TZIOVARAS GEORGIOS (DE)
YESILDAG CENGIZ (DE)
TRÖLENBERG STEFAN (DE)
FISCHER JÖRG (DE)
PEINZE FRANZISKA (DE)
BAYER MATERIALSCIENCE AG (DE)
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WO2006079224A1 | 2006-08-03 |
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H. SCHNELL: "Polymer Reviews", vol. IX, 1964, INTERSCIENCE PUBL., article "Chemistry and Physics of Polycarbonates", pages: 33
Datenblatt (1) zur Einbindung in ein vorzugsweise buchförmiges Sicherheits- und/oder Wertdokument, wobei das Datenblatt (1) aus zumindest zwei gestapelt angeordneten Lagen (2, 3) aus einem organischen Polymerwerkstoff gebildet ist, wobei zumindest in einem Teilbereich zwischen den Lagen (2, 3) sowie außerhalb der Lagen (2, 3), eine Lasche (4) bildend, ein Textil (5) angeordnet ist, und wobei das Textil (5) zumindest im Bereich zwischen den Lagen (2, 3) zumindest teilweise mit einem organischen Binder (6) ein- oder beidseitig beschichtet und/oder durchtränkt und mit den beiden Lagen (2, 3) mittels des Binders (6) Stoffschlüssig verbunden ist. Datenblatt (1) nach Anspruch 1, wobei der organische Polymerwerkstoff ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus PC (Polycarbonat , insbesondere Bisphenol A Polycarbonat) , PET (Polyethylenglykolterephthalat) , PMMA (Polymethylmethacrylat) , TPU (Thermoplastische Polyurethan Elastomere) , PE (Polyethylen) , PP (Polypropylen) , PI (Polyimid oder Poly-trans- Isopren) , PVC (Polyvinylchlorid) , Polystyrol, Polyacrylate und Methacrylate, Vinylester, ABS und Copolymere solcher Polymere, Cycloolefin-Copolymere, Polysulfone, Polyester, PET, PEN, Polycarbonat/Polyester-Blends , z.B. PC/CoPET, Polycarbonat/Polycyclohexylmethanol- cyclohexandicarboxylat , insbesondere Polycarbonate oder Copolycarbonate auf Basis von Diphenolen, Poly- oder Copolyacrylate, Poly- oder Copolymethacrylate, Poly- oder Copolymere mit Styrol, thermoplastische Polyurethane, Polyolefine, Poly- oder Copolykondensate der Terephthalsäure oder Naphthalindicarbonsäure oder Mischungen aus diesen, besonders bevorzugt Polycarbonate oder Copolycarbonate auf Basis von Diphenolen, Poly- oder Copolyacrylate, Poly- oder Copolymethacrylate, Poly- oder Copolykondensate der Terephthalsäure oder Naphthalindicarbonsäure oder Mischungen aus diesen. Datenblatt (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der organische Binder (6) ein Polycarbonatderivat ist, insbesondere auf Basis Bisphenol A, vorzugsweise auf Basis eines geminal disubstituierten Dihydroxydiphenyl -cycloalkans . Datenblatt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Textil (5) im Bereich zwischen den Lagen (2, 3) und oder außerhalb der Lagen (2, 3) teilweise mit dem organischen Binder (6) ein- oder beidseitig beschichtet und/oder durchtränkt ist, wobei mittels der teilweisen ein- oder beidseitigen Beschichtung und/oder Durchtränkung ein Muster gebildet ist, vorzugsweise durch Applikation des Binders (6) als Druckschicht auf das Textil und/oder auf eine innenliegende Seite einer Lage (2, 3) oder beide innenliegenden Seiten beider Lagen (2, 3) . Datenblatt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Binder (6) zusätzlich eine oder mehrere Substanzen oder Materialien aus der Gruppe bestehend aus Farbpigmente, Effektpigmente, optisch variable Pigmente, und Lumineszenzsubstanzen oder -pigmente enthält . Datenblatt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei in oder auf dem Textil (5) zumindest ein elektronischer Schaltkreis (7) mit daran angeschlossener Antenne (8) angeordnet ist. Datenblatt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei zumindest eine Lage (2, 3), vorzugsweise beide Lagen (2, 3), transparent oder opak sind. Datenblatt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Textil (5) ein Gewebe, Gewirke, Gestrick, Geflecht, Nähgewirke, Vliesstoff, Filz, flächiges Faselbündel, Fasernetzwerk oder flächige Faseranordnung ist. Datenblatt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Textil (5) aus transparenten oder opaken Fasern (9) gebildet ist. Datenblatt (1) nach Anspruch 9, wobei die Fasern (9) des Textils (5) im Wesentlichen gradlinig und parallel zueinander ausgerichtet sind und als Streifenlinsen bei der Betrachtung des Datenblattes (1) wirken, wodurch optische Effekte bezüglich eines in oder auf einer Lage (2, 3) angeordneten Druckbildes erzeugbar sind. Verfahren zur Herstellung eines Datenblattes (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei zwei Lagen (2, 3) aus einem organischen Polymerwerkstoff und ein Textil (5) bereit gestellt werden, wobei auf zumindest Teilbereiche einer Seite einer Lage (2, 3) oder beider Lagen (2, 3) und/oder auf Teilbereiche einer Seite oder beider Seiten des Textils (5) eine Beschichtung aus einem flüssigen ungehärteten Binder (6) aufgetragen, insbesondere aufgedruckt, wird, wobei die Lagen (2, 3) und das Textil (5) gestapelt zueinander und mit zueinander gewandten beschichteten Seiten angeordnet werden mit der Maßgabe, dass ein Teil des Textils (5) als Lasche (4) außerhalb der beiden Lagen (2, 3) hervorsteht, wobei dann die Lagen (2, 3) und das Textil (5) miteinander laminiert werden, und wobei der Binder (6) gehärtet bzw. vernetzt wird. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Lasche (4) mit Binder (6) versehen ist oder keinen Binder (6) aufweist . 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, wobei das Textil (5) nur in einem Teilbereich zwischen den Lagen (2, 3) angeordnet wird. Sicherheits und/oder Wertdokument enthaltend ein Datenblatt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Datenblatt (1) mittels der Lasche (4) in einem Buchrücken eingebunden, insbesondere eingenäht oder eingeklebt ist. |
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Datenblatt zur Einbindung in ein vorzugsweise buchförmiges Sicherheits- und/oder
Wertdokument, wobei das Datenblatt aus zumindest zwei gestapelt angeordneten Lagen aus einem organischen
Polymerwerkstoff gebildet ist und wobei zumindest in einem Teilbereich zwischen den Lagen sowie außerhalb der Lagen, eine Lasche bildend, ein Textil angeordnet ist. Die
Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur
Herstellung eines solchen Datenblattes sowie ein
Sicherheits- und/oder Wertdokument umfassend ein solches Datenblatt .
