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Title:
DAMPING OF VIBRATIONS OF A MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/140760
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (D) for damping vibrations of a machine (1), in particular for damping vibrations of a machine tool. In order to achieve an especially compact device (D) that makes it possible to damp vibrations of machines, in particular machine tools, effectively and without maintenance, a device is proposed which has a first linear motor primary part (LMP1), a pendulum mass (PM), which is mounted by means of at least one supporting sheet-metal assembly (40) in such a way that a relative motion of the pendulum mass (PM) along the first linear motor primary part (LMP1) can be performed, a first linear motor secondary part (LMS1), which is fastened to the pendulum mass (PM) in such a way that the pendulum mass can be actuated by means of the first linear motor primary part (LMP1) in order to damp vibrations of the machine, a second linear motor primary part (LMP2), and a second linear motor secondary part (LMS2), which is fastened to the pendulum mass (PM) in such a way that the pendulum mass can be actuated additionally by means of the second linear motor primary part (LMP1) in order to damp vibrations of the machine (1). The invention further relates to a machine tool.

Inventors:
HASCHKA MARKUS STEPHAN (DE)
SCHÄFERS ELMAR (DE)
SCHÜR TORSTEN (DE)
STOIBER DIETMAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/053472
Publication Date:
August 24, 2017
Filing Date:
February 16, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
B23Q11/00; F16F1/26; F16F7/10; F16F7/116; F16F15/03
Foreign References:
US4710656A1987-12-01
JPH0658368A1994-03-01
JP2002061703A2002-02-28
US20150219176A12015-08-06
US20070243033A12007-10-18
EP2174748A12010-04-14
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (D) zur Dämpfung von Schwingungen einer Maschine (1), insbesondere zur Dämpfung von Schwingungen einer Werkzeugmaschine, aufweisend:

• ein erstes Linearmotor-Primärteil (LMP1),

• eine Pendelmasse (PM) , die mittels zumindest einer

Tragblechanordnung (40) derart gelagert ist, dass eine Relativbewegung der Pendelmasse (PM) entlang des ersten Linearmotor-Primärteils (LMP1) ausführbar ist,

• ein erstes Linearmotor-Sekundärteil (LMS1), das derart an der Pendelmasse (PM) befestigt ist, dass die Pendel¬ masse (PM) mittels des ersten Linearmotor-Primärteils (LMP1) zur Dämpfung von Schwingungen der Maschine (1) aktuierbar ist,

• ein zweites Linearmotor-Primärteil (LMP2) und

• ein zweites Linearmotor-Sekundärteil (LMS2), das derart an der Pendelmasse (PM) befestigt ist, dass die Pendel¬ masse (PM) zusätzlich mittels des zweiten Linearmotor- Primärteils (LMP1) zur Dämpfung von Schwingungen der

Maschine (1) aktuierbar ist.

2. Vorrichtung (D) nach Anspruch 1, ferner aufweisend ein Positionserfassungssystem (POS) , das zur Erfassung einer Re- lativposition (X) zumindest eines Linearmotor-Sekundärteils

(LMS1, LMS2) bezüglich des jeweiligen Linearmotor-Primärteils (LMP1, LMP2) ausgebildet ist.

3. Vorrichtung (D) nach Anspruch 2, wobei das Positionser- fassungssystem (POS) eine Magnetisierung zumindest eines der

Linearmotor-Sekundärteile (LMS1, LMS2) zur Positionserfassung auswertet .

4. Vorrichtung (D) nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei sich ein erster Luftspalt (GAP1) zwischen dem ersten Linearmotor- Primärteil (LMP1) und dem ersten Linearmotor-Sekundärteil (LMS1) von einem zweiten Luftspalt (GAP2) zwischen dem zwei- ten Linearmotor-Primärteil (LMP2) und dem zweiten Linearmo¬ tor-Sekundärteil (LMS2) unterscheidet.

