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Title:
COUPLER FOR A MODULAR SCAFFOLD, MODULAR SCAFFOLD, METHOD FOR PRODUCING A MODULAR SCAFFOLD, AND USE OF A COUPLER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/128923
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a coupler (200) for a modular scaffold (100), comprising - a coupling tube (210) which, for coupling to at least one standard (300), has at least at one end, preferably at both ends, a tubular portion (211) having a greater external and/or internal diameter, and - a coupling element (220) which, for coupling to at least one ledger (400) and/or a diagonal brace (500), has at least one receiving recess (221, 222), the coupling element (220) being fastened indirectly, via a bracket (230), or directly to the outer circumference of the coupling tube (210). Furthermore, the invention relates to a modular scaffold, a method for producing such a modular scaffold and use of a coupler within the modular scaffold.

Inventors:
STECK TOBIAS (DE)
SPECHT RUDOLF (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/085500
Publication Date:
June 23, 2022
Filing Date:
December 13, 2021
Export Citation:
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Assignee:
PERI AG (DE)
International Classes:
E04G7/30; E04G7/32; E04G7/34
Domestic Patent References:
WO2013181734A12013-12-12
Foreign References:
DE102019117082A12020-05-28
EP0408209A21991-01-16
GB2326208A1998-12-16
FR3095664A12020-11-06
EP2706166A12014-03-12
DE102020133810A2020-12-16
DE202018106709U12018-12-06
Attorney, Agent or Firm:
MAIWALD PATENTANWALTS- UND RECHTSANWALTSGESELLSCHAFT MBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verbinder (200) für ein Modulgerüst (100), umfassend

- ein Verbindungsrohr (210), das zur Verbindung mit mindestens einem Vertikalstiel (300) an zumindest einem Ende, vorzugsweise an beiden Enden, einen Rohrabschnitt (211) mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser aufweist, sowie

- ein Verbindungselement (220), das zur Verbindung mit mindestens einem Horizontalriegel (400) und/oder einer Diagonalstrebe (500) mindestens eine Aufnahmeausnehmung (221 , 222) aufweist, wobei das Verbindungselement (220) mittelbar über einen Ausleger (230) oder unmittelbar außenumfangseitig am Verbindungsrohr (210) befestigt ist.

2. Verbinder (200) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (220) scheibenförmig gestaltet und senkrecht zur Längsachse des Verbindungsrohrs (210) ausgerichtet ist.

3. Verbinder (200) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (220) mehrere, beispielsweise vier, sechs oder acht, Aufnahmeausnehmungen (221 , 222) aufweist, die vorzugsweise in gleichem Winkelabstand zueinander angeordnet sind.

4. Verbinder (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (220) als eine das Verbindungsrohr (210) umgebende Rosette ausgebildet ist oder stirnseitig an einem Ausleger (230) befestigt ist, der andernends außenumfangseitig am Verbindungsrohr (210) befestigt ist.

5. Verbinder (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger (230) mindestens eine weitere Aufnahmeausnehmung (231) aufweist, die vorzugsweise als Öse oder Auge ausgestaltet und/oder quer zur mindestens einen Aufnahmeausnehmung (221 , 222) des Verbindungselements (220) ausgerichtet ist. 6. Verbinder (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass außenumfangseitig am Verbindungsrohr (210) mindestens zwei gleichartig ausgebildete und jeweils radial ausgerichtete Ausleger (230) in einem definierten Winkelabstand zueinander befestigt sind.

7. Verbinder (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrabschnitt (211) mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser mehrere, beispielsweise vier, mantelseitige Arretierungsausnehmungen (212) aufweist, die vorzugsweise auf einer Umfangslinie und/oder in gleichem Winkelabstand zueinander angeordnet sind.

8. Verbinder (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrabschnitt (211) mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser endseitig mehrere, beispielsweise vier, sich in axialer Richtung erstreckende, längliche Führungselemente (213) aufweist, die vorzugsweise in gleichem Winkelabstand zueinander angeordnet sind.

9. Verbinder (200) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die länglichen Führungselemente (213) zumindest bereichsweise aus dem Rohrabschnitt (211) selbst gebildet sind und/oder durch zusätzliches Material in radialer Richtung verstärkt sind.

10. Verbinder (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Rohrabschnitts (211) mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser ein Zapfen (214) ausgebildet ist, der konzentrisch in Bezug auf den Rohrabschnitt (211) angeordnet ist.

11 . Verbinder (200) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen (214) mehrere, beispielsweise vier, mantelseitige Arretierungsausnehmungen (215) aufweist, die vorzugsweise auf einer Umfangslinie und/oder in gleichem Winkelabstand zueinander angeordnet sind. - 18 -

12. Verbinder (200) nach Anspruch 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen (214) den Rohrabschnitt (211) überragt und/oder in einen Bereich des Rohrabschnitts (211) hineinragt, der fensterartige Aussparungen (216), beispielsweise zur Ausbildung der länglichen Führungselemente (213), aufweist, so dass die Arretierungsausnehmungen (215) von außen zugänglich sind.

13. Modulgerüst (100) mit mindestens einem Verbinder (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche sowie mindestens einem Vertikalstiel (300), der zur lösbaren Verbindung mit dem Verbinder (200) endseitig in den Rohrabschnitt (211) mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser des Verbindungsrohrs (210) eingesetzt ist.

14. Modulgerüst (100) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsrohr (210) des Verbinders (200) andernends mit einer Spindel (600) oder mit einem weiteren Vertikalstiel (300) lösbar verbunden ist.