Hintergrund der Erfindung und Stand der Technik
Erfindungsgemäße Datenblätter sind typischerweise in buchförmigen Dokumenten enthalten. Im Rahmen der Erfindung umfasst der Begriff „Buchform" auch Hefte, die Seiten bzw. Blattzahl kann im Bereich von 1 bis 50, typischerweise von 5 bis 40, liegen. Dabei können diese Dokumente nur ein erfindungsgemäßes Datenblatt oder mehrere solcher
Datenblätter enthalten, welche in der Regel (aber nicht zwingend) zwischen zwei Buchdeckeln (hart oder flexibel) angeordnet sind. Zusammen mit dem Datenblatt können auch hiervon verschiedene weitere Datenblätter, beispielsweise
|Bestätigungskopie| auf Basis von Papierwerkstoffen, enthalten sein. Ein solches Dokument ist beispielsweise ein Reisepass, es sind aber auch beliebige andere Dokumente dieses Aufbaus umfasst .
Solche Datenblätter tragen typischerweise Informationen, zumindest teilweise individualisiert und/oder
personalisiert. Individualisiert bedeutet auf ein Dokument bezogen, z.B. eine Seriennummer. Personalisiert bedeutet auf den Dokumenteninhaber bezogen, z.B. Namen oder Bild. Des Weiteren können in einem solchen Datenblatt
Sicherheitsmerkmale integriert sein. Dafür kommen alle fachüblichen Sicherheitsmerkmale in Frage, welche
typischerweise bei Kunststofflaminaten als Datenblatt einsetzbar sind.
Ein solches buchförmiges Dokument mit der Nutzung eines textilen Gewebes als Lasche bzw. Scharnier ist bekannt aus der Literaturstelle WO2006/079224. Ein heftförmiges
Dokument mit textiler Kernschicht, aber mit aufwendiger thermoplastischer KunststoffSchicht ist aus der
Literaturstelle EP 1812244 bekannt. Ein Reisepass mit plastifizierter Datenseite und Verwendung eines
Vliesstreifens als Knick/Klappkante ist aus der
Literaturstelle EP 2116390 bekannt.
Beispielsweise aus der Literaturstelle EP 0688839 A2 sind aus anderen Zusammenhängen Polycarbonate auf Basis eines geminal disubstituierten Dihydroxy-diphenylcycloalkans per se bekannt. In diesem Stand der Technik werden solche Polycarbonate als Bindemittel von Siebdruckfarben eingesetzt. Dieser Literaturstelle sind auch Verfahren zur Herstellung solcher Polycarbonate entnehmbar. Solche Polycarbonate finden mittlerweile auch im Bereich der Sicherheits- und/oder Wertdokumente Anwendung, wozu beispielhaft auf die Literaturstelle mit der PCT- Anmeldenummer PCT/DE 2007/001751 verwiesen wird.
Nachteilig bei den insofern bekannten Sicherheitsund/oder Wertdokumenten ist eine unzureichende
Flexibilität der Lasche des Datenblattes, was ein
"Aufsperren" des Buches zur Folge hat. Des Weiteren ist z.B. bei TPU-Laschen eine potentielle
Delaminationsmöglichkeit der Passkarte zwischen TPU- Innenlage und PC Außenlagen vorhanden, die nur durch zusätzlichen Aufwand, beispielsweise BeSchichtungen oder Materialmodifizierung, vermindert werden kann. Bei
Gewebelaschenkonzepten zur Herstellung von Sicherheitsund/oder Wertdokumenten wird typischerweise ein
passkarten- bzw- datenblattfremdes Gewebematerial, z. B. Polyester verwendet. Um eine innige Verbindung von
Laschenmaterial und Polymerlagen des Datenblattes zu erreichen, müssen aufwendige Durchbrüche eingebracht werden, wie sie beispielsweise in der Literaturstelle WO 2006079224 beschrieben sind.
Technisches Problem der Erfindung Der Erfindung liegt daher das technische Problem zu
Grunde, ein Datenblatt anzugeben, welches einerseits eine Lasche mit hoher Flexibilität aufweist und so ein
„Aufsperren" des Dokumentes sicher vermeidet, und
andererseits eine sichere Verbindung aller Komponenten des Datenblattes, einschließlich der Lasche, miteinander bei einfacher Herstellbarkeit zu gewährleisten.
Grundzüge der Erfindung und bevorzugte Ausführungsformen Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung ein Datenblatt zur Einbindung in ein vorzugsweise buch- bzw. heftförmiges Sicherheits- und/oder Wertdokument, wobei das Datenblatt aus zumindest zwei gestapelt
angeordneten Lagen aus einem organischen Polymerwerkstoff gebildet ist, wobei zumindest in einem Teilbereich
zwischen den Lagen sowie außerhalb der Lagen, eine Lasche bildend, ein Textil angeordnet ist, und wobei das Textil zumindest im Bereich zwischen den Lagen zumindest
teilweise mit einem organischen Binder ein- oder
beidseitig beschichtet und/oder durchtränkt und mit den beiden Lagen mittels des Binders Stoffschlüssig verbunden ist .
