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Patent Searching and Data


Title:
DECORATED LAMINATE MATERIAL AND METHOD FOR ITS PRODUCTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/001296
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a decorated laminate material having a ground substrate made of a wood-based material, such as wood fiber boards, and a coating made of paper impregnated with a hardened resin. This coating is bound to the ground substrate on the side that is meant to be seen. The material is characterized in that just one paper layer is bound to the visible side of the substrate. This paper layer is impregnated with at least one substantially hardened thermosetting resin, as well as having a printed decoration and a pigment filling of 0-25 % in relation to the total mass of the paper. Said paper layer is made of translucent or transparent paper and the colouring and/or the printed decoration is underlaid with the visual elements, structure and/or texture of the substrate used.

Inventors:
BECHTOLD WERNER (DE)
Application Number:
PCT/AT1998/000162
Publication Date:
January 14, 1999
Filing Date:
July 01, 1998
Export Citation:
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Assignee:
KAINDL M (AT)
BECHTOLD WERNER (DE)
International Classes:
B32B21/06; B44C5/04; D21H27/26; (IPC1-7): B44C5/04; B32B27/04
Foreign References:
DE1419139A11969-02-20
EP0054405A11982-06-23
US2977272A1961-03-28
DE1219211B1966-06-16
DE2136378A11972-02-03
US4140837A1979-02-20
Attorney, Agent or Firm:
Wildhack, Helmut (Wien, AT)
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Claims:
Patentansprüche :
1. DekorLaminatWerkstoff auf Basis eines HolzWerkstoffes, bevorzugt in Form von Platten, mit einem Grundsubstrat aus dem genannten HolzWerkstoff, bevorzugt Holzfaserund/oder HolzspanPlatten, an welches bzw. welche zumindest auf ihrer sichtseitigen Oberfläche eine DekorBeschichtung auf Basis von mit einem ausgehärteten Harz durchimprägniertem Papier gebunden ist, und welcher bzw. welche auf ihrer nichtsichtseitigen Oberfläche eine GegenzugBeschichtung, ebenfalls auf Basis von mit hitzegehärtetem Kunstharz imprägniertem Papier aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest an die sichtseitige (n) Oberfläche (n) des Holz WerkstoffSubstrates jeweils nur eine einzige, mit einem zumindest im wesentlichen ausgehärteten hitzehärtbaren Harz durchimprägnierte, gefärbte und/oder mit einem DruckDekor versehene Lage Papier mit herabgesetzter PigmentFüllung im Bereich von 0 bis 25 %, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Papiers, gebunden ist, wobei die genannte PapierLage mit einem zumindest nach Härtung des Imprägnier Harzesdurchscheinenden bzw. DurchscheinEffekte aufweisenden bzw. transparenten Papier und/oder das zur Imprägnierung des DekorPapiers der Dekor Beschichtung eingesetzte Kunstharz nach seiner Härtung zumindest durchscheinend, bevorzugt jedoch transparent, ist und wobei schließlich die Färbung und/oder das DruckDekor mit der Optik und/oder Struktur und/oder Textur der Oberfläche des jeweils eingesetzten HolzWerkstoffSubstrates, bevorzugt einer Holzfaserund/oder HolzspanWerkstoffPlatte, unterlegt ist.
2. Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die DekorBeschichtung mit einer einzigen Lage eines gefärbten und/oder mit einem DruckDekor versehenen OverlayPapiers, bevorzugt aCellulosePapier, gebildet ist.
3. Werkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekor Beschichtung mit einer einzigen Lage eines Farbe und/oder ein DruckDekor aufweisenden Papiers mit einer Grammatur von 20 bis 120 g/m2, bevorzugt von 60 bis 90 g/m2, gebildet ist.
4. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekor Beschichtung mit nur einer Lage eines gefärbten und/oder mit einem DruckDekor versehenen Papiers mit GuerleyWerten im Bereich von 5 bis 25 s, vorzugsweise von 10 bis 20 s, gebildet ist.
5. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekor Beschichtung mit nur einer Lage eines gefärbten und/oder mit einem DruckDekor versehenen Papiers mit einer Imprägnierung mit einem hitzegeharteten Harz, bevorzugt auf Basis von Melamin mit Formaldehyd und/oder Harnstoff, gebildet ist.
6. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des in der DekorBeschichtung enthaltenen, gehärteten Kunstharzes 50 bis 120 %, bevorzugt 60 bis 80 %, jeweils bezogen auf die dort enthaltene Menge DekorPapier, beträgt.
7. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekor Beschichtung durch HeißPressung an das HolzWerkstoffSubstrat gebunden ist.
8. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der DekorBeschichtung versehene Oberftäche des HolzWerkstoffSubstrates mechanisch unbehandelt ist.
9. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des mit der DekorBeschichtung versehenen HolzWerkstoffSubstrates durch mechanische OberflächenBehandlung verändert ist.
10. Verfahren zur Herstellung von neuen DekorLaminatWerkstoffen auf Basis von Holz Werkstoffen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das BeschichtungsPapier mit einer Lösung und/oder Dispersion bzw. Emulsion mindestens eines hitzehärtbaren Kunstharzes, bevorzugt auf Basis von Melamin/Formaldehyd und/oder Melamin/Hamstoff, getränkt wird und entweder die noch imprägnierfeuchte Papier Bahn oder aber die genannte PapierBahn nach TeilAushärtung ihres Kunstharzes, bevorzugt in Form von PrepregBlättern oderBögen, unter Bildung einer Dekor Beschichtung bei HarzHärtungsTemperatur und unter DruckBeaufschlagung an die Oberfläche eines HolzWerkstoffSubstrates gebunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine bloß einlagige Bahn eines gefärbten und/oder mit einem DruckDekor versehenen Papiers, bevorzugt eines derartigen OverlayPapiers, eingesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines bzw. eine der in den Ansprüchen 1 bis 9 im einzelnen genannten Papiere bzw. Papier Qualitäten und/oder HarzSysteme und/oder HolzWerkstoffSubstrate eingesetzt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß, bevorzugt mittels HeißPressung, an die Gegenbzw. Rückseite des HolzWerkstoffSubstrates, bevorzugt einer Holzfaserund/oder HolzspanPlatte, eine der an der Sichtseite zumindest ähnliche oder gleiche Kombination von Papier und HarzSystem gebunden wird.
Description:
Dekor-Laminat-Werkstoff und Verfahren zu dessen Herstellung Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue Art von Laminat-Werkstoffen mit einem, bevorzugt ptattenförmigen, Substrat auf Basis eines Holz-Werkstoffes, insbesondere eines kunstharz-gebundenen Holzfaser-oder Holzspan-Werkstoffes, wobei zumindest eine seiner Oberflächen mit einer auf sie aufgebrachten und an sie gebundenen, Schutzfunktion, bevorzugt aber gleichzeitig auch Dekorfunktion ausübenden Oberflächenschicht versehen ist. Die Laminate finden bevorzugt als Bauplatten, z. B. für den Möbel-und Innenausbau im breitesten Sinn Einsatz.

