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Title:
DATA CARRIER CARD AND METHOD FOR PRODUCING A DATA CARRIER CARD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/072818
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a card body for a portable data carrier, in particular a chip or magnetic strip card, and to a method for producing a card body. The card body (1, 101, 201, 301, 401) comprises at least one co-extruded film (2) which has at least two regions (2a, 2b) with different material properties. By means of the use of co-extruded films, it is possible in a straightforward manner to form a card body in particular comprising a plurality of alternately opaque and transmitting strips and also a card body having a window (6).

Inventors:
RIEDL JOSEF (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/007464
Publication Date:
June 23, 2011
Filing Date:
December 08, 2010
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE & DEVRIENT GMBH (DE)
RIEDL JOSEF (DE)
International Classes:
B32B3/10; G06K19/00; B29C48/08; B29C48/19; B29C48/21
Domestic Patent References:
WO2009153056A22009-12-23
Foreign References:
EP2116366A12009-11-11
DE102004013201A12005-10-06
GB2348394A2000-10-04
Attorney, Agent or Firm:
GIESECKE & DEVRIENT GMBH (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Kartenkörper, insbesondere zur Herstellung einer Chip- und/ oder Magnetstreifenkarte, dessen Aufbau wenigstens eine coextrudierte Folie (2) umfaßt, die zumindest einem Flächenbereich (2a) mit einer ersten Materialeigenschaft und zumindest einem zweiten Hächenbereich (2b) mit einer zweiten Materialeigenschaft aufweist.

2. Kartenkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufbau des Kartenkörpers (1, 101, 210) wenigstens zwei coextrudierte Folien (2) aufweist, wobei die Folien (2) jeweils zumindest einem opaken Flächenbereich (2a) und zumindest einem transmittierenden Flächenbereich (2b) aufweisen.

3. Kartenkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien (2) so übereinander angeordnet sind, dass der Kartenkörper zumindest einen Fensterbereich (6) aufweist, in dem die transmittierenden Flächenbereiche (2b) zweier coextrudierter Folien (2) übereinan- derliegen und einen Bereich, in dem ein opaker Flächenbereich einer Folie (2) über oder unter einem transparenten Flächenbereich (2b) einer anderen Folie (2) liegt.

4. Kartenkörper nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die übereinanderliegenden coextrudierte Folien (2) jeweils einen transparenten (2b) und einen transluzenten Flächenbereich (2a) aufweisen und die Folien (2) so übereinanderliegen, daß in zumindest einem Bereich des Kartenkörpers transluzente Flächenbereiche (2b) übereinander liegen und in einem unmittelbar angrenzenden Bereich ein transluzenter Flächenbereich und ein transparenter Flächenbereich, so daß die Datenträgerkarte eine gestufte Opazität aufweist.

5. Kartenkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folien (2) derart übereinander angeordnet sind, dass der Kartenkörper (401) zumindest einen Fenster bereich (60) aufweist, in dem ein trans- mittierender Flächenbereich (2b) einer coextrudierten Folie (2) über einem opaken Flächenbereich (2a) einer anderen Folie (2) liegt.

6. Kartenkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er mehrere übereinanderliegende Folien (2, 3, 4) aufweist, die durch Coextrusion ausgebildet sind und eine Folienstruktur bilden, wobei zumindest eine Folie (3, 4 ) nur einem einheitlichen Material besteht und nur einen Flächenbereich aufweist.

7. Kartenkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Folie (2) oder Folienstruktur (101, 201) in einem Flächenbereich, der unter einem transmittierenden Flächenbereich (2b) in der darüberliegenden Folie (2) liegt, mit graphischen Elementen (12), insbesondere alphanumerischen Zeichen versehen ist.

8. Kartenkörper nach Anspruch 6, , dadurch gekennzeichnet, dass der transmittierende Flächenbereich (2b) in der darüberliegenden Folie (2) oder der darüberliegenden Folienstruktur (101, 201) ebenfalls mit graphischen Elementen (12), insbesondere alphanumerischen Zeichen, versehen ist, die so auf die darunterliegenden graphischen Elemente (12) aufeinander abgestimmt sind, daß eine optisch wahrnehmbare Wechselwirkung entsteht.

9. Kartenkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, zumindest eine Folie (2) in einem Flächenbereich mit graphischen Elementen (12), insbesondere alphanumerischen Zeichen (12) versehen ist und dieser Flächenbereich teilweise unter einem transparenten Flächenbereich (2b) der darüberliegenden Folie (2) und teilweise unter einem transluzenten oder nur im Gegenlicht durchscheinenden opkaken Flächenbereich (2a) der darüberliegenden Folie (2) liegt.

10. Tragbarer Datenträger, insbesondere Chip- und/ oder Magnetstreifenkarte, mit einem Kartenkörper gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.

11. Verfahren zur Herstellung eines Kartenkörpers für einen tragbaren Datenträger, dadurch gekennzeichnet, daß durch Coextrusion eine aus zumindest zwei Lagen Folien (2, 3, 4) bestehende Folienstruktur (101, 201) derart gebildet wird, dass eine erste Folie (2) aus zumindest zwei verschiedenen Polymermaterialien gebildet wird und zumindest zwei Flächenbereiche (2a, 2b) mit unterschiedlichen Materialeigenschaften aufweist, und eine zweite Folie (3, 4) vollflächig aus einem einzelnen Polymermaterial gebildet wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Folie (3, 4) aus demselben Polymermaterial gebildet wird und dieselbe Materialeigenschaft besitzt wie einer der Flächenbereiche (2a, 2b) der ersten Folie (2)

Description:
D a te ntr ä g e r k arte u nd Ve rf a hr en z u r H e r s tell u n g e ine r D atentr ä ge rk arte

Die Erfindung betrifft eine Datenträgerkarte, insbesondere eine Chip- und/ oder Magnetstreifenkarte, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Datenträgerkarte.