15. Verfahren zur Herstellung eines Modulgerüsts (100) unter Verwendung eines Verbinders (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 als Gerüstknoten, der, insbesondere bei einem Systemwechsel innerhalb des Modulgerüsts (100), zur Einhaltung vorgegebener Rastermaße sowie zur Wahrung vorgegebener lichter Maße verwendet wird, die für den Einsatz standardisierter Gerüstbauteile, insbesondere standardisierter Horizontalriegel (400) und/oder standardisierter Diagonalstreben (500), erforderlich sind.

16. Verwendung eines Verbinders (200) als Gerüstknoten innerhalb eines Modulgerüsts (100) zur Einhaltung vorgegebener Rastermaße und zur Wahrung vorgegebener lichter Maße, wobei vorzugsweise mit Hilfe des Verbinders (200) zwei Vertikalstiele (300) oder ein Vertikalstiel (300) und eine Spindel (600) verbunden werden.

Description:
Verbinder für ein Modulgerüst, Modulgerüst, Verfahren zur Herstellung eines Modulgerüsts sowie Verwendung eines Verbinders

Bezugnahme auf verwandte Anmeldungen

Die vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der deutschen Patentanmeldung Nr. 10 2020 133 810.4, eingereicht am 16. Dezember 2020, die in vollem Umfang durch Bezugnahme in das vorliegende Dokument aufgenommen wird.

Die Erfindung betrifft einen Verbinder für ein Modulgerüst sowie ein Modulgerüst mit einem derartigen Verbinder. Ferner werden ein Verfahren zur Herstellung eines Modulgerüsts unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Verbinders sowie die Verwendung eines erfindungsgemäßen Verbinders in einem Modulgerüst vorgeschlagen.

Technischer Hintergrund

Ein Modulgerüst umfasst vorgefertigte, standardisierte Gerüstbauteile, die ein schnelles Auf- und Abbauen des Gerüsts ermöglichen, beispielsweise zum Einrüsten einer Gebäudefassade. Die Verbindung der Gerüstbauteile erfolgt über standardisierte Verbindungselemente und/oder Anschlussknoten, die Anschlüsse aus unterschiedlichen Raumrichtungen ermöglichen. Die Gerüstbauteile können somit zu komplexen Flächen- oder Raumgerüsten zusammengesetzt werden.

Der Gebrauchsmusterschrift DE 20 2018 106 709 U1 ist beispielhaft ein Gerüstknoten zur Verbindung von in verschiedene Raumrichtungen verlaufenden Gerüstelementen zu entnehmen, das ein Verbindungsrohr zur Verbindung mit mindestens einem Vertikalstiel sowie eine Verbindungsscheibe zur Verbindung mit weiteren Gerüstelementen, wie beispielsweise Horizontalriegeln oder Diagonalstreben, umfasst. Das Verbindungsrohr des Gerüstknotens weist einen kreisringförmigen Querschnitt auf, dessen Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Vertikalstiels angepasst ist, so dass der Vertikalstiel auf das Verbindungsrohr aufsteckbar ist.

Je nach Lastfall bzw. Anforderungen an die Tragfähigkeit eines Modulgerüsts können sich die Rohrinnen- und/oder Rohraußendurchmesser der Gerüstbauteile, insbesondere der Vertikalstiele, unterscheiden. Die Vertikalstiele von Schwerlastgerüsten weisen in der Regel größere Durchmesser als die Vertikalstiele von Gerüsten für mittlere oder leichte Lasten auf. Sollen Vertikalstiele mit unterschiedlichen Rohrdurchmessern in einem Modulgerüst bzw. in einem System kombiniert werden, ist dies nur mit einem erhöhten Aufwand möglich, beispielsweise durch Verwendung von Sonderstielen, die zwischen den unterschiedlichen Rohrdurchmessern vermitteln. Dies bedeutet jedoch einen erhöhten Materialeinsatz sowie Montageaufwand, was sich jeweils negativ auf die Kosten auswirkt.

Zudem ist bei Verwendung von Vertikalstielen mit unterschiedlichen Außendurchmessern die Kompatibilität mit weiteren Gerüstbauteilen, insbesondere mit standardisierten Horizontalriegeln und/oder mit standardisierten Diagonalstreben, nicht mehr gewährleistet. Denn durch einen Wechsel der Rohraußendurchmesser ändern sich die Abstände bzw. lichten Maße zwischen zwei parallel angeordneten Vertikalstielen. Die Kompatibilität der Gerüstbauteile untereinander bedingt die Einhaltung der Abstände bzw. lichten Maße, was bei einem Wechsel des Rohraußendurchmessers eines oder mehrerer Vertikalstiele nur mit Hilfe von Sonderbauteilen möglich ist, es sei denn, dass man eine Änderung der dem Modulgerüst eigenen Rastermaße in Kauf nimmt.

Eine ähnliche Problematik kann im Kopf- und/oder Fußbereich eines Modulgerüsts auftreten, insbesondere dann, wenn anstelle von zwei Vertikalstielen ein Vertikalstiel und eine Spindel verbunden werden. Die Spindel dient dem Höhenausgleich, beispielsweise, um einen unebenen Untergrund auszugleichen. Da sich die Durchmesser von Spindel und Vertikalstiel in der Regel unterscheiden, erfolgt die Verbindung - je nach Einsatzort der Spindel - über sogenannte Kopf- bzw. Fußteile. Diese stellen separate Gerüstbauteile dar, die zusätzlich vorgehalten werden müssen.

