Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
DENTAL FORCEPS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/139459
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an extraction forceps (1) for a tooth, comprising a forceps jaw region (3), which can be actuated by means of two gripper arms (4, 5), and an extraction unit (8), which is connected to one of the two gripper arms (4,5) by means of a rocker lever (11) and can be rotated about a rocker axis (12), wherein the extraction unit (8) comprises a punch (10) that is connected to the rocker lever (11) in an articulated manner and that has a punch surface, which is releasably arranged.

More Like This:
Inventors:
COMBROWSKI ZBIGNIEW (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/003337
Publication Date:
December 09, 2010
Filing Date:
June 02, 2010
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
MEDICAL GMBH & CO KG Z (DE)
COMBROWSKI ZBIGNIEW (DE)
International Classes:
A61C3/14
Foreign References:
RU1777852C1992-11-30
DE102004043741A12005-05-04
US5122058A1992-06-16
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
DRES, WEISS, ARAT & STERN (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Extraktionszange (1) für einen Teil eines Zahnes, mit einem Zangenmaulbereich (3), welcher über zwei Griffarme (4, 5) betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Extraktionseinrichtung (8) umfasst ist.

2. Extraktionszange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Extraktionseinrichtung (8) über zumindest einen Kipphebel (11 , 11.1) mit zumindest einem der beiden Griffarme (4, 5) zusammenwirkt.

3. Extraktionszange nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (11 , 11.1) gelenkig mit zumindest einem der beiden Griffarme (4, 5) verbunden ist und um eine Kippachse (12) drehbar ist.

4. Extraktionszange nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (11 , 11.1) eine Verrasteinrichtung (17) umfasst, welche geeignet ist, die über die Bewegung eines am Kipphebel (11,

11.1) befestigten Griffhebels (9) zumindest einen der Griffarme (4, 5) zu betätigen.

5. Extraktionszange nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Extraktionseinrichtung (8) einen gelenkig mit einem Kipphebel (13) verbundenen Stempel (10) mit einer Stempelfläche (36) umfasst, wobei der Stempel (10) wiederlösbar angeordnet ist.

6. Extraktionszange nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffarme (4, 5) an einer Schwenkachse (6) und über eine Verrasteinrichtung (22) verbunden sind.

7. Extraktionszange nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verrasteinrichtung (17; 22) eine Haltezunge (18; 23) mit einer Verzahnung (19; 24) aufweist, die mit einer Gegenverzahnung (21; 26) einer Klinkenzunge (20; 25) arretierbar zusammenwirkt.

8. Extraktionszange nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die die Haltezunge (18; 13) mittels eines Kraftspeicherelements (34; 34.1) in Eingriff mit der Klinkenzunge (20; 25) vorgespannt ist.

9. Extraktionszange nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer Eindrehhilfe (41) zusammenwirkt.

10. Extraktionszange nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zangenmaulbereich (3) zwei austauschbare Zangenbacken (31, 32) umfasst, welche geeignet sind einen Teil eines Zahnes selbst oder ein in diesen eingebrachtes Zugelement (47) zu fassen.

11. Extraktionszange nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Griffarm (4, 5) im Zangenmaulbereich (3) an den austauschbaren Zangenbacken mit einem Funktionselement (50), welche geeignet sind, einen Teil eines Zahnes, oder Hilfseinrichtungen wie beispielsweise ein Zugelement (47) zu fassen.

12. Extraktionszange nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Zangenbacken (31 , 32) ein Zangenteil (46) umfasst, welches geeignet ist das in einen Teil eines Zahnes verbrachte Zugelement (47) zu fassen.

13. Extraktionszange nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils die Griffarme (4, 5) und die Extraktionseinrichtung (8) voneinander trennbar sind.

14. Extraktionszange nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auch nur einer der Griffarme (4 ,5) mit der Extraktionsvorrichtung zusammenwirkt.

Description:
ZAHNARZTLICHE ZANGE

Die Erfindung betrifft eine Extraktionszange nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

STAND DER TECHNIK

Aus dem Stand der Technik sind Extraktionszangen zum Ziehen und Extrahieren von Zähnen bekannt. Die Extraktionszangen weisen einen Halteteil mit einem Griffbereich auf, der über ein Schloss mit einem

Zangenmaulabschnitt verbunden ist. Der Griffbereich weist Griffarme auf, mittels denen die den Zangenmaulabschnitt bildenden Zangenbacken aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden können. Zum Extrahieren eines Zahnes werden nun die Griffarme aufeinander zu bewegt und der zu ziehende Zahn mit dem Zangenmaulabschnitt gegriffen und festgehalten.