Datenträgerkarten werden heutzutage meist aus Kunststofffolien gefertigt, beispielsweise indem mehrere Folien miteinander laminiert werden, um ei- nen Kartenkörper zu bilden, wobei der Kartenkörper in der Regel aus den Folien ausgestanzt wird und anschließend weiterverarbeitet wird, um auf dem Kartenkörper ein entsprechendes Datenspeicher- bzw. Datenverarbeitungsmittel, insbesondere in der Form eines Mikrochips oder eines Magnetstreifens, vorzusehen.

Allgemein können Kunststofffolien durch Extrusionsverf ahren hergestellt werden, bei denen ein Schmelzestrom aus Kunststoffmaterial in einem Extruder aufgeschmolzen wird und zur Bildung der Folie durch eine Düse ge- presst wird.

In der Druckschrift DE 102004013201 AI ist ein sog. Coextrusionsverfahren beschrieben, bei dem zumindest zwei polymere Schmelzeströme mit unterschiedlicher Zusammensetzung zusammengeführt werden, um hierdurch Folien mit Bereichen unterschiedlicher Materialeigenschaften herzustellen.

In der Druckschrift GB 2348394 A ist ein weiteres Verfahren zur Coextrusi- on beschrieben, bei dem eine Folie aus Längsstreifen mit unterschiedlichen Farben zwischen einer unteren und einer oberen Schicht gebildet wird.

Aus der unveröffentlichten deutschen Patentanmeldung DE 102008029433.0 ist eine Datenträgerkarte bekannt, die eine zwei Flächenbereiche mit ver- schiednen Materialeigenschaften aufweisende Folie enthält. Die Folie wird durch Coextrusion hergestellt.

Bei der Herstellung von herkömmlichen Datenträgerkarten besteht das Prob- lern, dass Bereiche mit unterschiedlichen Materialeigenschaften, wie z.B. farblich unterschiedlich ausgestaltete Gebiete, in separaten Verarbeitungsschritten, z.B. durch drucktechnische Maßnahmen, erzeugt werden müssen, wodurch sich die Herstellung solcher Datenträgerkarten aufwendig gestaltet. Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Kartenkörper anzugeben, mit dem ein tragbarer Datenträger herstellbar ist, der Flächenbereiche mit verschiedenen Materialeigenschaften aufweist.

Diese Aufgabe wird durch einen Kartenkörper gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 sowie einen tragbaren Datenträger gemäß dem unabhängigen Anspruch 10 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

Der erfindungsgemäße Kartenkörper umfasst eine oder mehrere Folien, wo- bei zumindest eine Folie eine coextrudierte Folie ist, welche zumindest zwei Bereiche mit unterschiedlichen Materialeigenschaften aufweist. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch Coextrusion hergestellte Folien in geeigneter Weise für tragbare Datenträger verwendet werden können, um Bereiche mit unterschiedlichen Materialeigenschaften, insbesondere ver- schiedene Flächenbereiche, zu bilden. Auf diese Weise können separate Verarbeitungsschritte zur Bildung von Bereichen mit unterschiedlichen Eigenschaften weggelassen werden. Der Kartenkörper weist in einer bevorzugten Variante mehrere, übereinander liegende Folien auf, welche miteinander laminiert sind bzw. insgesamt durch Coextrusion ausgebildet sind. Zumindest eine der Folien ist dabei eine coextrudierte Folie, wobei jedoch auch die gesamte Schichtanordnung durch Coextrusion gebildet werden kann, so dass die Schichtanordnung in diesem Fall auch mit einer einzigen coextrudierten Folie gleichgesetzt werden kann, welche Bereiche mit unterschiedlichen Eigenschaften in Richtung der Dicke der Folie und vorzugsweise auch in der Fläche der Folie aufweist.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Kartenkörper ebenfalls mehrere, übereinander liegende Folien auf, wobei zumindest ein Teil der Folien vollflächig aus einem Material gebildet sind und auf zumindest einer Seite der coextrudierten Folie angeordnet sind. Auf diese Weise kann die Stabilität des Kartenkörpers erhöht werden. Die vollflächig aus einem Material gebildeten Folien können dabei transmittierende oder opake Folien sein, wobei unter txansmittierend sowohl vollkommen lichtdurchlässig, d.h. transparent, als auch teilweise lichtdurchlässig, d.h. transluzent, zu verstehen ist.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die zumindest zwei Bereiche der coextrudierten Folien bzw. zumindest einer coextrudierten Folie aus unterschiedlichen Materialien gebildet. Ebenso können die zumindest zwei Bereiche aus dem gleichen Basismaterial mit unterschiedlichen Zusatzstoffen gebildet sein. Die verschiedenen Bereiche mit unterschiedlichen Materialeigenschaften können sich insbesondere in ihren optischen Eigenschaften unterscheiden. Beispielsweise kann zumindest ein Bereich der zumindest zwei Bereiche einer coextrudierten Folie opak sein und zumindest ein anderer Bereich der zumindest zwei Bereiche der coextrudierten Folie kann transmittierend, insbesondere transparent bzw. transluzent, sein. Die opti- sehen Eigenschaften der Bereiche können sich auch im Hinblick auf ihre Polarisationseigenschaften unterscheiden. Insbesondere kann zumindest ein Bereich der zumindest zwei Bereiche polarisierend sein, so dass er nur Licht mit einer vorbestimmten Polarisation durchlässt. Auf diese Weise können besonders einfach verschiedene optische Effekte im Kartenkörper erzeugt werden.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kartenkörpers ist zumindest ein Bereich der zumindest zwei Flächenbereiche der zumindest einen coextrudierten Folie aus elastischerem und/ oder strapazierfähigerem Material als zumindest ein anderer Flächenbereich der zu- rnindest zwei Flächenbereiche der coextrudierten Folie gebildet. Wird die Datenträgerkarte beispielsweise später in einem elektronischen Identifikationsbuch zur Identifikation einer Person verwendet, ist insbesondere ein an der Nahtstelle des späteren Identifikationsbuchs liegender Bereich der oder zumindest einer coextrudierten Folie elastischer als ein nicht an der Nahtstelle des späteren Identifikationsbuchs hegender Bereich der coextrudierten Folie. Auf diese Weise wird eine hohe Stabilität des Identifikationsbuchs in einem Bereich gewährleistet, in dem sich vorzugsweise die relevanten Identifikationsdaten befinden (d.h. entfernt von der Nahtstelle), wobei gleichzeitig eine gute Handhabung des Identifikationsbuchs beim Umblättern durch den elastischen Bereich an der Nahtstelle gewährleistet ist.

