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Title:
COSMETIC AGENT WITH CONDENSED DECOMPOSITION PRODUCTS OF PLANT AND ANIMAL ORIGIN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/029048
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns cosmetic agents with condensates of plant and animal decomposition products, which can be used in cosmetic body care and cleansing preparations and which, in addition to the emulsifying effect, have essential skin-care properties. The object of the invention is to prepare cosmetic products from plant and animal starting materials, said products having substantial portions of original biological structures but being modified to such an extent that they are cosmetically acceptable owing to their neutral smell and pale colour. According to the invention, the cosmetic agent is a product of a direct and mild (20 to 55 �C; pH 7.5 to 8.5) decomposition of a biological starting material in an aqueous medium, subsequent condensation with a sub-stoechiometric amount of a C10 to C20 fatty acid halide or mixture and optionally subsequent etherification or esterification of the condensation product. The starting materials can be yeasts, yeast fractions, pulses, pulse fractions, pectins, pectin-containing masses, algae, algae fractions, animal milk, animal milk fractions and their mixtures, and contain helical natural substance components, enzyme structures and vitamin structures.

Inventors:
GOLZ KARIN (MC)
ZASTROW LEONHARD (MC)
STANZL KLAUS (US)
KLUEGEL ULRICH (DE)
WESTPHAL GUENTER (DE)
SCHOEBEL LEANDER (DE)
Application Number:
PCT/DE1996/000548
Publication Date:
September 26, 1996
Filing Date:
March 22, 1996
Export Citation:
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Assignee:
LANCASTER GROUP AG (DE)
GOLZ KARIN (MC)
ZASTROW LEONHARD (MC)
STANZL KLAUS (US)
KLUEGEL ULRICH (DE)
WESTPHAL GUENTER (DE)
SCHOEBEL LEANDER (DE)
International Classes:
A61K8/02; A61K8/73; A61K8/97; A61K8/98; A61K8/99; A61K36/752; A61K36/87; A61Q5/02; A61Q5/12; A61Q19/00; (IPC1-7): A61K7/48
Foreign References:
DE4403774A11995-08-03
EP0417619A11991-03-20
DD273276A11989-11-08
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Claims:
Patentansprüche
1. Kosmetikum aus kondensierten Abbauprodukten pflanzlicher und tierischer Herkunft, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Produkt eines direkten und milden (20 55 "C; pH 7,5 8,5) Abbaus eines biologischen Ausgangsmaterials im wäßrigen Medium, einer nachfol¬ genden Kondensation mit einer unterstöchiometrischen Menge eines C0C20Fettsäurehalogenids oder eines C10C20Fettsäurehalogenidge misches und gegebenenfalls einer nachfolgenden Veretherung oder Veresterung des Kondensationsproduktes ist, wobei das Ausgangsmaterial aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Hefen, Hefefraktionen, Hülsenfrüchten, Hülsenfrüchtefraktionen, Pektinen, pektinhaltigen Massen, Algen, Algenfraktionen, Tier¬ milch, Tiermilchfraktionen und deren Gemischen besteht, und wobei das kondensierte Abbauprodukt biologische Strukturen des Ausgangsmaterials enthält, ausgewählt aus der Gruppe, die aus helicalen Naturstoffkomponenten, Enzymstrukturen und Vitamin Strukturen besteht, und wobei das Kondensationsprodukt gegebenenfalls in einer kosme¬ tischen Zubereitung mit weiteren kosmetischen Hilfs, Träger oder Wirkstoffen vorliegt.
2. Kosmetikum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das biologische Ausgangsmaterial eine Hefe oder Hefefraktion ist, ausgewählt aus der Gruppe, die aus Bäckerhefe und aus Brauereihe¬ fe besteht.
3. Kosmetikum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das biologische Ausgangsmaterial eine Hülsenfrucht oder Hülsenfrucht¬ fraktion ist, ausgewählt aus der Gruppe, die aus Erbsen, Linsen, Sojabohnen und Ackerbohnen besteht.
4. Kosmetikum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das biologische Ausgangsmaterial ein Pektin oder eine pektinhaltige Masse ist, ausgewählt aus der Gruppe, die aus Zitrusschalen, Apfeltrester und Traubentrester besteht.
5. Kosmetikum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das biologische Ausgangsmaterial eine Alge ist, ausgewählt aus der Gruppe, die aus Grünalgen, Braunalgen, Rotalgen und deren Gemi¬ schen besteht mit hohen Anteilen an Chlorophyll, Alginaten, Proteinen und Mineralstoffen.
6. Kosmetikum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das biologische Ausgangsmaterial Tiermilch ist, ausgewählt aus der Gruppe, die aus Stutenmilch, Kuhmilch, Schafmilch, Rentiermilch, Ziegenmilch, Molkenprotein und Milchfraktionen besteht, und daß es bevorzugt Stutenmilch ist.
7. Kosmetikum nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es das Produkt eines direkten und milden Abbaus eines biologischen Ausgangsmaterials mit vorheriger mecha¬ nischer Scherbehandlung oder Ultraschallbehandlung des Ausgangs¬ materials und der nachfolgenden Kondensation mit unterstöchio¬ metrischen Mengen eines Fettsäurehalogenids ist.
8. Kosmetikum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensationsprodukt einen pHWert von 5 bis 7 hat.
9. Kosmetikum nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die kosmetische Zubereitung eine Creme, eine Körperwaschlotion, ein Haarwaschmittel, ein Haarkonditionierungs¬ mittel, eine Maske oder ein Gel ist.
10. Kosmetikum nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es das Produkt eines direkten und milden Abbaus eines biologischen Ausgangsmaterials mit nachfolgender Kondensation mit unterstöchiometrischen Mengen eines Fettsäureha¬ logenids und einer nachfolgenden Carboxymethylierung oder Succi nylierung ist.
11. Verfahren zur Herstellung eines Kosmetikums aus kondensierten Abbauprodukten pflanzlicher und tierischer Herkunft dadurch gekennzeichnet, daß man ein biologisches Ausgangsmaterial, ausge¬ wählt aus der Gruppe, die aus Hefen, Hefefraktionen, Hülsenfrüch ten, Hülsenfrüchtefraktionen, Pektinen, pektinhaltigen Massen, Algen, Algenfraktionen, Tiermilch, Tiermilchfraktionen und deren Gemischen besteht, in einem schwach basischem Medium im Bereich von pH von 7,5 bis 8,5 im Temperaturbereich von 20 bis 55 *C, gegebenenfalls nach vorheriger mechanischer Scherbehandlung oder Ultraschallbehandlung, abbaut und mit einer unterstöchiometri¬ schen Menge eines Halogenids einer C10C20Fettsäure oder eines Fettsäurehalogenidgemisches einer solchen Fettsäure kondensiert, danach den pHWert auf Werte im Bereich von 5 bis 7 einstellt und das erhaltene Produkt ohne weitere Trennung homogenisiert, und gegebenenfalls das Homogenisat mit weiteren kosmetischen Stoffen der Gruppe Trägerstoffe, Hilfsstoffe, Wirkstoffe vermischt und zu einer kosmetischen Zubereitung verarbeitet, wobei die Temperatur für das biologische Abbauprodukt von 55 *C nicht überschritten wird und der pHWert des finalen Produktes zwischen pH 5 und 7 liegt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des pHWertes im schwach basischen Bereich mit einem Alkalihydroxid oder Alkalicarbonat erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des pHWertes im schwach sauren Bereich mit einer Säure erfolgt, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Salz säure, Weinsäure, Äpfelsäure und Citronensäure besteht.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das biologische Ausgangsmaterial durch Einwirkung von Ultraschall oder von mechanischen Scherkräften oder von beiden homogenisiert und teilweise aufgeschlossen wird, wobei die Temperatur beim Auf¬ schluß 55 *C nicht übersteigt und der pHWert im Bereich von 5 bis 8 liegt.
15. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das biologische Abbauprodukt nach der Umset¬ zung mit dem Fettsäurehalogenid verestert oder verethert wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das biologische Abbauprodukt mit Mono oder Dichloressigsäure carbox ymethyliert oder mit Bernsteinsäureanhydrid succinyliert wird.
17. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem biologischen Abbauprodukt zur weiteren Entfärbung oder Geruchsbindung eine Menge Wasserstoffperoxid zugesetzt wird, die im Höchstfall quantitativ umzusetzen ist.
18. Verwendung eines Kosmetikums aus kondensierten Abbauprodukten pflanzlicher und tierischer Herkunft nach Anspruch 1 als Kosme¬ tikgrundstoff.
19. Verwendung eines Kosmetikums aus kondensierten Abbauprodukten pflanzlicher und tierischer Herkunft nach Anspruch 1 zur Her¬ stellung von kosmetischen Zubereitungen zusammen mit weiteren kosmetischen Hilf, Träger und/oder Wirkstoffen.
Description:
Kosmetikum mit kondensierten Abbauprodukten pflanzlicher und tierischer Herkunft