Insbesondere ein Zahnarzt versucht dann durch Kipp- und Hebelbewegungen den zu ziehenden Zahn aus der Aufnahme im Kieferknochen zu ziehen. Die erforderliche Zugkraft muss allein vom Nutzer aufgebracht werden. Dies kann insbesondere bei sehr festsitzenden Zähnen, wie Backenzähnen sowohl für den Nutzer als auch für den Patienten, dem der Zahn gezogen wird, unvorteilhaft sein und das Ziehen bzw. Extrahieren des Zahnes unnötig verzögern und erschweren.

AUFGABE

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Extraktionszange vorzusehen, mit der das Ziehen eines Zahnes erleichtert wird.

LÖSUNG DER AUFGABE

Zur Lösung der Aufgabe führt der kennzeichnende Teil des Anspruchs 1.

Durch die Extraktionseinrichtung der Erfindung ist es möglich, gesteuert eine Zugkraft auf den von dem Zangenmaulbereich erfassten und zu ziehenden Zahn aufzubringen, ohne dass der Nutzer grosse Kraftaufwendungen hierfür aufwenden muss.

Die Maulteilformen des Zangenmaulbereichs sind in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel durch ein Schnellspannsystem austauschbar. Vorteilhaft ist dann, dass die Maulteilformen schnell und einfach ausgetauscht und den entsprechenden Bedürfnissen angepasst werden können.

In einer besonderen Ausführungsform der erfindungsgemässen Extraktionszange ist die Extraktionseinrichtung mit zumindest einem der Griffarme über einen Kipphebel gelenkig verbunden, so dass eine Hebel- und Kippbewegung durchführbar ist. Diese Hebel- und Kippbewegung soll die von einem Zahnarzt durchzuführenden Handhabungen beim Ziehen eines Zahnes simulieren. Hierfür ist die erfindungsgemässe Extraktionseinrichtung geeignet. Bevorzugt weist die gelenkige Verbindung ein Dreh- oder ein Kugelgelenk auf. Vorteilhaft hierbei ist der Umstand, dass diese beiden Gelenke dem Nutzer eine möglichst grosse Bewegungsfreiheit geben, welcher gerade im Mundraum notwendig und gewünscht ist.

Zum Unterstützen der Hebelwirkung und der Kraftaufwendung weist die Extraktionseinrichtung einen Griffhebel auf, an dem ein Stempel vorgesehen ist. Vorteilhafterweise ist der Griffhebel mit einer Riffelung versehen, so dass dessen Greifbarkeit erleichtert wird und ein Abrutschen des Nutzers vermieden werden kann.

Ferner sind der Griffhebel und der Stempel über den Kipphebel miteinander verbunden, der eine Kippachse aufweist, um die der Stempel und der Griffabschnitt gedreht werden können.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind eine Schwenkachse des Zangenmaulbereichs die Kippachse der Extraktionseinrichtung zueinander beabstandet. Hierdurch können grossere Hebelkräfte erzeugt werden, so dass ein Ziehen des mit dem Griffabschnitt der Extraktionszange festgehaltenen Zahnes erleichtert wird. Die Kippachse kann jedoch auch näher zur Schwenkachse angeordnet sein oder sogar mit dieser identisch sein. Wesentlich ist hierbei nur, dass mittels der Extraktionseinrichtung die entsprechende Zugkraft erzeugt werden kann, so dass der von dem Zangenmaulbereich der Extraktionszange festgehaltene Zahn gezogen werden kann.

