Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
CURVE GUIDE DEVICE FOR A PRINTING MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/005593
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a curve guide device in a printing machine. The aim of the invention is to create a curve guide device that enables a non-smearing passage of the print material in a printing/varnishing gap with a printing/varnishing mechanism that is not involved in the printing/varnishing process. To this end, a printing form having an ink/varnish repellent surface coating is arranged on the rubber blanket/form cylinder (12, 2), whereby the rubber blanket/form cylinder (12, 2) can be driven by the speed of the machine, and the curve guide cylinder (1) conveys the printed or varnished print material.

Inventors:
SCHOELZIG JUERGEN (DE)
JUNG ULRICH (DE)
WALTHER THOMAS (DE)
KREMER RUTH (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/006212
Publication Date:
January 25, 2001
Filing Date:
July 04, 2000
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
ROLAND MAN DRUCKMASCH (DE)
SCHOELZIG JUERGEN (DE)
JUNG ULRICH (DE)
WALTHER THOMAS (DE)
KREMER RUTH (DE)
International Classes:
B41F7/02; B41F13/00; B41F21/00; B41F21/04; B41F22/00; B41F23/00; B41F23/08; B65H5/12; (IPC1-7): B41F23/08; B41F21/00; B41F22/00
Foreign References:
US5176077A1993-01-05
DE4322791A11995-01-12
DE3931479A11991-04-04
FR2587274A31987-03-20
DE19641031A11997-06-12
EP0480230A11992-04-15
DE19752492A11999-06-02
Attorney, Agent or Firm:
MAN ROLAND DRUCKMASCHINEN AG (Dietmar Patentabteilung RTB, Werk S Postfach 10 12 64 Offenbach, DE)
MAN ROLAND DRUCKMASCHINEN AG (Dietmar Patentabteilung RTB, Werk S Postfach 10 12 64 Offenbach, DE)
Download PDF:
Claims:
[Patentansprüche]
1. Bogenführungseinrichtung für eine Druckmaschine mit nicht am Druck/Lackierprozeß beteiligten Druck/Lackwerken zur Führung von bogenförmigen Bedruckstoffen im Bereich von Gummituch/Formzylinder und eines zugeordneten Bogenfüh rungszylinders, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Gummituch/Formzylinder (12,2) eine Platte oder Folie (11) mit einer farb/lackabstoßenden Oberflä che angeordnet ist, daß der Gummituch/Formzylinder (12, 2) mit Maschinengeschwindigkeit antreibbar ist und ein im Greiferschluß fixierter Bedruckstoff mit der bedruckten und/oder lackierten Seite dem Gummituch/Formzylinder (12,2) zugeordnet mittels Bogenführungszylinder (1) durch einen Druck/Lackspalt (10) förderbar ist.
2. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte bzw. Folie (11) eine Druckform/Druckfolie ist, welche eine Silikongummischicht an der Oberfläche aufweist.
3. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckform/Druckfolie (11) eine Flachdruckplatte ist.
4. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckform/Druckfolie (11) eine Flachdruckplatte für den feuchtmittelfreien Offsetdruck ist.
5. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte/Folie (11) eine Hochdruckplatte ist.
6. Bogenführungseinrichtung nach wenigstens Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der rotierbare Gummituch/Formzylinder (12,2) in Druck abStellung positionierbar ist.
7. Bogenführungseinrichtung nach wenigstens Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der rotierbare Gummituch/Formzylinder (12,2) mit definierter Druckbeistellung positionierbar ist.
8. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte/Folie (11) eine Oberfläche aus Chrom oder Aluminium bzw. anodisiertem Aluminium aufweist oder zu mindest einen Anteil davon enthält.
9. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte/Folie (11) eine Oberfläche aus organi schenanorganischen Hybridpolymeren auf einem Aluminium Substrat aufweist.
10. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte/Folie (11) in den Rissen, Spalten oder Po ren der Oberfläche aus Chrom oder Aluminium bzw. anodi siertem Aluminium Einlagerungen aus zumindest einem Flu orpolymer aufweist.
11. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Chrom gebildete Oberfläche der Platte/Folie (11) Spiegelglanz poliert ist.
12. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte/Folie (11) mit einem Trennmittel in Kon takt bringbar ist.
13. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel zumindest Silikon und/oder Wasser enthält.
14. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel über das Dosiersystem (4) und die Auftragwalze (3) auf die auf dem Formzylinder (2) fixier te Platte/Folie (11) übertragbar ist.
15. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel mittels einer in Achsrichtung über die Breite des Formzylinders (2) sich erstreckende Sprü heinrichtung auf die Platte/Folie (11) übertragbar ist.
16. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte/Folie (11) temperierbar ist.
17. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Platte/Folie (11) eine Kaltluft zuführende Tempe riereinrichtung benachbart zugeordnet ist.
18. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß der die Platte/Folie (11) tragende Gummituch /Formzylinder (2) innerhalb des Zylindermantels tempe rierbar ist.
Description:
Bogenführungseinrichtung für eine Druckmaschine [Beschreibung] Die Erfindung betrifft eine Bogenführungseinrichtung für eine Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches und dient der Unterstützung der Bogenführung im Bereich eines Druck-oder Lackierspaltes.

