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Title:
DEFORMATION ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/081942
Kind Code:
A1
Abstract:
A deformation element for the front area of a motor vehicle comprises cylindrical bodies (5) and/or balls that are disposed in an approximately perpendicular relation to the direction of impact and, at least in the area of impact, behind a flexible shell (9). The cylindrical bodies (5) / balls are disposed and configured to give way under the effect of a local impact in a substantially nondestructive manner, thereby deforming the shell (9). If the impact is a large-area impact, the cylindrical bodies (5) / balls can give way only to a small degree or are destroyed if the impact is sufficiently high. The deformation element is preferably used as pedestrian protection structure.

Inventors:
JANSEN JAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/000386
Publication Date:
August 10, 2006
Filing Date:
January 18, 2006
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
JANSEN JAN (DE)
International Classes:
F16F7/12; B60R19/18; F16F7/01
Foreign References:
GB2341147A2000-03-08
GB1492752A1977-11-23
DE2917687A11980-11-13
DE4340349A11995-06-08
DE3642979A11988-06-30
DE10352629A12004-06-17
Attorney, Agent or Firm:
Engelhardt, Harald (Patenabteilung I/EX, Ingolstadt, DE)
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Claims:
P5508DE.0 EN/SCAnsprüche
1. Deformationselement für den Frontbereich eines Kraftfahrzeuges, mit etwa senkrecht zur Aufprall richtung angeordneten Zylinderkörpern und/oder Kugeln, welche zumindest im Aufprallbereich hinter einer nachgiebigen Hülle angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderkörper (5)/Kugeln so angeordnet und ausgebildet sind, dass sie bei einer lokalen Belastung im wesentlichen zerstörungsfrei unter Verformung der Hülle (9) ausweichen, und dass bei einer großflächigen Belastung die Zylinderkörper (5)/Kugeln nur in geringem Umfang ausweichen bzw. bei einer ausreichend großen Belastung zerstört werden.
2. Deformationselement nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderkörper (5)/Kugeln eine die Reibung reduzierende Oberfläche aufweisen.
3. Deformationselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderkörper (5) senkrecht stehend angeordnet sind.
4. Deformationselement nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (9) elastisch nachgiebig ist.
Description:
„Deformationselement"

Die Erfindung bezieht sich auf ein Deformationselement für den Frontbereich eines Kraftfahrzeuges gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Je nach Lastfall werden unterschiedliche Anforderungen an die Steifigkeit von Fahrzeugfrontstrukturen gestellt. Bei Auffahrunfällen und bei einem Aufprall eines Fahrzeuges auf ein festes Hindernis muss die Fahrzeugfrontstruktur eine relativ hohe Steifigkeit aufweisen, um bei den auftretenden hohen Kräften möglichst viel kinetische Energie umzuwandeln und damit Beschädigungen des Fahrzeuges zu verhindern oder zu reduzieren. Im Gegensatz dazu muss bei Unfällen mit Fußgängern die Fahrzeugfront wesentlich weicher sein, damit das Kraftniveau mit dem der Fußgänger - meist am Bein - getroffen und auf die Motorhaube geschleudert wird, möglichst niedrig ist.

Die vorbeschriebenen, gegensätzlichen Anforderungen an die Fahrzeugfrontstruktur werden derzeit dadurch erfüllt, dass eine sich bereits bei geringen Kräften verformende Struktur zwischen dem Stoßfängerüberzug und dem Stoßfängerquerträger des Fahrzeuges eingesetzt wird. Häufig finden dafür entsprechend ausgebildete Kunststoffschäume Verwendung. Der hinter diesen weichen Strukturen liegende Stoßfängerquerträger und die sich daran anschließenden Crash- oder Typschadenelemente weisen hingegen eine hohe Steifigkeit auf, damit in diesen Bauteilen bei einem Aufprall auf ein Fahrzeug oder festes Hindernis möglichst viel kinetische Energie umgewandelt werden kann.

Das Energieaufnahmevermögen der oben beschriebenen Fahrzeugfrontstrukturen hängt nicht nur von ihrer Steifigkeit, sondern auch von dem zur Verfügung stehenden Deformationsweg ab. Eine auf den Deformati ons weg bezogene optimale Energieaufnahme wird bei einem konstanten Kraftniveau erreicht. Das bedeutet, dass bei der oben beschriebenen seriellen Anordnung einer weichen (Fußgängerschutz)-Struktur und einer steifen (Stoßfängersystem)-Struktur der Bauraum hinsichtlich der größtmöglichen Energieabsorption nicht optimal genutzt wird.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln ein Deformationselement zu schaffen, welches sowohl bei einem Fußgängerunfall, als auch bei einem Aufprall des Fahrzeuges auf ein anderes Fahrzeug oder ein festes Hindernis die zur Verfügung stehende Baulänge für beide Lastfälle ausnutzt.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Deformationselement umfasst etwa senkrecht zur Aufprallrichtung angeordnete Zylinderkörper und/oder Kugeln, welche durch eine nachgiebige Hülle abgedeckt sind. Diese Zylinderkörper oder Kugeln sind so angeordnet und ausgebildet, dass sie bei lokalen Belastungen, insbesondere durch die Beine eines Fußgängers, im Wesentlichen zerstörungsfrei unter Verformung der Hülle ausweichen. Bei einer großflächigen Belastung hingegen, beispielsweise bei einem Aufprall des Fahrzeuges auf ein festes Hindernis, weichen sie nur in geringem Umfang aus bzw. werden bei einer ausreichend großen Belastung zerstört.

