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Patent Searching and Data


Title:
DEFORMING TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/034657
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a deforming tool, in particular for hydraulic rescue tools for cutting, spreading, clamping, bending, shearing and crushing, which can be used in a particularly universal manner for many different purposes. To this end, the tool comprises at least two cutters (1', 2') which form a pair of shears for cutting or shearing and are articulated on the deforming tool (3') at articulation points (1a', 1b', 2a', 2b'). A drive element is moved in translation along an axis by means of a drive unit, the translation movement of the drive element being transformed into a rotational deformation pivoting movement of the cutters (1', 2') by means of a coupling mechanism. According to the invention, the deforming tool comprises lifting elements (9', 10') for spreading, bending, crushing or clamping, whose connection points (9a', 9b', 10a', 10b') are such that they can be mounted on the cutters (1', 2') so that the deforming tool (3') can be used for at least two completely different functions. Alternatively, the lifting elements are designed so that they can be interchanged with the cutters.

Inventors:
JUNKERS BERND (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/001830
Publication Date:
November 07, 1996
Filing Date:
May 02, 1996
Export Citation:
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Assignee:
HUGO JUNKERS WERKE GMBH (DE)
JUNKERS BERND (DE)
International Classes:
A62B3/00; B23D29/00; (IPC1-7): A62B3/00; B23D29/00
Domestic Patent References:
WO1994007788A11994-04-14
Foreign References:
US4531289A1985-07-30
US4392263A1983-07-12
EP0519845A11992-12-23
GB2254580A1992-10-14
DE9215062U11992-12-24
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Claims:
Patentansprüche
1. Verformungswerkzeug, insbesondere für hydraulische Rettungs¬ werkzeuge, zum Schneiden, Spreizen, Klemmen, Biegen, Scheren und Quetschen, mit mindestens zwei, eine Schere bildenden Schneiden (1, 2, 1', 2') zum Schneiden oder Scheren, die am Verformungswerk¬ zeug (3, 3') in Anlenkpunkten (la, lb, 2a, 2b, la', lb', 2a', 2b') angelenkt sind, einer Antriebseinheit (4, 5), mit der eine translatorische Bewegung eines Antriebselements (18) entlang einer Achse erzeugbar ist, und mit einem Koppelmechanismus (12, 13, 15, 16, 17, 12', 13', 15', 16') , durch den die translatorische Bewegung des Antrieb¬ selements (18) in eine rotatorische Verformungsschwenkbe wegung der Schneiden (1, 2, 1', 2') umsetzbar ist, gekennzeichnet durch Hebelelemente (9, 10, 9', 10') zum Spreizen, Biegen, Quet¬ schen oder Klemmen, deren Anschlußpunkte (9a, 9b, 10a, 10b, 9a', 9b', 10a', 10b') so ausgebildet sind, daß sie auf die Schneiden (1, 2, 1', 2') aufsteckbar sind, so daß das Verfor¬ mungswerkzeug (3, 3') in zumindest zwei vollständig unter¬ schiedlichen Funktionen einsetzbar ist.
2. Verformungswerkzeug, insbesondere für hydraulische Rettungs¬ werkzeuge, zum Schneiden, Spreizen, Klemmen, Biegen, Scheren und Quetschen, mit mindestens zwei, eine Schere bildenden Schneiden (1, 2, 1', 2' ) zum Schneiden oder Scheren, die am Verformungswerk¬ zeug (3, 3') in Anlenkpunkten (la, lb, 2a, 2b, la', lb', 2a', 2b') angelenkt sind, einer Antriebseinheit (4, 5) , mit der eine translatorische Bewegung eines Antriebselements (18) entlang einer Achse erzeugbar ist, und mit einem Koppelmechanismus (12, 13, 15, 16, 17, 12', 13', 15', 16'), durch den die translatorische Bewegung des Antrieb¬ selements (18) in eine rotatorische Verformungsschwenkbe¬ wegung der Schneiden (1, 2, 1', 2') umsetzbar ist, gekennzeichnet durch Hebelelemente (90', 100') zum Spreizen, Biegen, Quetschen oder Klemmen, deren Anschlußpunkte (90a', 90b', 100a', 100b') so ausgebildet sind, daß sie gegen die Schneiden (1, 2, 1', 2') austauschbar sind, so daß das Verformungswerkzeug (3, 3') in zumindest zwei vollständig unterschiedlichen Funktionen einsetzbar ist.
3. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiden (1, 2) der Schere an voneinander beabstandeten, seitlich der Achse liegenden Anlenkpunkten (la, 2a) am Gehäu¬ se (6, 7) gelagert sind, wobei der Koppelmechanismus (12, 13, 15, 16, 17) die translatorische Bewegung des Antriebselements (18) an den Anlenkpunkten (lb, 2b) in die Schneiden einlei tet, die näher an der Achse als die Anlenkpunkte (la, 2a) liegen.
4. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkpunkte (lb, 2b) der Schneiden (1, 2) mit dem Kop¬ pelmechanismus (12, 13, 15, 16, 17) nahe der Achse liegen, entlang der das Antriebselement (18) bewegt wird.
5. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement (18) ein hydraulisch, auf Zug oder Druck belastbarer Kolben ist, der über Laschen (15, 16) mit den Schneiden (1, 2) gekoppelt ist.
6. Verformungswerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (15, 16) sowohl am Kolben (17, 18) als auch an den Schneiden (1, 2) drehbar angelenkt sind und die Kraft der Antriebseinheit (4, 5) kurbelartig übertragen.
7. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelelemente (9, 10, 9', 10') mit ihren hinteren An¬ schlußpunkten (9b, 10b, 9b', 10b') an Ansätzen (2g, 2g') der Schneiden (1, 2, 1', 2') anliegen und an ihren vorderen An¬ schlußpunkten (9a, 10a, 9a', 10b') mittels Haltebolzen (22, 23, 22', 23') mit den Schneiden (1, 2, 1', 2') verbolzt wer¬ den.
8. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelelemente (9, 10, 9', 10') zumindest teilweise einen geschlitzten Hohlkörperabschnitt (10g, 10g') bilden und im aufgesteckten Zustand die Schneiden (1, 2, 1', 2') der Schere umgreifen.
9. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (2g) der Schneiden (1, 2), an denen die Hebelele mente (9, 10) anliegen, in unmittelbarer Nachbarschaft zu de Anlenkpunkten (la, 2a) liegen, an denen die Scheiden (1, 2) am Gehäuse (6, 7) gelagert sind, und von den hinteren, als Anlageabschnitte ausgebildeten Anschlußpunkten (10b) der He¬ belelemente (9, 10) umgriffen werden.
10. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (2g, 2g') der Schneiden (1, 2, 1', 2') als La¬ geraugen die von der Achse entfernten Anlenkpunkte (la, 2a, lb', 2b') zumindest halbrund umgeben und die hinteren An schlußpunkte (9b, 9b', 10b, 10b') der Hebelelemente (9, 10, 9', 10') halbkreisförmig (9b, 10b) bzw. maulartig (9b', 10b') die Lageraugen umgreifen.
11. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiden (1, 2, 1', 2') bei aufgesteckten Hebelelementen (9, 10, 9', 10') zur Achse hin über die Hebelelemente (9, 10, 9', 10') vorstehen und die Hohlkörperabschnitte (lOd, 10d') der Hebelelemente (9, 10, 9', 10') so ausgebildet sind, daß die vorstehenden Schneiden (1, 2, 1', 2') des anderen Werk¬ zeugarms beim Schließen der Hebelelemente (9, 10, 9', 10') in die Hohlkörperabschnitte (lOd, 10d') eindringen.
12. Verformungswerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltebolzen (22, 23, 22', 23') den Hohlkörperabschnitt (lOd, 10d') durchdringen, wobei die Haltebolzen (22, 23, 22', 23') von Stützabschnitten (10f, 10g, 10f, 10g') umgeben sind, die direkt auf den Schneiden (1, 2, 1', 2') aufliegen und die Hebelelemente (9, 10, 9', 10') stützen.
13. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiden (1', 2') der Schere im wesentlichen um die An¬ lenkpunkte (la', 2a') verschwenkbar sind, die auf der Achse übereinander liegen und sich zusammen mit der translatori¬ schen Bewegung des Antriebselements entlang der Achse ver¬ schieben, wobei der Koppelmechanismus (12', 13', 15', 16') die Schneiden (1', 2') zum Verschwenken an den Anlenkpunkten (lb', 2b') führt, die von der Achse entfernt liegen.
14. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement (18) ein hydraulisch, auf Zug oder Druck belastbarer Kolben ist, der über eine Kolbenstange (17') mit den Schneiden (1', 2') gekoppelt ist.
15. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß Laschen (15', 16') des Koppelmechanismus sowohl am Gehäuse (6, 7) als auch an den Schneiden (1', 2') drehbar angelenkt sind und die Bewegung der angetriebenen Schneiden kurbelartig führen, so daß sich die Anlenkpunkte (lb', 2b') der Schneiden (1', 2') bei Öffnen und Schließen kreisbogenförmig bewegen.
16. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (2g') der Schneiden (1', 2'), an denen die Hebe¬ lelemente (9', 10') anliegen, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Anlenkpunkten (lb', 2b') liegen, an denen die Scheiden (1', 2') mit dem Koppelmechanismus (12', 13', 15', 16') ver bunden ist, und von hinteren Anschlußpunkten (9b', 10b') der Hebelelemente (9', 10') umgriffen werden.
17. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6 oder 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelarme (90', 100') mit Anschlüssen für weitere auf¬ steckbare Werkzeuge versehen sind.
Description:
Beschreibung

