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Title:
CUVETTE MODULE HAVING AN ELECTRICALLY CONDUCTIVE CUVETTE CARRIER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/004523
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a cuvette module, comprising a cuvette carrier (14) and a cuvette (19) held by the cuvette carrier (14). An intermediate chamber (18) is formed in the cuvette carrier (14). According to the invention, the cuvette carrier (14) consists of an electrically conductive plastic material. The cuvette (19) consists of a different material than the cuvette carrier (14) and the wettability of the cuvette carrier (14) is greater than the wettability of the cuvette (19). The invention further relates to a method for transferring a predetermined amount of liquid (23) from a transport container to a cuvette (19), in which method a cuvette module according to the invention can be used. The invention makes it easier to check whether the intermediate chamber (18) still contains a sufficient amount of liquid.

Inventors:
BEHNK HOLGER (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/062159
Publication Date:
January 10, 2013
Filing Date:
June 22, 2012
Export Citation:
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Assignee:
BEHNK HOLGER (DE)
International Classes:
B01L3/00; B01L9/06; G01F23/24; G01N35/10
Foreign References:
EP1867986A12007-12-19
US20090004064A12009-01-01
EP1116953A22001-07-18
EP1992952A22008-11-19
DE102008043412A12010-05-06
US20020172789A12002-11-21
US5315872A1994-05-31
EP1867986A12007-12-19
EP0369168A11990-05-23
Attorney, Agent or Firm:
GLAWE DELFS MOLL (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Küvettenraodul mit einem Küvettenträger (14) und einer von dem Küvettenträger (14) gehaltenen Küvette (19), wobei in dem Küvettenträger (14) eine Zwisehenkämmer (18) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Küvettenträger (14) aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoffmaterial besteht, dass die Küvette (19) aus einem anderen Material besteht als der Küvettenträger (14) und dass die Benetzbarkeit des Küvettenträgers (14) höher ist als die Benetzbarkeit der Küvette (19).

Küvettenmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der spezifische Widerstand des elektrisch leitfähigen Kunststoffmaterials bei Raumtemperatur kleiner ist als 106 Ω cm.

Küvettenmodul nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass der Küvettenträger zwei nebeneinander liegende Zwischenkammern umfasst und dass der mit zwei Elektroden (30) , die in die Zwischenkammern (18) ein¬ gesteckt sind, gemessene Oberflächenwiderstand des Küvettenträgers (14) zwischen 1 kO und 50 kΩ, weiter vorzugsweise zwischen 5 kO. und 30 kΩ, weiter vorzugs¬ weise zwischen 9 kO und 14 kΩ liegt.

Küvettenmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da¬ durch gekennzeichnet, dass der elektrisch leitfähige Kunststoff eine erhöhte Benetzbarkeit verglichen mit dem Kunststoffausgangsmaterial hat. Küvettenmodul nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstoff des elektrisch leitfähigen Kunststoffs Graphit oder Leitruß ist.

Küvettenmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Benetzungswinkel des Küvettenträgers (14) um mindestens 10°, vorzugsweise um mindestens 30°, weiter vorzugsweise um mindestens 45° kleiner ist als der Benetzungswinkel der Küvette (19) .

Küvettenmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da¬ durch gekennzeichnet, dass es eine Mehrzahl von Zwischenkammern (18) und eine Mehrzahl von Küvetten (19 umfasst .

Küvettenmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da¬ durch gekennzeichnet, dass das Volumen der Zwischen¬ kammer (18) zwischen 1 μl und 500 μl, vorzugsweise zwischen 50 μl und 250 μl liegt.

Verfahren zum Übertragen einer vorgegebenen Flüssigkeitsmenge (23) aus einem Transportbehälter in eine Küvette (19) mit folgenden Schritten:

a. Übertragen einer Flüssigkeitsmenge, die größer ist als die vorgegebene Flüssigkeitsmenge (23) , aus dem Transportbehälter in eine Zwischenkammer (18), wobei die Zwischenkammer (18) aus einem e- lektrisch leitfähigen Kunststoffmaterial besteht; b. Ermitteln des Füllstands in der Zwischenkammer (18), indem ein elektrischer Sensor in die Zwischenkammer (18) eingeführt wird und eine Veränderung des elektrischen Signals festgestellt wird, wenn der elektrische Sensor in die Flüssigkeit eintaucht;

c. Feststellen, ob die Flüssigkeitsmenge in der Zwischenkammer (18) größer ist als die vorgegebene Flüssigkeitsmenge (23) und Ausgeben einer Fehlermeldung, wenn dies nicht der Fall ist;

d. Entnehmen der vorgegebenen Flüssigkeitsmenge (23) aus der Zwischenkammer (18) und Übertragen der vorgegebenen Flüssigkeitsmenge (23) in die Küvet- te (19), wobei die üvette (19) aus einem anderen Material besteht als der Küvettenträger (14) und wobei die Benetzbarkeit des Küvettenträgers (14) höher ist als die Benetzbarkeit der Küvette (19) .

Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Flüssigkeitsmenge (23) mittels einer Hohlnadel (27) aus der Zwischenkammer (18) ent¬ nommen wird und dass die Hohlnadel (27) gleichzeitig als elektrischer Sensor dient .

Description:
Küvettenmodul mit elektrisch leitfähigem Küvettenträger Die Erfindung betrifft ein Küvettenmodul mit einem Küvet ¬ tenträger und einer von dem Küvettenträger getragenen Kü- vette. In dem Küvettenträger ist eine Zwischenkammer ausge ¬ bildet. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Übertragen einer vorgegebenen Flüssigkeitsmenge aus einem Transportbehälter in eine Küvette.

Solche Küvettenmodule können bei der Analyse von Flüssigkeiten, insbesondere bei der Analyse von Körperflüssigkei ¬ ten verwendet werden. Für die Analyse ist es erforderlich, eine genau abgemessene Menge der Flüssigkeit aus einem Transportbehälter in die Küvette zu übertragen. Da die Transportbehälter unter Überdruck oder Unterdruck stehen können, ist es nicht ganz einfach, eine definierte Flüssigkeitsmenge direkt aus dem Transportbehälter heraus zu ent- nehmen. Dies gilt insbesondere, wenn es sich um kleine

Flüssigkeitsmengen handelt. Es ist deswegen bekannt, die Flüssigkeit zunächst in eine Zwischenkammer einzubringen und die Flüssigkeitsmenge aus der Zwischenkammer heraus präzise abzumessen, siehe EP 1 867 986.

Dass die vorgegebene Flüssigkeitsmenge aus der Zwischenkam ¬ mer heraus entnommen werden kann, setzt voraus, dass die Flüssigkeitsmenge, die zuvor aus dem Transportbehälter in die Zwischenkämmer übertragen wurde, größer ist als die vorgegebene Flüssigkeitsmenge. Vor der Entnahme der vorgegebenen Flüssigkeitsmenge aus der Zwischenkammer wird des- wegen der Füllstand in der Zwischenkammer gemessen. Nur wenn genügend Flüssigkeit in der Zwischenkammer enthalten ist, kann die vorgegebene Flüssigkeitsmenge entnommen wer ¬ den. Ist zu wenig Flüssigkeit in der Zwischenkammer, ist dies ein Hinweis auf einen Fehler,

Eine Möglichkeit, den Füllstand in dem Zwischenbehälter zu messen, besteht darin, einen elektrischen Sensor an die Oberfläche der Flüssigkeit heranzuführen und aus einer Änderung des elektrischen Signals darauf zu schließen, dass der Sensor in die Flüssigkeit eingetaucht ist. Wenn die Zwischenkammer, was regelmäßig der Fall ist, aus einem Kunststoffmaterial besteht, kommt es dabei immer wieder zu verfälschten Messergebnissen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Küvettenmo- dul und ein zugehöriges Verfahren vorzustellen, mit denen das Abmessen kleiner Flüssigkeitsmengen erleichtert wird. Ausgehend vom eingangs genannten Stand der Technik wird di Aufgabe gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Erfindungsgemäß besteht der Küvettenträger aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoffmaterial. Die Küvette besteht aus einem anderen Material als der Küvettenträger, wobei die Benetzbarkeit des Küvettenträgers höher ist als die Benetzbarkeit der Küvette. Vorteilhafte Ausführungsfor men finden sich in den Unteransprüchen.

Zunächst Vierden einige Begriffe erläutert. Eine Küvette be zeichnet im Rahmen der Erfindung einen Behälter, in den ei ne abgemessene Menge Flüssigkeit eingebracht werden kann, um an der Flüssigkeit Analysen durchzuführen. Bei der Flüs sigkeit kann es sich um eine Körperflüssigkeit handeln. Ei ne mögliche Anwendung ist das Messen der Blutgerinnungszeit, siehe EP 0 369 168.