Mit einem erfindungsgemäßen Datenblatt wird eine
hochflexible Lasche gewährleistet, welche im fertigen Dokument als Scharnierlasche dient und welche zudem besonders sicher mit den Lagen des Datenblattes verbunden ist. Ein erfindungsgemäßes Datenblatt ist auch
vergleichsweise einfach herstellbar. Das organische Polymer der Lagen kann grundsätzlich ein beliebiger im Bereich der Sicherheits-und/oder
Wertdokumente verwendeter Polymerwerkstoff sein. Beispiele hierfür sind: transparente, opake oder undurchsichtige Polymerwerkstoffe. Der organische Polymerwerkstoff der Lagen kann beispielsweise ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus PC (Polycarbonat , insbesondere Bisphenol A Polycarbonat) , PET (Polyethylenglykolterephthalat ) , PMMA (Polymethylmethacrylat) , TPU (Thermoplastische Polyurethan Elastomere) , PE (Polyethylen) , PP (Polypropylen) , PI
(Polyimid oder Poly-trans- Isopren) , PVC
(Polyvinylchlorid) , Polystyrol, Polyacrylate und
ethacrylate, Vinylester, ABS und Copolymere solcher
Polymere. Besonders bevorzugt ist die Verwendung von PC für die Lagen.
Als Kunststoffe für die Kunststofffolien kommen alle transparenten Thermoplaste in Frage: Polyacrylate,
Polymethacrylate (PMMA; Plexiglas ® Fa. Röhm) , Cycloolefin- Copolymere (COC; Topas ® Fa. Ticona; Zenoex ® Fa. Nippon Zeon; Apel ® Fa. Japan Synthetic Rubber) , Polysulfone
(Ultrason ® Fa. BASF; Udel ® Fa. Solvay), Polyester, wie z.B. PET oder PEN, Polycarbonat, Polycarbonat/Polyester- Blends, z.B. PC/CoPET,
Polycarbonat/Polycyclohexylmethanolcyclohexandicarboxylat (PCCD; Solix ® Fa. Sabic Innovative Plastics) ,
Polycarbonat/PBT (Xylex ® ) .
Bevorzugt im Rahmen der Erfindung handelt es sich bei dem oder den thermoplastischen Kunststoff (en) in den Schichten unabhängig voneinander um Polycarbonate oder Copolycarbonate auf Basis von Diphenolen, Poly- oder Copolyacrylate, Poly- oder Copolymethacrylate , Poly- oder Copolymere mit Styrol, thermoplastische Polyurethane, Polyolefine, Poly- oder Copolykondensate der
Terephthalsäure oder Naphthalindicarbonsäure oder
Mischungen aus diesen, bevorzugt um Polycarbonate oder Copolycarbonate auf Basis von Diphenolen, Poly- oder Copolyacrylate, Poly- oder Copolymethacrylate, Poly- oder Copolykondensate der Terephthalsäure oder
Naphthalindicarbonsäure oder Mischungen aus diesen.
Der organische Binder kann im Kern ein beliebiger Binder sein, welcher mit dem organischen Polymer der Lagen eine feste und dauerhafte Bindung eingeht, insbesondere beim Laminieren. Bevorzugt ist im Falle des Binders,
insbesondere bei Verwendung von PC als Werkstoff für die Lagen, ein Polycarbonatderivat , insbesondere auf Basis Bisphenol A, vorzugsweise auf Basis eines geminal
disubstituierten Dihydroxydiphenyl-cycloalkans . Im
Einzelnen kann der vorzugsweise als Polycarbonatderivat ausgebildete Binder funktionelle Carbonatstruktureinheiten der Formel (I) enthalten,
(i) worin R 1 und R 2 unabhängig voneinander Wasserstoff,
Halogen, bevorzugt Chlor oder Brom, d-C 8 -Alkyl, C 5 -C 6 - Cycloalkyl, C 6 - Ci 0 -Aryl, bevorzugt Phenyl, und C 7 - Ci 2 - Aralkyl, bevorzugt Phenyl- C x -C 4 -AIkyl, insbesondere Benzyl; m eine ganze Zahl von 4 bis 7, bevorzugt 4 oder 5; R 3 und R 4 für jedes X individuell wählbar, unabhängig voneinander Wasserstoff oder C ! -C 6 -Alkyl ; X Kohlenstoff und n eine ganze Zahl größer 20 bedeuten, mit der Massgabe, dass an mindestens einem Atom X, R 3 und R 4 gleichzeitig Alkyl bedeuten. Weiterhin bevorzugt ist es, wenn an 1 bis 2 Atomen X, insbesondere nur an einem Atom X, R 3 und R 4 gleichzeitig Alkyl sind. R 3 und R 4 können insbesondere Methyl sein. Die X-Atome in alpha-Stellung zu dem Diphenyl-substituierten C-Atom (Cl) können nicht dialkylsubstituiert sein. Die X- Atome in beta-Stellung zu Cl können mit Alkyl
disubstituiert sein. Bevorzugt ist m = 4 oder 5. Das
Polycarbonatderivat kann beispielsweise auf Basis von Monmeren, wie 4 , 4 " - (3 , 3 , 5-trimethylcyclohexan-l, 1- diyl) diphenol, 4,4'- (3 , 3-dimethylcyclohexan-l, 1- diyl) diphenol, oder 4,4'- (2,4,4-trimethylcyclopentan- 1, 1- diyl) diphenol gebildet sein.
Ein erfindungsgemäßer Binder kann beispielsweise gemäss der Literaturstelle DE 38 32 396.6 aus Diphenolen der Formel (Ia) hergestellt werden, deren Offenbarungsgehalt hiermit vollumfänglich in den Offenbarungsgehalt dieser Beschreibung aufgenommen wird. Es können sowohl ein Diphenol der Formel (Ia) unter
Bildung von Homopolycarbonaten als auch mehrere Diphenole der Formel (Ia) unter Bildung von Copolycarbonaten verwendet werden (Bedeutung von Resten, Gruppen und
Parametern, wie in Formel I) .
(Ia)
Ausserdem können die Diphenole der Formel (Ia) auch im Gemisch mit anderen Diphenolen, beispielsweise mit denen der Formel (Ib)
HO - Z - OH (Ib) , zur Herstellung von hochmolekularen, thermoplastischen, aromatischen Polycarbonatderivaten verwendet werden.
Geeignete andere Diphenole der Formel (Ib) sind solche, in denen Z ein aromatischer Rest mit 6 bis 30 C-Atomen ist, der einen oder mehrere aromatische Kerne enthalten kann, substituiert sein kann und aliphatische Reste oder andere cycloaliphatische Reste als die der Formel (Ia) oder
Heteroatome als Brückenglieder enthalten kann.