5. Vorrichtung (D) nach Anspruch 4, wobei sich der erste Luftspalt (GAP1) vom zweiten Luftspalt (GAP2) derart unterscheidet, dass stets eine Anziehungskraft entgegen der Trag¬ blechanordnung (40) wirkt.

6. Vorrichtung (D) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Pendelmasse (PM) zwischen den Linearmotor-Primärteilen (LMP1, LMP2) angeordnet ist.

7. Vorrichtung (D) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner aufweisend eine Regeleinrichtung (CTRL) , die zumindest einen der Linearmotoren derart ansteuert, dass die Pendelmas¬ se (PM) Schwingungen der Maschine entgegenwirkt.

8. Vorrichtung (D) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner aufweisend zumindest einen Endlagenpuffer (END) .

9. Vorrichtung (D) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner aufweisend eine Führungsvorrichtung (FV) , die derart ausgebildet ist, dass sie eine Berührung zwischen den Linearmotorteilen (LMP1, LMS1, LMP2, LMS2) verhindert.

10. Vorrichtung (D) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner aufweisend ein Gehäuse (C) , wobei zumindest ein Teil der Linearmotorteile (LMP1, LMS1, LMP2, LMS2) sowie die Pen¬ delmasse (PM) innerhalb des Gehäuses angeordnet sind.

11. Vorrichtung (D) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die maximale Dimension (Dmax) der Vorrichtung (D) höchstens 1/10 der maximalen Dimension (lmax) der Maschine (1), insbesondere der Werkzeugmaschine, beträgt.

12. Vorrichtung (D) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die maximale Dimension (Dmax) der Vorrichtung (D) mindestens 20 cm, höchstens aber 80 cm beträgt.

13. Werkzeugmaschine aufweisend zumindest ein Werkzeug (T) sowie eine Vorrichtung (D) zur Dämpfung von Schwingungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11.

Description:
Beschreibung

Dämpfung von Schwingungen einer Maschine Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Dämpfung von

Schwingungen einer Maschine und eine Werkzeugmaschine. Eine derartige Vorrichtung kann bei Schwingungserzeugenden Fertigungsprozessen, z.B. bei spanenden Prozessen, zum Einsatz kommen. Ein Einsatz bei Schwingungserzeugenden Antriebsma- schinen, wie Elektromotoren, ist ebenso denkbar. Eine Werkzeugmaschine mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann bei vielen Fertigungsprozessen, insbesondere bei spanenden Fertigungsprozessen, zum Einsatz kommen. Die durch den Betrieb der Maschine bzw. Werkzeugmaschine ausgelösten Schwingungen sind unerwünscht und führen zu einer verringerten Produktivität. Zu diesen unerwünschten Schwingungen zählt unter anderem das so genannte Rattern.

Aus EP 2 174 748 AI ist eine Werkzeugmaschine bekannt, die ein Maschinenelement aufweist, das mittels eines ersten Mo ¬ tors in einer Verfahrrichtung über ein Getriebe verfahrbar ist, wobei die Werkzeugmaschine einen zweiten Motor aufweist, mittels dessen eine Kraft in Verfahrrichtung des Maschinenelements auf das Maschinenelement ausübbar ist. Dabei übt der zweite Motor direkt ohne ein zwischen zweitem Motor und Maschinenelement zwischengeschaltetes Getriebe die Kraft auf das Maschinenelement aus, wobei der zweite Motor derart ansteuerbar ist, dass die von ihm erzeugte Kraft in Verfahrrichtung des Maschinenelements verlaufenden Schwingbewegungen des Maschinenelements entgegenwirkt.

Aufgabe dieser Erfindung ist es, eine besonders kompakte Vor ¬ richtung anzugeben, die eine effektive und wartungsfreie Schwingungsdämpfung von Maschinen, insbesondere von Werkzeug- maschinen, ermöglicht. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung eine Werkzeugmaschine anzugeben, die vorteilhaft mittels ei ¬ ner erfindungsgemäßen Vorrichtung gedämpft wird. Eine Maschine kann dabei beispielsweise eine große spanabhe ¬ bende Werkzeugmaschine mit einer großen Auskragungslänge sein. Das zu bedämpfende Teil der Maschine oder Werkzeugma ¬ schine kann dabei als Maschinenelement bezeichnet werden und kann weiterhin als Maschinentisch oder weiteres Teil einer Maschine ausgeführt sein.

Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 so ¬ wie durch eine Werkzeugmaschine gemäß Anspruch 13 gelöst.

Die Vorrichtung weist dazu ein erstes Linearmotor-Primärteil, eine Pendelmasse, die mittels zumindest einer Tragblechanord ¬ nung derart gelagert ist, dass eine Relativbewegung der Pen ¬ delmasse entlang des ersten Linearmotor-Primärteils ausführ- bar ist, ein erstes Linearmotor-Sekundärteil, das derart an der Pendelmasse befestigt ist, dass die Pendelmasse mittels des ersten Linearmotor-Primärteils zur Dämpfung von Schwingungen der Maschine aktuierbar ist, ein zweites Linearmotor- Primärteil und ein zweites Linearmotor-Sekundärteil, das der- art an der Pendelmasse befestigt ist, dass die Pendelmasse zusätzlich mittels des zweiten Linearmotor-Primärteils zur Dämpfung von Schwingungen der Maschine aktuierbar ist. Die Linearmotor-Primärteile sind dabei der aktive Teil des Line ¬ armotors, der elektrisch mit Energie versorgt wird. Es han- delt sich dabei also um einen Stator, wenn man einen herkömmlichen Elektromotor als Vergleich heranzieht.

Die Linearmotor-Sekundärteile sind passiv und müssen nicht mit elektrischer Energie versorgt werden. Sie können bei- spielsweise permanentmagnetisch aufgebaut bzw. permanenterregt sein. Die Pendelmasse ist zur Dämpfung und/oder zur Aufnahme der Schwingungen vorgesehen, die durch den Betrieb der Maschine bzw. Werkzeugmaschine entstehen. Eine Tragblechan ¬ ordnung weist zumindest ein Tragblech auf, das beispielsweise von zwei Lagern gelagert wird. So kann die Pendelmasse derart beweglich gelagert werden, dass die Tragblechanordnung wartungsfrei ist und eine ausreichend hohe Beweglichkeit und Dy ¬ namik der Pendelmasse sichergestellt ist. Der Linearmotor wird nun derart angesteuert, dass er aktiv durch entsprechende Dämpfungsbewegungen den unerwünschten und zu dämpfenden Schwingungen entgegenwirkt. Dies hat gegenüber bekannten aktiven Dämpfersystemen mit herkömmlichen Lagern, z.B. hydro- statischen Lagern, den großen Vorteil, dass bei erheblicher Ersparnis von Bauraum, mindestens die gleiche Dämpfungsleis ¬ tung erreicht wird und dabei die Aufhängung der Pendelmasse wartungsfrei ist.

Die Verwendung und optimierte Anordnung von zwei Linearmoto ¬ ren ermöglicht es im Vergleich zu einem einzelnen Linearmotor aus dem gleichen Bauraum mehr effektive Kraft zur Dämpfung von Schwingungen zu erhalten. Dadurch wird die Anordnung, die eine bestimmte minimale Dämpfungskraft aufbringen soll, deut ¬ lich kompakter. Eine Kombination mit zumindest einer Tragblechanordnung ermöglicht somit erst eine kompakte und gleichzeitig wartungsfreie Vorrichtung. Die Tragbleche sind vorzugsweise als Metallbleche ausgeführt, können aber auch aus anderen Materialien hergestellt werden.