Die Erfindung betrifft kosmetische Grundstoffe mit Kondensa¬ ten von pflanzlichen und tierischen Abbauprodukten, die in kosme¬ tischen Präparaten zur Körperpflege und Reinigung eingesetzt werden können und die neben der emulgierenden Wirkung wesentliche hautpflegende Eigenschaften haben.

Kosmetische Grundstoffe mit emulgierender und waschaktiver Wirkung sind in vielfältigen Kombinationen für die Verwendung in kosmetischen Mitteln zur Körperpflege und -reinigung bekannt geworden. Unter diesen haben insbesondere zwei Tensidklassen, die sich durch eine gute Hautverträglichkeit auszeichnen und aus natürlichen Rohstoffen zugänglich sind, zunehmend an Interesse gewonnen, nämlich die Eiweiß-Fettsäure-Kondensate und die Alkyl- polyglycoside. Die Eiweiß-Fettsäure-Kondensate werden durch Umsetzung von Eiweiß-Partialhydrolysaten mit Fettsäuren, Fett- εäurechloriden oder Fettsäureanhydriden in wäßriger Lösung unter Zusatz von Basen erhalten. Als Fettsäurekomponenten finden Deri¬ vate von pflanzlichen Fettsäuren (Kokosölfettsäure, ölsäure und andere) oder solche von synthetischen Fettsäuren mit identischen Kettenlängen Verwendung. Die entsprechenden Eiweißhydrolysate werden durch alkali¬ sche, saure oder enzymatische Hydrolyse von natürlichen Proteinen oder proteinhaltigen Rohstoffen gewonnen. Ausgangsstoffe sind pflanzliche, tierische, mikrobielle und synthetische Proteine, beispielsweise Casein, Albumin, Knochenleim, Gelatine, Keratin, Lederabfälle, Kollagen, Seidenpeptide sowie Biomassen auf Paraf¬ finbasis. Für den alkalischen Aufschluß eiweißhaltiger Stoffe wurden Alkali- oder Erdalkaliverbindungen, wie deren Hydroxide oder auch Ammoniak bei erhöhter Temperatur und gegebenenfalls erhöhtem Druck verwendet. Die vorteilhaften Eigenschaften der Alkylpolyglycoside und der Eiweiß-Fettsäure-Kondenεationsprodukte für kosmetische Anwen¬ dungen bestehen in ihrer Zugänglichkeit aus natürlichen Rohstof¬ fen, deren Ethylenoxid-Freiheit, ihrer Eigenschaft zur Viskosi-