Die verschiedenen Bereiche der bzw. zumindest einer coextrudierten Folie können aus beliebigen Kunststoffen gebildet sein. Vorzugsweise werden hierzu ein oder mehrere der folgenden Materialien verwendet:

Polycarbonat, PET (PET = Polyethylenterephthalat), PETG (PETG = Polye- thylenterephthalat-Glykol), TPE (TPE = thermoplastisches Elastomer), TPU (TPU = thermoplastisches Elastomer auf Urethanbasis), Polyolefine, PA (PA = Polyamid), PVC (PVC = Polyvinylchlorid), ABS (ABS = Acrylnitril- Butadien-Sty rol-Copolymerisat) .

In dem erfindungsgemäßen Kartenkörper können ferner die Übergänge zwi- sehen zwei benachbarten Bereichen der bzw. zumindest einer coextrudierten Folie beliebig ausgeführt sein, insbesondere scharf und/ oder auch fließend, wobei sich entlang eines Übergangs die Eigenschaften des Übergangs auch verändern können. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kartenkörpers sind eine oder mehrere coextrudierte Folien mit jeweils zumindest einem opaken Bereich und zumindest einem transmittierenden Bereich derart ausgestaltet und/ oder übereinander angeordnet, dass der Kartenkörper zumindest ein transmittierendes Fenster und/ oder zumindest ei- nen transmittierenden Fensterstreifen aufweist. Hierdurch kann auf einfache Weise ein Fensterbereich ohne zusätzliche Verarbeitungsschritte gebildet werden. Das Fenster bzw. der Fensterstreifen kann sich dabei durch den gesamten Kartenkörper hindurch erstrecken, jedoch sind auch Fenster bzw. Fensterstreifen denkbar, die nicht durch die gesamte Dicke des Kartenkör- pers hindurchgehen, sondern an einem opaken Bereich einer Folie enden.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst die coextrudierte Folie bzw. zumindest eine coextrudierte Folie eine Mehrzahl von sich abwechselnden Streifen, beispielsweise Längsstreifen, mit unterschiedlichen Materialeigenschaften. Insbesondere können sich in der coextrudierten Folie opaken Streifen und transmittierende Streifen abwechseln.

In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kartenkörpers sind zumindest ein Teil von übereinanderliegenden coextrudierten Folien mit abwechselnden opaken und transmittierenden Streifen derart angeordnet, dass durch die Anordnung das zumindest eine Fenster und/ oder der zumindest eine Fensterstreifen gebildet wird. Beispielsweise kann zumindest ein Teil von übereinander liegenden coextrudierten Folien mit abwechselnden opaken und transmittierenden Streifen derart angeordnet sein, dass opake und transmittierende Streifen benachbarter Folien jeweils übereinander liegen. Das heißt, der opake Streifen einer Folie liegt genau auf bzw. unter dem opaken Streifen einer anderen benachbarten Folie und das gleiche gilt für die transmittierenden Streifen. Ebenso kann zumindest ein Teil von übereinander liegenden coextrudierten Folien derart angeordnet sein, dass opake und transmittierende Streifen benachbarter Folien versetzt und/ oder verdreht zueinander ausgerichtet sind, insbesondere verdreht um einen Winkel von 90°. Hierdurch werden vorzugsweise begrenzte Fenster innerhalb der Fläche der Folie gebildet.

Die Dicke des Kartenkörpers liegt in einer bevorzugten Variante der Erfindung zwischen 30 um und 900 pm. Hierdurch wird eine ausreichende Stabilität des Kartenkörpers gewährleistet. In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kartenkörpers ist die oder zumindest eine coextrudierte Folie zumindest auf einer Seite bedruckt bzw. mit einer Ablackierung versehen. Auf diese Weise können weitere optische Effekte erzeugt werden.

Neben dem oben beschriebenen Kartenkörper umfasst die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Kartenkörpers, wobei der Kartenkörper durch Coextrusion zumindest einer Folie derart gebildet wird, dass die zumindest eine Folie zumindest zwei Bereiche mit unterschiedlichen Materialeigenschaften aufweist. Die Coextrusion erfolgt dabei insbesondere mit einer Mehrschichtdüse einer Coextrusionsanordnung und vorzugsweise bei einer Temperatur von im Wesentlichen 230 °C und mehr, insbesondere bei 250 °C. In einer weiteren Variante werden auf zumindest einer Seite der coextrudierten Folie eine oder mehrere weitere Folien durch Laminieren aufgebracht, wodurch ein mehrlagiger Kartenkörper gebildet werden kann. Das Herstellungsverfahren umfasst üblicherweise weitere Schritte, insbesondere das Ausstanzen des Kartenkörpers aus der coextrudierten Folie bzw. aus der mehrlagigen Schichtstruktur aus coextrudierter Folie und weiteren Folien, das Aufbringen eines Chips bzw. eines Magnetstreifens und dergleichen.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beige- fügten Figuren detailliert beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 bis Fig. 3 Querschnittsansichten von drei verschiedenen Ausführungsformen einer Folie zum Aufbau eines Kartenkörpers;