In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung ein Positionserfassungssystem auf, das zur Erfassung einer Relativposition zumindest eines Linearmotor-Sekundärteils bezüglich des jeweiligen Linearmotor-Primärteils ausgebildet ist. Das Positionserfassungssystem ermöglicht dabei eine genaue Regelung und verbessert so die Leistungsfähigkeit der Vorrichtung.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Posi- tionserfassungssystem derart ausgestaltet, dass es die Magne ¬ tisierung zumindest eines der Linearmotor-Sekundärteile zur Positionserfassung auswertet. Auf diese Weise kann eine Maß ¬ verkörperung eingespart werden und die Vorrichtung wird bezüglich des Bauraums weiter optimiert.

In einer weiteren Ausführungsform unterscheidet sich ein erster Luftspalt zwischen dem ersten Linearmotor-Primärteil und dem ersten Linearmotor-Sekundärteil von einem zweiten Luft- spalt zwischen dem zweiten Linearmotor-Primärteil und dem zweiten Linearmotor-Sekundärteil. Berücksichtigt man nun die Anziehungskräfte in den Luftspalten der beiden Linearmotoren, so ist es besonders vorteilhaft, den Luftspalt des zweiten Linearmotors vom Luftspalt des ersten Linearmotors unter ¬ schiedlich zu wählen. Ebenso ist denkbar, dass die Linearmo ¬ toren andere Dimensionen aufweisen. Maßgeblich ist die entstehende Anziehungskraft zwischen den Linearmotorteilen, die derart gewählt werden sollte, dass die Pendelmasse stets eine Differenz-Anziehungskraft der beiden Linearmotoren erfährt und diese sich nicht gegenseitig aufheben. Damit ist es mög ¬ lich, eine ausreichende Kraft in die nötige Richtung auf die Pendelmasse und damit auf die Lageranordnungen auszuüben, um eine hohe mechanische Stabilität der Pendelmasse unter Beibe- haltung der kompakten Ausmaße zu erreichen.

In einer weiteren Ausführungsform unterscheidet sich der erste Luftspalt vom zweiten Luftspalt derart, dass stets eine Anziehungskraft entgegen der Tragblechanordnung wirkt. Wirkt eine Anziehungskraft entgegen der Tragblechanordnung, so erhöht das die Stabilität der Tragblechanordnung und ermöglicht einen optimierten, verschleißfreien und besonders kompakten Betrieb der Vorrichtung. In einer weiteren Ausführungsform ist die Pendelmasse zwischen den Linearmotor-Primärteilen angeordnet. Mit dieser Anordnung lassen sich vorteilhaft mehrere Schwingungsformen überlagern und die Freiheitsgrade der Dämpfung deutlich erhöhen. Es ist denkbar, dass die Linearmotoren Dimensionen auf- weisen, die sich voneinander unterscheiden. Der Vorteil, der sich aus unterschiedlichen Luftspalten bzw. Dimensionen ergibt, ist, dass die Pendelmasse so immer noch eine Diffe ¬ renz-Anziehungskraft der beiden Linearmotoren erfährt und diese sich nicht gegenseitig aufheben. Damit ist es möglich eine ausreichende Kraft in die nötige Richtung auf die Pen ¬ delmasse und damit die Lageranordnungen auszuüben um eine erhöhte mechanische Stabilität der Anordnung zu erreichen. Die Vorrichtung ist so bei maximaler Leistungsfähigkeit besonders kompakt .

In einer weiteren Ausführungsform weist die Vorrichtung fer- ner eine Regeleinrichtung auf, die zumindest einen der Linearmotoren derart ansteuert, dass die Pendelmasse den Schwin ¬ gungen der Maschine entgegenwirkt. Eine derartige Regelein ¬ richtung kann beispielsweise in die Vorrichtung integriert werden oder Teil eines übergeordneten Regelsystems sein, das für eine Werkzeugmaschine oder andere Maschine bereits exis ¬ tiert. Durch die Verwendung von üblichen Linearmotoren können bestehende Regeleinrichtungen problemlos weiterverwendet wer ¬ den . In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung zumindest einen Endlagenpuffer auf. Derartige Endlagenpuffer haben den großen Vorteil, dass die Vorrichtung noch kompakter ausgestaltet werden kann, da ein Anstoßen der Pendelmasse an ein Gehäuse oder an andere Bauteile durch die Endlagenpuffer verhindert wird und eine Dimensionierung der Vorrichtung entsprechend verkleinert werden kann. Der Endla ¬ genpuffer kann dabei aus verschiedenen Kunststoffen oder Kautschuk aufgebaut sein, es sind aber auch mechanische Dämpfer und/oder Federanordnungen denkbar.