Weiters betrifft die vorliegende Erfindung die Herstellung der neuen, oberflächen- beschichteten Dekor-Laminate, welche insbesondere als Bau-, Boden-und Möbelplatten, Einsatz finden.

Es ist eine große Zahl von Verfahren zur Herstellung von mit einer normal strapazierbaren oder aber auch abriebfesten Oberflächenbeschichtung ausgestatteten Laminat-Werkstoffen bekannt geworden, wobei sich diese Verfahren oft nur durch relativ geringfügige Änderungen in den Verfahrensbedingungen, Schichtfolgen, Harzmischungen, Laminatpapier-Bahnen, deren Anzahl u. dgl. voneinander unterscheiden. Diese Unterschiede sind jedoch oft für den Produktionsablauf selbst, für die Verarbeitungs-und Gebrauchseigenschaften des jeweiligen Produktes und nicht zuletzt für die Herstellungs- und Nutzungskosten von entscheidender Bedeutung.

In der überwiegenden Zahl der Fälle ist der Grund-Herstellungsvorgang so, daß ein mit einem beliebigen Druck-Dekor versehenes oder aber unter Umständen auch ein bloß, z. B. einheitlich gefärbtes, ansonsten nicht bedrucktes Papier mit einem hart-, insbesondere hitzehärtbaren Harz, bevorzugterweise mit einem, gegebenenfalls modifizierten, Melamin-, Formaidehyd-und/oder Hamstoffharz imprägniert wird und danach oder später mit einer -meist mehrlagigen-ebenfalls mit einem thermohärtbaren Harz oder Harzgemisch, imprägnierten Faser-, insbesondere Papier-Bahn, welche Unterlags-und/oder Trägerfunktion, z. B. für eine Abrasiv-Beschichtung, übernimmt und meist als Kernbahn bezeichnet wird, bevorzugt unter Hitzeeinwirkung zu einer Laminat-Bahn mit gewünschtem Oberflächen-Dekor und/oder gewünschter Oberflächenstruktur verpreßt wird.

Ist das Harz dieser Dekor-Laminat-Bahn im wesentlichen auspolymerisiert, also gehärtet, kann dieselbe durch Klebung, eventuell Heißpreßklebung, an das Substrat, meist eine Holzspan-oder Holzfaserplatte, gebunden werden. Heute wesentlich überwiegt jedoch die Technik, das Harz der Dekor-Laminat-Bahn und der Kernlagenbahn (en) jeweils nur einer Teilhärtung zu unterwerfen und die vorgehärteten Laminate unter Einwirkung von Hitze und Druck mittels des dann fertig aushärtenden Harzes letztendlich an das jeweils vorgesehene Grund-Substrat zu binden.

Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, bei gleichzeitiger Senkung des Aufwands für die Laminat-Komponenten und des Produktionsaufwandes ein neues Laminatmaterial auf Basis von Holz-Werkstoffen mit strapazfähiger Dekor-Beschichtung zu schaffen, bei welchem die Dekor-Beschichtung zusätzlich zur gewünschten Farbe und/oder einem jeweils vorgesehenen Druck-Dekor einen mit dem Aussehen und der Struktur der Oberfläche des jeweiligen Substrat-Werkstoffes in Zusammenhang stehenden, optischen oder sonstigen Zusatz-Effekt zeigt.

Wie die einleitenden Ausführungen gezeigt haben, ist die Herstellung der letztlich auf die Substrat-Oberfläche, also Sichtfläche aufzubringenden und an dieselbe zu bindenden Dekor-Laminat-Bahn allein dadurch relativ aufwendig, daß zumindest die das Druck-Dekor aufweisende, sichtseitig als äußerste Schicht vorgesehene oder noch mit einem Overlay versehene Papier-Bahn und die in den meisten Fällen mit einer Mehrzahl von Lagen gebildete Kern-Papier-Bahn nach Imprägnierung mit dem härtbaren Harz miteinander vereinigt werden müssen. Dies kann gleich noch im harz-nassen Zustand oder nach individueller Teil-Aushärtung zu Prepreg-Bögen geschehen, was in jedem Fall neben dem Materialaufwand wesentlichen maschinellen und Manipulationsaufwand erfordert.

Diese mehrlagige Beschichtung auf der Sichtseite macht in jedem Fall auch eine Beschichtung der Gegenseite der Holz-Werkstoff-Platten mit einer ebenfalls meist mehrlagigen Gegenzug-Beschichtung notwendig, um ein Verziehen oder Krümmen der Platten zu vermeiden. Darüber hinaus geht bei auf die beschriebene Weise konventionell hergestellten Laminat-Holz-Werkstoffen jeglicher Eindruck von der Oberfläche des Substrates, sei derselbe nun nur optischer oder aber auch struktur-mäßiger Natur, ginzlich verloren.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein neuer Dekor-Laminat- Werkstoff auf Basis eines Holz-Werkstoffes, bevorzugt in Form von Platten, mit einem Grundsubstrat aus dem genannten Holz-Werkstoff, bevorzugt Holzfaser-und/oder Holzspan-Platten, an welches bzw. welche zumindest auf ihrer sichtseitigen Oberfläche eine Dekor-Beschichtung auf Basis von mit einem ausgehärteten Harz durchimprägniertem Papier gebunden ist, und welcher bzw. welche auf ihrer nicht-sichtseitigen Oberfläche eine Gegenzug-Beschichtung, ebenfalls auf Basis von mit hitzegehärtetem Kunstharz imprägniertem Papier aufweist. Der neue Dekor-Laminat-Werkstoff ist dadurch gekennzeichnet, daß zumindest an die sichtseitige (n) Oberfläche (n) des Holz-Werkstoff- Substrates jeweils nur eine einzige, mit einem zumindest im wesentlichen ausgehärteten hitzehärtbaren Harz durchimprägnierte, gefärbte und/oder mit einem Druck-Dekor versehene Lage Papier mit herabgesetzter Pigment-Füllung im Bereich von 0 bis 25 %, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Papiers, gebunden ist, wobei die genannte Papier-Lage mit einem zumindest nach Härtung des Imprägnier-Harzes-durchscheinenden bzw. Durchschein-Effekte aufweisenden bzw. transparenten Papier und/oder das zur

