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Title:
CUTTING TOOL THAT IS ASSEMBLED AND READY FOR USE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/094997
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a cutting tool (1) that is assembled and ready for use, having at least one actual dimension relating to a physical configuration of the cutting tool (1) that is relevant in terms of a cutting process carried out by the cutting tool (1), wherein the cutting tool (1) that is assembled and ready for use is assigned at least one information source (2) that is readable for a user or a data processing system, which information source provides or encodes information relating to a deviation of the at least one actual dimension from a target dimension or the actual dimension itself.

Inventors:
SINGER-SCHNÖLLER ALEXANDER (AT)
Application Number:
PCT/AT2018/060268
Publication Date:
May 23, 2019
Filing Date:
November 13, 2018
Export Citation:
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Assignee:
CERATIZIT AUSTRIA GMBH (AT)
International Classes:
B23C5/24; B23B27/16; B23Q3/00
Domestic Patent References:
WO2008123375A12008-10-16
Foreign References:
JP2004351555A2004-12-16
EP1004380A12000-05-31
GB2487490A2012-07-25
Attorney, Agent or Firm:
GANGL, Markus et al. (AT)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Für eine Auslieferung konfektioniertes Zerspanungswerkzeug (1 ), welches zumindest ein hinsichtlich eines mittels des Zerspanungswerkzeugs (1 ) durchgeführten Zerspanungsvorgangs relevantes Istmaß in Bezug auf eine körperliche Ausgestaltung des Zerspanungswerkzeugs (1 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass dem für die Auslieferung konfektionierten Zerspanungswerkzeug (1 ) wenigstens eine für einen Benutzer oder eine Datenverarbeitungsanlage auslesbare Informationsquelle (2) zugeordnet ist, welche Information über eine Abweichung des zumindest einen Istmaßes von einem Sollmaß oder das Istmaß selbst bereitstellt oder codiert.

2. Zerspanungswerkzeug nach Anspruch 1 , wobei die wenigstens eine Informationsquelle (2) am oder im Zerspanungswerkzeug (1 ) selbst und/oder am oder in einer Verpackung (3) des konfektionierten Zerspanungswerkzeugs (1 ) angeordnet ist.

3. Zerspanungswerkzeug nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die wenigstens eine Informationsquelle (2) in Form einer alphanumerischen Angabe und/oder einer Codierung ausgebildet ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Codierung in Form wenigstens einer der nachstehend beschriebenen Arten ausgebildet ist:

- Strichcode oder QR-Code

- Symbol oder Symbolkette

- Farbe oder Farbenkombination

- morphologisch in Form einer Oberflächengestaltung

- permanent eingeprägtes magnetisches Feld oder Träger für ein transientes elektromagnetisches Feld

- kapazitiver Datenträger

- holografischer Code

4. Zerspanungswerkzeug nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Zerspanungswerkzeug (1 ) als wechselbarer Schneideinsatz, vorzugsweise als Wendeschneidplatte, ausgebildet ist.

5. Zerspanungswerkzeug nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Zerspanungswerkzeug (1 ) für Drehen, Fräsen oder Bohren ausgebildet ist.

6. Zerspanungswerkzeug nach Anspruch 1 oder wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei die wenigstens eine Informationsquelle (2) unverlierbar an dem für eine Auslieferung konfektionierten Zerspanungswerkzeug (1 ) zugeordnet ist, vorzugsweise durch Lasern, Ätzen, Nadelprägen oder Beschriftungsmethoden mit permanenten Farben.

7. Zerspanungswerkzeug nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die wenigstens eine Informationsquelle (2) dauerhaft dem für eine Auslieferung konfektionierten Zerspanungswerkzeug (1 ) zugeordnet ist.

8. Zerspanungswerkzeug nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die wenigstens eine Informationsquelle (2) nur temporär dem für eine Auslieferung konfektionierten Zerspanungswerkzeug (1 ) zugeordnet ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die wenigstens eine Informationsquelle (2) derart am Zerspanungswerkzeug (1 ) angeordnet ist, dass die wenigstens eine Informationsquelle (2) durch die Auslieferung zerstört wird.

