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Title:
CUTTING-TO-LENGTH SYSTEM, PROCESSING DEVICE, DISTANCE GAUGE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/206924
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a cutting-to-length system (1) for cutting workpieces to a desired length, comprising a processing device (2), which has a cutting tool (4) and a longitudinal stop, wherein the longitudinal stop is movably mounted for setting the desired length between the longitudinal stop and the cutting tool, and comprising a distance gauge (3) for determining the desired length. It is provided that the processing device (2) and the distance gauge (3) each have a communication module (13, 15) for the wireless or wire-bound transmission of data, and that, for moving it, the longitudinal stop (12) is assigned an actuator (11), which sets the desired length on the basis of at least one distance sensed by the distance gauge (3).

Inventors:
FUCHS RUDOLF (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/062251
Publication Date:
December 29, 2016
Filing Date:
May 31, 2016
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B27B27/02; B23D59/00; B27B27/08
Foreign References:
US20080009961A12008-01-10
FR2541925A11984-09-07
US20060101961A12006-05-18
Other References:
None
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Claims:
Ansprüche

1. Ablängsystem (1) zum Ablängen von Werkstücken auf eine Wunschlänge, mit einer Bearbeitungseinrichtung (2), die ein Trennwerkzeug (4) und einen Längsanschlag aufweist, wobei der Längsanschlag zum Einstellen der Wunschlänge zwischen dem Längsanschlag und dem Trennwerkzeug verschiebbar gelagert ist, und mit einem Entfernungsmessgerät (3) zum Ermitteln der Wunschlänge, dadurch gekennzeichnet, dass die

Bearbeitungseinrichtung (2) und das Entfernungsmessgerät (3) jeweils ein Kommunikationsmodul (13,15) zur drahtlosen oder drahtgebundenen Übermittlung von Daten aufweisen, und dass dem Längsanschlag (12) ein Aktuator (11) zu seiner Verschiebung zugeordnet ist, der in Abhängigkeit von zumindest einer von dem Entfernungsmessgerät (3) erfassten Entfernung die Wunschlänge einstellt.

2. Ablängsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das

Entfernungsmessgerät (3) dazu ausgebildet ist, mindestens eine Entfernung berührungslos zu erfassen.

3. Ablängsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Entfernungsmessgerät (3) als Lasermessgerät ausgebildet ist.

4. Ablängsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass der Längsanschlag (12) an einem freien Ende eines durch den Aktuator aus- und einfahrbaren Teleskoparms (10) angeordnet ist.

5. Ablängsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Zentraleinheit (21), die zur Kommunikation mit der

Bearbeitungseinrichtung (2) und mit dem Entfernungsmessgerät (3) ein Kommunikationsmodul (23) aufweist.

6. Ablängsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Entfernungsmessgerät (3), die

Bearbeitungseinrichtung (2) oder die Zentraleinheit eine Eingabevorrichtung (14) zum Eingeben der Wunschlänge und/oder einer Soll-Abweichung von einer erfassten Entfernung aufweisen.

7. Ablängsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Eingabevorrichtung (14) einen

berührungsempfindlichen Bildschirm oder eine Tastatur zum Vorgeben der Wunschlänge und/oder der Soll-Abweichung aufweist.

8. Ablängsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Eingabevorrichtung (14) ein

Kommunikationsmodul (15) zum Empfangen der von dem

Entfernungsmessgerät (3) erfassten Entfernung aufweist.

9. Ablängsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Trennwerkzeug (4) verschwenkbar zum

Einstellen eines Ablängwinkels gelagert ist.

10. Ablängsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Entfernungsmessgerät (3) dazu ausgebildet ist, einen Ablängwinkel zu erfassen, und dass dem Trennwerkzeug (4) ein weiterer Aktuator (22) zugeordnet ist, der das Trennwerkzeug (4) in Abhängigkeit des erfassten Ablängwinkels verschwenkt.

Description:
Beschreibung Titel

Ablängsystem, Bearbeitungseinrichtung, Entfernungsmessgerät Die Erfindung betrifft ein Ablängsystem zum Ablängen von Werkstücken auf eine

Wunschlänge, mit einer Bearbeitungseinrichtung, die ein Trennwerkzeug und einen Längsanschlag aufweist, wobei der Längsanschlag zum Einstellen der Wunschlänge zwischen dem Längsanschlag und dem Trennwerkzeug verschiebbar gelagert ist, und mit einem Entfernungsmessgerät zum Ermitteln der Wunschlänge.

