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Patent Searching and Data


Title:
DELIVERY INSTRUMENT FOR USE IN BONE SURGERY AND SYSTEM FOR DELIVERING A CONNECTING ELEMENT FOR USE IN BONE SURGERY TO A BONE PLATE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/064264
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a delivery instrument for use in bone surgery (20) for delivering at least one connecting element for use in bone surgery (1, 2, 3) with at least one extension (14a, 14b) to a bone plate (10). The delivery instrument comprises a receiving device (11) that is designed to receive the at least one connecting element for use in bone surgery; and a driver device (8) that is designed to drive the extension into an edge section of the bone plate, the delivery instrument for use in bone surgery being configured to receive the edge section of the bone plate between the receiving device and the driver device. Further disclosed is a system comprising the delivery instrument for use in bone surgery and at least one of the connecting elements for use in bone surgery.

Inventors:
DIEZ INGOLF (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/004574
Publication Date:
May 10, 2013
Filing Date:
November 02, 2012
Export Citation:
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Assignee:
CIVAL MEDICAL GMBH (DE)
International Classes:
A61B17/17; A61B17/80; A61B17/86; A61B17/88; B25B23/00
Domestic Patent References:
WO2007092441A22007-08-16
Foreign References:
US20020082606A12002-06-27
US20050049594A12005-03-03
US20040102788A12004-05-27
US20100004691A12010-01-07
US6328746B12001-12-11
EP1252864B12007-01-10
Attorney, Agent or Firm:
VON HELLFELD, Axel (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument (20) zum Anlegen zumindest eines knochenchirurgischen Verbindungselements (1, 2, 3) mit zumindest einem Fortsatz (14a, 14b) an eine Knochenplatte (10), umfassend:

eine Aufnahmeeinrichtung (11), die zur Aufnahme des zumindest einen knochenchirurgischen Verbindungselements eingerichtet ist; und

eine Treibeinrichtung (8), die zum Eintreiben des Fortsatzes in einen Randabschnitt der Knochenplatte eingerichtet ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

das knochenchirurgische Anlegeinstrument eingerichtet ist, den Randabschnitt der Knochenplatte zwischen der Aufnahmeeinrichtung und der Treibeinrichtung aufzunehmen.

2. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß Anspruch 1, wobei

die Treibeinrichtung (8) zum Eintreiben des Fortsatzes entlang einer Normalen zu der Hauptausdehnungsebene der Knochenplatte (10) in die Knochenplatte eingerichtet ist.

3. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß Anspruch 1 oder 2, weiterhin umfassend:

eine Haupteinheit (5), die zur Unterbringung der Aufnahmeeinrichtung im Inneren der Haupteinheit eingerichtet ist, und eine Öffnung zur Ausgabe des zumindest einen knochenchirurgischen Verbindungselements umfasst.

4. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß Anspruch 3, wobei

die Haupteinheit als ein erster Griff des knochenchirurgischen Anlegeinstruments ausgestaltet ist.

5. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß Anspruch 3 oder 4, wobei

die Haupteinheit weiterhin umfasst:

- eine Nachführeinrichtung (4) an einem im Inneren der Haupteinheit befindlichen Ende der Aufnahmeeinrichtung, und - eine Anschlageinrichtung (6), die an dem anderen, der Öffnung zugewandten Ende der Aufnahmeeinrichtung angebracht ist und die zur Positionierung des zumindest einen knochenchirurgischen Verbindungselements eingerichtet ist.

6. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß Anspruch 5, wobei

die Nachführeinrichtung als Federmechanismus ausgestaltet ist, der eingerichtet ist, um das zumindest eine knochenchirurgische Verbindungselement in Anschlag mit der Anschlageinrichtung vorzuschieben.

7. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß zumindest einem der Ansprüche 3 bis 6, weiterhin umfassend:

ein Drehlager (17), das an der Unterseite der Haupteinheit ausgebildet ist, und eine drehbar gelagerte Hebeleinrichtung (9), die durch das Drehlager drehbar gelagert ist.

8. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß Anspruch 3 und 7, wobei

das knochenchirurgische Anlegeinstrument als einseitiger Hebel mit zwei Ar¬ men ausgestaltet ist,

die Haupteinheit den ersten der zwei Arme bildet, und

die Hebeleinrichtung den zweiten der zwei Arme bildet.

9. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß Anspruch 7 oder 8, wobei

die Treibeinrichtung als Hubkolben ausgestaltet ist, der über einen mit dem Hubkolben verbundenen Stab (15) in ein Langloch (16) eingreift, das in der Hebe¬ leinrichtung vorgesehen ist und dessen Hauptachse parallel zu der Hauptachse der Hebeleinrichtung angelegt ist.

10. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß zumindest einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei

eine Hauptachse (A) der Treibeinrichtung im Wesentlichen lotrecht auf einer Hauptachse der Aufnahmeeinrichtung steht.

11. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß zumindest einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei

eine Hauptachse (A) der Treibeinrichtung im Wesentlichen mit der Achse zusammenfällt, die durch den Fortsatz des knochenchirurgischen Verbindungselements definiert ist, das an der Öffnung der Haupteinheit positioniert ist.

12. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß zumindest einem der Ansprüche 7 bis 11, wobei

die Treibeinrichtung zwischen einer Vorschubposition (17b) unterhalb der Öffnung der Aufnahmeeinrichtung und einer Rückzugsposition (17a) unterhalb der Öffnung der Aufnahmeeinrichtung bewegbar ist.

13. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß zumindest einem der Ansprüche 7 bis 12, weiterhin umfassend:

eine Spreizeinrichtung (7), die eingerichtet ist, um die Treibeinrichtung (8) aus der Vorschubposition in die Rückzugsposition zurückzuholen.

14. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß Anspruch 13, wobei

die Spreizeinrichtung als ein Spreizfedermechanismus ausgestaltet ist, der eingerichtet ist, um die Hebeleinrichtung von der Haupteinheit abzuspreizen.

15. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß Anspruch 4 und zumindest einem der Ansprüche 7 bis 14, wobei

die Haupteinheit als der erste Griff des knochenchirurgischen Anlegeinstruments ausgestaltet ist, und

die Hebeleinrichtung als ein zweiter Griff des knochenchirurgischen Anlegeinstruments ausgestaltet ist.

16. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei

die Aufnahmeeinrichtung als ein Magazin zur Aufnahme des zumindest einen knochenchirurgischen Verbindungselements ausgestaltet ist.

17. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß Anspruch 16, wobei

das Magazin T-nutenförmig ausgestaltet ist.

18. Knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß Anspruch 16 oder 17, wobei das Magazin an zumindest eines aus Querschnitt und Profil des zumindest einen knochenchirurgischen Verbindungselements angepasst ist.

19. System, umfassend:

das knochenchirurgische Anlegeinstrument gemäß zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, und

zumindest eines der knochenchirurgischen Verbindungselemente.

20. System gemäß Anspruch 19, wobei

das knochenchirurgische Anlegeinstrument das zumindest eine Verbindungselement in vorinstallierter Weise beinhaltet, und

das System in sterilisiertem Zustand verpackt ist.

21. System gemäß Anspruch 19, wobei

das knochenchirurgische Anlegeinstrument und das zumindest eine Verbindungselement getrennt sterilisiert und verpackt sind.

Description:
Knochenchirurgisches Anlegeinstrument und System zum Anlegen eines knochenchirurgischen Verbindungselements an eine Knochenplatte

BESCHREIBUNG

Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein knochenchirurgisches Anlegeinstrument und System zum Anlegen eines knochenchirurgischen Verbindungselements an eine Knochenplatte, insbesondere zur Verwendung im operativen neurochirurgischen Bereich.

Stand der Technik

Das europäische Patent EP 1 252 864 Bl offenbart ein pistolenförmiges Anlegeinstrument, das - von innen nach außen betrachtet - einen Schlagbolzen, eine Aufnahmeeinrichtung für knochenchirurgische Implantate, und einen Führungslauf aufweist. Bei Betätigung eines Abzugs wirkt der Schlagbolzen auf das Implantat und treibt dessen gewinkelten Fortsatz lateral in eine am Führungslauf anliegende Knochenplatte.

Somit stellt sich das Problem der Bereitstellung eines knochenchirurgischen Anlegeinstruments mittels dessen sich knochenchirurgische Verbindungselemente schnell und unkompliziert in die Knochenplatte eintreiben lassen.

Kurzer Abriss

In einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein knochenchirurgisches Anlegeinstrument zum Anlegen zumindest eines knochenchirurgischen Verbindungselements mit zumindest einem Fortsatz an eine Knochenplatte bereitgestellt. Das knochenchirurgische Anlegeinstrument umfasst eine Aufnahmeeinrichtung, die zur Aufnahme des zumindest einen knochenchirurgischen Verbindungselements eingerichtet ist, und eine Treibeinrichtung, die zum Eintreiben des Fortsatzes in einen Randabschnitt der Knochenplatte eingerichtet ist, wobei das knochenchirurgische Anlegeinstrument eingerichtet ist, den Randabschnitt der Knochenplatte zwischen der Aufnahmeeinrichtung und der Treibeinrichtung aufzunehmen. In einer ersten Ausgestaltung des ersten Aspekts ist die Treibeinrichtung zum Eintreiben des Fortsatzes vorzugsweise entlang einer Normalen zu der Hauptausdehnungsebene der Knochenplatte in die Knochenplatte eingerichtet. In der ersten Ausgestaltung umfasst das knochenchirurgische Anlegeinstrument vorzugsweis eine Haupteinheit, die zur Unterbringung der Aufnahmeeinrichtung im Inneren der Haupteinheit eingerichtet ist, und eine Öffnung zur Ausgabe des zumindest einen knochenchirurgischen Verbindungselements umfasst. In diesem Fall ist die vorzugsweise Haupteinheit als ein erster Griff des knochenchirurgischen Anlegeinstruments ausgestaltet. Die Haupteinheit umfasst weiterhin vorzugsweise eine Nachführeinrichtung an einem im Inneren der Haupteinheit befindlichen Ende der Aufnahmeeinrichtung, und eine Anschlageinrichtung, die an dem anderen, der Öffnung zugewandten Ende der Aufnahmeeinrichtung angebracht ist und die zur lösbaren Fixierung des zumindest einen knochenchirurgischen Verbindungselements eingerichtet ist. In diesem Fall ist die Nachführeinrichtung vorzugsweise als Federmechanismus ausgestaltet, der eingerichtet ist, um das zumindest eine knochenchirurgische Verbindungselement in Anschlag mit der Anschlageinrichtung vorzuschieben.