tätserhöhung von Gemischen, dem guten Schaumvermögen, dem haar- konditionierenden Eigenschaften, ihrer synergistischen Wirkung mit anderen Tensiden und nicht zuletzt ihrer biologischen Ab- baubarkeit und guten dermatologischen Verträglichkeit. Bei diesen Produkten sind jedoch die ursprünglichen biologischen Strukturen im wesentlichen nicht mehr enthalten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kosmetikgrund¬ stoffe bzw. Kosmetika mit sehr guter Haut- und Schleimhautver¬ träglichkeit sowie hautpflegenden Eigenschaften aus pflanzlichen und tierischen Ausgangsmaterialien bereitzustellen, die wesentli¬ che Anteile an ursprünglichen biologischen Strukturen enthalten, jedoch soweit verändert sind, daß sie durch neutralen Geruch und helle Farbe kosmetisch annehmbar sind.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Kosmetikum ge- löst, das ein ungereinigtes, kosmetisch wirksames Produkt eines direkten und milden (20 bis 55 * C; pH 7,5 - 8,5) Abbaus eines biologischen Ausgangsmaterials, ausgewählt aus der Gruppe, die aus Hefen, Hefefraktionen, Hülsenfrüchten, Hülsenfrüchtefraktio¬ nen, Pektinen, pektinhaltigen Massen, Algen, Algenfraktionen, Tiermilch, Tiermilchfraktionen und deren Gemischen besteht, im wäßrigen Medium und kondensiert mit einer unterstöchiometrischen Menge eines C 10 -C 20 -Fettsäurehalogenids oder eines C 10 -C 20 -Fett- säurehalogenidgemisches enthält, wobei das kondensierte Abbau¬ produkt biologische Strukturen des Ausgangsmaterials enthält, ausgewählt aus der Gruppe, die aus helicalen Naturstoffkomponen- ten, Enzymstrukturen, Vitaminstrukturen und deren Gemischen be¬ steht.

Wenn das biologische Ausgangsmaterial eine Hefe oder Hefe¬ fraktion ist, so wird diese ausgewählt aus der Gruppe, die aus Bäckerhefe und Brauereihefe besteht. Es können auch Brauerei¬ abfallhefen mit einem Feststoffgehalt von 10 bis 30 Gew.-% oder Hefebiomassefraktionen mit Hefezellresten, wie sie nach der Proteinextraktion in der hefeverarbeitenden Industrie als Neben¬ produkte anfallen, eingesetzt werden. Wenn das biologische Ausgangsmaterial eine Hülsenfrucht oder Hülsenfruchtfraktion ist, so wird diese ausgewählt aus der Grup¬ pe, die aus Erbsen, Linsen, Sojabohnen und Ackerbohnen besteht. Wenn das biologische Ausgangsmaterial ein Pektin oder eine

pektinhaltige Masse ist, so sind dies insbesondere Citrusschalen und Apfeltrester sowie Traubentrester.

Wenn das biologische Ausgangsmaterial eine Alge oder eine Algenfraktion ist, so wird diese aus der Gruppe ausgewählt, die aus Grünalgen, Braunalgen und Rotalgen besteht, wobei diese Algen hohe Anteile an Chlorophyll, Alginaten, Proteinen und Mineral¬ stoffen enthalten.

Wenn das biologische Ausgangsmaterial Tiermilch oder eine Tiermilchfraktion ist, so wird diese ausgewählt aus der Gruppe, die aus Stutenmilch, Kuhmilch, Schafmilch, Rentiermilch und Ziegenmilch besteht.

Ein besonders bevorzugtes Ausgangsmaterial ist Stutenmilch. Biologische Ausgangsmaterialien, deren Bestandteile nicht direkt der chemischen Reaktion zugänglich sind, da sie in ihrer biologischen Zellstruktur vorliegen, werden durch Einwirkung von Ultraschall und/oder mechanischen Scherkräften homogenisiert und aufgeschlossen. Das hat gegenüber dem alkalischen Aufschluß von Zellstrukturen des Standes der Technik den Vorteil, daß weitge¬ hend Enzym- und Vitaminaktivitäten erhalten bleiben. Die Ultra- schallbehandlung erfolgt bei Temperaturen nicht über 55 * C und bei pH-Werten zwischen 6 und 8. Die Ultraschallbehandlung ist besonders geeignet bei biologischen Ausgangsmaterialien wie Hefen und Hülsenfrüchten.

Das biologische Ausgangsmaterial, das gegebenenfalls durch Ultraschall oder mechanische Scherkräfte vorbehandelt wurde, wird auf einen Feststoffgehalt von 15 bis 30 Gew.-% und einen pH-Wert von 7,5 bis 8,5 eingestellt. Danach erfolgt der Umsatz der Sus¬ pensionen mit einer unterstöchiometrischen Menge an Säurehaloge- niden pflanzlicher Fettsäuren oder synthetischer Fettsäuren mit Kettenlängen von 10 bis 20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen bei Temperaturen von 20 bis 55 * C (Kondensa¬ tion). Es können auch Fettsäuren mit unterschiedlichen Kettenlän¬ gen aus dem oben genannten Bereich eingesetzt werden.

