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Title:
DEEP-DRAWN SEGMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/249827
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for producing a water-tight, water-vapour-permeable segment, having a three-dimensional contour, for a shoe shaft, an item of clothing or a rucksack or for producing a shoe shaft, an item of clothing or a rucksack, the segment being free of connection points in its surface, and the method for producing the segment being a thermoforming process in which the two-dimensional flat structure obtained is completely laminated in its entirety, the segment being free of connection points in its surface. The invention further relates to a water-tight, water-vapour-permeable segment of a three-dimensional functional laminate for introduction into a shoe or shoe shaft, an item of clothing or a rucksack, the segment being dimensionally stable under its own weight, of a single piece and free of connection points in its surface.

Inventors:
MAYERSHOFER MARTIN (DE)
MOUHASSIN MHAMED (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/077359
Publication Date:
December 17, 2020
Filing Date:
September 30, 2020
Export Citation:
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Assignee:
SYMPATEX TECH GMBH (DE)
International Classes:
B29C51/00
Foreign References:
US20150230553A12015-08-20
US20150150335A12015-06-04
EP1212953B12006-01-25
US20170042280A12017-02-16
US20170042280A12017-02-16
DE3937106A11991-05-08
Attorney, Agent or Firm:
CPW GMBH (DE)
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Claims:
Tiefqezoqenes Segment

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen und eine dreidimensionale Kontur aufweisenden Segments für einen Schuhschaft, ein Kleidungsstück oder einen Rucksack oder zur Ausbildung dieser, wobei das Segment in seiner Oberfläche verbindungsstellenfrei ist, und wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:

a. Vorlegen eines Stapels von mindestens einem ersten und einem

zweiten aufeinander angeordneten zweidimensionalen Flächengebilde, wobei mindestens zwei im Stapel enthaltene, zueinander benachbarte und direkt aufeinander liegende Flächengebilde nicht miteinander verbunden sind und wobei das erste Flächengebilde eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht ausbildet,

b. Vorlegen eines Formkörpers, aufweisend besagte dreidimensionale Kontur,

c. Thermoformen des Stapels von mindestens einem ersten und einem zweiten Flächengebilde mittels des Formkörpers und gleichzeitigem Laminieren der im Stapel enthaltenen Flächengebilde, das zu einer Haftung von mindestens 1 ,0 N, gemessen nach DIN 53530:1981 -02 mit einer Prüflingsbreite von 25 mm, zwischen mindestens einem ersten und einem zweiten aufeinander angeordneten und ursprünglich nicht miteinander verbundenen zweidimensionalen Flächengebilde führt, unter Erwärmung des Stapels auf eine

Prozesstemperatur, wobei die Prozesstemperatur so einzustellen ist, dass eine plastische Verformung des Stapels und eine Laminierung zur flächigen Verbindung der in dem Stapel enthaltenen zweidimensionalen Flächengebilde erhalten wird, wodurch das Segment ausgebildet wird.

2. Das Verfahren nach Anspruch 1 , wobei mindestens ein zweidimensionales Flächengebilde mindestens eine thermoplastische Lage oder zumindest thermoplastische Komponenten enthält.

3. Das Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Thermoformen durch Anlegen eines Unterdrucks zwischen dem Formkörper und dem Stapel beziehungsweise dem verformten Stapel unterstützt wird.

4. Das Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Thermoformen ein Tiefziehen mit Formwerkzeugen, ein

Tiefziehen mit Wirkmedien, ein Tiefziehen mit Wirkenergie oder

Kombinationen davon umfasst.

5. Das Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Funktionsschicht aus einer porenfreien Membran, einer mikroporösen Membran oder einer Kombination davon besteht.

6. Das Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Funktionsschicht mindestens ein Material umfasst, ausgewählt aus einer Gruppe bestehend aus Polyurethan (PU), Polyolefin (PO), Polyester (PES), Polyetherester (PEEST),

Polyacrylnitril (PAN), Polyamide (PA), Polyetherimid (PEI),

Polytetrafluorethylen, (PTFE), Polysulfon (PSU), Celluloseacetat (CA) und deren Block- oder statistische Copolymere und / oder deren Mischungen.

7. Das Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Stapel mindestens eine Textillage umfasst. 8. Das Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Textillage Bereiche mit unterschiedlichen Eigenschaften und/oder anisotrope Bereiche aufweist.

9. Das Verfahren nach Ansprüchen 7 und 8 wobei das Material der Textillage ausgewählt wird aus einer Gruppe von Polymeren, die Polyolefine,

Polyester, Polyamide, Polyurethane und Polyacrylnitrile oder einer

Kombination daraus umfasst.

10. Das Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Flächengebilde aus einer Funktionsschicht besteht.

1 1 . Das Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, wobei das erste Flächengebilde ein Vorlaminat ist, umfassend eine

Funktionsschicht und mindestens eine weiteren Lage, die mittels eines Schmelzklebstoffes oder eines Reaktivklebstoffes verbunden sind, wobei der Klebstoff kontinuierlich oder diskontinuierlich auf die Funktionsschicht und/oder die mindestens eine weitere Lage aufgetragen ist.

12. Das Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei die mindestens eine weitere Lage eine Textillage ist, die einen Schmelzklebstoff oder einen Reaktivklebstoff aufweist, mittels dessen die Funktionsschicht und die Textillage flächig miteinander verbunden sind.

13. Das Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden

Ansprüche, wobei die zweidimensionalen Flächengebilde in ihren

Erstreckungsrichtungen eine Bruchdehnung von mindestens 50% bei Raumtemperatur aufweisen, gemessen nach DIN EN ISO 13934-1 : 1999.

14. Wasserdichtes und wasserdampfdurchlässiges und dreidimensionales Segment für einen Schuhschaft, ein Kleidungsstück oder einen Rucksack oder zur Ausbildung dieser, wobei das Segment eine wasserdichte und wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht und mindestens eine weitere Lage umfasst, und die Funktionsschicht und/oder die mindestens eine weitere Lage ein thermoplastisches Material umfasst und

wobei das Segment unter seinem Eigengewicht formstabil, einstückig und in seiner Oberfläche verbindungsstellenfrei ist, dadurch gekennzeichnet dass das Segment aus einem Stapel von mindestens zwei

zweidimensionalen Flächengebilden besteht, die gleichzeitig mit einer Haftung von mindestens 1 ,0 N, gemessen nach DIN 53530:1981-02 mit einer Prüflingsbreite von 25 mm, laminiert und in das dreidimensionale Segment überführt wurden.

15. Das Segment nach Anspruch 14, wobei es den gesamten Schaft eines Schuhs umfasst.

Description:
Tiefqezoqenes Seqment

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen und eine dreidimensionale Kontur aufweisenden Segments zur Einbringung in einen Schuhschaft, in ein Kleidungsstück oder in einen Rucksack oder zur Ausbildung dieser Kontur sowie ein solches Segment.

Ein wasserdichter und wasserdampfdurchlässiger Schuhschaft besteht in seiner äußeren Schicht (Obermaterial) typischerweise aus einem wasserdurchlässigen beziehungsweise einem lediglich wasserabweisend ausgerüsteten und

luftdurchlässigen Material, beispielsweise aus Leder oder einer Textillage. Damit der Schuhschaft wasserdicht wird, wird eine wasserdichte und

wasserdampfdurchlässige Lage, welche zum Beispiel eine monolithische oder poröse Membran sein kann, auf der Innenseite des Obermaterials eingesetzt. Diese wasserdichte und wasserdampfdurchlässige Lage, die im Allgemeinen als „Funktionsschicht“ bezeichnet wird, kann von einer oder von beiden Seiten mit einer Schutz- oder Verstärkungslage versehen sein. Der Verbund aus

„Funktionsschicht“ und Schutz- oder Verstärkungslage wird dann im Allgemeinen als„Funktionslaminat“ bezeichnet.

In ganz analoger Weise sind wasserdichte und wasserdampfdurchlässige Ober und Unterbekleidungen aufgebaut. Die äußere Schicht in z.B. der Oberbekleidung ist oft aus robustem Gewebe und schützt gegen Wind und Wetter.

Nach innen hin folgen in der Regel eine oder mehrere Schichten aus

beispielsweise Wolle oder Fleece, die den Körper z. B. gegen Kälte schützen. Damit das Bekleidungsstück wasserdicht wird, ist wiederum als eine der (Innen)- Schichten eine wasserdichte und wasserdampfdurchlässige Lage, welche zum Beispiel eine monolithische oder poröse Membran sein kann, als Funktionsschicht angeordnet. Wie beim Schuh kann die Funktionsschicht auch in

Bekleidungsstücken ein- oder beidseitig mit einer Schutz- oder Verstärkungslage versehen, als Funktionslaminat vorhanden sein.

Ein Funktionslaminat wie oben beschrieben kennt man auch aus weiteren textilen Einsatzgebieten, wie z.B. bei Rucksäcken, bei denen der Laminataufbau aus einer weichen Funktionsschicht und einer Schutz- bzw. Verstärkungslage für hohen Tragekomfort und optimale Lastverteilung sorgt.

Dem Fachmann ist eine ganze Reihe von Materialien für Funktionsschichten bekannt. Beispiele für Funktionsschichtmaterialien sind Polyetherester (PEEST), Polyurethane (PU), Polyetheramide (PEA) und Polyhalogenolefine.

Eine besondere Herausforderung ist es dabei, das Funktionslaminat optimal an die Kontur eines Körperteils, z. B. an die Fußform anzupassen.