In einer zweiten Ausgestaltung des ersten Aspekts umfasst das knochenchirurgische Anlegeinstrument vorzugsweise ein Drehlager, das einstückig an der Unterseite der Haupteinheit ausgebildet ist, und eine drehbar gelagerte Hebeleinrichtung, die durch das Drehlager drehbar gelagert ist. Das knochenchirurgische Anlegeinstrument ist vorzugsweise als einseitiger Hebel mit zwei Armen ausgestaltet, wobei die Haupteinheit den ersten der zwei Arme bildet, und die Hebeleinrichtung den zweiten der zwei Arme bildet.

In einer dritten Ausgestaltung des ersten Aspekts ist die Treibeinrichtung als Hubkolben ausgestaltet, der über einen mit dem Hubkolben verbundenen Stab in ein Langloch eingreift, das in der Hebeleinrichtung vorgesehen ist und dessen Hauptachse parallel zu der Hauptachse der Hebeleinrichtung angelegt ist. Vorzugsweise steht eine Hauptachse der Treibeinrichtung im Wesentlichen lotrecht auf einer Hauptachse der Aufnahmeeinrichtung. Alternativ fällt die Hauptachse der Treibeinrichtung vorzugsweise im Wesentlichen mit der Achse zusammen, die durch den Fortsatz des knochenchirurgischen Verbindungselements definiert ist, das der Öffnung der Haupteinheit am nächsten befindlich ist.

In einer vierten Ausgestaltung des ersten Aspekts ist die Treibeinrichtung vorzugsweise zwischen einer Vorschubposition unterhalb der Öffnung der Aufnahmeeinrich- tung und einer Rückzugsposition unterhalb der Öffnung der Aufnahmeeinrichtung vorschiebbar oder zurückziehbar.

In einer fünften Ausgestaltung des ersten Aspekts umfasst das knochenchirurgische Anlegeinstrument vorzugsweise eine Spreizeinrichtung, die eingerichtet ist, um die Treibeinrichtung aus der Vorschubposition in die Rückzugsposition zurückzuholen. In diesem Fall ist die Spreizeinrichtung vorzugsweise als ein Spreizfedermechanismus ausgestaltet, der eingerichtet ist, um die Hebeleinrichtung von der Haupteinheit abzuspreizen.

In einer sechsten Ausgestaltung des ersten Aspekts ist die Haupteinheit vorzugsweise als der erste Griff des knochenchirurgischen Anlegeinstruments ausgestaltet, und ist die Hebeleinrichtung vorzugsweise als ein zweiter Griff des knochenchirurgischen Anlegeinstruments ausgestaltet.

In einer siebten Ausgestaltung des ersten Aspekts ist die Aufnahmeeinrichtung vorzugsweise als ein Magazin zur Aufnahme des zumindest einen knochenchirurgischen Verbindungselements ausgestaltet. In diesem Fall ist das Magazin vorzugsweise T- nutenförmig ausgestaltet. Vorzugsweise ist das Magazin an Querschnitt und/oder Profil des zumindest einen knochenchirurgischen Verbindungselements angepasst.

In einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein System bereitgestellt, das das knochenchirurgische Anlegeinstrument gemäß dem ersten Aspekt und zumindest eines der knochenchirurgischen Verbindungselemente umfasst.

In einer ersten Ausgestaltung des zweiten Aspekts beinhaltet das knochenchirurgische Anlegeinstrument vorzugsweise das zumindest eine Verbindungselement in vorinstallierter Weise, und ist das System in sterilisiertem Zustand verpackbar. Alternativ sind das knochenchirurgische Anlegeinstrument und das zumindest eine Verbindungselement vorzugsweise getrennt sterilisierbar und verpackbar.

Kurzbeschreibung der Zeichnungen

Die beiliegenden Zeichnungen zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung, auf die die vorliegende Erfindung jedoch in keiner Weise einzuschränken ist. In den Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen dieselben oder ähnliche Funktionsblöcke. Es sei darauf hingewiesen, dass die Darstellung von einzelnen Funktionsblöcken nicht die Möglichkeit ausschließt, dass die jeweilige zu Grunde liegende Funktionalität auf mehreren Einrichtungen zu implementieren ist. Es zeigen:

Fig. 1 ein knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Aufrissansicht;

Fig. 2 das knochenchirurgische Anlegeinstrument in Zusammenwirkung mit einer Knochenplatte;

Fig. 3A ein knochenchirurgisches Anlegeinstrument gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht;

Fig. 3B das knochenchirurgische Anlegeinstrument gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Draufsicht;

Fig. 3C das knochenchirurgische Anlegeinstrument gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Seitenansicht;

Fig. 3D das knochenchirurgische Anlegeinstrument gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Explosionszeichnung;

Fig. 4 ein knochenchirurgisches Verbindungselement gemäß einer ersten

Alternative; und

Fig. 5 ein knochenchirurgisches Verbindungselement gemäß einer zweiten

Alternative.

Detaillierte Beschreibung

Es sei darauf hingewiesen, dass die nachfolgende Beschreibung grundsätzlich die gewollte Entfernung einer einzigen Knochenplatte (oder Schädelplatte) beschreibt, wie sie zum Beispiel bei geplanten Operationen kleineren Ausmaßes (am Gehirn) auftritt. Dies schließt jedoch auch nicht die gewollte Entfernung von mehr als einer Knochenplatte aus, wie sie bei geplanten Operationen zum Beispiel großer Tumore auftreten kann. Ferner ist mit der beschriebenen Erfindung grundsätzlich auch die Korrektur einer ungewollten Entfernung von einer oder mehr als einer Knochenplatte möglich, wie sie zum Beispiel in Folge eines Unfalls oder durch Gewalteinwirkung entstehen kann.