Beispiele der Diphenole der Formel (Ib) sind: Hydrochinon, Resorcin, Dihydroxydiphenyle, Bi- (hydroxyphenyl) -alkane, Bis- (hydroxyphenyl) -cycloalkane, Bis- (hydroxyphenyl) - sulfide, Bis- (hydroxyphenyl) -ether, Bis- (hydroxyphenyl) - ketone, Bis- (hydroxyphenyl) -sulfone, Bis- (hydroxyphenyl) - sulfoxide, alpha, alpha 1 -Bis- (hydroxyphenyl) - diisopropylbenzole sowie deren kernalkylierte und
kernhalogenierte Verbindungen. Diese und weitere geeignete Diphenole sind z.B. in den
Literaturstellen US-A 3 028 365, 2 999 835, 3 148 172, 3 275 601, 2 991 273, 3 271 367, 3 062 781, 2 970 131 und 2 999 846, in den Literaturstellen DE-A 1 570 703, 2 063 050, 2 063 052, 2 211 956, der Fr-A 1 561 518 und in der Monographie "H. Schnell, Chemistry and Physics of
Polycarbonates, Interscience Publishers, New York 1964", beschrieben, welche hiermit vollumfänglich in den
Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung aufgenommen werden . Bevorzugte andere Diphenole sind beispielsweise: 4,4'- Dihydroxydiphenyl , 2 , 2 -Bis- (4 -hydroxyphenyl) -propan, 2,4- Bis- (4 -hydroxyphenyl) -2-methylbutan, 1, 1-Bis- (4- hydroxyphenyl) -cyclohexan, alpha , alpha -Bis- (4- hydroxyphenyl) -p-diisopropylbenzol, 2 , 2-Bis- (3 -methyl-4 - hydroxyphenyl) -propan, 2,2-Bis- ( 3 -chlor-4-hydroxyphenyl) - propan, Bis- (3 , 5 -dimethyl-4 -hydroxyphenyl) -methan, 2,2- Bis- (3 , 5-dimethyl-4-hydroxyphenyl) -propan, Bis- (3,5- dimethyl-4 -hydroxyphenyl) -sulfon, 2, 4-Bis- (3, 5-dimethyl-4- hydroxyphenyl) -2-methylbutan, 1 , 1-Bis- (3 , 5-dimethyl-4- hydroxyphenyl) -cyclohexan, alpha , alpha -Bis- (3,5- dimethyl -4 -hydroxyphenyl) -p-diisopropylbenzol, 2,2-Bis- (3 , 5 -dichlor-4 -hydroxyphenyl) -propan und 2, 2-Bis- (3, 5- dibrom-4 -hydroxyphenyl) -propan.
Besonders bevorzugte Diphenole der Formel (Ib) sind beispielsweise: 2 , 2-Bis- (4 -hydroxyphenyl) -propan, 2,2-Bis- (3 , 5 -dimethyl-4 -hydroxyphenyl) -propan, 2,2-Bis- (3, 5- dichlor-4 -hydroxyphenyl) -propan, 2, 2-Bis- (3, 5-dibrom-4- hydroxyphenyl ) -propan und 1 , 1-Bis- ( -hydroxyphenyl) - cyclohexan. Insbesondere ist 2 , 2-Bis- (4 -hydroxyphenyl) - propan bevorzugt . Die anderen Diphenole können sowohl einzeln als auch im Gemisch eingesetzt werden. Das molare Verhältnis von Diphenolen der Formel (Ia) zu den gegebenenfalls mitzuverwendenden anderen Diphenolen der Formel (Ib) , soll zwischen 100 Mol-% (Ia) zu 0 Mol-% (Ib) und 2 Mol-% (Ia) zu 98 Mol-% (Ib) , vorzugsweise zwischen 100 Mol-% (Ia) zu 0 Mol-% (Ib) und 10 Mol-% (Ia) zu 90 Mol-% (Ib) und insbesondere zwischen 100 Mol-% (Ia) zu 0 Mol-% (Ib) und 30 Mol-% (Ia) zu 70 Mol-% (Ib) und ganz besonders zwischen 100 Mol-% (Ia) zu 0 Mol-% (Ib) und 50 Mol-% (Ia) zu 50 Mol-% (Ib) liegen.
Die hochmolekularen Polycarbonate aus den Diphenolen der Formel (Ia) , gegebenenfalls in Kombination mit anderen Diphenolen, können nach den bekannten Polycarbonat- Herstellungsverfahren hergestellt werden. Dabei können die verschiedenen Diphenole sowohl statistisch als auch blockweise miteinander verknüpft sein.
Die erfindungsgemäss eingesetzten Polycarbonatderivate können in an sich bekannter Weise verzweigt sein. Wenn die Verzweigung gewünscht wird, kann sich in bekannter Weise durch Einkondensieren geringer Mengen, vorzugsweise Mengen zwischen 0,05 und 2,0 Mol-% (bezogen auf eingesetzte
Diphenole) , an drei- oder mehr als dreifunktionellen
Verbindungen, insbesondere solchen mit drei oder mehr als drei phenolischen Hydroxylgruppen, erreicht werden. Einige Verzweiger mit drei oder mehr als drei phenolischen
Hydroxylgruppen sind: Phloroglucin, 4 , 6-Dimethyl-2 , 4 , 6- tri- (4 -hydroxyphenyl) -hepten-2, 4 , 6-Dimethyl-2 , 4 , 6 -tri- (4- hydroxypheny1 ) -heptan, 1,3, 5 -Tri- ( 4 -hydroxyphenyl) -benzol, 1,1, 1-Tri- (4 -hydroxyphenyl) -ethan, Tri- (4 -hydroxyphenyl) - phenylmethan, 2 , 2-Bis- [4 , 4 -bis- (4 -hydroxyphenyl) - cyclohexyl] -propan, 2, 4-Bis- (4 -hydroxyphenyl -isopropyl) - phenol, 2,6-is- (2 -hydroxy-5-methyl-benzyl) -4 -methylphenol , 2- (4 -hydroxyphenyl) -2- (2, 4 -dihydroxyphenyl) -propan, Hexa- [4- (4 -hydroxyphenyl- isopropyl) -phenyl] - orthoterephthalsäureester , Tetra- ( -hydroxyphenyl) -methan, Tetra- [4- ( -hydroxyphenyl -isopropyl) phenoxy] -methan und
1 , -Bis- [4 ' , 4 ' ' -dihydroxytriphenyl) -methyl] -benzol . Einige der sonstigen dreifunktioneilen Verbindungen sind 2,4- Dihydroxybenzoesäure, Trimesinsäure, Cyanurchlorid und 3 , 3-Bis- (3-methyl-4-hydroxyphenyl) -2-oxo-2, 3-dihydroindol . Als Kettenabbrecher zur an sich bekannten Regelung des Molekulargewichts der Polycarbonatderivate dienen
monofunktionelle Verbindungen in üblichen Konzentraten. Geeignete Verbindungen sind z.B. Phenol, tert.- Butylphenole oder andere Alkyl- substituierte Phenole. Zur Regelung des Molekulargewichts sind insbesondere kleine Mengen Phenole der Formel (Ic) geeignet
(Ic)
worin
R einen verzweigten C 8 - und/oder C 9 -Alkylrest darstellt.