An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass im Folgenden die vorliegende Erfindungsbeschreibung nur exemplarisch anhand eines Schuhs erfolgt, die Ausführungsformen aber selbstverständlich nicht als darauf beschränkt

aufzufassen sind, sondern auch auf andere Bekleidungsteile (z. B. Jacken, Hosen. Shirts bzw. Teile davon) und Accessoires (z. B. Mützen, Handschuhe,

Rucksäcke), die eine optimierte dreidimensionale bzw. eine nahtfreie oder zumindest nahtreduzierte Kontur sinnvoll erscheinen lassen, übertragbar sind, ohne dabei den beabsichtigten Schutzumfang zu verlassen.

Das Funktionslaminat wird daher üblicherweise aus mehreren zweidimensionalen, flächigen Teilen zusammengesetzt, um ein einigermaßen passgenaues

dreidimensionales Gebilde zu erhalten. Das dreidimensionale Gebilde ist beispielsweise im Falle eines Schuhs üblicherweise am oberen Ende des Schafts und an der Sohle mit dem Obermaterial verbunden. Da an den Verbindungs- oder Nahtstellen die Wasserdichtigkeit der Funktionsschicht nicht mehr gegeben ist oder zumindest nachlässt, müssen die Verbindungs- oder Nahtstellen in der Regel nachträglich mit einem Nahtversiegelungsband (Tape) abgedichtet werden. Die dem Fachmann bekannten Nahtversiegelungsbänder (Tapes), die die

Funktionsschicht im Bereich der Verbindungs- oder Nahtstellen bedecken, sind üblicherweise nicht wasserdampfdurchlässig. Somit wird die zum Abtransport von Feuchtigkeit aus dem Schuhinneren zur Verfügung stehende aktive Oberfläche im Bereich des Schuhschaftes verkleinert und der an und für sich gewünschte

Wasserdampfdurchgang in den Bereichen der versiegelten Verbindungs- oder Nahtstellen verhindert und damit der Klimakomfort des Schuhs herabgesetzt.

Darüber hinaus stellen die Arbeitsschritte Nähen oder Fügen von

Funktionslaminaten und das anschließende Versiegeln der so erhaltenen

Verbindungsstellen bei der Fierstellung von dreidimensionalen wasserdichten und gleichzeitig wasserdampfdurchlässigen Schuhen vergleichsweise aufwändige und arbeitsintensive Prozesse dar, die sich häufig in vergleichsweise hohen

Fertigungskosten derartiger Schuhe niederschlagen.

Wie bereits weiter oben ausgeführt, gelten die gleichen bzw. analogen

Überlegungen auch für andere Anwendungsformen von Funktionslaminaten, wie beispielsweise in den erwähnten Bekleidungsstücken oder Rucksäcken.

Zudem kann das Funktionslaminat durch das notwendige Einbringen von Naht oder Verbindungsstellen an diesen Stellen geschwächt sein und somit bei

Belastung vorzeitig seine Integrität verlieren.

Ein weiteres bekanntes Problem bei Schuhen mit auf diese Weise eingebrachten Funktionslaminaten ist der mangelnde Tragekomfort aufgrund ungenügender Passform. Durch die Zusammensetzung des dreidimensionalen Gebildes aus zweidimensionalen, flächigen Einzelteilen kann nur annähernd die erforderliche dreidimensionale Kontur erreicht werden. Dadurch kann es an Stellen an denen zu viel Material vorhanden ist, zu Faltenbildung und an Stellen mit zu wenig Material zu Druckstellen kommen, wodurch sich der Tragekomfort beispielsweise eines wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen Schuhs wesentlich verschlechtern kann.

US 2015/0230553 A1 offenbart eine wasserdichte und wasserdampfdurchlässige Funktionssocke (Bootie) aus expandiertem Polytetrafluorethylen (ePTFE), die zwar nahtlos ist, aber Verbindungsstellen aufweist.

US 2015/0150335 A1 offenbart ein Fußbekleidungssystem mit einer

wasserdichten Funktionssocke (Bootie). Diese Funktionssocke (Bootie) wird über ein Gießverfahren hergestellt und ist nicht wasserdampfdurchlässig.

EP 1 212 953 B1 offenbart eine Schuhkonstruktion mit einem

Funktionsschichtschaft. Dieser Funktionsschichtschaft ist wasserdicht und wasserdampfdurchlässig und wird durch Beschichten einer dreidimensionalen Fußkontur bzw. eines dreidimensionalen Sockengebildes erhalten. US

2017/0042280 A1 offenbart eine wasserdichte und wasserdampfdurchlässige Funktionssocke (Bootie). Diese Funktionssocke beinhaltet wenigstens eine Textillage und eine nahtlose und dehnbare Funktionsschicht. Die Textillage(n) liegt(-en) dabei als dreidimensionale Socke vor und wird (werden) zusammen mit der Funktionsschicht auf einen Leisten aufgebracht. Diese Lagen werden z. B. mit einem Klebstoff zu einem Funktionslaminat verbunden und anschließend mit Hitze in ihrer Form fixiert. Die so hergestellte Funktionssocke (Bootie) umschließt den ganzen Fuß des Schuhträgers.

Ein Nachteil bei der US 2017/0042280 ist, dass das Funktionslaminat den ganzen Fuß des Schuhträgers, insbesondere den Sohlenteil, umschließt. Somit sind hier bestimmte Techniken zum Verbinden mit einer Sohle, z. B. durch Strobeln oder Zwicken, nicht ohne weiteres möglich. Ein weiterer Nachteil der US 2017/0042280 besteht darin, dass das Verfahren zur Herstellung einer solchen Funktionssocke (Bootie) durch das sukzessive

Aufbringen einzelner Schichten auf den Leisten vergleichsweise umständlich und zeitintensiv ist.

Des Weiteren birgt das in US 2017/0042280 beschriebene Verfahren des sukzessiven Auftragens verschiedener Schichten zur Herstellung einer

Funktionssocke (Bootie) die Gefahr der Faltenbildung, die den Tragekomfort des Schuhs einschränken kann.

Das Dokument DE 39 37 106 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines einteiligen nahtlosen Schuhfutterschafts durch die thermische Verformung eines Laminats. Die so hergestellten Schuhfutterschäfte zeigen eine

Verarbeitungsschwindung von bis zu 10%.

Ein Nachteil bei der DE 39 37 106 A1 ist, dass das Laminat, das durch thermische Verformung in eine dreidimensionale Kontur überführt werden soll, in einem vorgelagerten (ggf. mehrstufigen) Prozessschritt durch dem Fachmann bekannte Verfahren des Verbindens der Textillage und der Funktionsschicht, beispielsweise über punkt- oder rasterförmiges Verkleben unter Verwendung reaktiver, feuchtigkeitsvernetzender PU-Hotmeltklebstoffe, hergestellt werden muss.

Dadurch können sich der anlagentechnische und logistische Aufwand erhöhen, was sich wiederum negativ auf die Fertigungskosten auswirken kann.

Darüber hinaus besteht bei dem vorgelagerten Laminierschritt insbesondere beim Einsatz hochdehnfähiger Materialien die Gefahr, dass einzelne Materiallagen bereits beim Verbinden unterschiedlich stark gedehnt und diese Dehnungen im Laminatverbund fixiert werden. Im nachgelagerten thermischen

Verformungsschritt können sich diese unterschiedlichen Dehnungen u. a. negativ auf die Reproduzierbarkeit der Verformung auswirken. Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen zur Herstellung eines wasserdichten,

wasserdampfdurchlässigen dreidimensionalen Segments beispielsweise eines Schuhschaft-Funktionslaminates, womit die Nachteile des Stands der Technik zumindest verringert werden. Darüber hinaus ist die Aufgabe, ein solches dreidimensionales, wasserdichtes und wasserdampfdurchlässiges Segment beispielsweise eines Schuhschaft-Funktionslaminates zur Verfügung zu stellen.

Die erfindungsgemäß gestellte Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen und eine dreidimensionale Kontur aufweisenden Segments für einen Schuhschaft, ein Kleidungsstück oder einen Rucksack oder zur Ausbildung dieser, wobei das Segment in seiner

Oberfläche verbindungsstellenfrei ist, und wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:

a. Vorlegen eines Stapels von mindestens einem ersten und einem

zweiten aufeinander angeordneten zweidimensionalen Flächengebilde, wobei mindestens zwei im Stapel enthaltene, zueinander benachbarte und direkt aufeinander liegende Flächengebilde nicht miteinander verbunden sind und wobei das erste Flächengebilde eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht ausbildet,

b. Vorlegen eines Formkörpers, aufweisend besagte dreidimensionale Kontur,

c. Thermoformen des Stapels von mindestens einem ersten und einem zweiten Flächengebilde mittels des Formkörpers und gleichzeitigem Laminieren der im Stapel enthaltenen Flächengebilde, das zu einer Haftung von mindestens 1 ,0 N, gemessen nach DIN 53530:1981-02 mit einer Prüflingsbreite von 25 mm, zwischen mindestens einem ersten und einem zweiten aufeinander angeordneten und ursprünglich nicht miteinander verbundenen zweidimensionalen Flächengebilde führt, unter Erwärmung des Stapels auf eine Prozesstemperatur, wobei die Prozesstemperatur so einzustellen ist, dass eine plastische Verformung des Stapels und eine Laminierung zur flächigen Verbindung der in dem Stapel enthaltenen zweidimensionalen Flächengebilde erhalten wird, wodurch das Segment ausgebildet wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren weist dabei gegenüber dem Stand der Technik zumindest die Vorteile auf, dass

• das Segment durch einen einfachen Umformungsprozess erhalten werden kann.

• durch die Verwendung von mehreren einzelnen Flächengebilden anstelle eines vorgefertigten Gesamtlaminats auf sonst notwendige vorgelagerte Prozessschritte zur Verbindung / Laminierung einzelner Flächengebilde zumindest teilweise verzichtet werden kann.