Stand der Technik

Ablängsysteme der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Will ein Handwerker beispielsweise eine Fußbodenleiste passend montieren, so muss er üblicherweise zumindest einmal eine

vorkonfektionierte Fußbodenleiste ablängen, das heißt in ihrer Länge anpassen, sodass das abgelängte Fußleistenstück exakt in einen verbleibenden

Fußleistenbereich hinein passt. Üblicherweise wird der Handwerker die

Wunschlänge des Fußleistenteilstücks ermitteln, indem er die Länge des freien

Fußbodenleistenbereichs misst. Dazu verwendet er als Entfernungsmessgerät meist einen Zollstock oder ein Maßband. Sobald er die Wunschlänge erfasst hat, wird er diese beispielsweise auf der vorkonfektionierten Fußbodenleiste einzeichnen und mittels des Trennwerkzeugs der Bearbeitungseinrichtung, die beispielsweise als Gehrungssäge, Kreissäge, Stichsäge oder Bandsäge ausgebildet ist, auf das eingezeichnete Maß ablängen. Alternativ stellt der Benutzer einen Längsanschlag der Bearbeitungseinrichtung derart ein, dass zwischen dem Längsanschlag und dem Trennwerkzeug das gewünschte Maß beziehungsweise die Wunschlänge eingestellt ist. Aufgrund von

Fertigungstoleranzen, Rechenfehlern oder einer unachtsamen Betätigung des

Längsanschlags kann es dabei leicht zu Fehleinstellungen kommen. Offenbarung der Erfindung

Das erfindungsgemäße Ablängsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass das oben beschriebene Verfahren zum Ablängen eines

Werkstücks auf ein gewünschtes Wunschmaß für den Benutzer

beziehungsweise Handwerker deutlich vereinfacht wird. Dabei werden außerdem Fehlerquellen, wie ein ungenaues Anzeichnen oder Berechnen einer

Wunschlänge sicher vermieden. Weiterhin wird der gesamte Vorgang durch die Erfindung wesentlich beschleunigt, sodass die Arbeit schneller erledigt werden kann. Das erfindungsgemäße Ablängsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 zeichnet sich dadurch aus, dass die Bearbeitungseinrichtung und das

Entfernungsmessgerät jeweils ein Kommunikationsmodul zur drahtlosen oder drahtgebundenen Kommunikation miteinander aufweisen, und dass dem

Längsanschlag ein Aktuator zu seiner Verschiebung zugeordnet ist, der in

Abhängigkeit von zumindest einer von dem Entfernungsmessgerät erfassten Entfernung die Wunschlänge einstellt. Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass der Längsanschlag automatisch auf eine Position verlagert wird, in welcher die zuvor mit Hilfe des Messgeräts ermittelte Wunschlänge zwischen dem Längsanschlag und dem Trennwerkzeug der Bearbeitungseinrichtung eingestellt ist. Der Benutzer muss dann nur noch das Werkstück der

Bearbeitungseinrichtung zuführen und insbesondere an dem Trennwerkzeug vorbei bis an den Längsanschlag heran schieben und den Trennvorgang einleiten. Dadurch ist in kurzer Zeit das Werkstück, beispielsweise die

Fußbodenleiste auf das gewünschte Maß beziehungsweise auf die Wunschlänge ablängbar. Bevorzugt sind die Kommunikationsmodule als Funkmodule ausgebildet, beispielsweise als Bluetooth, WLAN-Module, Zigbee, ISM radio oder Nahfeldkommunikations-Modul und dergleichen, um eine einfache drahtlose Kommunikation zwischen der Bearbeitungseinrichtung und dem

Entfernungsmessgerät zu gewährleisten. Alternativ ist vorgesehen, dass die

Kommunikationsmodule kabelgebundene Kommunikationsmodule sind, die durch eine oder mehrere Leitungen miteinander zum Informationsaustausch verbunden sind. Der Aktuator ist vorzugsweise als elektromotorischer oder elektromagnetischer Aktuator zum Verlagern des Längsanschlags mittels einer Versteileinrichtung ausgebildet. So kann der Aktuator beispielsweise eine