Der Begriff Zwischenkammer bezeichnet eine Struktur des Kü- vettenträgers, die bei geeigneter Ausrichtung der Kammer eine Flüssigkeit aufnehmen kann. Die Zwischenkammer ist regelmäßig nicht zu allen Seiten hin abgeschlossen, die Flüs ¬ sigkeit fließt also aus der Zwischenkammer heraus, wenn das Küvettenmodul auf den Kopf gestellt wird. Die Zwischenkam- mer ist ein Bestandteil des Küvettenträgers , was bedeutet, dass die Wände der Zwischenkammer aus elektrisch leitfähi ¬ gem Kunststoff bestehen. Durch den Bestandteil "Zwischen" wird zum Ausdruck gebracht, dass die Zwischenkammer dazu verwendet werden kann, eine Flüssigkeit zwischenzeitlich aufzunehmen. Eine strukturelle Einschränkung ist damit nicht verbunden.

Der erfindungsgemäße Vorteil besteht darin, dass durch die elektrische Leitfähigkeit des Kunststoffmaterials Störsig- nale vermieden werden. Es wird deswegen möglich, durch Eintauchen eines elektrischen Sensors zu ermitteln, welchen Füllstand die Flüssigkeit in der Zwischenkammer hat. Es kann damit auf einfache Art sichergestellt werden, dass ausreichend Flüssigkeit in der Zwischenkammer enthalten ist, bevor die vorgegebene Flüssigkeitsmenge entnommen wird und in die Küvette übertragen wird.

Kunststoffe sind im Allgemeinen Isolatoren, die keine oder eine nur sehr geringe elektrische Leitfähigkeit haben. Um ausgehend von einem solchen Kunststoff zu einem elektrisch leitfähigen Kunststoffmaterial zu gelangen, wie es für die Erfindung geeignet ist, kann das Kunststoffmaterial mit elektrisch leitfähigen Partikeln gefüllt werden. Um eine hohe Leitfähigkeit zu erreichen, werden die Partikel dem Kunststoffmaterial vorzugsweise in einer Konzentration zugefügt, dass die Partikel nur einen geringen Abstand zueinander haben oder einander sogar berühren. Das elektrisch leitfähige Kunststoffmaterial ist vorzugsweise so eingestellt, dass der spezifische Widerstand des Materials bei Raumtemperatur kleiner ist als 10 6 Ω cm.

Wenn elektrische Störsignale vermieden werden sollen, soll- te insbesondere der Oberflächenwiderstand klein sein. Der Oberflächenwiderstand bezeichnet den Widerstand, den man zwischen zwei auf die Oberfläche des Materials aufgelegten Elektroden misst. Der Oberflächenwiderstand hängt von der Geometrie des Küvettenträgers und der Positionierung der Elektroden auf dem Küvettenträger ab. Im Rahmen der Erfin ¬ dung beziehen sich die Werte für den Oberflächenwiderstand auf eine Messung nach der folgenden Vorschrift. In zwei nebeneinander liegende Zwischenkammern wird jeweils eine metallene Elektrode eingesteckt, die mit drei Wänden der Zwi- schenkammer in flächigem Kontakt steht. Die drei Wände können zwei Seitenwände und der Boden sein. Der elektrische Widerstand zwischen den beiden Elektroden wird gemessen. Der Oberflächenwiderstand gemäß dieser Messung liegt vorzugsweise zwischen 1 kΩ und 50 kΩ, weiter vorzugsweise zwischen 5 kΩ und 30 kΩ, weiter vorzugsweise zwischen 9 kΩ und 14 kΩ.

Von der Füllhöhe in der Zwischenkammer kann nur dann zuverlässig auf die Flüssigkeitsmenge geschlossen werden, wenn die Zwischenkämmer vollständig durch die Flüssigkeit benetzt ist. Im Allgemeinen ist die Benetzbarkeit der Ober ¬ fläche bei Kunststoffmaterialien, wie sie als Ausgangsmate ¬ rial für den elektrisch leitfähigen Kunststoff verwendet werden, nicht besonders ausgeprägt. Wasser bildet also ausgeprägte Tropfen auf der Oberfläche, anstatt sich flächig zu verteilen. Bei schlechter Benetzbarkeit der Oberfläche des elektrisch leitfähigen Kunststoffs besteht das Risiko, dass sich Lufteinschlüsse in der Zwischenkammer bilden, so dass aus der Füllhöhe nicht mehr auf die Flüssigkeitsmenge geschlossen werden kann. Es hat sich gezeigt, dass die Benetzbarkeit des Kunststoffmaterials verbessert werden kann, wenn ein geeignetes leitfähiges Füllmaterial verwendet wird. Insbesondere kommen als Füllmaterial Graphit oder leitfähige Rußpartikel, so genannter Leitruß, in Betracht. Wenn diese Partikel bis an die Oberfläche des Kunststoffma ¬ terials reichen, also ein Teil der Oberfläche von diesen Partikeln gebildet wird, hat dies eine erheblich verbesser- te Benetzbarkeit zur Folge.