• durch die Verwendung von mehreren einzelnen Flächengebilden anstelle eines vorgefertigten Gesamtlaminats auf individuelle Kundenwüsche schneller reagiert werden und ggf. Lagerkapazitäten reduziert werden können, die sonst für verschiedenste Laminatausführungen vorgehalten werden müssen.

• die Materialien in den zweidimensionalen Flächengebilden in der

Reihenfolge und/oder in der Auswahl freier kombinierbar sind.

• sich bei dem Verfahren eine maximale Austauschfläche für Wasserdampf ergibt.

• der Tragekomfort durch Vermeidung von Druckstellen durch Nähte und Vermeidung von Falten erhöht wird.

• durch das Dehnen und Verformen der zweidimensionalen Flächengebilde und Funktionsschicht(en) die Atmungsaktivität der einzelnen Materialien bzw. des resultierenden Gesamtlaminats im Vergleich zu einem sonst identisch aufgebauten nicht verformten Gesamtlaminats zunimmt.

• durch das gleichzeitige Verformen und Laminieren der nicht miteinander verbundenen Flächengebilde Elastizitäten und Rückstellkräfte zwischen den Flächengebilden verringert oder gar verhindert werden, womit das herzustellende Segment formstabiler ist als die Segmente des Stands der Technik.

Im Zusammenhang mit der Erfindung werden folgende Begriffe definiert und im Verlaufe der Beschreibung genutzt:

Unter„verbindungsstellenfrei“ ist zu verstehen, dass die Oberfläche eines

Segments keine Verbindungsstellen die durch Nähen, Schweißen, Verkleben oder sonstige Verbindungsmöglichkeiten, die dem Fachmann bekannt sind, entstanden sind, aufweist.

Unter„plastischer Verformung des Stapels“ soll zumindest die plastische

Verformung eines Teils, der in dem Stapel enthaltenen zweidimensionalen

Flächengebilde bei der im Thermoformschritt eingestellten Prozesstemperatur verstanden werden, sodass nach Abkühlung des Stapels das erhaltene Segment in seiner dreidimensionalen Kontur erfindungsgemäß fixiert wird.

Ein„Segment“ kann in einen dreidimensionalen Schuhschaft eingebracht oder zu dessen Fertigung verwendet werden. Darüber hinaus kann ein Segment auch in ein Kleidungsstück oder in einen Rucksack eingebracht werden oder eben diese ausbilden. Sofern das Segment in einen dreidimensionalen Schuhschaft eingebracht wird oder diesen ausbildet, kann das Segment alle zum Fuß gerichteten Bereiche eines Schuhs umfassen. Diese Bereiche können die Sohle unterhalb des Fußes sowie die Teilbereiche der Vorderkappe, des Vorderblatts, des Quartiers und der Flinterkappe umfassen. Diese Teilbereiche, mit Ausnahme der Sohle, werden im Gesamten auch als Innen-Schaft bezeichnet. Auch ist es möglich, dass das Segment nur einen Teil der zum Fuß gerichteten Bereiche umfasst, so z.B. kann der Bereich der Sohle im Segment ausgespart sein. Dabei kann das Segment in einen Schuhschaft eingelegt werden, wobei das Segment jedoch nicht zum Obermaterial (Außen-Schaft) des Schuhs (z.B. Leder) gehört, sondern sich im Inneren des Schuhs im Bereich des Innen-Schafts befindet. Zudem ist es möglich, dass das Segment neben den zum Fuß gerichteten

Flächengebilden (Innen-Schaft) auch das Ober- / Außenmaterial des

Schuhschafts umfasst und so zumindest Teile des gesamten Schaftes bildet.

Somit kann das Segment nicht nur als Schuhinnenschaft in einen Schuh eingebacht werden, sondern den Schuhschaft gänzlich ausbilden. Das

erfindungsgemäße Segment kann den Fuß vollständig umschließen, kann aber auch beispielsweise im Sohlenbereich offen sein, um mit einer geeigneten Sohle verbunden zu werden.

Sofern das Segment in ein Kleidungsstück eingebracht wird, kann dieses die einzelnen zum Körper gerichteten Bestandteile des Kleidungsstückes abbilden. So ist es zum Beispiel möglich, dass das Segment die Form eines Flandschuhs nachbildet, wobei die Form die einzelnen Finger, die Flandfläche und den

Flandrücken beinhaltet. Des Weiteren kann das Segment auch ein Kleidungsstück gänzlich ausbilden. Das Segment könnte auch in Socken oder Kopfbedeckungen eingebracht werden, beispielsweise in Hüte, Mützen oder auch Kappen, oder diese gänzlich ausbilden. Dabei kann das Segment die Form der gesamten Kopfbedeckung annehmen oder auch nur Teile davon, beispielsweise bei einer Kappe, wo der Hauptteil, die Krone, das Segment beinhaltet, jedoch nicht das Visier. Des Weiteren weist das erfindungsgemäße Segment eine dreidimensionale Kontur auf und ist somit ein dreidimensionales Segment.

Der im erfindungsgemäßen Verfahren vorgelegte Stapel umfasst mindestens ein erstes und ein zweites aufeinander angeordnetes zweidimensionales

Flächengebilde. Die im vorgelegten Stapel enthaltenen Lagen können miteinander laminiert, d.h. miteinander verbunden sein. In jedem Fall enthält der Stapel aber zwei aneinander angeordnete zweidimensionale Flächengebilde, die nicht miteinander verbunden sind. Die zweidimensionalen Flächengebilde, die zueinander benachbart sind und direkt aufeinander liegen sind nicht miteinander verbunden. Der Stapel kann aber auch weitere zweidimensionale Flächengebilde umfassen, die mit einem jeweils benachbarten und direkt aufliegenden Flächengebilde nicht verbunden sind. Letztlich kann der Stapel auch gänzlich aus nicht miteinander verbundenen zweidimensionalen Flächengebilden aufgebaut sein.

Unter„laminieren“ wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung verstanden, dass im Stapel enthaltene zweidimensionale Flächengebilde flächig miteinander verbunden werden.

Der Ausdruck„flächig verbunden“ definiert, dass mindestens zwei

zweidimensionale Flächengebilde oder Lagen an ihren sich in ihrer flächigen Erstreckung ausgebildeten Oberflächen miteinander zu einem zweidimensionalen flächigen Laminat verbunden sind. Dabei kann die flächige Verbindung so hergestellt werden, dass die Elemente an ihrer gesamten Oberfläche, also vollflächig, verbunden sind. Die Oberflächen können auch punktuell miteinander verbunden sein, wobei die punktuellen Verbindungen einem Muster unterliegen und zum Beispiel rasterförmig verteilte Klebepunkte sein können.

Der Begriff„Lage“ beschreibt eine zweidimensionale Schicht, die als

zusammenhängende (kontinuierliche) oder auch als nicht zusammenhängende (diskontinuierliche) Schicht vorliegen kann. Eine zusammenhängende Schicht kann zum Beispiel eine Textillage sein. Eine Schicht, die nicht zusammenhängend ist, kann zum Beispiel als Muster in Form von Klebepunkten, Flock, etc. vorliegen. Dieses Muster kann zum Beispiel auf die dem Fuß abgewandte Seite der

Funktionsschicht aufgedruckt sein. In der Textiltechnik wird dies als halbe Lage bezeichnet; in Verbindung mit der Funktionsschicht und einer Textillage, die dem Fuß zugewandt ist, wird es als 2,5 Lagen-Laminat bezeichnet.

Die Begriffe„Bootie“ und„Funktionssocke“ beschreiben Schuhbauteile, die den Fuß eines Trägers vollständig umschließen. Der Begriff„Textillage“ beschreibt eine Lage, die aus einem Textil besteht. Dieses Textil kann dabei in verschiedenen Formen vorliegen, zum Beispiel in Form eines Gewebes, eines Gewirks, eines Gestricks, eines Vlieses, eines Geflechts, eines Geleges oder eines Filzes.

Der Begriff„Funktionsschicht“ beschreibt eine Lage, die mindestens eine Funktion aufweist und zwar mindestens die grundlegenden Funktionen Wasserdichtigkeit und Wasserdampfdurchlässigkeit. Diese Funktionsschicht kann dabei eine Folie, ein Film oder auch eine Membran sein, die gleichzeitig wasserdicht und

wasserdampfdurchlässig sind. Bevorzugt besteht die Funktionsschicht aus einem oder mehreren polymeren Materialien, was sowohl hydrophile als auch

hydrophobe Polymere, sowie deren Kombination und Gemische beinhaltet.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden die Begriffe„polymeres Material“ und„Polymere“ gleichermaßen und gegeneinander austauschbar verwendet.

Dabei ist unter polymerem Material bzw. Polymer ein jegliches synthetisches oder auch natürliches Polymer zu verstehen.

Zu einem„Kleidungsstück“ im Sinne der Erfindung gehören Handschuhe,

Kopfbedeckungen, Socken, Jacken, Hosen, Westen und dergleichen.

Die zweidimensionalen Flächengebilde der vorliegenden Erfindung können aus einer einzelnen Lage oder Schicht bestehen oder mehrere Lagen oder Schichten aufweisen. Als Lagen oder Schichten kommen Textillagen, Funktionsschichten oder Klebeschichten in Frage. Bei einem Flächengebilde mit mehreren Lagen oder Schichten sind diese Lagen und/oder Schichten miteinander flächig zu einem Vorlaminat verbunden.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, wird das Segment in einen dreidimensionalen Schuhschaft, ein Kleidungsstück oder einen Rucksack eingebracht. Bevorzugte Kleidungsstücke sind Handschuhe, Socken und Kopfbedeckungen wie Hüte, Mützen oder Kappen, Jacken Hosen und Westen. Die Handschuhe können dabei so ausgebildet sein, dass die Finger einzeln von dem Handschuh umschlossen sind, was auch als Fingerhandschuh bezeichnet wird, oder dass der Daumen separat von den anderen Fingern umschlossen ist, was auch als Fäustling bezeichnet wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst mindestens ein zweidimensionales Flächengebilde mindestens eine thermoplastische Lage oder enthält zumindest thermoplastische Komponenten.

