnitt außerhalb vom Kesseh c

Kesselwand 2

Kessel 3

Steg 4

Bohrung 5

Absatz 6

Thermoelement 7

Keramikschicht 8

Spitze 9

Leitung zur Sonde 10

Korrosionsmonitor 1 1

Leitung zur Wand 12

Leitung zum Thermoelement 13

Anordnung von Sonden 14

Sonden der Anordnung 1.1 , 1 .2, 1.3