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Title:
COVERING FOR AN INTERIOR PART OF A MOTOR VEHICLE, TOP CLOTH THEREFOR, INTERIOR PART THEREWITH, AND METHOD OF PRODUCING A COVERING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/206570
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a covering for an interior part of a motor vehicle, in particular a seat covering for a motor vehicle seat, having at least one top cloth, the top cloth of the covering being treated by means of a Foulard method uniformly on both sides with fluorocarbon, a precious metal compound, an antistatic agent and a flame retardant, resulting in a water-repellent, anti-bacterial covering.

Inventors:
VILD MARTIN (CZ)
TOMASEK MILAN (CZ)
Application Number:
PCT/EP2014/001760
Publication Date:
December 31, 2014
Filing Date:
June 27, 2014
Export Citation:
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Assignee:
JOHNSON CONTROLS GMBH (DE)
International Classes:
D06B3/10; B60N2/58; D06M15/277
Domestic Patent References:
WO2010108676A12010-09-30
WO2011101857A22011-08-25
Foreign References:
US20100035493A12010-02-11
US20050022313A12005-02-03
US20040102113A12004-05-27
US3968066A1976-07-06
Attorney, Agent or Firm:
SIEKMANN, Gunnar et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche JL Bezug für ein Innenraumteil in einem Kraftfahrzeug, mit mindestens einer Oberware, die auf beiden Seiten mit Fluorcarbon, einer Edelmetallverbindung, einem Antistatikum und einem Flammschutzmittel behandelt ist,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass das Fluorcarbon, die Edelmetallverbindung, das Antistatikum und das Flammschutzmittel in einem Foulard-Verfahren gemeinsam in die Oberware des Bezugs eingebracht sind und dadurch die Oberware des Bezugs auf beiden Seiten gleichmäßig mit dem Fluorcarbon, der Edelmetallverbindung, dem Antistatikum und dem Flammschutzmittel behandelt ist. Bezug nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die behandelte Oberware gleichmäßig mit dem Fluorcarbon und der Edelmetallverbindung durchsetzt ist.

3. Bezug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Masse- anteil des Fluorcarbons, der Edelmetallverbindung, des Antistatikum und des

Flammschutzmittel in der getrockneten behandelten Oberware zusammen 1/101 bis 2/102 beträgt. Bezug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Edelmetallverbindung eine Silberverbindung, insbesondere Silberchlorid, ist.

5. Bezug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils mehrere Moleküle der Edelmetallverbindung einem Trägermolekül zugeordnet sind.

6. Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bezug ein Sitzbezug oder ein Bezug für eine Armlehne oder ein Bezug für eine Kopfstütze oder ein Bezug für eine Türverkleidung ist. 7. Oberware zur Verwendung in einem Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

8. Innenraumteil für ein Kraftfahrzeug mit einem Bezug nach einem der Ansprüche 1 bis 6.

9. Innenraumteil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenraumteil ein Kraftfahrzeugsitz oder eine Armlehne oder eine Kopfstütze oder eine Türverkleidung ist. 10. Verfahren zur Herstellung eines Bezugs für ein Innenraumteil in einem Kraftfahrzeug, mit mindestens einer Oberware, die auf beiden Seiten mit Fluorcarbon, einer Edelmetallverbindung, einem Antistatikum und einem Flammschutzmittel behandelt ist,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass bei der Herstellung der Oberware des Bezugs das Fluorcarbon, die Edelmetallverbindung, das Antistatikum und das Flammschutzmittel gemeinsam in einem Foulard-Verfahren in die Oberware des Bezugs eingebracht werden, um eine auf beiden Seiten gleichmäßige Behandlung der Oberware des Bezugs mit dem Fluorcarbon, der Edelmetallverbindung, dem Antistatikum und dem Flammschutzmittel zu erhalten.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberware durch das Foulard-Verfahren gleichmäßig mit dem Fluorcarbon und der Edelmetallverbindung durchsetzt wird.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass sich die Masse der getrockneten behandelten Oberware gegenüber dieser Oberware vor der Behandlung durch das Einbringen des Fluorcarbons, der Edelmetallverbindung, des Antistatikums und des Flammschutzmittels in die Oberware um 1 % bis 2 % erhöht.

Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberware nach Durchführung des Foulard-Verfahrens getrocknet und auf einen Spannrahmen aufgespannt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberware vor Durchführung des Foulard-Verfahrens gefärbt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Foulard-Verfahren in der Lösung

10 bis 30 g/l, insbesondere 15 bis 25 g/l, Fluorcarbon,

2 bis 8 g/l, insbesondere 3 bis 6 g/l, Antistatikum,

0,2 bis 3 g/l, insbesondere 0,5 bis 2 g/l, einer Edelmetallverbindung, insbesondere Silberverbindung, zusammen mit dem Trägermolekül und 10 bis 20 g/l eines Flammschutzmittels enthalten ist.

Description:
Bezug für ein Innenraumteil in einem Kraftfahrzeug, Oberware dafür,

Innenraumteil damit und Verfahren zur Herstellung eines Bezugs

Die Erfindung betrifft einen Bezug für ein Innenraumteil in einem Kraftfahrzeug, mit mindestens einer Oberware, eine Oberware zur Verwendung in einem solchen Bezug, ein Innenraumteil und ein Verfahren zur Herstellung eines Bezugs. In der DE 102 62 253 B4 wird ein Verfahren zur Behandlung von Bezugsmaterial von flächigen Verkleidungsteilen für den Fahrzeuginnenraum beschrieben. Dabei wird das Bezugsmaterial mit einem Dampf beaufschlagt, dem auch Additive, unter anderem auch Geruchsstoffe, zugefügt sein können. In der WO 2011/101857 A2 wird ein multifunktionelles Textil und seine

Herstellung offenbart. Zunächst wird das Ausgangstextil auf einer ersten Pette mit einer Paste behandelt, die funktionelle Mittler aufweist. Dadurch wird das Textil auf der ersten Seite wasserabweisend. Nachfolgend wird die zweite Seite des Textils mit verschiedenen Behandlungssubstanzen behandelt. Mit dem multifunktionellen Textil kann zwar ein besonderes Komfortgefühl für den

Benutzer erreicht werden. Jedoch kann mit einem äußeren Abrieb im Gebrauch und ein signifikanter Teil der Behandlungssubstanzen verloren gehen. Damit könnte auch das besondere Komfortgefühl verloren gehen.

BESTÄTIGUNGSKOPHE Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bezug der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem auch nach einem längeren Zeitraum des Gebrauchs ein besonderes Komfortgefühl für den Benutzer erreicht wird. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Bezug mit den Merkmalen des

Patentanspruchs 1. Ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Bezug wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 beansprucht. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Bei einem Bezug für ein Innenraumteil in einem Kraftfahrzeug mit mindestens einer Oberware, die auf beiden Seiten mit Fluorcarbon, einer Edelmetallverbindung, einem Antistatikum und einem Flammschutzmittel behandelt ist, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Fluorcarbon, die Edelmetallverbindung, das Antistatikum und das Flammschutzmittel in einem Foulard- Verfahren gemeinsam in die Oberware des Bezugs eingebracht sind und dadurch die Oberware des Bezugs auf beiden Seiten gleichmäßig mit dem Fluorcarbon, der Silberverbindung, dem Antistatikum und dem Flammschutzmittel behandelt ist. Durch die Behandlung mit Fluorcarbon wird vor allem eine wasserabweisende

Wirkung erreicht. Außerdem wird auch eine schmutzabweisende Wirkung erreicht, so dass der Bezug nicht so leicht Feuchtigkeit, Schweiß und Schmutz aufnehmen kann. Durch die zusätzlich in dem Bezug vorhandene Edelmetallverbindung wird eine antibakterielle Wirkung erreicht. Bakterien können sich also nur in einem wesentlich geringeren Umfang auf dem Bezug bilden, als bei einem entsprechend unbehandeltem Bezug. Die Hygiene eines solchen Bezugs wird dadurch insgesamt verbessert. Auch Gerüche, die durch den bakteriellen Abbau von Stoffen entstehen können, werden auf diese Weise verhindert. Durch das Antistatikum wird die Oberflächenspannung wesentlich verringert und der Bezug ist insgesamt antistatisch. Weiterhin wird durch das

Flammschutzmittel eine mögliche Brennbarkeit des Bezugs herabgesetzt und dadurch die Sicherheit deutlich erhöht. Die Kombination dieser Stoffe hat den Vorteil, dass weniger Feuchtigkeit, Schweiß und Schmutz aufgenommen wird, so dass sich auch nur wenige Bakterien entwickeln können. Diese werden durch die Edelmetallverbindung weiter reduziert. Weiterhin wird eine geringere Gefährdung und ein hoher Komfort, insbesondere Sitzkomfort erreicht.