Imprägnierung des Dekor-Papiers der Dekor-Beschichtung eingesetzte Kunstharz nach seiner Härtung zumindest durchscheinend, bevorzugt jedoch transparent, ist und wobei schließlich die Färbung und/oder das Druck-Dekor mit der Optik und/oder Struktur und/oder Textur der Oberfläche des jeweils eingesetzten Holz-Werkstoff-Substrates, bevorzugt einer Holzfaser-und/oder Holzspan-Werkstoff-Platte, unterlegt ist.

Es setzt sich also die äußere optische und/oder texturale Erscheinung der Dekorseite der neuen Bau-und Möbelplatten aus dem definierten, jeweils beabsichtigten, Druck-Dekor und aus dem vom genannten Dekor überlagerten, durch das Papier durchscheinenden"Flächen-Muster"bzw. den Farbschattierungen der Holz-Werkstoff-Oberfläche zusammen.

Dieses Muster kann sich z. B. durch Körnigkeit, gerichtete oder multidirektional ungerichtete Faserigkeit, Glimmer-und Plättchen-Effekte oder dgl. auszeichnen. Es treten einerseits rein optische Farb-und/oder Helligkeits-Effekte, anderseits oft aber auch Raummuster-bzw. Stereo-Effekte z. B. mit kleinflächig nebeneinander erhabenen und vertieften Stellen, oft sogar mit Schatten-Effekten, insbesondere bei schräger Beleuchtung, auf.

Der Begriff"Holz-Werkstoff"ist nicht nur auf Holzfaser-oder Holzspan-Werkstoffe beschränkt, vielmehr sollen darunter auch Sperrholz, OSB, Waferboard, Recyclingplatten (die nicht unbedingt nur aus Holz bestehen müssen) zu verstehen sein.

Zum Stand der Technik auf dem hier in Rede stehenden Gebiet und zur Stellung der erfindungsgemäßen Laminate in diesem Umfeld wird folgendes näher ausgeführt : Die DE 43 41 590 A1 beschreibt ein vom Prinzip her ähnliches Beschichtungsverfahren, allerdings wird dort ein Durchscheinen und/oder gar eine Wiedergabe des Reliefs der Unterlagsstruktur auf der Beschichtung keineswegs angestrebt, vielmehr wird gemäß dieser DE-A1 mittels massiven Farbauftrages eine künstliche Oberflächen-Strukturierung, z. B. nach Art einer Maserung, angestrebt. Es ist dort zwar von Papier die Rede, das mit Harz getränkt wird, daß dieses Papier gezielt bloß einlagig vorliegen soll, ist dort nicht ausdrücklich gefordert. Im Anspruch 2 dieser Schritt ist davon die Rede, daß die Oberfläche aus einer Folie auf Papierbasis besteht. Eine derart bezeichnete Folie sollte zwar vielleicht eine Papierlage aufweisen, welche aber eben nur eine Basis bildet.

Dem Erfindungsgegenstand etwas näher scheint bei erster Betrachtung die DD 256 478 A1 zu liegen. Es ist dort auf Seite 2 die Möglichkeit einlagiger Folien, welche auf das Substrat aufgepreßt werden, erörtert, allerdings ist auch dort ausschließlich davon die Rede, durch die Einwirkung der Presse ganz beabsichtigt eine künstliche, Strukturierung der Oberfläche herbeizuführen. Eine Mitwirkung des Untergrundes und von dessen Textur am finalen Aussehen der Oberfläche der beschichteten Holzwerkstoffplatten ist dort nicht angestrebt und scheint unerwünscht. Es ist dort keinerlei eindeutige