Bevorzugt ist im Alkylrest R der Anteil an CH 3 -Protonen zwischen 47 und 89 % und der Anteil der CH- und CH 2 -
Protonen zwischen 53 und 11 %; ebenfalls bevorzugt ist R in o- und/oder p-Stellung zur OH-Gruppe, und besonders bevorzugt die obere Grenze des ortho-Anteils 20 %. Die Kettenabbrecher werden im allgemeinen in Mengen von 0,5 bis 10, bevorzugt 1,5 bis 8 Mol-%, bezogen auf eingesetzte Diphenole, eingesetzt.
Die Polycarbonatderivate können vorzugsweise nach dem Phasengrenzflächenverhalten (vgl. H. Schnell "Chemistry and Physics of Polycarbonates" , Polymer Reviews, Vol. IX, Seite 33ff., Interscience Publ . 1964) in an sich bekannter Weise hergestellt werden. Hierbei werden die Diphenole der Formel (Ia) in wässrig alkalischer Phase gelöst. Zur Herstellung von
Copolycarbonaten mit anderen Diphenolen werden Gemische von Diphenolen der Formel (Ia) und den anderen Diphenolen, beispielsweise denen der Formel (Ib) , eingesetzt. Zur Regulierung des Molekulargewichts können Kettenabbrecher z.B. der Formel (Ic) zugegeben werden. Dann wird in
Gegenwart einer inerten, vorzugsweise Polycarbonat
lösenden, organischen Phase mit Phosgen nach der Methode der Phasengrenzflächenkondensation umgesetzt. Die
Reaktionstemperatur liegt zwischen 0°C und 40°C.
Die gegebenenfalls mitverwendeten Verzweiger (bevorzugt 0,05 bis 2,0 Mol-%) können entweder mit den Diphenolen in der wässrig alkalischen Phase vorgelegt werden oder in dem organischen Lösungsmittel gelöst vor Phosgenierung
zugegeben werden. Neben den Diphenolen der Formel (Ia) und gegebenenfalls anderen Diphenolen (Ib) können auch deren Mono- und/oder Bis-chlorkohlensäureester mitverwendet werden, wobei diese in organischen Lösungsmitteln gelöst zugegeben werden. Die Menge an Kettenabbrechern sowie an Verzweigern richtet sich dann nach der molaren Menge von Diphenolat-Resten entsprechend Formel (Ia) und
gegebenenfalls Formel (Ib) ; bei Mitverwendung von
Chlorkohlensäureestern kann die Phosgenmenge in bekannter Weise entsprechend reduziert werden. Geeignete organische Lösungsmittel für die Kettenabbrecher sowie gegebenenfalls für die Verzweiger und die
Chlorkohlensäureester sind beispielsweise Methylenchlorid, Chlorbenzol, insbesondere Mischungen aus Methylenchlorid und Chlorbenzol. Gegebenenfalls können die verwendeten Kettenabbrecher und Verzweiger im gleichen Solvens gelöst werden .
Als organische Phase für die Phasengrenzflächenpoly- kondensation dient beispielsweise Methylenchlorid,
Chlorbenzol sowie Mischungen aus Methylenchlorid und
Chlorbenzol .
Als wässrige alkalische Phase dient beispielsweise NaOH- Lösung. Die Herstellung der Polycarbonatderivate nach dem Phasengrenzflächenverfahren kann in üblicher Weise durch Katalysatoren wie tertiäre Amine, insbesondere tertiäre aliphatische Amine wie Tributylamin oder Triethylamin katalysiert werden; die Katalysatoren können in Mengen von 0,05 bis 10 Mol-%, bezogen auf Mole an eingesetzten
Diphenolen, eingesetzt werden. Die Katalysatoren können vor Beginn der Phosgenierung oder während oder auch nach der Phosgenierung zugesetzt werden. Die Polycarbonatderivate können nach dem bekannten
Verfahren in homogener Phase, dem sogenannten
"Pyridinverfahren" sowie nach dem bekannten
Schmelzeumesterungsverfahren unter Verwendung von
beispielsweise Diphenylcarbonat anstelle von Phosgen hergestellt werden. Die Polycarbonatderivate können linear oder verzweigt sein, sie sind Homopolycarbonate oder Copolycarbonate auf Basis der Diphenole der Formel (Ia) . Durch die beliebige Komposition mit anderen Diphenolen, insbesondere mit denen der Formel (Ib) lassen sich die Polycarbonateigenschaften in günstiger Weise variieren. In solchen Copolycarbonaten sind die Diphenole der Formel (Ia) in Mengen von 100 Mol-% bis 2 Mol-%, vorzugsweise in Mengen von 100 Mol-% bis 10 Mol-% und insbesondere in
Mengen von 100 Mol-% bis 30 Mol-% und ganz besonders von 100 Mol-% bis 50 Mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge von 100 Mol-% an Diphenoleinheiten, in Polycarbonatderivaten enthalten.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Polycarbonatderivat ein Copolymer enthaltend, insbesondere bestehend aus, Monomereinheiten Ml auf Basis Bisphenol A sowie
Monomereinheiten M2 auf Basis des geminal disubstituierten Dihydroxydiphenylcycloalkans, vorzugsweise des 4,4'- (3 , 3 , 5- trimethylcyclohexan-1 , 1-diyl) diphenols, ist, wobei das Molverhältnis M2/M1 vorzugsweise größer als 0,5, insbesondere größer als 0,8, beispielsweise größer als 1,0 ist.