Fig. 4 bis Fig. 6 vierverschiedene Ausführungsformen von Verfahren zur

Herstellung der jeweiligen Folie gemäß Fig. 1 bis ;

Fig. 7 eine schematische Darstellung der Anordnung von zwei übereinanderliegenden Folien bei der Herstellung eines Kartenkörpers gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 8 und Fig. 9 perspektivische Ansichten von zwei weiteren Ausführungsformen von Kartenkörperaufbauten; Fig. 10 eine Aufsicht auf einen durch orthogonale Überlagerung zweier Folien aufgebauten Kartenkörper; und

Fig. 11 eine Aufsicht auf einen aus mehreren Folien aufgebauten

Kartenkörper, wobei eine innenliegende Folie eine alphanumerische Information trägt.

Fig. 1 zeigt im Querschnitt schematisch eine erste Ausführungsform einer coextrudierten Folie 2 zur Herstellung eines Kartenkörpers. Unter Karten- körper wird dabei sowohl ein vollständiger Kartenkörper wie auch eine Kar- tenkörperschicht bzw. eine Folienstruktur verstanden, die erst in Verbindung mit weiteren Schichten zu einem fertigen Kartenkörper wird. Der Kartenkörper dient seinerseits beispielsweise zur Herstellung eines tragbaren Datenträgers im Kreditkartenformat. Dazu werden in der Regel weitere Bearbei- tungsschritte an einzelnen Kartenkörperschichten und/ oder am fertigen Kartenkörper vorgenommen. Beispielsweise kann in oder auf einer Kartenkör- perschicht vor dem Verbinden mit weiteren Kartenkörperschichten eine Transponderanordnung ausgebildet oder der fertige Kartenkörper mit einer optischen Individualisierung versehen werden. Kartenkörper können zudem in verschiedensten Geometrien für eine Vielzahl anderer Zwecke hergestellt werden, etwa zur Nutzung als Datenseite in einem Paßbuch, zur Verwendung als Token für Authentisierungen oder zum Einbau in einen solchen Token oder zur Herstellung einer Speicherkarte für tragbare elektronische Geräte.

Im einfachsten, in Fig. 1 angedeuteten Fall ist der Kartenkörper einlagig aufgebaut und besteht nur aus einer einzelnen Folie 2. Diese Folie 2 wird in einem Coextrusionsverfahren hergestellt, bei dem mehrere, aus verschiedenen Extrudern stammende Schmelzeströme in einer Mehrschichtdüse zusam- mengeführt werden, so dass in der entstehenden Folie 2 verschiedene Flächenbereiche aus den unterschiedlichen Schmelzeströmen gebildet werden. Die Schmelzeströme unterscheiden sich dabei in ihren Materialeigenschaften. In der Ausführungsform gemäß Fig. 1 wird durch die Mehrschichtdüse eine Folie 2 mit einer Mehrzahl von Flächenbereichen in Form von alternierenden Längsstreifen 2a und 2b gebildet, wobei die Streifen 2a und 2b jeweils zu dem gleichen Schmelzestrom eines entsprechenden Extruders gehören. Der Schmelzestrom, aus dem sich die Streifen 2a ergeben, basiert dabei auf einem opaken Polymermaterial, was durch den gepunkteten Querschnitt in Fig. 1 und allen weiteren Figuren angedeutet ist. Zwischen zwei opaken Streifen 2a liegt ein Streifen 2b, der von einem Schmelzestrom aus transmittierenden, Polymer stammt; für das transmittierende Polymer wird nachfolgend für ein leichteres Verständnis teilweise einfach ein transparentes Material gesetzt, ohne daß damit transluzente Materialien ausgeschlossen werden sollen. Die Streifen 2a und 2b können, wie in Fig.2 angedeutet, gleichbreit sein oder unterschiedliche Breiten aufweisen. Bezüglich der geometrischen Größe der Breiten bestehen nur die durch die jeweils eingesetzte Extrusionsanlage gegebenen Grenzen. Für die Herstellung von Kartenkörpern im Kreditkartenformat liegen typische Streifenbreiten zwischen 3 und 70 mm, schmalere oder breitere Streifen sind aber ohne weiteres möglich. Die Dicke einer Folie 2 beträgt typischerweise 30 bis 900 μπ\. Anstelle eines opaken und eines transmittierenden Materiales können auch auf andere Weise voneinander verschiedene Polymermaterialen eingesetzt werden, etwa Materialien in verschiedenen Farben oder zwei unterschiedlich transmittierende Materialen oder ein Material mit einem Zusatzstoff und ein an gleiches Material ohne Zusatzstoff.

Fig. 4 zeigt schematisiert eine entsprechende Coextrusionsanordnung zur Bildung des Kartenkörpers gemäß Fig. 1. Durch den Extruder EX1 wird ein Schmelzestrom zur Bildung der transparenten Streifen 2b erzeugt, wie durch eine entsprechende Linie LI angedeutet ist. Ferner wird durch den Extruder EX2 ein Schmelzestrom zur Bildung der opaken Streifen 2a generiert, was durch entsprechende Linien L2 und L3 angedeutet ist. Die Bildung der an- einander liegenden Streifen erfolgt mit Hilfe einer (nicht gezeigten) Mehrschichtdüse mit entsprechenden Düsenöffnungen und Zuführungen für die Schmelzeströme zur Bildung der benachbarten Streifen 2a bzw. 2b. Aus Ü- bersichtlichkeitsgründen sind in Fig. 4 nur drei benachbarte Streifen 2 gezeigt, wobei durch mehrfache Wiederholungen von sich abwechselnden be- nachbarten Streifen 2a und 2b der Folienquerschnitt gemäß Fig. 1 erzeugt wird.

