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Title:
CYCLONE WITH SPRAY ELECTRODE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/035512
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a cyclone for separating fine particles from a stream of gas, especially soot from the exhaust gases of internal combustion engines. According to the invention, a spray electrode (10) electrically insulated from the pure gas outlet (9) is fitted in the cyclone and the latter is electrically connected to the casing (2) of the cyclone. It is also proposed that an insulator (11) bearing the spray electrode (10) be secured inside the casing (2) at a distance from the pure gas outlet (9). The invention also relates to cyclones having an immersion pipe (8) and is applicable with advantage to both return and axial flow cyclones.

Inventors:
WADENPOHL CHRISTOPH (DE)
Application Number:
PCT/DE1996/000817
Publication Date:
November 14, 1996
Filing Date:
April 30, 1996
Export Citation:
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Assignee:
UNIV KARLSRUHE (DE)
WADENPOHL CHRISTOPH (DE)
International Classes:
B03C3/15; B04C9/00; F01N3/01; F01N3/02; F01N3/037; F01N13/02; (IPC1-7): B03C3/15; B04C9/00; F01N3/02
Foreign References:
DE858837C1952-12-08
US4352681A1982-10-05
US4587807A1986-05-13
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Claims:
Ansprüche
1. Zyklon zum kontinuierlichen Abscheiden feiner Par¬ tikel aus einem Gasstrom, insbesondere von Ruß aus dem Abgas von Brennkraftmaschinen, mittels Stromungs effekten in einer in dem Zyklon ausgebildeten Drall¬ strömung, durch welche die Partikel in einem Parti¬ kelsammelbereich (6) angereichert werden, umfassend ein Gehäuse (2) , das einen Eintrittsbereich (4) , in den eine Einströmöffnung (3) mündet, einen im Strö¬ mungsweg des Gases stromabwärts von dem Eintrittsbe¬ reich (4) angeordneten Abscheidebereich (5) und den im Strömungsweg der Partikel stromabwärts von dem Ab¬ scheidebereich (5) angeordneten Partikelsammelbereich (6) einschließt, welcher Zyklon eine in das Innere (7) des Gehäuses (2) mündende Reingasauslaßδffnung (9) und eine in das Innere (7) des Gehäuses (2) hin¬ einragende Sprühelektrode (10) , an die eine elektri¬ sche Hochspannung anlegbar ist, und eine Reingas¬ auslaßöffnung (9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühelektrode (10) elektrisch von der Reingas¬ auslaßöffnung (9) isoliert ist und die Reingasausla߬ öffnung (9) elektrisch leitend mit dem Gehäuse (2) verbunden ist.
2. Zyklon zum kontinuierlichen Abscheiden feiner Par¬ tikel aus einem Gasstrom, insbesondere von Ruß aus dem Abgas von Brennkraftmaschinen, mittels Stromungs effekten in einer in dem Zyklon ausgebildeten Drall Strömung, durch welche die Partikel in einem Parti¬ kelsammelbereich (6) angereichert werden, umfassend ein Gehäuse (2) , das einen Eintrittsbereich (4) , in den eine Einströmöffnung (3) mündet, einen im Strö¬ mungsweg des Gases stromabwärts von dem Eintrittsbe¬ reich (4) angeordneten Abscheidebereich (5) und den im Strömungsweg der Partikel stromabwärts von dem Ab¬ scheidebereich (5) angeordneten Partikelsammelbereich (6) einschließt, welcher Zyklon eine in das Innere (7) des Gehäuses (2) mündende Reingasauslaßöffnung (9) und eine in das Innere (7) des Gehäuses (2) hin¬ einragende Sprühelektrode (10) , an die eine elektri¬ sche Hochspannung anlegbar ist, aufweist, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Sprühelektrode (10) tragender Isolator (11) innerhalb des Gehäuses (2) in einem Abstand von der Reingasauslaßδffnung (9) befestigt ist.
3. Zyklon nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich¬ net, daß die Reingasauslaßöffnung (9) an einem in das Innere (7) des Gehäuses (2) ragenden Tauchrohr (8) ausgebildet ist.
4. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zyklon als Umkehrflußzyklon ausgebildet ist, bei dem der Eintrittsbereich (4) und die Reingasauslaßöffnung (9) eintrittsseitig angeord¬ net sind.
5. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zyklon als Axialflußzyklon ausgebildet ist, bei dem der Eintrittsbereich (4) und die Reingasauslaßöffnung (9) in sich im Gehäuse (2) axial gegenüberliegenden Endbereichen angeordnet sind.
6. Zyklon nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich¬ net, daß mindestens ein die Sprühelektrode (10) tra¬ gender Isolator (11) an dem Bereich des Gehäuses (2) befestigt ist, welcher der Reingasauslaßöffnung (9) in axialer Richtung des Gehäuses (2) gegenüberliegt.
7. Zyklon nach den Ansprüchen 3 und 6, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Sprühelektrode (10) und das Tauch¬ rohr (8) von axial gegenüberliegenden Gehäuseenden in den Gehäuseinnenraum (7) ragen.
8. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß der Abscheidebereich (5) und/oder der Partikelsammelbereich (6) zylinderförmig ausge¬ bildet sind.
9. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß der Abscheidebereich (5) und/oder der Partikelsammelbereich (6) kegelstumpfförmig aus¬ gebildet sind.
10. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß mindestens ein Abschnitt der Sprüh¬ elektrode (10) im Eintrittsbereich (4) angeordnet ist.
11. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß mindestens ein Abschnitt der Sprüh¬ elektrode (10) im Abscheidebereich (5) angeordnet ist.
12. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß mindestens ein Abschnitt der Sprüh¬ elektrode (10) im Partikelsammelbereich (6) angeord¬ net ist.
13. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß die Sprühelektrode (10) im Ein¬ trittsbereich (4) und im Abscheidebereich (5) ange¬ ordnet ist.
14. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß die Sprühelektrode (10) axial im Gehäuseinnenraum (7) angeordnet ist.
15. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß die Sprühelektrode (10) mindestens eine Sprühscheibe (12) aufweist.
16. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühelektrode (10) eine Vielzahl an Sprühspitzen (13) aufweist.
17. Zyklon nach den Ansprüchen 15 und 16, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß die Sprühspitzen (13) an der Sprüh¬ scheibe (12) umfangsverteilt angeordnet sind.
18. Zyklon nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühspitzen (13) in Richtung des Umfangs (14) der Sprühscheibe (12) gekrümmt sind.
19. Zyklon nach den Ansprüchen 14 und 15, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Sprühlelektrode (10) einen axial in dem Gehäuseinnenraum (7) angeordneten, stabförmigen Elektrodenfinger (15) aufweist, an dem die mindestens eine Sprühscheibe (12) angeordnet ist, wobei der Elektrodenfinger (15) senkrecht zu der mindestens einen Sprühscheibe (12) orientiert ist.
20. Zyklon nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühelektrode (10) mehrere Sprühscheiben (12) aufweist, die parallel und beabstandet an dem Elektrodenfinger (15) angeordnet sind.
21. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß die Einströmöffnung (3) als axialer Einlauf oder als tangentialer Schlitz oder Rohrein¬ lauf ausgebildet ist.
22. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß die Einströmöffnung (3) als Wendel oder Spiraleinlauf ausgebildet ist.
23. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß der Zyklon im Innern (7) des Gehäuses (2) einen Apexkegel (16) aufweist.
24. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß der Partikelsammelbereich (6) eine Staubaustragsöffnung (17) zum Austragen der abge¬ schiedenen Partikel mittels eines Teilvolumenstromes des Gasstromes aufweist.
25. Zyklon nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Staubaustragsöffnung (17) für das tangentiale Ab¬ saugen der Partikel ausgebildet ist.
26. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß mehrere Sprühelektroden (10) vorge¬ sehen sind.
27. Zyklon nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß an die Sprühelektroden (10) unterschiedliche Hoch¬ spannungen anlegbar sind.
28. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß ein die Sprühelektrode (10) tragen¬ der Isolator (11) in einem Gehäuseansatz (24) ange¬ ordnet ist, in dem eine strömungsarme Zone ausgebil¬ det ist.
29. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß ein die Sprühelektrode (10) tragen¬ der Isolator (11) mittels zugeführter Spülluft um¬ spülbar ist.
30. Zyklon nach einem der Ansprüche 1 bis 29, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß eine Blende (26) vorgesehen ist, die einen die Sprühelektrode (10) tragenden Isolator (11) vor Partikeln schützt.
Description:
Zyklon mit Sprühelektrode