Des Weiteren sei noch erwähnt, dass das Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung derart beschrieben ist, dass die Knochenplatte in den Fortsatz des knochenchirurgischen Verbindungselements getrieben werden kann. Dies schließt jedoch keine Ausführungsbeispiele aus, in denen das Wirkprinzip lediglich invertiert angewandt wird, d.h. in denen der Fortsatz des knochenchirurgischen Verbindungselements in die Knochenplatte getrieben wird.

Fig. 1 zeigt das knochenchirurgische Anlegeinstrument 20 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das knochenchirurgische Anlegeinstrument 20 umfasst vorzugsweise eine Haupteinheit 5, eine Hebeleinrichtung 9, und eine Treibeinrichtung 8. Vorzugsweise ist die Hebeleinrichtung 9 in einem Drehlager 17 als erster von zwei Armen eines einseitigen Hebels drehbar gelagert.

Die Haupteinheit 5 umfasst vorzugsweise eine Aufnahmeeinrichtung 11, die zumindest eines der knochenchirurgischen Verbindungselemente 1, 2, 3 aufnimmt. Vorzugsweise ist die Aufnahmeeinrichtung 11 als ein Magazin oder Schacht ausgebildet, der insbesondere bevorzugt eine T-Nutenform aufweist und/oder hinsichtlich Querschnitt und/oder Profil an das zumindest eine knochenchirurgische Verbindungselement 1-3 angepasst ist. Ferner umfasst die Aufnahmeeinrichtung 11 vorzugsweise eine Nachführungseinrichtung 4, die insbesondere bevorzugt als ein Federmechanismus ausgebildet ist, der das knochenchirurgische Verbindungselement 1-3 an einen Anschlag 6 drückt, der vorzugsweise an einer Öffnung des knochenchirurgische Anlegeinstruments 20 angelegt ist und jeweils das zuvorderst liegende knochenchirurgische Verbindungselement 1 vor einem Herausfallen aus dem knochenchirurgischen Anlegeinstrument 20 sichert. Der Federmechanismus 4 kann hierbei eine Feder sein, die bei fehlender Einführung des zumindest eines knochenchirurgische Verbindungselements 1-3 ungestaucht und ungedehnt ist, und die bei Einführung des zumindest einen knochenchirurgischen Verbindungselements 1-3 gestaucht wird, so dass die Federkraft in Richtung des Anschlags 6 wirkt. Der Federmechanismus 4 ist vorzugsweise in dem die Aufnahmeeinrichtung bildenden Schacht oder Magazin auf der inneren Seite ausgebildet.

Vorzugsweise ist die Hebeleinrichtung 9, wie oben beschrieben, drehbar in dem Drehlager 17 gelagert. Vorzugsweise ist die Hebeleinrichtung 9 in dem Drehlager 17 als erster von zwei Armen eines einseitigen Hebels drehbar gelagert, und bildet die Haupteinheit 5 als Griff den zweiten Arm des einseitigen Hebels. In diesem Fall ist vorzugsweise eine Spreizeinrichtung 7 zwischen der Hebeleinrichtung 9 und der Haupteinheit 5 ausgebildet. Die Spreizeinrichtung 7 ist vorzugsweise als Federmechanismus ausgebildet, der die Spreizung zwischen den Einrichtungen 5 und 9 bewirkt. In diesem Fall ist der Federmechanismus vorzugsweise eine Feder, die bei Öffnung der Hebeleinrichtung 9 ungestaucht und ungedehnt ist; bei Schließung des Hebelmechanismus 9 wird die Feder gestaucht und dient so zur oben beschriebenen Spreizung. Ferner sei darauf hingewiesen, dass der Federmechanismus 7 in Fig. 1 im Wesentlichen ungeschützt dargestellt ist. Dies schließt nicht aus, dass der Federmechanismus in einer geeigneten Schutzeinrichtung, wie einem Schlauch, oder integriert wahlweise in die Haupteinheit 5 oder die Hebeleinrichtung 9 vorgesehen wird.

Die Treibeinrichtung 8 ist vorzugsweise als ein Hubkolben ausgebildet, der insbesondere bevorzugt eine längliche Stabform aufweist. Entlang der Hauptachse des Hubkolbens 8 ist eine Achse A definierbar, die vorzugsweise echt parallel zu einer Hauptausdehnungsachse des Fortsatzes des zuvorderst liegenden knochenchirurgische Verbindungselements 1 verläuft, das an den Anschlag 6 anschlägt. Insbesondere bevorzugt ist, dass die die Achse A mit dieser Hauptausdehnungsachse des Fortsatzes zusammenfällt. Die Treibeinrichtung 9 ist vorzugsweise mit einem Stab 15 verbunden, der lotrecht auf der Achse A steht und vorzugsweise ebenfalls lotrecht auf einer Hauptausdehnungsebene des knochenchirurgischen Anlegeinstruments 20 steht (im Falle der Fig. 1 fällt die Hauptausdehnungsebene des knochenchirurgischen Anlegeinstruments 20 mit der Papierebene der Zeichnung zusammen). Der Stab 15 wiederum greift vorzugsweise in ein Langloch 16 ein, das vorzugsweise in der Hebeleinrichtung 9 vorgesehen ist und dessen Hauptachse parallel zu der Hauptachse (bzw. Hauptausdehnungsachse) der Hebeleinrichtung 9 angelegt ist. Der Stab 15 kann lediglich in einer Richtung aus der Treibeinrichtung 8 vorstehen, wodurch vorzugsweise lediglich ein Langloch 16 in der Hebeleinrichtung 9 anzulegen ist. Vorzugsweise steht der Stab in zwei Richtungen (die vorzugsweise einen Winkel von 180° einschließen) aus der Hubeinrichtung 8 hervor, wodurch die Hebeleinrichtung 9 vorzugsweise an ihrem dem Drehlager 17 zugewandten Ende als Gabel ausgebildet ist und in beiden von zwei Gabelarmen jeweils ein paralleles Langloch 16 aufweist. Letztere Variante der Gabel ist hinsichtlich der gleichmäßigen Führung der Treibeinrichtung 8 zu bevorzugen. Vorzugsweise sind auf der Achse A eine Rückzugsposition 17a und eine Vorschubposition 17b der Treibeinrichtung definiert. Vorzugsweise ist die Rückzugsposition 17a derart angelegt, dass der Randabschnitt einer Knochenplatte (bei Öffnung der Hebeleinrichtung 9) in das knochenchirurgische Anlegeinstrument 20 bzw. zwischen Treibeinrichtung 8 und Fortsatz des zuvorderst liegenden knochenchirurgischen Verbindungselements 1 einführbar ist. Vorzugsweise ist die Vorschubposition 17b dicht unterhalb des Anschlags 6 angeordnet, und ist insbesondere bevorzugt dicht unterhalb einer Länge des Fortsatzes angeordnet. Letztere Vorschubposition ist hinsichtlich der Nichtbeschädigung des Fortsatzes und der eingeführten Knochenplatte zu bevorzugen.