Coextrusionsverfahren sind im allgemeinen bekannt, weshalb hier auf eine detaillierte Beschreibung solcher Verfahren und entsprechender Parallel- mehr düsen-Extrusions Vorrichtungen zur Durchführung solcher Verfahren verzichtet wird. Nichtsdestotrotz ist die Verwendung von Coextrusionsverfahren zur Erzeugung von Flächenbereiche mit unterschiedlichen Materialeigenschaften aufweisenden Folien für Kartenkörper bisher nicht bekannt. Die Coextrusion findet vorzugsweise bei der Temperatur der Schmelzeströ- me von ca. 250 °C statt. Hierdurch entsteht eine homogene Folie ohne erkennbare mechanische Schwachstellen bzw. Sollbruchstellen.

Fig. 2 zeigt eine zweite Ausfuhrungsform eines Kartenkörpers 101, der unter Verwendung einer coextrudierten Folie 2 in drei Lagen aufgebaut wurde. Der Kartenkörper 101 weist analog zu Fig. 1 eine erste Lage einer coextrudierten Folie 2 auf, welche auf die gleiche Art und Weise wie die Folie der Fig. 1 hergestellt sein kann. Im Unterschied zu dem Kartenkörper 1 der Fig. 1 sind nunmehr noch zwei weitere Lagen Folien 3 oder 4 oberhalb der Folie 2 angeordnet, wobei die Folien 3 und 4 in der Ausführungsform der Fig. 2 transparent sind und vollflächig aus dem gleichen Polymermaterial bestehen. Die Folien 3 und 4 werden vorzugsweise ebenfalls durch Extrusion hergestellt, bevorzugt durch gemeinsame Extrusion mit der Folie 2. Alternativ können die Folien 3 und 4 auch separat gefertigt und anschließend auf die Folie 2 auflaminiert werden. Die Verwendung von weiteren Folien 3 und 4 erhöht die Stabilität des Kartenkörpers 101. Die einzelnen Folien 3, 4 können darüberhinaus unterschiedliche Rezepturbestandteile enthalten, z.B. Laseradditive, Sicherheitsmerkmale, optische Merkmale und dergleichen. Die Folienstruktur gemäß Fig. 2 wird bevorzugt in einem einzelnen Coextru- sionsschritt mit einer entsprechend ausgestalteten und angesteuerten Mehrschichtdüse gebildet. Eine entsprechende Coextrusionsanordnung für die Durchführung einer solchen Coextrusion ist schematisiert in Fig. 5 angedeutet. Es werden nunmehr drei Extruder EX1, EX2 und EX3 verwendet. Der Extruder EX1 erzeugt den Schmelzestrom der obersten Schicht 4 sowie die Schmelzeströme der transparenten Streifen 2b, wie durch Linien LI' und L2' angedeutet ist. Durch den Extruder EX2 wird der Schmelzestrom für die mittlere transparente Folie 3 generiert (Linie L3'). Demgegenüber erzeugt der Extruder EX3 den opaken Schmelzestrom der entsprechenden opaken Strei- fen 2a, wie durch Linien L4' und L5' wiedergegeben ist. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind nur drei der Streifen der Folie 2 wiedergegeben. Die Bildung des Schmelzestroms für die oberste Folie 4 gemäß der Linie LI' ist optional und kann gegebenenfalls weggelassen werden, wodurch nur eine einzelne zusätzliche Folie 3 auf der Folie 2 ausgebildet wird. Gemäß Fig. 5 wird ein Coextrusionsverfahren realisiert, welches unterschiedliche Schmelzeströme nicht nur flächig in horizontaler Richtung, sondern auch in Richtung der Dicke des Schichtaufbaus erzeugt. Die Coextrusion umf asst somit auch die gleichzeitige Erzeugung mehrerer unterschiedlicher Folienschichten. Mittels der in Fig. 2 veranschaulichten Folienstruktur lassen sich besonders ein- fach Kartenkörper 101 herstellen, die einen oder mehrere von einem Rand zum anderen Rand reichende transparente Streifen aufweisen. Die transparenten Streifen können dabei ohne weiteres auch an den Rändern des Kartenkörpers 101 liegen. Zum Aufbau eines derartigen Kartenkörpers 101 kann in einfacher Weise die in Fig. 2 dargestellte Folienstruktur ein- oder beidseitig mit weiteren transparenten Schichten belegt werden, so daß die vorgegeben Stärke erreicht wird. Alternativ können mehrere gleichartige Folienstrukturen wie in Fig. 2 dargestellt übereinander gelegt werden. Fig. 3 zeigt in Querschnittsansicht eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kartenkörpers. Der Kartenkörper 201 der Fig. 3 ist dabei wiederum als mehrlagige Folienstruktur aufgebaut und entspricht im wesentlichen dem Kartenkörper 101 der Fig. 2. Die opaken und transmittieren- den Streifen 2a, 2b besitzen nun jedoch variierende Breiten. Desweiteren ist die Folie 2 mit den Streifen 2a und 2b zwischen den beiden vollflächig transparenten Folien 3 und 4 angeordnet. Auch bei diesem Aufbau wird eine erhöhte mechanische Stabilität des Kartenkörpers erreicht. Analog zu Fig. 2 können die Folien 3 und 4 separat, insbesondere durch Extrusion, gefertigt werden und anschließend auf die coextrudierte Folie 2 auflaminiert werden.