[Stand der Technik] Eine Bogenführungseinrichtung ist beispielsweise aus der EP 0 306 682 A2 bekannt. Die Einrichtung besteht im wesentlichen aus zwei mit Blasluft beaufschlagten Blasleisten, die vor und nach dem durch einen Gummituchzylinder und einen Druckzylin- der gebildeten Druckspalt über die Zylinderbreite achsparai- lel angeordnet sind. Die in Förderrichtung vordere Blasleiste ist im zwickelförmigen Raum oberhalb des einlauSenden Bogens zwischen Gummituchzylinder und Druckzylinder angeordnet. Der Blasluftstrom ist dabei auf den Gummituchzylinder, in die Druckzone selbst sowie auf die Oberseite des auf dem Druckzy- linder im Greiferschluß geführten Bogen gerichtet. Die in Förderrichtung nach der Druckzone angeordnete hintere Blas- leiste erzielt einen Blasluftstrom, welcher auf die Oberseite des auf dem Druckzylinder geführten Bogens und auf den Gum- mituchzylinder entgegen der Förderrichtung gerichtet is. Die Erfindung beschreibt primär die Bogenführungseinrichtung im Druckbetrieb (Druck an-Stellung). Es ist darüberhinaus in der Druckpraxis gebräuchlich, daß bei abgestelltem Gummituchzy- linder (Druck ab-Stellung) der Blasluftbetrieb beibehalten wird, beispielsweise bei Kontrolle des Papierlaufes oder wenn ein Druckwerk nicht am Druck beteiligt ist. Der bogenförmige Bedruckstoff wird dann im Greiferschluß auf dem Druckzylinder durch den Druckspalt (kontaktlos zum inaktiven Gummituchzy- linder) mittels Blasluft durch das Druckwerk gefördert.

Gemäß DE 197 19 624 Cl ist eine Bogenführungseinrichtung in einer Druckmaschine zur Fiihrung von Bedruckstoffen im Bereich von Gummituch-/Formzylinder und Bogenführungszylinder bei

inaktiven Gummituch-/Formzylinder bekannt. Hierbei ist der Gummituch-/Formzylinder in Druck ab-Stellung mit einem Zylin- derkanal der Mantelfläche des Bogenführungszylinders benach- bart zugeordnet positionierbar und lagefixierbar, wobei der Gummituch-/Formzylinder antriebsseitig mittels Kupplung stillsetzbar ist. In den Zylinderkanälen sind Bogenleitele- mente vorgesehen, welche mechanisch und/oder pneumatisch die Bogenführunggewährleisten.

Nachteilig ist bei diesen pneumatisch beaufschlagten Bogen- führungseinrichtungen, daß bei höherem Flächengewicht oder bestimmten Elastizitäten der Bedruckstoffe, wie zum Beispiel bei Karton oder Blech, die Bogenführung in ihrem Wirkungsgrad reduziert wird. Durch die Relativbewegung bei feststehendem Gummituch-/Formzylinder und gefördertem Bedruckstoff erhöht sich die Abschmiergefahr und die Druckqualität kann dadurch beeinträchtigt werden.