Bezeichnung der Erfindung:

Verformungswerkzeug

Technisches Gebiet der Erfindung:

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verformungswerkzeug, insbe¬ sondere für hydraulische Rettungswerkzeuge gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 2.

Zugrundeliegender Stand der Technik:

Ein gattungsgemäßes Verformungswerkzeug für Hydraulikwerkzeuge ist aus der DE 92 03 270 Ul bekannt.

Verformungswerkzeuge dieser Art werden beispielsweise im Ret¬ tungseinsatz zum Aufschneiden von beschädigten Kraftfahrzeugen sowie zum Durchtrennen von Gitterstäben etc. verwendet.

Ein herkömmliches Verformungswerkzeug in Form eines Schneidwerk¬ zeugs, das beispielsweise beim Hydraulikwerkzeug der DE 92 03 270 Ul eingesetzt wird, ist in Fig. 34 dargestellt. Beide als Schneiden ausgebildeten Werkzeugelemente 102, von denen in Fig. 34 nur eines dargestellt ist, sind an einem gemeinsamen Anlenk- punkt 111 am Gehäuse 107 gelagert und bilden jeweils Schneiden. Ein Hydraulikkolben 118 als Antriebselement wird unter Zug oder Druck translatorisch entlang einer Achse verschoben. Die trans¬ latorische Bewegung des Kolbens 118 wird über einen Koppelmecha¬ nismus 112, 113, 115 in Form von kurbelartigen Laschen in eine rotatorische Schwenkbewegung der Schneiden 102 umgesetzt. Bei stark geöffnetem Schneidwerkzeug ist aufgrund der Scherenkinema¬ tik die Schneidkraft am kleinsten bzw. praktisch Null und steigt lediglich linear mit abnehmender Maulweite an. Außerdem wird der

Antriebskolben 118 bei fast geschlossenem Schneidwerkzeug und gleichzeitiger ungleicher Lastverteilung auf die beiden Schnei¬ den 102 ungewünschten Seitenkräften unterworfen, da dann die Koppellaschen relativ stark ausgelenkt und schräg stehend am Kolben angreifen.

Bei diesem herkömmlichen Verformungswerkzeug sind als Werkzeu¬ garme ausschließlich Schneiden vorgesehen. Zum Spreizen oder Biegen bedarf es also eines eigenen Spreizgerätes. Das ist für den Benutzer sehr unhandlich, weil er am Einsatzort zwei Geräte mit sich führen muß. Wegen der oben genannten Ausbildung der Ki¬ nematik und des daraus folgenden Kraftverlaufes beim Öffnen und Schließen der Schneiden ist das herkömmliche Verformungswerkzeug auch nur als Schneidschere geeignet. Das herkömmliche Verfor- mungswerkzeug ist daher nur sehr einseitig einsetzbar.

Ein weiteres Verformungswerkzeug ist aus der US 38 19 153 be¬ kannt. Bei diesem Verformungswerkzeug sind die Werkzeugarme nur als Spreizarme ausgebildet, deren dem Verschleiß unterworfene Spitzen erneuerbar sind. Auch dieses Verformungswerkzeug ist trotz seiner austauschbaren Spreizarmspitzen nur einseitig ein¬ setzbar, weil es beispielsweise keine Schneidfunktion bietet.

Aufgabe der Erfindung:

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verformungswerk¬ zeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 2 so weiterzu¬ bilden, daß das Verformungswerkzeug vielseitig einsetzbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des An¬ spruchs 1 oder den Merkmalen des Anspruch 2 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

Vorteilhafte Wirkungen der Erfindung:

Erfindungsgemäß ist ein Verformungswerkzeug geschaffen, das als Multifunktionsgerät universell einsetzbar ist. Das mit Schneiden versehene Verformungswerkzeug wird zusätzlich mit einem baulich getrennten Satz Hebelelemente versehen, die auf die Schneiden aufsteckbar sind. Die Funktion des Gerätes läßt sich somit sehr schnell am Einsatzort verändern. Dadurch, daß die Schneiden an der Antriebseinheit verbleiben, ist auch die Scherenfunktion mit geringen Einschränkungen weiter nutzbar. Während bisher zwei oder mehrere Einzelgeräte am Einsatzort benötigt wurden, genügt es mit dem erfindungsgemäß geschaffenen Multifunktionsgerät, wenn zur Funktionsveränderung nur Hebelarme auf die vorhandenen Schneiden aufgesteckt werden.

Die Anschlußpunkte der Hebelelemente sind in genauer Lagebezie¬ hung so abgestimmt, daß die Hebelelemente in einfacher Weise auf die Schneiden aufgesteckt werden können. Während das nur mit den Schneiden versehenen Gerät ideal und ohne die störenden Hebele- lemente als reines Schneidegerät zum Schneiden oder Scheren auch an engen Stellen verwendbar ist, bietet das erfindungsgemäße Verformungswerkzeug mit den aufgesteckten Hebelelementen eine völlig andere, zusätzliche Funktion als Spreizgerät zum Sprei¬ zen, Biegen, Quetschen oder Klemmen. Während das Verformungs- Werkzeug beim Schneiden oder Scheren hauptsächlich durch Ver¬ kleinern der Maulweite der Schneiden, also durch Schließen der Schneiden arbeitet, erfolgt die Bearbeitung beim Spreizen, Bie¬ gen, Quetschen oder Klemmen durch Öffnen oder Schließen der He¬ belelemente, beim Spreizen sogar primär nur durch Öffnen bzw. Auseinanderbewegen der Hebelelemente. Diese Mehrfachfunktion kann erfindungsgemäß mit einem einzigen Verformungswerkzeug er¬ füllt werden. Verbleiben die Hebelelemente auf den Schneiden aufgesteckt, kann sogar das Verformungswerkzeug zur vorüberge¬ henden Verwendung als Schneidegerät mit nur geringen Einschrän- kungen eingesetzt werden, solange die Hebelelemente den Schneidvorgang nicht behindern.

