SIEBER VOLKER (DE)
EP3106300A1 | 2016-12-21 | |||
DE202004021271U1 | 2007-06-06 |
Patentansprüche 1. Dekoranordnung für eine Innenverkleidung eines Kraftfahrzeuges mit einer Trägerschicht (20), einer auf der Trägerschicht (20) vorgesehenen Dekorschicht ( 6) und einer auf der Dekorschicht (6) vorgesehenen Schutzschicht, wobei die Dekorschicht (6) aus einem Holz- oder Holzfurnier-Werkstoff besteht und wobei im Bereich der Dekorschicht (6) eine Metallstruktur (8) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallstruktur (8) in der Dekorschicht (6) eingelegt ist. 2. Dekoranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallstruktur (8) aus Metallstegen aufgebaut ist, die eine maximale Breite von 0,5 mm, vorzugsweise 0,2 mm, aufweisen. 3. Dekoranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallstruktur (8) aus einer Metallpaste (22) hergestellt ist. 4. Dekoranordnung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht (20) zumindest teilweise aus Kunststoff hergestellt ist. 5. Dekoranordnung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht aus einem transparenten Lack hergestellt ist. 6. Dekoranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (14) sichtabgewandt eine Kaschierung (16) aufweist. 7. Dekoranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (14) sichtseitig eine Lackschicht (18) aufweist. 8. Verfahren zur Herstellung einer Dekoranordnung (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt eine Dekorstruktur in die Dekorschicht mittels Spritzprägen eingeprägt wird, wobei die Dekorschicht (14) in ein Spritzprägewerkzeug (12) gelegt wird und auf die sichtabgewandte Seite mittels flüssigem Kunststoff einen Spritzdruck erzeugt, wodurch eine gewünschte Dekorstruktur (10) in die Dekorschicht (14) eingeprägt wird, wobei der Kunststoff nach Aushärtung die Trägerschicht (20) bildet, dass in einem zweiten Schritt die Dekorstruktur mit einer Metallpaste (22) gefüllt wird, dass in einem dritten Schritt die Dekorschicht (14) mit der Metallstruktur (8) auf Sollmaß bearbeitet wird und dass in einem vierten Schritt die Schutzschicht (26) auf die Dekorschicht (14) mit der Metallstruktur (8) aufgebracht wird. 9. Verfahren zur Herstellung einer Dekoranordnung (4) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (14) vor dem ersten Schritt in eine 3D-Geometrie umgeformt wird. 10. Verfahren zur Herstellung einer Dekoranordnung (4) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem zweiten Schritt die überprägten Teile der Dekorschicht (14) abgetragen werden. 11. Verfahren zur Herstellung einer Dekoranordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Abtragen der überprägten Teile die Dekorschicht (14) durch Schleifen, Beizen und/oder Versiegeln behandelt wird. 12. Verfahren zur Herstellung einer Dekoranordnung (4) nach einem der Ansprüche 8 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Spritzprägewerkzeug (12) eine Tiefenkontur TWK aufweist, wobei TWK > TSDK, was der Tiefen-Sollkontur der Dekorstruktur (10) entspricht. |
Die Erfindung betrifft eine Dekoranordnung für eine
Innenverkleidung eines Kraftfahrzeuges mit einer
Trägerschicht, einer auf der Trägerschicht vorgesehenen
Dekorschicht und einer auf der Dekorschicht vorgesehenen
Schutzschicht, wobei die Dekorschicht aus einem Holz- oder Holzfurnier-Werkstoff besteht und wobei im Bereich der
Dekorschicht eine Metall Struktur vorgesehen ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Dekoranordnung.