Die Einstellung des pH-Wertes im alkalischen Bereich erfolgt vorzugsweise mit Alkalimetallhydroxidlösungen oder Alkalicarbona- ten. Die Zugabe von entsprechenden Erdalkaliverbindungen ist ebenfalls möglich, jedoch hat dies den Nachteil, daß die ent¬ sprechenden Salze als unlösliche Bestandteile im Endprodukt

verbleiben.

Von den Fettsäurehalogeniden sind die Chloride besonders be¬ vorzugt. Als Fettsäuren sind solche mit 12 bis 18 Kohlenstoff- atomen bevorzugt. Eine besonders bevorzugte Fettsäure ist Palmi- tinsäure. Nach der Umsetzung des biologischen Ausgangsmaterials mit dem Fettsäurehalogenid oder Fettsäurehalogenidgemisch können die so erhaltenen Produkte zur Verbesserung ihrer Eigenschaften oder zur Anpassung an spezifische Verwendungszwecke, beispiels¬ weise zur Steigerung der Gelierfähigkeit, durch Einführung ge- eigneter Substituenten mit Hilfe von Veresterungen oder Verethe- rungen modifiziert werden. Als besonders geeignet erwiesen sich Carboxymethylierungen mit Mono- oder Dichloressigsäure oder Suc- cinylierungen mit Bernsteinsäureanhydrid.

Die erfindungsgemäßen biologisch abgebauten und kondesierten Produkte sind in erster Linie bedeutsam in Kosmetika wegen des weitgehenden Erhalts biologischer Strukturen, wie Helices, Enzym- und Vitaminstrukturen, und sie unterscheiden sich damit deutlich von herkömmlichen Produkten. Die Produkte weisen auch underivati- sierte Bestandteile des biologischen Ausgangsmaterials bzw. deren Spaltprodukte auf, beispielsweise Peptide, Aminosäuren, Kohlenhy¬ drate und Fette, da die als Reaktionspartner verwendeten Fett¬ säurehalogenide in unterstöchiometrischen Mengen eingesetzt wurden. Diese Spaltprodukte der biologischen Ausgangsmaterialien besitzen vorteilhafte Wirkungen auf die menschliche Haut. Als helicale Naturstoffkomponenten im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung werden Proteine und Polysaccharide ver¬ standen, die Einzelhelixbereiche oder Doppelhelixstrukturen aus¬ bilden.

Weiterhin haben die biologischen Ausgangsprodukte eine emul- gierende Wirkung, und können als im wesentlichen nichtionische Tenside mit anionischen Anteilen mit dieser Nebenwirkung in Cremes, Waschlotionen, Haarwaschmitteln, Haarkonditionierungs- mitteln, Masken oder Gelen vorteilhaft eingesetzt werden. Weiter¬ hin können sie als Wirkstoffstabilisatoren oder als viskositäts- steigernde Komponente in Cremes oder Lotionen verwendet werden und zeigen insgesamt eine ausgezeichnete Haut- und Schleimhaut¬ verträglichkeit sowie pflegende Eigenschaften.

Wegen der Unterschiede der Bestandteile in den biologischen

Ausgangsmaterialien im Hinblick auf ihre chemische Beschaffenheit und ihre Molekülgröße entsteht bei dem erfindungsgemäßen milden Abbau mit nachfolgender Kondensation ein Gemisch verschiedener chemischer Verbindungen mit breiter Molekulargewichtsverteilung. Dadurch können Instabilitäten von kosmetischen Präparaten auch bei variierenden Mengenverhältnissen weitestgehend vermieden wer¬ den.

Besonders vorteilhaft ist die Tatsache, daß die wäßrigen Lö¬ sungen der erfindungsgemäßen kondensierten Abbauprodukte aus biologischen Ausgangsmaterialien geringere Oberflächenspannungen als solche Tenside haben, die auf Basis nachwachsender Rohstoffe wie Eiweiß-Fettsäure-Kondensate oder Alkylpolyglycoside herge¬ stellt werden.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von kosmetisch wirksamen, kondensierten Abbauprodukten pflanz¬ licher und tierischer Herkunft, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein biologisches Ausgangsmaterial, ausgewählt aus der Gruppe, die aus Hefen, Hefefraktionen, Hülsenfrüchten, Hülsen¬ früchtefraktionen, Pektinen, pektinhaltigen Massen, Algen, Algen- fraktionen, Tiermilch und Tiermilchfraktionen sowie deren Gemi¬ schen besteht, im wäßrigen und schwach basischen Medium im Be¬ reich von pH 7,5 bis 8,5 im Temperaturbereich von 20 bis 55 * C abbaut und mit einer unterstöchiometrischen Menge eines Haloge- nids einer C 10 -C 20 -Fettsäure oder eines Fettsäurehalogenidgemi- sches solcher Fettsäuren kondensiert, danach den pH-Wert auf Werte im Bereich von 5 bis 7 einstellt und das erhaltene Produkt, das biologische Strukturen des Ausgangsproduktes enthält, ausge¬ wählt aus der Gruppe, die aus helicalen Naturstoffkomponenten, Enzymstrukturen und Vitaminstrukturen und deren Gemischen be- steht, ohne weitere Trennung homogenisiert und gegebenenfalls das Homogenisat mit weiteren kosmetischen Stoffen der Gruppe Träger¬ stoffe, Hilfsstoffe, Wirkstoffe vermischt und gegebenenfalls zu einer kosmetischen Zubereitung verarbeitet, wobei die Temperatur 55 * C nicht überschreitet und der pH-Wert des finalen Produktes zwischen pH 5 und 7 liegt.