In einer vorteilhaften Ausführungsform der Extraktionseinrichtung ist an dem Kipphebel ein Kipparm angeordnet, der sich im Wesentlichen senkrecht davon erstreckt. Kipphebel und Kipparm könne jedoch auch auf eine andere geeignete Weise zueinander angeordnet sein. Wesentlich ist hierbei nur, dass beide die Hebel- und Kippwirkung der Extraktionseinrichtung unterstützen. In einer weiteren Ausführungsform erstreckt sich vom Kipphebel ein Griffhebel, der mittels einer Basisplatte an dem Kipphebel angeschlossen ist. Der Kipphebel und der Griffhebel können jedoch auch direkt miteinander in Verbindung stehen.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist an der Basisplatte ein zweiter Kipphebel vorhanden, der sich insbesondere spiegelsymmetrisch zu dem ersten erstreckt, so dass der erste und der zweite Kipphebel den Zangenmaulabschnitt gabelförmig umgeben. Dadurch können je Kipphebel zwei Stempel vorgesehen werden, die sich linear über benachbarte Zahnreihen und/oder Kieferabschnitte abstützen können, so dass die auftretenden Druckkräfte beim Betätigen der Extraktionseinrichtung besser verteilt werden können. Der zweite Kipphebel kann sich jedoch auch auf andere geeignete Weise erstrecken, so dass immer zwei Stempel an dem Kipphebel angeordnet werden können, so dass diese sich beispielsweise senkrecht zueinander oder mit einem anderen Winkel zum Abstützen in geeigneten Bereichen in der Mundhöhle erstrecken können. Es ist jedoch auch ausreichend an den vorhandene Kipphebeln nur einen Stempel vorzusehen, je nach Platzangebot in der Mundhöhle.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Extraktionszange ist der Stempel gelenkig an dem Kipparm angebracht. Dies wird mit Hilfe eines Gelenkbolzens erreicht, der in Ausnehmungen in einem Gabelstreifen des Stempels eingreift. Es ist jedoch auch vorstellbar den Stemple auf eine andere Weise gelenkig mit dem Kipparm oder dem Kipphebel anzubringen. Wesentlich ist hierbei nur, dass der Stempel die aufzubringende Abstützkraft optimal in den benachbarten Kieferabschnitt und/oder den/die benachbarten Zahn/Zähne beim Betätigen der Extraktionseinrichtung ableiten kann.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Extraktionszange ist in dem Kipphebel eine Ausnehmung zum lösbaren Aufnehmen des Stempels vorgesehen. Hiefür sind auch andere Einrichtungen, wie Klipp- oder Rastverbindungen geeignet. Wesentlich ist nur, dass der Stempel auswechselbar ist, so dass er beispielsweise gereinigt oder durch einen anderen Stempel ausgewechselt werden kann.

In einer vorteilhaften Ausführungsform weisen sowohl der Griffbereich als auch die Extraktionseinrichtung eine Verrastung auf, die ein schrittweises und arretierbares Zusammendrücken der jeweiligen Griffe ermöglicht.

In einer vorteilhaften Ausführungsform sind hierfür Haltezungen mit einer Verzahnung vorgesehen, die mit Klinkenzungen zusammenwirken, die an einem Griffarm der Extraktionszange oder dem Griffhebel der Extraktionsvorrichtung angeordnet sind.

Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Klinkenzungen in Griffarmen ausgebildet, die von den beiden Griffarmen der Extraktionszange und der

Extraktionseinrichtung umgeben sind. Es sind jedoch auch andere

Anordnungen der Klinkenzunge und der Haltezunge möglich. Beispielsweise können die Klinkenzungen jeweils an den aussenliegenden Griffarmen angebracht sein und die Haltezungen an dem innenliegenden Griffarm. Auch sind mechanisch andersartig ausgebildete Verrasteinrichtungen denkbar.

Wesentlich ist hierbei nur, dass ein lösbares Festlegen beim

Aufeinanderzubewegen der Griffarme bzw. des Griffhebels möglich ist.

In einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel wird durch eine Eindrehhilfe ein Zugelement in Form einer Schraube oder eines Nagel oder eines Retainers in eine Zahnwurzel gedreht oder getrieben, dies kann jedoch auch in einem Zahn angewendet werden. Dabei weisen alle Formen von