Bevorzugt bildet die Oberware zugleich die Unterware des Bezugs aus. Anders formuliert, wird auf eine separate Unterware verzichtet. Dadurch wird eine im Zuge des Verbindens, insbesondere Laminierens mit der Unterware, auftretende Erwärmung der Oberware vermieden, die ansonsten die Behandlungssubstanz zersetzen könnte. Alternativ weist der Bezug eine

Oberware und eine Unterware auf und ist aus diesen zusammengesetzt. Zwischen Oberware und Unterware ist bevorzugt auch ein Schaum oder Schaumstoff vorgesehen. Die Unterware besteht dann im Wesentlichen bevorzugt aus einem Vlies. Bevorzugt ist nur die Oberware auf beiden Seiten gleichmäßig mit Fluorcarbon und der Edelmetallverbindung behandelt und mit der unbehandelten Unterware zusammengesetzt.

Unter dem Begriff „behandelt" wird verstanden, dass eine Behandlung stattgefunden hat, bei der Fluorcarbon, die Edelmetallverbindung, das Antistatikum und das Flammschutzmittel in den Bezug eingebracht worden sind.

Durch das gemeinsame und somit gleichzeitige Einbringen des Fuorcarbons, der Edelmetallverbindung, des Antistatikums und des Flammschutzmittels in die Oberware auf beiden Seiten mittels des Foulard-Verfahrens nimmt die

Oberware mehr vom Fluorcarbon, von der Edelmetallverbindung, vom Antistatikum und vom Flammschutzmittel auf, als durch eine einseitige Behandlung oder als durch eine separate Behandlung auf beiden Seiten aufgenommen werden könnte. Insbesondere wird die Oberware gleichmäßig mit dem Fluorcarbon und der Edelmetallverbindung durchsetzt. Vorzugsweise wird die Oberware auch gleichmäßig mit dem Antistatikum und dem Flammschutzmittel durchsetzt. Der Masseanteil des Fluorcarbons, der Edelmetallverbindung, des Anti- statikums und des Flammschutzmittel in der getrockneten behandelten Oberware beträgt daher 1/101 bis 2/102. Anders ausgedrückt, ist die Masse der getrockneten behandelten Oberware gegenüber der unbehandelten Ober- wäre, also gegenüber derselben Oberware vor Durchführung des Foulard-

Verfahrens, um ein bis zwei Prozent erhöht.

Die Edelmetallverbindung ist vorzugsweise eine Silberverbindung. Alternativ ist die Edelmetallverbindung beispielsweise eine Goldverbindung oder eine Kupferverbindung. Die Silberverbindung ist bevorzugt Silberchlorid. Bei der

Verwendung von Silberchlorid oder auch Verbindungen mit anderen Halogenen entstehen besonders einfach Silberionen. Diese haben einen antibakteriellen Effekt. Insbesondere wenn Schweiß oder andere Feuchtigkeit auftritt, kommt es zu einer Ionisierung der Silberchloridverbindung.

Bevorzugt sind jeweils mehrere Moleküle der Edelmetallverbindung einem Trägermolekül zugeordnet. Dabei sind jeweils mehrere Moleküle der Edelmetallverbindung durch chemische Kräfte oder elektromagnetische oder elektrostatische Anziehungskräfte an ein Trägermolekül gekoppelt und werden von diesem gehalten und transportiert. Diese Verbindung bricht insbesondere durch Hinzufügung von Feuchtigkeit auf. Bevorzugt ist das Trägermolekül Titandioxid. An diesem lagern sich insbesondere die positiv geladenen Silberionen oder der positiv geladene Teil des Silberchloridmoleküls an.

In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird als Fluorcarbon ein Cö-Fluorcarbon verwendet. C6-Fluorcarbon ist besonders umweltverträglich und gewährleistet gleichzeitig eine wasserabweisende Ausstattung des Bezugs. Das Antistatikum weist bevorzugt eine Ammonium- komponente auf. Mit einem Antistatikum lässt sich ein Oberflächenwiderstand in der Größenordnung von 1 x 10 9 Ω erreichen. Ohne das Antistatikum würde der Widerstand typischerweise bei 1 x 10 12 Ω oder darüber liegen. Dadurch wird eine weitergehende Aufladung vermieden und der Sitzkomfort erhöht. Das Flammschutzmittel weist bevorzugt Phosphonate auf. Der Bezug besteht bevorzugt aus Polyester. Auch andere Grundmaterialien sind denkbar. Der Bezug ist besonders bevorzugt ein Sitzbezug für einen Kraftfahrzeugsitz.