Spindel antreiben, auf welcher der Längsanschlag in der Art einer Spindelmutter längs verschiebbar gelagert ist. Auch kann vorgesehen sein, dass der

Längsanschlag an einer Zahnstange angeordnet ist, die mit einem von dem Elektromotor beziehungsweise dem Aktuator angetriebenen/antreibbaren Zahnrad längsverschiebbar ist. Auch kann vorgesehen sein, dass der

Längsanschlag durch ein Scherengetriebe oder dergleichen an einem Gehäuse der Bearbeitungseinrichtung gehalten ist, wobei das Scherengetriebe durch den Aktuator zum Verlagern des Längsanschlags betrieben wird. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der

Längsanschlag an einem Ende eines durch den Aktuator ein- oder ausfahrbaren Teleskoparms angeordnet ist, dessen anderes Ende zweckmäßigerweise der

Bearbeitungseinrichtung beziehungsweise dem Gehäuse der

Bearbeitungseinrichtung zugeordnet ist. Vorzugsweise wird der Aktuator durch eine Steuereinrichtung angesteuert, die mittels der von dem

Kommunikationsmodul der Bearbeitungseinrichtung erfassten Daten des Entfernungsmessgeräts die Wunschlänge ermittelt.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Entfernungsmessgerät dazu ausgebildet ist, die mindestens eine Entfernung berührungslos zu messen. Dadurch erfolgt eine präzise und einfache

Bestimmung der Wunschlänge. Insbesondere kann dadurch die Wunschlänge auch an Stellen erfasst werden, an welchen der Benutzer zuvor mit einem mechanischen Entfernungsmessgerät, wie beispielsweise einem Zollstock oder dergleichen, aufgrund der Randbedingungen die gemessene Länge nicht mehr korrekt ablesen oder ermitteln kann.

Bevorzugt ist das Entfernungsmessgerät dazu als Lasermessgerät ausgebildet. Lasermessgeräte zum Ermitteln einer Entfernung sind aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Vorliegend ergibt sich durch die Ausbildung als Lasermessgerät eine besonders genaue und präzise Erfassung der

Wunschlänge, die durch die automatische Übertragung der erfassten Entfernung an die Bearbeitungseinrichtung und durch das automatische Verlagern des Längsanschlags zu einer höchst präzisen Ablängung des zu bearbeitenden Werkstücks führt. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass das

Entfernungsmessgerät einen mechanischen, berührungsempfindlichen oder virtuellen Schalter aufweist, den der Benutzer betätigen kann, um die aktuell erfasste Entfernung als die Wunschlänge zu kennzeichnen. Dabei ist das Entfernungsmessgerät derart ausgebildet, dass dann, wenn der Schalter betätigt wurde, die als Wunschlänge markierte aktuell erfasste Länge automatisch, insbesondere per Funk, an die Bearbeitungseinrichtung übertragen wird, wo der Aktuator automatisch den Längsanschlag derart verlagert, dass zwischen dem Längsanschlag und dem Trennwerkzeug die gewünschte Wunschlänge vorliegt.

Optional weist das Entfernungsmessgerät außerdem Mittel zum Beeinflussen der Wunschlänge auf, insbesondere zur Vorgabe einer Soll-Abweichung von der erfassten Entfernung, wenn beispielsweise ein Spaltmaß oder dergleichen in Abhängigkeit von der aktuell erfassten Länge mit berücksichtigt werden soll.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Ablängsystem eine Zentraleinheit aufweist, die zur Kommunikation mit der Bearbeitungseinrichtung und mit dem Entfernungsmessgerät ein weiteres Kommunikationsmodul, insbesondere ein Funkmodul aufweist. Während bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform die durch das Entfernungsmessgerät gewonnenen Daten bezüglich der Entfernung oder Wunschlänge, optional unter Berücksichtigung des berücksichtigenden Spaltmaßes (Soll-Abweichung), direkt an die Bearbeitungseinrichtung übermittelt werden, ist bei der nunmehr beschriebenen Ausführungsform vorgesehen, dass die Daten zunächst an die Zentraleinheit und dann von der Zentraleinheit an die Bearbeitungseinrichtung weitergegebenen werden. So können die Daten beispielsweise mittels der Zentraleinheit beeinflusst und konkretisiert werden. So ist insbesondere vorgesehen, dass die Beeinflussung der Wunschlänge nicht durch das