Die Innenverkleidung eines Kraftfahrzeuges bestimmt zu einem großen Teil den Eindruck, den ein Fahrzeugnutzer hinsichtlich der Wertigkeit und Funktionalität des Kraftfahrzeuges erhält. Insbesondere Dekoranordnungen für das Amaturenbrett oder für Türeinlagen bieten hierbei die Möglichkeit das Kraftfahrzeug entsprechend Kundenwünschen zu individualisieren. Hierzu wurde eine neue Dekoranordnung entwickelt, die auch unter dem Namen „Mesh"-Optik bekannt ist. Hierbei ist eine Dekorschicht aus einem Holz- oder Holzfurnier-Werkstoff hergestellt, in dessen Bereich eine Metallstruktur, möglichst bestehend aus schmalen Metallstegen, vorgesehen ist. Um eine derartige Dekoranordnung herzustellen, ist es beispielsweise aus der DE 20 2004 021 271 Ul bekannt, eine Metallstruktur auf einem Holzwerkstoff aufzubringen und mittels einer Schutzschicht auf diesem
Holzwerkstoff zu verkleben. Es sollte deutlich sein, dass mit einem derartigen Herstellungsverfahren zwar die beiden
Materialien miteinander verbunden werden können, jedoch kein exakter, qualitativ hochwertiger, einheitlicher Gesamteindruck erzeugt werden kann. Darüber hinaus können kleinste
Einschlüsse der Schutzschicht mit der Holzschicht zu
unerwünschten Unregelmäßgikeiten führen. Auch ist die Anzahl der verschiedenen Metallstruktur-Designs aufgrund der
notwendigen Ausführung der Metallstruktur als Drahtgewebe sehr beschränkt. Um ein derartiges Drahtgewebe verarbeiten zu können, ist darüber hinaus eine Mindestdicke des Drahtes im Millimeterbereich zu gewährleisten.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Dekoranordnung und ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Dekoranordnung bereitzustellen, die die oben genannten Nachteile auf einfache und kostengünstige Weise vermeiden.
Diese Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Dekoranordnung dadurch gelöst, dass die Metallstruktur in der Dekorschicht eingelegt ist. Hierdurch wird ein echter Verbund der
Metallstruktur mit dem Holz- oder Holfurnier-Werkstoff
hergestellt. In besonders vorteilhafter Weise ist hierbei die Metallstruktur aus Metallstegen aufgebaut, die eine maximale Breite von 0,5 mm, vorzugsweise 0,2 mm, aufweisen. Um eine besondere hohe Flexibilität hinsichtlich der
Ausbildung der Metallstruktur zu gewährleisten, kann die
Metallstruktur aus einer Metallpaste hergestellt sein.
In vorteilhafter Weise ist die Trägerschicht zumindest
teilweise aus Kunststoff hergestellt.
Die Schutzschicht ist in vorteilhafter Weise aus einem
transparenten Lack hergestellt. Dadurch, dass die Dekorschicht sichtabgewandt eine Kaschierung aufweist, ist es besonders einfach möglich die Dekorschicht zu verformen, um sie an bestimmte Innenverkleidungsteile
anzupassen . Sichtseitig kann die Dekorschicht in vorteilhafter Weise eine Lackschicht aufweisen.
Die Aufgabe wird ebenfalls durch ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Dekoranordnung gelöst, wobei in einem ersten Schritt eine Dekorstruktur in die Dekorschicht mittels
Spritzprägen eingeprägt wird, wobei die Dekorschicht in ein Spritzprägewerkzeug gelegt wird und auf die sichtabgewandte Seite mittels flüssigem Kunststoff einen Spritzdruck erzeugt, wodurch eine gewünschte Dekorstruktur in die Dekorschicht eingeprägt wird, wobei der Kunststoff nach Aushärtung die Trägerschicht bildet, wobei in einem zweiten Schritt die
Dekorstruktur mit einer Metallpaste gefüllt wird, wobei in einem dritten Schritt die Dekorschicht mit der Metallstruktur auf Sollmaß bearbeitet wird und wobei in einem vierten Schritt die Schutzschicht auf die Dekorschicht mit der Metallstruktur aufgebracht wird.
Durch ein derartiges Verfahren sind besonders schmale
Metallstege und Ornamente der Metallstruktur herstellbar. So kann die minimale Breite ca. 0,2 mm betragen.
In vorteilhafter Weise kann die Dekorschicht vor dem ersten Schritt in eine 3D-Geometrie umgeformt werden.
Auch kann es vorteilhaft sein, wenn vor dem zweiten Schritt die überprägten Teile der Dekorschicht abgetragen werden.
Hierdurch werden besonders scharfe Ränder gewährleistet. Auch ist es möglich, dass nach dem Abtragen der überprägten Teile die Dekorschicht durch Schleifen, Beizen und/oder Versiegeln behandelt wird. In besonders vorteilhafter Weise weist das Spritzprägewerkzeug eine Tiefenkontur T WK auf, wobei T WK > T SDK , was der Tiefen-Sollkontur der Dekorstruktur entspricht.
Hierdurch werden überprägte Teile über die gesamte Oberfläche der Dekorstruktur erzeugt, wodurch klare, scharfkantige Ränder gewährleistet sind.
Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher dargestellt, hierbei zeigt:
Figur 1 eine schematisierte Vorderansicht eines Kfz- Armaturenbrettes mit einer erfindungsgemäßen Dekoranordnung, Figur 2 eine schematische Ansicht eines Spritzpräge-Werkzeuges mit eingelegter Dekoranordnung,
Figur 3 eine schematische Ansicht einer spritz geprägten
Dekoranordnung mit eingelegter Metallstruktur, und
Figur 4 eine schematische Darstellung einer mit einer
Schutzschicht versehenden Dekoranordnung.
Figur 1 zeigt in einer schematischen Ansicht ein an sich bekanntes Amaturenbrett 2 mit einer erfindungsgemäßen
Dekoranordnung 4, die in einer sogenannten „Mesh"-Optik ausgeführt ist. Hierzu ist in einer Dekorschicht 6, die unter anderem aus einem Holzfurnier-Werkstoff besteht, eine
Metallstruktur 8 eingelegt. Die Metallstruktur 8 ist hierbei aus Metallstegen aufgebaut, die eine minimale Breite von 0,2 mm aufweisen. Die Metallstruktur 8 wird durch eine an sich bekannte Metallpaste 22 (siehe hierzu Figur 3) hergestellt, mit der eine Dekorstruktur 10 mit spritzgeprägten Nuten 11 (siehe hierzu insbesondere Figur 2) ausgefüllt wird.
Figur 2 zeigt nun in schematischer Ansicht die Dekoranordnung 4 in einem Spritzpräge-Werkzeug 12. Die Dekoranordnung 4 weist, wie bereits unter Figur 1 erläutert, eine Dekorschicht 14 aus einem Holzfurnier-Werkstoff auf. Auf der sichtabgewandten Seite besitzt die Dekorschicht 14 auf bekannte Weise eine Kaschierung 16. Sichtseitig ist auf der Dekorschicht eine Lackschicht 18 vorgesehen, die insbesondere verhindern soll, dass beim Ausfüllen der Nuten 11 mit der Metallpaste 8 die Dekorschicht 14 verunreinigt wird. Beim
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Dekoranordnung 4, wird die beschriebene Dekorschicht 14 in das Spritzpräge- Werkzeug 12 eingelegt und die sichtabgewandte Seite der
Dekorschicht 14, die mit der Kaschierung 16 versehen ist, mittels eines flüssigen Kunststoffes mit einem Spritzdruck beaufschlagt, wodurch die gewünschte Dekorstruktur 10,
bestehend aus den Nuten 11 in die Dekorschicht 14 eingeprägt wird. Der eingespritzte Kunststoff bildet dann nach Aushärtung eine Trägerschicht 20 für die Dekoranordnung 4. Um eine gewünschte 3D-Geometrie aufzuweisen, ist es vorteilhaft, die Dekorschicht 14 vor dem beschriebenen ersten Schritt
umzuformen. Das Spritzpräge-Werkzeug 12 sollte eine
Tiefenkontur T WK besitzen, die größer als eine Tiefen- Sollkontur T SWK der Nuten 11 der Dekorstruktur ist. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass über den gesamten Bereich der Dekorstruktur 10 eine Überprägung stattfindet, die in einem nachgeschalteten Abtragevorgang beseitigt wird, um möglichst scharfkantige Ränder der Nuten 11 zu erhalten, wodurch ein exaktes und genaues Bild der Metallstruktur 8 gewährleistet ist. Hierzu ist es möglich aber nicht notwendig, dass vor dem nächsten Abschnitt beschriebenen zweiten Schritt überprägte Teile der Dekorschicht 14 abgetragen werden.
Wie in Figur 3 gezeigt, werden dann im zweiten Schritt die Nuten 11 der Dekorstruktur 10 mit einer Metallpaste 22 gefüllt und in einem dritten Schritt die Dekorschicht 14 mit der
Metallstruktur 8 auf ein gewünschtes Sollmaß, hier mittels eines Schleifwerkzeuges 24 bearbeitet. Falls gewünscht, kann hierbei die aufgebrachte Lackschicht 18 weitesgehend entfernt werden, um nach dem Abtragen der überprägten Teile die
Dekorschicht 14 durch Schleifen, Beizen und/oder Versiegeln zu behandeln und hierdurch den Farbton der Dekorschicht zu beeinflussen. Gleichzeitig kann natürlich auch noch der
Glanzgrad der Metallstruktur 8 beeinflusst werden.
Im letzten und vierten Schritt, wie in Figur 4 gezeigt, wird dann eine Schutzschicht 26, die im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ein Klarlack ist, auf die Dekorschicht 14 mit der Metallstruktur 8 aufgebracht.