Anweisung in die Richtung gegeben, nur eine einzige Overlay-Papier-Lage aufzubringen und dafür Sorge zu tragen, ein solches Dekor selbst durchsichtig bzw. nach Imprägnierung mit dem Harz und nach Härtung des Harzes zumindest durchscheinend zu halten. Gegen die Annahme nur einer Absicht, auch nur irgendwelche vorgegebene Strukturen des Untergrunds auf der Oberfläche abbilden zu lassen bzw. wiederzugeben, spricht auch der letzte Absatz des Kapitels"Darlegung des Wesens der Erfindung"der DD-A1, wo es lautet : "Hervorzuheben ist ebenso, daß die Blasenmarkierungen des Untergrundes vollständig überbrückt werden und die so gefertigten Möbelbauteile ein einwandfreies optisches Erscheinungsbild aufweisen." Was weiters die GB 2 301 312 A betrifft, so ist dort im Zusammenhang mit Laminaten von"a sheet or foil"die Rede, wieviele"Lagen"diese (s) haben soll, ist nicht ausgeführt. Auch gemäß dieser Schrift ist von einer Wiedergabe der natürlichen bzw. gegebenen Untergrund-Struktur auf der Außen-Oberfläche nicht die Rede, vielmehr wird dort gezielt eine Reproduktion einer Holzoberfläche u. dgl. aufgedruckt. Der Schwerpunkt dieser GB-A liegt ganz massiv auf der Art und Wiedergabequalität dieses Druckdekors. Es ist also auch beim Prozeß gemäß dieser GB-A so, daß optische oder Relief-Interferenzen einer Untergrund-Struktur mit der aufgedruckten hochqualitativen Holzmaserung als störend angesehen werden.

Schließlich sei noch auf die E 20 214 B hingewiesen, die allerdings zumindest zweilagige Beschichtungen vorsieht, z. B. mit mindestens einer Zellstoff-oder Papierlage und einer harzgetränkten Dekorfolie, und welche Schrift eher nur technologischen Hintergrund darstellt.

Praktisch konträr zu den üblichen und bisher bekannt gewordenen Besichtungen für Holzwerkstoffe auf Basis von mit Harz getränkten und gehärteten Papierlagen, bei welchen ein vollständiges Verbergen des Substrates, also in den meisten Fällen einer Holzwerkstoffplatte und dessen bzw. deren Oberflächenstruktur mitteis genügend dicker und opaker Beschichtung angestrebt und erreicht wird, ist es Ziel und Wesen der vorliegenden Erfindung, eine Beschichtung auf einem derartigen Werkstoff-Substrat zu schaffen, bei welcher die Werkstoff-Oberfläche des Grundsubstrates und deren optischer Eindruck ohne ergänzendes zusätzliches Druckmuster oder ein vorhandenes Dekor- Druckmuster, durch die Beschichtung"hindurchwirkt", also insbesondere durchscheint bzw. richtig sichtbar ist.

Dieses Ziel wurde in besonders günstiger Weise durch die Kombination der Maßnahmen bzw. Merkmale erzielt, wie sie oben genannt sind.

Im Sinne der Erreichung einer Ausgewogenheit zwischen Dekor und Unterlage- Effekten sind die in das Papier eingearbeiteten Pigment-Anteile, z. B. Aufhellungs-und Weiß-Pigmente, Füller oder dgl. zu sehen. Um neben der Oberflächen-Struktur des Substrates auch die reine Oberflächen-Optik zur Geltung zu bringen, ist der Einsatz von

nach der Harzhärtung zumindest"durchscheinenden"Papieren, wie oben angegeben, von Vorteil. Unter"Durchschein-Effekten"sind im Papier eventuell selbst vorhandene z. B. durch Zonen unterschiedlicher Füll-Pigment-Mengen hervorgerufene Unterschiede der Transparenz, z. B. etwa in der Art einer Marmorierung, zu verstehen.

Um die reine Optik des Substrat-Untergrundes zur Geltung zu bringen, ist der Einsatz von Kunstharzen, welche nach ihrer Aushärtung im wesentlichen transparent sind, wie ebenfalls vorgesehen, wichtig.

