Hangverkleidung bzw. Hangabstftzung sowie zugehöriges Bauelement Die Erfindung betrifft eine Hangverkleidung bzw. HangabstUtzung, insbesondere fUr Pflanzenbewuchs, bei der im Bereich der Hang- oberflAche mindestens eine Aufnahme und/oder Halterung für Verkleidungs-bzw. StUtzmittel, insbesondere fUr durchwurze- lungsfAhiges Festkörper-Vegetationsmaterial, angeordnet ist.
Zum Gegenstand der Erfindung gehört auch ein entsprechendes Bauelement. Im vorliegenden Zusammenhang kommt dem Begriff "Hang"eine umfassende Bedeutung zu, die sich z. B. auch auf Felswände erstreckt. Zum Erfindungsgegenstand geh8ren daher auch Verkleidungen bzw. AbstUtzungen fUr mehr oder weniger kahle Felswände.
Verbreitet anzutreffende Verkleidungs-und StEtzkonstruktionen bekannter Art sind als eigenstandfeste und stUtzfähige Wandbau- werke mit relativ grossen Querschnittsabmessungen ausgebildet und bestehen z. B. aus schweren, rahmen-oder fachwerkartigen, dbereinanderliegend angeordneten Bauelementen. Eine weitere bekannte Bauart von Verkleidungs-und StUtzkonstruktionen umfasst Pfeiler oder aufrechtstehende Längsträger, die sich im wesentlichen tber die gesamte Hanghöhe erstrecken und die ihrerseits eigenstandfest bzw. stUtzfShig in Fundamenten oder mittels Zugelementen in standfestem Hintergrundmaterial des Hanges verankert sind. Zwischen benachbarten Pfeilern oder L&ngsträgern sind mit relativ geringen gegenseitigen AbstSnden Querträger angebracht, die sich im allgemeinen horizontal erstrecken.
Die bekannten Verkleidungs-und StUtzkonstruktionen finden ihre bevorzugte Anwendung fEr stark exponierte und rutschgefShrdete Hänge. Der hohe Aufwand und Raumbedarf infolge der grossen Querschnittsabmessungen ist jedoch ffr zahlreiche Anwendungs- fälle unerwünscht hoch. Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Hangverkleidung bzw. HangabstUtzung bzw. eines zugehörigen Bauelementes, die sich durch einfachen Aufbau und relativ geringe Querschnittsabmessungen sowie ebensolchen Aufwand auszeichnen. Die erEindungsgemSsse Lösung diesr Aufgabe ist bestimmt durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 9. Wesentliche und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind bestimmt durch die Merkmale der nachgeord- neten Ansprtche, die insbesondere auch in verschiedenen, sinnvollen Kombinationen untereinander anwendbar sind.
Die den Gegenständen der Ansprtche 1 und 9 zugrundeliegende, gemeinsame Erfindungsidee besteht im Zusammenhang mit den übrigen gemeinsamen bzw. zueinander äquivalenten Anspruchs- merkmalen in der Anordnung eines flächenübergreifenden, gitter- bzw. fachwerfdrmigen Verkleidungs-bzw. StAtzelementes, das eine verteilte Aufnahme und Ubertragung der Hangkräfte und damit einen raumsparenden und relativ einfachen, somit also auch kostensparenden Verankerungsaufbau ermöglicht.
Die Erfindung wird weiter unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausfthrungsbeispiele erläutert. Hierin zeigt : Fig. 1 einen Vertikal-Querschnitt einer ersten Ausfthrung einer erfindungsgemässen Hangverkleidung mit Gitter- und Netzwerkaufnahme fUr Vegetationsmaterial, Fig. 2 einen Vertikal-Querschnitt einer zweiten Ausfthrung einer erfindungsgemdssen HangabstAtzung mit Fachwerk- Vorbau und Stttzpfeilert Fig. 3 einen Vertikal-Querschnitt einer dritten Ausfthrung einer erfindungsgemässen Hangabstttzung mit Fachwerk- Vorbau und Zug/Druck-Stützelement, Fig. 4 einen Vertikal-Querschnitt einer vierten Ausfthrung einer erfindungsgemässen HangabstUtzung mit Fachwerk- Vorbau und Zug-StUtzelement, sowie Fig. 5 einen Vertikal-Querschnitt einer fAnften Ausfthrung einer erfindungsgemassen HangabstUtzung mit Fachwerk- Vorbau und Leichtbau-Stttzpfeiler.