Alternativ ist der Bezug ein Bezug für eine Armlehne oder ein Bezug für eine Kopfstütze oder ein Bezug für eine Türverkleidung oder ein Bezug für ein anderes, insbesondere mit Feuchtigkeit in Kontakt kommendes, Innenraumteil in einem Kraftfahrzeug.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Innen- raumteils für ein Kraftfahrzeug mit einem oben beschriebenen Bezug. Weiterhin besteht ein Aspekt der Erfindung in der Bereitstellung einer Oberware zur Verwendung in einem oben beschriebenen Bezug.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines, insbesondere oben beschriebenen, Bezugs für ein Innenraumteil in einem Kraftfahrzeug, mit mindestens einer Oberware, die auf beiden Seiten mit Fluorcarbon, einer Edelmetallverbindung, einem Antistatikum und einem Flammschutzmittel behandelt ist, werden erfindungsgemäß bei der Herstellung der Oberware des

Bezugs das Fluorcarbon, die Edelmetallverbindung, das Antistatikum und das Flammschutzmittel gemeinsam in einem Foulard-Verfahren in die Oberware des Bezugs eingebracht, um eine auf beiden Seiten gleichmäßige Behandlung der Oberware des Bezugs mit dem Fluorcarbon, der Edelmetall- Verbindung und dem Antistatikum zu erhalten.

Dabei wird der Stoff durch eine Maschine mit einem Walzensystem geführt, wobei durch die Walzen die Wirkstoffe, hier also Fluorcarbon, die Edelmetallverbindung, das Flammschutzmittel und das Antistatikum, in die Oberware eingebracht werden. Dadurch können in einem vergleichsweise einfachen

Verfahren gleichzeitig das Fluorcarbon, die Edelmetallverbindung, das Flammschutzmittel und das Antistatikum in die Oberware eingebracht werden und kann somit gleichzeitig die Oberware mit diesen Wirkstoffen behandelt werden. Insbesondere wird somit der erfindungsgemäße Bezug erhalten.

Bevorzugt wird die Oberware nach Durchführung des Foulard-Verfahrens getrocknet und auf einen Spannrahmen aufgespannt. Die Trocknung erfolgt dabei typischerweise in dem Spannrahmen. Im Rahmen des oben beschriebenen Verfahrens ist bevorzugt ausschließlich die Oberware des Bezugs behandelt worden. Abschließend wird die Oberware gemäß einer speziellen Ausführungsform bevorzugt laminiert. Beim Laminieren wird die Rückseite der Oberware mit einer weichen, dünnen Schaumlage ausgestattet, welche das Sitzverhalten verbessert. Die Verbindung beim Laminieren kann beispielsweise durch Klebstoff oder durch Anflämmen des Schaums und nachfolgendes Verpressen mit dem Textil erfolgen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform werden beim Laminieren die Oberware, die Schaumlage und eine Unterware miteinander verbunden. Bevorzugt wird jedoch auf das

Laminieren verzichtet, um die in die Oberware eingebrachten Wirkstoffe zu schonen.

In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird eine eventuelle Färbung des Textils vor der Durchführung des Foulard-Verfahrens durchgeführt. Bevorzugt wird das Foulard-Verfahren mit einer Lösung durchgeführt, die folgende Inhaltsstoffe hat:

Fluorcarbon: 10 bis 30 g/l, insbesondere 15 bis 25 g/l, insbesondere 16 bis 20 g/i

Edelmetallverbindung, insbesondere Silberverbindung, mit Trägerverbindung, insbesondere Titan IV-Oxid: 0,2 bis 5 g/l, insbesondere 0,4 bis 3 g/l, insbesondere 0,5 bis 2 g/l

Antistatikum: 1 bis 10 g/l, insbesondere 2 bis 8 g/l, insbesondere 3 bis 6 g/l Flammschutzmittel: 5 bis 30 g/l, insbesondere 10 bis 20 g/l, insbesondere 12 bis 18 g/l Das Fluorcarbon ist bevorzugt ein C6-Fluorcarbon, das Antistatikum ist bevorzugt eine quartäre Ammoniumverbindung. Das Flammschutzmittel besteht bevorzugt aus Phosphonaten. Die Angaben der Zusammensetzung beziehen sich auf eine wässrige Lösung bei 20° C. Der ph-Wert beträgt etwa 5. Die angegebenen Mengenangaben bezeichnen die wirksamen Mengen.