Ferner ist erfindungsgemäß ein Verformungswerkzeug geschaffen, das dadurch besonders universell einsetzbar ist, daß die Schnei¬ den gegen Hebelelemente ausgetauscht werden können. Dazu sind die Anschlußpunkte der Hebelelemente in genauer Lagebeziehung so abgestimmt, daß die Hebelelemente direkt an der Antriebseinheit befestigt werden können, nachdem die Schneiden entfernt worden sind. Dieses erfindungsgemäße Verformungswerkzeug bietet den Vorteil, daß mit den gegen die Schneiden ausgetauschten Hebele- lementen in besonders sicherer Weise ein Spreiz-, Biege-,

Quetsch- oder Klemmvorgang durchgeführt werden kann. Das erfin¬ dungsgemäße Verformungswerkzeug weist eine gemeinsame An¬ triebseinheit mit einem Satz Schneiden und einem zusätzlichen Satz Hebelelementen auf, wobei die Schneiden und die Hebelele- mente zueinander identische Anschlußpunkte aufweisen. Auch die¬ ses Verformungswerkzeug kann in einfacher Weise sehr schnell und einfach vom Schneidegerät zum Spreizgerät umgebaut werden.

Aufgrund der austauschbaren Sätze Schneiden und Hebelelemente bietet auch dieses Verformungswerkzeug zwei vollständig vonein¬ ander verschiedene Funktionen, ohne daß zwei getrennte Geräte am Einsatzort mitgeführt werden müssen. Die Anschlußpunkte der He¬ belelemente sind so gestaltet, daß sie mit den Anlenkpunkten der Schneiden genau übereinstimmen.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung liegen die Anlenkpunkte der Schneiden im Abstand voneinander neben der Achse, entlang der das Antriebselement bewegt wird. Die Schneidkräfte werden in die Schneiden über den Koppelmechanismus an Verbindungspunkten eingeleitet, die zwischen den Anlenkpunkten, d. h. näher an der Achse liegen. Aufgrund dieser Ausgestaltung wird nicht nur eine möglichst große Schneidkraft bei weitgehend geöffneter Schere erreicht. Aufgrund der Scherenkinematik mit außenliegenden An¬ lenkpunkten der Schneiden wird ebenso beim Schließen der Schere ein überproportionaler Anstieg der Scherkraft ermöglicht.

Das Schnittgut wird mit dem Schließen der Schere zum Verfor¬ mungswerkzeug hin bewegt und entgleitet nicht nach außen wie bei herkömmlichen Scheren. Außerdem lassen sich die Schneiden der Scheren aufgrund ihrer außen liegenden Anlenkpunkte sehr weit schließen, so daß das Verformungswerkzeug im nicht gebrauchten Zustand wenig Stauraum benötigt.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung befinden sich die Verbindungspunkte der Schneiden im achsnahen Bereich, so daß besonders hohe Schnittkräfte erzielt werden. Ferner wird das An¬ triebselement bei dieser Ausgestaltung praktisch keinen Seiten¬ kräften unterworfen, selbst wenn die Lastverteilung auf die bei¬ den Schneiden unterschiedlich ist.

Die Schnittcharakteristik mit besonders hohen Schnittkräften ist vorteilhaft, wenn Hebelelemente auf die Schneiden der Schere zum Spreizen, Klemmen, Biegen und Quetschen aufgesteckt oder dagegen ausgetauscht werden, da der überproportionale Anstieg der Schnittkraft bei zunehmend geschlossener Schere ideal für einen Spreiz- oder Biegevorgang mit aufgesteckten oder ausgetauschten Hebelelementen ist.

Zum Erreichen von Schließ- und Öffnungskräften der Schere bzw. der Hebelelemente kommt ein auf Zug und Druck belastbarer, hy¬ draulischer Kolben zum Einsatz, dessen Kolbenstange über kurbel¬ artige, beiderseits drehbar gelagerte Laschen mit den Schneiden gekoppelt ist.

Zur Übertragung von großen Hebelkräften der Hebelelemente auf die Schneiden der Schere und zur Versteifung der Hebelelemente gegen seitliches Abrutschen sind die Hebelelemente in ihrem hin¬ teren Bereich als geschlitzte Hohlkörper ausgebildet, die je¬ weils die Schneiden der Scheren beiderseits umgreifen. Außerdem werden die Hebelelemente so auf die Schneiden aufgesteckt, daß diese nach innen vorstehen und bei sich schließendem Werkzeug in

den Hohlkörperabschnitt des jeweiligen anderen Werkzeugarms ein¬ dringen können. Aufgrund dieser Anordnung der aufgesteckten He¬ belelemente auf den Schneiden bleibt die Scherenfunktion auch bei aufgesteckten Hebelelementen weitgehend mit nur geringen Einschränkungen erhalten.

Eine besonders vorteilhafte Befestigung der aufgesteckten Hebe¬ lelemente auf den Schneiden ergibt sich aus einer Abstützung von als halbrunde Anlageabschnitte im hinteren Bereich ausgebildeten Anschlußpunkten der Hebelelemente an den die Anlenkpunkte der

Schneiden umgebenden Lageraugen der Schneiden, wobei die Hebele¬ lemente im vorderen Bereich durch Haltebolzen verbolzt werden. Dabei liegen die Hebelelemente über Stützabschnitte, die um die Haltebolzen vorgesehen sind, direkt auf den Schneiden auf.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß die Schneiden der Schere um einen gemeinsamen auf der Achse des Ge¬ räts liegenden Schwenkpunkt verschwenkbar sind, an dem auch die translatorische Kraft der Antriebseinheit eingeleitet wird. Der gemeinsame Schwenkpunkt verschiebt sich beim Aufbringen einer

Schneid- oder Biegekraft durch die Antriebseinheit. Gleichzeitig sind die Schneiden an seitlich der Achse liegenden Anlenkpunkten geführt. Die Führung erfolgt vorzugsweise zur Verhinderung von Zwangskräften durch Laschen, die jeweils zwischen dem Gehäuse und jeder Schneide liegen. Bei dieser Ausgestaltung sind die Schneid- und Spreizkräfte ausreichend hoch. Mit abnehmenden Maulweiten steigt auch hier die Schneidkraft überproportional an, und verbleibt bei sehr kleinen Maulweiten auf einem sehr ho¬ hen, ausreichenden Wert.

Bei der zuvor genannten vorteilhaften Ausgestaltung werden folg¬ lich die aufsteckbaren Hebelelemente mit Ansätzen der Schneiden in Anlage gebracht, die Lageraugen um die Anlenkpunkte bilden, an denen die Schneide mit den Laschen des Koppelmechanimus ver- bunden sind.

Kurzbeschreibung der Zeichnungen:

Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungs- beispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen

Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel des

Verformungswerkzeugs, wobei in Strichlinien ein Zustand ein¬ gezeichnet ist, in dem das Verformungswerkzeug verstaut wird;

Fig. 2 eine Draufsicht auf das erste Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 mit aufgesteckten Hebelelementen;

Fig. 3 eine Draufsicht im Detail auf eine Schneide des ersten Ausführungsbeispiels aus den Fig. 1 und 2;

Fig. 4 eine Seitenansicht der Schneide aus Fig. 3;

Fig. 5 eine weitere Seitenansicht der Schneide aus Fig. 3;

Fig. 6 eine Schnittansicht der Schneide aus Fig. 3 entlang der Linie A-A;

Fig. 7 eine Draufsicht im Detail auf ein Hebelelement des ersten Ausführungsbeispiels aus den Fig. 1 und Fig. 2;

Fig. 8 eine Seitenansicht des Hebelelements aus Fig. 7;

Fig. 9 eine weitere Seitenansicht des Hebelelements aus Fig. 7;

Fig. 10 eine Schnittansicht des Hebelelements aus Fig. 7;

Fig. 11 eine teilgeschnittene Detailansicht eines Koppelmecha¬ nismus des ersten Ausführungsbeispiels der Fig. 1 und 2;

Fig. 12 ein Diagramm der Schnittcharakteristik des ersten Aus¬ führungsbeispiels der Fig. 1 und 2;