Bevorzugt wird die Folienstruktur gemäß Fig. 3 wiederum in einem einzelnen Coextrusionsschritt erzeugt. Eine hierfür vorgesehene Extrusionsanord- nung ist schematisiert in den Fig. 6a und 6b wiedergegeben. Die Anordnung der Fig. 6a entspricht größtenteils der Anordnung gemäß Fig. 5. Über einen Extruder EXl wird der Schmelzestrom zur Bildung der oberen Folienschicht 4 und der transparenten Streifen 2b der Folie 2 erzeugt, wie durch Linien LI" und L2" angedeutet ist. Der Extruder EX2 generiert den Schmelzestrom der opaken Schichten 2a der Folie 2 (Linien L3" und L4"). Im Unterschied zur Anordnung der Fig. 5 wird nunmehr durch den Extruder EX3 ein unterer Schmelzestrom unter der Folie 2 zur Bildung der Folie 3 erzeugt, wie durch die Linie L5' angedeutet ist. Die Erzeugung der unterschiedlichen Folienbereiche in vertikaler sowie in horizontaler Richtung erfolgt dabei wiederum durch eine entsprechend ausgestaltete und angesteuerte Mehrschichtdüse mit einer Vielzahl von Düsenöffnungen. Die in Fig. 6b gezeigte Anordnung unterscheidet sich von Fig. 6a, indem der vom Extruder EX1 gelieferte Schmelzestrom nun zur Erzeugung der Folienschichten 3 und 4 dient, wie durch L2" angedeutet, und der vom Extruder EX3 gelieferte Schmelzestrom zur Erzeugung der transparenten Streifen 2b, wie durch L5" angedeutet.

Kartenkörper, die mit nach dem oben beschriebenen Verfahren erzeugten Folien gemäß Fig. 1 bis Fig. 3 hergestellt werden, weisen typische Dicken von 680 μπι bis 840 μπι auf, wobei je nach Anwendungsfall dickere oder dünnere Folien gewählt werden können und sich die Dicken der jeweiligen Folienschichten in einem Kartenkörper auch voneinander unterscheiden können.

Mittels der in Fig. 1 bis Fig. 3 veranschaulichten Folien bzw. Folienstrukturen, lassen sich besonders einfach Kartenkörper 1, 101, 201 herstellen, die einen oder mehrere von einem Seitenrand zu einem gegenüberliegenden Seitenrand reichenden transparente Streifen 2b aufweisen; ein so ausgeführter Kartenkörper ist in Aufsicht in Fig. 8b veranschaulicht. Die transparenten Streifen 2a können dabei ohne weiteres insbesondere auch an den Rändern des Kartenkörpers 101, 201 liegen. Der transparente Streifen kann auch sehr schmal nach dem Vorbild von Banknoten als schmaler Sicherheitsstrei- f ensausgef ührt sein und mit zusätzlichem Sicherheitsmerkmalen versehen sein. Zum Aufbau eines derartigen Kartenkörpers 101, 201 kann in einfacher Weise eine in Fig. 1 bis Fig. 3 dargestellte Folienstrukturein- oder beidseitig mit weiteren transparenten Schichten belegt werden, so daß die vorgegebene Stärke erreicht wird. Alternativ können mehrere gleichartige Folienstruktu- ren wie in Fig. 1 bis Fig. 3 dargestellt übereinander gelegt werden. Ferner kann selbstverständlich einfach eine Monof olie in der Stärke der der fertigen Karte mit der gewünschten Streifenanordnung hergestellt werden.

Durch die Verwendung von erfindungsgemäß basierend auf Coextrusion hergestellten Kartenkörperfolien können auf einfache Weise verschiedene Varianten von unterschiedlich ausgestalteten Kartenkörpern gebildet werden. Insbesondere können mit entsprechenden Zusätzen in den einzelnen unterschiedlichen Schmelzeströmen der Extruder verschiedene lokal begrenzte Effekte in den Kartenkörpern erzeugt werden, wie z.B. Lichteffekte, Colourshift-Effekte und dergleichen. Weitere Lichteffekte können durch entsprechende Bedrückung der Folien erreicht werden. Die einzelnen Materialien, aus denen die Streifen 2a, 2b der Folie 2 gemäß Fig. 1 bis Fig. 3 bestehen, können auf dem gleichen Basismaterial beruhen, wobei jedoch unterschiedliche Additive für Streifen 2a und 2b hinzugefügt sind. Ebenso können vollkommen unterschiedliche Polymermaterialien für die einzelnen Streifen 2a und 2b verwendet werden. Auch die Folien 3 und 4 gemäß Fig. 2 und Fig. 3 können gegebenenfalls aus unterschiedlichen Materialien bzw. aus Materialien mit verschiedenen Additiven bestehen.

Mithilfe des erfindungsgemäßen Coextrusionsverfahren können beispielsweise Kartenkörper für ein elektronisches Passdokument hergestellt werden. Dabei ist der Kartenkörper aus einem Material gebildet, welches im Nahtbereich des Passes flexibel ist, um hierdurch ein gutes Umblättern des Passdokuments zu gewährleisten. Demgegenüber wird der Bereich des Kartenkörpers, auf dem sich die personenbezogenen Daten des Passes befinden, durch ein Material gebildet, welches eine gewisse Steifigkeit aufweist, um hierdurch die Stabilität des Dokuments zu erhöhen. Ebenso können bei Karten mit Biegeachsen mit Hilfe von Coextrusion die Bereiche entlang der Biege- achse aus strapazierfähigerem Material hergestellt werden als die anderen Bereiche. Diejenigen Materialbereiche, welche nicht entlang der Biegeachse liegen und somit eine geringere Beständigkeit aufweisen müssen, können aus preisgünstigerem, weniger stabilem Material hergestellt sein. Auf diese Weise werden die Kosten bei der Herstellung des Kartenkörpers verringert.