Entfernungsmessgerät, sondern durch die Zentraleinheit stattfindet. Bei der Zentraleinheit handelt es sich vorzugsweise um ein Mobiltelefon (Smartphone), einen Mobilcomputer oder einen Zentralserver des Systemherstellers.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist bevorzugt vorgesehen, dass das Entfernungsmessgerät, die Bearbeitungseinrichtung oder die

Zentraleinheit eine Eingabevorrichtung zum manuellen Eingeben der

Wunschlänge und/oder einer Soll-Abweichung von einer durch das

Entfernungsmessgerät erfassten Entfernung aufweisen. Dadurch kann der Benutzer auf einfache Art und Weise die Soll-Abweichung eingeben, sodass sie von dem Aktuator bei der Einstellung der Wunschläng berücksichtigt wird. Dabei kann der Benutzer diese Eingabe an der Bearbeitungseinrichtung, an der

Zentraleinheit oder an dem Entfernungsmessgerät selbst vornehmen, je nachdem wo die Eingabevorrichtung ausgebildet beziehungsweise angeordnet ist. Ist die Eingabevorrichtung an der Bearbeitungseinrichtung selbst angeordnet, so ist es dem Benutzer darüber hinaus möglich, die Wunschlänge direkt manuell vorzugeben, sodass auf ein Erfassen einer Wunschlänge mittels des

Entfernungsmessgeräts bei Bedarf auch verzichtet werden kann. Insbesondere weist die Eingabevorrichtung den zuvor genannten Schalter auf.

Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Eingabevorrichtung einen berührungsempfindlichen Bildschirm oder eine Tastatur zum Vorgeben der Wunschlänge oder zum Vorgeben der Soll-Abweichung von der erfassten Entfernung, wie beispielsweise ein Spaltmaß, aufweist. Die genannten Mittel erlauben es dem Benutzer auf einfache Art und Weise die Wunschlänge oder die Soll-Abweichung einzugeben.

Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Eingabevorrichtung ein

Kommunikationsmodul zum Empfang der Wunschlänge aufweist. Dadurch kann auf eine manuelle Eingabe der Wunschlänge und/oder einer Abweichung von der erfassten Entfernung verzichtet werden. Vielmehr ist in diesem Fall vorgesehen, dass die Wunschlänge und/oder die Soll-Abweichung der Eingabevorrichtung von einer anderen Einrichtung, insbesondere von dem Entfernungsmessgerät zugesendet werden, sodass ein automatisches Verlagern des Längsanschlags durch den Aktuator erfolgt beziehungsweise erfolgen kann.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Trennwerkzeug verschwenkbar beispielsweise an einem Gehäuse der

Bearbeitungseinrichtung gelagert ist. Durch Verschwenken des Trennwerkzeugs, lässt sich auf einfache Art und Weise ein Ablängwinkel einstellen, in welchem das Werkstück durch das Trennwerkzeug abgelängt werden soll.

Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass das Entfernungsmessgerät dazu ausgebildet ist, einen Ablängwinkel zu erfassen, und dass dem Trennwerkzeug ein weiterer Aktuator zugeordnet ist, der das Trennwerkzeug in Abhängigkeit des erfassten Ablängwinkels verschwenkt. Hierdurch wird also erreicht, dass nicht nur die Wunschlänge, sondern auch der Ablängwinkel automatisch durch die Bearbeitungseinrichtung eingestellt werden beziehungsweise eingestellt werden können. Hierdurch wird eine noch präzisere Bearbeitung des Werkstücks sicher gewährleistet. Das Entfernungsmessgerät ist dabei insbesondere dazu ausgebildet, mindestens zwei Entfernungen gleichzeitig oder nacheinander zu erfassen, und insbesondere in Abhängigkeit von einer Differenz zwischen den Entfernungen den Ablängwinkel zu bestimmen. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Entfernungsmessgerät zwei Lasermessgeräte aufweist, die nebeneinander angeordnet sind, um die zwei Entfernungen gleichzeitig zu ermitteln. Alternativ können die zwei Entfernungen auch nacheinander mit einem Lasermessgerät aufgenommen werden.

Im Folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Dazu zeigen

Figur 1 ein Ablängsystem in einer schematischen Darstellung und

Figur 2 das Ablängsystem mit einem erweiterten Funktionsumfang.