Zugelementen in dem nicht in der z.B. Zahnwurzel versenkten Bereich einen

Kopf auf, welcher in Form eines Schrauben- oder Nagelkopfes ausgebildet sein kann. Gerade bei Zahnwurzelextraktionen, also wenn die Zahnkrone nicht mehr vorhanden ist, wird ein solches Zugelement in der Zahnwurzel verankert. Dies kann auch in der Weise geschehen, dass der Zahnarzt zunächst ein Loch in die Zahnwurzel bohrt und erst anschliessend ein Zugelement hineindreht oder das Zugelement direkt in die Zahnwurzel dreht. Anschliessend werden die Zangenbacken des Zangenmaulabschnitts in der Form angepasst oder ausgetauscht, als dass die Zangenbacken mit dem Kopf zusammenwirken können. Ein Zusammenwirken soll darin gesehen werden, dass die Zangenbacken den Anker und damit das Zugelement miteinander verbinden. Dies hat den Vorteil, dass der Nutzer somit eine Zahnwurzel einfach und schnell entfernen kann.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird lediglich einer der beiden Griffarme als Zangenteil eingesetzt, wobei das Zangenteil aus einem gabelförmigen Frontbereich besteht, welche austauschbar angeordnet ist. Dieser gabelförmige Frontbereich dient dazu, das Zugelement am Kopf zu packen und das Zugelement gemeinsam mit der Zahnwurzel zu extrahieren. Dies geschieht in erster Linie durch das Zusammenspiel von der Extraktionsvorrichtung und des Zangeteils. Die Extraktionsvorrichtung und das Zangenteil sind hierbei mit einer Verrastung verbunden. Vorteilhaft hierbei ist, dass der Nutzer durch möglichst geringen Material- und Krafteinsatz und ohne ständig manuell Zug auf das Zugelement ausüben zu müssen, eine Extraktion vornehmen kann.

Ausserdem sollen die einzelnen Teile der Extraktionszange einfach und ohne Werkzeuge von einander trennbar angeordnet sein. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel hierbei ist, dass an einem Griffarm oder an einem Zangenteil eine Hakenöse angeordnet wird, die die Form eines Langloches hat. In diese Hakenöse wird dann ein Achselement, welches wiederum an der Extraktionsvorrichtung angebracht ist, eingefahren. Dabei wird durch das zusätzlich eingefahrene Verrastungselement, welches in einen der Griffarme oder in das Zangenteil hinein verbracht wird, eine Stabilität der Konstruktion gewährleistet. Ausserdem soll die Hakenöse in der Form gestaltet sein, dass ein Herausgleiten des Achselementes nicht ohne weiteres geschehen kann. Vorteilhaft ist hierbei, dass das Auseinanderbauen und das Zusammenbauen der Extraktionszange und der einzelnen Teile vereinfacht wird. Ausserdem ist vorteilhaft zu erwähnen, dass ein solches Zerlegen die Reinigung der betreffenden Einzelteile erleichtert.

Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist in der Weise gegeben, dass zwei Griffarme ohne Einsatz der Extraktionsvorrichtung ebenfalls zum Einsatz gebracht werden können. Dies hat den Vorteil, dass der Nutzer eine möglichst hohe Flexibilität bei der Nutzung der Extraktionszange erhält.

Der Nutzer kann nach dem Baukastenprinzip einzelne Griffarme oder Zangenteile mit Extraktionsvorrichtung mit einem oder zwei oder noch mehr Stempeln zusammen bauen und ohne weiteres auch entsprechende Zangenbacken oder Kunststoffeinlagen in den Zangebacken individuell bestimmen.

FIGURENBESCHREIBUNG

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in

Figur 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Extraktionszange in einer Schliessposition;

Figur 2 die Extraktionszange von Figur 1 in einer Offenposition;

Figur 3 eine Unteransicht der Extraktionszange von Figur 2;

Figur 4 eine Seitenansicht einer Eindrehhilfe;

Figur 5 eine Seitenansicht eines Teils eines erfindungsgemässen Ausführungsbeispiels einer Extraktionszange;

Figur 6 eine Seitenansicht einer teilweise zerlegten erfindungsgemässen Extraktionszange;

Figur 7 eine schematische Ansicht von unten einer weiter zerlegten erfindungsgemässen Extraktionszange nach Figur 6;

Figur 8 eine Ansicht von oben auf ein erfindungsgemässes Zangenteil;

Figur 9 eine Seitenansicht des Zangenteils nach Figur 8; und

Figur 10 eine schematische Ansicht von unten auf ein Ausführungsbeispiel einer Extraktionszange.

In Figur 1 ist eine erfindungsgemässe Extraktionszange 1 mit einem Halteteil aus einem Griffbereich 2, einem Zangenmaulabschnitt 3, und einer Extraktionseinrichtung 8 gezeigt, die einen über einen Griffhebel 9 betätigbaren Kipphebel 11 aufweist, an den ein Stempel 10 gelenkig angeschlossen ist Zu unterscheiden ist ferner eine Verrasteinrichtung 17 der Extraktionseinrichtung 8 und eine Verrasteinrichtung 22 für den Griffbereich 2.