9. Zerspanungswerkzeug nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Zerspanungswerkzeug (1 ) wenigstens zwei Schneidkanten aufweist und entweder

- eine Informationsquelle (2) vorgesehen ist, welche für jede der wenigstens zwei Schneidkanten die Information über eine Abweichung des zumindest einen Istmaßes von einem Sollmaß oder das Istmaß selbst bereitstellt oder codiert oder

- zwei Informationsquellen (2) vorgesehen sind, von denen jeweils eine Informationsquelle (2) in Bezug auf eine der wenigstens zwei Schneidkanten die Information über eine Abweichung des zumindest einen Istmaßes von einem Sollmaß oder das Istmaß selbst bereitstellt oder codiert

10. Halter (4) für ein Zerspanungswerkzeug (1 ) nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Zerspanungswerkzeug (1 ) lösbar am Halter (4) befestigbar ist und der Halter (4) eine Einstellvorrichtung (6) zum Einstellen einer Lage des Zerspanungswerkzeugs (1 ) am Halter (4) in Bezug auf zumindest eine Richtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (4) eine in Bezug auf die wenigstens eine Informationsquelle (2) des Zerspanungswerkzeugs (1 ) korrespondierende Markierung (7) zum Einstellen der Lage des Zerspanungswerkzeugs (1 ) am Halter (4) in Abhängigkeit der durch die wenigstens einen Informationsquelle (2) bereitgestellten oder codierten Information oder eine Lesevorrichtung für ein automatisches Einlesen der durch die wenigstens eine Informationsquelle (2) bereitgestellten oder codierten Information aufweist.

11. Werkzeugmaschine (5) mit einem Zerspanungswerkzeug (1 ), welches nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet ist, wobei die Werkzeugmaschine (5) eine Lesevorrichtung für ein automatisches Einlesen der durch die wenigstens eine Informationsquelle (2) bereitgestellten oder codierten Information aufweist und die Werkzeugmaschine (5) dazu ausgebildet ist

- die durch die wenigstens eine Informationsquelle (2) bereitgestellte oder codierte Information für einen Benutzer lesbar darzustellen und/oder

- automatisch eine Zustellung des Zerspanungswerkzeugs (1 ) in Abhängigkeit der durch die wenigstens eine Informationsquelle (2) bereitgestellten oder codierten Information vorzunehmen.

12. Werkzeugmaschine nach dem vorangehenden Anspruch, mit einem Halter (4) nach Anspruch 10, wobei die Werkzeugmaschine (5) für die automatische Zustellung des Zerspanungswerkzeugs (1 ) zur automatischen Betätigung der Einstellvorrichtung (6) des Halters (4) ausgebildet ist.

13. Werkzeugmaschine nach Anspruch 11 oder 12, wobei die Lesevorrichtung als ein Barcodelesegerät oder ein QR-Code-Lesegerät ausgebildet ist.

Description:
Für Auslieferung konfektioniertes Zerspanungswerkzeug

Die Erfindung betrifft ein für eine Auslieferung konfektioniertes Zerspanungswerkzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 , einen Halter für ein solches Zerspanungswerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 10 und eine Werkzeugmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 11.

Die ständig steigenden Anforderungen an Werkzeugmaschinen mit lösbar an Haltern befestigbaren Zerspanungswerkzeugen führen in Bezug auf Toleranzen bzw. Positioniergenauigkeit der Schneidkante der Zerspanungswerkzeuge dazu, dass eine Ausführung nach Norm (DIN-ISO) teilweise nicht mehr ausreichend ist und durch Hersteller-Spezifikationen strengere Vorgaben gemacht werden.

Beim Bestücken von als Fräsmaschinen ausgebildeten Werkzeugmaschinen mit Zerspanungswerkzeugen ist als wichtiges Merkmal insbesondere die Planlaufeigenschaft der einzelnen Schneidkanten zueinander in der Werkzeugmaschine definiert. Beim Bestücken von als Drehmaschinen ausgebildeten Werkzeugmaschinen ist eher von einer Wiederholgenauigkeit zu sprechen, da hier eine Schwankung bei einem Wechsel des Zerspanungswerkzeugs am Halter bemerkt wird.