Die vorliegende Erfindung versucht hier Abhilfe zu schaffen. Insbesondere soll mit Hilfe der Erfindung die Kompatibilität von Gerüstbauteilen untereinander verbessert werden, so dass die Anzahl der Gerüstbauteile gesenkt werden kann. Ferner soll die Integration systemfremder oder systemübergreifender Gerüstbauteile vereinfacht werden, beispielsweise um erhöhte Lastanforderungen zu erfüllen, und zwar möglichst ohne Zuhilfenahme von Sonderbauteilen und ohne Veränderung der vorgegebenen Rastermaße.

Zur Lösung der Aufgaben werden der Verbinder mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie das Modulgerüst mit den Merkmalen des Anspruchs 13 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den jeweiligen Unteransprüchen zu entnehmen. Ferner werden ein Verfahren zur Herstellung bzw. Errichtung eines Modulgerüsts sowie eine Verwendung eines Verbinders innerhalb eines Modulgerüsts angegeben.

Offenbarung der Erfindung

Der für ein Modulgerüst vorgeschlagene Verbinder umfasst:

• ein Verbindungsrohr, das zur Verbindung mit mindestens einem Vertikalstiel an zumindest einem Ende, vorzugsweise an beiden Enden, einen Rohrabschnitt mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser aufweist, sowie

• ein Verbindungselement, dass zur Verbindung mit mindestens einem Horizontalriegel und/oder einer Diagonalstrebe mindestens eine Aufnahmeausnehmung aufweist.

Das Verbindungselement ist dabei mittelbar über einen Ausleger oder unmittelbar außenumfangseitig am Verbindungsrohr befestigt.

Das Verbindungsrohr des vorgeschlagenen Verbinders weist demnach mindestens einen Durchmessersprung auf. Das heißt, dass das Verbindungsrohr in zumindest zwei Abschnitten unterschiedliche Außen- und/oder Innendurchmesser aufweist. Das Verbindungsrohr ermöglicht auf diese Weise den Anschluss von zwei Vertikalstielen mit unterschiedlichen Rohrdurchmessern oder einem Vertikalstiel und einer Spindel. Aufgrund des ferner vorgesehenen Verbindungselements kann der vorgeschlagene Verbinder zugleich als Gerüstknoten eingesetzt werden. Das heißt, dass mehrere Funktionen in ein Gerüstbauteil integriert werden, so dass die Anzahl der Gerüstbauteile reduziert werden kann. Insbesondere kann auf den Einsatz zusätzlicher Sonderbauteile zur Integration systemfremder oder systemübergreifender Gerüstbauteile bei Einhaltung vorgegebener Rastermaße verzichtet werden. Mit Hilfe des vorgeschlagenen Verbinders können somit Aufwand und Kosten reduziert werden. Die Verbindung eines Vertikalstiels mit dem mindestens einen Rohrabschnitt mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser erfolgt vorzugsweise über eine einfache Steckverbindung. Weiterhin vorzugsweise wird der Vertikalstiel in den Rohrabschnitt eingesteckt. Der Rohrabschnitt weist daher zumindest einen vergrößerten Innendurchmesser auf. Dieser ist vorzugsweise an den Außendurchmesser eines Vertikalstiels für schwere Lasten angepasst, so dass ein solcher in das Modulgerüst integrierbar ist. Weiterhin vorzugsweise ist auch der Außendurchmesser des Rohrabschnitts vergrößert, um eine ausreichende Wandungsdicke zu gewährleisten.

An den Rohrabschnitt mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser schließt vorzugsweise ein Rohrabschnitt an, in dessen Bereich das Verbindungselement zur Verbindung mit mindestens einem Horizontalriegel und/oder einer Diagonalstrebe angeordnet ist. Der Außendurchmesser dieses Rohrabschnitts ist bevorzugt derart gewählt, dass in Verbindung mit dem Verbindungselement und ggf. in Verbindung mit dem Ausleger Abstände bzw. lichte Maße realisiert werden, die den Einsatz standardisierter Horizontalriegel und/oder Diagonalstreben ermöglichen. Auf den Einsatz von Sonderbauteilen kann in diesem Fall verzichtet werden. Zugleich können die vorgegebenen Rastermaße eingehalten werden.

Vorteilhafterweise umfassen die Gerüstbauteile eines Modulgerüsts zwei verschiedene Grundtypen eines erfindungsgemäßen Verbinders. Die beiden Grundtypen unterscheiden sich insbesondere im Hinblick auf die Anzahl der Rohrabschnitte mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser.