Die erfindungsgemässe Extraktionszange 1 erfüllt mit ihrem Griffbereich 2 und dem dazugehörigen und damit wirkverbundenen Zangenmaulabschnitt 3 eine Haltefunktion und die an dem Halteteil der Extraktionszange 1 angebrachten Extraktionseinrichtung 8 eine Hubfunktion.

Die Haltefunktion der Zange wird mit folgenden Bauteilen erfüllt. Der Griffbereich 2 der Extraktionszange 1 weist einen ersten Griffarm 4 und einen zweiten Griffarm 5 auf, die mittels eines Schlosses 7 um eine Schwenkachse 6 gelenkig und drehbar miteinander verbunden sind, so dass die Öffnungsweite von Zangenbacken 31 und 32 eingestellt werden kann. Zwischen den Griffarmen 4 ist eine Verrasteinrichtung 22 vorgesehen, die ein schrittweises und arretierbares aufeinanderzuführen der Griffarme 4 und 5 beim Greifen eines Zahnes ermöglicht.

Die Verrasteinrichtung 22 weist eine Haltezunge 23 auf, die an einem einer Klinkenzunge 25 zugewandten Seitenabschnitt eine Verzahnung 24 aufweist, die bei der Bereitschaftsstellung der Haltezunge 23 zum Verrasten mit einer Gegenverzahnung 26 einer Klinkenzange 25 (siehe Auch Figur 2) zusammenwirkt, so dass ein verrastetes, schrittweises Zusammenführen der Griffarme 4 und 5 möglich ist, wobei ein zu extrahierender Zahn mit einer vorbestimmten Kraft festgehalten wird und die Griffarme 4 und 5 in ihrer eingestellten Position verbleiben.

Die Haltezunge 23 ist an einem Ende gelenkig über einen Gelenkbolzen 33 mit dem Griffarm 4 verbunden, wobei das zum Gelenkbolzen 33 entgegengesetzte Ende durch eine Ausnehmung, die in der Zeichnung nicht gezeigt ist, mit seinem freien Ende durch den Griffarm 5 vorstehen kann. In Figur 1 ist die Haltezunge 23 in Eingriff mit der Gegenverzahnung 26 der Klinkenzunge 25 gezeigt. Zum In-Eingriff-Halten der Verrastung zwischen Verzahnung 24 und Gegenverzahnung 26 ist eine Blattfeder 34 vorgesehen, die an einem Endbereich an einem Endabschnitt der Haltezunge 23 anliegt und an einem anderen Endbereich an dem Griffarm 4 mit einer Schraube 35 festgelegt ist. Die Blattfeder drückt die Verzahnung 24 der Haltezunge 23 in Eingriff mit der Gegenverzahnung 26, wodurch ein arretierbares Positionieren der Griffarme 4 und 5 zum Festhalten eines Zahnes ermöglicht wird.

In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind in den Zangenbacken 31 und 32 jeweils an geeigneten Positionen Aufnahmetaschen 27, 28 vorgesehen (siehe Figur 2), in die Kunststoffeinlagen 29, 30 einsetzbar sind, die derart elastisch sind, dass der zu haltende Zahn beim Festhalten durch die Zangenbacken nicht zerstört werden kann. Gemäss der Festigkeit des zu haltenden Zahnes können unterschiedlich feste Kunststoffeinlagen 29, 30 eingesetzt werden. Bevorzugt sind die Kunststoffeinlagen 29, 30 lösbar mit den Zangenbacken verbunden, beispielsweise eine Schraubverbindung 39, 40, wie in Figur 2 gezeigt.