Eine thermoplastische Lage kann als eigenständiges zweidimensionales

Flächengebilde ausgebildet sein oder kann eine Lage innerhalb eines

zweidimensionalen Flächengebildes sein, das ein aus mehreren Lagen

bestehendes Vorlaminat ist.

Zudem können die thermoplastischen Komponenten in einer bevorzugten

Ausführungsform Bestandteile einer Lage eines zweidimensionalen

Flächengebildes sein.

Wie ausgeführt, ist wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren, dass der Stapel unter Thermoformen in eine dreidimensionale Form zur Ausbildung des erfindungsgemäßen Segments umgeformt wird und dabei die enthaltenen zweidimensionalen Flächengebilde in ihrer Gesamtheit vollständig miteinander laminiert werden.

Als Thermoformen wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung das Umformen eines Stapels von zweidimensionalen Flächengebilden bezeichnet. Dabei kann in dem Stapel mindestens eine thermoplastische Lage enthalten sein. Die

mindestens eine thermoplastische Lage kann zum Beispiel eine thermoplastische Folie, ein geeignetes Textil umfassend ein thermoplastisches Material oder auch aus Schmelzklebstoff bestehende Folien oder Vliese sein. Beim Thermoformen werden die zweidimensionalen Flächengebilde auf eine Temperatur erwärmt, die eine plastische Verformung der mindestens einen thermoplastischen Lage erlaubt, und mittels eines starren oder eines während des Thermoform prozesses in sich beweglichen Formkörpers, der eine dreidimensionale Kontur aufweist, in eine dreidimensionale Kontur überführt. Dabei muss gleichzeitig in dem

erfindungsgemäßen Verfahren die mindestens eine thermoplastische Lage durch die Erwärmung eine Klebrigkeit entwickeln, sodass diese die in dem Stapel enthaltenen zweidimensionalen Flächengebilde im dreidimensionalen Segment miteinander laminiert bzw. flächig miteinander verbindet.

Bevorzugt umfasst die mindestens eine thermoplastische Lage ein

thermoplastisches Material, das eine Schmelztemperatur aufweist von 80 bis 270°C, gemessen nach DIN EN ISO 11357-1 und -3.

Weiter bevorzugt umfasst die mindestens eine thermoplastische Lage ein thermoplastisches Material, das eine Glasübergangstemperatur aufweist von 0 bis 220°C, gemessen nach DIN EN ISO 11357-1 und -3.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst die mindestens eine thermoplastische Lage mindestens ein Material, ausgewählt aus einer Gruppe bestehend aus Polyurethan (PU), Polyolefin (PO), Polyester (PES), Polyetherester (PEEST), Polyacrylnitril (PAN), Polyamid (PA), Polyacrylat (PAC), Polyetherimid (PEI), Polytetrafluorethylen, (PTFE), Polysulfon (PSU), Celluloseacetat (CA) und deren Block- oder statistische Copolymere und / oder deren Mischungen.

Der Formkörper mit dreidimensionaler Kontur kann dabei eine Negativ-Form aufweisen, beispielsweise einen einseitig geöffneten Hohlkörper, oder eine

Positiv-Form aufweisen, die als ein vollständiger dreidimensionaler Formkörper oder als Teil davon vorliegen kann.

Das Überführen des Stapels von zweidimensionalen Flächengebilden in die dreidimensionale Kontur und das gleichzeitige Laminieren können in bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens durch Unterdrück und/oder Druckluft und/oder ein Gegenwerkzeug unterstützt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens mit einer Unterstützung durch Unterdrück, wird der Unterdrück zwischen dem Formkörper und dem Stapel von zweidimensionalen Flächengebilden angelegt.

In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform, wird das Thermoformen durch Anlegen eines Unterdrucks zwischen dem Formkörper und dem Stapel beziehungsweise dem verformten Stapel unterstützt.

Nachdem der Stapel der mindestens zwei zweidimensionalen Flächengebilde in die dreidimensionale Kontur überführt und gleichzeitig laminiert wurde, wird abgekühlt, um so die dreidimensionale Kontur des erhaltenen dreidimensionalen Segments zu fixieren. Die Abkühlung kann auch mittels eines gekühlten

Formkörpers erfolgen, beziehungsweise durch diesen unterstützt werden.

Anschließend werden der Formkörper und das erhaltene dreidimensionale Segment voneinander getrennt. Das so erhaltene dreidimensionale Segment kann nachfolgend einer weiteren Verarbeitung zugeführt werden.

Trotz der Fixierung durch die Abkühlung des erhaltenen Segments kann sich die Form aufgrund von Elastizitäten oder Rückstellungen der enthaltenen Materialien noch geringfügig verändern. Eine Veränderung der Form wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens dann als geringfügig betrachtet, wenn die

Abweichung der Kontur des beispielsweise verformten Schuhschaft- Funktionslaminates von der durch die Positiv- oder Negativform vorgegebene Kontur maximal ± 25% beträgt. Dementsprechend gilt das dreidimensionale Segment als formstabil, wenn dieses unter seinem Eigengewicht nur eine

Veränderung der vorgegebenen Kontur von maximal ± 25% widerfährt. In dem erfindungsgemäßen Verfahren ist zumindest ein Teil der zweidimensionalen Flächengebilde nicht miteinander verbunden, weshalb die zweidimensionalen Flächengebilde sich während des Verformens im Verfahren mit einer gewissen Freiheit zueinander bewegen können. Ohne an die Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, dass dadurch Elastizitäten und Rückstellkräfte reduziert werden und somit eine Veränderung der vorgegebenen Kontur von ± 5% oder weniger erreicht werden können.

Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, dass das Thermoformen beispielsweise mit von Rollen abgezogenen zweidimensionalen Flächengebilden, die aus einer oder mehreren Lagen und/oder Schichten aufgebaut sein können, kontinuierlich mit einer gewissen Taktung der einzelnen Verfahrensschritte durchgeführt werden kann.

Es ist natürlich auch möglich, das Verfahren diskontinuierlich durchzuführen.

In einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird das Thermoformen durch Anlegen eines Unterdrucks zwischen dem Formkörper und dem Stapel beziehungsweise dem verformten Stapel unterstützt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen

Verfahrens umfasst das Thermoformen im Schritt c. die folgenden Teilschritte:

• Einspannen des Stapels in einen Rahmen,

• Erwärmen der in dem Stapel enthaltenen zweidimensionalen Flächengebilde von mindestens einer Seite auf die Prozesstemperatur,

• Ausbilden des Segments und Laminieren der zweidimensionalen

Flächengebilde durch Überführen des Stapels in die dreidimensionale Kontur mittels des Formkörpers und Anlegen eines Unterdrucks zwischen dem zweidimensionalen Flächengebilde und dem Formkörper,

• Abkühlen des Segments, um die dreidimensionale Kontur zu fixieren,

• Entfernen des Unterdrucks, • Entfernen des Formkörpers.

Das Thermoformen kann mit einer geeigneten Thermoformmaschine zum Beispiel von der Fa. Illig oder von der Fa. Kiefel durchgeführt werden.

Bei dem Verfahren des Thermoformens werden die zweidimensionalen

Flächengebilde in eine Thermoformmaschine eingebracht und dort zum Beispiel mit Hilfe von Infrarotstrahlern auf eine Prozesstemperatur von 80°C bis 270°C, bevorzugt von 100°C bis 220°C und besonders bevorzugt auf eine

Prozesstemperatur von 130°C bis 180°C erwärmt.

Anstelle durch Infrarotstrahler kann das Erwärmen des Stapels durch jede geeignete Methode durchgeführt werden, beispielsweise durch Induktion,

Mikrowellenbestrahlung oder durch Fleißluft. Bevorzugt ist jedoch das Erwärmen des Stapels mittels Infrarotstrahler.

Bevorzugt wird der Stapel für 5 bis 60 Sekunden erwärmt.

Besonders bevorzugt wird der Stapel von mindestens zwei zweidimensionalen Flächengebilden beidseitig erwärmt. Durch eine beidseitige Erwärmung des Stapels werden die enthaltenen zweidimensionalen Flächengebilde gleichmäßig erwärmt, was zu einer besseren Laminierung und einer besseren Flaftung zwischen den Lagen führen kann. Dadurch können die miteinander laminierten zweidimensionalen Flächengebilde eine vorteilhafte Haftung von mindestens 1 ,0 N aufweisen, wobei die zweidimensionalen Flächengebilde bevorzugter eine Haftung von mindestens 3,0 N, noch bevorzugter von mindestens 3,5 N und besonders bevorzugt von mindestens 4,0 N aufweisen, gemessen nach DIN 53530:1981 -02 mit einer Prüflingsbreite von 25 mm. Eine Obergrenze für die Haftung ergibt sich, wenn bei der Prüfung vor einer Trennung der Lagen ein Zerreißen zumindest eines der zweidimensionalen Flächengebilde erfolgt. Während des Erwärmens oder nach dem Erwärmen kann der erwärmte Stapel nachgespannt werden. Das Nachspannen kann mechanisch durch die

Befestigung des Stapels in der Thermoformmaschine geschehen, oder durch Wirkmedien, wie z.B. Druckluft.