Fig. 13 eine Seitenansicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel des Verformungswerkzeugs;

Fig. 14 eine Draufsicht auf das zweite Ausführungsbeispiel aus

Fig. 13, wobei die Schneiden geöffnet sind;

Fig. 15 eine der Fig. 14 entsprechende Draufsicht, wobei die Schneiden weitest möglich geschlossen sind;

Fig. 16 eine Hinteransicht des zweiten Ausführungsbeispiels aus Fig. 13;

die Fig. 17 bis 19 Ansichten, die denen der Fig. 13, 15 und 16 entsprechen, wobei dem Verformungswerkzeug ein Satz Hebele¬ lemente so beigefügt ist, wie sie zum Transport mitverpackt werden;

Fig. 20 eine Draufsicht im Detail auf eine Schneide des zweiten Ausführungsbeispiels;

Fig. 21 eine Seitenansicht der Schneide aus Fig. 20;

die Fig. 22 bis 25 Ansichten, die denen der Fig. 13 bis 16 ent¬ sprechen, wobei die Hebelelemente der Fig. 17 bis 19 auf das Verformungswerkzeug aufgesteckt sind;

Fig. 26 eine Draufsicht im Detail auf ein Hebelelement des zwei- ten Ausführungsbeispiels;

Fig. 27 eine Seitenansicht des Hebelelements aus Fig. 26;

die Fig. 28 bis 31 Ansichten einer modifizierten Form des zwei- ten Ausführungsbeispiels, die denen der Fig. 13 bis 16 ent¬ sprechen, wobei die Schneiden gegen Hebelelemente ausge¬ tauscht sind;

Fig. 32 ein Detailansicht des Koppelmechanismus des zweiten Aus- führungsbeispiels, wobei der rechte Halbschnitt den Zustand bei geöffneten Schneiden und der linke Halbschnitt den Zu¬ stand bei geschlossenen Schneiden darstellt;

Fig. 33 ein Diagramm der Schnittcharakteristik des zweiten Aus- führungsbeispiels; und

Fig. 34 eine teilgeschnittene Detailansicht eines Koppelmecha¬ nismus nach dem Stand der Technik.

Bester Weg zur Ausführung der Erfindung:

Wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist, besteht ein portables Ver¬ formungswerkzeug 3 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel aus ei¬ ner Antriebseinheit 4, 5, die über einen weiter unten beschrie- benen in einem Gehäuse 6, ' 7, 14 untergebrachten Koppelmechanis¬ mus zwei Schneiden 1, 2 einer Schere antreibt. Das Gehäuse 6, 7, 14 wird mittels eines Haltegriffs 8 durch einen Bediener gehal¬ ten und zum Schnittgut oder zu dem aufzuspreizenden Gut geführt. Das Gehäuse 6, 7, 14 ist im gezeigten, ersten Ausführungsbei- spiel mehrteilig ausgebildet und besteht aus einem niedrig le¬ giertem Vergütungsstahl.

Die Antriebseinheit 4, 5 weist einen Elektromotor 4 auf, der an eine externe Stromguelle über einen nicht gezeigten Stecker an- geschlossen wird. Der Elektromotor 4 liegt im hintersten Ab¬ schnitt des Verformungswerkzeugs 3.

Daran anschließend ist eine Hydraulik-Hochdruckpumpe 5 in Form eines schnell drehenden Taumelscheibenkompressors vorgesehen, dessen Taumelscheibe von dem Elektromotor 4 über eine Kupplung angetrieben wird. Ein aus dem Taumelscheibenkompressor austre¬ tendes Hydraulikfluid beaufschlagt ein in Fig. 11 gezeigtes An¬ triebselement in Form eines Hydraulikkolbens 18 mit Druck, der unter der Druckeinwirkung translatorisch entlang einer Achse verdrängt wird.

Der Hydraulikkolben 18 ist sowohl von einer auf der Rückseite des Hydraulikkolbens 18 liegenden hinteren Druckkammer 20 als auch von einer auf der Vorderseite des Hydraulikkolbens 18 lie¬ genden vorderen Druckkammer 19 mit Druck beaufschlagbar, wodurch der Hydraulikkolben 18 entweder nach vorne oder nach hinten ver¬ drängt wird. Durch die vordere Druckkammer 19 verläuft eine mit dem Hydraulikkolben 18 verbundene Kolbenstange 17. Die hintere Druckkammer 20 liegt auf der Rückseite des Hydraulikkolbens 18, die dem Taumelscheibenkompressor zugewandt ist.

Ein nicht gezeigter, betätigbarer Steuerschieber stellt wahlwei¬ se eine Verbindung des Taumelscheibenkompressors mit der vorde¬ ren oder hinteren Druckkammer 19, 20 her. Ferner befindet sich zwischen dem Taumelscheibenkompressor und der vorderen und hin- teren Druckkammer 19, 20 ein ebenfalls nicht gezeigtes Doppel¬ rückschlagventil, so daß der Hydraulikkolben 18 bei nicht lau¬ fendem Taumelscheibenkompressor in seiner jeweiligen Lage ge¬ hemmt ist.

Mit dieser Pumpenkonstruktion wird der Hydraulikkolben 18 auf¬ grund des Differenzdrucks zwischen der vorderen und hinteren Druckkammer 19, 20 verschoben, wodurch ein schnelles Ansprech¬ verhalten gewährleistet ist. Ferner wird nur äußerst wenig Hy¬ draulikvorrat benötigt, so daß der Druckaufbau sehr schnell er- folgen kann und das Ansprechverhalten weiter verbessert ist.

Das vordere Ende der Kolbenstange 17 ist T-förmig ausgebildet und weist in dem quer verlaufenden Schenkel des T's symmetrisch zum anderen Schenkel liegend zwei Bohrungen auf, in die Koppel- bolzen 13 des Koppelmechanismus einsteckbar sind.

Auf der Ober- und Unterseite des T-förmigen Endes sind insgesamt vier Laschen 15, 16, d. h. jeweils zwei Laschen pro Bohrung an den Koppelbolzen 13 drehbar gelagert. Mit der Verdrängung des Hydraulikkolbens 18 entlang der Achse wird die Kolbenstange 17 mit den daran drehbar angeordneten Laschen 15 entlang derselben Achse verschoben.

Wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist, liegen im vordersten Ab- schnitt des Verformungswerkzeugs 3 zwei Schneiden 1, 2 einer

Schere. Die Schneiden 1, 2 sind am Gehäuse 6, 7, 14 drehbar an¬ gelenkt. Die Anlenkpunkte la, 2a der Schneiden 1, 2 liegen von¬ einander beabstandet seitlich der Achse des Antriebselements 18, entlang der sich der Hydraulikkolben 18 bewegt, wie am besten in Fig. 11 zu erkennen ist.

Auf das den Hydraulikkolben 18 umgebende Gehäuseteil 7 ist eine Traverse 14 lösbar aufgesetzt. Die Traverse 14 besteht aus einem Anschlußteil, das auf das Gehäuseteil 7 aufgeschraubt ist, und aus einem oberen und unteren Träger, der sich jeweils nach vorne außen in seinen Abmessungen aufweitet. Das Anschlußteil und die Träger sind einstückig als Gußteil hergestellt. An beiden nahezu äußersten Enden der Traverse 14 sind sowohl im oberen als auch im unteren Träger zueinander fluchtende Durchgangsbohrungen vor- gesehen, durch die jeweils ein Anlenkbolzen 11 durchsteckbar ist. Der Anlenkbolzen 11 lagert jede Schneide 1, 2 in ihrem An- lenkpunkt la, 2a zwischen dem oberen und unteren Träger der Tra¬ verse 14.

Eine der Schneiden 1, 2, die vollständig identisch ausgebildet sind, ist in den Fig. 3 bis 6 dargestellt.