Bei Zugabe von Mischungen oder vorgefertigten Produkten können die jeweiligen Zusätze höher sein, da diese nicht die wirksamen Verbindungen zu 100 % enthalten. Derartige Produkte können beispielsweise von der Rudolf GmbH, Geretsried, Deutschland bezogen werden. Diese sind dort unter den Handelsnamen Ruco-Guard, Ruco-Stat, Ruco-Bac oder Ruco-Flam erhältlich.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt ein schematisches Flussdiagramm, das den Herstellungs- prozess des erfindungsgemäßen Bezugs, insbesondere der Oberware des

Bezugs zeigt. Der Bezug ist insbesondere ein Sitzbezug.

In der Figur ist mit 1 der Start bezeichnet. Im Schritt 2 wird Faden oder Garn, insbesondere Polyestergarn als Ausgangsmaterial verwendet. An der Stelle 3 ist zu entscheiden, ob ein Schären oder Zetteln (englisch: warping) durchgeführt werden soll. Hierbei werden Kettfäden hergestellt. Für ein Rundstricken (circular knitting) gemäß Schritt 5 ist kein vorhergehendes Schären oder Zetteln notwendig. Wenn jedoch gemäß der Schritte 7 oder 8 ein Weben (weaving) oder Kettenwirken (warp knitting) durchgeführt werden soll, so ist im Schritt 3 zu entscheiden, dass zunächst das Schären oder Zetteln (warping) gemäß Schritt 4 durchgeführt wird. Im Schritt 6 erfolgt die Entscheidung, ob das Weben gemäß Schritt 7 oder das Kettenwirken gemäß Schritt 8 erfolgt. In der Auswahl 9 erfolgt die Entscheidung, ob ein Färben erfolgen soll oder nicht. Dies hängt von der Farbe des zu erstellenden Bezugs ab bzw. auch von der Farbe des im Ausgangsschritt 2 verwendeten Garns. Falls keine weitere

Färbung erfolgt, werden die zuvor in den Schritten 5, 7 oder 8 hergestellten Gewebe im Schritt 11 gewaschen und im Schritt 12 getrocknet und aufgespannt (drying and stentering). Falls im Schritt 9 ein Färben erfolgen soll, so erfolgt im Schritt 10 das Färben (dyeing) und im nachfolgenden Schritt 13 ein Trocknen und Aufspannen auf einen Spannrahmen. Das erfindungsgemäße Verfahren und die dabei wesentlichen Verfahrensschritte sind durch den Block 19 eingekreist. Zunächst erfolgt hier im Block 14 ein Auswahlverfahren für zwei verschiedene Anwendungen. Für eine, nachfolgend auch Foulard-Prozess genannte, Foulard-Behandlung sind dort alternativ zwei verschiedene Foulard-Behandlungen 15 und 16 vorgesehen, denen jeweils ein Schritt 17 und 18 des Trocknens und Aufspannens (drying and stentering) folgt. Der Foulard-Prozess in den Schritten 15 und 16 erfolgt jeweils bei einer Wassertemperatur von etwa 20° Grad bei einem pH-Wert von 5 und einem Pick-Up von 60 bis 80 %. Vor dem Foulard-Prozess hat die noch unbehandelte Oberware ein bestimmtes Gewicht. Nach dem Foulard-Prozess ist das Gewicht der nun behandelten Oberware gegenüber der unbehandelten