Wie oben dargelegt, können die einzelnen Streifen 2a bzw. 2b der Folie 2 gemäß Fig. 1 bis 3 aus dem gleichen Polymerbasismaterial mit unterschiedlichen Zusatzstoffen gebildet sein. Beispielsweise können für die opaken Be- reiche 2a entsprechende Farbstoffe hinzugesetzt werden. Ebenso können die transparenten Bereiche 2b nicht komplett transparent, sondern lediglich teilweise transmittierend, d.h. transluzent, ausgestaltet sein, wobei diese Bereiche gegebenenfalls auch eingefärbt bzw. pigmentiert sein können. Ebenso können die einzelnen Streifen polarisierende Eigenschaften aufweisen. Ge- gebenenfalls können die Streifen 2a und 2b auch aus unterschiedlichen Po- lymermaterialien bestehen. Besonders bevorzugt kommen als Kunststoffmaterialien für die einzelnen Streifen der Folie 2 bzw. auch für die Folien 3 und 4 folgende Kunststoffe alleine oder in Kombination in Betracht: Polycarbo- nat, PET, PETG, TPE, TPU, Polyolefine, PA, PVC und ABS.

Weitere Effekte lassen sich dadurch erzielen, dass die entsprechenden Übergänge zwischen den unterschiedlichen Materialien je nach Anwendungsfall geeignet ausgestaltet werden, z.B. fließend oder scharf. Die Folien 3 und 4 gemäß den Ausführungsformen der Fig. 2 und Fig. 3 können gegebenenfalls eingefärbt sein, um so z.B. transluzente Anwendungen zu kreieren oder farbige Abstufungen im Durchlicht zu erzeugen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Kartenkörper aus einer Mehrzahl von coextrudierten Folienstrukturen mit unterschiedlichen Flächenbereichen aufgebaut. Dies ist in der Ausführungsform gemäß Fig. 7 angedeutet, wobei in diesem Beispiel zwei gleichartige coextrudierte Folienstrukturen mit abwechselnd opaken und transparenten Streifen 2a, 2b übereinander angeordnet sind. Die einzelnen coextrudierten Folienstrukturen entsprechen dabei im Aufbau einer coextrudierten Folienstruktur gemäß den Fig. 1 bis 3. Durch Versatz bzw. Verdrehung der Folienstrukturen zueinander lassen sich Kartenkörper mit transparenten Fenstern erzeugen. Gemäß Fig. 7 entstehen solche transparenten Fenster 6 dadurch, dass die Streifen der unteren Folienstruktur um 90° gegenüber den Streifen der oberen Folienstruktur verdreht sind. In den Überlappungsbereichen zwischen den transparenten Streifen 2b der unteren und der oberen Folienstruktur ist der Gesamtaufbau transparent und es entstehen Fenster. Das Aufbauprinzip ist nicht auf zwei Folienstrukturen oder eine orthogonale Ausrichtung der übereinander plazierten Folienstrukturen beschränkt. Vielmehr können mehr als zwei Folienstrukturen übereinander aufgebracht werden, wobei die Breite der transparenten Streifen 2b von Folie zu Folie variieren kann. Durch geeignete Übereinanderlage mehrerer Folienstrukturen läßt sich dabei ein Kartenkörper mit Bereichen unterschiedlicher Opazität schaffen. Beispielsweise kann ein Fenster, d.h. ein transparenter Bereich, erzeugt wer- den, der von halbtransparenten Bereichen flankiert ist. Auch lassen sich durch geeignetes Übereinanderlegen von halbtransparenten farbigen Folienstrukturen unterschiedliche Abstufungen der Farbe erzeugen.

Fig. 10 zeigt einen Kartenkörper 501, der durch orthogonales Übereinander- legen zweier Folienstrukturen mit unterschiedlich breiten Streifen 2a, 2b aufgebaut wurde, wobei die Opazität der beiden opaken Streifen nicht gleich sein muss. Der entstandene Kartenkörper 501 besitzt einen Fenster bereich 6, in dem sich die transmittierenden Streifen 2b der Folienstrukturen überlagern, vier Bereiche 7 mit der größten Opazität, in denen sich jeweils opake Streifen überlagern, zwei Bereiche 8 mit mittelgroßer Opazität, in denen sich jeweils ein transmittierender Streifen 2b und ein höher opaker Streifen 2a überlagern, sowie zwei Bereiche 9 mit kleiner Opazität, in denen sich jeweils ein transmittierender Streifen 2b und ein niedrig opaker Streifen 2a überlagern.

Der Aufbau eines Kartenkörpers oder einer Teilschicht eines Kartenkörpers aus einer Folienstruktur kann dabei anstelle aus mehreren separaten Folienstrukturen auch aus einer einzelnen zusammenhängenden Folienstruktur erfolgen, die übereinandergefaltet wird. Beispielsweise könnte der in Fig. 7 gezeigte Aufbau durch Falten einer einzigen langgestreckten Folienstruktur erfolgen.

Die Folienstrukturen können vor dem Verbinden zu einem Kartenkörper einzeln mit gleichartigen oder individuellen graphischen Elementen versehen werden. Beispielsweise kann auf eine oder mehrere Folienstrukturen ein Designdruck und/ oder alphanumerische Zeichen aufgebracht werden. Diese können in allen Folienstrukturen übereinstimmend oder auch unterschiedlich sein. Zeichen und Druck können so gestaltet sein, daß sich durch Übereinanderlegen mehrere bedruckter Folienstrukturen ein besonderer Effekt ergibt. Desweiteren können die Folienstrukturen einzeln oder alle mit physikalisch wirkenden Merkmalen ausgestattet sein, wobei wiederum vorgesehen sein kann, daß erst die Übereinanderlage zu einem beabsichtigten Effekt führt.