Ganz besonders bevorzugt ist eine flüssige Zubereitung enthaltend: A) 1 bis 40 Gew.-% eines erfindungsgemäß eingesetzten Polycarbonatderivates, und B) 50 bis 99 Gew. - % eines organischen Lösungsmittels oder
Lösungsmittelgemisches . Die eingesetzten organischen Lösungsmittel sind
vorzugsweise halogenfreie Lösungsmittel. In Frage kommen insbesondere aliphatische, cycloaliphatische, aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Mesitylen, 1, 2, 4 -Trimethylbenzol , Cumol und Solvent Naptha, Toluol, Xylol; Ester, wie
Methylacetat , Ethylacetat, Butylacetat,
Methoxypropylacetat , Ethyl - 3 -ethoxypropionat ,
Butylglycolacetat . Bevorzugt sind Mesitylen, 1,2,4- Trimethylbenzol, Cumol und Solvent Naptha, Toluol, Xylol, Essigsäuremethylester, Essigsäureethylester,
Methoxypropylacetat , Butylglycolacetat. Ethyl-3- ethoxypropionat . Ganz besonders bevorzugt sind: Mesitylen ( 1 , 3 , 5 -Trimethylbenzol) , 1 , 2 , 4 -Trimethylbenzol , Cumol (2- Phenylpropan) , Solvent Naptha, Ethyl-3-ethoxypropionat, Methoxypropylacetat und Butylglycolacetat.
Ein geeignetes Lösungsmittelgemisch umfasst beispielsweise LI) 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%,
insbesondere 2 bis 3 Gew.-%, Mesitylen, L2) 10 bis 50
Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 50 Gew.-%, insbesondere 20 bis 40 Gew.-%, l-Methoxy-2-propanolacetat , L3) 0 bis 20 Gew.- %, vorzugsweise 1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 7 bis 15 Gew.-%, 1, 2, 4 -Trimethylbenzol, L4) 10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 50 Gew.-%, insbesondere 20 bis 40 Gew.-%, Ethyl-3-ethoxypropionat , L5) 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 0,5 Gew.-%, Cumol, und L6) 0 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 40 Gew.-%, insbesondere 15 bis 25 Gew.-%, Solvent Naphtha, wobei die Summe der Komponenten LI bis L6 stets 100 Gew.-% ergibt. Anstelle von L2 und/oder L4 oder zusätzlich kann das Lösungsmittelgemisch auch L7) mit 10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 50 Gew.-%, insbesondere 20 bis 40 Gew.-%, Butylglykol-Acetat enthalten, wobei die Summe der verwendeten Komponenten LI bis L7 stets 100 Gew.-% ergibt.
Als organische Lösemittel bei der Zubereitung einer zum Beschichten einer Lage oder des Textils geeigneten
Binderlösung kommen neben den vorstehend im Zusammenhang mit dem Binder und dessen Herstellung beschriebenen
Lösungsmittel alle im Rahmen beispielsweise der
Drucktechnologie, insbesondere der Tintenstrahl- drucktechnologie, fachüblichen Lösungsmittel und
Lösungsmittelgemische in Frage. Aber auch der Einsatz von wäßrigen Dispersionen, welche weniger als 10 Gew.-% organische Lösemittel enthalten, ist möglich. Dann liegt der Binder mit seinen erfindungsgemäßen Komponenten als dispergierte filmbildende Partikel vor. Die Zubereitung kann, je nach Einsatzgebiet, als Lösung, Dispersion,
Emulsion oder Paste vorliegen. Die Einstellung einer geeigneten Viskosität kann der Fachmann nach Maßgabe der einzusetzenden Beschichtungstechnologie unschwer wählen und ausführen. Es können Farbmittel und/oder
Dispergieradditive, beispielsweise kommerziell erhältlich von den Firmen Evonik oder Byk, zugegeben sein.
Werden für Lagen und Binder die vorstehend beschriebenen Polycarbonate bzw. Polycarbonatderivate eingesetzt, so wird bei der Herstellung im Wege der Laminierung ein besonders stabiler und gegen Delaminieren gesicherter PC- Blockverbund erhalten. In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Textil im Bereich zwischen den Lagen und oder außerhalb der Lagen teilweise mit einem organischen Binder ein- oder
beidseitig beschichtet und/oder durchtränkt, wobei mittels der teilweisen ein- oder beidseitigen Beschichtung
und/oder Durchtränkung ein Muster gebildet ist,
vorzugsweise durch Applikation des Binders als
Druckschicht auf das Textil und/oder auf eine
innenliegende Seite einer Lage oder beide innenliegenden Seiten beider Lagen. Man erhält hierdurch beispielsweise bei transparenten oder opaken Lagen und Textil
letztendlich eine Art „Wasserzeichen", also ein in der Durchsicht erkennbares Muster, welches insofern als
Sicherheitsmerkmal dient. Im Rahmen dieser Ausführungsform können in dem Binder auch Lumineszenzstoffe und/oder - Partikel vorgesehen sein, welche beispielsweise bei UV- Anregung Licht im Sichtbaren emittieren. Hierfür kommen alle fachüblichen Lumineszenzstoffe bzw. -partikel in Frage. Wenn dann das Datenblatt mit UV beispielsweise hinterleuchtet wird, wird das „Wasserzeichen" sichtbar. Insofern braucht dann das Muster an sich nicht bei
Beleuchtung bzw. Durchleuchtung mit sichtbarem Licht erkannbar zu sein. Grundsätzlich kann der Binder zusätzlich eine oder mehrere Substanzen oder Materialien aus der Gruppe bestehend aus Farbpigmente, Effektpigmente, optisch variable Pigmente, und Lumineszenzpigmente enthalten. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist auf dem Gewebe bzw. zwischen Gewebe und einer Lage, in den Binder eingebettet, zumindest ein elektronischer
Schaltkreis mit daran angeschlossener Antenne angeordnet.