Die Hangverkleidung nach Fig. 1 ist insbesondere fUr Pflanzen- bewuchs vorgesehen. Im Bereich der Hangoberfläche ist mindestens eine Aufnahme und/oder Halterungen fUr durchwurzelungsfähiges Vegetationsmaterial (VM) angeordnet, z. B. Humus mit Wuchs- mitteln, Samen und dergl.. Die Aufnahme bzw. Halterung umfasst mindestens ein flSchenhaftes, sich wenigstens teilweise entlang der HangoberflAche (HO) erstreckendes, mindestens abschnitts- weise formelastisches Gitterteil (GT) sowie wenigstens ein an diesem Gitterteil flSchenUbergreifend form-und/oder stoff- schltssig gesichertes und bezUglich des Gitterelementes mit engeren Offnungen und/oder Maschen versehenes Netzteil (NT).
Durch einerseits im Bereich der Hangoberfläche verankerte und andererseits mit dem Netzteil (NT) und/oder dem Gitterteil (GT) verbundene Abstandshalter (AH) ist ein vor der Hangoberfläche angeordneter Aufnahmeraum (AR) fAr das Vegetationsmaterial (VM) gebildet. Entsprechend kann eine Mehrzahl derartiger Aufnahme- räume tlbereinander und/oder nebeneinander vorgesehen wwerden.
Im Beispiel ist ein wenigstens abschnittsweise flexibles Netzteil (NT) vorgesehen, das mit dem Gitterteil (GT) oder mehreren derselben durch tber mindestens einen Teil der Hang- oberflAche (HO) rasterartig verteilt angeordnete Anschltsse (AS) verbunden ist. Ein wesentlicher Vorteil ergibt sich durch Einsatz eines Netzteils (NT), dessen Maschen aus unverrottbarem und korrosionsbeständigem Faser-oder Strangmaterial gebildet sind, vorzugsweise mindestens teilweise aus Mineralfasern, insbesondere aus Glasfasern, die sich durch im Fall von Busch- oder Waldbränden äusserst wichtige Feuerfestigkeit auszeichnen.
Im einzelnen sind in der im Beispiel gezeigten Konstruktion in einen festen Teil der Hangoberfläche (HO) oder eines Verkleidungs-oder Abstützungselementes eingesetzte Abstands- halter (AH) vorgesehen sind, die in Normalrichtung zur Hang- oberflAche (HO) wirkende AnschlAge oder Halterungen ffr ein Netzteil (NT) und/oder Gitterteil (GT) aufweisen.
Die insoweit beschriebenen Erfindungsmerkmale kommen auch für Hänge in Form von Felswänden in Betracht, die mit einer Verkleidung, insbesondere einer Bepflanzung oder auch einer Sicherung gegen sich abldsendes Gestein, versehen werden sollen.
Die nachstehenden, auch in der Ausfthrung gemåss Fig. 1 verwirk- lichten Merkmale kommen jedoch fUr Hänge mit im OberflAchen- bereich nicht oder wenig tragfShiger Beschaffenheit in Betracht.
Hier empfiehlt sich folgende Konstruktion : Die HangoberflAche (HO) ist wenigstens abschnittsweise mit einer Tragschicht (TS) versehen, insbesondere mit einer Spritzbetonschicht. Letztere trägt an ihrer Aussenseite vorstehende Abstandshalter (AH) fUr die Befestigung von flächenhaften, immisions-und bewuchsdurchlässigen Erosions- schutzelementen (ER), insbesondere von Netz-bzw. Gitterteilen.
Diese Abstandshalter sind insbesondere zweckmässig durch Kleb- oder SpreizdUbel mit der Tragschicht (TS) verbunden. Durch die Abstandhalter (AH) und Erosionsschutzelemente (ER) wird vor der Tragschicht (TS) ein Aufnahmeraum (AR) oder eine Mehrzahl derselben fUr Vegetationsmaterial (VM) gebildet. Die Tragschicht (TS) selbst ist durch Zuganker (ZA) mit tragfähigen Bereichen im Hanghintergrund verbunden.