Die Erfindung betrifft einen Zyklon zum kontinuierlichen Abscheiden feiner Partikel aus einem Gasstrom, insbeson¬ dere von Ruß aus dem Abgas von Brennkraftmaschinen, gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 2. Ein Zyklon ist eine bekannte Vorrichtung, in der mittels Strömungseffek¬ ten in einer in dem Zyklon ausgebildeten Drallströmung die Partikel in einem Partikelsammelbereich angereichtert werden. Er umfaßt ein Gehäuse, das einen Eintrittsbe¬ reich, in den eine Einströmöffnung mündet, einen im Strö¬ mungsweg des Gases stromabwärts von dem Eintrittsbereich angeordneten Abscheidebereich und den im Strömungsweg der Partikel stromabwärts von dem Abscheidebereich angeord¬ neten Partikelsammelbereich einschließt, und weist eine in das Innere des Gehäuses mündende Reingasauslaßöffnung auf.

Der Eintrittsbereich ist derjenige Bereich im Innern des Zyklons, der unmittelbar an die Einströmöffnung an¬ schließt. In dem Einströmbereich und insbesondere in dem Abscheidebereich des Zyklons wird ein mit abzuscheidenden Partikeln versehener Schmutzgasstrom in eine Drallströ¬ mung transformiert, in der die Partikel unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft an die Wand des Zyklons gelangen, wo sie verlangsamen und in den Partikelsammelbereich absin-

ken oder mit einer GrenzschichtStrömung aus dem Partikel¬ sammelbereich ausgetragen werden. Das Reingas verläßt den Zyklon durch die Reingasauslaßöffnung. Die Bereiche des Gehäuses eines Zyklons sind nicht immer scharf in Ein¬ trittsbereich, Abscheidebereich und Partikelsammelbereich unterscheidbar, da sie oft fließend ineinander übergehen. Unter der Reingasauslaßöffnung wird derjenige Innenwand¬ flächenabschnitt des Gehäuseinnenraums verstanden, wel¬ cher die Querschnittsfläche umrandet, durch die das Rein¬ gas den Gehäuseinnenraum verläßt. In einem Zyklon ohne Tauchrohr ist die Reingasauslaßöffnung der Rand des Loches in dem Gehäuse, durch das das Reingas austritt. Bei Zyklonen mit Tauchrohr ist die Reingasauslaßδffnung das sich im Gehäuseinnenraum befindende Ende des Tauch¬ rohrs.

Ein Zyklon hat anwendungstechnische Vorteile, da er bil¬ lig herzustellen, robust und bei richtiger Auslegung sehr betriebssicher ist. Darüber hinaus ist er auch bei hohen Temperaturen einsetzbar. Das Abscheidevermögen eines ein¬ fachen Zyklons ist jedoch für Partikel im Größenbereich unterhalb einer bestimmten Trenngrenze in der Regel unzu¬ reichend. Das Grenzkorn liegt, je nach Baugröße des Zyklons, zwischen 1 um und 10 um. Bei Trenngrenzen in der Nähe von 1 um wird ein Zyklon als Hochleistungszyklon bezeichnet. Die aus der Drallströmung resultierenden Fliehkräfte sind nur bei größeren Partikeln ausreichend, um eine Abscheidung an der Innenwand des Zyklons herbei¬ zuführen. Bei sehr feinen Partikeln reichen diese Kräfte jedoch nicht aus, um einen nennenswerten Abscheidegrad zu erzielen.

In vielen Anwendungsfällen ist gerade im Bereich kleiner Partikelgrößen ein großer Teil der abzuscheidenden Parti¬ kel angesiedelt. Im Abgas von Dieselmotoren beispiels-

weise sind etwa 80 % der Partikelmasse Rußteilchen im Größenbereich unterhalb von 1 μm und die mittlere Parti¬ kelgröße beträgt etwa 0,1 μm. Zum Einsatz eines Zyklones sind daher in diesem Größenbereich weitere Maßnahmen zu treffen.

Zur Verbesserung der Partikelabscheidung ist es bekannt, zusätzlich elektrische Kräfte einzusetzen. Eine bekannte Realisierung dieser Idee besteht darin, einen Zyklon mit einem vorgeschalteten elektrischen Agglomerator zu kombi¬ nieren. In dem vorgeschalteten Agglomerator findet eine Konditionierung der abzuscheidenden Partikel statt, und zwar in der Weise, daß durch eine Agglomeratbildung in dem Agglomerator die mittlere Partikelgröße angehoben und damit in einen Bereich überführt wird, in dem der nach¬ geschaltete Zyklon einen besseren Abscheidegrad aufweist. Zur Agglomeratbildung werden elektrische Kräfte einge¬ setzt, und die Agglomeratoren, die auch als Elektro- abscheider oder Elektrofilter bezeichnet werden, bestehen im wesentlichen aus einem durchströmten Rohr, in dem eine an eine Hochspannungsquelle angeschlossene Elektrode axial angeordnet ist. Unter dem Einfluß des elektrischen Felds agglomerieren die Partikel in bekannter Weise, so daß die grobkörnigeren Agglomerate im nachfolgenden Zy¬ klon abgeschieden werden können.

Als Voraussetzung für die Anwendung dieses bekannten zweistufigen Verfahrens mit Agglomerator und nachgeschal¬ tetem Zyklon müssen die Partikel eine kleine Primärgröße aufweisen und zur Agglomeration neigen, d.h. elektrisch leitfähig sein. Nicht leitfähige Partikel bilden in dem Agglomerator eine feste Schicht, die nicht mit dem Gas- strom ausgetragen wird, sondern durch einen mechanischen Feststoff uftrag entfernt werden muß.

Eine solche Kombination aus Agglomerator mit nachgeschal¬ tetem Zyklon ist aus der Druckschrift DE 37 32 552 AI bekannt. Dieses Dokument beschreibt, wie ein von mit abzuscheidenden Partikeln versehener Abgasstrom, insbe¬ sondere mit Rußteilchen versehenes Abgas von Dieselbrenn- kraftmaschinen, zunächst durch einen als Elektrofilter bezeichneten Agglomerator geleitet wird, in dem die Par¬ tikel zu größeren Agglomeraten koagulieren bzw. agglo¬ merieren. Das aus dem Agglomerator austretende Gas mit Partikelagglomeraten wird nachgeordneten Zyklonen zu¬ geführt, die in einer besonders platzsparenden Weise ringförmig angeordnet sind.

Auch die Patentschrift DE 32 38 793 C2 betrifft eine sol¬ che Kombination aus Agglomerator und nachgeschaltetem Zy¬ klon. In dieser Druckschrift ist eine Besonderheit des vorgeschalteten Agglomerators beschrieben, die darin be¬ steht, daß anstelle des sonst üblichen Sprühdrahts, mit dem sich zu einer geerdeten Kammerwand hin bewegende Ionen erzeugt werden, die sich auf ihrem Weg an die Par¬ tikel anlagern und diese somit aufladen, eine elektrische Feldstärke unterhalb der Ionisationsfeldstärke für die Agglomeratbildung verwendet wird.