Das Textil kann ein Gewebe, Gewirke, Gestrick, Geflecht, Nähgewirke, Vliesstoff, Filz, flächiges Faselbündel, Fasernetzwerk oder flächige Faseranordnung sein. Als Materialien kommen beispielsweise Polyester, Polyamid, Baumwoll- oder Glasfasern in Frage. Vorzugsweise ist das Textil aus transparenten Fasern gebildet. In dieser Variante können die Fasern des Textils parallel zueinander ausgebildet sein und als
Streifenlinsen bei der Betrachtung des Datenblattes wirken, wodurch optische Effekte bezüglich eines in oder auf einer Lage angeordneten Druckbildes erzeugbar sind. Solche optischen Effekte umfassen Kippeffekte aus
verschiedenen Winkeln, 3D-Effekte, Moire-Effekte bzw.
Vergrößerungen oder Bewegungseffekte umfassen. Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Datenblattes, wobei zwei Lagen aus einem organischen Polymerwerkstoff und ein Textil bereit gestellt werden, wobei auf zumindest Teilbereiche einer Seite einer Lage oder beider Lagen und/oder auf
Teilbereiche einer Seite oder beider Seiten des Textils eine Beschichtung aus einer flüssigen ungehärteten
Binderzubereitung aufgetragen, insbesondere aufgedruckt, wird, wobei die Lagen und das Textil gestapelt zueinander und mit zueinander gewandten beschichteten Seiten
angeordnet werden mit der Maßgabe, dass ein Teil des
Textils als Lasche außerhalb der beiden Lagen hervorsteht, wobei dann die Lagen und das Textil miteinander laminiert werden, und wobei der Binder gehärtet bzw. vernetzt wird. Die Lasche kann dabei mit Binder versehen sein oder keinen Binder aufweisen. Das Textil kann nur in einem Teilbereich zwischen den Lagen angeordnet werden, oder in dem gesamten Bereich zwischen den Lagen.
Als Drucktechniken zur Applikation des Binders bzw. einer Zubereitung enthaltend den Binder kommen alle im Bereich der Sicherheits- und/oder Wertdokumente üblichen
Techniken, wie Siebdruck, Flexodruck, Offsetdruck,
Hochdruck, Tiefdruck, Lettersetdruck,
Thermosublimationsdruck, oder Tintenstrahldruck in Frage. Alternativ ist natürlich auch das Aufstreichen, -Rakeln, - Rollen, Stempeln, Gießverfahren, wie Filmgiessen,
Lackierverfahren, Tauchen, Walzen- oder
Rasterauftragsverfahren, Schleudern, Kalandrieren usw. möglich. Die Erfindung betrifft schließlich ein Sicherheits
und/oder Wertdokument enthaltend ein erfindungsgemäßes Datenblatt, wobei das Datenblatt mittels der Lasche in einem Buchrücken eingebunden, insbesondere eingenäht oder eingeklebt ist.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von nicht
limitierenden Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen Figur 1: ein erfindungsgemäßes Datenblatt mit
„Wasserzeichen" , Figur 2: ein erfindungsgemäßes Datenblatt mit
polymerhaltiger Lasche,
Figur 3: ein erfindungsgemäßes Datenblatt mit
elektronischem Schaltkreis und Antenne,
Figur 4: ein erfindungsgemäßes Datenblatt mit Textil in nur einem Teilbereich, Figur 5: ein erfindungsgemäßes Datenblatt mit
transparenten und als Streifenlinsen
angeordneten Textilfasern,
Beispiel 1: Herstellung von einsetzbaren
Polycarbonatderivaten
Beispiel 1.1: Herstellung eines ersten
Polycarbonatderivats
183,3 g (0,80 Mol) Bisphenol A (2, 2-Bis- (4-hydroxyphenyl) - propan, 61,1 g (0,20 Mol) 1 , 1-Bis- ( -hydroxyphenyl) -3 , 3 , 5- trimethylcyclohexan, 336,6 g (6 Mol KOH und 2700 g Wasser werden in einer Inertgas-Atmosphäre unter Rühren gelöst. Dann fügt man eine Lösung von 1,88 g Phenol in 2500 ml
Methylenchlorid zu. In die gut gerührte Lösung wurden bei pH 13 bis 14 und 21 bis 25°C 198 g (2 Mol) Phosgen
eingeleitet. Danach wird 1 ml Ethylpiperidin zugegeben und noch 45 Min. gerührt. Die bisphenolatfreie wässrige Phase wird abgetrennt, die organische Phase nach Ansäuern mit Phosphorsäure mit Wasser neutral gewaschen und vom
Lösungsmittel befreit.
Das Polycarbonatderivat zeigte eine relative
Lösungsviskosität von 1,255.
Beispiel 1.2: Herstellung eines zweiten
Polycarbonatderivats
Analog dem Beispiel 1.1 wurde eine Mischung aus 127,1 g (0,56 Mol) Bisphenol A und 137,7 g (0,44 Mol) l,l-Bis-(4- hydroxyphenyl) -3 , 3 , 5- trimethylcyclohexan zum Polycarbonat umgesetzt .
Das Polycarbonatderivat zeigte eine relative
Lösungsviskosität von 1,263.
Beispiel 1.3: Herstellung eines dritten
Polycarbonatderivats
Wie in Beispiel 1 wurde eine Mischung aus 149,0 g (0,65 Mol) Bisphenol A und 107,9 g (0,35 Mol) l,l-Bis-(4- hydroxyphenyl) -3 , 3 , 5-trimethylcyclohexan zum Polycarbonat umgesetzt .
Das Polycarbonatderivat zeigte eine relative
Lösungsviskosität von 1,263. Beispiel 2.1: Herstellung einer ersten erfindungsgemäß eingesetzten flüssigen Zubereitung
Als drucktechnisch aufbringbare flüssige Zubereitung wird die folgende Lösung hergestellt: 17,5 Gew. -Teile des Polycarbonats aus Beispiel 1.3, 82,5 Gew. -Teile des folgenden Lösungsmittel -Gemisches , bestehend aus:
Es wurde eine farblose, hochviskose Lösung mit einer
Lösungsviskosität bei 20 °C von 800m Pas erhalten.
