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Title:
DEFROSTING AGENT BASED ON ACETATES AND/OR FORMATES, AND PROCESS FOR MELTING, USING SAID AGENT, SNOW AND ICE ON AREAS FOR TRAFFIC
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/047703
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a defrosting agent comprising substantially: (a) 87 to 99.45 wt % of an alkali metal acetate or an alkali metal formate or a mixture thereof; (b) 0.5 to 10 wt % of an alkali metal silicate; and (c) 0.05 to 3 wt % of an alkali metal phosphate. Said agent can be used in the form of a solid (powder, granules and the like) or in the form an aqueous solution, and provides a short thawing period and protection against corrosion, in particular with respect to magnesium.

Inventors:
STANKOWIAK ACHIM (DE)
BECKER WILFRIED (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/002810
Publication Date:
December 18, 1997
Filing Date:
May 30, 1997
Export Citation:
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Assignee:
CLARIANT GMBH (DE)
STANKOWIAK ACHIM (DE)
BECKER WILFRIED (DE)
International Classes:
C07C53/06; C07C53/10; C09K3/18; (IPC1-7): C09K3/18
Domestic Patent References:
WO1994017152A11994-08-04
Foreign References:
US5435930A1995-07-25
EP0375214A11990-06-27
EP0494506A11992-07-15
DE4034217A11991-05-29
US5127954A1992-07-07
US4803007A1989-02-07
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Claims:
Ansprüche
1. Enteisungsmittel bestehend im wesentlichen aus a) 87 bis 99,45 Gew.% von einem Alkalimetallacetat oder einem Alkalimetallformiat oder einer Mischung davon, b) 0,5 bis 10 Gew.% von einem Alkalimetallsilicat und c) 0,05 bis 3 Gew.% von einem Alkalimetallphosphat.
2. Enteisungsmittel nach Anspruch 1, bestehend im wesentlichen aus a) 92 bis 97,9 Gew.% von einem Alkalimetallacetat oder einem Alkalimetallformiat oder einer Mischung davon, b) 2 bis 7 Gew.% von einem Alkalimetallsilicat und c) 0,1 bis 1 Gew.% von einem Alkalimetallphosphat.
3. Enteisungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente a) ein Alkalimetallformiat, die Komponente b) ein Metasilicat und die Komponente c) ein mono, di oder tribasisches Alkalimetallphosphat ist.
4. Verfahren zum Schmelzen von Eis und Schnee auf Verkehrstlachen, dadurch gekennzeichnet, daß eine wirksame Menge von dem Enteisungsmittel nach Anspruch l in fester Form oder in Form einer wäßrigen Losung auf die Verkehrsflächen aufgebracht wird.
Description:
Beschreibung

Enteisungsmittel auf der Basis von Acetaten und/oder

Formiaten und Verfahren zum Schmelzen von Schnee und

Eis auf Verkehrsflachen mit Hilfe dieses Mittels

Die Erfindung betrifft ein Enteisungsmittel auf der

Basis von Alkalimetallacetaten, Alkalimetallformiaten oder einer Mischung der beiden für Verkehrstlachen. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Schmelzen von Schnee und Eis auf Verkehrstlachen unter Verwendung dieses Mittels.

Schnee und/oder Eis auf Straßen, Radfahrwegen, Gehwegen, Brücken, Sportplatzen, Flugplatzen und dergleichen (im folgenden Verkehrsflachen genannt) fuhren zu einer wesentlichen Beeinträchtigung des

Verkehrsablaufes und der Verkehrssicherheit. Es ist deshalb schon seit langem bekannt, auf solchen Flachen ein Mittel zum Schmelzen oder Auftauen von Schnee und Eis aufzubringen.