Im Stand der Technik ist bereits eine Vielzahl von Vorrichtungen bekannt, die das Ziel verfolgen, die Positioniergenauigkeit von Zerspanungswerkzeugen bei Dreh- oder Fräswerkzeugen zu verbessern. Beispielhaft sei verwiesen auf WO 87/01319 A1 , GB 2 496 510 A, WO 02/04157 A1 und DE 198 27 778 A1.

Das Sollmaß eines Zerspanungswerkzeugs kann sich z. B. auf einen bestimmten Abstand einer Schneidkante des Zerspanungswerkzeugs von einem Referenzpunkt, z. B. einem Mittelpunkt oder einem anderen vorgegebenen Punkt des Zerspanungswerkzeugs, beziehen.

Zum Erreichen der erforderlichen Positioniergenauigkeit des Zerspanungswerkzeugs am Halter ist es für einen Benutzer des Zerspanungswerkzeugs nicht möglich, sich auf das Sollmaß des Zerspanungswerkzeugs zu beziehen, da aufgrund von Fertigungstoleranzen Abweichungen des Istmaßes vom Sollmaß vorliegen können. Nachteilig am Stand der Technik ist die Tatsache, dass ein Benutzer des Zerspanungswerkzeugs das in Bezug auf eine körperliche Ausgestaltung des Zerspanungswerkzeugs vorliegende Istmaß, welches für den geplanten bzw. durchgeführten Zerspanungsvorgang relevant ist, durch eine oder mehrere Messungen selbst bestimmen muss, was zeitaufwändig und fehleranfällig ist. Die erforderliche Positioniergenauigkeit der Schneidkante des Zerspanungswerkzeugs an einem Halter ist so nur sehr mühsam oder gar nicht erreichbar.

Die Hersteller der Zerspanungswerkzeuge ermitteln zwar üblicherweise im Rahmen der Qualitätssicherung das Istmaß jedes Zerspanungswerkzeugs. Diese Information geht aber verloren, da ja nur kontrolliert wird, ob jedes Zerspanungswerkzeug ein Istmaß aufweist, welches innerhalb eines vorgegebenen Abweichungsfensters in Bezug auf ein vorgegebenes Sollmaß liegt und jene Zerspanungswerkzeuge, welche nicht im Abweichungsfenster liegen, aussortiert werden. Von den für die Benutzung konfektionierten Zerspanungswerkzeugen weiß man im Stand der Technik nur, dass deren Istmaße in einem für den Benutzer ohnehin unbekannten Abweichungsfenster liegen.

DE 10 2005 015 930 A1 lehrt ein zum Ausgleich von Verschleiß nachstellbares Zerspanungswerkzeug, wobei zum Nachstellen eine Stellschraube mit einer Einstellhilfe wie einer Skala vorgesehen ist. Das zur Benutzung konfektionierte

Zerspanungswerkzeug weist keinerlei Information über dessen Istmaß auf.

Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines gattungsgemäßen Zerspanungswerkzeugs, eines gattungsgemäßen Halters und einer gattungsgemäßen Werkzeugmaschine, bei welchen schneller und weniger fehleranfällig als beim Stand der Technik eine hohe Positioniergenauigkeit der Schneidkante des Zerspanungswerkzeugs an einem Halter erzielbar ist.

Diese Aufgabe wird durch ein für eine Auslieferung konfektioniertes Zerspanungswerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 , einen Halter mit den Merkmalen des Anspruchs 10 und eine Werkzeugmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

Ein für eine Auslieferung an die Benutzer konfektioniertes (zur endgültigen Verwendung hergerichtetes) Zerspanungswerkzeug, welches zumindest ein hinsichtlich eines mittels des Zerspanungswerkzeugs durchgeführten Zerspanungsvorgangs relevantes Istmaß in Bezug auf eine körperliche Ausgestaltung des Zerspanungswerkzeugs aufweist, wobei vorgesehen ist, dass dem für die Auslieferung konfektionierten Zerspanungswerkzeug wenigstens eine für einen Benutzer oder eine Datenverarbeitungsanlage auslesbare Informationsquelle zugeordnet ist, welche Information über eine Abweichung des zumindest einen Istmaßes von einem Sollmaß oder das Istmaß selbst bereitstellt oder codiert, weist den Vorteil auf, dass eine sehr hohe Positioniergenauigkeit des Zerspanungswerkzeugs erzielt werden kann, ohne dass zeitaufwändige und/oder fehleranfällige Vermessungen des Zerspanungswerkzeugs durch den Benutzer notwendig wären.