Bei dem Grundtyp 1 weist das Verbindungsrohr an lediglich einem Ende einen Rohrabschnitt mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser auf. Dieser dient der Aufnahme eines Vertikalstiels. Andernends ist das Verbindungsrohr zur Verbindung mit einer Spindel ausgelegt. Bevorzugter Einsatzort dieses Verbinders ist daher der Kopf- oder Fußbereich eines Modulgerüsts. Der vorgeschlagene Verbinder ermöglicht die Verbindung eines Vertikalstiels mit einer Spindel ohne den Einsatz eines separaten Kopf- oder Fußteils. Diese Funktion ist in den Verbinder integriert, so dass ein separates Kopf- oder Fußteil entfallen kann. Das Verbindungselement des Verbinders, das der Verbindung mit mindestens einem Horizontalriegel und/oder einer Diagonalstrebe dient, ist vorzugsweise mittelbar über einen Ausleger außenumfangseitig am Verbindungsrohr befestigt. Der Ausleger ermöglicht die Verwendung standardisierter Horizontalriegel und/oder Diagonalstreben bei Einhaltung der vorgegebenen Rastermaße. Bei dem Grundtyp 2 weist das Verbindungsrohr des Verbinders an seinen beiden Enden jeweils einen Rohrabschnitt mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser auf. Dieser Verbinder dient demnach der Verbindung zweier Vertikalstiele. Diese können gleiche oder unterschiedliche Rohrdurchmesser aufweisen, so dass auch systemfremde Vertikalstiele, beispielsweise zur Erfüllung erhöhter Lastanforderungen, integrierbar sind. Das Verbindungselement zur Verbindung mit mindestens einem Horizontalriegel und/oder einer Diagonalstrebe ist vorzugsweise im Bereich eines mittleren Rohrabschnitts des Verbindungsrohrs angeordnet. Weiterhin vorzugsweise ist das Verbindungselement zur Verbindung mit mindestens einem Horizontalriegel und/oder einer Diagonalstrebe unmittelbar außenumfangseitig am Verbindungsrohr befestigt. Denn eine mittelbare Befestigung über einen Ausleger ist bei dem Grundtyp 2 nicht erforderlich, da bereits über den Außendurchmesser des mittleren Rohrabschnitts und das Verbindungselement die Einhaltung vorgegebener Rastermaße bei Verwendung standardisierter Horizontalriegel und/oder Diagonalstreben gewährleistet ist.

Die beiden Grundtypen eines erfindungsgemäßen Verbinders stellen eine sinnvolle Ergänzung der zur Verfügung stehenden Gerüstbauteile dar. Sie können nach dem Baukastenprinzip mit einer Vielzahl unterschiedlicher Gerüstbauteile kombiniert werden. Zwar erweitern sie den Baukasten um zwei weitere Bauteile, im Ergebnis helfen sie jedoch Bauteile einzusparen, da sie den Einsatz von Sonderbauteilen entbehrlich machen.

In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Verbindungselement zur Verbindung mit mindestens einem Horizontalriegel und/oder einer Diagonalstrebe scheibenförmig gestaltet und senkrecht zur Längsachse des Verbindungsrohrs ausgerichtet ist. Je nach Grundtyp erfolgt die Befestigung des scheibenförmigen Verbindungselements am Verbindungsrohr unmittelbar oder mittelbar über einen Ausleger. Die jeweils senkrechte Ausrichtung des scheibenförmigen Verbindungselements erleichtert den Anschluss des mindestens einen Horizontalriegels und/oder der mindestens einen Diagonalstrebe, da der Anschlusswinkel frei wählbar ist.

Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass das Verbindungselement mehrere, beispielsweise vier, sechs oder acht, Aufnahmeausnehmungen zur Verbindung mit mindestens einem Horizontalriegel und/oder einer Diagonalstrebe aufweist. Die mehreren Aufnahmeausnehmungen erlauben den Anschluss mehrerer Horizontalriegel und/oder Diagonalstreben an einem Knotenpunkt. Dies gilt insbesondere, wenn mehrere Horizontalriegel und/oder Diagonalstreben aus unterschiedlichen Raumrichtungen aufgenommen werden sollen. Bevorzugt sind die mehreren Aufnahmeausnehmungen in gleichem Winkelabstand zueinander angeordnet. Dies gilt insbesondere, wenn das die Aufnahmeausnehmungen aufweisende Verbindungselement das Verbindungsrohr des Verbinders umgibt. Denn dadurch werden weitere Anschlussmöglichkeiten für den Anschluss von Gerüstbauteilen aus unterschiedlichen Raumrichtungen geschaffen. Die mehreren Aufnahmeausnehmungen können beispielsweise kreuz- oder sternförmig angeordnet sein. Des Weiteren bevorzugt weist das Verbindungselement mindestens zwei unterschiedliche Arten von Aufnahmeausnehmungen auf. Diese können dann hinsichtlich ihrer Form und Größe optimal auf ein zu verbindendes Gerüstbauteil abgestimmt werden.

Das Verbindungselement des vorgeschlagenen Verbinders ist - insbesondere bei dem Grundtyp 2 - bevorzugt als eine das Verbindungsrohr umgebende Rosette ausgebildet. Weiterhin vorzugsweise weist die Rosette mehrere Aufnahmeausnehmungen auf, die Anschlüsse von Gerüstbauteile aus allen Raumrichtungen ermöglichen.

Alternativ kann das Verbindungselement des vorgeschlagenen Verbinders stirnseitig an einem Ausleger befestigt sein, der andernends außenumfangseitig am Verbindungsrohr des Verbinders befestigt ist. Dies ist insbesondere bei dem Grundtyp 1 der Fall. Durch die stirnseitige Befestigung des Verbindungselements am Ausleger kann dieser kürzer ausgeführt werden, was Material einsparen hilft. Zudem wird der Anschluss eines Horizontalriegels und/oder einer Diagonalstrebe durch den Ausleger nicht behindert.

Bevorzugt weist der Ausleger im Querschnitt eine größere Höhe als Breite auf. Durch diese Maßnahme steigt die Tragfähigkeit des Auslegers. Beispielsweise kann der Ausleger aus einem Kastenprofil hergestellt sein, dass hochkant außenumfangseitig am Verbindungsrohr befestigt ist.