Bei der Küvette, in die die Flüssigkeit aus der Zwischenkammer heraus übertragen wird, ist hingegen eine hohe Benetzbarkeit gerade nicht gewünscht. Während der Analyse wird die Flüssigkeit nämlich meist mit einer zweiten Flüssigkeit vermischt. Um zu vermeiden, dass sich die Flüssigkeiten bereits vor der Analyse vermischen, ist es von Vorteil, wenn die Flüssigkeit möglichst ausgeprägte Tropfen auf der Oberfläche bildet. Die Küvette besteht deswegen aus einem anderen Material als der Küvettenträger, wobei die

Benetzbarkeit des Küvettenträgers höher ist als die Benetz ¬ barkeit der Küvette. Die Benetzbarkeit kann gemessen werden, indem der Winkel, den ein Tropfen mit der Oberfläche einschließt, gemessen wird. Der Benetzungswinkel der Küvet- te ist vorzugsweise um mindestens 10°, weiter vorzugsweise um mindestens 30°, weiter vorzugsweise um mindestens 45° größer als der Benetzungswinkel des Küvettenträgers. Das erfindungsgemäße Küvettenmodul wird regelmäßig bei der Analyse kleiner Flüssigkeitsmengen verwendet. Die Dimension des Küvettenmoduls sollte den Flüssigkeitsmengen angepasst sein. So hat die Zwischenkammer vorzugsweise ein Volumen zwischen 10 μl und 500 μl, weiter vorzugsweise ein Volumen zwischen 50 μl und 250 μl . Das Küvettenmodul kann so ausge ¬ legt sein, dass in einem Durchgang mehrere Analysen durchgeführt werden können. Das Küvettenmodul kann dazu eine Mehrzahl von Zwischenkammern und eine Mehrzahl von Küvetten umfassen. Vorzugsweise ist die Anzahl der Zwischenkammern gleich der Anzahl der Küvetten. Um die automatische Handhabung des Küvettenmoduls zu erleichtern, kann das Küvetten ¬ modul mit einer Zahnung versehen sein, in die ein Zahnrad einer Maschine eingreifen kann.

Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Übertragen einer vorgegebenen Flüssigkeitsmenge aus einem Transportbehälter in eine Küvette. Bei dem Verfahren wird zu ¬ nächst eine Flüssigkeitsmenge, die größer ist als die vor ¬ gegebene Flüssigkeitsmenge, aus dem Transportbehälter in eine Zwischenkammer übertragen, wobei die Zwischenkammer aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoffmaterial be ¬ steht. Es wird der Füllstand in der Zwischenkammer ermittelt, indem ein elektrischer Sensor in die Zwischenkammer eingeführt wird und eine Veränderung des elektrischen Signals festgestellt wird, wenn der Sensor in die Flüssigkeit eintaucht. Es wird überprüft, ob die Flüssigkeitsmenge in der Zwischenkammer größer ist als die vorgegebene Flüssigkeitsmenge und eine Fehlermeldung gegeben, wenn dies nicht der Fall ist. Die vorgegebene Flüssigkeitsmenge wird anschließend aus der Zwischenkammer entnommen und in die Kü ¬ vette übertragen. Die Flüssigkeitsmenge kann mittels einer Hohlnadel aus der Zwischenkäufer entnommen werden. Die Hohlnadel kann gleichzeitig als elektrischer Sensor dienen. Die Hohlnadel kann Bestandteil eines bei Resonanzfrequenz betriebenen Schwingkreises sein. Das Schwingverhalten ändert sich, wenn die Hohlnadel in die Flüssigkeit eingetaucht wird. Das Verfahren kann mit weiteren Merkmalen fortgebildet werden, die oben mit Bezug auf das erfindungsgemäße Küvettenmodul beschrieben sind.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand vorteilhafter Ausführungs ¬ formen beispielhaft beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1: eine perspektivische Ansicht eines erfindungsge ¬ mäßen Küvettenmoduls