Zu 92 Gew.-% dieser Lösung werden 8 Gew.-% einer
handelsüblichen Lösung einer Luminszenzsubstanz
(Floureszenz im Sichtbaren auf UV-Anregung) in Toluol (1,5 Gew.-% in Toluol) zugesetzt. Die Mischung wird
homogenisiert und ist damit verwendungsfähig.
Alternativ zu der vorstehenden Lösung des Polymers kann auch eine entsprechende Menge der Lösung APEC PUD 6581-9 (BayerMaterialScience) eingesetzt werden. Beispiel 2.2: Herstellung einer zweiten erfindungsgemäß eingesetzten flüssigen Zubereitung Die Zubereitung wird analog dem Beispiel 2.1 hergestellt, nur dass als Lumineszenzsubstanz 8 Gew.-% CD740 der Firma Honeywell eingesetzt werden.
Beispiel 2.3: Herstellung einer dritten erfindungsgemäß eingesetzten flüssigen Zubereitung
Die Zubereitung wird analog dem Beispiel 2.1 hergestellt, nur dass als Lumineszenzsubstanz 8 Gew.-% CD702 der Firma Honeywell eingesetzt werden.
Beispiel 2.4: Herstellung einer vierten erfindungsgemäß eingesetzten flüssigen Zubereitung
Die Herstellung erfolgt analog Beispiel 2.1, wobei jedoch die Lumineszenzsubstanz weggelassen wird.
Beispiel 3: Herstellung verschiedener Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Datenblattes
In der Figur 1, ebenso, wie in den weiteren Figuren, ist ein erfindungsgemäßes Datenblatt 1 bzw. sind dessen
Komponenten vor dem Laminieren dargestellt. Man erkennt in den Figuren zunächst zwei Lagen 2, 3 aus einem organischen Polymerwerkstoff, vorzugsweise aus transparentem PC. Die Lagen können aus mehreren Folien gebildet sein. Des
Weiteren können auf oder in einer Lage 2, 3 oder beiden Lagen 2, 3 Druckschichten 16 und/oder Sicherheitsmerkmale eingerichtet sein, welche der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt sind, außer in der Figur 5. Insofern kann eine Lage auch nur in Teilbereichen transparent sein. Grundsätzlich können die Lagen aber auch insgesamt
intransparent sein. Man erkennt weiterhin ein Textil 5, gebildet aus Fasern 9, beispielsweise aus Glasfasern oder Polyamidfasern. Schließlich ist ein Binder 6 erkennbar, welcher auf das Textil 5 aufgebracht ist und dieses durchtränken kann (aber nicht muss) . Der Binder 6 kann mittels einer Drucktechnologie auf das Textil 5
aufgebracht sein, durch einseitiges oder zweiseitiges Bedrucken, oder durch jede andere fachübliche
Beschichtungstechnologie . Schließlich erkennt man, dass außerhalb der Lagen 2, 3 das Textil 5 hervorsteht, wodurch eine Lasche 4 gebildet ist. Das fertige Datenblatt 1 entsteht durch Laminieren der dargestellten Komponenten in der dargestellten Anordung bzw. Stapelung derselben. Dabei kann der Binder 6 vor dem Laminieren getrocknet sein, dies ist aber nicht zwingend notwendig.
In dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 weist der Binder 6 Bereiche unterschiedlicher Druckdichte auf, nach Maßgabe eines dem Druckvorgang zu Grunde gelegten Musters. Wird nun der dargestellte Verbund der Komponenten (mit
getrocknetem Binder 6) mittels einer
Laminierungsvorrichtung 10 laminiert, so werden Binder 6 und beide Lagen 2, 3 Stoffschlüssig miteinander verbunden, wobei dann die Bereiche unterschiedlicher Druckdichten des Binders 6 in dem fertigen Datenblatt 1 als
„ Wasserzeichen"- uster im Durchlicht erkennbar sind. In diesem Ausführungsbeispiel kann die
Laminierungsvorrichtung 10 aus zwei ebenen Laminierblechen 11, 12 gebildet sein. Diese werden in fachüblicher Weise in einer Heiz -/Kühlpressen- Kombination unter Druck beheizt und abgekühlt.
Während in dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 die Lasche
4 nicht mit Binder versehen ist, ist in dem
Ausführungsbeispiel der Figur 2 ebenfalls mit Binder 6 versehen bzw. bedruckt. Für das Laminieren empfiehlt es sich dann, dass die Laminierbleche einander zugewandte Stufen 13, 14 aufweisen, welche einen Höhenausgleich im Bereich der Lasche 4 bewirken. Bei dieser Ausführungsform ist vorteilhaft, dass ein „Ausfransen" im Bereich der Lasche vermieden werden kann.
In dem Ausführungsbeispiel der Figur 3 sind auf dem Textil
5 und eingebettet in den Binder 6 ein elektronischer
Schaltkreis 7, beispielsweise ein Transponder, und eine damit elektrisch verbundene Antenne 8 eingerichtet. Diese Komponenten werden im Zuge des Laminierens in das
Datenblatt 1 integriert. Ansonsten entspricht diese
Ausführungsform jener der Figur 1.
Während in den bisher beschriebenen Ausführungsformen das Textil 5 das gesamte Datenblatt 1 durchspannte, zeigt die Figur 4 eine Ausführungsform, in welcher das Textil 5 in nur einem Teilbereich zwischen den Lagen 2, 3 angeordnet ist. In den textilfreien Bereichen zwischen den Lagen 2, 3 kann, muss aber nicht, dann eine Polymerfolie 15,
vorzugsweise aus PC, und mit der Dicke des Textils 5 eingelegt sein. So wird, beim fertig laminierten
Datenblatt 1 eine einheitliche Dicke gewährleistet.
Die Figur 5 schließlich zeigt eine Ausführungsform mit einem Textil 5, wobei die Fasern 9 transparent und
parallel zueinander, eine Streifenlinse bildend,
angeordnet sind. Das auf der Lage 2 angeordnete und unter dem Textil liegende Druckbild 16 unterliegt dann für einen Betrachter optischen Effekten.