Aus dem UK-Patent GB 2 267 095 B ist eine Lackiereinrichtung für eine Druckmaschine bekannt, welche dem letzten Druckwerk nachgeordnet ist. Bei einem nicht am Druckvorgang, bzw. einem nicht am Lackiervorgang (das Lackiersystem ist abgestellt) beteiligten Lackwerk kann der Kontakt einer frisch bedruckten Oberseite des Bedruckstoffes am Formzylinder beim Durchlaufen des Druckspaltes verhindert werden. Dazu ist die Lackierein- heit zweiteilig als Unterteil und Oberteil ausgebildet. Das Unterteil nimmt den Gegendruckzylinder und das Oberteil den Formzylinder mit dem Lackdosiersystem auf. Bei abgestelltem Lackiervorgang (Druck ab-Stellung) wird das in Drehgelenken am Unterteil gelagerte Oberteil vom bogenführenden Druckzy- linder abgeschwenkt. Damit ist ein relativ großer Abstand zwischen Formzylinder und Druckzylinder im Druckspalt (Lak- kierzone) erzielbar und der Bogen kann ohne den Einsatz von pneumatischen Bogenführungsmitteln abschmierfrei die Lak- kiereinheit passieren. Soll der Lackiervorgang erneut durch-

geführt werden, so wird das Oberteil zum Unterteil und somit der Formzylinder zum bogenführenden Druckzylinder wieder angestellt (Druck an-Stellung). Der vorher entkoppelte An- trieb wird hierzu wieder in Eingriff gebracht.

[Aufgabe der Erfindung] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bogenführungs- einrichtung in einer Druckmaschine zu schaffen, die eine gleichmäßige Führung eines Bedruckstoffes auf einem Bogenfüh- rungszylinder, vorzugsweise einem Druckzylinder, bei einem nicht am Druck-/Lackprozeß beteiligten Druck-/Lackwerk ge- stattet und ein abschmierfreies Durchlaufen des bogenförmigen Bedruckstoffes durch einen von Gummituch-/Formzylinder und Bogenführungszylinder gebildeten Druck-/Lackspalt gewährlei- stet.

Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale des Hauptan- spruches gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Un- teransprüchen.

Bei Bogenrotationsdruckmaschinen in Reihenbauweise mit Druck- werken für den Mehrfarbendruck sind für die Inline-Veredelung auch ein oder mehrere Lackwerke den Druckwerken zuordbar. Ein Lackwerk ist dabei mit einem Offsetdruckwerk vergleichbar, indem der Gummituchzylinder des Druckwerkes dann bekanntlich dem Formzylinder des Lackwerkes entspricht, der mit einer Auftragwalze sowie einem Lackdosiersystem in Funktionsverbin- dung ist. Ein Druckzylinder ist dabei sowohl im Druckwerk als auch im Lackwerk als Bogenführungszylinder eingesetzt.

Es wurde unter anderem gefunden, daß bei einem nicht am Druck-bzw. Lackierprozeß beteiligten inaktiven Druck-/ Lackwerk der durch den Druckspalt zu fördernde bogenförmige Bedruckstoff direkt im Druckspalt bzw. Lackspalt hinsichtlich

der Führung beeinflußbar ist.

Erfindungsgemäß ist eine auf dem Gummituch-/Formzylinder fixierte Platte oder Folie, beispielsweise eine Druckform bzw. Druckfolie, mit einer farb-/lackabstoßenden Oberflä- chenbeschichtung ausgebildet.

Bevorzugt ist die Platte bzw. Folie mit einer Silikongummi- schicht ausgebildet. Eine derartige Platte bzw. Folie ist insbesondere eine Druckform bzw. Druckfolie, welche als Hochdruckform oder als Flachdruckform mit farb-/lackabsto- ßender Beschichtung einsetzbar ist. Hierbei kann die Hoch- druckform vollflächig oder mit über die Breite zonenweise verteilten Silikongummischichten, vorzugsweise in Förderrich- tung des bogenförmigen Bedruckstoffes angeordnet, ausgebildet sein.