In einer weiteren Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Führungsvorrichtung auf, die derart ausgebildet ist, dass sie eine Berührung zwischen den Linearmotorteilen verhindert. Eine solche Führungsvorrichtung kann beispielsweise als eine Nut in der Pendelmasse in Kombination mit entsprechenden Nutsteinen ausgebildet sein. Die Nutsteine könnten beispielswei ¬ se an der Vorrichtung befestigt sein und die Pendelmasse dem ¬ entsprechend führen, dass ein Berühren zwischen den Linearmotorteilen untereinander und/oder mit der Pendelmasse verhin- dert wird. Die Führungsvorrichtung ermöglicht es, die Luft ¬ spalte weiter zu reduzieren und die Vorrichtung noch kompakter zu gestalten. In einer weiteren Ausführungsform weist die Vorrichtung ein Gehäuse auf, wobei zumindest ein Teil der Linearmotorteile sowie die Pendelmasse innerhalb des Gehäuses angeordnet sind. Es ist ebenso denkbar, dass die gesamte Vorrichtung in das Gehäuse eingebracht wird und so separat von der Maschine bzw. der Werkzeugmaschine gefertigt und angebracht werden kann. Das Gehäuse ermöglicht eine Isolierung der Vorrichtung von der Umwelt, was sie gegen äußere Einflüsse und gegenüber menschlicher Aktion absichert und es weiterhin ermöglicht, eine derartige Vorrichtung für Nachrüstmöglichkeiten von bereits bestehenden Anlagen vorzusehen.

In einer weiteren Ausführungsform beträgt die maximale Dimension der Vorrichtung höchstens 1/10 der maximalen Dimension der Maschine, insbesondere der Werkzeugmaschine. Da die Vor ¬ richtung besonders kompakt ausführbar ist, ist es möglich, dass die maximale Dimension der Vorrichtung höchstens 1/10 oder 10 % der maximalen Dimension der Maschine beträgt. Dies verdeutlicht, wie kompakt eine derartige Vorrichtung aufbau- bar ist. Die maximale Dimension kann dabei beispielsweise die Länge oder die Breite einer Maschine sein, abhängig davon, in welcher Dimension Schwingungen gedämpft werden sollen. Weiterhin ist denkbar, dass die maximale Dimension der Vorrichtung mindestens 20 cm, höchstens aber 80 cm beträgt. Eine derartige Vorrichtung kann also beispielsweise eine maximale Dimension von 60 cm aufweisen, was im Vergleich zu der übrigen Maschine nur ein Bruchteil sein kann.

Die Aufgabe wird weiterhin durch eine Werkzeugmaschine auf- weisend zumindest ein Werkzeug sowie eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Dämpfung von Schwingungen gelöst.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und er- läutert. Es zeigen:

FIG 1 eine Vorrichtung zur Dämpfung von Schwingungen einer

Maschine, FIG 2 eine Vorrichtung im Querschnitt,

FIG 3 eine Tragblechanordnung im Detail und

FIG 4 eine Maschine, insbesondere eine Werkzeugmaschine, aufweisend eine Vorrichtung zur Dämpfung von Schwingungen der Maschine.