Die Forderungen, die ein Enteisungsmittel erfüllen sollte, sind sehr vielseitig. Die Materialien, aus denen die in Rede stehenden Flachen aufgebaut sind, beispielsweise Beton, dürfen durch das Enteisungsmittel nicht beschädigt oder gar zersetzt werden. Wesentlich ist ferner, daß eine korrodierende Wirkung auch auf Metalle ausgeschlossen ist. Da das Mittel ins Abwasser gelangen kann, ist die biologische Abbaubarkeit eine weitere Forderung. Wesentlich ist ferner, daß eine sehr

rasche Auftauung erreicht wird. Von der wirtschaftlichen Seite her ist es schließlich notwendig, daß eine nur geringe Menge an Enteisungsmittel erforderlich ist und daß es wenig kostet.

Im Stand der Technik sind zahlreiche Alkalimetall- und Erdalkalimetallsalze von anorganischen und organischen Sauren als Enteisungsmittel beschrieben, zum Beispiel Natriumchlorid, Calciumchlorid, Natriumformiat, Calciumformiat, Natriumacetat, Magnesiumacetat, Natriumlactat und dergleichen. Diese Enteisungsmittel, insbesondere die Acetate und Formiate, erfüllen zwar mehrere der oben erwähnten Forderungen, sie lassen aber bezuglich Korrosion zu wünschen übrig. So wirken sie vor allem auf Leichtmetalle wie Aluminium und Magnesium mehr oder weniger stark korrodierend, was im Hinblick auf Verkehrsmittel wie Autos, Motorrader, Flugzeuge und dergleichen besonders nachteilig ist.

Es sind bereits Versuche unternommen worden, die erwähnten Probleme mit Hilfe von Inhibitoren zu losen. So wird in EP-A 0 375 214 ein flüssiges Enteisungsmittel beschrieben, das im wesentlichen aus 45 bis 60 Gew.-% von einem Alkalimetallacetat und/oder Alkalimetallformiat, 0,1 bis 0,4 Gew.-% von einem Alkalimetallphosphat, 0,2 bis 0,6 Gew.-% von einem Alkalimetallnitrit und Wasser als Rest auf 100 Gew.-% besteht, Gewichtsprozente bezogen auf das Gewicht des Enteisungsmittels. Die Inhibitorwirkung von

Alkalimetallphosphat und Alkalimetallnitrit läßt aber noch zu wünschen übrig, insbesondere im Hinblick auf Magnesium; nachteilig ist ferner der Nitritgehalt.

In DE-A 40 34 217 wird ein flüssiges oder festes Enteisungsmittel auf der Basis von wasserlöslichen Alkalisalzen der Ameisensaure und/oder Essigsaure beschrieben, wobei das Korrosionsinhibitorsystem aus wasserlöslichen Polycarbonsäuren und wasserlöslichen Alkali- oder Ammoniumsilicaten und/oder Alkali- oder Ammoniumcarbonaten besteht. Dieses Chlorid- und nitritfreie Enteisungsmittel soll Bauwerke aus Beton, Bitumen oder Gestein nicht angreifen und auch metallische Werkstoffe wie Eisen, Kupfer, Aluminium oder Zink nicht angreifen. Die antikorroεive Wirkung beruht auf der Kombination von einer wasserlöslichen Polycarbonsäure wie Bernsteinsaure, Citronensäure oder Weinsaure und einem wasserlöslichen Silicat und/oder Carbonat. Im Falle von Leichtmetallen laßt auch sie zu wünschen übrig.

Erwähnt sei noch US-A 4 803 007, worin ein Enteisungsmittel auf der Basis von Natriumchlorid beschrieben wird, wobei als Korrosionsinhibitor eine Mischung aus einem zweiwertigen Metallsalz und einem Alkalimetallpolyphosphat eingesetzt wird. Als divalente Metalle werden unter anderen Calcium, Magnesium und Barium und als Gegenionen Borate, Metasilicate und Sulfate genannt. Diese Inhibitorkombination wirkt vor allem einer Korrosion der Eisenmetalle entgegen, weniger aber der Korrosion von Leichtmetallen wie Magnesium.

Es wurde nun gefunden, daß eine Mischung aus

Alkalimetallphosphaten und Alkalimetallsilicaten ein besonders wirksamer Leichtmetall-Korrosionsinhibitor ist für ein Enteisungsmittel auf der Basis von Alkalimetallsalzen der Ameisensäure und/oder Essigsaure.