Des Weiteren bevorzugt weist der Ausleger mindestens eine weitere Aufnahmeausnehmung auf, die den Anschluss eines Gerüstbauteils, insbesondere einer Diagonalstrebe, ermöglicht. Die mindestens eine weitere Aufnahmeausnehmung des Auslegers kann beispielsweise als Öse oder Auge ausgebildet sein. Alternativ oder ergänzend wird vorgeschlagen, dass die mindestens eine weitere Aufnahmeausnehmung des Auslegers quer zur mindestens einen Aufnahmeausnehmung des Verbindungselements ausgerichtet ist. Dadurch ergeben sich vielseitige Anschlussmöglichkeiten für unterschiedliche Gerüstbauteile. Vorteilhafterweise sind außenumfangseitig am Verbindungsrohr mindestens zwei gleichartig ausgebildete und jeweils radial ausgerichtete Ausleger in einem definierten Winkelabstand zueinander befestigt. Der Winkelabstand beträgt vorzugsweise 90°, so dass die Ausleger senkrecht zueinander verlaufen. Die Ausrichtung der Ausleger entspricht somit dem rechtwinkligen Standardraster eines Modulgerüsts. Da die Ausleger gleichartig ausgebildet sind, ist an jedem Ausleger ein Verbindungselement mit mindestens einer Aufnahmeausnehmung zur Verbindung mit einem Horizontalriegel und/oder einer Diagonalstrebe angeordnet. Vorteilhafterweise dienen die Aufnahmeausnehmungen der Verbindungselemente ausschließlich dem Anschluss von Horizontalriegeln, während jeweils die mindestens eine weitere Aufnahmeausnehmung der Ausleger dem Anschluss einer Diagonalstrebe dient. Die Anschlusssituation wird auf diese Weise entzerrt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der an mindestens einem Ende des Verbindungsrohrs vorgesehene Rohrabschnitt mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser mehrere mantelseitige Arretierungsausnehmungen auf. Diese dienen der Aufnahme eines Bolzens oder einer Schraube zur Herstellung einer zugfesten Verbindung zwischen dem Verbinder und einem Vertikalstiel. Der Vertikalstiel weist hierzu entsprechende Arretierungsausnehmungen auf, die in Überdeckung mit den Arretierungsausnehmungen des Verbindungsrohrs bringbar sind. Die zugfeste Verbindung ermöglicht zum Beispiel das Umsetzen des Modulgerüsts mit Hilfe eines Krans.

Die Arretierungsausnehmungen sind vorzugsweise auf einer Umfangslinie und/oder in gleichem Winkelabstand zueinander angeordnet. Bevorzugt liegen sich jeweils zwei Arretierungsausnehmungen einander gegenüber, so dass diese fluchten. Der Bolzen bzw. die Schraube kann somit durch beide Arretierungsausnehmungen hindurchgesteckt werden, so dass die Belastbarkeit der zugfesten Verbindung steigt. Die Anzahl der Arretierungsausnehmungen kann beispielsweise vier betragen.

Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass der Rohrabschnitt mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser endseitig mehrere sich in axialer Richtung erstreckende, längliche Führungselemente aufweist. Diese dienen der Führung eines mit dem Rohrabschnitt zu verbindenden Vertikalstiels, so dass der Anschluss des Vertikalstiels erleichtert wird. Ferner erhöht sich durch die Führungselemente die Steifigkeit im Bereich des Anschlusses. Die Anzahl der Führungselemente kann beispielsweise vier betragen. Vorzugsweise sind die Führungselemente in gleichem Winkelabstand zueinander angeordnet, so dass sich zwischen den Führungselementen gleich große fensterartige Zwischenräume ergeben. Der Nutzen dieser Zwischenräume wird weiter unten beschrieben.

Bevorzugt sind die länglichen Führungselemente zumindest bereichsweise aus dem Rohrabschnitt selbst gebildet, beispielsweise durch nachträgliches Schneiden des Rohrabschnitts. Die Führungselemente lassen sich somit vergleichsweise einfach und kostengünstig herstellen. Zudem bleiben der Außen- und der Innendurchmesser des Rohrabschnitts unverändert, so dass der Anschluss eines Vertikalstiels weiterhin gewährleistet ist. Zur Erhöhung der Belastbarkeit der Führungselemente wird vorgeschlagen, dass diese durch zusätzliches Material in radialer Richtung verstärkt sind. Da vorzugsweise der Innendurchmesser des Rohrabschnitts an den Außendurchmesser eines aufzunehmenden Vertikalstiels angepasst ist, wird das der Verstärkung dienende zusätzliche Material bevorzugt außenseitig aufgebracht, so dass der Innendurchmesser des Rohrabschnitts unverändert bleibt.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist innerhalb des Rohrabschnitts mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser ein Zapfen ausgebildet, der konzentrisch in Bezug auf den Rohrabschnitt angeordnet ist. Der Zapfen erweitert die Anschlussmöglichkeiten. Insbesondere können an einem Ende des Verbinders unterschiedliche Vertikalstiele angeschlossen werden. Je nach Rohrdurchmesser des anzuschließenden Vertikalstiels wird dieser über den äußeren Rohrabschnitt oder den innen liegenden Zapfen aufgenommen und vorzugsweise zentriert. Die Zentrierung wird entweder über den Innendurchmesser des Rohrabschnitts oder den Außendurchmesser des Zapfens realisiert.