Figur 1 zeigt in einer vereinfachten Darstellung ein Ablängsystem 1, das eine Bearbeitungseinrichtung 2 und ein mobiles Entfernungsmessgerät 3 umfasst.

Die Bearbeitungseinrichtung 2 ist als halbstationäre Kreissäge ausgebildet, die als Trennwerkzeug 4 ein rotierbares Kreissägeblatt 5 aufweist, das

Trennwerkzeug 4 ist einer auf einem Gehäuse 6 ausgebildeten

Werkstückauflage 7 zugeordnet und durch Verschieben oder Verschwenken der Werkstückauflage 7 zuführbar. Die Werkstückauflage 7 weist dabei eine schlitzförmige Aussparung 8 auf, in welche das Kreissägeblatt 5 im Betrieb versenkt werden kann, um ein auf der Werkstückauflage 7 aufliegendes

Werkstück vollständig zu durchtrennen. Auf der Werkstückauflage 7 sind weiterhin senkrecht zur schlitzförmigen Aussparung 8 ausgerichtete

Seitenanschläge 9 angeordnet, gegen welche das zu bearbeitende Werkstück anlegbar ist, um es in Bezug auf das Kreissägeblatt 5 auszurichten.

Ein kreissegmentförmiger Abschnitt der Werkstückauflage 7 mit der Aussparung 8 sowie das Trennwerkzeug 4 sind außerdem um eine Hochachse

verschwenkbar an dem Gehäuse 6 gelagert, um das zu bearbeitende Werkstück in unterschiedlichen Winkel durchtrennen zu können. Die Seitenanschläge 9 sind dabei an dem feststehenden Abschnitt der Werkstückauflage 7 gehalten und ragen bevorzugt in den Bereich des veschwenkbaren Kreissegments hinein, um eine sichere Anlage des Werkstücks zu gewährleisten.

An dem Gehäuse 6 ist weiterhin ein Teleskoparm 10 angeordnet, der durch einen hier nur gestrichelt angedeuteten Aktuator 11 ein- und ausfahrbar ist.

Dabei erstreckt sich der Teleskoparm 10 in einer Richtung parallel zur

Längserstreckung der Seitenanschläge 9. An seinem von dem Gehäuse 6 abweisenden Ende weist der Teleskoparm 10 einen Längsanschlag 12 auf, der auf Höhe der Seitenanschläge 9 liegt und somit ebenfalls die Werkstückauflage überragt. Ein zu bearbeitendes Werkstück kann somit auf die Werkzeugauflage 7 aufgelegt und gegen die Seitenanschläge 9 einerseits und gegen den

Längsanschlag 12 andererseits geschoben werden, um das Werkstück in Bezug auf das Trennwerkzeug 4 auszurichten. Die Bearbeitungseinrichtung 2 weist weiterhin ein Kommunikationsmodul 13 zur drahtlosen Kommunikation auf. Bei dem Kommunikationsmodul 13 handelt es sich insofern um ein Funkmodul, das insbesondere als Bluetooth-Modul oder WLAN-Modul ausgebildet ist, um insbesondere Einstellungsdaten zum Betreiben des Aktuators 11 und optional zum automatischen Verschwenken des

Trennwerkzeugs 4 zum empfangen. Dem Trennwerkzeug 4 ist dabei ein weiterer

Aktuator 22 zum automatischen Verschwenken des Trennwerkzeugs 4 zugeordnet. Die Aktuatoren 11 und 22 können als elektromotorische und/oder elektromagnetische Aktuatoren ausgebildet sein. Das Ablängsystem 1 weist weiterhin eine Eingabevorrichtung 14 auf, die als

Mobilgerät mit einem Kommunikationsmodul 15 zur drahtlosen Kommunikation mit dem Kommunikationsmodul 13 ausgebildet ist. Die Eingabevorrichtung 14 weist eine vereinfachte Tastatur 16 zur Eingabe von Befehlen oder Werten zur Bedienung der Bearbeitungseinrichtung 2 auf. Insbesondere kann ein Benutzer mittels der Tastatur 16 eine Wunschlänge des durch das Trennwerkzeug 4 abzulängenden Werkstücks vorgeben. So gibt der Benutzer beispielsweise mittels der Tastatur 16 die Wunschlänge 1 ein und drückt im Anschluss eine Taste zum Senden oder Starten, wodurch die Wunschlänge durch das