Die Extraktionseinrichtung 8 zur Erfüllung der Hubfunktion dient dazu, einen mit den Zangenbacken 31 , 32 ergriffenen Zahn zu ziehen, indem sich die Extraktionseinrichtung über ihren Stempel 10 an einem dem zu ziehenden benachbarten Zahn, einer benachbarten Zahnreihe bzw. an geeigneten Stellen im Kiefer abstützt, wobei die vom Ziehen des Zahnes erforderliche Zugkraft durch Betätigen eines Griffhebels 9 der Extraktionseinrichtung 8 erbracht werden kann, indem dieser Griffhebels 9 hin zu dem Griffbereich 2 der Extraktionszange 1 von einem Benutzer gedrückt wird. Als Abstützfläche für den Stempel 10 sind auch zahnlose Kieferbereiche vorstellbar. Hierfür können Stempel 10 mit entsprechend gepolsterten Stempelflächen verwendet werden. Die Extraktionseinrichtung ist kipp- bzw. schwenkbar um eine Kippachse 12 an dem Griffarm 5 angebracht, der eine entsprechende Aufnahme aufweist, in der ein Schwenkbolzen zur Ausbildung einer Kippachse 12 einsetzbar ist. Zu beachten ist hierbei, dass vor dem Betätigen der Extraktionseinrichtung 8 der zu ziehende Zahn von dem Zangenmaulabschnitt 3 bereits festgehalten wird.

Der Griffhebel 9 ist über den Kipphebel 11 mit dem Stempel 10 verbunden. Der Stempel 10 weist eine Stempelfläche 36 auf (siehe Figur 3), an die im wesentlichen rechtwinklig ein Gabelstreifen 37 anschliesst, der den Stempel 10 gelenkig mit dem Kipphebel 11 verbindet.

Der Kipphebel 11 weist ferner die Kippachse 12 auf, von der sich einerseits ein Kipparm 13 erstreckt, an dessen Endabschnitt eine Ausnehmung 16 ausgebildet ist. Die Ausnehmung 16 steht in lösbarem Eingriff mit einem sich zwischen dem Gabelstreifen 37 erstreckenden Gelenkbolzen 38. So kann der Nutzer jeweils aus einem Satz Stempel den geeignetsten auswählen und an der Ausnehmung 16 anbringen. Je nach Anwendungsfall sind verschiedenartige Stempel 10 mit gepolsterten, ungepolsterten und/ oder rauhen Stempelflächen 36 und verschiedenartig langen und gekrümmten Gabelstreifen 37 vorgesehen, die verschiedene Abmessungen aufweisen.

Wie aus Figur 1 und 2 ersichtlich, ist der Kipphebel 11 an einer Basisplatte 15 angebracht, an die der Griffhebel 9 anschliesst.

Wie ferner aus Figur 3 ersichtlich sind an den gegenüberliegenden Endabschnitten der Basisplatte 15 jeweils ein Kipphebel 11 und 11.1 gabelförmig angebracht, so dass je nach Bedarf wahlweise auf einem der Kipphebel ein Stempel 10 angebracht werden kann oder auch auf beiden, abhängig von dem Raumangebot in der Mundhöhle des Patienten. Der Kipphebel 11.1 ist spiegelsymmetrisch zu dem Kipphebel 11 angeordnet. Ferner weist die Extraktionseinrichtung 8 eine ähnlich wirkende Verrasteinrichtung 17 auf, wie die Verrasteinrichtung 22 des Griffbereichs 2 der Extraktionszange 1. Auch hier besitzt die Verrasteinrichtung 17 eine Haltezunge 18 mit einer Verzahnung 19, die in Wirkverbindung mit einer Gegenverzahnung 21 einer Klinkenzunge 20 bringbar ist, wie in Figur 2 gezeigt. Die Haltezunge18 ist gelenkig an dem Griffhebel 9 mittels eines Gelenkbolzens 34.1 angebracht, wobei die zugehörige Klinkenzunge 20 gelenkig an dem Griffarm 5 gegenüberliegend der Klinkenzunge 25 am Griffarm 5 angeordnet ist.

Beide Verrasteinrichtungen 17 und 22 weisen jeweils eine Blattfeder 34, 34.1 auf, die an einem Ende mit einer Schraube 35, 35.1 festgelegt ist. In Figur 2 sind unterschiedliche Positionen I, Il der Haltezungen 18 und 23 dargestellt.. Die jeweiligen Haltezungen 23 und 18 sind einmal in ihrer Bereitschaftsstellung - mit I angegeben - gezeigt, wobei die Verzahnungen der Haltezungen in Eingriff mit den Gegenverzahnungen der jeweiligen Klinkenzungen stehen. Die Blattfeder 34, 34.1 ist derart vorgespannt, dass sie die Haltezungen gegen die Klingenzungen in die Bereitschaftsstellung drückt. Mit Il sind die Haltezungen in einer Offenstellung dargestellt, die es erlaubt, die jeweiligen Griffe 4 und 5 und den Griffhebel 9 aufeinanderzuzubewegen.