Die Schneide 2 besteht aus einer im wesentlichen hakenförmigen Platte und ist an einer ihrer nahezu dreieckförmig stehenden Kanten mit zwei unterschiedlich stark gekrümmten Schneidflächen 2d und 2e versehen. Die Schneidfläche 2d mit der geringeren Krümmung liegt im Einbauzustand der Schneide 2 weiter vorne an der der Antriebseinheit 4, 5 abgewandten Seite des Verformungs¬ werkzeugs 3. Die Schneidflächen sind mit einem geeigneten, auf das Schnittobjekt angepaßten Winkel geschliffen, der vorzugswei¬ se 45 Grad beträgt. Es können jedoch auch andere Schnittwinkel von beispielsweise 35 Grad verwendet werden. Als Material für die Schneide 2 kann entweder ein Schmiedeteil oder ein gefrästes Teil hoher Festigkeit verwendet werden. Die Schneidflächen 2d, 2e sind vorzugsweise gehärtet.

An der der Antriebseinheit 4, 5 zugewandten Kante der Schneide 2 liegen sowohl der Anlenkpunkt 2a als auch ein weiterer Anlenk- oder Verbindungspunkt 2b, welcher mit dem Koppelmechanismus 12, 13, 15, 16, 17 verbunden wird. Ferner schließt diese Kante mit einem Ansatz 2f ab, der sich vom Anlenkpunkt 2a zum Anlenk- oder Verbindungspunkt 2b erstreckt. Die Höhe des Ansatzes 2f nimmt von außen am Anlenkpunkt 2a nach innen zum Anlenk- oder Verbin¬ dungspunkt 2b ab.

Um den Anlenkpunkt 2a ist ein Lagerauge 2g als Ansatz gebildet, das nach oben und unten beiderseits der Platte der Schneide 2 übersteht. Das Lagerauge 2g steht dabei auf einer Seite weiter vor als auf der anderen Seite, so daß es möglich ist, sowohl die rechte als auch die linke Schneide 1, 2 vollständig identisch auszubilden. Beim Einbau muß lediglich darauf geachtet werden, daß die beiden Schneiden 1, 2 um 180 Grad bezüglich ihrer Längs¬ achse gedreht in die Traverse 14 eingesetzt werden. Das als An¬ satz ausgebildete Lagerauge 2g geht in den Ansatz 2f über, der sich in ein weiteres Lagerauge fortsetzt, das um den Verbin¬ dungspunkt 2b gebildet ist. Das Lagerauge um den Verbindungs- punkt 2b steht jedoch nur auf einer Seite der Platte der Schnei¬ de 2 vor.

Die Schneide 2 weist in ihrem vorderen Abschnitt eine weitere Durchgangsbohrung 2c auf, die später noch genauer erläutert wird.

Unter Bezugnahme auf Fig. 11 wird der Einbauzustand der Schneide 2 am Anlenkpunkt 2a erläutert, wobei die andere Schneide 1 le¬ diglich um 180 Grad entlang ihrer Längsachse gedreht am anderen Anlenkpunkt la eingesetzt wird.

Die Schneide 2 wird in die Traverse 14 so eingesetzt, daß ihre den Ansatz 2f aufweisende Kante der Antriebseinheit 4, 5 zuge¬ wandt ist. Die Hakenform der Schneide 2 zeigt dabei nach vorne. Der Anlenkpunkt 2a wird in Überdeckungslage mit den Durchgangs- bohrungen des oberen und unteren Trägers der Traverse 14 ge¬ bracht und mittels des Anlenkbolzens 11 fixiert. Das nach vorne ragende Ende jeder Lasche 15 weist ebenfalls eine Durchgangsboh¬ rung auf, die in Überdeckungslage mit der am Anlenk- oder Ver¬ bindungspunkt 2b liegenden Bohrung der Schneide 2 gebracht wer- den und mittels eines Verbindungsbolzens 12 verdrehbar gesichert werden.

Bei vollständig zurückgezogenem Hydraulikkolben 18 ist die Sche¬ re vollständig eingefahren bzw. geschlossen, so daß die Schneid- flächen 2d und 2e mit den Schneidflächen der anderen Schneide keinen Freiraum freilassen. Durch geeignete Wahl der Länge der Laschen 15 können die Schneiden 1, 2 sehr weit eingefahren wer¬ den, so daß der benötigte Stauraum für das Verformungswerkzeug 3 minimiert wird.

Zum Öffnen der Schere bewegt sich der Hydraulikkolben 18 nach vorne, wobei die Laschen 15 die translatorische Bewegung der Hy¬ draulikkolbens 18 und seiner Kolbenstange 17 kurbelartig auf die um die Anlenkpunkte la, 2a schwenkenden Schneiden 1, 2 über- trägt.

Die Abmessungen der Traverse 14 und der Schneiden 1, 2 sind so gewählt, daß die an der Kolbenstange 17 und an den Anlenk- oder Verbindungspunkten 2b der Schneiden 1, 2 jeweils drehbar gela- gerten Laschen 15 unabhängig von der Öffnungsweite der Schere einander nicht berühren. Zur Erreichung einer maximalen Schneid¬ kraft liegen die Anlenk- oder Verbindungspunkte 2b im achsnahen Bereich, so daß die Laschen 15 mit möglichst geringem Abstand zueinander stehen, wenn die Anlenk- oder Verbindungspunkte 2b der Schneiden 1, 2 auf der Achssenkrechten liegen, die durch die Anlenkpunkte la, 2a geht.

Aufgrund der außenliegenden Anlenkpunkte la, 2a der Schneiden 1, 2 bewegt sich beim Schließen der Schere das Schnittgut in Rich- tung auf das Verformungswerkzeug 3 zu und kann nicht nach vorne entweichen. Ferner ergibt sich aufgrund dieser Scherenkinematik die in Fig. 12 gezeigte Schnittcharakteristik.

In Fig. 12 zeigt die durch D gekennzeichnete Linie die Schnitt- Charakteristik der weiter außen liegenden Schneidfläche 2d. Die durch E gekennzeichnete Linie zeigt im Vergleich dazu die Schnittcharakteristik einer Schere nach dem Stand der Technik.

Es ist zu erkennen, daß bei maximal geöffneter Schere, d. h. mit größtmöglicher Maulweite bereits eine vorbestimmte Schneidkraft vorhanden ist. Im Gegensatz dazu ist bei der Schere des Stands der Technik mit in der Mitte liegendem Anlenkpunkt die Schneid¬ kraft bei größtmöglicher Maulweite nahezu Null, weil der vordere Punkt der Lasche im achsnahen Bereich mit minimaler Hebelwirkung liegt und daher nur äußerst geringe Schneidkräfte bei offener Schere erzeugt werden können.

Mit sich zunehmend schließender Schere steigt die Schneidkraft progressiv, d. h. überproportional an, da die Anlenk- oder Ver- bindungspunkte 2b der Schneiden 1, 2 bei größtmöglicher Hebel¬ wirkung im achsnahen Bereich um den Anlenkpunkt 2a schwenken.

Aufgrund der Bewegung der Anlenk- oder Verbindungspunkte 2b um den Anlenkpunkte 2a fast nur im achsnahen Bereich treten nur äu¬ ßerst geringe Seitenkräfte auf den Hydraulikkolben 18 und dessen Kolbenstange 17 selbst dann auf, wenn die beiden Schneiden 1, 2 unterschiedlich stark belastet werden. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn das Schnittgut inhomogen ist. Da der Hydrau¬ likkolben 18 nahezu nur in Achsrichtung beansprucht wird, kann gegenüber dem Stand der Technik der Kolbenhub vergrößert werden, ohne daß mit Dichtproblemen o. ä. gerechnet werden muß, so daß sich der Öffnungswinkel bzw. die Maulweite der Schere vergrößern läßt.