Fig. 2 zeigt das knochenchirurgische Anlegeinstrument 20 in Zusammenwirkung mit einer Knochenplatte 10. Wie in Fig. 2 gezeigt ist, ist der Randabschnitt der Knochenplatte 10 in das knochenchirurgische Anlegeinstrument 20 einführbar (wobei sich die Treibeinrichtung 8 vorzugsweise in der Rückzugsposition befindet). Eine Betätigung der Hebeleinrichtung 9 (zum Beispiel durch den Chirurgen) bewirkt einen an dem Drehlager 17 ansetzenden Hebelarm. Der Hebelarm wird vorzugsweise mittels des Langlochs 16 und des Stabs 15 in eine in Pfeilrichtung wirkende Axialkraft umgesetzt, und bewegt die Treibeinrichtung 8 in die Vorschubposition 17b. Auf dem Weg in die Vorschubposition 17b wird der Fortsatz des knochenchirurgischen Verbindungselements 1 vorzugsweise in den Randabschnitt der Knochenplatte 10 getrieben. Wie vorstehend erwähnt, ist die Vorschubposition vorzugsweise mittels der Länge des Fortsatzes oder der (zu erwartenden) Dicke der Knochenplatte 10 zu bemessen. Nach Eintreiben des Fortsatzes wird die Treibeinrichtung 8 vorzugsweise zurück in die Rückzugsposition 17a bewegt. Dies kann direkt durch eine an der Hebeleinrichtung 9 wirkende Kraft (die zum Beispiel durch den Chirurgen aufbringbar ist) oder vorzugsweise durch eine durch die Spreizeinrichtung 7 wirkende Kraft bewirkt werden.

Der Anschlag 6 ist vorzugsweise lösbar angelegt, um nach Eintreiben des Fortsatzes eine Entnahme der Knochenplatte 10 mitsamt dem nunmehr fixierten knochenchirurgischen Verbindungselement 1 zu ermöglichen. Nach der Entnahme kann entweder dieselbe Knochenplatte 10 an einem anderen Randabschnitt oder eine weitere Knochenplatte in das knochenchirurgische Anlegeinstrument 20 eingeführt werden, um den Fortsatz des nunmehr zuvorderst liegenden knochenchirurgischen Verbindungselements 2 in den Randabschnitt derselben oder der weiteren Knochenplatte zu treiben. Auf die vorstehend beschriebene Weise können vorzugsweise solange Fortsätze in Knochenplatten getrieben werden, bis die Aufnahmeeinrichtung 11 keine knochenchirurgischen Verbindungselemente 1-3 mehr enthält. Es sei darauf hingewiesen, dass Figuren 1 und 2 die Aufnahmeeinrichtung 11 bestückt mit drei knochenchirurgischen Verbindungselementen 1-3 zeigen, was aber nicht ausschließt, dass die Aufnahmeeinrichtung 11 mit weniger oder mehr als drei knochenchirurgischen Verbindungselementen 1-3 bestückt werden kann.

Figuren 3A bis 3D zeigen das knochenchirgurgische Anlegeinstrument 20A gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung jeweils in einer perspektivischen Ansicht, einer Draufsicht, einer Seitenansicht und in einer Explosionszeichnung. Das knochenchirurgische Anlegeinstrument 20A gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel ist in weiten Teilen funktional identisch oder gleichwertig dem knochenchirurgischen Anlegeinstrument 20 gemäß dem ersten Ausfühungsbeispiel. Deshalb werden nachstehend lediglich die Unterschiede des knochenchirurgischen Anlegeinstruments 20A hinsichtlich des knochenchirurgischen Anlegeinstruments 20 beschrieben werden.