Alternativ ist eine Flachdruckplatte für den feuchtmittel- freien Offsetdruck, auch wasserloser Offsetdruck oder Trok- kenflachdruck genannt, einsetzbar. Eine derartige Flachdruck- platte weist unter anderem eine Silikongummischicht und eine lichtempfindliche Fotopolymerschicht auf. Bei einer bevorzug- ten UV-Belichtung unter einem Positiv erfährt die Fotopoly- merschicht eine Härtung und verbindet sich dabei mit der Silikongummischicht. Die derart gehärtete Silikongummischicht der Druckform stößt Farbe bzw. Lack ab. In bevorzugter Aus- bildung ist diese Flachdruckplatte für den feuchtmittelfreien Offsetdruck mit einer vollflächigen Silikongummischicht ausgebildet. Alternativ sind über die Breite dieser Flach- druckplatte verteilt zonenweise Silikongummischichten, vor- zugsweise in Förderrichtung des bogenförmigen Bedruckstoffes, angeordnet.

In einer weiteren Ausbildung ist eine Platte als Druckfolie

ausgebildet und auf dem Formzylinder fixiert, welche als obere Schicht eine vollflächige Silikongummischicht aufweist, wobei das zugehörige Substrat zumindest eine Trägerplatte, z. B. eine Aluminium-Platte, oder ein Gummituch ist.

In einer weiteren Ausbildung ist eine Platte oder Folie mit farb-/lackabstoßender Beschichtung mit einer sehr glatten Oberfläche bzw. Oberflächenschicht ausgebildet auf dem Gum- mituchzylinder bzw. Formzylinder fixiert. Bevorzugt weist eine derartige Beschichtung eine Oberflächenrauhigkeit von annähernd 1 bis 10 um auf.

Eine erste Oberfläche bzw. Oberflächenschicht besteht dabei aus Chrom oder Aluminium oder enthält zumindest einen Anteil davon.

In einer weiteren Ausbildung besteht eine Oberfläche bzw.

Oberflächenschicht aus organischen-anorganischen Hybridpoly- meren, welche auf einem aus Aluminium bestehenden oder zumin- dest Aluminium enthaltenden Substrat angeordnet ist.

In einer Weiterbildung sind auch Einlagerungen aus einem Fluorpolymer bzw. Fluorpolymeren im Verbund, beispielsweise in Risse, Spalten oder Poren, in die oben genannte Oberfläche bzw. Oberflächenschicht aus Chrom oder Aluminium, einschließ- lich anodisiertem Aluminium, realisierbar.

Bei Ausbildung einer Platte/Folie mit einer Chromoberfläche bzw. zumindest Chrom enthaltenden Oberfläche ist eine derar- tige Platte/Folie auch mit Spiegelglanz polierter Oberfläche ausführbar.

Ein mit Maschinengeschwindigkeit rotierend antreibbarer Gummituch-/Formzylinder mit einer Platte bzw. Folie, z. B.

Druckform bzw. Druckfolie, mit farb-/lackabstoßender Be- schichtung ist in einem nicht am Druck-/Lackierprozeß betei- ligten Druck-/Lackwerk in eine Druck ab-Stellung oder eine

Stellung mit sanfter Druckbeistellung zum Bedruckstoff- unter Berücksichtigung der Bedruckstoffstärke-versetzbar.

Ein im Greiferschluß fixierter bogenförmiger Bedruckstoff ist dann mit der bereits bedruckten und/oder lackierten Seite (dem Gummituch-/Formzylinder zugeordnet) mittels eines Bogenführungszylinders durch einen Druck-/Lackspalt förder- bar.

Von Vorteil ist hierbei, daß zur Realisierung der Bogenfüh- rung der Gummituch-/Formzylinder mit Platte bzw. Folie und farb-/lackabstoßender Beschichtung rotierend betreibbar ist.