Das erfindungsgemaße Enteisungsmittel besteht im wesentlichen aus a) 87 bis 99,45 Gew.-%, vorzugsweise 92 bis

97,9 Gew.-%, von einem Alkalimetallacetat und/oder Alkalimetallformiat, b) 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 7 Gew.-%, von einem Alkalimetallsilicat und c) 0,05 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 1 Gew.-%, von einem Alkalimetallphosphat.

Die Komponente a) ist vorzugsweise ein Alkalimetallformiat. Von den wasserlöslichen Alkalimetallformiaten und ebenso -acetaten sind jene des Natriums und Kaliums bevorzugt. Die Komponente a) ist also vorzugsweise ein Natriumformiat und/oder Kaiiumformiat.

Die Komponente b) ist ein wasserlösliches Alkalimetallsilicat, wobei das Alkalimetall wiederum vorzugsweise Natrium oder Kalium ist. Geeignete

Vertreter sind die Orthosilicate (mono-, di-, tri- und tetrabasisch) , Disilicate bis Tetrasilicate und/oder die wasserlöslichen Metasilicate, die bevorzugt sind.

Die Komponente c) ist ein wasserlösliches

Alkalimetallsalz der Phosphorsaure. Sie kann ein mono-, di- oder tribasisches Alkalimetallphosphat sein, wobei das Alkalimetall vorzugsweise Natrium oder Kalium ist.

Die Herstellung des erfindungsgemäßen Enteisungsmittels erfolgt durch Zusammenmischen der flussigen oder festen Komponenten. Das Enteisungsmittel kann also in fester Form, zum Beispiel als Pulver oder Granulat, oder als wäßrige Losung eingesetzt werden. Die Menge der drei

und gegebenenfalls weiteren zweckmäßigen Komponenten im wäßrigen Enteisungsmittel (Gesamtkonzentration) kann innerhalb weiter Grenzen variieren. Sie richtet sich vor allem nach der Loslichkeit der Komponenten im Wasser (es soll eine im wesentliche klare Losung vorliegen) . Mit einer konzentrierteren Losung wird man eine geringere Menge benötigen, um Eis und/oder Schnee aufzutauen, als mit einer weniger konzentrierten. Die bevorzugte Konzentration liegt demnach bei 15 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 60 Gew.-%,

Gewichtsprozente bezogen auf das Gewicht der Lösung. Der pH-Wert des wäßrigen Enteisungsmittels liegt im allgemeinen bei 7 bis 10. Sofern der genannte pH-Wert nach dem Zusammenmischen der Komponenten nicht ohnehin vorliegt, wird man ihn durch Zugabe von vorzugsweise einem Alkalimetallhydroxid wie Natrium- oder Kaliumhydroxid auf den gewünschten Wert einstellen.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Schmelzen von Schnee und Eis auf Verkehrsflächen ist dadurch gekennzeichnet, daß eine wirksame Menge des beschriebenen Enteisungsmittels (in fester oder flüssiger Form) auf der zu behandelnden Verkehrsfläche aufgebracht wird, das heißt eine solche Menge, daß die angestrebte Beseitigung von Eis und/oder Schnee erreicht wird.

Diese Menge hängt vor allem von der Außentemperatur und der vorhandenen Eis- und/oder Schneemenge ab und liegt im allgemeinen bei 10 bis 100 g pro m 2 eis- und/oder schneebedeckter Flache. Das Aufbringen des flüssigen Enteisungsmittels kann zum Beispiel mit Hilfe der üblichen Sprühfahrzeuge durchgeführt werden.