Besonders bevorzugt ist es-und hier liegt eine der Stärken der neuen Dekor- Laminat-Werkstoffe-wenn die Dekor-Beschichtung mit einem aus der Laminat-Herstellung hinlänglich bekannten"Overiay-Papier"gebildet ist, wie dies aus Anspruch 2 hervorgeht.

Für die neuen Dekor-Laminat-Werkstoffe haben sich harz-imprägnierte Papiere mit Flächengewichten gemäß Anspruch 3 als günstig erwiesen, da innerhalb des genannten Bereiches einerseits noch keine-unter Umständen schon als Störung des Dekors empfundene-Dominanz des Untergrundes und seiner Strukturen eintritt, anderseits aber der Untergrund-Effekt noch nicht voll zugedeckt ist.

Am besten haben sich Papiere mit Imprägnier-Eigenschaften, angegeben in Guerley-Zeiten, gemäß A n s p r u c h 4 bewährt.

Bewährt haben sich weiters Dekor-Beschichtungen, welche auf den im Anspruch 5 angegebenen Harz-Systemen basieren.

Was die bevorzugten Mengen des in das Papier mit dem Dekor infiltrierten Kunstharzes nach dessen Aushärtung betrifft, gibt darüber der Anspruch 6 Auskunft.

Zu besonders effektvollen Ergebnissen bezüglich Optik und Haltbarkeit kann man durch die im Anspruch 7 angesprochene Technik der Vereinigung von Dekor- Beschichtung und Substrat gelangen.

Im aligemeinen-und dies bedeutet Kostenreduktion-ist davon auszugehen, daß, wie aus Anspruch 8 hervorgeht, die Oberfläche des Substrates, also des Holzes bzw. Holz-Werkstoffes, nicht weiter behandelt ist. In jedem Fall ist eine gesonderte Beschichtung oder Zwischen-Beschichtung unterhalb der Dekor-Beschichtung nicht erwünscht.

! n Einzetfätten und für Spezialzwecke oder-effekte kann es vorteilhaft sein, wenn die die Dekor-Beschichtung tragende Oberfläche mechanisch oberflächen-behandelt, z. B. geschliffen, sandgestrahlt, verdichtet oder dgl., ist, wie gemäß A n s p ru ch 9 vorgesehen.

Gegenstand der Erfindung ist weiters ein Verfahren zur Herstellung der neuen Dekor-Laminat-Werkstoffe auf Basis von Holz-Werkstoffen, wie sie oben beschrieben sind, wobei das Beschichtungs-Papier mit einer Lösung und/oder Dispersion bzw. Emulsion

mindestens eines hitzehärtbaren Kunstharzes, bevorzugt auf Basis von Melamin/Formaldehyd und/oder Melamin/Harnstoff, getränkt wird und entweder die noch imprägnier-feuchte Papier-Bahn oder aber die genannte Papier-Bahn nach Teil-Aushärtung ihres Kunstharzes, bevorzugt in Form von Prepreg-Blättern oder-Bögen, unter Bildung einer Dekor-Beschichtung bei Harz-Härtungs-Temperatur und unter Druck-Beaufschlagung an die Oberfläche eines Holz-Werkstoff-Substrates gebunden wird. Sein wesentliches Merkmal besteht nun darin, daß eine bloß einlagige Bahn eines gefärbten und/oder mit einem Druck-Dekor versehenen Papiers, bevorzugt eines derartigen Overlay-Papiers, eingesetzt wird.

An sich unterscheidet sich das Verfahren zur Herstellung des neuen Laminat- Werkstoffes nicht wesentlich von den hiniänglich bekannten und praktisch angewandten Produktionstechniken. Neu ist nur, daß ganz gezielt und beabsichtigt eine nur einlagige, bevorzugt dünne, mit dem hitze-härtbaren Harz getränkte Papier-Bahn ohne Zwischen- Beschichtungen, Zwischenlagen u. dgl., direkt auf die sichtseitige Oberfläche des Hoiz- bzw. Holz-Werkstoff-Substrates aufgebracht wird, wobei diese einlagige Bahn gleich das Druck-Dekor aufweist und somit auch gleich die Dekor-Bahn ist. Wie oben hervorgehoben, wird bevorzugterweise sogenanntes"Overlay-Papier"eingesetzt.

Der Anspruch 11 gibt die beim Verfahren eingesetzten Komponenten an.