Wie in Fig. 2 gezeigt ist, ist das Verformungswerkzeug 3 auf¬ grund der mit der Scherenkinematik erzeugbaren hohen Schneid- kräfte insbesondere dazu geeignet, mit aufsteckbaren Hebelele¬ menten 9, 10 auch als Spreizgerät eingesetzt zu werden. Das Ver¬ formungswerkzeug 3 erfüllt daher den Wunsch vieler Anwender als ein allseits einsetzbares Kombigerät, ohne daß sonst übliche technisch-funktionale Einbußen dieser "Zwittergeräte" auftreten.

Ein Beispiel eines aufsteckbaren Hebelelements in Form eines Spreizarms 10, der auf die Schneide 2 aufsteckbar ist, ist in den Fig. 7 bis 10 genauer dargestellt. Der Spreizarm 9, der auf die andere Schneide 1 aufsteckbar ist, ist identisch wie der dargestellte Spreizarm 10 ausgebildet, wobei nur die Ober- und Unterseite vertauscht ist, d. h. auch der Spreizarm 9 der ande¬ ren Schneide 1 muß um 180 Grad entlang seiner Längsachse gedreht montiert werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Sprei¬ zarm 10 teilweise geschweißt. Vorzugsweise soll der Spreizarm jedoch als komplettes Feingußteil hergestellt werden.

Der Spreizarm 10 besteht aus einem vorderen Abschnitt 10c in Doppel-T-Form und einem hinteren Abschnitt lOd, lOe, der einen geschlitzten Hohlkörper bzw. einen offenen Kastenträger bildet. In der Draufsicht ist der Spreizarm 10 im wesentlichen leicht geknickt und spitzt sich nach vorne zu. An den Außen- und Innen-

Seiten des Spreizarms 10 sind gerippte Abschnitte vorgesehen, die ein Verklemmen mit dem zu spreizenden oder zu biegenden Gut erleichtern.

Die außenliegenden Schenkel der Doppel-T-Form bilden die Außen- und Innenseite des Spreizarms 10 in seinem vorderen Abschnitt 10c, während sich der dazwischen liegende Schenkel der Doppel-T- Form parallel zur Ober- bzw. Unterseite des Spreizarms 10 er¬ streckt. Der vordere Abschnitt 10c ist teilweise mit Verstär- kungsrippen verstärkt und weist zusätzlich verstärkte Durch¬ gangslöcher auf, durch die beispielsweise ein Seil oder andere Hilfsgeräte beim Spreizen und Biegen hindurchgeführt werden kön¬ nen.

Im Übergangsabschnitt des vorderen Abschnitts 10c zum hinteren Abschnitt lOd, lOe weitet sich der mittlere Schenkel des Doppel- T's in zwei oben und unten liegende Platten lOd, lOe des Hohl¬ körpers auf, wie am besten in Fig. 9 zu erkennen ist. Die beiden oben und unten liegenden Platten lOd, lOe sind auf der Außensei- te des Spreizarms 10 mittels einer leicht geknickten Verbin¬ dungsplatte verbunden, während die Innenseite des Spreizarms 10 offen ist, so daß der geschlitzte Hohlkörper gebildet ist.

Zwischen die obere und die untere Platte lOd, lOe ist die Schneide 2 einführbar. Der Hohlkörperabschnitt lOd, lOe umgreift also im aufgesteckten Zustand des Spreizarms 10 die dazwischen¬ liegende Schneide 2.

An seinem hintersten Ende ist der Spreizarm 10 sowohl an seiner oberen Platte lOd als auch an seiner unteren Platte lOe mit halbrunden, lageraugenähnlichen Anlageabschnitten 10b versehen, deren Halbrund sich nach hinten öffnet. Die Anlageabschnitte 10b dienen als Anschlußpunkte der Spreizarm 9, 10 aus den Schneiden 1, 2. Der Anlageabschnitt 10b der oberen Platte lOd ist dünner als der Anlageabschnitt der unteren Platte ausgebildet, so daß die Schneide 2 nicht in der Mitte des Hohlkörperabschnitts lOd,

lOe liegt, sondern bei aufgestecktem Spreizarm 10 leicht nach oben versetzt zu liegen kommt.

Im geknickten Bereich des Spreizarms 10 ist sowohl die obere Platte lOd als auch die untere Platte lOe mit Durchgangsbohrun¬ gen 10a versehen, die jeweils durch Stützabschnitte 10g und lOf verstärkt sind. Die Durchgangsbohrungen 10a, dienen so wie die Anlageabschnitte 10b als Anschlußpunkte der Spreizarme 9, 10 an den Schneiden 1, 2. Ferner ist ebenso wie die Anlageabschnitte 10b der obere Stützabschnitt 10g dünner als der untere Stützab¬ schnitt lOf ausgebildet.

Die Abmessungen der Schneide 2, des Hohlkörperabschnitts lOd, lOe, der Anlageabschnitte 10b und der Stützabschnitte lOf, 10g sind so aufeinander abgestimmt, daß die Schneide 2 mit leichtem Mittenversatz paßgenau zwischen die Anlageabschnitte 10b und die Stützabschnitte lOf, 10g eingefügt werden kann und dadurch in vertikaler Richtung des Verformungswerkzeugs 3 abgestützt ist.

Bei aufgesetzten Spreizarm 10 umgreift im hinteren Bereich das Halbrund der Anlageabschnitte 10b das auf der Schneide als An¬ satz ausgebildete Lagerauge 2g um den Anlenkpunkt 2a. Als weite¬ rer Fixierpunkt im vorderen Bereich wird ein Haltebolzen 22 durch die Durchgangsbohrungen 10a der Stützabschnitte lOf, 10g und die Durchgangsbohrung 2c der Schneide 2 geführt, so daß der Spreizarm 10 an zwei Stellen mit der dazwischenliegenden Schnei¬ de 2 verbunden ist. Der Haltebolzen 22 kann beispielsweise mit¬ tels einer Sicherung gegen unbeabsichtigtes Herausfallen gesi¬ chert werden.

In der Draufsicht ist der Spreizarm 10 in seinen Abmessungen so gewählt, daß er, wie am besten in Fig. 2 zu erkennen ist, die Abmessungen der Schneide 2 nach vorne wesentlich übersteigt. Die hakenartigen, vorderen Enden der Schneide 2 mit den Schnittflä- chen 2d und 2e stehen nach innen zur Achse über die Abmessungen des Spreizarms 10 vor, so daß die Scherenfunktion mit nur klei-

nen Einschränkungen auch bei aufgesteckten Spreizarm 10 erhalten bleibt. Der Hohlkörperabschnitt des jeweiligen anderen Sprei¬ zarms 9 ist dabei so ausgebildet, daß das nach innen überstehen¬ de Ende der Schneide 2 in den Hohlkörperabschnitt eindringen kann. Aufgrund der Anordnung der Schneide 2 im Hohlkörperab¬ schnitt 10d, lOe mit Mittenversatz bleibt für den überstehenden Teil der anderen Schneide 1 genügend Raum zur Aufnahme.

Die AufSteckposition der Spreizarme 9, 10 auf die Schneiden 1, 2 ist so gewählt, daß bei maximal zurückgezogenem Hydraulikkolben 18 die Innenseiten der Spreizarme 9, 10 aneinander parallel an¬ liegen.

Wie ferner in Fig. 7 zu erkennen ist, weist der Spreizarm in seinem vorderen Drittel eine Bohrung 10h auf, die zur Aufnahme eines Zugmittels wie beispielsweise einer Kette vorgesehen ist. In gleicher Weise weist der Spreizarm 9 eine entsprechende Boh¬ rung auf.

Die Kraft zum Schneiden mit der Schere wird durch Beaufschlagen der Vorderseite des Hydraulikkolbens 18 mit Druck erzeugt. Dabei wird der Schneidvorgang mit geöffneter Schere begonnen und die Schere durch Zurückdrücken des Hydraulikkolbens 18 geschlossen. Bei weit geöffneter Schere steht dabei eine geringere Schneid- kraft zur Verfügung, die mit sich schließender Schere ansteigt. Aufgrund der Scherenkinematik ist aber auch bei maximaler Maul¬ weite der Schere bereits eine vorbestimmte Schneidkraft vorhan¬ den.