Dabei treten zwischen dem auf einem rotierenden Bogenfüh- rungszylinder, insbesondere Druckzylinder, transportierten bedruckten und/oder lackierten Bedruckstoff und einem zuge- ordneten rotierenden Gummituch-/Formzylinder (mit Platte bzw. Folie mit farb-/lackabstoßender Beschichtung) beim Ablaufen rotierender Relativbewegungen spürbar geringe Reibungsmomente auf, wodurch die Abschmiergefahr bereits reduziert ist.

Vorteilhaft ist weiterhin, daß durch die farb-/lackabstoßen- de Beschichtung der auf dem Gummituch-/Formzylinder fixier- ten Platte bzw. Folie die Farb-/Lackspaltung deutlich redu- zierbar ist, so daß eine Beeinträchtigung der Druckqualität zusätzlich vermeidbar ist.

Ein weiterer Vorteil ist darin begründet, daß ein Antrieb mit Kupplung zum Positionieren des Zylinderkanals zum Druckzylin- der und Stillsetzen des Gummituch-/Formzylinders hinfällig ist.

Ebenso von Vorteil ist, daß die Bogenführungseinrichtung unabhängig vom Flächengewicht bzw. vom Elastizitätmodul der zu verarbeitenden bogenförmigen Bedruckstoffe einsetzbar ist.

Pneumatisch beaufschlagbare, vor und nach dem Druck-/Lacks- palt angeordnete Blasrohre bzw. im Zylinderkanal angeordnete Bogenleitelemente sind nicht erforderlich.

Zur zusätzlichen Unterstützung der Bogenführung sind Blasvor- richtungen vor bzw. nach dem Druck-/Lackspalt anordbar, welche den Transport der Bedruckstoffe auf dem Bogenführungs- zylinder unterstützen.

[Beispiele] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläu- tert werden. Dabei zeigen schematisch : Fig. 1 eine Bogenrotationsdruckmaschine, Fig. 2 eine Bogenführungseinrichtung im Bereich des Druckspaltes.

Eine Bogenrotationsdruckmaschine ist gemäß Fig. 1 in Reihen- bauweise dargestellt. Dabei sind mehrere Druckwerke für den Mehrfarbendruck mit Bogenführungszylindern 1, zum Beispiel Druckzylindern, aneinander gereiht und untereinander mit Transferzylindern 17 bzw. Wendesystemen verbunden.

Die Fig. 1 zeigt eine Teilansicht einer derartigen Druckma- schine für die Inline-Veredelung. Dabei ist lediglich ein letztes Druckwerk 14 mit einem Plattenzylinder 13, einem Gummituchzylinder 12 und Druckzylinder 1 als Bogenführungszy- linder gezeigt. Dem Plattenzylinder 13 ist ein Farbwerk und gegebenenfalls ein Feuchtwerk zugeordnet, auf das hier nicht näher eingegangen werden soll.

Dem Druckwerk 14 ist in Förderrichtung 5 ein erstes Lackwerk 15 nachgeordnet, welches durch einen Formzylinder 2, eine Auftragwalze 3 sowie ein Dosiersystem 4, z. B. eine Dosierwal- ze (Zweiwalzenwerk) oder ein Kammerrakel oder zumindest eine nach dem Schöpfwalzenprinzip arbeitende Tauchwalze, gebildet ist. Das entsprechende Dosiersystem 4 ist dabei wahlweise einsetzbar. Der Formzylinder 2 ist wiederum dem Druckzylinder 1 zugeordnet. Dem ersten Lackwerk 15 ist eine Trocknerein- richtung 20, zum Beispiel ein Infrarot (IR)-Trockner, einem benachbarten Druckzylinder 1 oder einem benachbarten Trans- ferzylinder 17 zugeordnet, nachgeordnet. Der Trocknereinrich- tung 20 folgt in Förderrichtung 5 ein zweites Lackwerk 16 mit Formzylinder 2, Auftragwalze 3 und wahlweise einsetzbarem Dosiersystem 4. Die Druckzylinder 1 und Druckwerke 14, Lack- werke 15,16 sowie die Trocknereinrichtung 20 sind mittels Transferzylindern 17 für den Bogentransport untereinander verbunden. Die Druckzylinder 1 und die Transferzylinder 17 sind, bezogen auf einen einfachgroßen Gummituchzylinder 12 bzw. einen einfachgroßen Formzylinder 2, doppeltgroß ausge- bildet und weisen am Umfang symmetrisch verteilt angeordnete Greifersysteme 7,8 auf.