FIG 1 zeigt eine kompakte Vorrichtung D zur Dämpfung von Schwingungen einer Maschine 1, insbesondere zur Dämpfung von Schwingungen einer Werkzeugmaschine. Die Vorrichtung D weist dazu einen ersten Linearmotor LMP1, LMS1, mit einem ersten Linearmotor-Primärteil LMP1 und einem ersten Linearmotor- Sekundärteil LMS1 sowie einen zweiten Linearmotor LMP2, LMS2 mit einem zweiten Linearmotor-Primärteil LMP2 und einem zwei ¬ ten Linearmotor-Sekundärteil LMS2 aus. Die beiden Linearmo- tor-Sekundärteile LMS1, LMS2 sind dabei mit einer Pendelmasse PM, die eine Relativbewegung bezüglich der Linearmotor-Primärteile LMP1, LMP2 durchführen kann, verbunden. Die Linearmotor-Sekundärteile LMS1, LMS2 sind in die Pendelmasse PM in ¬ tegrierbar. Die Linearmotor-Sekundärteile LMS1, LMS2 sind da- bei in dieser Ausführungsform z.B. als Anordnungen von Permanentmagneten ausgebildet. Dies ermöglicht den Einsatz eines Positionserfassungssystems POS, das direkt die Magnetisierung des ersten Linearmotor-Sekundärteils LMS1 auswertet und da ¬ raus eine Relativposition X des Linearmotor-Sekundärteils LMS1 bzw. der Pendelmasse PM bezüglich des Linearmotor-Primärteils LMP1 ermittelt. Da beide Linearmotor-Sekundärteile LMS1, LMS2 an der Pendelmasse PM befestigt sind, kann nur ein Positionserfassungssystem POS für die Relativpositionen X beider Linearmotoren verwendet werden. Die Pendelmasse PM ist dabei zur möglichst kompakten und wartungsfreien Lagerung mittels Tragblechanordnungen 40 gelagert. Die Tragblechanord ¬ nungen 40 weisen dabei Lager 42 sowie Pendelbleche 41, die in die Lager 42 eingespannt sind, auf. Aus Stabilitätsgründen ist es für die Verwendung von Tragblechanordnungen 40 sehr vorteilhaft zumindest einen Linearmotor LMP1, LMS1, LMP2,

LMS2 vorzusehen, der eine Kraft entgegen den Tragblechanordnungen 40 ausübt, da die Tragblechanordnungen 40 vorzugsweise zur Aufnahme von Zugkräften ausgebildet sind. Mit einem ein- zelnen Linearmotor LMP1, LMS1, LMP2, LMS2 bliebe der Platz zwischen den beiden Tragblechanordnungen 40 ungenutzt. Es ist also vorteilhaft, dieses Volumen mit einem weiteren Linearmo ¬ tor LMP1, LMS1, LMP2, LMS2 zu füllen. Es ergibt sich noch der weitere Vorteil, dass der obere Linearmotor eine Kraft entge ¬ gen des unteren Linearmotors auf die Pendelmasse PM ausübt und die Zugkraft des unteren Linearmotors teilweise wieder ausgleicht. Die Pendelfrequenz der Vorrichtung D ergibt sich im Wesentlichen aus der Länge der Tragblechanordnungen 40 und der resultierenden Zugkraft. Für die Applikation als Schwingungsdämpfer ist es vorteilhaft, wenn die Pendelfrequenz möglichst tief liegt. Der obere Linearmotor LMP1, LMS1 verringert die Eigenfrequenz des Pendels bzw. der Pendelmasse PM, da er die Zugkraft des unteren Linearmotors LMP2, LMS2 teil- weise ausgleicht. Ein vollständiges Ausgleichen der Anzie ¬ hungskraft der beiden Linearmotoren LMP1, LMS1, LMP2, LMS2 ist unerwünscht, da sich so ein unerwünschter Schwebezustand einstellen könnte. Die Schwerkraft ist bei der Dimensionie ¬ rung zu berücksichtigen, ist aber im Vergleich zu den Anzie- hungskräften der Linearmotoren LMP1, LMS1, LMP2, LMS2 eher gering. Die Vorrichtung D kann in jedem Neigungswinkel und sogar um 180 Grad rotiert eingesetzt werden. Die Linearmoto ¬ ren LMP1, LMS1, LMP2, LMS2 sind in der Lage, die Schwerkraft, die die Pendelmasse PM aus den Linearmotoren LMP1, LMS1, LMP2, LMS2 heraus bewegen würde, zu kompensieren. Dies könnte dementsprechend in einer Steuereinrichtung parametriert werden .