Als Gegenzug-Beschichtung wird bevorzugt eine ähnliche Harz/Papier-Kombination, wie sie für die sichtseitige Beschichtung vorgesehen ist, auf die"Rückseite"des Substrates, also in den meisten Fällen der Bau-und Möbelplatten aufgebracht, wie aus Anspruch 12 hervorgeht.

Die Erfindung und ihre Vorteile sind zusammengefaßt folgende : Bisher bekannte Holz-Werkstoff-Platten wurden und werden mittels bedruckter Papiere mit einer Oberflächen-Beschichtung versehen, die sowohl der optischen Gestaltung, als auch der Verbesserung der Oberflächengüte dient. Dabei wird diese Oberfläche aus mehreren Papierlagen aufgebaut, wobei die oberste Lage mit einem sogenannten Overlay gebildet ist. Dieses Overlay ist in den bisher bekannten Ausführungen meist durchsichtig und dient der Verbesserung der Oberflächengüte, beispielsweise der Abriebwerte. Die gewünschten optischen und sonstigen Effekte werden durch darunterliegende Papierschichten erzielt. Das bedeutet, daß eventuelle Muster oder die Nachbildung einer Holzmaserung nur auf der unter dem Overlay liegenden Papierschicht aufgedruckt sind. Weiterhin ist normalerweise auf die Rückseite der Holz-Werkstoff-Platten ein Gegenzug-Papier aufgebracht, um Durchbiegungen der Platten durch die Papiere auf der"Vorderseite"zu vermeiden. Die Stärke des Gegenzug-Papiers, das selbst wieder meist aus mehreren Papierlagen besteht, bemißt sich dabei nach der Anzahl der Papiere und deren Stärke auf der Sicht-bzw. Vorderseite. Die Papiere werden mit einem Harz getränkt

und unter Druck bei erhöhter Temperatur mit der Holz-Werkstoff-Platte und untereinander verpreßt.

Das Aufbringen mehrerer Papierschichten erfordert nicht nur einen hohen Materialeinsatz, sondern auch einen hohen Handhabungs-Aufwand.

Ganz vereinfacht und keineswegs einschränkend ist der Kern der Erfindung folgender : Auf ein Overlay-Papier wird ein Muster gedruckt und das so ausgestattete Overlay-Papier wird direkt auf die und mit der Holz-Werkstoff-Platte verpreßt. Das bedeutet, daß die jeweilige Farbgebung des Dekors auch durch die Eigenfarbe der Holz-Werkstoff- Platte beeinflußt wird. Es sinkt nicht nur der Materialeinsatz an Papier und Harz an der Sicht-bzw. Vorderseite, sondern es kann dann auch ein dünneres Papier auf der Rückseite verwendet werden, z. B. mit einer Grammatur von 80 g/m2 statt 120 g/m2. Weiterhin sinkt der Herstellungsaufwand, da nur noch eine einzige Papierlage aufgebracht und verpreßt werden muß. Günstig ist es selbstverständlich, wenn diese so erzeugte Oberfläche keine Flecken oder andere optisch störende Unregelmäßigkeiten aufweist.

Die Erfindung wird anhand des folgenden Beispieles näher erläutert : Beispiel : Auf konventionellem Weg und unter üblichen Bedingungen der Heißverpressung wird unter Einsatz einer handelsüblichen Melamin-Harnstoff-Harz-Dispersion eine sichtseitig mit dem hitzegehärteten Harz imprägnierten, ein gewünschtes Druck-Dekor aufweisenden, handelsüblichen Overlay-Papier und unterseitig mit einem ebensoichen, jedoch nicht bedruckten Overlay-Papier beschichtete hoch-dichte Holzfaser- (HDF)-Platte hergestellt.

Die eingesetzten Overlay-Papiere hatten beide eine Grammatur von 25 g/m2.

Die Verpressungsdauer war gegenüber üblichen Verpressungszeiten bei üblichen Verpressungstemperaturen um etwa 20 % herabgesetzt.

Es wurde eine sichtseitig das Dekor aufweisende Platte erhalten, wobei die Farbenschattierungen und die Faserstruktur der HDF-Platten-Oberfläche durch das Druck-Dekor hindurch bleibend sichtbar sind.