Besonders vorteilhaft erfolgt die Einstellung des pH-Wertes im schwach basischen Bereich von pH 7,5 bis 8,5 mit einem Alkali¬ hydroxid oder Alkalicarbonat.

Besonders vorteilhaft erfolgt die Einstellung des pH-Wertes im schwach sauren Bereich pH 5 bis 7 mit einer Säure, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Salzsäure, Weinsäure, Äpfelsäure und Citronensäure besteht. Vorteilhaft werden biologische Strukturen, die nicht direkt der chemischen Reaktion zugänglich sind, durch Einwirkung von Ultraschall und/oder mechanische Scherkräfte teilweise aufge¬ schlossen, wobei die Temperatur beim Aufschluß 55 * C nicht über¬ steigt und der pH im Bereich von 5 bis 8 liegt. Ein besonders vorteilhaftes AufSchlußprodukt rührt aus einem Ultraschallaufschluß mit einer Ultraschall-Durchflußzelle gemäß der DE 42 41 154 her, bei der die Sonotrode zu bis % ihrer Länge in die Durchflußzelle hineinragt, der Winkel der Sonotrode im Beschallungsgefäß im Bereich von 80,5 bis 88,5 * liegt, das Verhältnis der Eintauchlänge der Synotrode (in mm) zum Be¬ schallungsvolumen (in ml) auf einen Wert im Bereich von 1:1,1 bis 1:20 eingestellt ist und das Verhältnis von Eintauchlänge der Synotrode (in mm) zu dem Feststoffanteil des zu beschallenden Mediums (in Masse-%) im Bereich von 1:0,02 bis 1:2,2 liegt. Erfindungsgemäß kann das biologische Abbauprodukt nach der Umsetzung mit Fettsäurehalogenid weiterhin verestert oder ver- ethert werden, um dadurch spezielle Anwendungszwecke zu erschlie¬ ßen, beispielsweise eine Verbesserung der Gelierfähigkeit herbei¬ zuführen, oder andere Eigenschaften zu beeinflussen. Vorteilhaft ist die Carboxymethylierung mit Mono- oder Dichloressigsäure oder die Succinylierung mit Bernsteinsäureanhydrid.

Zur Einstellung des pH-Wertes im schwach sauren Bereich können z. B. die obigen Säuren eingesetzt werden. Gegenüber Salzsäure besitzen jedoch Hydroxycarbonsäuren wie Weinsäure, Äpfelsäure und besonders bevorzugt Citronensäure den Vorteil, daß sie im Verlaufe der Neutralisation bei den Produkten eine Auf¬ hellung bewirken. Zusätzlich kann jedoch auch Wasserstoffperoxid zugesetzt werden, um eine weitere Verbesserung von Farbe und Geruch zu bewirken. Dadurch können Produkte mit milchig-weißer bis milchig-hellgelber bzw. hellgrüner bzw. hellbrauner Farbe je nach dem Ausgangsprodukt Tiermilch bzw. Hefe bzw. Grünalgen oder grüne Erbsen bzw. Braunalgen hergestellt werden, die einen neu¬ tralen oder angenehmen Geruch haben.

Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren abgebaute und kondensierte biologische Ausgangsmaterial kann ohne weitere Reinigung in den Kosmetika als kosmetischer Grundstoff mit pfle¬ genden Eigenschaften, als Tensid bzw. zusätzlicher Tensidbestand- teil und als Regulator der Oberflächenspannung verwendet werden. Es stellt aber auch bereits selbst - bei Zusatz nur weniger üblicher Kosmetikhilfsstoffe - ein Kosmetikum dar infolge seines hohen Anteiles an Wirkstoffen.

Von den bisher bekannten Produkten unterscheidet sich der erfindungsgemäße Kosmetikgrundstoff deutlich durch hohe Anteile biologischer Strukturen, die durch die Einstellung des Feststoff- gehaltes des biologisch abgebauten Produktes im Endprodukt in breitem Umfang gesteuert werden können. So liegt dieser Fest¬ stoffgehalt bei eingesetzter Tiermilch im Bereich von 35 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse, um eine gute Konsistenz des Endproduktes zu erhalten. Bei Leguminosen liegt der Feststof¬ fgehalt etwa im Bereich von 15 bis 25 Gew.-%, um eine gute Kon¬ sistenz des Endproduktes zu haben.

Der Anteil der Helixstrukturen im abgebauten biologischen Material kann über die sog. Helix-coil-übergangsanalyse gemessen werden (Kogan et al., Biopolymers Vol. 27, 1055-63; Williams et al., Carb. res. 219, 203-213), bei der die Tatsache genutzt wird, daß geordnete Strukturen, wie Helices, Komplexe mit z.B. Farb¬ stoffen bilden. Gegenüber einer Vergleichssubstanz, wie Stärke, können Absorptionsmaxima bei entsprechenden NaOH-Konzentrationen gemessen werden. Damit ist es möglich, gezielt Quantitäten von Helices über die Menge an eingesetztem Fettsäurehalogenid ein¬ zustellen.