Um die Vorrichtung D möglichst flexibel und vor äußeren Ein- flüssen geschützt einsetzen zu können, weist diese ein Gehäu ¬ se C auf. Dies ermöglicht eine separate und unabhängige Posi ¬ tionierung der Vorrichtung D auf einer Maschine 1. Es ist aber ebenso denkbar, dass die Maschine 1 eine entsprechende Vorrichtung D aufweist, ohne dass diese ein Gehäuse C benö- tigt. Beispielsweise kann in der Maschine 1 bereits eine Aus ¬ sparung für die Vorrichtung D vorgesehen sein. Die Vorrichtung D weist dabei eine maximale Dimension D max auf. In diesem Fall ist die maximale Dimension D max die Dimension, die sich in Richtung der Relativposition X erstreckt.

Um die in FIG 1 gezeigte kompakte Anordnung noch kompakter gestalten zu können, ist es möglich, die Pendelmasse PM mit Endlagenpuffer END zu versehen. Diese Endlagenpuffer END verhindern ein hartes Anschlagen der Pendelmasse PM an das Gehäuse C oder an die Maschine 1, beispielsweise wenn die Ver ¬ sorgungsspannung ausfällt oder ein sonstiger Fehler vorliegt.

Die in FIG 1 gezeigte Anordnung ist schematisch dargestellt und wurde der Übersichtlichkeit halber nicht so kompakt ge ¬ staltet, wie es eine reale Vorrichtung wäre. Die Linearmoto ¬ ren LMP1, LMS1, LMP2, LMS2 könnten dabei den ihnen zur Verfü- gung stehenden Platz voll ausfüllen und zumindest einer der Linearmotoren LMP1, LMS1, LMP2, LMS2 könnte sich dabei vollständig entlang der maximale Dimension D max innerhalb des Ge ¬ häuses C erstrecken. Auch ohne Gehäuse C ist es wünschens ¬ wert, den Bauraum möglichst vollständig auszufüllen.