Die Ermittlung des Istmaßes erfolgt vorzugsweise durch den Hersteller der Zerspanungswerkzeuge unmittelbar nach deren Fertigung, bevor das fertig für eine Auslieferung konfektionierte Zerspanungswerkzeug das Werk verlässt. Die Konfektionierung des Zerspanungswerkzeugs für die Auslieferung erfolgt z. B. durch Verpacken des Zerspanungswerkzeugs.

Vorzugsweise ist die wenigstens eine Informationsquelle nur in einem räumlich begrenzten Teilbereich des Zerspanungswerkzeugs selbst angeordnet.

Die wenigstens eine Informationsquelle kann am oder im Zerspanungswerkzeug selbst und/oder am oder in einer Verpackung des konfektionierten Zerspanungswerkzeugs angeordnet sein.

Das Anbringen der wenigstens einen Informationsquelle kann je nach Art der Informationsquelle in einer für den Fachmann bekannten Weise erfolgen, z. B. durch Lasern eines Bereichs des Zerspanungswerkzeugs selbst. Bevorzugt sind Anbringungsarten, bei welchen die wenigstens eine Informationsquelle unverlierbar am Zerspanungswerkzeug angeordnet ist, wie z. B. das bereits erwähnte Lasern. Unter einer unverlierbaren Anbringung oder Markierung ist eine Art der Anbringung oder Markierung zu verstehen, bei welcher die Informationsquelle integral mit dem zu markierenden Zerspanungswerkzeug ausgebildet ist. Beispiele für Verfahren zur Herstellung solcher unverlierbaren Anbringungen oder Markierungen sind Lasern, Ätzen, Nadelprägen, Beschriftungsmethoden mit permanenten Farben oder Ähnliches.

Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Informationsquelle verlierbar an dem für die Auslieferung konfektionierten Zerspanungswerkzeug zugeordnet ist. Unter einer verlierbaren Anbringung oder Markierung ist eine Art der Anbringung oder Markierung zu verstehen, bei welcher die Informationsquelle nicht integral mit dem zu markierenden Zerspanungswerkzeug ausgebildet ist. Beispiele für Methoden zur verlierbaren Anbringung oder Markierung wären Etiketten, aufgeklebte Chips oder dergleichen.

Die wenigstens eine Informationsquelle kann in Form einer alphanumerischen Angabe und/oder einer Codierung ausgebildet sein, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Codierung in Form wenigstens einer der nachstehend beschriebenen Arten ausgebildet ist:

- Strichcode oder QR-Code

- Symbol oder Symbolkette

- Farbe oder Farbenkombination

- morphologisch in Form einer Oberflächengestaltung

- permanent eingeprägtes magnetisches Feld oder Träger für ein transientes elektromagnetisches Feld

- kapazitiver Datenträger

- holografischer Code

Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Zerspanungswerkzeug als wechselbarer

Schneideinsatz, vorzugsweise als Wendeschneidplatte, ausgebildet ist.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Zerspanungswerkzeug wenigstens zwei

Schneidkanten aufweist und entweder: - eine Informationsquelle vorgesehen ist, welche für jede der wenigstens zwei Schneidkanten die Information über eine Abweichung des zumindest einen Istmaßes von einem Sollmaß oder das Istmaß selbst bereitstellt oder codiert oder

- zwei Informationsquellen vorgesehen sind, von denen jeweils eine Informationsquelle in Bezug auf eine der wenigstens zwei Schneidkanten die Information über eine Abweichung des zumindest einen Istmaßes von einem Sollmaß oder das Istmaß selbst bereitstellt oder codiert

Das Zerspanungswerkzeug kann für Drehen, Fräsen oder Bohren ausgebildet sein.