Der Begriff "unterstöchiometrische Menge" im Zusammenhang mit dieser Erfindung bedeutet, daß, bezogen auf das Gewicht, 20 bis 90 % Fettsäurehalogenid gegenüber 100 % biologisches Aus¬ gangsmaterial eingesetzt werden. Für Tiermilch, insbesondere Stutenmilch, liegt ein vorteilhafter Bereich der unterstöchiome- trischen Menge bei z.B. 50 bis 70 %. Die Einstellung eines unterstöchiometrischen Verhältnisses kann über die Bestimmung der funktionellen Gruppen des Ausgangs¬ materials erfolgen, wobei funktioneile Gruppen vorrangig primäre und sekundäre Hydroxy- und Aminogruppen sind. Diese Einstellung

des Verhältnisses erfolgt somit über die OH-Zahl und Amin-Zahl (in gleicher Weise wie bei der Polyurethanherstellung), indem entsprechend der festgestellten OH- bzw. Amin-Zahl einer bestimm¬ ten Menge Ausgangsmaterial (100 %) eine geringere Menge Fett- säurehalogenid (20 bis 90 %) hinzugesetzt wird. Je nachdem welche Feststoffgehalte im Endprodukt erwünscht sind - und damit be¬ stimmte Viskositäten - kann über die Höhe des Unterschusses an Fettsäurehalogenid(gemisch) dieser Feststoffgehalt gesteuert werden und damit der Anteil an den biologischen Strukturen. Das Kosmetikum kann vorteilhaft in Form einer Creme, einer Körperwaschlotion, eines Haarwaschmittel, eines Haarkonditionie- rungsmittels, einer Maske oder eines Gels vorliegen.

Es kann aber auch direkt als Produkt der Kondensation oder der nachfolgenden Veretherung oder Veresterung vorliegen. Die Erfindung soll nachstehend durch Beispiele näher erläu¬ tert werden. Diese Beispiele schränken die Erfindung jedoch nicht ein. Beispiel 1

333 g Bäckerhefe (30 Gew.-% Trockenmasse) wurde mit 166 ml Wasser suspendiert und eine Stunde mit Ultraschall behandelt (Gerät USD 30 der Emich Ultraschall GmbH, Generatorleistung 400 W, Amplitude 50 μm) . Durch Kühlung der Beschallungszelle wurde die Temperatur unter 30 * C gehalten. Nach der Behandlung lag eine gelbrosa, viskose Suspension mit einem pH-Wert von 5,5 vor. Der pH-Wert wurde mit Natriumhydroxid auf 8,0 eingestellt und unter Rühren wurden 60 g Palmitinsäurechlorid langsam hinzugegeben. Die Temperatur wurde auf 50 * C und der pH-Wert durch Zugabe von Natriumhydroxid auf 8,0 gehalten. Nach 90 Minuten wurden 10 ml Wasserstoffperoxid (30 %) zugesetzt und das Gemisch auf Raumtem- peratur abgekühlt.

Die aufgeschäumte Masse wurde mit Citronensäure auf einen pH-Wert von 5,5 eingestellt und homogenisiert.

Das Produkt hatte eine hellgelbe bis hellgraue Farbe, einen angenehmen rohstoffidentischen Geruch und einen Feststoffgehalt von 34 Gew.-%. Beispiel 2

150 g einer industriellen Hefeproteinfraktion (DHW Hamburg) wurden in 850 ml Wasser gelöst, auf einen pH-Wert von 8,0 einge-

stellt und unter Rühren bei 55 'C mit 75 g Stearinsäurechlorid versetzt. Es wurde 60 Minuten unter Einhaltung von Temperatur und pH-Wert (NaOH-Zugabe) gerührt. 15 ml Wasserstoffperoxid wurden beim Abkühlen zugesetzt und nach 15 Minuten mit Äpfelsäure ein pH-Wert von 6,0 eingestellt.

Das Produkt hatte eine hellbraune Farbe und einen Feststoff¬ gehalt von 21 Gew.-%. Beispiel 3

300 g trockene grüne Schälerbsen wurden in 1700 ml Wasser 24 Stunden bei Raumtemperatur gequollen und danach mechanisch (Ul- tra-Turrax) homogenisiert. Die Masse wurde mit Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von 8,3 eingestellt und 60 Minuten bei 55 * C gerührt. Es wurden 144 g ölsäurechlorid langsam zugesetzt und der pH-Wert durch Zugabe von Kaliumhydroxid konstant gehalten. Nach 90 Minuten Rühren bei 45 * C wurden 20 ml Wasserstoffperoxid zugesetzt, die Masse auf Raumtemperatur abgekühlt, mit Citronen¬ säure auf einen pH-Wert von 6,0 eingestellt und homogenisiert.

Die cremige Masse war hellgrün und hatte einen Feststoff¬ gehalt von 22 Gew.-%. Beispiel 4

500 g trockene Bohnen wurden in 2000 ml Wasser 24 Stunden bei Raumtemperatur gequollen und danach mechanisch homogenisiert. Der pH-Wert der Masse wurde durch Zugabe von Natriumhydroxid auf 8,0 eingestellt, 90 Minuten bei 50 "C gerührt und bei 10000 U/min zentrifugiert. Der überstand, der 1600 g einer gelblichen, leicht trüben Flüssigkeit mit einem Feststoffgehalt von 18 Gew.-% dar¬ stellte, wurde bei 50 * C unter Einhaltung eines pH-Wertbereiches von 7,5 bis 8,0 (unter Zusatz von Natriumhydroxid) mit 140 g Palmitinsäure versetzt. Nach einer Reaktionszeit von 60 Minuten wurden 30 g Mono- chloressigsäure-Natriumsalz zugesetzt, und es wurde weitere 30 Minuten gerührt. Beim Abkühlen wurden 20 ml Wasserstoffperoxid (30 %) zugesetzt, und nach dem Abkühlen auf 25 * C wurde mit Citronensäure ein pH-Wert von 5,5 eingestellt. Das Produkt bestand aus einer hochviskosen, weißen Paste mit einem Feststoffgehalt von 27 Gew.-%. Beispiel 5