Als erster von zwei Unterschieden ist das knochenchirurgische Anlegeinstrument 20A gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel als zweiseitiger Hebel vorzugsweise in einer Scheren- oder Zangenstruktur ausgebildet. Die Haupteinheit 5 und die Hebeleinrichtung 9 übertragen nun beide bei Zusammendrücken von deren distalen Enden (von der Aufnahmeeinrichtung 11 aus betrachtet) auf die proximalen Enden der Haupteinheit 5 und der Hebeleinrichtung 9 Kraft. In diesem Ausführungsbeispiel und in dieser Variante ist insbesondere vorteilhaft, dass die Kraft gleichmäßig auf die proximalen Enden der Haupteinheit und der Hebeleinrichtung 9 übertragen wird, und dass das knochenchirurgische Anlegeinstrument 20A auch sicher einhändig bedienbar ist.

Als zweiter von zwei Unterschieden ist die Aufnahmeeinrichtung 11 vorzugsweise nicht schachtartig oder magiziniert ausgelegt wie im ersten Ausführungsbeispiel, sondern kann, wie in Figuren 3A bis 3D gezeigt, als im Wesentlichen ebene Platte ausgestaltet sein, die einen oder mehrere Schlitze IIa aufweist. Die Schlitze IIa wiederum sind vorzugsweise wiederum derart geformt, dass sie die gleitende Aufnahme eines knochenchirurgischen Verbindungselements 1 ermöglichen; eine leichte Presspassung der knochenchirurgischen Verbindungselemente 1 mit dem jeweiligen Schlitz IIa ist bevorzugt, um ein Herausfallen der Verbindungselemente 1 zu verhin- dem. Die Form der Aufnahmeeinrichtung 11 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel ist nicht insbesondere eingeschränkt; die Zahl der Schlitze IIa kann nach Belieben variiert werden.

Es sei ferner darauf hingewiesen, dass sowohl der erste Unterschied (Ausgestaltung als zweiseitiger Hebel) als auch der zweite Unterschied (Auslegung der Aufnahmeeinrichtung 11 als ebene Platte) jeweils oder in Kombination mit der Struktur gemäß dem knochenchirurgischen Anlegeinstrument 20 in dem ersten Ausführungsbeispiel kombiniert werden können. D.h., es kann z.B. die zweiseitige Hebelstruktur ebenso mit einer schachtartigen oder magazinierten Aufnahmeeinrichtung 11 kombiniert werden, so lange zumindest die proximalen Enden der Einheiten 5 und 9 lang genug ausgelegt sind, um eine derartige schachtartige oder magazinierte Aufnahmeeinrichtung 11 aufzunehmen. Im Umkehrschluss kann auch der einseitige Hebel als Anlegeinstrument 20 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel mit der Aufnahmeeinrichtung IIa gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel versehen sein. Eine entsprechend geänderte Halterung (insbesondere unter Einbeziehung eines entsprechend abgeänderten Trageelements IIb) leuchtet dem Fachmann ein.

Des Weiteren umfasst das knochenchirurgische Anlegeinstrument 20A das Trageelement IIb, das die Aufnahmeeinrichtung 11 als Platte drehbar in einer Ebene lagert, die im Wesentlichen lotrecht zu der Hauptebene der Haupteinheit 5 und der Hebeleinrichtung 9 verläuft. Wie in Figuren 3A bis 3D gezeigt, ist das Trageelement IIb über zwei Verlängerungen jeweils an der Haupteinheit 5 bzw. der Hebeleinrichtung 9 befestigt. Des Weiteren, wie in Figur 3D gezeigt, können die beiden Verlängerungen jeweils ein Durchgangsloch aufweisen, um das Trageelement IIb vorzugsweise über einen Stab 15 fluchtend mit der Hauptdrehachse 17 zu befestigen. Außerdem kann das Trageelement IIb (eine nicht gezeigte) Lagereinrichtung umfassen, die eine vorzugsweise rotatorische Bewegung der Aufnahmeeinrichtung 11 in der Ebene lotrecht zu der Hauptebene der Einheiten 5 und 9 ermöglicht. Zu diesem Zweck ist die Aufnahmeeinrichtung vorzugsweise ein kreissektorartiges Element, das insbesondere eine Viertelkreisstruktur aufweisen kann, wie in Figuren 3A bis 3D gezeigt.

Außerdem sind die Schlitze IIa der Aufnahmeeinrichtung 11 vorzugsweise derart angeordnet, dass sich die verlängerten Hauptausdehnungsachsen der Schlitze IIa jeweils in einem Drehpunkt (Loch) 11c der Aufnahmeeinrichtung 11 schneiden. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da nach Verbrauch eines ersten knochenchirurgischen Verbindungselements die Aufnahmeeinrichtung 11 weitergedreht wird, und so das knochenchirurgische Verbindungselement 1, das sich in dem nächsten Schlitz befindet, automatisch korrekt bezüglich der Treibeinrichtung 8 angeordnet wird. Die drehbare Lagerung der Aufnahmeeinrichtung 11 kann über einen (nicht gezeigten) Stab erfolgen, der durch das Loch 11c verläuft und mit dem Trageelement IIb fixiert ist.

Ferner kann die Einheit 9 weiterhin mit einem dornartigen Fortsatz 5a an ihrem proximalen Ende hinter der Treibeinrichtung 8 angeordnet sein. Dieser dornartige Fortsatz 5a kann in optionale, in der Aufnahmeeinrichtung IIa vorgesehene

Intervallöcher lld eingreifen, um im geschlossenen Zustand des knochenchirurgischen Anlegeinstruments 20a die Aufnahmeeinrichtung 11 zusätzlich zu fixieren, um wiederum ein möglicherweise vorhandenes Spiel der Aufnahmeeinrichtung 11 in der Drehbewegung in der Ebene lotrecht zu der Hauptebene der Einheiten 5 und 9 zu verhindern.