Durch die vorgeschlagene Ausgestaltung wird mit einfachen Mitteln erreicht, dass sich das Deformationselement bei einem Unfall mit einem Fußgänger weich und bei einem Auffahrunfall oder Ähnlichem steif verhält. Der Bauraum für das Deformationselement wird dadurch im Sinne einer größtmöglichen Energieaufnahme optimal genutzt. Das Deformationselement wird sich bei einem Auffahrunfall mit einem hohen Kraftniveau bei einem maximalen Weg

deformieren. Das Kraftniveau bei einem Unfall mit einem Fußgänger wäre hingegen niedrig.

Im Zusammenhang mit den vorstehenden Ausführungen ist ein charakteristisches Unterscheidungsmerkmal zwischen einem Fußgängerbein und einer Fahrzeugstruktur als die am meisten auftretende Struktur die jeweilige Breite. Die Belastungsfläche des Deformationselements ist bei einem Unfall mit einem Fußgänger geringer als bei einem Auffahrunfall. Daher wird der Fahrzeugbauraum bei Verwendung einer Struktur, deren Steifigkeit und damit deren Energieaufnahmevermögen von der Belastungsfläche abhängt, optimal genutzt. Man kann auch sagen, dass durch das erfindungsgemäße Deformationselement eine gezielte und von der Belastungsfläche abhängige, relative Widerstandskraft herbeigeführt wird.

Dieses Verhalten ergibt sich dadurch, dass die Zylinderkörper / Kugeln bei einer kleinflächigen Belastung ausweichen und so einen relativ geringen Widerstand erzeugen. Bei einer großflächigen Belastung hingegen kann dieses lokale Ausweichen nicht erfolgen, wodurch der Widerstand relativ gesehen größer ist.

Dadurch unterscheidet sich der Einsatz der vorgeschlagenen Zylinderkörper von bekannten Zylinderkörpern, insbesondere von Hohlzylindern. Diese sind nämlich stets in ihrer Position fixiert und dienen dazu, durch ihre Verformung oder Zerstörung Energie umzuwandeln.

Die vorgeschlagenen Zylinderkörper oder Kugeln können aus den verschiedensten Materialien hergestellt sein und bevorzugt Hohlzylinder oder Hohlkugeln bilden. Auch eine Kombination von Zylinderkörpern und Kugeln ist genauso denkbar, wie eine Kombination verschiedener Materialien oder Größen.

Auch für die Hülle können verschiedene Materialien eingesetzt werden. Bevorzugt ist die Hülle selber sehr weich und stellt bei ihrer Verformung keinen nennenswerten Widerstand dar. Demnach können bei einer lokalen Belastung die beweglichen Teile ausweichen und erzeugen nur einen geringen Widerstand, wodurch das Verletzungsrisiko des Fußgängers reduziert wir. Anders können hingegen bei einer größeren Belastungsfläche die beweglichen Teile nur teilweise bzw. gar nicht ausweichen. Die Struktur reagiert dadurch steifer.

Über die Größe, Masse, Steifigkeit, Form und den Reibungskoeffizienten der beweglichen Teile lässt sich die Steifigkeit in Abgängigkeit von der Belastungsfläche gut einstellen.

Bevorzugt können die Zylinderkörper/Kugeln eine die Reibung reduzierende Oberfläche aufweisen. So können die Zylinderkörper beispielsweise aus steifen Aluminiumröhrchen bestehen, die mit Teflon beschichtet sind.

Bevorzugt sind die Zylinderkörper senkrecht stehend angeordnet, so dass sie bei einer Krafteinwirkung seitlich ausweichen. Wenn die Hülle für das Deformationselement elastisch nachgiebig ist, dann kann sich das Deformationselement bei einem leichteren Aufprall reversibel verhalten.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen

Fig. 1 in Schnittdarstellung das Prinzip eines Deformationselements mit verschiebbaren Zylinderkörpern und einer nachgiebigen Hülle,

Fig. 2 den Schnitt Il - Il aus Figur 1 ,

Fig. 3 das Deformationselement aus den Figuren 1 und 2 bei einer lokalen Belastung und

Fig. 4 das Deformationseiement aus den Figuren 1 und 2 bei einer großflächigen Belastung.

Die Fig. 1 zeigt als Prinzipdarstellung ein Deformationselement, welches als wesentliche Bestandteile Zylinderkörper 5 umfasst.

Die Zylinderkörper 5 sind hohl und mit einer reibungsmindemden Oberfläche, beispielsweise mit einer Teflonbeschichtung, versehen.

Wie die Figur deutlich zeigt, füllen die Zylinderkörper 5 einen begrenzten Raum 7 aus. Der Raum 7 ist durch eine nachgiebige Hülle 9 abgeschlossen. Die Hülle 9 stellt auch denjenigen Bereich dar, auf welchen zu absorbierende Kräfte einwirken sollen.

Figur 3 zeigt das Deformationselement aus den Fig. 1 und 2 bei einer lokalen Belastung. Eine solche Belastung kann beispielsweise durch das Bein eines Fußgängers gegeben sein. Bei einer lokalen Belastung werden die Zylinderkörper 5 zur Seite gedrückt. Dies hat zur Folge, dass sich die Hülle 9 in den Randbereichen der lokalen Krafteinwirkung nach außen wölbt. Dadurch, dass die Zylinderkörper 5 ausweichen, verhält sich das Deformationselement relativ weich und reduziert das Verletzungsrisiko eines Fußgängers.

Fig. 4 zeigt das Deformationselement bei einer großflächigen Belastung. Durch großflächige Einwirkung auf die Hülle 9 ist den Zylinderkörpern 5 ein Ausweichen kaum noch möglich, da der Raum 7 nicht nachgiebig ist und keine oder wenig Fläche der nachgiebigen Hülle 9 zur Verfügung steht. Aus diesen Gründen verhält sich das Deformationselement relativ steif und kann deshalb mehr Energie umwandeln.