In umgekehrter Weise wird zum Spreizen in der Regel mit ge¬ schlossenen Werkzeug gestartet, wobei die Spreizarme 9, 10 an¬ einander anliegen. Dabei steht die größtmögliche Spreizkraft zur Verfügung, die sich mit zunehmend aufweitenden Spreizarm 9, 10 verringert. Aufgrund der Scherenkinematik sinkt die Spreizkraft selbst bei maximaler Aufweitung der Spreizarme 9, 10 nicht auf Null, sondern es bleibt eine vorbestimmte Spreizkraft vorhanden.

Somit ist ein universelles Kombigerät geschaffen, das aufgrund seiner Scherenkinematik in der Lage ist, große Schneid- bzw. Biege- oder Spreizkräfte zu erzeugen. Die Scherenkinematik ge- stattet zudem einen möglichst große Kraft bei völlig geöffnetem Werkzeug sowie eine progressive Kennlinie der Schnittcharakteri¬ stik.

Es soll noch erwähnt werden, daß die Schneiden 1, 2 der Schere einfach gegen Ersatzteile oder andere Werkzeuge ausgewechselt werden können, indem die Anlenkbolzen 11 an den Anlenkpunkten la, 2a und die Verbindungsbolzen 12 an den Anlenk- oder Verbin¬ dungspunkten 2b gelöst werden.

In den Fig. 13 bis 26 ist ein zweites Ausführungsbeispiel des

Verformungswerkzeugs dargestellt. Bauteile mit gleicher oder na¬ hezu gleicher Funktion sind mit denselben Bezugszeichen wie in den Fig. 1 bis 11 bezeichnet. Deren Beschreibung wird weggelas¬ sen. Bauteile mit anderer, aber noch ähnlicher Funktion sind mit einem Strich indiziert. Die Beschreibung des zweiten Ausfüh¬ rungsbeispiels erfolgt anhand der Auflistung der Unterschiede zum ersten Ausführungsbeispiel.

Wie in den Fig. 13 bis 16 zu erkennen ist, besteht der wesentli- ehe Unterschied des zweiten Ausführungsbeispiels gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel darin, daß eine andere Scherenkinema¬ tik vorgesehen ist.

Bei dem portablen Verformungswerkzeug 3' sind an der An- triebseinheit 4, 5 zwei Schneiden 1', 2' vorgesehen, die über einen Koppelmechanismus angetrieben werden. Während die An¬ triebseinheit 4, 5 weitgehend mit der zuvor erwähnten An¬ triebseinheit des ersten Ausführungsbeispiels übereinstimmt, ist der Koppelmechanismus beim zweiten Ausführungsbeispiel so aufge- baut, daß der Schwenkpunkt, um den die Schneiden 1', 2' schwen¬ ken, auf der Geräteachse liegt.

Die Einzelheiten der geänderten Scherenkinematik des Koppelme- chanimus werden anhand der Fig. 32 näher erläutert. Der rechte Halbschnitt der Fig. 32 zeigt den Zustand bei geöffneten Schnei- den 1', 2'und der linke Halbschnitt zeigt den Zustand bei ge¬ schlossenen Schneiden 1', 2'.

Wie aus Fig. 32 zu erkennen ist, besteht der Koppelmechanimus des zweiten Ausführungsbeispiels aus zwei Laschen 15', 16', die jeweils an ihrem einen Ende an einer Traverse 14' des Gehäuses 6, 7, 14 über Verbindungsbolzen 12' drehbar angelenkt sind. Das andere Ende der Laschen 15', 16' ist drehbar mit jeweils einer der Schneiden 1', 2' verbunden. Wie beim ersten Ausführungsbei¬ spiel sind insgesamt vier Laschen vorgesehen, von denen zwei an der Gehäuseoberseite und zwei an der Gehäuseunterseite liegen.

Aus der Mitte des Geräts steht das vordere Ende der Kolbenstange 17' des (nicht gezeigten) Hydraulikkolbens 18 vor. Das vordere Ende der Kolbenstange 17' ist mit einer Bohrung versehen, durch die ein Kolbenbolzen 13' steckbar ist. Der Kolbenbolzen 13' wird wiederum durch Anlenkpunkte la' und 2a' geführt, die jeweils an den Schneiden 1', 2' ausgebildet sind.

Wenn sich der (nicht gezeigte) Hydraulikkolben 18 in seiner hin- tersten Lage befindet, wie im linken Halbschnitt der Fig. 32 zu erkennen ist, dann ruhen die Schneiden 1' und 2' in ihrer ge¬ schlossenen Lage. Die Anlenkpunkte la 1 und 2a 1 der Schneiden 1' und 2' sind so weit wie möglich in das Geräte zurückzogen, wäh¬ rend die Anlenkpunkte lb', 2b' der Schneiden 1' und 2' in etwa auf derselben Höhe, gemessen senkrecht zur Achse des Geräts, liegen und somit am weitesten von der Achse entfernt sind. Auf¬ grund der gewählten Abmessungen bilden die Laschen 15', 16' in diesem Zustand einen leicht nach außen geneigten Winkel zur Ge¬ räteachse.

Wenn der (nicht gezeigte) Hydraulikkolben 18 in seiner vorder¬ sten Lage ist, wie im rechten Halbschnitt der Fig. 32 gezeigt ist, sind die Schneiden 1', 2' weit geöffnet. Die auf der Achse liegenden Anlenkpunkte la', 2a' sind zusammen mit den vorderen Ende der Kolbenstange 17' auf der Achse aus dem Gerät vorgescho¬ ben. Gleichzeitig führen die Laschen 15', 16' die seitlich der Achse liegenden Anlenkpunkte 1b', 2b' auf einer Kreisbahn um den Verbindungspunkt der Laschen 15', 16' mit dem Gehäuse 6, 7, 14. Aufgrund der Abmessungen ergibt sich in der vorderen Endlage ein bezüglich der Geräteachse leicht nach innen geneigter Winkel der Laschen 15' , 16' .

Die Kraft im zweiten Ausführungsbeispiel wird in einem Punkt in die Schneiden 1', 2' eingeleitet, der auf der Achse liegt, wäh- rend die Schneiden 1', 2' an seitlich neben der Achse liegenden Anlenkpunkten lb', 2b' geführt sind, um die Schwenkbewegung durchzuführen. Aufgrund dieser Krafteinleitung ergibt sich die in Fig. 33 gezeigte Schneidkraft.

Aus Fig. 33 ist zu erkennen, daß die mittels diese Koppelmecha¬ nismus erreichbare Schneidkraft ausreichend groß ist. Mit abneh¬ mender Maulweite steigt auch bei diesem Ausführungsbeispiel die Schneidkraft bis zu einer vorbestimmten Maulweite überproportio¬ nal an. Sie ist bei dieser Maulweite bereits sehr hoch und steigt bei sich weiter schließenden Schneiden noch weiter linear an. Damit sind ausreichend große Schneid- bzw. Hebelkräfte in jeder Stellung der Schneiden, bzw. Hebelelemente sichergestellt.

Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel sind beim zweiten Ausführungsbeispiel die Schneiden 1', 2' nicht jeweils um einen gerätefesten Schwenkpunkt verschwenkbar, sondern um einen ge¬ meinsamen, auf der Achse liegenden, verschieblichen Schwenk¬ punkt. Die Kraft wird jedoch ähnlich wie beim ersten Ausfüh¬ rungsbeispiel im achsnahen Bereich, hier sogar unmittelbar auf der Achse, in die Schneiden eingeleitet.