Die wenigstens eine Informationsquelle kann dauerhaft dem für eine Auslieferung konfektionierten Zerspanungswerkzeug zugeordnet sein oder es kann alternativ vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Informationsquelle nur temporär dem für eine Auslieferung konfektionierten Zerspanungswerkzeug zugeordnet ist. Im letzteren Fall kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Informationsquelle derart am Zerspanungswerkzeug angeordnet ist, dass die wenigstens eine Informationsquelle durch die bestimmungsgemäße Benutzung zerstört wird (zumindest in einem solchen Ausmaß, dass die Information nicht mehr für einen Benutzer oder eine Datenverarbeitungsanlage auslesbar ist). Durch die bestimmungsgemäße Benutzung ändert sich das Istmaß des Zerspanungswerkzeugs und die durch die wenigstens eine Informationsquelle bereitgestellte oder codierte Information ist nicht mehr zutreffend. Die Zerstörung der wenigstens einen Informationsquelle durch die Auslieferung verhindert, dass ein Benutzer die nicht mehr zutreffende Information für eine Positionierung des bereits benutzten Zerspanungswerkzeugs benutzt.

Unter einer dauerhaften Anbringung oder Markierung ist eine permanente, beständige Art der Anbringung oder Markierung zu verstehen, bei welcher die Informationsquelle bei bestimmungsgemäßer Benutzung (das heißt resistent gegenüber den zu erwartenden Einflüssen) am Zerspanungswerkzeug erhalten bleibt. Zu erwartende Einflüsse wären beispielsweise Abnutzungen, welche durch den bestimmungsgemäßen Einsatz des Zerspanungswerkzeuges (durch Späne, Kühlflüssigkeit und dergleichen) auftreten. Im Gegensatz dazu wird unter einer temporären Anbringung oder Markierung eine Art der Anbringung oder Markierung verstanden, bei welcher die Informationsquelle bei bestimmungsgemäßer Benutzung verloren gehen kann. Unter Lesevorrichtungen können jegliche Art von Vorrichtungen verstanden werden, welche je nach Art der Informationsquelle eine Auswertung der Informationsquelle ermöglichen. So ist für entsprechend ausgebildete Informationsquellen eine Anwendung optischer oder infrarotgestützter Lesevorrichtungen oder eine Anwendung eines Barcodelesegerätes oder eines QR-Code-Lesegerätes durchaus denkbar. Auch der Einsatz von RFID-Lesevorrichtungen oder magnetischer Informationslesegeräten ist durchaus denkbar.

Bevorzugt ist ein Halter für ein Zerspanungswerkzeug nach wenigstens einem der diskutierten Ausführungsbeispiele vorgesehen, wobei das Zerspanungswerkzeug lösbar am Halter befestigbar ist und der Halter eine Einstellvorrichtung zum Einstellen einer Lage des Zerspanungswerkzeugs am Halter in Bezug auf zumindest eine Richtung aufweist, wobei der Halter eine in Bezug auf die wenigstens eine Informationsquelle des Zerspanungswerkzeugs korrespondierende Markierung zum Einstellen der Lage des Zerspanungswerkzeugs am Halter in Abhängigkeit der durch die wenigstens eine Informationsquelle bereitgestellten oder codierten Information oder eine Lesevorrichtung für ein automatisches Einlesen der durch die wenigstens eine Informationsquelle bereitgestellten oder codierten Information aufweist.

Bevorzugt ist eine Werkzeugmaschine vorgesehen, mit einem Zerspanungswerkzeug, welches nach wenigstens einem der diskutierten Ausführungsbeispiele ausgebildet ist, wobei die Werkzeugmaschine eine Lesevorrichtung für ein automatisches Einlesen der durch die Informationsquelle bereitgestellten oder codierten Information aufweist und die Werkzeugmaschine dazu ausgebildet ist:

- die durch die wenigstens eine Informationsquelle bereitgestellte oder codierte Information für einen Benutzer lesbar darzustellen und/oder

- automatisch eine Zustellung des Zerspanungswerkzeugs in Abhängigkeit der durch die wenigstens eine Informationsquelle bereitgestellten oder codierten Information vorzunehmen

Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass die Werkzeugmaschine einen Halter für ein Zerspanungswerkzeug aufweist, wobei die Werkzeugmaschine für die automatische Zustellung des Zerspanungswerkzeugs zur automatischen Betätigung der Einstellvorrichtung des Halters ausgebildet ist.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figuren diskutiert. Es zeigen:

Fig. 1 a-c Ausführungsbeispiele der Erfindung für drei verschiedene

Zerspanungswerkzeuge, bei welchen zwei Informationsquellen am Zerspanungswerkzeug selbst angeordnet sind,

Fig. 2a, 2b einen Halter für ein Zerspanungswerkzeug samt Zerspanungswerkzeug und eine Detaildarstellung zur Einstellvorrichtung

Fig. 3a, 3b zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung, bei welchen an einer

Verpackung für Zerspanungswerkzeuge Informationsquellen für mehrere Zerspanungswerkzeuge angeordnet sind

Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei welchem eine

Werkzeugmaschine die wenigstens eine Informationsquelle automatisch ausliest

Fig. 5a-d weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung mit für ein maschinelles

Einlesen optimierten Informationsquellen

Die Fig. 1 a-c zeigen drei verschiedene Zerspanungswerkzeuge 1 in Form von Wendeschneidplatten, welche jeweils zwei Informationsquellen 2 aufweisen, wobei sich bei jedem Zerspanungswerkzeug jede Informationsquelle 2 auf eine der beiden möglichen Einbaulagen (über eine Bohrung 8) an einem Halter 4 bezieht und einen alphanumerischen Code A - E aufweist. Es ist für jede nutzbare Schneidkante der Wendeschneidplatte eine separate Informationsquelle 2 vorgesehen.

Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung (Fig. 2a) bietet der Halter 4 für das hier als Wendeschneidplatte ausgebildete Zerspanungswerkzeug 1 eine an sich bekannte Einstellvorrichtung 6 zum Einstellen einer Lage des Zerspanungswerkzeugs 1 am Halter 4. Diese kann in eine beliebe Richtung (hier: Feinverstellung der radialen Drehachse) gestaltet werden.

Die Einstellvorrichtung 6 kann in jeder bekannten Weise ausgebildet sein, z. B. kann die Einstellung über einen Exzenter oder einen Konus erfolgen. In der Detaildarstellung der Fig. 2b ist ein Beispiel gezeigt, bei welchem die Betätigung mittels eines rotationssymmetrischen Verstellkegels 10 erfolgt, welcher an seinem unteren Ende ein Gewinde 11 besitzt. Idealerweise besitzt der Verstellkegel 10 eine geringe Steigung (z. B. 1 :10), um eine präzise Einstellung des Zerspanungswerkzeugs 1 am Halter 4 zu erreichen. Das Gewinde 11 kann als Regel- oder Feingewinde ausgebildet sein.

Am oberen Abschnitt des Verstellkegels 10 ist eine Schnittstelle (z. B. Innensechskant oder Torx) für ein handelsübliches Werkzeug zur Einleitung der Drehbewegung angebracht. Im Halter 4 sind ein passender Gegenkegel 12 in Form einer Bohrungsgeometrie und ein passendes Gegengewinde 13 (im unteren Bereich) angeordnet. Während des Eindrehens verdrängt der Verstellkegel 10 einen definierten Bereich des Halters 4 auf elastische Weise. Der definierte Bereich kann durch Nuten, Schlitze oder Ausnehmungen derart geometrisch bestimmt sein, dass sich die elastische Verformung in eine definierte Richtung ergibt.

Jede Wendeschneidplatte erhält bei der Endprüfung im Werk eine Informationsquelle 2 in Form einer Codierung an einer gut ersichtlichen Stelle. Das Zerspanungswerkzeug 1 weist in diesem Ausführungsbeispiel selbst (hier: unverlierbar) die Informationsquelle 2 auf, noch bevor eine Verpackung bzw. Konfektionierung des Zerspanungswerkzeugs 1 für die Auslieferung an die Benutzer erfolgt. Bevorzugt ist für jede nutzbare

Schneidkante der Wendeschneidplatte eine separate Informationsquelle 2 vorgesehen. Die Codierung ist in diesem Ausführungsbeispiel so ausgebildet, dass ein vorgegebener Buchstabe A - G die Abweichung des Istmaßes der Schneidkante der Wendeschneidplatte vom Sollmaß definiert.