In Figur 4 ist eine Eindrehhilfe 41 für die Zahn- oder Zahnwurzelextraktion gezeigt. Dort ist an einem Verbindungselement 45 ein Schraubelement 42 angeordnet. Dieses Schraubelement 42 ist verschiebbar hin zu einer Zangenauflage 43 und einer Zahnauflage 44 angeordnet. Das Schraubelement 42 reicht dabei durch das Verbindungselement 45 und weist ausserdem eine Riffelung auf. Auf der Unterseite des Schraubelements 42 ist eine Aufnahme für ein nicht näher gezeigtes Zugelement ausgestaltet.

Die Funktionsweise der erfindungsgemässen Extraktionszange 1 ist wie folgt:

Zuerst wird der Zangenmaulbereich 3 mittels der Griffarme 3 und 4 auf eine gewünschte Öffnungsweite eingestellt, die vorteilhafterweise etwa der Breite des zu haltenden und zu ziehenden Zahnes entspricht. Wenn die gewünschte Öffnungsweite eingestellt ist, lässt der Nutzer die Haltezunge 23 und die Klingenzunge 25 miteinander verrasten. Der Nutzer setzt nun den Zangenmaulbereich 3 auf den zu ziehenden Zahn und stellt die Öffnungsweite nach, so dass der Zahn fest von den Zangenbacken gehalten wird, wobei gleichzeitig darauf zu achten ist, dass der Stempel 10 mit seiner Stempelfläche 36 sich ausreichend am Kiefer oder einem benachbarten Zahn abstützen kann und sich dessen Auflagefläche nicht mit dem zu ziehenden Zahn überdeckt. Nachdem der zuziehende Zahn ausreichend fest von den Zangenbacken 31 , 32 gehalten wird, deren Position von der Verrasteinrichtung 22 aus Haltzunge 23 und Klingenzunge 25 fixiert ist, betätigt der Nutzer den Griffhebel 9 der Extraktionseinrichtung 8, um die Hubfunktion zu aktivieren. Unterstützt durch die Hebelwirkung aus Kipphebel 11 und Griffhebel 9 lässt sich der zu ziehende Zahn leicht aus dem Kieferknochen ziehen. Dabei kann die Hubkraft durch das Zusammenspiel der zugehörige Haltezunge 18 und Klingenzunge 20 schrittweise eingestellt und fixiert werden. Nach dem Ziehen des Zahnes wird die Extraktionszange 1 zusammen mit dem in dem Zangemaulbereich 3 festgehaltenen, gezogenen Zahn aus der Mundhöhle des Patienten genommen.

Bei der Extraktion einer Zahnwurzel wird wie folgt vorgegangen:

In die Zahnwurzel wird mit einem zum Zugelement-Durchmesser passenden Bohrer ein Loch gebohrt. Dann wird in die Aufnahme des Schraubenelements 42 ein Zugelement 47 aufgenommen. Schraubenelement 42 mit Zugelement 47 wird in das Langloch der Eindrehhilfe 41 gesteckt und in die Mundhöhle gebracht. Die Eindrehhilfe 41 hat die Aufgabe, dass das Schraubenelement 42 mit Zugelement 47 nicht verschluckt werden kann. Zusätzlich kann das Zugelement 47 mit einem Zahnseidefaden gegen das Verschlucken gesichert werden. Das in der Aufnahme des Schraubenelements 42 befestigte oder aufgenommene Zugelement 47 wird durch die Betätigung des Schraubenelements 42 über die Riffelung in die Zahnwurzel eingedreht oder getrieben. Nachdem das Zugelement 47 fest in der Zahnwurzel verankert wurde, kann die Eindrehhilfe 41 aus der Mundhöhle entfernt werden. Sollte der Patient an der zu ziehenden Zahnwurzel keine Nachbarzähne mehr haben, kann in die Eindrehhilfe 41 eine Zahnauflage 44 unverlierbar eingesetzt werden. Die Zahnauflage 44 wird dann auf den zahnlosen Kieferteil neben der zu ziehenden Zahnwurzel aufgesetzt und über Verbindungselement 45 in Position gehalten. Dies kann auch beidseitig der zu ziehenden Zahnwurzel geschehen, wenn beidseitig keine Zähne mehr vorhanden sind. Das Zugelement 47 kann jetzt mit entsprechend geformten Zahnbacken 31 ; 32 oder Ausformungen am Funktionselement 50 des Zangenmaulbereichs 3 in den Griffen 4 und 5 mit der Extraktionseinrichtung 8 gezogen werden. Bevorzugt wird für die Wurzelextraktion jedoch Zangenteil 46 mit Frontbereich 52 in Verbindung mit Extraktionseinrichtung 8 eingesetzt.