Fig. 2: das Küvettenmodul aus Fig. 1 in einer Ansicht von oben;

Fig. 3: eine schematische Querschnittsansicht einer Kü- vette in zwei verschiedenen Stellungen;

Fig. 4: zwei unterschiedliche Benetzungswinkel ;

Fig. 5: eine schematische Darstellung einer Füllstandsmessung in der Zwischenkammer; und

Fig. 6: eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Messen des Oberflächenwiderstands.

Ein erfindungsgemäßes Küvettenmodul in Fig. 1 umfasst einen Küvettenträger 14, der einen aus zwei Querstegen 15 und zwei Längsstegen 16 zusammengesetzten äußeren Rahmen bildet. An einem der Längsstege 16 ist eine Zahnung 17 ausgebildet, über die das Küvettenmodul präzise positioniert werden kann, wenn es in einer Schiene geführt ist. In der Mitte zwischen den beiden Querstegen 15 umfasst der Küvettenträger 14 eine Anordnung von vier Zwischenkammern 18. Der Küvettenträger 14 mit den beiden Querstegen 15, den beiden Längsstegen 16 und den Zwischenkammern 18 ist einstückig ausgebildet und besteht aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoffmaterial. Die Leitfähigkeit wird dadurch erreicht, dass ein nicht leitfähiges Kunststoffaus- gangsmaterial mit einem hinreichenden Anteil von leitfähi- gen Russpartikeln gefüllt wird.

Der Küvettenträger 14 ist außerdem mit Aufnahmen für vier Küvetten 19 ausgestattet. Die vier Küvetten 19 sind als Spritzgussteil hergestellt und bestehen aus einem für sol- che Zwecke gebräuchlichen Kunststoffmaterial. Die vier Küvetten 19 sind über einen in Fig. 1 nicht sichtbaren Verbindungssteg miteinander verbunden und werden als Einheit in die Aufnahme des Küvettenträgers 14 eingerastet. Sowohl die Küvette 19 als auch der Küvettenträger 14 bestehen vor- zugsweise aus einem Material, das mit Körperflüssigkeiten wie Blut nicht reagiert.

Die Küvetten 19 erstrecken sich gemäß Fig, 3 jeweils von einem oberen Ende 20, das in Fig. 1 in Richtung der Zahnung 17 weist, bis zu einem unteren Ende 21, das an den gegenü ¬ berliegenden Längssteg 16 angrenzt. Jede Küvette 19 weist zwei Öffnungen 22 auf, durch die kleine Flüssigkeitsmengen 23, 24 in die Küvette 19 eingebracht werden können, wenn die Küvette wie in Fig. 3A in liegender Position angeordnet ist. Das Kunststoffmaterial der Küvette 19 hat eine geringe Benetzbarkeit, so dass die Flüssigkeitsmengen 23, 24 ausgeprägte Tropfen auf der Oberfläche des Kunststoffmaterials bilden. Die Tropfen haben einen großen Benetzungswinkel 25, der gemäß Fig. 4A etwa 90° beträgt.

Wird die Küvette 19 um 90° in die in Fig. 3B gezeigte Posi- tion geschwenkt, fließen die Flüssigkeitsmengen 23, 24 an der Wand entlang nach unten und sammeln sich am unteren Ende 21 der Küvette 19. Eine in der Küvette 19 enthaltene Kugel 26 rollt ebenfalls nach unten und kann dazu dienen, die Flüssigkeitsmengen 23, 24 für die Analyse durch ein nicht dargestelltes Magnetrührwerk gleichmäßig zu vermischen. Die Flüssigkeitsmenge 23 kann beispielsweise Blut und die Flüssigkeitsmenge 24 ein Reagenz sein und die Analyse kann dar ¬ in bestehen, die Gerinnungszeit zu messen.