Kommunikationsmodul 15 an die Bearbeitungseinrichtung 2 gesendet wird. Das Kommunikationsmodul 13 empfängt die Wunschlänge und eine Steuereinheit der

Bearbeitungseinrichtung 2 steuert in Abhängigkeit von der empfangenen Wunschlänge den Aktuator 11 derart an, dass zwischen dem Längsanschlag 2 und dem Trennwerkzeug 4 die Wunschlänge durch ein- oder ausfahren des Teleskoparms 10, wie durch einen Doppelpfeil angedeutet, eingestellt wird. Es erfolgt also ein automatisches Einstellen beziehungsweise Verlagern des Längsanschlags 12, der das Trennen beziehungsweise Ablängen eines

Werkstücks auf eine gewünschte Wunschlänge auf einfache Art und Weise gewährleistet. Alternativ zu dem beschriebenen Ausführungsbeispiel kann auch vorgesehen sein, dass die Eingabevorrichtung 14 in die Bearbeitungseinrichtung 2 integriert, beispielsweise an dem Gehäuse 6 ausgebildet/angeordnet ist.

Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Eingabevorrichtung 14 von dem Entfernungsmessgerät 3 gebildet wird. Das Entfernungsmessgerät 3 weist dazu zusätzlich zu der Eingabevorrichtung 14 eine Messeinrichtung zum berührungslosen Erfassen zumindest einer

Entfernung auf. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Messeinrichtung als Lasermessvorrichtung 17 ausgebildet ist.

Wie in Figur 1 oben gezeigt, kann das Entfernungsmessgerät 3 beispielsweise mit seiner Rückseite 18 an einer Wand 19 eines Raumes angelegt werden, wobei die Lasermessvorrichtung 17 an der der Rückseite 18 abgewandten Vorderseite 20 des Entfernungsmessgeräts 3 angeordnet ist. In Kenntnis der Länge des Entfernungsmessgeräts 3 selbst kann dann durch die

Entfernungsmessung mittels der Lasermessvorrichtung 17 die Gesamtlänge A des Raumes beziehungsweise des Abstandes der Wand 19 von der

gegenüberliegenden Wand berührungsfrei ermittelt werden. Mittels der Tastatur 16 kann der Benutzer dann beispielsweise den Befehl geben, dass die erfasste Länge an die Bearbeitungseinrichtung 2 übermittelt wird, sodass der

Längsanschlag 12 automatisch auf die Wunschlänge eingestellt

beziehungsweise verfahren wird. In diesem Ausführungsbeispiel entspricht die Wunschlänge der Länge A.

Mittels der Tastatur 16 hat der Benutzer jedoch auch die Möglichkeit, eine Soll- Abweichung zu der Wunschlänge vorzugeben. Dies soll anhand des

Ausführungsbeispiels von Figur 2 näher erläutert werden. In diesem

Ausführungsbeispiel wird der Boden des Raumes mit Parkett ausgelegt. Die Parkettstücke werden in einer vorkonfektionierten Länge bereitgestellt und müssen zumindest teilweise an die Raumbreite angepasst werden. Dabei ist es wichtig, dass ein Abstand zwischen dem letzten Parkettstück zu der jeweiligen Raumwand verbleibt, das sogenannte Spaltmaß, um beispielsweise

wärmebedingte Ausdehnungen des Parketts und das Vorsehen einer

Fußbodenleiste in jedem Fall sicher gewährleisten zu können. Legt der Benutzer nun das Entfernungsmessgerät 3 an das zuletzt verlegte Parkettstück oder Laminatstück an, wie in Figur 2 angedeutet, so kann die noch verbleibende Entfernung zu der gegenüberliegenden Wand berührungsfrei, wie zuvor beschrieben, ermittelt werden. Ist dem Benutzer bekannt, dass ein Spaltmaß verbleiben soll, so kann er dies durch eine entsprechende Eingabe mittels der

Tastatur 16 der Eingabevorrichtung 14 vorgeben. Gemäß einem ersten

Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Benutzer das Spaltmaß selbst genau, beispielsweise in Millimetern oder Zentimetern, eingibt. Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der Benutzer eine Taste drückt, durch welche ein Standardspaltmaß als Soll-Abweichung automatisch berücksichtigt wird.