Es wurde wie im Beispiel 3 verfahren, jedoch wurden statt

Erbsen Sojabohnen und statt 144 g ölsäurechlorid wurden 120 g Palmitinsäurechlorid verwendet. Nach der Reaktion mit dem Säure¬ chlorid wurden unter Einhaltung eines pH-Wertes von 8,5 bei 45 * C 1,5 g Bernsteinsäureanhydrid unter Rühren zugesetzt. Danach wurde weitere 90 Minuten gerührt. Diese Masse wurde abgekühlt und mit Citronensäure auf einen pH-Wert von 6,0 eingestellt. Es entstand eine cremige, hellgelbe Masse mit einem Feststoffgehalt von 19 Gew.-%. Beispiel 6 16 g Apfelpektin (Veresterungsgrad 50 %) wurden in 184 ml Wasser gelöst, durch Zugabe von Natriumhydroxid ein pH-Wert von 8,0 eingestellt, und unter Rühren wurden bei 55 * C 10 g Laurin- säurechlorid zugesetzt. Die Mischung wurde unter Einhaltung der Reaktionsbedingungen 90 Minuten gerührt. Danach wurde abgekühlt, 2 ml Wasserstoffperoxid (30 %) zugesetzt und nach 15 Minuten mit Citronensäure ein pH-Wert von 6,0 eingestellt.

Das Produkt war eine hell ockerfarbene cremige Masse mit einem Feststoffgehalt von 15 Gew.-%. Beispiel 7 300 g ungespritzte Zitrusfruchtschalen wurden mechanisch homogenisiert, die Masse mit Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von 8,5 eingestellt und bei 50 * C 30 Minuten gerührt. Es wurden 36 g Palmitinsäurechlorid unter Einhaltung der Reaktionsbedingun¬ gen zugesetzt und 60 Minuten die Gesamtmasse gerührt. Nach dem Abkühlen wurde der pH-Wert mit Citronensäure auf 5,5 eingestellt. Das Produkt war eine hellgelbe cremige Masse mit einem Feststoff¬ gehalt von 27 Gew.-%. Beispiel 8

Ein Grünalgenextrakt wurde im Wasser gelöst, die Lösung mit Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von 8,0 bis 8,5 eingestellt und unter Rühren auf 45 * C erwärmt. Danach wurden 6-10 Gew-% Palmi¬ tinsäurechlorid unter weiterem Rühren bei 45 * C und einem pH-Wert von 8 - 8,5 zugesetzt und die Masse zwei Stunden gerührt. Mit Citronensäure wurde ein pH-Wert von 5,0 bis 6,5 eingestellt und die Masse homogenisiert. Das Produkt war eine hellgelbe Masse, die je nach Menge des Grünalgenextraktes und Menge der Palmitin- säure einen Feststoffgehalt von 20 bis 50 % hatte.

Beispiel 9

Stutenmilchtrockenpulver wurde in Wasser suspendiert und mit Natriumhydroxid ein pH-Wert von 7,5 bis 8,3 eingestellt. Das Gemisch wurde auf 50 "C erwärmt und unter Rühren wurden in 30 Minuten Kokosfettsäurechlorid zugesetzt. Der pH-Wert wurde durch Zugabe von Natriumhydroxid dabei zwischen 7,5 und 8,5 gehalten, und es wurden weitere 30 Minuten gerührt. Beim Abkühlen wurde mit Äpfelsäure oder mit Citronensäure ein pH-Wert von 5,0 bis 6,0 eingestellt. Das Produkt war weiß und hatte einen Feststoffgehalt von 4,5 bis 30 Gew.-% entsprechend der eingesetzten Menge an Stutenmilch und Kokosfettsäurechlorid. Beispiel 10

300 g Molkenprotein wurde in Wasser gelöst, die Lösung mit Natriumcarbonatlösung auf ein pH-Wert von 7,0 bis 8,0 eingestellt und unter Rühren auf 45 * C erwärmt. Es wurde langsam 100 g Stea¬ rinsäurechlorid und 80 g Laurinsäurechlorid zugesetzt, und der pH-Wert wurde durch Zugabe von Natriumcarbonatlösung auf 7,0 bis 8,0 gehalten. Die Masse wurde nach zwei Stunden Reaktionszeit auf Raumtemperatur abgekühlt und der pH-Wert mit Citronensäure auf 7,0 eingestellt. Das weiße Produkt hatte einen Feststoffgehalt von 30 Gew.-%. Beispiel 11

Eine Kombination aus 0,2 Gewichtsteilen Molkenprotein und 0,8 Gewichtsteilen Stutenmilchpulver wurde in Wasser gelöst und der pH-Wert auf 7,5 eingestellt. Anschließend wurde unter Rühren auf etwa 45 * C erwärmt, und es wurden 40 % Palmitinsäurechlorid, bezogen auf das Gewicht des Einsatzproduktes, der Mischung zu¬ gesetzt und zwei Stunden gerührt. Nach Abkühlung wurde der pH- Wert auf 6,3 eingestellt. Man erhielt eine nahezu weiße Suspen- sion, die nach Zugabe von Citronensäure bis zum pH 6,0 vollstän¬ dig weiß wurde und einen Feststoffgehalt von 25 Gew.-% aufwies. Beispiel 12