Die Patentschrift DE 35 00 373 C2 beschreibt eine Vor¬ richtung zum Entfernen von Partikeln, insbesondere von Rußteilchen aus dem .Abgas von Brennkraftmaschinen, mit einem Elektroabscheider, der mit Sprühelementen versehene Sprühelektroden aufweist, und einem nachgeordneten Flieh- kraftabscheider. Die Besonderheit besteht darin, daß der Fliehkraftabscheider aus einer Vielzahl von sich koaxial an den Elektroabscheider anschließenden Zyklonen gebildet ist, die ringförmig an die Austrittsseite des Elektro- abscheiders angeordnet sind.

Die bekannten Kombinationsschaltungen aus Agglomerator und nachgeschaltetem Zyklon weisen, insbesondere bei feinen Partikeln, einen noch nicht zufriedenstellenden Abscheidegrad auf, das Bauvolumen ist relativ groß und der Druckverlust im Gasstrom ist beträchtlich. Zudem ist ein hoher konstruktiver Aufwand bei der Herstellung erforderlich.

Zur Verbesserung des Abscheidegrads eines Zyklons wurde ferner vorgeschlagen, elektrische Kräfte auch innerhalb des Zyklons anzuwenden.

Beispielsweise wurde in dem Dokument DE 37 23 153 AI vor¬ geschlagen, aus einem Elektrofilter austretende Rußparti¬ kel, in dem sie mit Hilfe von Sprühelektroden aufgeladen worden sind, in dem Zyklon einem elektrischen Feld mit im wesentlichen radial verlaufenden Feldlinien auszusetzen. Hierzu soll der Zyklontrichter aus einem nichtleitenden Werkstoff aufgebaut sein und an der Innen- oder Außen¬ seite eine metallische Beschichtung aufweisen, die als Koagulations- oder Abscheideelektrode geschaltet ist. Das angelegte elektrische Feld soll die Agglomeration bzw. das Abscheiden der Partikel verbessern, so daß die Ab¬ scheidung der Partikel in dem Zyklon nicht nur auf der Fliehkraftabscheidung beruht, sondern durch das elektri¬ sche Feld unterstützt wird.

Die in diesem Dokument beschriebene Vorrichtung bedarf aufwendiger Schutzmaßnahmen zur Sicherstellung eines gefahrlosen Betriebs, insbesondere wenn die spannungs¬ führende Schicht auf der Außenseite des Zyklons ange¬ bracht ist. Auch in der Fertigung ist eine solche Vor¬ richtung sehr aufwendig, da sie aus verschiedenen Werk¬ stoffen besteht. Ferner ist im Hinblick auf die Kombina¬ tion verschiedener Materialien untereinander die Tempe-

raturfestigkeit sowie die Festigkeit der Elektroden¬ schicht fraglich. Eine kompaktere Bauweise wird schlie߬ lich nicht erzielt, da nach wie vor ein vorgeschalteter Agglomerator erforderlich ist.

In anderen Dokumenten wurde vorgeschlagen, die Elektroden im Inneren des Zyklons nicht nur flächenhaft auszubilden, sondern in das Innere hineinragen zu lassen.

Eine solche Anordnung wurde in der Patentschrift US 4,010,011 für einen Axialflußzyklon vorgeschlagen. In ei¬ nem Axialflußzyklon liegen Gaseintritt und Gasaustritt gegenüber, so daß keine Strömungsumkehr auftritt. Die Drallströmung wird in der dort gezeigten Vorrichtung durch einen axialen Einlauf mit Hilfe von Leitschaufeln erzeugt. Als Sprühelektrode wird ein Draht verwendet, der zwischen dem drallerzeugenden Einlauf und dem Tauchrohr gespannt ist. Der Zyklon ist zur Reinigung der Ansaugluft von Verbrennungsmotoren vorgesehen, d.h. er dient vorwie¬ gend zur Abscheidung mineralischer Stäube. Diese neigen aufgrund ihrer elektrischen Eigenschaften dazu, festhaf¬ tende Schichten auf der Niederschlagselektrode zu bilden, deren Austrag schwierig ist. Zur Verbesserung des Aus- trags wird in der Patentschrift vorgeschlagen, die Nie¬ derschlagselektrode mit einer isolierenden Schicht aus einem dielektrischen Material zu beschichten, wobei so¬ wohl der Einlauf als auch das Tauchrohr aus nicht leiten¬ den Werkstoffen hergestellt werden müssen, um die elek¬ trische Isolation der Sprühelektrode zu gewährleisten. Die Anordnung ist daher konstruktiv aufwendig.

Die Unterstützung der Anreicherung durch elektrische Kräfte, die von einer im Innern des Zyklons angeordneten Sprühelektrode ausgehen, wurde für Umkehrflußzyklone in einer theoretischen Arbeit von P. Dietz, Powder Techno-

logy, 31 (1982) 221 untersucht. Ein konventioneller Um¬ kehrflußzyklon weist einen Zyklontrichter auf und ein Tauchrohr, das einen Deckel durchdringt und an seinem in¬ nenliegenden Ende die Reingasauslaßöffnung bildet. In dieser Veröffentlichung wird davon ausgegangen, daß es erforderlich ist, die Partikel vor dem Eintritt in den Zyklon durch externe Sprüheinrichtungen aufzuladen. Die Anordnung ist demzufolge zweistufig, da eine vorgeschal¬ tete Ionisationsstufe erforderlich ist. Der beschriebene Zyklon ist weiterhin konstruktiv aufwendig, da die Sprüh¬ elektrode in dem Zyklon an dem Tauchrohr angebracht ist, was eine hochspannungsfeste Isolierung oder Befestigung des Tauchrohrs erforderlich macht.

Experimentelle Untersuchungen zu derartigen Zyklonen, die im Innern Sprühelektroden aufweisen, sind in mehreren Publikationen veröffentlicht.

In der Publikation von J. Petroll et al. in Freiberger Forschungshefte A 220 (1962) 175, 189 ist ein Elektrofil- ter-Zyklon beschrieben, der ein Tauchrohr aus einem Iso¬ lierstoff aufweist, an dem ein Sprühkorb angeordnet ist. Die Ausbildung des Tauchrohrs als Isolator ist technisch aufwendig, und in der Publikation wird davon ausgegangen, daß die geringfügigen Verbesserungen in der Abscheidelei¬ stung, die mit der Sprühelektrode erzielbar seien, den technischen Aufwand nicht rechtfertigen.

In der Veröffentlichung von B. Räbel et al. in Luft- und Kältetechnik (1981) 107 wird ebenfalls ein Elektrozyklon- abscheider gezeigt, bei dem die Sprühelektroden auf dem Tauchrohr angebracht sind. In dieser Veröffentlichung wird beschrieben, daß die Sprühelektrodeneinbauten zu einer Verminderung der Abscheideleistung führen und Elek- trozyklonabscheider eine ungünstige Lösung darstellen.

In einer weiteren Veröffentlichung von J. Petroll et al., Luft- und Kältetechnik (1987) 198 wird nochmals die Mei¬ nung der Fachwelt dargestellt, nach der die Corona-Entla- dung keine Verbesserung des Abscheideverhaltens bewirkt, der Einfluß der Elektroden auf die Strömung im Zyklon- innern dagegen nachteilig ist.

Zusammenfassend ergibt sich damit, daß nach dem Stand der Technik der Einbau von Sprühelektroden in Zyklone, insbe¬ sondere Umkehrzyklone, technisch aufwendige Isolatoren zur Isolation des Tauchrohrs erfordert und nach allgemei¬ ner Auffassung das Strömungsverhalten in dem Zyklon nach¬ teilig beeinflußt. Auch die A fladungszone, die von der Sprühelektrode im Bereich der Reingasauslaßöffnung gebil¬ det wird, wird als nachteilig angesehen. Zyklone mit in das Innere des Gehäuses hineinragenden Sprühelektroden finden daher bisher keine praktische Anwendung.