Nach dem Erwärmen und gegebenenfalls einem Nachspannen kann in einer Ausführungsform des Verfahrens der Formkörper mit der gewünschten

dreidimensionalen Kontur zum Beispiel von unten durch die Ebene des erwärmten Stapels gefahren werden, um so die dreidimensionale Kontur grob vorzugeben.

Daraufhin kann, wie ausgeführt, in einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zwischen Formkörper und zweidimensionalem Flächengebilde ein Unterdrück erzeugt werden, damit die gewünschte dreidimensionale Kontur vollständig aus den im Stapel enthaltenen zweidimensionalen Flächengebilden gebildet wird und diese miteinander laminiert werden, um so das Segment eines dreidimensionalen Funktionslaminats zum Beispiel zur Einbringung in einen Schuhschaft, in ein Kleidungsstück oder einen Rucksack oder zur Fertigung eines Schuhschafts zu erhalten.

Bevorzugt erfolgt das Thermoformen mittels des Formkörpers unter einer

Verweilzeit des Stapels auf dem Formkörper im Bereich von 1 bis 30 Sekunden.

Bei der Verwendung eines Unterdruckes zwischen dem Formkörper und der zweidimensionalen Flächengebilde, wird ein Druck von 0,001 bis 0,95 bar, bevorzugt ein Druck von höchstens 0,8 bar, weiter bevorzugt ein Druck von höchsten 0,6 bar und besonders bevorzugt ein Druck von höchstens 0,4 bar verwendet.

Anschließend wird vorzugsweise das Segment zur Fixierung der

dreidimensionalen Kontur abgekühlt. Das Abkühlen kann durch einen gekühlten Formkörper oder durch eine externe Kühlung, zum Beispiel durch Luft oder andere dem Fachmann bekannte und geeignete Methoden, erreicht werden. Bevorzugt wird das Abkühlen innerhalb von 5 bis 45 Sekunden durchgeführt.

Das Verfahren kann einen nachfolgenden Arbeitsschritt umfassen, bei dem das Segment aus dem umgeformten Flächengebilde ausgeschnitten oder ausgestanzt wird.

Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens ist, dass das Thermoformen und Laminieren ein Tiefziehen mit Formwerkzeugen, ein Tiefziehen mit

Wirkmedien, ein Tiefziehen mit Wirkenergie oder Kombinationen davon umfasst.

Bei dem Tiefziehen mit Formwerkzeugen kann es sich auch um eine

Ausführungsform handeln, bei der ein Formkörper mit dreidimensionaler Kontur zum Beispiel von unten durch die Ebene des Stapels gefahren wird. Um die Verformung zu unterstützen, kann zusätzlich ein Gegenwerkzeug von der dem Formkörper abgewandten Seite des Stapels her auf den Stapel aufgedrückt werden. Dabei hat das Gegenwerkzeug eine dem Formkörper angepasste dreidimensionale Gegenkontur.

Bei dem Tiefziehen mit Wirkmedien wird das Thermoformen durch Wirkmedien wie Druckluft oder auch ein druckreguliertes Flüssigkeitskissen, unterstützt.

Bei dem Tiefziehen durch Wirkenergie kann eine Umformung durch magnetische Kräfte erreicht werden. Dies setzt jedoch voraus, dass elektrisch gut leitende Bleche oder Fäden vorhanden sind.

Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens ist, dass beim Thermoformen ein zusätzlicher Druck auf die dem Formkörper abgewandten Oberfläche des Stapels aufgebracht wird, um die Überführung in die dreidimensionale Kontur zu unterstützen. Dieser zusätzliche Druck kann durch ein Gegenwerkzeug, wie bereits ausgeführt, durch Druckluft oder ein druckreguliertes Flüssigkeitskissen erzeugt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird bei der Verwendung eines

zusätzlichen Druckes auf der dem Formkörper abgewandten Seite des Stapels ein Druck von 1 ,5 bis 10 bar, besonders bevorzugt ein Druck von 3 bis 8 bar und weiter bevorzugt ein Druck von 5 bis 7 bar verwendet.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht die Funktionsschicht aus einem oder mehreren polymeren Materialien, bevorzugt aus einem oder mehreren thermoplastischen Materialien. Dabei kann die Funktionsschicht aus einer porenfreien Membran, einer mikroporösen

Membran oder einer Kombination davon bestehen.

Die wasserdichte und wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht weist vorzugsweise eine Dicke von nicht mehr als 200 pm auf und besonders bevorzugt eine Dicke von nicht mehr als 30 pm auf.

Außerdem weist die Funktionsschicht bevorzugt eine Bruchdehnung von mindestens 50% auf. Besonders bevorzugt weist die Funktionsschicht eine Bruchdehnung von mindestens 200% auf.

Vorzugsweise umfasst die wasserdichte und wasserdampfdurchlässige

Funktionsschicht mindestens ein Material, ausgewählt aus einer Gruppe

bestehend aus Polyurethan (PU), Polyolefin (PO), Polyester (PES), Polyetherester (PEEST), Polyacrylnitril (PAN), Polyamid (PA), Polyetherimid (PEI),

Polytetrafluorethylen, (PTFE), Polysulfon (PSU), Celluloseacetat (CA) und deren Block- oder statistische Copolymere und / oder deren Mischungen.

In einer Ausführungsform kann die mikroporöse Membran eine gereckte

Polytetrafluorethylen Membran sein. Dabei ist es auch denkbar, dass vor dem Tiefziehen eine nicht gereckte Polytetrafluorethylen-Folie verwendet wird, die durch das Tiefziehen gereckt wird und somit nach dem Tiefziehprozess die Polytetrafluorethylen-Folie mikroporös ist.

In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst die Funktionsschicht sowohl eine mikroporöse Membran als auch eine porenfreie Membran. Bevorzugt beinhaltet die mikroporöse Membran ein hydrophobes polymeres Material, zum Beispiel Polytetrafluorethylen, und die porenfreie Membran ein hydrophiles polymeres Material, zum Beispiel ein Polyurethan. Daher kann die Funktionsschicht auch eine Kombination aus einem hydrophoben polymeren Material und einem hydrophilen polymeren Material aufweisen.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die wasserdichte und

wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht insbesondere aus thermoplastischen Polyurethanen (TPU) oder Polyetherester (PEEST) aufgebaut.

Ein nicht limitierendes Beispiel für eine wasserdichte und

wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht in Gestalt einer porenfreien Membran ist die Sympatex®-Membran, eine gesundheitlich unbedenkliche und recyclebare Membran bestehend aus Polyetherester (PEEST).

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht das erste Flächengebilde aus einer Funktionsschicht.

Erfindungsgemäß kann ein zweidimensionales Flächengebilde mehrlagig sein. Bevorzugt weisen die mindestens zwei zweidimensionalen Flächengebilde mindestens eine weitere Lage auf.

Die Funktionsschicht kann innerhalb eines zweidimensionalen Flächengebildes sowohl auf ihrer unteren als auch auf ihrer oberen Seite mit mindestens einer weiteren Lage versehen werden. Diese können bereits vor dem Thermoformen miteinander flächig verbunden sein oder erst beim Thermoformen selbst miteinander flächig verbunden werden. Dabei kann die Funktionsschicht auf ihrer unteren und ihrer oberen Seite gleich viele oder auch unterschiedlich viele weitere Lagen aufweisen. Vorzugsweise handelt es sich bei der mindestens eine weitere Lage um eine Textillage.

Die mindestens eine weitere Lage ist in einer vorteilhaften Ausführungsform eine Textillage, wobei diese Textillage in ihrer flächigen Erstreckung kontinuierlich oder diskontinuierlich aufgebaut sein kann. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Textillage in der Form eines Gewebes, eines Gewirks, eines Gestricks, eines Vlieses, eines Geflechts, eines Geleges oder eines Filzes ausgeführt.

Vorzugsweise umfasst der Stapel mindestens eine Textillage.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das erste Flächengebilde ein Vorlaminat, umfassend eine Funktionsschicht und mindestens eine weitere Lage, die mittels eines Schmelzklebstoffes oder eines Reaktivklebstoffes verbunden sind, wobei der Klebstoff kontinuierlich oder diskontinuierlich auf die Funktionsschicht und/oder die mindestens eine weitere Lage aufgetragen ist

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die mindestens eine weitere Lage in Form einer Beflockung auf die Funktionsschicht aufgebracht sein. In wiederum einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die mindestens eine weitere Lage diskontinuierlich ausgeführt und kann beispielsweise ein Muster aufweisen, z.B. aus rasterförmig aufgebrachten Kleberpunkten oder einer rasterförmig aufgebrachten Beflockung beispielsweise in Form von Domänen, wobei die einzelnen Punkte oder Domänen nicht miteinander verbunden sind.

Bevorzugt können die Textillagen unterschiedliche Bereiche aufweisen, die beispielsweise lokale Verstärkungen und/oder unterschiedliche Dehnbarkeiten beinhalten. Die Textillagen können auch anisotrope Bereiche aufweisen, in denen unterschiedlichen Eigenschaften in den Erstreckungsrichtungen der Textillage vorliegen. Diese lokalen Unterschiede und/oder Anisotropien in den Textillagen können zum Beispiel durch bestimmte Webverfahren und Strickverfahren in die Textillagen eingearbeitet werden. Die so erhaltenen unterschiedlichen Bereiche können zum Beispiel als Verstärkungen im Fersenbereich, an der Fußspitze oder den Schnürelementen oder zur Unterstützung der Ausbildung einer möglichst genauen Abformung der gewünschten Formkontur im Thermoform prozess dienen. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Textillage Bereiche mit unterschiedlichen Eigenschaften und/oder anisotrope Bereiche auf.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens können die Textillagen aus Garnen oder Filamenten aufgebaut sein. Garne können dabei Multfilamentgarne sein, aber auch Garne aus Stapelfasern. Dabei versteht der Fachmann unter Stapelfasern relative kurze Fasern mit einer Länge von 2 bis 200 mm. Filamente dagegen haben eine Länge von mehr als 200 mm, bevorzugt von mehr als 500 mm, noch mehr bevorzugt von mehr als 1000 mm. Filamente können auch praktisch endlos sein, wenn diese zum Beispiel beim Spinnen kontinuierlich durch Spinndüsen extrudiert werden.