Dem zweiten Lackwerk 16 folgt in Förderrichtung 5 ein Ausle- ger 18, welcher den bogenförmigen Bedruckstoff mittels umlau- fenden Kettensystemen 19 in bekannter Weise einem Ausleger- stapel 9 zuführt und dort ablegt.

Im vorliegenden Beispiel ist gem. Fig. 2 das zweite Lackwerk 16 inaktiv, d. h. es ist nicht am Lackierprozeß beteiligt, gezeigt. Hierbei ist das Dosiersystem 4 durch ein Kammerrakel mit zugeordneter gerasterter Auftragwalze 3 ausgebildet. Eine Platte bzw. Folie 11, hier eine Druckform 11, alternativ kann dies auch eine Druckfolie 11 sein, ist auf dem einen Zylin- derkanal 6 aufweisenden Formzylinder 2 des Lackwerkes 16 fixiert. Die Platte/Folie bzw. Druckform/Druckfolie 11 ist

mit einer farb-/lackabstoßenden Oberfläche, vorzugsweise einer Beschichtung, versehen und ist vorzugsweise im Bereich des Zylinderkanals 6 fixierbar. In einer Ausbildung ist die Platte/Folie 11 ein Druckform/Druckfolie mit einer Silikon- gummischicht an der Oberfläche.

Beispielsweise ist auf dem Formzylinder 2 als Platte/Folie 11 eine Flachdruckplatte für den feuchtmittelfreien Offsetdruck mit einer vollflächig ausgebildeten, farb-/lackabstoßenden Silikongummischicht angeordnet. Alternativ ist die Plat- te/Folie 11 als Hochdruckform ausgebildet.

Der Formzylinder 2 ist in eine Druck ab-Stellung versetzbar, so daß zwischen Druckzylinder 1 und Formzylinder 2 ein Frei- raum im Druckspalt bzw. Lackspalt 10 gebildet ist. Ein be- reits vorher bedruckter bogenförmiger Bedruckstoff wird im Greiferschluß vom rotierenden Druckzylinder 1 durch den Druck-/Lackspalt 10 des nicht am Druck-/Lackierprozeß betei- ligten Lackwerkes 16 geführt. Gleichzeitig rotiert der sich in Druck ab-Stellung befindende Formzylinder 2 mit Druckform 11 bzw. Druckfolie 11 mit Maschinengeschwindigkeit in Förder- richtung 5 und der Bedruckstoff wird abschmierfrei durch den Druck-/Lackspalt 10 transportiert.

In einer Weiterbildung ist der Formzylinder 2-unter Berück- sichtigung der Bedruckstoffstärke-in eine Stellung mit einer sanften Druckbeistellung zum Bedruckstoff einstellbar.

D. h. es besteht lediglich ein definierter, geringfügiger reibschlüssiger Kontakt zwischen der Druckform 11 auf dem Formzylinder 2 und dem auf dem Druckzylinder 1 fixierten Bedruckstoff. Der bereits vorher bedruckte und/oder lackierte bogenförmige Bedruckstoff wird im Greiferschluß vom rotieren- den Druckzylinder 1 durch den Druck-/Lackspalt 10 des nicht am Lackierprozeß beteiligten Lackwerkes 16 geführt. Gleich- zeitig rotiert der in sanfter Druckbeistellung befindliche

Formzylinder 2 (mit Druckform/Druckfolie 11) mit Maschinenge- schwindigkeit in Förderrichtung 5 und der Bedruckstoff wird in Kontakt zur Druckform/Druckfolie 11 abschmierfrei durch den Druck-/Lackspalt 10 geführt.