Diese Vorgehensweise bei der Zahnwurzelextraktion kann genauso bei einer Zahnextraktion angewendet werden.

In Figur 5 ist eine Zange ohne Extraktionsvorrichtung 8 gezeigt. Dort ist gut zu erkennen, wie die Griffarme 4, 5 über die Rasteinrichtung 22 zueinander fest gelegt werden können. Ausserdem ist offenbart, dass die Extraktionseinrichtung 8 über eine Hakenöse 48 mit dem Griff 5 verbunden werden kann. Dazu weist die nicht gezeigte Extraktionsvorrichtung 8 ein in die Hakenöse 48 hinein zu führendes Achselement 49 auf. Dieses Achselement 49 ist gut in Figur 7 zu erkennen.

Figur 6 zeigt nun, wie die Extraktionsvorrichtung 8 an die in Figur 5 beschriebene Zange von unten herangeführt wird. Ausserdem ist gut zu erkennen, dass die Zange in Figur 6 im Unterschied zu Figur 5 ein Funktionselement 50 aufweist, welches an die Zangenbacke 32 angebracht wurde. Dieses Funktionselement 50 ist mit einem Schnellwechselsystem ausgebildet und kann aus unterschiedlichsten Materialien gefertigt sein, z.B. zum Zahnkronen abziehen aus Kunststoff, damit die Kronen großflächig gefasst werden und diese dadurch nicht beschädigt werden, oder zum schonenden Ziehen eines Zahnes oder eines zusätzlich z.B. mit Quarzsand beschichtet sein um eine hohe Haltekraft zu bewirken. Gleichzeitig kann die Form dieses Funktionselements 50 den verschiedenen Zahnformen oder zusätzlicher HilfsVorrichtungen, wie des Zugelements 47, angeglichen werden. Die Gestaltung des Schnellwechselsystems am Funktionselement 50 sowie an der Zangenbacke 31 ; 32 kann auch anders wie gezeigt aussehen. Es muss nur sichergestellt sein, dass eine gute Form und kraftschlüssige Verbindung besteht und hohe Kräfte übertragen werden können.

Figur 7 zeigt nun eine völlig zerlegte Extraktionszange, wobei die beiden Griffearme 4, 5 über das Lösen des Schlosses 6 und des Rastungselementes 22 voneinander getrennt werden konnten.

Figur 8 zeigt nun eine Ansicht von oben auf ein Zangenteil 46, diese weist wiederum eine Hakenöse 51 auf, welche besonderes gut in Figur 9 zu erkennen ist. In Figur 8 ist ausserdem die Gabelform des Frontbereichs 52 zu erkennen. Diese Gabelform ist über die Hakenöse 51 des Verbindungselements 53 austauschbar angeordnet.

In Figur 10 ist nun gezeigt, wie die Extraktionsvorrichtung 8 über das Einbringen der Verrastungseinrichtung 17 im Zangenteil 46 vorgesehenen Bereich, sowie das Einhaken des Achselements 49 in die Hakenöse 51 mit dem Zangenteil 46 verbunden wurde. Durch betätigen des Griffs 46 gegen die Extraktionsvorrichtung 8 wird der Frontbereich 52 des Zangenteils 46 gegen die Kraft der Stempel 10 das Zugelement 47 gemeinsam mit einer nicht gezeigten Zahnwurzel 47 aus einem Zahnfleisch extrahiert. Dabei kann der Nutzer während des Extrahierungsvorgangs mit Hilfe der Verrastungseinrichtung 17 die Zugkraft auf das Zugelement 47 beibehalten, ohne das er hierbei ständig manuell Druck auf das Zangenteil 46 und die Extraktionsvorrichtung 8 ausüben muss. Bezugszeichenliste