Der Erfindung liegt unter Berücksichtigung dieses Stands der Technik die Aufgabe zugrunde, einen eingangs be¬ schriebenen Zyklon zum Abscheiden feiner Partikel aus ei¬ nem Gasstrom, insbesondere von Ruß aus dem Abgas von Brennkraftmaschinen, der eine in das Innere des Gehäuses hineinragende Sprühelektrode aufweist, an die eine elek¬ trische Hochspannung anlegbar ist, so weiterzubilden, daß er einen höheren Abscheidegrad und eine kompakte Bauweise aufweist, die keinen großen technischen Aufwand bedingt. Die Aufgabe wird gemäß den in den Ansprüchen 1 und 2 wie¬ dergegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltun¬ gen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die erfindungsgemäße Lösung geht aus von einem gattungs- gemäßen Zyklon und besteht nach einem ersten Hauptaspekt darin, daß die Sprühelektrode elektrisch von der Reingas-

auslaßöffnung isoliert und die Reingasauslaßöffnung elek¬ trisch leitend mit dem Gehäuse verbunden ist. Eine solche Ausbildung des Zyklons hat den Vorteil, daß technisch aufwendige Maßnahmen zur elektrischen Isolierung der Reingasauslaßöffnung nicht mehr erforderlich sind. Die Sprühelektrode ist mittels eines Isolators von dem Ge¬ häuse elektrisch isoliert, nicht aber die Reingasausla߬ öffnung. Die Reingasauslaßöffnung bzw. das Tauchrohr kann aus Metall, insbesondere aus demselben wie das übrige Ge¬ häuse bestehen, und durch unaufwendige Fertigungstech¬ niken wie Schweißen am Zyklon ausgebildet sein.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Sprühelek¬ trode separat von der Reingasauslaßöffnung bzw. dem Tauchrohr angeordnet werden kann. Nach einem anderen Hauptaspekt der Erfindung, der allein oder besonders vor¬ teilhaft in Kombination mit dem ersten Hauptanspruch ver¬ wirklicht sein kann, wird daher vorgeschlagen, daß ein die Sprühelektrode tragender Isolator innerhalb des Ge¬ häuses in einem Abstand von der Reingasauslaßöffnung, d.h. ohne unmittelbaren mechanischen Kontakt zu dieser, befestigt ist. Wenn der die Sprühelektrode tragende Iso¬ lator nicht an der Reingasauslaßöffnung bzw. dem Tauch¬ rohr, sondern an einer anderen Stelle im Gehäuse befe¬ stigt ist, werden bisher unübliche Gestaltungsprinzipien und Anordnungen ermöglicht, die überraschende und vor¬ teilhafte Eigenschaften aufweisen.

In bevorzugten Ausbildungen ist die Reingasauslaßöffnung an einem in das Innere des Gehäuses ragenden Tauchrohr ausgebildet. Auch in diesen Fällen kann die Sprühelek¬ trode vorteilhafterweise elektrisch von dem Tauchrohr isoliert und das Tauchrohr elektrisch leitend mit dem Ge¬ häuse verbunden sein. Vorteilhaft ist auch hier, wenn ein

die Sprühelektrode tragender Isolator innerhalb des Ge¬ häuses in einem Abstand von dem Tauchrohr befestigt ist.

Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß es in der turbulenten Drallströmung des Zyklons zu einer teilweisen Zerstörung der lose zusammenhängenden Agglomerate kommt, wobei das dabei entstehende Feingut im Zyklon nur zu ei¬ nem geringen Teil abgeschieden wird. Durch die Ausnutzung elektrischer Feldkräfte zur Unterstützung der Partikelab- scheidung wird erreicht, daß dieser Zerkleinerungseffekt vermieden bzw. durch eine Reagglomeration kompensiert oder zumindest reduziert werden kann. Im Rahmen der Er¬ findung wurde gefunden, daß durch die Anordnung einer Sprühelektrode im Innern des Zyklons die Agglomeratbil¬ dung bzw. die Reagglomeration derart effizient gestaltet werden kann, daß durch die verbesserte direkte Nutzung elektrischer Kräfte zur Unterstützung der Partikelab- scheidung sogar auf einen vorgeschaltetem Agglomerator verzichtet und somit eine sehr kompakte Bauweise erzielt werden kann. Es wurde gefunden, daß mit einem erfindungs¬ gemäßen Zyklon sogar solche Partikel abgeschieden werden können, die aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften unter den vorliegenden Bedingungen nicht zur Agglomera¬ tion neigen.

Es hat sich herausgestellt, daß die Sprühelektrode so angeordnet und ausgebildet werden kann, daß die von ihr ausgehenden negativen Auswirkungen auf das Strömungsfeld und die Behinderung der Drallströmung so gering und durch das elektrische Feld so weit kompensierbar sind, daß der Abscheidegrad des Zyklons insgesamt erhöht ist. Bisher war man bestrebt, den Innenraum eines Zyklons möglichst frei von zusätzlichen Elementen zu halten, welche die ungestörte Ausbildung der Drallströmung behindern können. Es ist daher überraschend, daß durch eine in den

Gehäuseinnenraum ragende Sprühelektrode das Abscheidever¬ halten nicht verschlechtert, sondern sogar verbessert wird.

Die Ursache dafür, daß die bisherigen experimentellen Ar¬ beiten zu einer wenig positiven Einschätzung von im In¬ nern des Zyklons angeordneten Sprühelektroden gelangen, liegt darin, wie im Rahmen der Erfindung gefunden wurde, daß es in den klassischen Einsatzbereichen von Zyklonen, also zur Abscheidung relativ grober Stäube, nicht sinn¬ voll ist, Elektrozyklone zu verwenden, da in diesem Fall der positive Effekt der elektrischen Kräfte durch die nachteiligen Auswirkungen der Sprühelektroden auf das Strömungsfeld nicht kompensiert wird. Im Rahmen der Er¬ findung wurde jedoch gefunden, daß mit Sprühelektroden versehene Zyklone für die Abscheidung von Feinstaub, d.h. von Partikeln, die kleiner als 1 bis 5 μm sind, vorteil¬ haft einsetzbar sind. In diesem Größenbereich wird, wie gefunden wurde, die Abscheidung durch elektrische Kräfte dominiert, so daß die Nachteile für das Strömungsfeld nicht bedeutsam sind. Bei konventionellen Zyklonen können Nachteile bei der Strömungsführung dagegen nicht in Kauf genommen werden, wenn hohe Abscheidegrade erzielt werden sollen.

Ein Grund für die bisherige Skepsis der Fachwelt gegen¬ über der Abscheidung von Submikronpartikeln mit Elektro- zyklonen, die elektrische Feldkräfte nutzen, besteht darin, daß in der Literatur die Ansicht vertreten wird, daß in diesem Größenbereich die Aufladung nach dem rela¬ tiv langsamen Mechanismus der Diffusionsaufladung er¬ folgt, was für die Erzielung hoher Abscheidegrade lange Verweilzeiten voraussetzt, die in einem Zyklon üblicher¬ weise nicht gegeben sind. Man kann zwar die Kinetik der Aufladung durch hohe Stromdichten, d.h. durch den Einsatz

von Sprühelektroden mit vielen Spitzen, in gewissen Gren¬ zen beschleunigen. Daraus ergeben sich jedoch je nach Partikelmaterial Probleme mit Ablagerungen auf der Nie¬ derschlagselektrode. Im Rahmen der Erfindung wurde gefun¬ den, daß Partikel und Stäube unkritisch sind, die eine hinreichend hohe elektrische Leitfähigkeit aufweisen. Insbesondere wurde gefunden, daß Dieselruß diese wichtige Voraussetzung erfüllt, so daß auch bei sehr hohen elek¬ trischen Stromdichten, die zur Erzielung hoher Abscheide¬ grade wünschenswert sind, in der Regel keine Probleme mit Ablagerungen auftreten.