FIG 2 zeigt einen Querschnitt durch eine Vorrichtung D in ei ¬ nem Gehäuse C unter Verwendung der Bezugszeichen aus FIG 1. Dabei ist eine Führungsvorrichtung FV, FVN zu sehen, die in diesem Fall als zwei Nutsteine FV, die jeweils in eine Nut FVN der Pendelmasse PM eingreifen, ausgebildet ist. Die Füh ¬ rungsvorrichtung FV, FVN ist dabei insgesamt so ausgebildet, dass ein Wegkippen der Pendelmasse PM derart verhindert wird, dass die Linearmotor-Sekundärteile LMS1, LMS2 mit den Linear ¬ motor-Primärteilen LMP1, LMP2 in Berührung kommen. Aufgrund der starken Anziehungskräfte zwischen den Linearmotor-Primär- und Linearmotor-Sekundärteilen LMP1, LMS1, LMP2, LMS2 wäre das Wegkippen ein unerwünschter Effekt und wird wirkungsvoll durch die Führungsvorrichtung FV verhindert. FIG 3 zeigt eine Tragblechanordnung 40 im Detail. Die ent ¬ sprechenden Bezugszeichen werden analog zu FIG 1 verwendet. Die Pendelmasse PM ist am unteren Lager 42 befestigt, das über das Tragblech 41 mit einem oberhalb befestigten Lager 42 verbunden ist. Das obere Lager 42 kann dabei direkt an einem Gehäuse C befestigt sein, als ein Teil des Gehäuses C ausge ¬ bildet sein und/oder direkt an einer Maschine 1 befestigt sein. Weiterhin ist das untere der beiden Lager 42 um eine Auslenkung A max ausgelenkt. Diese Auslenkung A max soll die maximale Auslenkung darstellen, die im Betrieb der Pendelmas ¬ se PM auftritt. Weiterhin ist zu sehen, dass die Lager 42 je ¬ weils einen Klemmbereich 420 sowie eine Biegekulisse 421 auf ¬ weisen. Der Klemmbereich 420 ist dabei als der Bereich zu verstehen, in dem das Tragblech 41 befestigt ist. Dies kann nicht nur durch Klemmen, z.B. mittels Bolzen oder Schrauben, sondern auch durch weitere bekannte Befestigungsmaßnahmen oder deren Kombinationen geschehen. Die Biegekulisse 421 ist der Bereich des Lagers 42, in dem sich das Tragblech 41 wei- testgehend ohne plastische Verformung biegen kann und damit überhaupt erst die Bewegung der Pendelmasse PM ermöglicht wird. Weiterhin eingezeichnet ist die freie Länge L, die die tatsächliche schwingende Länge darstellt und damit Einfluss auf die Eigenfrequenz der Anordnung hat. Die eingezeichneten Radien R sollen die Krümmung der Biegekulisse 421 darstellen. Mit dieser Krümmung kann durch die Konstruktion der Lager 42 gesteuert werden, dass das Tragblech 41 sich nicht außerhalb vorgebbarer Anforderungen verformt. Bei diesen vorgebbaren Anforderungen kann es sich beispielsweise um maximale Biege- Spannungen handeln, die durch den Biegeradius entstehen können. Es ist insbesondere wünschenswert, dass die Spannungen, die im Tragblech 41 auftreten, unterhalb der Dauerfestigkeitsspannung des Tragbleches 41 bleiben. FIG 4 zeigt eine Maschine 1, in diesem Fall z.B. eine Werk ¬ zeugmaschine mit einem Werkzeug T, das in der Portalanordnung der Maschine 1 beispielsweise Vibrationen erzeugt. Zu sehen ist auch die Vorrichtung D, die diese unerwünschten Schwingungen dämpft. Die Vorrichtung D weist dabei eine maximale Dimension D max auf und die Maschine 1 weist dabei eine maxima ¬ le Dimension l max auf. Dabei ist denkbar, dass die Vorrichtung D nur einen Bruchteil der maximalen Dimension l max der Maschine 1 aufweist. Aufgrund der erfindungsgemäßen Merkmalskombi- nation ermöglicht dies einen besonders kompakten und trotzdem wartungsfreien Aufbau der Vorrichtung D zur Dämpfung von Schwingungen der Maschine 1. Zusammenfassend betrifft die Erfindung eine Vorrichtung D zur Dämpfung von Schwingungen einer Maschine 1, insbesondere zur Dämpfung von Schwingungen einer Werkzeugmaschine. Um eine besonders kompakte Vorrichtung D zu erreichen, die eine effektive und wartungsfreie Schwingungsdämpfung von Maschinen, insbesondere von Werkzeugmaschinen, ermöglicht wird eine Vor ¬ richtung vorgeschlagen, die ein erstes Linearmotor-Primärteil LMP1, eine Pendelmasse PM, die mittels zumindest einer Trag ¬ blechanordnung 40 derart gelagert ist, dass eine Relativbewe ¬ gung der Pendelmasse PM entlang des ersten Linearmotor-Pri- märteils LMP1 ausführbar ist, ein erstes Linearmotor-Sekundärteil LMS1, das derart an der Pendelmasse PM befestigt ist, dass die Pendelmasse mittels des ersten Linearmotor-Primär ¬ teils LMP1 zur Dämpfung von Schwingungen der Maschine aktu- ierbar ist, ein zweites Linearmotor-Primärteil LMP2 und ein zweites Linearmotor-Sekundärteil LMS2, das derart an der Pen ¬ delmasse PM befestigt ist, dass die Pendelmasse PM zusätzlich mittels des zweiten Linearmotor-Primärteils LMP1 zur Dämpfung von Schwingungen der Maschine 1 aktuierbar ist, aufweist. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Werkzeugmaschine.