Das Blut wird normalerweise in einem nicht dargestellten geschlossenen Transportbehälter bereitgestellt, in dem eine größere Flüssigkeitsmenge enthalten ist, als für die Analy ¬ se benötigt wird. Da in dem Transportbehälter ein Überdruck oder Unterdruck anliegen kann, ist es nicht ohne weiteres möglich, die für die Analyse benötigte kleine Flüssigkeitsmenge 23 direkt aus dem Transportbehälter heraus präzise abzumessen. Es wird deswegen zunächst eine Flüssigkeitsmen ¬ ge, die größer ist als die vorgegebene Flüssigkeitsmenge 23 aus dem Transportbehälter entnommen und in eine der Zwi ¬ schenkammern 18 des Küvettenträgers 14 eingebracht.

Vor der Entnahme der vorgegebenen Flüssigkeitsmenge 23 aus der Zwischenkammer 18 wird überprüft, ob die in der Zwischenkammer 18 enthaltene Flüssigkeitsmenge tatsächlich größer ist als die vorgegebene Flüssigkeitsmenge 23. Es wird dazu gemäß Fig. 5 eine Hohlnadel 27 von oben in die Zwischenkammer 18 eingeführt. Die Hohlnadel 27 ist an einen in Fig. 5 nur schematisch dargestellten elektrischen Schaltkreis 28 angeschlossen, der eine Veränderung des elektrischen Signals registriert, wenn die Hohlnadel 27 in die Flüssigkeit eingetaucht. Aus dem Füllstand ergibt sich, ob in der Zwischenkammer 18 eine ausreichende Flüssigkeits- menge enthalten ist. Ist dies nicht der Fall, wird eine

Fehlermeldung gegeben. Ist genügend Flüssigkeit in der Zwischenkammer 18 enthalten, wird mittels einer Abmesseinrichtung 29, an die die Hohlnadel 27 angeschlossen ist, die vorgegebene Flüssigkeitsmenge 23 aus der Zwischenkammer 18 entnommen. Die Hohlnadel 27 wird dann eine der Öffnungen 22 der Küvette 19 eingeführt und die vorgegebene Flüssigkeitsmenge 23 wird wieder abgegeben.

Die Zwisehenkammer 18 hat eine Kapazität von 150 μl, die abzumessende Flüssigkeitsmenge 23 kann beispielsweise 20 μl betragen. Bei derart kleinen Flüssigkeitsmengen besteht ein Risiko, dass das elektrische Signal verfälscht wird, anhand dessen das Eintauchen der Hohlnadel 27 in die Flüssigkeit festgestellt wird. Gemäß der Erfindung ist deswegen vorge- sehen, dass der Küvettenträger 14 und damit die Wände der Zwischenkammer 18 aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff bestehen. Es zeigt sich, dass es dadurch möglich wird, die Veränderung des elektrischen Signals beim Eintauchen der Hohlnadel 27 zuverlässig festzustellen.

Als Kriterium, ob ein elektrisch leitfähiges Kunststoffmaterial als Material für den Küvettenträger 14 geeignet ist, kann eine Messung des Oberflächenwiderstands durchgeführt werden. Es wird dazu in zwei nebeneinanderliegende Zwi- schenkammern 18 jeweils eine metallene Elektrode 30 eingeführt, die so bemessen ist, dass sie an zwei gegenüberliegenden Seitenwänden und dem Boden der Zwischenkammer 18 anliegt. Bei dieser Messung sollte der zwischen den beiden Elektroden 30 gemessene Widerstand zwischen 9 kΩ und 14 kΩ liegen .

Damit aus der in Fig. 5 gezeigten Messung des Füllstands zuverlässig auf die in der Zwischenkammer 18 enthaltene Flüssigkeitsmenge geschlossen werden kann, muss die Zwischenkaminer 18 gleichmäßig mit der Flüssigkeit gefüllt sein und es dürfen keine Luftblasen eingeschlossen sein. Dazu ist es von Vorteil, wenn das elektrisch leitfähige Kunst- Stoffmaterial eine hohe Benetzbarkeit hat. Eine auf die Oberfläche des Materials aufgetragene Flüssigkeitsmenge verteilt sich dann großflächig und bildet keinen ausgeprägten Tropfen. Der in Fig. 4B gezeigte Benetzungswinkel 31 kann beispielsweise 30° betragen und damit um 60° kleiner sein als der Benet zungswinkel 25, den die gleiche Flüssigkeitsmenge auf dem Material der Küvette 19 hat. Die hohe Benetzbarkeit des elektrisch leitfähigen Kunststoffmateri ¬ als ergibt sich daraus, dass die leitfähigen Rußpartikel so in dem Kunststoffmaterial verteilt sind, dass sie einen Teil der Oberfläche des Materials bilden.