Im Rahmen der Erfindung wurde ferner gefunden, daß die Aufladung von Submikronpartikeln schneller erfolgt, als es auf Basis der bekannten Modelle zu erwarten war, und deshalb auch eine Aufladung und Abscheidung von Parti¬ keln, insbesondere Rußpartikeln, trotz kurzer Verweilzei¬ ten im Zyklon möglich ist.

Ein Zyklon nach der Erfindung kann als Umkehrflußzyklon ausgebildet sein, bei dem der Eintrittsbereich und die Reingasauslaßöffnung eintrittsseitig, d.h. im Bereich der Einströmöffnung, angeordnet sind. In einem Umkehrflußzy¬ klon tritt eine Strömungsumkehr auf, da der eintretende Gasstrom nach Ausbildung der Drallströmung in den Ein¬ trittsbereich zurückgeleitet werden muß. Nach dieser Bau¬ art sind bekannte Hochleistungszyklone gefertigt, wobei die Reingasauslaßöffnung zumeist an einem Tauchrohr aus¬ gebildet ist, das durch den Deckel des Zyklons geführt ist.

Eine andere vorteilhafte Ausbildung eines erfindungsgemä¬ ßen Zyklons besteht darin, daß er als Axialflußzyklon ausgebildet ist, bei dem der Eintrittsbereich und die Reingasauslaßöffnung in sich im Gehäuse axial gegenüber-

liegender Endbereichen angeordnet sind. In Axialflu߬ zyklonen tritt keine Strömungsumkehr auf. Bekannte Axial- flußzyklone zeigen zumeist eine flachere Trennkurve als Umkehrflußzyklone, d.h. bei vergleichbarer Größe in der Regel eine schlechtere Abscheidung. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß sich die für die Partikelab- scheidung maßgebliche Drallströmung in solchen Zyklonen weniger vorteilhaftet ausbildet. Die Ausbildung als Um¬ kehrflußzyklon mit einem deckelseitig angeordneten Tauch¬ rohr wird daher im Stand der Technik bei Hochleistungszy¬ klonen bevorzugt. Im Rahmen der Erfindung wurde gefunden, daß sich gerade auch Axialflußzyklone zum Abscheiden fei¬ ner Partikel eignen, wenn sie erfindungsgemäß ausgebildet sind. Ein Axialflußzyklon hat den Vorteil, daß der Druck¬ verlust geringer ist.

Die erfindungsgemäßen Maßnahmen, die Sprühelektrode elek¬ trisch von der Reingasauslaßöffnung zu trennen und die Reingasauslaßδffnung elektrisch leitend mit dem Gehäuse zu verbinden bzw. den Isolator beabstandet von der Rein¬ gasauslaßöffnung zu befestigen, sind sowohl bei Umkehr¬ flußzyklonen als auch bei Axialflußzyklonen vorteilhaf¬ terweise dadurch zu realisieren, daß mindestens ein die Sprühelektrode tragender Isolator an dem Bereich des Ge¬ häuses befestigt ist, welcher der Reingasauslaßöffnung in axialer Richtung des Gehäuses gegenüberliegt. Wenn der Umkehr- oder Axialflußzyklon ein Tauchrohr aufweist, kön¬ nen die Sprühelektrode und das Tauchrohr vorteilhafter¬ weise von axial gegenüberliegenden Gehäuseenden in den Gehäuseinnenraum ragen. Hierdurch wird eine getrennte An¬ ordnung von Reingasauslaßöffnung bzw. Tauchrohr von der Sprühelektrode erzielt, die strömungstechnisch vorteil¬ haft ist und konstruktiv unaufwendig hergestellt werden kann. Ein derartiger Zyklon weist ein gegenüber konven¬ tionellen Zyklonen verbessertes Abscheideverhalten auf.

Diese Ausbildung hat sich im Rahmen der Erfindung insbe¬ sondere bei Axialflußzyklonen als besonders vorteilhaft erwiesen, was im Hinblick auf den Stand der Technik, in dem zur Erzielung eines optimalen Trennverhaltens nur als Umkehrflußzyklone ausgebildete Hochleistungszyklone ein¬ gesetzt werden, völlig überraschend ist. Der Grund für die überraschenden Vorteile dieser bevorzugten Ausbildung besteht darin, daß die Abscheidung bei kleinen Strömungs¬ geschwindigkeiten durch elektrische Kräfte dominiert wird, da die Verweilzeit hinreichend groß ist. Bei größe¬ ren Strömungsgeschwindigkeiten hingegen überwiegt der Einfluß der Zentrifugalkraft auf den Abscheidungsprozeß. Allgemein ist daher das Abscheideverhalten umso besser, je geringer die Strömungsgeschwindigkeit in dem Zyklon ist. Dieses Verhalten ist für konventionelle Zyklone un¬ typisch, da sich dort die Abscheidung mit zunehmender Strömungsgeschwindigkeit verbessert.

Der gleichzeitige Einfluß von elektrischen Kräften und von Fliehkräften mit je nach Strömungsgeschwindigkeit und Partikelgröße sich ändernden Anteilen führt daher zu ei¬ ner Stabilisierung des Betriebsverhaltens eines erfin¬ dungsgemäßen Zyklons, das gegenüber Schwankungen in der Partikelgrößeverteilung oder der Strömungsgeschwindigkeit unempfindlicher wird. Die jeweiligen Optimierungs- und Anpassungsmaßnahmen zur Erzielung eines optimalen Be¬ triebsverhaltens, also die Auslegung und Dimensionierung von Sprühelektrode und Hochspannung sowie der geometri¬ schen Abmessungen des Zyklons, kann der Fachmann durch geläufige Berechnungsverfahren oder experimentelle Unter¬ suchungen den jeweiligen Erfordernissen anpassen.

Als allgemeine Regel gilt dabei, daß das Abscheideverhal¬ ten umso besser wird, je länger die Strecke ist, mit der

die Sprühelektrode in den Gehäuseinnenraum hineinragt. Auch dies ist im Hinblick auf die bisher herrschende Kon¬ struktionsregel, den Innenraum des Zyklons möglichst frei von Einbauten zu halten, ein überraschendes und untypi¬ sches Verhalten des erfindungsgemäßen Zyklons.

Der Abscheidebereich und/oder der Partikelsammelbereich können vorteilhafterweise zylinderförmig ausgebildet sein, wie es zumeist bei Axialflußzyklonen der Fall ist. Bevorzugt ist jedoch eine hohlkegelstumpfförmige Ausbil¬ dung, wie sie bei den Zyklontrichtern bekannter Hochlei¬ stungszyklone anzutreffen ist.

Eine erste vorteilhafte Ausbildung der Anordnung der Sprühelektrode besteht darin, daß mindestens ein Ab¬ schnitt der Sprühelektrode im Eintrittsbereich angeordnet ist. Dadurch wird gewährleistet, daß die Partikel bereits bei dem Eintritt in den Zyklon in den Einflußbereich des elektrischen Felds der Sprühelektrode gelangen, wodurch eine effiziente, frühzeitig einsetzende Agglomeratbildung ermöglicht wird.