Die Fig. 17 bis 19 zeigen Ansichten, in denen das Verformungs¬ werkzeug im verpackten Zustand dargestellt ist. Ein Satz Sprei¬ zarme als Hebelelemente 9', 10 so beigefügt ist, wie sie zum Transport mitverpackt werden, so daß möglichst wenig Stauraum benötigt wird. Es ist zu erkennen, daß die Spitzen der Spreizar¬ me 9', 10' in Richtung der Vorderseite des Verformungswerkzeugs 3' zeigen. Die Außenseiten der Spreizarme 9', 10' liegen in etwa parallel zur Achse der Verformungswerkzeug 3'. Die Spreizarme 9', 10' sind zu den Spreizarme 9, 10 des ersten Ausführungsbei¬ spiels sehr ähnlich aufgebaut. Unterschiede werden später unter Bezugnahme auf die Figuren 26 und 27 näher erläutert.

Fig. 20 zeigt eine Draufsicht auf eine Schneide 2' des zweiten Ausführungsbeispiels im Detail. Die Schneide 2' ist sehr ähnlich zu der Schneide 2 des ersten Ausführungsbeispiels. Der in Fort¬ setzung der Schneidfläche 2e' liegende, achsnahe Schwenk- und Lastaufnahmepunkt bildet den Anlenkpunkt 2a', der mit einem grö¬ ßeren Durchmesser und stärker ausgebildet ist als der andere An- lenkpunkt 2b', der von dem Koppelmechanismus seitlich der Achse zur Schwenkbewegung der Schneide 2' geführt wird. Das um den seitlich der Achse liegenden Anlenkpunkt 2b' ausgebildete La¬ gerauge 2g' dient ebenso wie das Lagerauge 2g als Anlage für den im Anschlußpunkt liegenden Anlageabschnitt des zugehörigen Spreizarms 9'. Unterschiedlich zur Schneide 2 des ersten Ausfüh¬ rungsbeispiels ist noch der mit Schneidzähnen 2h' versehene Be¬ reich der Schnittfläche. Alle weiteren Details stimmen weitge¬ hend überein.

Die Fig. 22 bis 25 zeigen das Verformungswerkzeug 3' des zweiten Ausführungsbeispiels, wobei die erfindungsgemäßen Spreizarme 9', 10' aufgesteckt sind. Die zum ersten Ausführungsbeispiel hierzu getroffenen Erläuterungen treffen vollständig auch für das zwei¬ te Ausführungsbeispiel zu. Geringe Unterschiede bestehen in der Ausgestaltung der Spreizarme 9', 10', die beispielhaft unter Be¬ zugnahme auf die Fig. 26 und 27 näher erläutert werden sollen.

Die Fig. 26 und 27 zeigen eine Draufsicht und eine Seitenansicht eines Spreizarms 10' des zweiten Ausführungsbeispiels. Es ist zu erkennen, daß die Grundform in der Draufsicht gegenüber dem Spreizarm 10 des ersten Ausführungsbeispiel nahezu unverändert ist. Der Spreizarm 10' des zweiten Ausführungsbeispiels ist je¬ doch als ganzes Feingußteil dargestellt. Entsprechend ergeben sich konstruktive Unterschiede im Vergleich zum vorgenannten Spreizarm. Insbesondere die Anschlußpunkte 10b' und 10a' haben eine vollkommen gleiche technische Funktion. Der hintere An¬ schlußpunkt 10b' ist jedoch im Gegensatz zum vorangehenden Aus¬ führungsbeispiel nicht halbkreisförmig, sondern maulartig ausge¬ bildet, um das entsprechend komplementär ausgebildete Lagerauge 2g' umgreift. Auch die Ausbildung als geschlitzter Hohlkörper mit den an der Innenseiten zur Symmetrieebene versetzten, ausge¬ bildeten Stützabschnitten 10f, 10g' bildet eine wesentliche Übereinstimmung mit dem vorgenannten Spreizarm. Das Aufstecken der Spreizarme funktioniert beim zweiten Ausführungsbeispiel aus technischer Sicht ebenso, wie es unter Bezugnahme auf das erste Ausführungsbeispiel beschrieben wurde.

In gleicher Weise wie beim ersten Ausführungsbeispiel ist im vorderen Bereich 10c' eine Durchgangsbohrung 10h' zur Aufnahme von Zugmitteln vorgesehen.

Die aufsteckbaren Spreizarme 9, 10, 9', 10' des ersten und zwei¬ ten Ausführungsbeispiels können einfach ausgetauscht werden, wenn sie verschlissen sind. Ferner können mehrere Sätze auf¬ steckbarer Spreizarme vorgesehen sein, die den jeweiligen Anfor- derungen im Rettungseinsatz angepaßt sind.

Eine Abwandlung des zweiten Ausführungsbeispiels ist in den Fig. 28 bis 31 gezeigt. Bei unveränderter Antriebseinheit sind hier anstelle der aufsteckbaren Spreizarme 9', 10' Spreizarme 90', 100' vorgesehen, deren Anschlußpunkte 90b', 100b' so ausgebildet sind, daß die Spreizarme 90', 100' anstelle der Schneiden 1', 2'

mit den Laschen 15', 16' des Koppelmechanismus verbunden werden können. Weiterhin weisen die Spreizarme 90', 100' Anschlußpunkte 90a', 100a' auf, die anstelle der Anlenkpunkte la', 2a' der Schneiden 1', 2' mit der Antriebseinheit 4, 5 verbunden werden können.

Bei der gezeigten Abwandlung des zweiten Ausführungsbeispiels werden die Schneiden 1', 2' durch Lösen der Bolzen an den La¬ schen des Koppelmechanismus und durch Lösen des Verbindungsbol- zens am vorderen Ende der Kolbenstange vollständig von der An¬ triebseinheit 4, 5 und vom Gehäuse 6, 7, 14 gelöst. Statt dessen werden die Spreizarme 90', 100' mit Hilfe der eben genannten Bolzen sowohl mit dem Koppelmechanismus als auch mit der An¬ triebseinheit verbunden. Zum Lösen müssen nur drei Bolzen gelok- kert werden, so daß auch dieser Austauschvorgang, bei dem die Schneiden 1', 2' gegen die Spreizarme 90', 100' ausgetauscht werden, sehr schnell durchgeführt werden kann.

Der Aufbau der Spreizarme 90', 100' entspricht in etwa dem Auf- bau der Spreizarme 9', 10'. An inneren hinteren Ende wird jedoch jeweils der Anlenkpunkt oder Anschlußpunkt 90a', 100a' mit ange¬ gossen. Diese Anlenkpunkte 90a', 100a' nehmen jeweils die Kraft vom Hydraulikkolben auf. Da beide Anlenkpunkte 90a', 100a' im eingebauten Zustand übereinander zu liegen kommen, müssen sie senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 29 und 30 versetzt angeord¬ net sein, wie dies bei den Scheren 1, 2, 1', 2' der Fall ist.

Zusätzlich weisen die Spreizarme 90', 100' Durchgangsbohrungen 220', 230' auf, die als Anschlußpunkte für weitere Werkzeugarme dienen können. Ebenso wie bei den vorangehenden Ausführungsbei- spielen sind Durchgangsbohrungen 90h', 100h' im vorderen Bereich der Spreizarme 90', 100' zur Aufnahme von Zugmitteln vorgesehen.

Während die austauschbaren Spreizarme 90', 100' nur unter Bezug- nähme auf eine Abwandlung des zweiten Ausführungsbeispiels be¬ schrieben wurden, ist es selbstverständlich, daß diese Spreizar-

me 90', 100' in entsprechend angepaßter Form auch beim ersten Ausführungsbeispiel eingesetzt werden können.

Gewerbliehe Anwendbar eit:

Die gewerbliche Anwendbarkeit des Verformungswerkzeug ergibt sich unzweifelhaft aus der vorangehenden Beschreibung. Das Ver¬ formungswerkzeug ist ein gewerblich herstellbares und handelba¬ res Gut.