Die Garne bzw. Filamente der Textillagen können aus einem einzigen Polymer oder aus mehreren Polymeren bestehen. Im letzteren Fall kann es sich bei den Garnen um Mischgarne handeln, wobei die einzelnen Filamente aus

verschiedenen Polymeren bestehen, oder bei den Filamenten um Bi- Komponenten-Filamentgarne handeln, wobei die einzelnen Filamente mehr als ein Polymer aufweisen.

Solche Bi-Komponenten-Filamentgarne beinhalten mehr als ein Polymer in räumlich begrenzter Anordnung zum Beispiel als Seite-an-Seite Modell, Kern- Mantel-Modell oder Insel-in-der-See-Modell. Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens ist, dass die Filamente der

Textillagen aus Bi-Komponenten-Filamentgarnen mit dem Kern-Mantel-Modell bestehen, wobei die Schmelztemperatur TM.sheath des Polymers im Mantel geringer ist als die Schmelztemperatur TM,OO GQ des Polymers im Kern.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Material der Textillage ausgewählt aus einer Gruppe von Polymeren, die Polyolefine, Polyester, Polyamide,

Polyurethane und Polyacrylnitrile oder einer Kombination daraus umfasst.

Bevorzugt weisen die Polymere eine Glasübergangstemperatur von 20 bis 220°C auf, gemessen nach DIN EN ISO 1 1357-1 und -3.

Weiter bevorzugt weisen die Polymere eine Schmelztemperatur von 80 bis 270°C auf, gemessen nach DIN EN ISO 1 1357-1 und -3.

Des Weiteren weisen die zweidimensionalen Flächengebilde in Längs- und in Querrichtung bevorzugt eine Bruchdehnung von 50 bis 360% bei Raumtemperatur auf, gemessen nach DIN EN ISO 13934-1 : 1999. In einer bevorzugten

Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weisen die

zweidimensionalen Flächengebilde in Längs- oder in Querrichtung bevorzugt eine Bruchdehnung von mindestens 50%, bevorzugter von mindestens 100% und noch bevorzugter von mindestens 250% bei Raumtemperatur auf.

Zudem weisen die zweidimensionalen Flächengebilde in Längs- und in

Querrichtung bevorzugt eine Zugfestigkeit von 60 bis 1700 N auf, gemessen nach DIN EN ISO 13934-1 : 1999.

Vorzugsweise kann die Funktionsschicht mit einer der mindestens einen weiteren Lage mittels eines Schmelzklebstoffes oder eines Reaktivklebstoffes verbunden sein beziehungsweise werden, wobei der Klebstoff kontinuierlich oder diskontinuierlich auf die Funktionsschicht und/oder die mindestens eine weitere Lage aufgetragen sein kann.

Es besteht weiterhin die Möglichkeit des Aufbaus einer kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Lage bestehend aus Schmelz- oder Reaktivklebstoff, beispielsweise in Form von Vliesen oder anderen Strukturen.

Im Falle der bevorzugten Verwendung von Textillagen können diese einen Schmelzklebstoff oder Reaktivklebstoff umfassen. So können die Textillagen ganz oder teilweise aus einem Schmelzklebstoff oder Reaktivklebstoff bestehen. Dies umfasst, dass das Textillagen aufbauende beziehungsweise ein in den Textillagen enthaltenes Polymer als Reaktivklebstoff oder Schmelzklebstoff wirkt.

In diesem Fall besteht die Möglichkeit der Herstellung einer Verbindung zwischen Funktionsschicht und Textillage durch Überführen dieses Polymers in dessen Erweichungsbereich oder darüber hinaus. Natürlich lässt sich auf diese Weise eine solche Textillage auch mit einer weiteren kontinuierlichen oder

diskontinuierlichen Lage verbinden.

In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die mindestens eine weitere Lage eine Textillage, die einen Schmelzklebstoff oder einen

Reaktivklebstoff aufweist, mittels dessen die Funktionsschicht und die Textillage flächig miteinander verbunden sind.

Generell kann jedes geeignete Polymer, Copolymer oder Gemisch daraus als Schmelzklebstoff oder Reaktivklebstoff verwendet werden. Bevorzugt wird als Schmelzklebstoff oder Reaktivklebstoff ein Polymer verwendet, das aus einer Gruppe ausgewählt wird, bestehend aus Polyurethan (PU), Polyamid (PA), Polyester (PES), thermoplastisches Polyurethan (TPU), Polyacrylat (PAC) oder deren Block- oder statistische Copolymere und/oder Mischungen daraus. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weisen die Polymere der Reaktivklebstoffe oder der Schmelzklebstoffe eine Schmelztemperatur von 70°C bis 220°C auf, gemessen nach DIN EN ISO 11357-1 und -3.

In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform weisen die Polymere der

Reaktivklebstoffe oder der Schmelzklebstoffe eine Glasübergangstemperatur von 10°C bis 220°C auf, gemessen nach DIN EN ISO 11357-1 und -3.

Das Polymer des Reaktivklebstoffes oder des Schmelzklebstoffes, verwendet zum Verkleben der Lagen in einem Vorlaminat, ist bevorzugt so auszuwählen, dass dieses eine Schmelztemperatur oberhalb der Prozesstemperatur während des Tiefziehens aufweist.

In manchen Fällen ist das Polymer des Reaktivklebstoffes oder des

Schmelzklebstoffes, verwendet zum Verkleben der Lagen in einem Vorlaminat, bevorzugt aber auch so auszuwählen, dass dieses eine Schmelztemperatur unterhalb der Prozesstemperatur während des Tiefziehens aufweist. Durch Aufschmelzen des Klebstoffs während des Tiefziehens kann so beispielsweise ein aneinander Abgleiten der ursprünglich im Vorlaminat verbundenen Lagen und eine erneute Verbindung der Lagen nach der Formgebung und nach erfolgter

Abkühlung erreicht und so andernfalls ggf. auftretende Spannungen im

dreidimensionalen Segment eines Funktionslaminats zumindest reduziert werden.

Das Polymer des Reaktivklebstoffes oder Schmelzklebstoffes, verwendet zum Laminieren der zweidimensionalen Flächengebilde während des Tiefziehens, ist bevorzugt so auszuwählen, dass dieses eine Schmelztemperatur unterhalb der Prozesstemperatur während des Tiefziehens aufweist.

Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens ist, dass bei dem Vorlegen des zweidimensionalen Flächengebildes eine Abdeckfolie auf die während des Thermoformens dem Formkörper abgewandte Oberfläche des Stapels gelegt wird, die nach dem Thermoformen entfernt wird.

Die Abdeckfolie kann aus verschiedenen Materialen bestehen, sollte sich jedoch vorzugsweise nach dem Thermoformen rückstandsfrei vom dreidimensionalen Segment entfernen lassen. Außerdem sollte die Abdeckfolie vorzugsweise gut wärmeleitend sein, sowie eine hohe Temperaturbeständigkeit und einen hohen Erweichungstemperaturbereich aufweisen. Des Weiteren sollte die Abdeckfolie gut dehnbar sein und eine Dehnbarkeit von mindestens der gleichen Größenordnung wie die Dehnbarkeit des zweidimensionalen Flächengebildes aufweisen. Ein Beispiel für solche Abdeckfolien sind Silikonfolien.

Die Abdeckfolie kann dazu dienen, den Unterdrück während des Thermoformens aufrecht zu erhalten, d.h. nach außen abzudichten. Dies ist insbesondere beim Einsatz von zusätzlichen Lagen außerhalb einer luftundurchlässigen

Funktionsschicht oder bei Verwendung einer luftdurchlässigen mikroporösen Membran als Funktionsschicht von Vorteil. Des Weiteren kann diese Abdeckfolie als Trennfolie dienen, um ein Anhaften der Lagen des zweidimensionalen mehrlagigen Flächengebildes nach dem Thermoformen am Gegenwerkzeug oder am druckregulierten Flüssigkeitskissen zu vermeiden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das Material des Formkörpers ausgewählt aus einer Gruppe, die Holz, Kunststoffe,

faserverstärkte Kunststoffe, Polymerharze und Aluminiumgießharze, Gips, Metall, Metalllegierungen, Stahl, Ton, Keramik, Glas, Hartkunststoffe, Messingguss und/oder Kombinationen daraus umfasst.

Besonders bevorzugt wird das Material des Formkörpers ausgewählt aus einer Gruppe, die Holz, Kunststoffe, faserverstärkte Kunststoffe, Polymerharze,

Aluminiumgießharze und/oder Kombinationen daraus umfasst. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens hat der

Formkörper die gewünschte Schuhinnenkontur oder die gewünschte Hand- oder Mützenkontur, zum Beispiel in Form eines Schuhleistens, einer Hand- oder Kopfform.

Das zuvor beschriebene Verfahren eignet sich besonders zur Herstellung eines wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen Segments eines Schuhschaft- Funktionslaminats zur Einbringung in einen Schuhschaft,

wobei das Segment gleichzeitig formstabil, einstückig und in seiner Oberfläche verbindungsstellenfrei ist.