Eine zweite vorteilhafte Ausbildung besteht darin, daß mindestens ein Abschnitt der Sprühelektrode im Abscheide- bereich angeordnet ist. Die Sprühelektrode kann sich da¬ bei über den gesamten Abscheidebereich oder nur über einen Teil erstrecken. Nach dem gegenwärtigen Kenntnis¬ stand über die Erfindung ist dies eine bevorzugte Ausbil¬ dung der Erfindung, da die in dem Abscheidebereich herr¬ schenden, sehr starken und turbulenten Strömungsverhält¬ nisse zum größten Teil für die Agglomeratzerstörung ver¬ antwortlich sind und durch die Anordnung einer Sprühelek¬ trode in diesem Bereich die Reagglomeration am effizien¬ testen erfolgen kann, bevor die feinen Partikel durch den Querschnitt der Reingasauslaßδffnung entweichen.

Eine dritte vorteilhafte Ausbildung kann darin bestehen, daß mindestens ein Abschnitt der Sprühelektrode im Parti¬ kelsammelbereich angeordnet ist. Eine besonders vorteil¬ hafte Ausbildung besteht ferner darin, daß die Sprühelek¬ trode im Eintrittsbereich und im Abscheidebereich ange¬ ordnet ist. Auf diese Weise wird die Sprühelektrode in einer die Agglomeratbildung besonders unterstützenden Weise von dem Gasstrom umspült.

Nach einem bevorzugten Merkmal wird vorgeschlagen, daß die Sprühelektrode axial im Gehäuseinnenraum angeordnet ist. Bei einer axialen Anordnung ist eine eventuelle ne¬ gative Auswirkung auf das Strömungsfeld minimiert, insbe¬ sondere aufgrund der Rotationssymmetrie der Anordnung.

Die Ausbildung der Sprühelektroden kann in jeder ge¬ bräuchlichen, beispielsweise von den Agglomeratoren be¬ kannten Weise erfolgen. Kennzeichnend für eine Sprühelek¬ trode ist, daß sie Sprühelemente aufweist. Sprühelemente sind Elemente der Elektrode, die an ihrer Oberfläche Stellen mit sehr kleinen Krümmungsradien aufweisen. Be¬ kannte Ausbildungen bestehen in Sprühdrähten oder, wenn ein größerer Wirkungsbereich gefordert ist, in Sprühkör¬ ben oder verteilt angeordneten Sprühspitzen. Mit einer Vielzahl an Sprühspitzen ist eine hohe Ladungsträgerkon¬ zentration erreichbar. Die Sprühspitzen sind vorteilhaf¬ terweise so angeordnet, daß ihr Abstand zu der Gehäuse¬ wand im wesentlichen gleich ist, so daß eine gleichmäßige Überschlagspannung resultiert. Die Sprühspitzen sind häu¬ fig umfangsverteilt an Sprühscheiben angeordnet, die im Rahmen der Erfindung bevorzugt sind.

In einer vorteilhaften Weiterbildung können mehrere Sprühelektroden vorgesehen sein. Die mehreren Sprühelek¬ troden können gleich oder unterschiedlich geformt und

vorteilhafterweise an unterschiedliche Hochspannungen an¬ gelegt sein. Hierdurch wird es möglich, lokal an unter¬ schiedliche Strömungsverhältnisse in dem Zyklon angepaßte Sprühelektroden einzusetzen und das Abscheideverhalten weiter zu optimieren.

Die Vorteile des Zyklons nach dieser Erfindung gegeben- über dem Stand der Technik bestehen darin, daß der Ab¬ scheidegrad verbessert und, insbesondere bei seiner An¬ wendung ohne einen kombinierten, vorgeschalteten Agglome¬ rator, die Baugröße reduziert und der Druckverlust ver¬ ringert ist. Ferner ist der konstruktive Aufwand für die Herstellung und den gefahrlosen Betrieb des Zyklons ver¬ mindert. Der Anwendungsbereich von Zyklonen wird durch die Erfindung auf Partikel bis weit unter 0,1 μm und auf nicht oder schlecht agglomerierbare Partikel erweitert.

Der erfindungsgemäße Zyklon eignet sich grundsätzlich zur Abscheidung feinster flüssiger und/oder fester Partikel aus Gasströmen. In Verbindung mit einer vorgeschalteten Kondensationsstufe können ferner auch kondensierbare gas¬ förmige Substanzen abgeschieden werden. Für die Abschei¬ dung fester Partikel kann er beispielsweise bei der Die- selrußabscheidung zur Abgasreinigung von stationären und instationären Dieselmotoren, zum Beispiel bei Stromerzeu¬ gungsanlagen, Schiffen, Lokomotiven und Kraftfahrzeugen, oder zur Erzeugung sauberer Inertgase aus Verbrennungs¬ prozessen eingesetzt werden. Die Abscheidung fester Par¬ tikel mit Hilfe des erfindungsgemäßen Zyklons ist auch im Zusammenhang mit der Rußabscheidung zur Produktrückgewin- nung bei der Rußerzeugung oder beim Rußblasen in kleinen Kesselanlagen möglich, sowie bei der Salzabscheidung in der Düngemittelindustrie und der Abscheidung von Sublima¬ ten bei Schmelzprozessen. Die Abscheidung flüssiger Par¬ tikel kommt beispielsweise bei der Abscheidung von söge-

nanntem "blauen Rauch" aus Shreddern oder bei der Span¬ plattenproduktion in Betracht, sowie bei der Abluft- reinigung in Lackieranlagen. Gasförmige Substanzen, die in Verbindung mit einer vorgeschalteten Kondensations- stufe abgeschieden werden können, fallen beispielsweise in Form von Lösungsmitteln bei der Produktion von Flüs¬ sigfarben oder in Form von Geruchsstoffen aus Räuche¬ reiabluft an. Auch eine simultane Abscheidung von flüssi¬ gen und festen Partikeln ist möglich, beispielsweise bei der Abscheidung von Staub und bituminösen Stoffen in As¬ phaltanlagen und bei der Dachpappeproduktion oder bei der Abluftreinigung hinter kleineren Anodenbrennöfen in der Aluminiumindustrie.

Ein anhand der Darstellung in den Zeichnungen im folgen¬ den näher beschriebenes und erläutertes Ausführungsbei¬ spiel der Erfindung läßt weitere vorteilhafte Merkmale und Besonderheiten erkennen. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung der Funktions¬ weise eines Zyklons nach dem Stand der Technik,

Figur 2 einen Schnitt durch einen Zyklon nach dem Stand der Technik,

Figur 3 eine schematische Darstellung eines Zyklons mit vorgeschaltetem Agglomerator nach dem Stand der Technik,

Figur 4 eine schematische Darstellung eines Zyklons mit darin angeordneter Sprühelektrode nach dem Stand der Technik,

Figur 5 einen Schnitt durch einen Zyklon nach der Er¬ findung mit darin angeordneter Sprühelektrode und

Figur 6 eine Sprühscheibe mit Sprühspitzen.

Die Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung die Funk¬ tionsweise eines Hochleistungs-Umkehrflußzyklons 1 nach dem Stand der Technik. Das Gehäuse 2 umfaßt einen Ein¬ trittsbereich 4 mit einer darin mündenden Einströmöffnung 3, einen Abscheidebereich 5 und einen hohlkegelstumpf- förmig ausgebildeten Partikelsammelbereich 6, der als Zyklontrichter 27 bezeichnet wird. Durch die Einström¬ öffnung 3 tritt das zu reinigende Gas 18 mit den darin enthaltenen Partikeln bzw. Agglomeraten tangential in den Gehäuseinnenraum 7 in den Eintrittsbereich 4 ein. Die Partikel beschreiben eine Schraubenlinie, die sich in dem Abscheidebereich 5 und dem Zyklontrichter 27 fortsetzt. Durch die dabei auftretende Fliehkraft gelangen die Par¬ tikel an den äußeren Rand des Zyklons 1, reichern sich in dem Partikelsammelbereich 25 an und sinken durch die Staubaustragsöffnung 17 ab oder werden mit einem Schmutz- gasstrom 20 ausgespült. Das den Zyklon 1 verlassende Reingas 19 tritt durch den Querschnitt der Reingasaus¬ laßöffnung 9 in ein zentrales Tauchrohr 8 ein, das durch den Deckel 28 in den Gehäuseinnenraum 7 geführt ist. Die Reingasauslaßöffnung 9 ist eintritssseitig angeordnet, so daß die Strömungsweg des Gases 18 im Gehäuseinnern 7 eine Umkehrung erfahren muß, um durch die Reingasauslaßöffnung 9 austreten zu können.