Figuren 4 und 5 zeigen eine erste und eine zweite Alternative für das zumindest eine knochenchirurgische Verbindungselement 1-3, das in der Aufnahmeeinrichtung 11 des knochenchirurgischen Anlegeinstruments 20, 20A platzierbar ist. Abgesehen von der spezifischen Ausgestaltung des Fortsatzes 14a, 14b sind die erste und die zweite Alternative identisch. Insoweit nicht die spezifische Ausgestaltung des Fortsatzes betroffen ist, ist die nachfolgende Beschreibung zwischen der ersten und der zweiten Alternative austauschbar.

Fig. 4 zeigt im oberen Drittel eine perspektivische Ansicht des knochenchirurgischen Verbindungselements 1 gemäß der ersten Alternative, im unteren Drittel eine Draufsicht des knochenchirurgischen Verbindungselements gemäß der ersten Alternative, und im mittleren Drittel eine Querschnittansicht entlang der Schnittlinie A-A der Draufsicht. Analog zeigt Fig. 5 im oberen Drittel eine perspektivische Ansicht des knochenchirurgischen Verbindungselements gemäß der zweiten Alternative, im unteren Drittel eine Draufsicht des knochenchirurgischen Verbindungselements gemäß der zweiten Alternative, und im mittleren Drittel eine Querschnittansicht entlang der Schnittlinie A-A der Draufsicht.

Wie aus Fig. 4 oder Fig. 5 ersichtlich, weist das knochenchirurgische Verbindungselement 1 einen Hauptabschnitt 100, einen ersten Endabschnitt 11 und vorzugsweise einen zweiten Endabschnitt 12 auf. Es sei darauf hingewiesen, dass die Nomenklatur "erster" und "zweiter" Endabschnitt keine Prominenz des einen Endabschnitts gegenüber dem anderen Endabschnitt zum Ausdruck bringen soll. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, weist der erste Endabschnitt 11 einen Fortsatz 14a auf, der vorzugsweise quaderförmig ausgebildet ist und an seiner der Unterseite des knochenchirurgischen Verbindungselements 1 abgewandten Seite vorzugsweise eine prismenförmige widerhakenartige Struktur aufweist. Wie aus Fig. 5 ersichtlich, weist der erste Endabschnitt 11 einen Fortsatz 14b auf, der vorzugsweise stabförmig ausgebildet ist und an seiner der Unterseite des knochenchirurgischen Verbindungselements 1 abgewandten Seite vorzugsweise eine kegelförmige widerhakenartige Struktur aufweist. Es sei darauf hingewiesen, dass die Stab-/Quaderform einerseits und die Prismen-/Kegelform andererseits auch wechselseitig kombiniert werden können. Ferner kann der Fortsatz selbst neben der Stab-/Quaderform ebenso mit jedem anderen geeigneten Querschnitt (z.B. vieleckig, insbesondere drei, sechs- oder achteckig) ausgebildet sein. Die widerhakenartige Struktur kann, wie in Fig. 3 gezeigt, zwei Widerhaken im 180°-Winkel zueinander umfassen. Je nach Anwendung können auch nur ein oder mehr als zwei (N) Widerhaken verwendet werden, wobei im letzteren Fall die Widerhaken zwischen sich jeweils einen Winkel von 360°/N oder auch jede andere geeignete Art von unregelmäßigen Winkeln einschließen können.

Wie aus Figuren 4 und 5 ersichtlich, weist der zweite Endabschnitt 12 vorzugsweise ein Schraubloch 13 auf, das wiederum vorzugsweise als Senkkopfschraubenloch ausgebildet sein kann. Je nach Anwendung kann auch jede andere geeignete Art von Schraubloch verwendet werden, zum Beispiel für Rundkopf- oder Flachkopfschrau ¬ ben. Im letzteren Fall kann das Schraubloch auch als einfach zylindrisches Loch ausgebildet sein. Ferner sei darauf hingewiesen, dass die Nomenklatur "Schraubloch" nicht ausschließt, dass anstelle einer Schraube auch ein Nagel in geeigneter Weise durch das Schraubloch 13 in die darunter liegende Knochenplatte eingetrieben werden kann, wenngleich auch in Anbetracht der Sprödheit der Knochenplatte die Schraube dem Nagel vorzuziehen sein mag.

Ferner zeigen Figuren 4 und 5, dass das knochenchirurgische Verbindungselement 1 vorzugsweise als eine einstückige Implantatplatte ausgebildet ist. Der Hauptabschnitt 100 kann als Flachquader ausgebildet sein, während der zumindest eine Endabschnitt 11, 12 als Flachzylinder ausgebildet sein kann. Es sei darauf hingewiesen, dass eine flache Gesamtstruktur des knochenchirurgischen Verbindungselements 1 hinsichtlich der Implantation und der nachfolgenden Heilung vorteilhaft ist; dies schließt jedoch auch eine dickere Gesamtstruktur nicht aus, in der der Hauptabschnitt 100 als Quader und der zumindest eine Endabschnitt 11, 12 als Zylinder aus- gebildet sein kann. Ferner kann, wie in Figuren 1 und 2 gezeigt, der Hauptabschnitt eine geringere Breite als der zumindest eine Endabschnitt 11, 12 aufweisen, was aber nicht ausschließt, dass der Hauptabschnitt auch die gleiche oder eine größere Breite als der zumindest eine Endabschnitt 11, 12 aufweisen kann. Außerdem kommen für den Hauptabschnitt auch andere Formen in Betracht, wie zum Beispiel eine Stab- oder Prismenform, die sich im Wesentlichen zwischen den Endabschnitten 11, 12 erstrecken kann. Hinsichtlich der Form des zumindest einen Endabschnitts ist die (Flach-)Zylinderform dargestellt; grundsätzlich kommen auch andere Querschnitte in Betracht, wie zum Beispiel (Flach-)Vielecke, insbesondere Drei-, Vier-, Sechs- oder Achtecke.