Die im Anschluss an die Bearbeitungseinrichtung 2 übermittelte Wunschlänge entspricht dann der gemessenen Entfernung A abzüglich des vorgegebenen Spaltmaßes S. Der Längsanschlag 12 wird durch Ansteuern des Aktuators 11 entsprechend auf die gewünschte Wunschlänge eingestellt und der Benutzer kann durch einfaches Betätigen der Bearbeitungseinrichtung 2 das

vorkonfektionierte Parkettstück auf die gewünschte Wunschlänge ablängen. Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass ein

Entfernungsmessgerät 3 beziehungsweise die Eingabevorrichtung 14 direkt mit der Bearbeitungseinrichtung 2 kommunizieren. Alternativ ist es auch denkbar, dass, wie in Figur 1 gezeigt, eine Zentraleinheit 21, beispielsweise in der Form eines Mobiltelefons oder Mobilcomputers, vorgesehen wird, die selbst ein Kommunikationsmodul 23 aufweist, mittels dessen die Zentraleinheit 21 drahtlos sowohl mit dem Entfernungsmessgerät 3 als auch mit der

Bearbeitungseinrichtung 2 kommunizieren kann. In diesem Fall ist es dem Benutzer möglich, das gewünschte Spaltmaß oder die Abweichung von der erfassten Entfernung auch mittels der Zentraleinheit 21 vorzugeben, die dann das Endwunschmaß beziehungsweise die Wunschlänge an die

Bearbeitungseinrichtung 2 übermittelt. Hierzu weist die Zentraleinheit 21 die Eingabevorrichtung 14 oder eine weitere Eingabevorrichtung auf. Alternativ kann die Zentraleinheit 21 auch als feststehender Zentralserver/Host ausgebildet sein, der die Daten übermittelt.

Durch das Ablängsystem 1 ist es nun möglich, dass die von dem

Entfernungsmessgerät 3 bestimmte Entfernung oder Wunschlänge direkt oder über die Zentraleinheit 21 auf die Bearbeitungseinrichtung 2 übertragen wird. Vorzugsweise weist das Entfernungsmessgerät 3 einen Speicher auf, in welchem mehrere erfasste Längen/Entfernungen gespeichert werden können, die dann insbesondere nach Anforderung durch den Benutzer, in einem Vorgang beziehungsweise Schritt gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig an die

Zentraleinheit 21 oder die Bearbeitungseinrichtung 2 übertragen werden.

Bevorzugt ist das Entfernungsmessgerät 3 dazu ausgebildet, mehrere

Entfernungen gleichzeitig oder nacheinander zu erfassen, um einen

Ablängwinkel zu bestimmen. Verläuft beispielsweise die Wand, zu welcher das abzulängende Werkstück führen soll, in einem Winkel a, der von einem Winkel senkrecht zu der Längserstreckung des Werkstücks abweicht, wie in Figur 2 gestrichelt gezeigt, so kann dieser Winkel durch das Erfassen von zwei

Entfernungen, die parallel nebeneinander liegend erfasst werden, wie durch gestrichelte Pfeile in Figur 2 angedeutet, ermittelt. Dabei wird insbesondere in Abhängigkeit von einer Differenz zwischen den erfassten Entfernungen auf den Winkel α erkannt. Aus diesem wird der Ablängwinkel automatisch bestimmt. Der Ablängwinkel wird ebenfalls per Funk an die Bearbeitungseinrichtung, entweder direkt oder über die Zentraleinheit 21 übertragen und der Aktuator 22

entsprechend angesteuert, um das Trennwerkzeug 4 derart zu verschwenken, dass das Werkstück in dem gewünschten Winkel abgelängt wird. In gleicher Weise kann auch die nicht dargestellte Ablängung von Zierleisten erfolgen. Da bei Zierleisten deren spaltfreie Anordnung über Wandecken des Raumes aus ästhetischen Gründen besonders gewünscht, jedoch konventionell vermessen äußerst mühselig und fehleranfällig abzulängen ist, zumal Zierleisten

typischerweise schräg zu Wand und Boden ausgerichtet sind, kann hierbei eine automatische Ermittlung des Ablängwinkels und insbesondere eine automatische Verschwenkung des Trennwerkzeugs, den Bedienkomfort erheblich steigern.