In Figur 2 ist ein schematischer Schnitt durch einen an¬ deren Hochleistungs-Umkehrflußzyklon 1 nach dem Stand der Technik dargestellt, der einen Apexkegel 16 zur Stabili¬ sierung der Wirbeltrombe aufweist. Zur Ausbildung einer stabilen Wirbeltrombe und einer gut zentrierten Drehströ¬ mung zur Erzielung eines hohen Abscheidegrads werden im Stand der Technik weitere Maßnahmen vorgeschlagen, um die Einströmung des Gases durch die Einströmöffnung 3 in den Eintrittsbereich 4 so zu gestalten, daß die Ausbildung der Drallströmung und damit der Abscheidegrad verbessert

wird. Hierzu ist beispielsweise der Einbau von Leit- blechen oder ein Spiraleinlauf vorgesehen. Der Gehäusein¬ nenraum 7 wird nach dem Stand der Technik so weit wie möglich von die Strömung behindernden Elementen freige¬ halten.

Die Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Zy¬ klons 1 mit einem vorgeschaltetem Agglomerator 22 nach dem Stand der Technik. Das zu reinigende Gas 18 mit den darin enthaltenen Partikeln wird zunächst einem rohrför- migen Agglomerator 22 zugeführt, der eine Sprühelektrode 10 aufweist. Die Sprühelektrode 10 ist mittels eines Iso¬ lators 11 mit dem Agglomeratorgehäuse 21 verbunden und kann durch eine Hochspannungsdurchführung 23 an eine nicht dargestellte Hochspannungsquelle angeschlossen wer¬ den. Die Sprühelektrode 10 weist einen axial orientierten Elektrodenfinger 15 auf, entlang dessen Sprühscheiben 12 angeordnet sind. In dem Agglomerator 22 bilden sich aus den mit dem Gas 18 eingeleiteten Partikeln Agglomerate, die durch die Einströmδffnung 3 in den Zyklon 1 gelangen und dort in der zuvor beschriebenen Weise abgeschieden werden. Diese Darstellung macht den großen Platzbedarf der kombinierten Bauweise nach dem Stand der Technik deutlich. Ferner ist ersichtlich, daß diese Bauweise einen relativ hohen Druckverlust bedingt.

In Figur 4 ist ein im Stand der Technik vorgeschlagener Hochleistungs-Umkehrflußzyklon 1 schematisch dargestellt, der eine in den Gehäuseinnenraum 7 ragende Sprühelektrode 10 aufweist. Sein Aufbau entspricht den in den Figuren 1 und 3 dargestellten Zyklonen, wobei er die Besonderheit aufweist, daß an dem zentralen, durch den Deckel 28 ge¬ führten Tauchrohr 8 ein sogenannter Sprühkorb befestigt ist. An diese Sprühelektrode 10 ist eine Hochspannung an¬ legbar, die über das Tauchrohr 8 zugeführt wird. Aus die-

se Grund ist es erforderlich, den Deckel 28 als Isolator auszubilden, um die Sprühelektrode 10 und das Tauchrohr 8 gegen das geerdete Gehäuse 2 elektrisch zu isolieren. Ferner ist ein weiterer, nicht dargestellter Isolator er¬ forderlich, um das auslaßseitige Ende des Tauchrohrs 8 gegen die daran angeschlossene folgende Apparatur zu iso¬ lieren. Die Figur 4 macht somit deutlich, daß die be¬ kannte Ausbildung technisch aufwendig ist. Auch wird die von der Sprühelektrode 10 ausgehende, die Reingasausla߬ öffnung 9 umgebende Raumladungszone als nachteilig ange¬ sehen.

In einer von der Figur 4 abgewandelten Ausbildung wurde im Stand der Technik vorgeschlagen, das Tauchrohr 8 nicht aus Metall, sondern aus einem Isolierstoff zu fertigen. In einer solchen Anordnung bildet das nichtleitende Tauchrohr 8 selbst den die Sprühelektrode 10 tragenden Isolator, und der Deckel 28 kann aus Metall gefertigt sein. Es besteht aber der Nachteil, daß das Tauchrohr 8 selbst sowie dessen Durchführung durch den Deckel 28 technisch aufwendig sind sowie eine zusätzliche Hochspan¬ nungsdurchführung für die Zuführung des elektrischen Stroms zu dem Sprühkorb erforderlich ist.

Die Figur 5 zeigt einen Schnitt durch einen Zyklon 1 nach der Erfindung. Das Gehäuse 2 umfaßt eine Einströmöffnung 3, die in einen Eintrittsbereich 4 mündet. Die Einström¬ öffnung 3 kann als axialer Einlauf oder als tangentialer Schlitzeinlauf ausgebildet sein. Hierbei können in be¬ kannter Weise Leitbleche oder ähnliche Strömungsleitele¬ mente zur Optimierung der Einströmung vorgesehen sein. Bevorzugt ist die dargestellte Ausbildung der Einström¬ öffnung 3 als Wendel- oder Spiraleinlauf, die im Ver¬ gleich zu dem einfachen Schlitzeinlauf eine bessere Zen¬ trierung der Drehströmung bewirkt. An den hohlzylinder-

förmigen Eintrittsbereich 4 schließt sich im Strömungsweg des zu reinigenden Gases 18 ein hohlzylinderförmiger Ab¬ scheidebereich 5 an, der in einen zylinderförmig und hohlkegelstumpfförmig ausgebildeten Partikelsammeiab¬ schnitt 6 übergeht.

Im Gehäuseinnenraum 7 ist eine in den Innenraum ragende Sprühelektrode 10 angeordnet, die mittels eines Isolators 11 von dem Gehäuse 2 elektrisch isoliert ist. Die Sprüh¬ elektrode 10 ist mittels einer Hochspannungsdurchführung 23 an eine nicht dargestellte Hochspannungsquelle an¬ schließbar. Der Isolator 11 ist in einem Gehäuseansatz 24 angeordnet, in dem eine strömungsarme Zone ausgebildet ist. Auf diese Weise wird einer Verschmutzung und damit einhergehenden Kriechstrδmen durch eingelagerte Partikel entgegengewirkt. Zusätzlich ist eine Blende 26 vorgese¬ hen, die den Isolator 11 ebenfalls vor Partikeln schützt. Ferner könnte auch vorgesehen sein, daß der Isolator 11 mittels zugeführter Spülluft umspülbar ist, um Partikel fernzuhalten.

Die Sprühelektrode 10 ist axial im Gehäuseinnenraum 7 an¬ geordnet und weist einen axial orientierten, stabförmigen Finger 15 auf, der mehrere Sprühscheiben 12 trägt. Die Sprühscheiben 12 sind parallel und beabstandet an dem Elektrodenfinger 15 angebracht und werden von diesem senkrecht durchdrungen. Durch die axiale und rotations- symmetrische Anordnung wird erreicht, daß die Ausbildung der Drallströmung möglichst wenig behindert wird. Der Durchmesser der Sprühscheiben 12 bzw. der Sprühelektrode 10 entspricht vorteilhafterweise 40 bis 60 % des Innen¬ durchmessers Dl des Abscheidebereichs 5. Im dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Innendurchmesser Dl 120 mm, die Länge D3 aus Eintrittsbereich 4, Abscheide¬ bereich 5 und Partikelsammelbereich 6 390 mm und die

Einströmöffnung 3 hat eine Breite D4 von 25 mm und eine Höhe D5 von 65 mm.