Die in Fig. 2 gezeigte HangabstUtzung, die auch Verkleidungs-und Begrünungsfunktion aufweisen kann, ist durch folgende Merkmale ausgezeichnet : Innerhalb der Hangbreite verteilt sind StUtz-und/oder Veranke- rungselementen, z. B. in Form von Stützpfeilern (SP), sowie mindestens ein mit diesen Elementen verbundener Vorbau (VB) vorgesehen. Letzterer ist hier als flächenübergreifendes, gegenUber Erddruck und Biegemomenten tragfåhiges Fachwerk (FW1) ausgebildet und kann gegebenenfalls eine Mehrzahl solcher Fachwerke umfassen. Das Fachwerk selbst umfasst eine Mehrzahl von zueinander und zur Horizontalen parallel oder spitzwinklig angeordneten Balken, vorzugsweise in Form von metallischen Profilträgern (PF). Das Fachwerk kann insbesondere als selbst- tragende, vorgefertigte Baueinheit ausgebildet werden, vorzugs- weise als Rahmenfachwerk. Jeweils eine Fachwerk-Baueinheit ist über mindestens einen im Bereich ihrer oberen Höhenhälfte angeordneten Traganschluss (TA) mit wenigstens einem im Bereich des Hangfusses verankerten StUtzpfeiler (SP) verbunden. Dadurch wird die Eigentragfähigkeit bzw. Biegefestigkeit des Fachwerks (FW1) im Sinne einer Vereinfachung und Verbilligung des StUtzpfeilers (SP) ausgenutzt. Ausserdem ergibt sich die vorteilhafte Möglichkeit einer Minimisierung der Biegemomente im Fachwerks infolge des Erddrucks, indem die Lage des Trag- anschlusses (TA) innerhalb der Höhenabmessung des Fachwerks wenigstens annähernd entsprechend einem Durchlaufträger unter- teilt wird.
Die in Fig. 3 gezeigte Ausfthrung zeichnet sich dadurch aus, dass jeweils ein Fachwerk (FW1) über mindestens einen im Bereich ihrer oberen Höhenhälfte angeordneten Traganschluss (TA) mit wenigstens einer formsteifen, in tragfAhigem Hangmaterial bzw.
Hanguntergrund verankerte Zug/Druck-StUtzelement (ZDE) verbunden ist. Dies ermöglicht eine weitere erwünschte Möglichkeit zur Vereinfachung und Verbilligung der Konstruktion. Noch weiter- gehend gilt dies fAr die Ausfthrung gemass Fig. 4, die anstelle des Zug/Druck-Stützelementes ein vorzugsweise flexibles und damit besonders einfaches und billiges Zug-Stützelement ZE mit entsprechend ausgebildetem Traganschluss TA aufweist. Die Anwendung dieser Konstruktion hat allerdings eine entsprechende Festigkeit des Hanghintergrundes zur Voraussetzung, um eine sichere Zugverankerung zu gewährleisten.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 besteht das Fachwerk (FW2) wenigstens teilweise aus metallischen ProfiltrSgern (PF), die in formschlüssigen Halterungsaufnahmen (HN) von im Bereich des Hangfusses verankerten Stützpfeilern (SP) eingehångt sind. Eine solche Konstruktion kommt insbesondere für Stütz- pfeileranordnungen in Betracht, die durch das auf ihnen ruhende Gewicht des Hangmaterials lagestabilisiert und damit stUtzfahig sind. Dies kann, wie in Fig. 5 angedeutet, mittels seitlich und/oder rtekwärtig in das Material des Hanges oder Hangfusses ausgreifende Tragleisten (TL) optimiert werden.
Es versteht sich als erfindungswesentlich, dass mit speziellen Vorteilen auch die Hangverkleidungen bzw. Hangabstützungen der in den Figuren 2 bis 5 gezeigten Art an der Frontseite des Fachwerks (FW1, FW2) mindestens eine Aufnahme und/oder Halterung ffr durchwurzelungsfahiges Festkdrper-Vegetationsmaterial mit mindestens einem flächenhaften Erosionsschutzelement (ER), insbesondere mit mindestens einem formsteifen Gitterteil (GT) sowie mit wenigstens einem an diesem Gitterteil flächenübergrei- fend form-und/oder stoffschltssig gesicherten Netzteil (NT) aufweisen können.