Beispielsweise lassen sich so durch passergenaue Übereinanderlage von zwei oder mehr Folienstrukturen, die jeweils einen Teil oder eine Teilfarbe eines graphischen Elementes zeigen, sehr einfach ein Registereffekt erzeugen, der ein graphisches Element zeigt, das nur im Durchlicht oder nur im Auflicht von einer bestimmten Seite aus vollständig erkennbar ist.

In einer anderen, in Fig. 11 angedeuteten Ausführungsform wurde eine in- nen im Kartenkörper liegende transparente Folienstruktur, bei der es sich auch um eine Folienstruktur gemäß den Fig. 2 oder Fig. 3 handeln kann, mit alphanumerischen Zeichen in Form eines Schriftzuges versehen und anschließend mit einer oder mehreren coextrudierten Folienstrukturen gemäß Fig. 1 bis Fig. 3 verbunden, so daß ein Fenster 6 entsteht. Die nicht transmit- tier enden Bereiche der coextrudierten Folienstruktur sind dabei halbtransparent oder zumindest im Gegenlicht durchscheinend. Der Schriftzug 12 ist so plaziert, daß er teilweise in dem Fenster 6 und teilweise in dem nicht transparenten Bereich des Kartenkörpers liegt. Er wird dabei über den Rand des Fensters 6 hinweg ohne jede Unterbrechung fortgesetzt und eignet sich da- mit als leicht herstellbares Echtheitsmerkmal.

In einer weiteren Ausführungsform wird der Kern eines Kartenkörpers mittels einer coextrudierten Folienstruktur gemäß Fig. 8a gebildet und dieser beidseitig mit zwei opaken Deckfolien abgedeckt. Es entsteht so ein Karten- körper, der an zumindest an zwei Längsseiten eine deutlich erkennbare Farbbzw. Materialstruktur zeigt, ohne daß hierzu eine besondere Einfärbung oder Bearbeitung der Kartenkörperseitenränder erforderlich ist. Ebenso läßt sich leicht ein Fenster 6 herstellen, dessen Innenrahmen eine Streifenfärbung zeigt. Ein transparenter Streifen 2b kann dabei dazu genutzt werden, von der Seite eines Kartenkörpers eingeleitetes Licht zu einem Fenster oder auch zur gegenüberliegenden Seite zu leiten.

Gegebenenfalls kann die Oberfläche des Kartenkörpers in Teilbereichen bedruckt sein. Fig. 8a zeigt den Aufbau eines Kartenkörpers 301 mit einer Be- druckung. Der Kartenkörper 301 umfasst eine Mehrzahl von (nicht einzeln gezeigten) Folienstruktur mit übereinander liegenden opaken und transparenten Bereichen. Es entstehen hierdurch sich durch die Gesamtdicke des Kartenkörpers 301 erstreckende opake Streifen 2a sowie sich durch die Ge- samtdicke des Kartenkörpers erstreckende Fenster 6, die durch transparente Streifen 2b gebildet sind. Der Kartenkörper 301 ist mit einem Druck 11 versehen, der in der Ausführungsform der Fig. 8 im opaken Bereich 2a aufgebracht ist. Der Druck 11 kann gegebenenfalls auch derart ausgestaltet sein, dass er nur im transparenten bzw. im transparenten und opaken Bereich des Kartenkörpers 301 liegt. Insbesondere kann die Bedruckung so ausgestaltet sein, dass sich entsprechende Fensterbereiche von vorbestimmter Größe auf den transparenten Streifen ergeben. Fig.8b zeigt einen Kartenkörper mit einem sich von einer Seitenkante zu einer gegenüberliegenden Seitenkante erstreckenden streifenartigen Fenster 6.

Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kartenkörpers 401, bei dem zu einer Oberseite hin Fensterbereiche 60 ausgebildet sind, welche sich nur teilweise in den Kartenkörper hinein und nicht durch diesen hindurch erstrecken. Solche nichtdurchgängigen, gefangenen Fens- terbereiche 60 sind insbesondere von Vorteil, wenn ein Kartenkörper 401 später mit einem Linsenraster, wie einem MLI (Multiple Laser Image) oder einem CLI (Changeable Laser Image) versehen werden soll. Da die Ausbildung von MLI oder CLI-Strukturen eine den gewünschten Strukturradien entsprechende Mindeststärke an zugrundeliegendem, transparentem Mate- rial voraussetzt, kann durch die Ausbildung von Fenstern 60, wie in Fig. 9 gezeigt, eine größere Schichtdicke für die Aufnahme eines MLI oder eines CLI bereitgestellt werden als das der Fall ist, wenn für das MLI/ CLI wie üblich nur eine dünne transparente Deckfolie zur Verfügung steht. Das erlaubt wiederum die Ausgestaltung eines MLIs bzw. CLIs mit größeren Linsenra- dien, wodurch die Herstellung der MLIs bzw. CLIs vereinfacht wird. Ein Kartenkörper wie in Fig. 9 gezeigt kann beispielsweise durch einen mehrschichtigen Aufbau gemäß Fig. 7 erzeugt werden. Die Generierung unterschiedlich großer Fensterbereiche 60 kann dabei beispielsweise durch eine Variation der Breite der transparenten bzw. opaken Streifen der Folienstruktur erreicht werden.

Wie sich aus den obigen Ausführungen ergibt, können durch die Verwendung von coextrudierten Folienstrukturen für Kartenkörper viele unter- schiedliche Varianten von tragbaren Datenträgern mit entsprechenden Eigenschaften im Hinblick auf Optik und Materialbeschaffenheit auf einfache Weise realisiert werden.




 
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