Das erfindungsgemäße Enteisungsmittel besitzt eine Reihe von Vorteilen. So erfüllt es die eingangs

genannten Forderungen und weist neben kurzer Auftauzeit auch eine unerwartet hohe Inhibierung der Metallkorrosion, insbesondere von Magnesium, auf. Dies resultiert offensichtlich aus der Kombination der genannten Phosphate und Silicate in einer jeweils bestimmten Menge und daraus, daß dieses Inhibitorsystem gerade im Falle von Alkalimetallacetaten und/oder -formiaten hochwirksam ist. Das erfindungsgemäße Enteisungsmittel ist Chlorid- und nitritfrei und auch für Flugzeugverkehrsflachen wie Start- und Landebahnen, Abstellplätze, Busrouten und dergleichen besonders geeignet. Es wird vorzugsweise in fester Form (Pulver, Granulat, Kornchen und dergleichen) eingesetzt.

Die Erfindung wird nun anhand von erfindungsgemäßen Beispielen und Vergleichsbeispielen noch näher erläutert.

Die Enteisungsmittel der nachstehenden erfindungsgemäßen Beispiele 1 bis 5 und der

Vergleichsbeispiele 1 bis 3 wurden durch Mischen der Komponenten hergestellt. Die angegebenen Prozentmengen der einzelnen Komponenten sind Gewichtsprozente.

Beispiel 1

97,8 % Natriumformiat 2,0 % Natriummetasilicat 0,2 % Trikaliumphosphat

Beispiel 2

92,0 % Kaliumformiat 7,0 % Natriummetasilicat 1,0 % Trikaliumphosphat

Beispiel 3

90,0 % Natriumformiat

8,0 % Kaliummetasilicat 2,0 % Trikaliumphosphat

Beispiel 4

96,5 % Natriumformiat

0,5 % Natriummetasilicat

3,0 % Trinatriumphosphat

Beispiel 5

87,0 % Natriumformiat 10,0 % Natriummetasilicat

3,0 % Dikaliumhydrogenphosphat

Vergleichsbeispiel 1

97,8 % Natriumformiat 2,0 % Calciummetasilicat 0,2 % Trikaliumphosphat

Vergleichsbeispiel 2

99,0 % Natriumformiat 0,5 % Natriummetasilicat 0,5 % Citronensäure

Vergleichsbeispiel 3

97,8 % Natriumchlorid

2,0 % Calciummetasilicat 0,2 % Trikaliumphosphat

Die Enteisungsmittel der Beispiele 1 bis 5 und der Vergleichsbeispiele 1 bis 3 wurden bezuglich Magnesiumkorrosion getestet. Der Test erfolgte nach ASTM F483 (ASTM = American Society for Testing and Materials) . Dabei wird der gewogene Prüfkörper in das zu prüfende Enteisungsmittel, das auf einer Temperatur von 35 °C gehalten wird, 24 Stunden lang bei Normaldruck eingetaucht, worauf wiederum sein Gewicht bestimmt wird. Das Ergebnis des Korrosionstestes wird als Gewichtsdifferenz der beiden Gewichtsbestimmungen in Milligramm pro cm 2 Prüfkörper pro 24 Stunden angegeben. Der Test wurde mit Magnesium AMS 4375 (chromatiert) und mit 15gew.%igen wäßrigen Lösungen der angegebenen Enteisungsmittel durchgeführt. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt und zeigen, daß die erfindungsgemaßen

Enteisungsmittel bezuglich Magnesiumkorrosion sehr gut inhibiert sind. Was die Auftauzeit der erfindungsgemaßen Enteisungsmittel betrifft, so erfüllen sie das geforderte schnelle Auftauen von Eis

und Schnee. Die erfindungsgemaßen Enteisungsmittel besitzen also eine überraschend hohe Inhibierung bezuglich Magnesiumkorrosion und die geforderte kurze Auftauzeit.

Tabelle: Testergebnisse der Magnesiumkorrosion nach

ASTM F483 in Milligramm Gewichtsdifferenz pro cm 2 Prüfkörper und 24 Stunden

Beispiel 15gew.%ige wäßrige Losung [mg]

1 -0,1

2 -0,1

3 -0,2

4 -0,2

5 -0,1

Vergleichs¬ beispiel

1 -14,7

2 -2,4

3 "7,1