Tabelle 1 :

Die Einstellvorrichtung 6 zum Einstellen einer Lage des Zerspanungswerkzeugs 1 am Halter 4 ist hier mit einer korrespondierenden Codierung A - G und einer in Bezug auf die wenigstens eine Informationsquelle 2 des Zerspanungswerkzeugs 1 korrespondierende Markierung 7 ausgestattet. Zeigt die Informationsquelle 2 der für den Zerspanungsvorgang einzusetzenden Schneidkante des Zerspanungswerkzeugs 1 z. B. den Code„C“, so muss der Benutzer die Einstellvorrichtung 6 (hier ein Einstellrad) in Bezug auf die Markierung 7 auf die korrespondierende Position„C“ drehen und erzielt so die gewünschte genaue Positionierung der Schneidkante des Zerspanungswerkzeugs 1 am Halter 4 unter Berücksichtigung des Istmaßes der körperlichen Ausgestaltung des Zerspanungswerkzeugs 1. Der Benutzer muss in diesem Ausführungsbeispiel gar nicht wissen, wie groß die Abweichung des Istmaßes vom Sollmaß für einen bestimmten Code beträgt. Der Benutzer erzielt eine sehr hohe Positioniergenauigkeit an der Werkzeugmaschine 5, ohne dass der Benutzer selbst das Istmaß bzw. eine Abweichung des Istmaßes vom Sollmaß ermitteln musste.

Alternativ zur Angabe eines Codes könnte die Informationsquelle 2 das Istmaß selbst oder die Abweichung des Istmaßes vom Sollmaß selbst bereitstellen. Diese Information kann der Benutzer dazu verwenden, mittels Einstellvorrichtung die erforderlichen Veränderungen der Lage des Zerspanungswerkzeugs 1 vorzunehmen. Die Einstellvorrichtung 6 muss in diesem Fall keine Codierung A - G aufweisen. Fig. 3a zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem in einer Verpackung 3 mehrere Zerspanungswerkzeuge 1 konfektioniert sind. Die Verpackung 3 weist für jedes Zerspanungswerkzeug 1 eine Informationsquelle 2 auf, die Information über eine Abweichung des zumindest einen Istmaßes von einem Sollmaß oder das Istmaß selbst bereitstellt oder codiert, und zwar ggf. für jede Schneidkante jedes Zerspanungswerkzeugs 1. Darüber hinaus ist auch jedes Zerspanungswerkzeug 1 mit einer Informationsquelle 2 versehen, was aber nicht unbedingt erforderlich ist, wie Fig. 3b zeigt. Fig. 4 zeigt eine Werkzeugmaschine 5 mit einem Zerspanungswerkzeug 1 , welches hier als Wendeschneidplatte ausgebildet ist. Die Werkzeugmaschine 5 weist eine Lesevorrichtung für ein automatisches Einlesen der durch die Informationsquelle 2 bereitgestellten oder codierten Information auf. Die Werkzeugmaschine 5 kann dazu ausgebildet sein:

- die durch die Informationsquelle 2 bereitgestellte oder codierte Information für einen Benutzer lesbar darzustellen und/oder

- automatisch eine Zustellung des Zerspanungswerkzeugs 1 in Abhängigkeit der durch die Informationsquelle 2 bereitgestellten oder codierten Information vorzunehmen

Fig. 5a bis 5d zeigen weitere Zerspanungswerkzeuge 1 mit Informationsquellen 2, welche für ein automatisches Einlesen optimiert sind, z. B. in Form von Strichcodes oder QR-Codes.

Bezugszeichenliste:

1 Zerspanungswerkzeug

2 Informationsquelle

3 Verpackung des konfektionierten Zerspanungswerkzeugs

4 Halter für ein Zerspanungswerkzeug

5 Werkzeugmaschine

6 Einstellvorrichtung für Zerspanungswerkzeug

7 Markierung am Halter

8 Bohrung am Zerspanungswerkzeug

9 Nut am Halter

10 Verstellkegel

1 1 Gewinde des Verstellkegels

12 Gegenkegel

13 Gegengewinde