Die Sprühelektrode 10 ist im Eintrittsbereich 4 und einem daran anschließenden Teil des Abscheidebereichs 5 ange¬ ordnet. Hierdurch wird eine effiziente Agglomeratbildung bzw. Reagglomeration zerbrochener Agglomerate erreicht und ein hoher Abscheidegrad erzielt. Damit die Sprüh¬ elektrode 10 im Eintrittsbereich 4 von dem eintretenden Gas 18 umspült werden kann, ist der Isolator 11 in einem oben angeordneten Gehäuseansatz 24 untergebracht, durch den der Innenraum 7 nach oben verlängert wird. Das Tauchrohr 8 mit der Reingasauslaßöffnung 9 für das Rein¬ gas 19 ragt am unteren, der Einströmöffnung 3 axial ge¬ genüberliegenden Ende des Zyklons 1 von dem durchmesser¬ kleineren Ende des hohlkegelstumpfförmigen Zyklontrich¬ ters 27 in den Gehäuseinnenraum 7. Es ist elektrisch lei¬ tend und elektrisch leitend mit dem Gehäuse 2 verbunden. Die Sprühelektrode 10 kann erforderlichenfalls an ihrem dem Tauchrohr 8 zugewandten Ende durch einen weiteren Isolator gehalten werden, der beispielsweise an dem Tauchrohr 8 befestigt ist.

Die gesamte Anordnung könnte auch in einer für Hochlei¬ stungszyklone konventionellen Weise mit einem von oben in den Gehäuseinnenraum 7 ragenden Tauchrohr 8 ausgebildet sein, wobei der die Sprühelektrode 10 haltende Isolator 11 an dem zyklontrichterseitigen Gehäuseende befestigt wäre. Bei einer solchen Anordnung ist es in der Regel aber schwieriger, die Sprühelektrode 10 bis in den Ein¬ trittsbereich 4 ragen zu lassen. In beiden Fällen kann zusätzlich ein Apexkegel 16 vorgesehen sein, der im er¬ sten Fall beispielsweise als Teil des Tauchrohrs 8, im zweiten Fall als Teil des Isolators 11 ausgebildet sein könnte.

Im Bereich des durchmesserkleineren Endes des Zyklon¬ trichters 27 ist eine Staubaustragsöffnung 17 zum Austra¬ gen der abgeschiedenen Partikel mittels eines Teilvolu¬ menstroms des Gasstromes 18 vorgesehen. Sie ist für das tangentiale Absaugen der Partikel ausgebildet. Der Teil¬ volumenstrom des Schmutzgases 20 beträgt ca. 1 % bis 5 %.

Das mit feinen Partikeln versetzte Gas 18 tritt durch die Einströmöffnung 3 in den Eintrittsbereich 4 ein. Dabei wird es in Rotation um die Längsachse des Zyklons 1 ver¬ setzt, was durch die Ausbildung der Einströmöffnung 3 als Spiraleinlauf begünstigt wird. Im Eintrittsbereich 4 um¬ spült das Gas einen Abschnitt der Sprühelektrode 10, an die eine Hochspannung angelegt ist. Unter dem Einfluß der elektrischen Feldkräfte kann es zur Bildung von Agglome¬ raten der Partikel kommen. Die elektrischen Feldkräfte unterstützen jedenfalls die Abscheidung der Partikel. Die Drallströmung setzt sich in den an den Eintrittsbereich 4 angrenzenden Abscheidebereich 5 fort. Die Agglomerate werden durch die Fliehkraft, welche durch die vergrößerte Masse der Agglomerate gegenüber feinen Partikeln vergrö¬ ßert ist, in überwiegend radialer Richtung nach außen ge¬ trieben und auf diese Weise durch die in Wandnähe nach unten gerichtete GrenzSchichtStrömung aus dem Gasstrom ausgeschieden. Das Reingas 19 verläßt den Gehäuseinnen¬ raum 7 durch den Querschnitt der Reingasauslaßδffnung 9 des zentralen Tauchrohrs 8. Die abgeschiedenen Partikel bzw. Agglomerate werden durch die Staubaustragsöffnung 17 mit einem Teilvolumenstrom als Schmutzgas 20 ausgespült.

Durch die starke und turbulente Drallströmung kommt es im Gehäuseinnenraum 7 zu einer Zerstörung von Agglomeraten, was sich infolge der reduzierten Fliehkräfte bei konven¬ tionellen Zyklonen ohne Sprühelektrode 10 nachteilig auf

den Abscheidegrad auswirkt, insbesondere für feine Parti¬ kel. Durch die Anordnung der Sprühelektrode 10 im Gehäuseinnenraum 7, insbesondere im Eintrittsbereich 4 und im Abscheidebereich 5, wird dieser Nachteil kompen¬ siert, wobei die elektrischen Kräfte an einer effizienten Stelle angreifen. Andererseits wirken die elektrischen Kräfte der Zerkleinerung der Agglomerate entgegen, indem sie eine Reagglomeration der Bruchstücke bewirken. Ferner kommt es zwischen der Sprühelektrode 10 und dem Gehäuse 2 zur Ausbildung eines elektrischen Feldes, so daß die auf¬ geladenen Partikel den nach außen in Richtung der Flieh¬ kräfte wirkenden Coulomb-Kräften ausgesetzt sind, welche die Partikelabscheidung unterstützen. Der Abscheidegrad ist somit insgesamt verbessert und der Anwendungsbereich ist auf nicht agglomerierbare Feinstäube erweitert. Gleichzeitig ist der Aufbau technisch unaufwendig.

Durch die geeignete Auslegung der Geometrie und der Strö¬ mungsverhältnisse des Zyklons 1 sowie der Form, Anzahl, Anordnung und jeweiligen Spannung der einen oder mehreren Elektroden 10 läßt sich der Abscheidegrad optimieren. Die Einbau- oder Betriebslage des Zyklons ist natürlich be¬ liebig, da Schwerkrafteinflüsse vernachlässigt werden können.

Die Figur 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Sprüh¬ scheibe 12 mit Sprühspitzen 13. Sie hat einen Durchmesser von ca. 66 mm und eine Stärke von 0,05 mm. An ihrem Um¬ fang sind Sprühspitzen 13 angeordnet sind, die in Rich¬ tung des Umfangs 14 gekrümmt sind. Die Spannung an der Elektrode liegt im Bereich zwischen 10 kV und 20 kV. Beim Anlegen einer Spannung oberhalb der sogenannten Korona¬ einsatzSpannung kommt es zum Freisetzen von Ladungsträ¬ gern an den Sprühspitzen 13. Dies führt zur Aufladung der Partikel und damit zur Agglomeratbildung.

Bezugszeichenliste

1 Zyklon Dl Innendurchmesser zu 5

2 Gehäuse D2 Innendurchmesser zu 8

3 Einströmöffnung D3 Länge

4 Eintrittsbereich D4 Breite zu 3

5 Abscheidebereich D5 Höhe zu 3

6 Partikelsammelbereich

7 Gehäuseinnenraum

8 Tauchrohr

9 Reingasauslaßöffnung

10 Sprühelektrode

11 Isolator

12 Sprühscheibe

13 Sprühspitze

14 Umfang

15 Elektrodenfinger

16 Apexkegel

17 Staubaustragsöffnung

18 Gas

19 Reingas 0 Schmutzgas

21 Agglomeratorgehäuse 2 Agglomerator 3 Hochspannungsdurchführung 4 Gehäuseansatz 5 6 Blende 7 Zyklontrichter 8 Deckel 9 0