Oberware um 60 % bis 80 % erhöht. Dies entspricht der Aufnahme der in dem Foulard-Prozess verwendeten Lösung. Nach dem Trocknen verbleibt ein um 1 bis 2 % erhöhtes Gewicht gegenüber dem Ausgangswert. Im Verfahrensschritt 15 erfolgt eine Behandlung mit einem C 6 -Fluorcarbon mit einer Konzentration von etwa 5 g/l bis 30 g/l, insbesondere 10 g/l bis 20 g/l und bevorzugt 15 g/l. Weiterhin wird ein Benetzungsmittel, das aus einer Zusammensetzung von Alkylphosphaten und Alkoholethoxylaten zusammengesetzt ist, zugesetzt. Dieser Haftvermittler wird bevorzugt mit einem Anteil von 5 g/l bis 15 g/l, besonders bevorzugt 10 g/l angewendet. Weiterhin wird in dem Foulard-Prozess 15 eine Komponente verwendet, die ein Edelmetallion, insbesondere ein Silberion, enthält. Dazu wird eine Zusammensetzung von anorganischen Salzen einschließlich einem Edelmetallchlorid, insbesondere Silberchlorid, verwendet und mit einem Anteil von 5 g/l bis 15 g/l, insbesondere 10 g/l angewandt. Der in der Lösung enthaltene wirksame Anteil von Trägermolekülen mit Silberchlorid bzw. einem anderen Edelmetallchlorid liegt bei 0,2 bis 3 g/l. Der pH-Wert der Lösung liegt bei 5. In dem parallelen Foulard-Prozess 16 wird eine Fl orcarbon-Dispersion mit einem Anteil von 10 g/l bis 40 g/l, insbesondere 15 g/l bis 30 g/l und bevorzugt 20 g/l verwendet. Ergänzend wird ein formaldehydfreies Hilfsmittel zur Erhöhung der Waschbeständigkeiten von Fluorcarbonharzen in dem Foulard- Prozess 16 verwendet. Dies wird mit einem Anteil von 1 g/l bis 3 g/l, insbesondere 2 g/l verwendet. Weiterhin wird in dem Foulard-Prozess 16 eine silberhaltige Dispersion mit einem Anteil von 2 g/l bis 10 g/l, insbesondere 2 g/l bis 5 g/l und besonders bevorzugt 3 g/l verwendet. Hinzugesetzt wird außerdem ein Bindersystem für Synthesefasern aus einem anorganischen Sol und einem organischen Polymer. Dieses wird mit 20 g/l bis 40 g/l, insbesondere mit 25 g/l bis 35 g/l bevorzugt mit 30 g/l hinzugefügt. Als weiterer Bestandteil wird im Foulard-Prozess 16 noch ein Entlüftungsmittel und Penetrationsbeschleuniger verwendet, der aus einer Mischung hydrophiler Silikonverbindungen mit höheren Alkoholen besteht. Dieser wirkt nur in geringem Umfang von weniger als 2 g/l, bevorzugt weniger als 1 g/l hinzugesetzt. Dieser kann auch im Verfahrensschritt 15 eingesetzt werden.

Nach Durchführung des Blocks 19 erfolgt in einem Schritt 20 optional noch ein Laminierprozess. Der so hergestellte Stoff bildet die Oberware und wird beim Laminieren mit einer Unterware, bevorzugt einem Pur-Schaum und einem zusätzlichen Polyestergewebe durch Klebstofffolie, Klebstoffpulver oder Flamme verbunden. Damit entsteht der Bezug, insbesondere Sitzbezug. In diesem ist die Oberware durch den erfindungsgemäßen Foulard-Prozess auf beiden Seiten gleichmäßig mit Fluorcarbon, der Edelmetallverbindung, dem Antistatikum und dem Flammschutzmittel behandelt. Insbesondere ist die

Oberware durch den Foulard-Prozess gleichmäßig mit Fluorcarbon und der Edelmetallverbindung durchsetzt. Im Schritt 21 ist das Verfahren abgeschlossen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist in der im Foulard-Prozess eingesetzten Lösung folgende Zusammensetzung an wirksamen Substanzen vorhanden: CQ Fluorcarbon: 18 g/l, quartäre

Ammoniumkomponente ca. 4 g/l, Titan IV-Oxid mit daran anhaftenden Silberchlorid ca. 1 g/l, Phosphonate ca. 15 g/l. Diese sind in einer wässrigen Lösung enthalten. Die Umgebungstemperatur ist dabei 20° C und ein pH-Wert ist bei etwa 5 eingestellt.

Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche kombinierbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.

Bezugszeichenliste:

1 Start des Herstellungsverfahrens

2 Verwendung von Faden oder Garn als Ausgangsmaterial

3 Entscheidung: Schären oder Zetteln

4 Schären oder Zetteln

5 Rundstricken

6 Entscheidung: Weben oder Kettenwirken

7 Weben

8 Kettenwirken

9 Entscheidung: Färben oder nicht Färben

10 Färben

11 Waschen der Gewebe

12 Trocknen der Gewebe

13 Trocknen und Aufspannen auf einen Spannrahmen

14 Block mit Auswahlverfahren für zwei verschiedene Anwendungen

15 Foulard-Behandlung

16 Foulard-Behandlung Trocknen und Aufspannen

Trocknen und Aufspannen

Block mit wesentlichen Verfahrensschritten Laminierprozess

Abschluss des Verfahrens