Bevorzugt weist der Zapfen mehrere mantelseitige Arretierungsausnehmungen auf. Diese dienen der Aufnahme eines Bolzens oder einer Schraube zur Herstellung einer zugfesten Verbindung mit einem Vertikalstiel. Der Vertikalstiel weist hierzu entsprechende Arretierungsausnehmungen auf, die in Überdeckung mit den Arretierungsausnehmungen des Zapfens gebracht werden können. Die Arretierungsausnehmungen des Zapfens sind vorzugsweise auf einer Umfangslinie und/oder in gleichem Winkelabstand zueinander angeordnet. Bevorzugt liegen sich jeweils zwei Arretierungsausnehmungen gegenüber, so dass diese fluchten und der Bolzen bzw. die Schraube in beide Arretierungsausnehmungen eingesetzt werden kann. Die Anzahl der Arretierungsausnehmungen kann beispielsweise vier betragen. Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der Zapfen den Rohrabschnitt mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser überragt und/oder in einen Bereich des Rohrabschnitts hineinragt, der fensterartige Aussparungen aufweist, so dass die Arretierungsausnehmungen von außen zugänglich sind. Die fensterartigen Aussparungen des Rohrabschnitts werden vorzugsweise seitlich von den bereits erwähnten länglichen Führungselementen begrenzt. Das heißt, dass es sich bei den fensterartigen Aussparungen insbesondere um die bereits erwähnten Zwischenräume zwischen den länglichen Führungselementen handeln kann. Der Nutzen der Zwischenräume besteht demnach darin, dass der Zugang zu den Arretierungsausnehmungen des Zapfens gewährleistet ist.

Zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe wird ferner ein Modulgerüst mit mindestens einem erfindungsgemäßen Verbinder sowie mindestens einem Vertikalstiel vorgeschlagen, der zu lösbaren Verbindung mit dem Verbinder endseitig in den Rohrabschnitt mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser des Verbindungsrohrs eingesetzt ist. Dank des vergrößerten Außen- und/oder Innendurchmessers des den Vertikalstiel aufnehmenden Rohrabschnitts kann der Verbinder mit unterschiedlichen Vertikalstielen verbunden werden. Die Vertikalstiele können insbesondere unterschiedliche Rohrdurchmesser aufweisen, so dass sie sich hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit unterscheiden. Auf diese Weise können beispielsweise statisch hochbelastete Bereiche mit tragfähigeren Vertikalstielen ausgeführt werden. Die Tragfähigkeit des Modulgerüsts kann somit je nach Lastanforderung skaliert werden, und zwar ohne Einsatz von Sonderbauteilen. Vorhandene Durchmesserdifferenzen werden durch den erfindungsgemäßen Verbinder überbrückt bzw. ausgeglichen. Dadurch ermöglicht der Verbinder den Einsatz standardisierter Gerüstbauteile bei Einhaltung vorgegebener Rastermaße.

Abhängig davon, ob der Verbinder gemäß Grundtyp 1 oder Grundtyp 2 ausgeführt ist, ist das andere Ende des Verbindungsrohrs des Verbinders, das heißt das Ende, das dem Rohrabschnitt mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser abgewandt ist, mit einer Spindel oder mit einem weiteren Vertikalstiel lösbar verbunden. Der vorgeschlagene Verbinder ist somit als Gerüstknoten einsetzbar, der zugleich die Funktion eines Kopf- oder Fußteils (Grundtyp 1) oder eines Sonderbauteils (Grundtyp 2) übernimmt. Die Anzahl der zur Herstellung bzw. Errichtung eines Modulgerüsts erforderlichen Gerüstbauteile kann auf diese Weise reduziert werden.

Ferner wird ein Verfahren zur Herstellung eines Modulgerüsts unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Verbinders als Gerüstknoten vorgeschlagen. Unter „Herstellung“ wird vorliegend die Errichtung eines Modulgerüsts verstanden. Bei dem Verfahren wird der Verbinder - insbesondere bei einem Systemwechsel innerhalb des Modulgerüsts - zur Einhaltung vorgegebener Rastermaße sowie zur Wahrung vorgegebener lichter Maße verwendet, die für den Einsatz standardisierter Gerüstbauteile, insbesondere standardisierter Horizontalriegel und/oder standardisierter Diagonalstreben, erforderlich sind. Bei Integration eines systemfremden Vertikalstiels und/oder einer systemübergreifend einsetzbaren Spindel können mit Hilfe des Verbinders Abweichungen in den Rohrdurchmessern ausgeglichen werden, so dass der Einsatz von Sonderbauteilen zur Einhaltung vorgegebener Rastermaße entbehrlich ist.

Darüber hinaus wird die Verwendung eines erfindungsgemäßen Verbinders als Gerüstknoten innerhalb eines Modulgerüsts zur Einhaltung vorgegebener Rastermaße und zur Wahrung vorgegebener lichter Maße vorgeschlagen, wobei vorzugsweise mit Hilfe des Verbinders zwei Vertikalstiele oder ein Vertikalstiel und eine Spindel verbunden werden. Die beiden Vertikalstiele können gleich oder unterschiedlich ausgebildet sein, insbesondere unterschiedliche Rohrdurchmesser aufweisen. Die Durchmesserdifferenz wird durch den Verbinder ausgeglichen, so dass auf den Einsatz von Sonderbauteilen verzichtet werden kann. Die Verwendung eines erfindungsgemäßen Verbinders in einem Modulgerüst erleichtert insbesondere die Integration von Vertikalstielen für schwere Lasten in ein Modulgerüst für mittlere oder leichte Lasten, beispielsweise zur Erfüllung erhöhter Lastanforderungen.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer ersten bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbinders,

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer zweiten bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbinders,

Fig. 3 eine Seitenansicht des Verbinders der Fig. 1 in montiertem Zustand,

Fig. 4 eine Seitenansicht des Verbinders der Fig. 2 in montiertem Zustand, Fig. 5 eine perspektivische Darstellung einer bevorzugten Weiterbildung des Verbinders der Fig. 2,

Fig. 6 eine Seitenansicht des Verbinders der Fig. 5 in montiertem Zustand,

Fig. 7 eine Explosionsdarstellung des Verbinders der Fig. 5 sowie mit dem Verbinder zu verbindende Vertikalstiele,

Fig. 8 eine vergrößerte Darstellung des unteren Endes des Verbinders der Fig. 5 in montiertem Zustand,

Fig. 9 eine perspektivische Darstellung einer bevorzugten Weiterbildung des Verbinders der Fig. 5,

Fig. 10 eine perspektivische Darstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbinders, und

Fig. 11 eine Explosionsdarstellung des Verbinders der Fig. 10 sowie mit dem Verbinder zu verbindende Vertikalstiele.

Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen

Der Figur 1 ist eine erste bevorzugte Ausführungsform (Grundtyp 1) eines erfindungsgemäßen Verbinders 200 für ein Modulgerüst 100 zu entnehmen. Der dargestellte Verbinder 200 weist ein Verbindungsrohr 210 mit einem Rohrabschnitt 211 auf, dessen Außen- und Innendurchmesser vergrößert ausgeführt sind. Das heißt, dass das Verbindungsrohr 210 einen Durchmessersprung aufweist. Der Verbinder 200 kann somit seinen beiden Enden mit unterschiedlichen Vertikalstielen 300 oder mit einem Vertikalstiel 300 und einer Spindel 600 verbunden werden (siehe Figur 3). Der Durchmessersprung gleicht die unterschiedlichen Rohrdurchmesser aus.

Außenumfangseitig am Verbindungsrohr 210 sind zwei Ausleger 230 befestigt, die radial in Bezug auf das Verbindungsrohr 210 und in einem Winkelabstand von 90° zueinander angeordnet sind. Stirnseitig weist jeder Ausleger 230 ein Verbindungselement 220 auf, das der Verbindung eines weiteren Gerüstbauteils, insbesondere eines Horizontalriegels 400 dient (siehe Figur 3). Die Verbindungselemente 220 weisen hier zu jeweils eine Aufnahmeausnehmung 221 auf. Weitere Aufnahmeausnehmungen 231 sind in den Auslegern 230 ausgebildet, die ebenfalls dem Anschluss von Gerüstbauteilen dienen. Die Ausgestaltung und Anordnung der Aufnahmeausnehmungen 231 ermöglichen insbesondere den Anschluss von Diagonalstreben 500 (siehe Figur 3).

Wie der Figur 3 zu entnehmen ist weisen der Vertikalstiel 300 und die Spindel 600 unterschiedliche Außendurchmesser auf. Die Durchmesserdifferenz wird durch den Verbinder 200 ausgeglichen. Die unterschiedlichen Außendurchmesser haben ferner zur Folge, dass die üblichen Abstände bzw. lichten Maße zwischen zwei parallel angeordneten Vertikalstielen 300 nicht mehr eingehalten werden. Diese Abweichung wird durch die Ausleger 230 kompensiert, so dass die üblichen Abstände bzw. lichten Maße gewahrt bleiben und der Einsatz standardisierter Horizontalriegel 400 und Diagonalstreben 500 bei Einhaltung vorgegebener Rastermaße möglich ist.

Der Verbinder 200 der Figur 3 weist im Bereich des Rohabschnitts 211 Arretierungsausnehmungen 212 auf, wobei nur eine Arretierungsausnehmung 212 zu sehen ist. Eine weitere ist rückseitig angeordnet. In diese Ausnehmungen kann ein Bolzen oder eine Schraube (nicht dargestellt) eingesetzt werden, um eine zugfeste Verbindung zwischen dem Verbinder 200 und dem Vertikalstiel 300 herzustellen. Im Vertikalstiel 300 sind hierzu entsprechende Arretierungsausnehmungen ausgebildet (nicht dargestellt).

Figur 2 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform (Grundtyp 2) eines erfindungsgemäßen Verbinders 200 für ein Modulgerüst 100. Im Unterschied zum Verbinder 200 der Figur 1 weist der in der Figur 2 dargestellte Verbinder 200 an seinen beiden Enden jeweils einen Rohrabschnitt 211 mit vergrößertem Außen- und Innendurchmesser auf.

Darüber hinaus ist nur ein Verbindungselement 220 vorgesehen, das unmittelbar mit dem Verbindungsrohr 210 verbunden und als eine das Verbindungsrohr 210 umgebende Rosette ausgebildet ist. Der Verbinder 200 weist demnach keine Ausleger 230 auf. Die Wahrung der üblichen Abstände bzw. lichten Maße ist hier über den Außendurchmesser des Verbindungsrohrs 210 sowie das Verbindungselement 220 gewährleistet, so dass Ausleger 230 entbehrlich sind. Das Verbindungselement 220 weist erste Aufnahmeausnehmungen 221 zur Verbindung mit Horizontalriegeln 400 (siehe Figur 4) sowie zweite Aufnahmeausnehmungen 222 zur Verbindung mit weiteren Gerüstbauteilen, beispielsweise mit Diagonalstreben 500, auf. Die ersten und zweiten Aufnahmeausnehmungen 221 , 222 sind jeweils in gleichem Abstand zueinander angeordnet, so dass sich jeweils eine kreuzförmige Anordnung ergibt, wobei sich erste und zweite Aufnahmeausnehmungen 221 , 222 abwechseln.