Daher betrifft die Erfindung des Weiteren ein wasserdichtes und

wasserdampfdurchlässiges dreidimensionales Segments für einen Schuhschaft, ein Kleidungsstück oder einen Rucksack oder zur Ausbildung dieser, wobei das Segment eine wasserdichte und wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht und mindestens eine weitere Lage umfasst, und die Funktionsschicht und/oder die mindestens eine weitere Lage ein thermoplastisches Material umfasst und wobei das Segment unter seinem Eigengewicht formstabil, einstückig und in seiner Oberfläche verbindungsstellenfrei ist, dadurch gekennzeichnet dass das Segment aus einem Stapel von mindestens zwei zweidimensionalen Flächengebilden besteht, die gleichzeitig laminiert und in das dreidimensionale Segment überführt wurden.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Segments bildet dieses den gesamten Schaft aus.

Dieses Segment weist keinerlei Verbindungsstellen in seiner Oberfläche auf. Daher sind die Wasserdichtigkeit und die Wasserdampfdurchlässigkeit über das gesamte Segment gleichermaßen vorhanden, ohne dass es Schwachstellen gibt, die besonders abgedichtet oder verstärkt werden müssen. Im Übrigen gelten die zuvor zum erfindungsgemäßen Verfahren dargestellten bevorzugten Ausführungsformen beispielsweise hinsichtlich der eingesetzten Materialien, ihrer Eigenschaften oder der Aufbauten der mittels des Verfahrens erhaltenen Segmente entsprechend auch für das erfindungsgemäße wasserdichte und wasserdampfdurchlässige dreidimensionale Segment eines

Funktionslaminats.

Außerdem kann das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte dreidimensionale Segment bzw. das erfindungsgemäße dreidimensionale

Segment den gesamten Innen-Schaft sowie den Innen- und Außen-Schaft und damit den gesamten Schaft eines Schuhs umfassen.

Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Segment

beziehungsweise das erfindungsgemäße Segment wird bevorzugt mit einer Sohlenkonstruktion versehen. Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Segment beziehungsweise das erfindungsgemäße Segment kann dabei mit den dem Fachmann bekannten Schuhmacharten mit einer

Sohlenkonstruktion versehen werden.

Beispielsweise kann das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Segment oder das erfindungsgemäße Segment durch ein Fügeverfahren wie das Kleben und/oder das Nähen miteinander verbunden werden. Natürlich sind auch sämtliche andere geeignete Fügeverfahren, wie zum Beispiel das

Laserschweißen, Ultraschallschweißen, Hochfrequenzschweißen und

Heizkeilschweißen und Kombinationen davon, von der Erfindung umfasst.

Das erfindungsgemäße beziehungsweise das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Segment wird bevorzugt an eine Strobelsohle gestrobelt oder an eine Brandsohle gezwickt und mit einem Dichtungsmaterial und/oder durch einen Klebstoff mit einer Sohlenkonstruktion wasserdicht verbunden. Die Strobel-Machart ist eine Verbindungsart vom Schaft mit der Zwischensohle, vorwiegend zur Fertigung leichter Wander- und Laufschuhe. Der Schaft wird z.B. mit einer textilen Brandsohle aus strapazierfähigem Gewebe durch die so genannte Strobelnaht vernäht. Die Strobelnaht ist eine umlaufende Kettelnaht zwischen Schaft und Brandsohle. Die Sohle wird entweder angeklebt oder angespritzt. Der Kleber bzw. das zum Anspritzen verwendete Material durchdringt die Strobelnaht und dichtet diese ab.

Beim Zwicken wird die Brandsohle an der Unterseite des Leistens befestigt und dann der Schaft inkl. Funktionslaminat über den Leisten gezogen. Die dauerhafte Verbindung zwischen Schaft, Funktionslaminat und Brandsohle erfolgt mit

Klebstoffen.

Zudem kann die Sohlenkonstruktion bevorzugt auch mit einer Außensohle durch Direktanspritzen mit einem Polymer wie zum Beispiel Polyurethan, wobei das Polymer das Segment zur Sohlenkonstruktion hin abdichtet, versehen werden.

Beim Anspritzen wird der fertige Schaft inkl. Funktionslaminat in einer Sohlenform positioniert. In dieser Form erfolgt das Anspritzen mit einem geeigneten Polymer / Kunststoff, meistens mit Polyurethan. Die Polymermasse durchdringt die

Strobelnaht und dichtet diese ab.

Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren und Beispiele näher erläutert, wobei die Figuren und die Beispiele jedoch nicht einschränkend zu verstehen sind:

FIG. 1A zeigt schematisch einen Querschnitt eines Formkörpers mit einem erfindungsgemäßen dreidimensionalen Segment.

FIG. 1 B zeigt eine beispielhafte fotografische Aufnahme einer Seitenansicht eines Formkörpers / Schuhleistens mit einem den Formkörper an seiner Oberseite umschließenden erfindungsgemäßen dreidimensionalen Segment. FIG. 2 zeigt schematisch einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen 2-lagigen Schuhschaft-Funktionslaminats.

FIG. 3 zeigt schematisch einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen 3-lagigen Schuhschaft-Funktionslaminats.

FIG. 4A zeigt eine schematische Skizze einer Seitenansicht eines in der

Schuhindustrie gängigen Schuhleistens.

FIG. 4B zeigt eine schematische Skizze einer Draufsicht eines in der

Schuhindustrie gängigen Schuhleistens.

FIG. 5 zeigt schematisch einen Querschnitt eines mit einer Sohlenkonstruktion verbundenen erfindungsgemäßen dreidimensionalen Segments eines

Schuhschaft-Funktionslaminats.

FIG. 6 zeigt schematisch einen Querschnitt eines Schuhs, der ein

erfindungsgemäßes dreidimensionales Segment eines Schuhschaft- Funktionslaminats enthält.

Die FIG. 1A und 1 B veranschaulichen schematisch im Querschnitt (FIG. 1A) bzw. anhand einer beispielhaften fotografischen Abbildung (FIG. 1 B) das Ergebnis der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführten Verformung eines zweidimensionalen Flächengebildes zu einem geeigneten dreidimensionalen Segment eines Schuhschaft-Funktionslaminats 5 bzw. 5a unter Verwendung eines Formkörpers 10 bzw. 10a, der die dreidimensionale Kontur des Segments 5 bzw. 5a vorgibt.

FIG. 2 zeigt schematisch einen Querschnitt eines Ausschnittes eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verformten und laminierten dreidimensionalen Segmentes 20, das aus einer Textillage 30, einer Kleberschicht 40 und einer wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht 50 aufgebaut ist. In einer vorteilhaften Ausführungsform besteht die Funktionsschicht 50 aus Polyetherester (PEEST), wie z.B. einer Sympatex®-Membran. In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Kleberschicht 40 auch ein Vlies sein, das aus Fasern oder Filamenten, die den Klebstoff beinhalten, besteht. Somit kann das Segment in dieser Ausführungsform auch als 3-lagiges Schuhschaft- Funktionslaminat angesehen werden.

Beispielhaft zeigt FIG. 3 schematisch einen Querschnitt eines Ausschnittes eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verformten und laminierten

dreidimensionalen Segmentes 60, bestehend aus einer ersten Textillage 30, einer ersten Kleberschicht 40, einer wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht 50, einer zweiten Kleberschicht 70 und einer zweiten Textillage 80. Dabei können die Textillagen 30 und 80 identisch oder unterschiedlich sein. Analoges gilt unabhängig von den Textillagen auch für die Kleberschichten 40 und 70. Wie zur FIG. 2 beschrieben, können die Kleberschichten 40 und 70 auch jeweils ein Vlies sein, das aus Fasern oder Filamenten, die den Klebstoff beinhalten, besteht. Somit kann das Segment in dieser Ausführungsform auch als 5-lagiges Schuhschaft-Funktionslaminat angesehen werden

FIG. 4A und 4B zeigen schematisch in einer Seitenansicht beziehungsweise in einer Draufsicht ein dem Fachmann bekanntes Beispiel eines die Fußkontur nachbildenden Schuhleistens 85, wie er als Formkörper im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden kann.

FIG. 5 zeigt schematisch das erfindungsgemäße dreidimensionale Segment eines Schuhschaft-Funktionslaminats 90, das in einer vorteilhaften Ausführungsform durch Kleben 95a oder Nähen 95b mit einer Sohlenkonstruktion 100 verbunden ist.

FIG. 6 zeigt schematisch einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen

dreidimensionalen Segments eines Schuhschaft-Funktionslaminats 105 in einem wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen Schuh mit einem Außenmaterial 110 (z. B. aus Leder), einer angebrachten Sohlenkonstruktion 115 und einer Außensohle 120. Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Segment bzw. das erfindungsgemäße Segment 105 bildet die Schuhkontur optimal ab, sodass keine oder nur geringe Zwischenräume zwischen

Außenmaterial 110 und dem zumindest Teile des Innen-Schafts umfassenden Segment 105 auftreten. Hierdurch kann eine optimale Passform des Schuhs sichergestellt werden.

Beispiel 1 :

Ein Stapel bestehend aus einem Vorlaminat, einer thermoplastischen

Kleberschicht und einem Futterstoff, wobei das Vorlaminat aus:

1. einer Wirkware aus 81 Gew.-% Polyethylenterephthalat und 19 Gew.-% Elasthan mit einem Gewicht von 50 g/m 2 ,

2. einem rasterförmig aufgebrachten reaktiven, feuchtigkeitsvernetzenden Kleber aus Polyurethan mit einem Gewicht von ca. 12 g/m 2 ,

3. einer auf einem Polyetherester basierende Sympatex® Membran mit einer Membrandicke von 10 pm,

besteht, die Kleberschicht (Klebevlies) aus einem Vlies eines thermoplastischen Klebers aus Polyurethan mit einem Schmelzbereich von ca. 115°C und einem Gewicht von 20 g/m 2 aufgebaut ist und der Futterstoff eine Strickware aus

Polyester mit einem Gewicht von 265 g/m 2 ist.