Es wurde wie in Beispiel 11 gearbeitet, jedoch eine Kom¬ bination von 0,7 Gewichtsteilen Molkenprotein und 0,3 Gewichtsteilen Stutenmilchpulver eingesetzt. Man erhielt eine weiße Masse mit einem Feststoffgehalt von 22 Gew.-%. Beispiel 13

Es wurde wie im Beispiel 11 gearbeitet, jedoch als biolo-

gisches Ausgangsmaterial ein Gemisch von 1 bis 5 Gewichtsteilen Grünalgen, 2 bis 7 Gewichtsteilen Braunalgen und 3 bis 10 Ge¬ wichtsteilen Rotalgen eingesetzt. Man erhielt eine hellbraune Masse mit einem Feststoffgehalt von 28 Gew.-%. Beispiel 14

Es wurde ein Gemisch aus 0,5 Gewichtsteilen Molkenprotein und 99,5 Gewichtsteilen Stutenmilchtrockenpulver eingesetzt, in Wasser gelöst und mit Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von 7,8 eingestellt. Das Gemisch wurde unter Rühren auf 45 * C erwärmt. Nach Zugabe von Kokosfettsäurechlorid wurde der pH-Wert bei 7,5 gehalten. Nach einer Reaktionszeit von 2,2 Stunden unter Rühren bei 45 * C wurde die Masse abgekühlt. Die Abkühlung erfolgte sehr langsam. Der pH wurde anschließend mit Äpfelsäure auf 6,0 einge¬ stellt. Das Produkt war weiß und hatte einen Feststoffgehalt von 24 Gew.-%. Beispiel 15

Es wurde wie im Beispiel 14 gearbeitet, wobei das Ausgangs¬ material eine Kombination von 67,6 Gew.-% Molkenprotein und 32,3 Gew.-% Stutenmilchpulver war. Als Fettsäurehalogenid wurde ein Gemisch von Stearinsäurechlorid und Laurinsäurechlorid 1:1 einge¬ setzt. Man erhielt als Produkt eine weiße Masse mit einem Fest¬ stoffgehalt von 30 Gew.-%. Beispiel 16

Es wurde eine Kombination von Rotalgen und Braunalgen im Verhältnis 7,5 : 92,5 eingesetzt und wie im Beispiel 11 gearbei¬ tet, wobei als Fettsäurehalogenid Laurinsäurechlorid verwendet wurde. Der pH-Wert im basischen Medium wurde auf 8,5 eingestellt. Man erhielt ein blaß ockerfarbenes Produkt mit einem Fest¬ stoffgehalt von 35 Gew.-%. Beispiel 17

Haarshampoo und Haarkonditionierungsmittel "2 in 1" (Bezeichnungen als CTFA-Namen) Phase A Cocamidopropyl Betaine 10 % Sodium Lauryl Sulfoacetate 25 %

Destilliertes Wasser q.s.

Parfümöl Konservierungsmittel

Phase B

Produkt nach Beispiel 11 12,5 %

Die Herstellung der Phase A erfolgte, indem Wasser vorgelegt wurde und unter Rühren die Zugabe von Cocamidopropyl Betaine, Sodium Lauryl Sulfoacetate, Parfümöl und Konservierungsmittel durchgeführt wurde. Anschließend wurde das Gemisch gut mitein¬ ander verrührt. Danach wurde die Phase B auf 38 "C erwärmt und der Phase A unter Rühren zugegeben. Anschließend erfolgte eine

Homogenisierung des Gemisches. Beispiel 18

Haarshampoo und Haarkonditionierungsmittel "2 in 1"

Es wurde wie im Beispiel 17 gearbeitet, jedoch die folgende

Phase B verwendet.

Phase B Produkt nach Beispiel 1 2,5 %

Produkt nach Beispiel 11 10,0 %

Beispiel 19

Körpercreme

Phase A Glyceryl Stearate/Ceteraceth-22-Cetea- reth 12-Cetearyl Alcohol Cetyl Palmitate 3 , 0 %

Cetearyl Alcohol 2 , 0 %

Jojobaöl 1 , 0 %

Phase B Destilliertes Wasser q . s .

Propylenglycol 2 , 0 %

Glycerin 1 , 0 %

Phase C

Produkt nach Beispiel 9 1 , 5 % Produkt nach Beispiel 10 2 , 0 %

Produkt nach Beispiel 14 2 , 5 %

Konservierungsmittel 0 , 3 %

Parfümöl

Die Herstellung der Phasen A und B erfolgte separat unter Rühren bei etwa 60 ± 5 "C. Danach wurden beide miteinander ver¬ mischt und homogenisiert. Die Phase C wurde bei einer Temperatur von gleich oder kleiner als 40 'C in dem Gemisch der Phasen A und

14

B verteilt und anschließend homogenisiert. In gleicher Weise wie im Beispiel 19 wurde eine Körperlotion und eine kosmetische Maske hergestellt. Beispiel 20 Gel

Acrylates C 10 -C 30 -Alkyl Acrylate Crosspolymer 1,0 %

TEA 1,0 %

Octyl Stearate 2,5 %

Produkt von Beispiel 8 5,0 % Konservierungsmittel 0,3 % Parfümöl (PO) nach Bedarf

Produkt von Beispiel 16 2,5 %

Dest. Wasser q.s.

Die Herstellung erfolgte, indem das Gel bei Raumtemperatur in Wasser vordispergiert und danach neutralisiert wurde. Dann erfolgte die Zugabe von öl und den Produkten der Beispiele 8 und 16. Das Ganze wurde gut homogenisiert und zum Abschluß mit PO und Konservierungsstoffen versetzt.