Schließlich ist das knochenchirurgische Verbindungselement 1 vorzugsweise aus Implantatstahl, Titan oder implantierfähigem Kunststoff ausgebildet. Dies schließt jedoch die Verwendung anderer geeigneter Materialien nicht aus, insbesondere zukünftiger Materialien, die dem gleichen Zweck wie die genannten dienen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass das Material sowohl beständig (zum permanenten Verbleib im Patienten) als auch resorptionsfähig bzw. selbstauflösend angelegt sein kann. In beiden Fällen sind grundsätzlich alle Materialien geeignet, die das Risiko der Abstoßung unter das signifikante Niveau senken, solange ihre Beschaffenheit das Risiko des Bruchs des knochenchirurgischen Verbindungselements insbesondere bei Eintreiben des Fortsatzes minimiert. Im Falle resorptionsfähiger bzw. selbstauflösender Materialien sind solche Materialien zu bevorzugen, die sich erst nach genügender Anheilung der Knochenplatte auflösen bzw. vom Körper des Patienten resorbiert werden.

Angedeutet ist in Fig. 2 eine quadratische Grundfläche der Knochenplatte 10. Selbstredend kann die Knochenplatte 10 auch jede andere Form aufweisen, wie zum Beispiel rund, oval oder vieleckig (insbesondere dreieckig oder mehr als viereckig), oder auch unregelmäßig (wie zum Beispiel bei Brüchen) oder vieleckig mit teilzylinderför- migen Ausnehmungen an den Ecken (wie zum Beispiel bei operativer Entfernung durch Vorbohren von Durchgangslöchern und anschließendes Aussägen der Knochenplatte zwischen den Durchgangslöchern).

Schließlich sei hinsichtlich des vorstehend erwähnten Systems noch erwähnt, dass es hierfür grundsätzlich zwei Varianten gibt: • In der ersten Variante wird das knochenchirurgische Anlegeinstrument 20 bzw. 20A sowie das zumindest eine knochenchirurgische Verbindungselement 1-3 vorinstalliert und das gesamte System steril verpackt.

Dies ist vorteilhaft, da der Chirurg das sterilisierte System entnehmen und sofort verwenden kann.

• In der zweiten Variante werden knochenchirurgische Anlegeinstrument 20 bzw. 20A und knochenchirurgisches Verbindungselement 1-3 sterilisiert und dann getrennt verpackt.

Dies ist vorteilhaft, da dann das knochenchirurgische Anlegeinstrument 20 bzw. 20A erneut gefüllt werden.

Schließlich sei noch darauf hingewiesen, dass die vorangegangen Beschreibung hauptsächlich auf Neurochirurgie und damit Schädelknochenplatten abstellt. Dies ist jedoch nicht als einschränkend zu verstehen, da die beschriebene knochenchirurgische Anlegeinstrument 20 bzw. 20A ohne Modifikation auch bei anderen Knochen verwendet werden können. Als Beispiel sei ein Arm-, Bein- oder Beckenbruch angeführt, bei dem zumindest ein Knochenfragment herausgelöst wurde; in einem solchen Fall könnte das Fragment wieder mittels des knochenchirurgischen

Anlegeinstruments 20 bzw. 20A mit dem knochenchirurgischen Verbindungselement 1 an die alte Stelle verbracht und fixiert werden. Dies gilt natürlich für jede Art von Knochenbruch oder gewollten Entnahme von Knochenplatten aus anderen Knochen als dem Schädel, wobei die Größe des Aufnahmeteils zwischen Treibeinrichtung 8 und Aufnahmeeinrichtung 11 an die Größe der aufzunehmenden Knochenplatten 10 angepasst werden kann (zum Beispiel könnte ein Beckenbruch größere und/oder dickere Knochenplatten 10 mit sich bringen als ein Schlüsselbeinbruch).

Die vorstehende Beschreibung macht eine Anzahl von Vorteilen der vorliegenden Erfindung deutlich:

• Das bisherige genaue bündige Ansetzen des knochenchirurgischen Anlegeinstruments entfällt, da die Knochenplatte einfach in das knochenchirurgische Anlegeinstrument eingeführt wird und selbstregelnd die korrekte Position zur Eintreibung des Fortsatzes einnimmt. Dies erlegt dem Chirurgen eine geringere Komplexität des Eingriffs auf und ermöglicht ein höheres Arbeitstempo.

• Bedingt durch die Möglichkeit zur gleichzeitigen Aufnahme mehrerer knochenchirurgischer Verbindungselemente, die wie in einem Magazin stetig nachgeführt werden, kann der Chirurg eine oder mehrere Knochenplatten mit knochenchirurgischen Verbindungselementen versehen, ohne solche Elemente nachfüllen zu müssen. Dies steigert wiederum das Arbeitstempo des Chirurgen.

• Bedingt durch das mögliche höhere Arbeitstempo ist das erfindungsgemäße knochenchirurgische Anlegeinstrument auch für Notfallszenarien geeignet.

• Der Anwendungsbereich des knochenchirurgischen Anlegeinstruments wird vergrößert, da die glatte Seitenstruktur der Knochenplatte nicht mehr zwingend erforderlich ist.