Der Figur 2 ist ferner zu entnehmen, dass die Rohrabschnitte 211 mit vergrößertem Außen- und Innendurchmesser an ihren Enden jeweils längliche Führungselemente 213 aufweisen. Diese sind aus dem Material des jeweiligen Rohrabschnitts 211 gebildet, beispielsweise durch Schneiden, und nach radial außen hin durch zusätzliches Material verstärkt.

Wie beispielhaft in der Figur 4 dargestellt, kann der Verbinder der Figur 2 mit zwei Vertikalstielen 300 verbunden werden, wobei es sich insbesondere um Vertikalstiele 300 handeln kann, die zur Erfüllung erhöhter Lastanforderungen einen vergrößerten Außendurchmesser aufweisen. Die Durchmesserdifferenz zu einem standardisierten Vertikalstiel 300 wird durch die an beiden Enden vorgesehenen Rohrabschnitte 211 des Verbinders 200 kompensiert. Um eine zugfeste Verbindung zwischen dem Verbinder 200 und den Vertikalstielen 300 zu erreichen, sind auch hier in den Rohrabschnitten 211 Arretierungsausnehmungen 212 vorgesehen, in welche ein Bolzen oder eine Schraube einsetzbar ist.

Figur 5 zeigt eine vorteilhafte Weiterbildung des Verbinders 200 der Figur 2. Die Weiterbildung besteht in der Ausbildung eines Zapfens 214, der innerhalb des oberen Rohrabschnitts 211 angeordnet ist. Dabei überragt der Zapfen 214 den Rohrabschnitt 211 in der Weise, dass der Zapfen 214 zwischen den länglichen Führungselementen 213 zu liegen kommt. Der Zapfen 214 ermöglicht die Verbindung des Verbinders 200 mit einem Vertikalstiel 300, der beispielsweise für mittlere oder kleine Lasten ausgelegt ist und demzufolge einen gegenüber dem Rohrabschnitt 211 kleineren Rohrdurchmesser aufweist (siehe Figur 6). Zur Herstellung einer zugfesten Verbindung zwischen dem Zapfen 214 und dem Vertikalstiel 300 sind im Zapfen 214 Arretierungsausnehmungen 215 vorgesehen.

Diese dienen der Aufnahme eines Bolzens oder einer Schraube (nicht dargestellt), wobei im Vertikalstiel 300 entsprechende Arretierungsausnehmungen ausgebildet sind. Die Arretierungsausnehmungen 215 sind auf einer Umfangslinie im gleichen Winkelabstand zueinander angeordnet, und zwar jeweils um 45° versetzt zu den Führungselementen 213, so dass die Arretierungsausnehmungen 215 jeweils mittig innerhalb einer fensterartigen Aussparung 216 zwischen zwei Führungselementen 213 zu liegen kommen. Dadurch bleibt die Zugänglichkeit der Arretierungsausnehmungen 215 gewahrt (siehe Figur 6). Wie beispielhaft in den Figuren 6 und 7 dargestellt kann der Verbinder 200 der Figur 5 mit unterschiedlichen Vertikalstielen 300 verbunden werden, wobei der Zapfen 214 innerhalb des oberen Rohrabschnitts 211 eine zusätzliche Anschlussmöglichkeit bietet. Je nach Außen- bzw. Innendurchmesser des zu verbindenden Vertikalstiels 300 wird dieser entweder durch den Rohrabschnitt 211 oder den Zapfen 214 zentriert.

In dem Ausführungsbeispiel der Figur 7 weist der untere Vertikalstiel 300 ein Verbindungselement auf, das im Wesentlichen dem Verbindungselement 220 des Verbinders 200 entspricht. An dem Verbindungselement des Vertikalstiels 300 kann somit ebenfalls ein Horizontalriegel 400 angeschlossen werden. Dies ist beispielhaft in der Figur 8 dargestellt. Die fensterartigen Aussparungen 216 im unteren Rohrabschnitt 211 des Verbinders 200 sind derart dimensioniert, dass der Anschluss des Horizontalriegels 400 nicht behindert wird. Die Zwischenräume zwischen den länglichen Führungselementen 213 können somit einen weiteren Nutzen haben.

Eine Weiterbildung des Verbinders 200 der Figur 5 ist in der Figur 9 dargestellt. Hier sind beide Enden des Verbinder 200 identisch ausgebildet. Das heißt, dass auch der untere Rohrabschnitt 211 einen innenliegenden Zapfen 214 aufweist. Somit weist auch das untere Ende des Verbinders 200 erweiterte Anschlussmöglichkeiten auf.

Ein erfindungsgemäßer Verbinder 200 muss jedoch nicht zwingend mit einem Zapfen 214 ausgestattet sein, um einen Vertikalstiel 300 aufzunehmen, dessen Außendurchmesser nicht an den Innendurchmesser eines endseitig ausgebildeten Rohrabschnitts 211 angepasst ist. Wie beispielhaft in der Figur 10 dargestellt, kann alternativ ein Adapterrohr 310 zwischen dem Verbinder 200 und dem Vertikalstiel 300 eingesetzt werden.

Bezugszeichenliste

100 Modulgerüst

200 Verbinder

210 Verbindungsrohr

211 Rohrabschnitt mit vergrößertem Außen- und/oder Innendurchmesser

212 Arretierungsausnehmung

213 Führungselement

214 Zapfen

215 Arretierungsausnehmung

216 Aussparung

220 Verbindungselement

221 Aufnahmeausnehmung

222 Aufnahmeausnehmung

230 Ausleger

231 Aufnahmeausnehmung

300 Vertikalstiel

310 Adapterrohr

400 Horizontalriegel

500 Diagonalstrebe

600 Spindel