In einer weiteren Ausbildung ist eine Platte oder Folie 11 mit farb-/lackabstoßender Oberfläche bzw. Oberflächenschicht mit einem Trennmittel in Kontakt bringbar. Das Trennmittel ist-bei unterbrochener Lackzufuhr-über das Dosiersystem 4, z. B. ein Kammerrakel mit Zuführ-und Rücklaufleitung, und die Auftragwalze 3 auf die Platte bzw. Folie 11 auf dem Formzylinder 2 übertragbar, wobei der Formzylinder 2 rotiert.

Das Trennmittel enthält bevorzugt zumindest Silikon und/oder Wasser.

In einer weiteren Ausbildung ist dem Formzylinder 2 eine zusätzliche Einrichtung zugeordnet, mit welcher das Trennmit- tel auf die auf dem Formzylinder 2 fixierte Platte bzw. Folie 11 mit farb-/lackabstoßender Beschichtung übertragbar ist.

Beispielsweise eignet sich hierzu eine in Achsrichtung über die Breite des Formzylinders 2 sich erstreckende Sprühein- richtung, deren Sprühdüsen auf den Formzylinder 2 gerichtet sind, so daß das Trennmittel auf die Platte/Folie 11 über- tragbar ist.

Der Einsatz von Trennmittel verhindert eine mögliche Farb- bzw. Lackrückspaltung vom bedruckten/lackierten Bedruckstoff an die Platte bzw. Folie. Weiterhin wirkt das Trennmittel einer möglichen Verschmutzung von Platte/Folie durch Farb- /Lackrückspaltung entgegen. Damit sind sonst notwendige Reinigungsvorgänge reduzierbar.

In einer weiteren Ausbildung ist die auf dem Formzylinder 2 fixierte Platte bzw. Folie 11 mit farb-/lackabstoßender Oberfläche temperierbar. In einer Ausbildung ist der Plat- te/Folie 11 eine Kaltluft zuführende Temperiereinrichtung

benachbart zugeordnet. Die Kaltluft ist auf die Platte/Folie 11 gerichtet und bildet als Kondensat auf dieser Platte/Folie 11 einen Feuchtfilm aus, der als Trennmittel wirkt.

In einer weiteren Ausbildung ist der die Platte/Folie 11 tragende Formzylinder 2 (bzw. Gummituchzylinder 12) innerhalb des Zylindermantels temperierbar.

Die Stellung des Formzylinders 2, alternativ des Gummituchzy- linders 12, mit definierter Druckbeistellung zum Bedruckstoff oder die Druck ab-Stellung von Gummituch-/Formzylinder ist nicht auf eine der Ausbildungen von Platte oder Folie 11 beschränkt.

Soll der Formzylinder 2 wieder am Lackierprozeß beteiligt werden wird die Druckform/Druckfolie 11 mit lack-/farbabwei- sender Oberflächenbeschichtung gegen beispielsweise ein Gummituch oder eine Flexodruckplatte ausgetauscht, die Lack- versorgung aktiviert und anschließend der Formzylinder 2 in Druck an-Stellung verbracht.

Die erfindungsgemäße Lösung ist nicht auf einen Formzylinder 2 oder vergleichbaren Gummituchzylinder 12 beschränkt. Viel- mehr ist der jeweilige Zylinder 2,12 durch eine nicht am Druck-/LackierprozeX beteiligte Walze mit farb- /lackabstoßender Oberfläche substituierbar. Die Walze ist dann dem Bogenführungszylinder 1 zugeordnet.

[Bezugszeichenliste]<BR> 1-Bogenführungszylinder 2-Formzylinder 3-Auftragwalze 4-Dosiersystem <BR> 5-Förderrichtung<BR> 6-Zylinderkanal<BR> 7-Geifersystem<BR> 8-Greifersystem<BR> 9-Auslegerstapel 10-Druck-/Lackspalt 11-Platte/Folie 12-Gummituchzylinder 13-Plattenzylinder 14-Druckwerk 15-Lackwerk 16-Lackwerk 17-Transferzylinder 18-Ausleger 19-Kettensystem 20-Trocknereinrichtung