Vorlaminat, Klebevlies und Futterstoff werden von Rollen abgerollt und auf einer Thermoformmaschine (Fa. Illig) so positioniert, dass die Wirkwarenseite des Vorlaminats und der Futterstoff zu den beiden jeweils auf 175°C eingestellten Infrarot-Heizstrahlern der Maschine weisen und der Stapel dort für 16-18 s erhitzt wird. Anschließend wird der aufrechtstehende Leisten im Positivverfahren von unten durch die Ebene des Stapels gefahren. Die Futterstoffseite des Stapels weist dabei zum Leisten hin, die Wirkwarenseite weist vom Leisten weg. Nach Erreichen der Endlage wird zwischen Leisten und Laminat ein Unterdrück erzeugt. Dabei wird der Stapel in ein 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat geformt und das Vorlaminat und der Futterstoff werden durch das Klebevlies miteinander verbunden. Nach ca. 15 s Abkühlzeit wird der Unterdrück gelöst, der Leisten wieder nach unten gefahren und das fertige 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat aus der Maschine genommen.

Das fertige 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat weist eine Haftung von 2,3 N auf, gemessen nach DIN 53530:1981 -02 mit einer Prüflingsbreite von 25 mm.

Beispiel 2:

Beispiel 1 wurde mit der Abänderung wiederholt, dass das Klebevlies nunmehr Bestandteil des Vorlaminats ist. Somit:

Ein Stapel bestehend aus einem Vorlaminat und einem Futterstoff, wobei das Vorlaminat aus:

1. einer Wirkware aus 81 Gew.-% Polyethylenterephthalat und 19 Gew.-% Elasthan mit einem Gewicht von 50 g/m 2 ,

2. einem rasterförmig aufgebrachten reaktiven, feuchtigkeitsvernetzenden Kleber aus Polyurethan mit einem Gewicht von ca. 12 g/m 2 ,

3. einer auf einem Polyetherester basierende Sympatex® Membran mit einer Membrandicke von 10 pm,

4. einem Vlies eines thermoplastischen Klebers (Klebevlies) aus Polyurethan mit einem Schmelzbereich von ca. 115°C und einem Gewicht von 20 g/m 2 , besteht und der Futterstoff eine Strickware aus Polyester mit einem Gewicht von 265 g/m 2 ist.

Vorlaminat und Futterstoff werden von Rollen abgerollt und auf einer

Thermoformmaschine (Fa. Illig) so positioniert, dass die Wirkwarenseite des Vorlaminats zu den beiden jeweils auf 175°C eingestellten Infrarot-Heizstrahlern der Maschine weisen und dort für 16-18 s erhitzt werden. Anschließend wird der aufrechtstehende Leisten im Positivverfahren von unten durch die Ebene des Stapels gefahren. Die Futterstoffseite des Stapels weist dabei zum Leisten hin, die Wirkwarenseite weist vom Leisten weg. Nach Erreichen der Endlage wird zwischen Leisten und Laminat ein Unterdrück erzeugt. Dabei wird der Stapel in ein 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat geformt und das Vorlaminat und der Futterstoff werden durch das Klebevlies miteinander verbunden. Nach ca. 15 s Abkühlzeit wird der Unterdrück gelöst, der Leisten wieder nach unten gefahren und das fertige 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat aus der Maschine genommen.

Das 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat weist eine Haftung von 4,0 N auf, gemessen nach DIN 53530:1981 -02 mit einer Prüflingsbreite von 25 mm.

Beispiel 3:

Beispiel 1 wurde mit der Abänderung wiederholt, dass der Futterstoff aus recyceltem Material hergestellt ist. Somit:

Ein Stapel bestehend aus dem Vorlaminat aus Beispiel 1 , einer thermoplastischen Kleberschicht aus Beispiel 1 und einem Futterstoff, der ein Wirkflor aus recyceltem Polyester mit einem Gewicht von 350 g/m 2 ist.

Vorlaminat, Klebevlies und Futterstoff werden von Rollen abgerollt und auf einer Thermoformmaschine (Fa. Illig) so positioniert, dass die Wirkwarenseite des Vorlaminats und der Futterstoff zu den beiden jeweils auf 165°C eingestellten Infrarot-Heizstrahlern der Maschine weisen und dort für 16-18 s erhitzt werden. Anschließend wird der aufrechtstehende Leisten im Positivverfahren von unten durch die Ebene des Stapels gefahren. Die Futterstoffseite des Stapels weist dabei zum Leisten hin, die Wirkwarenseite weist vom Leisten weg. Nach Erreichen der Endlage wird zwischen Leisten und Laminat ein Unterdrück erzeugt. Dabei wird der Stapel in ein 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat geformt und das

Vorlaminat und der Futterstoff werden durch das Klebevlies miteinander verbunden. Nach ca. 15 s Abkühlzeit wird der Unterdrück gelöst, der Leisten wieder nach unten gefahren und das fertige 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat aus der Maschine genommen.

Das fertige 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat weist eine Haftung von 2,1 N auf, gemessen nach DIN 53530:1981 -02 mit einer Prüflingsbreite von 25 mm. Vergleichsbeispiel 4:

Beispiel 1 wurde mit der Abänderung wiederholt, dass die Klebeschicht nunmehr ein Klebenetz ist. Somit:

Ein Stapel bestehend aus dem Vorlaminat aus Beispiel 1 , einer thermoplastischen Kleberschicht aus einem Netz eines thermoplastischen Klebers aus Polyurethan mit einem Schmelzbereich von ca. 110°C und einem Gewicht von 35 g/m 2 und dem Futterstoff aus Beispiel 1.

Vorlaminat, Klebenetz und Futterstoff werden von Rollen abgerollt und auf einer Thermoformmaschine (Fa. Illig) so positioniert, dass die Wirkwarenseite des Vorlaminats und der Futterstoff zu den beiden jeweils auf 175°C eingestellten Infrarot-Fleizstrahlern der Maschine weisen und dort für 16-18 s erhitzt werden. Anschließend wird der aufrechtstehende Leisten im Positivverfahren von unten durch die Ebene des Stapels gefahren. Die Futterstoffseite des Stapels weist dabei zum Leisten hin, die Wirkwarenseite weist vom Leisten weg. Nach Erreichen der Endlage wird zwischen Leisten und Laminat ein Unterdrück erzeugt. Dabei wird der Stapel in ein 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat geformt und das

Vorlaminat und der Futterstoff werden durch das Klebevlies miteinander verbunden. Nach ca. 15 s Abkühlzeit wird der Unterdrück gelöst, der Leisten wieder nach unten gefahren und das fertige 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat aus der Maschine genommen.

Beim fertigen 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat kommt es aufgrund einer ungleichmäßigen Verteilung des thermoplastischen Klebers teilweise zu

Ablösungen innerhalb des Laminatverbunds. Im Bereich dieser Stellen liegt die Haftung bei < 1 ,0 N, gemessen nach DIN 53530:1981 -02 mit einer Prüflingsbreite von 25 mm. Vergleichsbeispiel 5:

Beispiel 1 wurde mit der Abänderung wiederholt, dass das Klebevlies nunmehr einen niedrigeren Schmelzpunkt aufweist. Somit:

Ein Stapel bestehend aus dem Vorlaminat aus Beispiel 1 , einer thermoplastischen Kleberschicht aus einem Vlies eines thermoplastischen Klebers (Klebevlies) aus Polyurethan mit einem Schmelzbereich von ca. 50°C und einem Gewicht von 20 g/m 2 und dem Futterstoff aus Beispiel 1.

Vorlaminat, Klebevlies und Futterstoff werden von Rollen abgerollt und auf einer Thermoformmaschine (Fa. Illig) so positioniert, dass die Wirkwarenseite des Vorlaminats und der Futterstoff zu den beiden jeweils auf 140°C eingestellten Infrarot-Fleizstrahlern der Maschine weisen und dort für 16-18 s erhitzt werden. Anschließend wird der aufrechtstehende Leisten im Positivverfahren von unten durch die Ebene des Stapels gefahren. Die Futterstoffseite des Stapels weist dabei zum Leisten hin, die Wirkwarenseite weist vom Leisten weg. Nach Erreichen der Endlage wird zwischen Leisten und Laminat ein Unterdrück erzeugt. Dabei wird der Stapel in ein 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat geformt und das

Vorlaminat und der Futterstoff werden durch das Klebevlies miteinander verbunden. Nach ca. 15 s Abkühlzeit wird der Unterdrück gelöst, der Leisten wieder nach unten gefahren und das fertige 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat aus der Maschine genommen.

Beim fertigen 3D-Schuhschaft-Funktionslaminat kommt es aufgrund einer ungleichmäßigen Verteilung des thermoplastischen Klebers teilweise zu

Ablösungen innerhalb des Laminatverbunds. Im Bereich dieser Stellen liegt die Haftung bei < 1 ,0 N, gemessen nach DIN 53530:1981 -02 mit einer Prüflingsbreite von 25 mm.

Die oben beschriebenen Vergleichsbeispiele zeigen, dass das gleichzeitige Verformen und Laminieren im Thermoform prozess entscheidend ist, um die erfindungsgemäß geforderte Haftung zwischen den nicht miteinander verbundenen Flächengebilden im Funktionslaminat zu erreichen.