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Patent Searching and Data


Title:
DENTAL IMPLANT AND DENTAL PROSTHESIS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/233634
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a dental implant (10) having an external thread (12) arranged on an outer side of the dental implant (10) for fastening the dental implant (10) to a jaw bone, having an opening (16) which extends along a longitudinal axis (14) of the dental implant (10) and in which an internal thread (18) for fastening a superstructure (20) to the dental implant (10) is arranged, and having an interface (24) for fastening the superstructure (20) to the dental implant (10), which interface is arranged on an end-face end of the dental implant (10). The interface (24) is suitable for directly attaching a superstructure (20) to the dental implant (10) without the use of an abutment.

Inventors:
VENANZONI SANDRO (CH)
PEREZ RAFAEL (DE)
JUNG RONALD (CH)
RICHTER TOBIAS (CH)
Application Number:
PCT/EP2019/053101
Publication Date:
December 12, 2019
Filing Date:
February 08, 2019
Export Citation:
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Assignee:
TRI DENTAL IMPLANTS INT AG (CH)
International Classes:
A61C8/00
Domestic Patent References:
WO1995013028A11995-05-18
WO2016144127A12016-09-15
Foreign References:
US20180092720A12018-04-05
KR20060025770A2006-03-22
EP3053540A12016-08-10
US20140106305A12014-04-17
EP2491885A12012-08-29
US20070264612A12007-11-15
EP0868889A11998-10-07
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
WITTE, WELLER & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Zahnimplantat (10), aufweisend:

ein auf einer Außenseite des Zahnimplantats (10) angeordnetes Außengewinde (12) zur Befestigung des Zahnimplantats (10) an einem Kieferknochen;

eine sich entlang einer Längsachse (14) des Zahnimplantats (10) erstreckende Öffnung (16), in der ein Innengewinde (18) zur Befestigung einer Suprakonstrukti- on (20) an dem Zahnimplantat (10) angeordnet ist; und

eine Schnittstelle (24) zur Befestigung der Suprakonstruktion (20) an dem Zahn- implantat (10), welche an einem stirnseitigen Ende des Zahnimplantats (10) ange- ordnet ist;

wobei die Schnittstelle (24) eine sich über einen Winkelbereich von mindestens 90° um die Längsachse (14) herum erstreckende konvexe, abgerundete Wölbung (30) und eine im Vergleich zu der konvexen Wölbung (30) radial weiter außen an- geordnete Auflagefläche (32) aufweist, wobei die Auflagefläche (32) zumindest ei- nen kreisringförmigen Abschnitt (38) hat, der quer zu der Längsachse (14) ausge- richtet ist, und

wobei eine Tangente (50) an einen radial äußeren Rand (34) der konvexen Wöl- bung (30), welcher dem kreisringförmigen Abschnitt (38) der Auflagefläche (32) zugewandt ist, parallel oder in einem Winkel größer 60° zu dem kreisringförmigen Abschnitt (38) der Auflagefläche (32) ausgerichtet ist.

2. Zahnimplantat nach Anspruch 1 , wobei die Schnittstelle (24) zur Bildung einer Verdrehsicherung nicht drehsymmetrisch in Bezug auf die Längsachse (14) ist.

3. Zahnimplantat nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schnittstelle (24) spiegelsym- metrisch zu einer Längsschnittebene (26) ist, in der die Längsachse liegt (14).

4. Zahnimplantat nach einem der Ansprüche 1 -3, wobei der kreisringförmige Ab- schnitt (38) unter einem Winkel größer 60° zu der Längsachse (14) ausgerichtet ist.

5. Zahnimplantat nach einem der Ansprüche 1 -4, wobei der kreisringförmige Ab- schnitt (38) orthogonal zu der Längsachse (14) ausgerichtet ist.

6. Zahnimplantat nach einem der Ansprüche 1-5, wobei zumindest ein Teil des radial äußeren Randes (34) der Wölbung (30) und zumindest ein Teil eines radial inne- ren Randes (36) der Wölbung (30) jeweils auf einer Kreislinie liegen.

7. Zahnimplantat nach einem der Ansprüche 1-6, wobei die Wölbung (30) in einem Längsschnitt des Zahnimplantats (10) betrachtet ein Kreissektor ist.

8. Zahnimplantat nach Anspruch 7, wobei der Mittelpunktswinkel (a) des Kreissektors 90° beträgt.

9. Zahnimplantat nach einem der Ansprüche 1-8, wobei die Wölbung (30) einen

Übergang zwischen dem kreisringförmigen Abschnitt (38) der Auflagefläche (32) und der Öffnung (16) bildet und an die Öffnung (16) unmittelbar angrenzt.

10. Zahnimplantat nach Anspruch 9, wobei die Wölbung an den kreisringförmigen Abschnitt (38) der Auflagefläche (32) unmittelbar angrenzt.

1 1. Zahnimplantat nach einem der Ansprüche 1-10, wobei sich die Wölbung (30) über einen Winkelbereich von mindestens 270° um die Längsachse (14) herum er- streckt.

12. Zahnimplantat nach einem der Ansprüche 1-11 , wobei die Wölbung (30) an dem stirnseitigen Ende gegenüber der Auflagefläche (32) nach oben hin absteht.

13. Zahnimplantat nach Anspruch 12, wobei die Tangente (50) an den radial äußeren Rand (34) der Wölbung (30), der dem kreisringförmigen Abschnitt (38) der Aufla- gefläche (32) zugewandt ist, in einem Winkel größer 60° zu dem kreisringförmigen Abschnitt (38) der Auflagefläche (32) ausgerichtet ist.

14. Zahnimplantat nach einem der Ansprüche 1-13, wobei die Wölbung (30) als

Verdrehsicherung an einem Segment einen Einschnitt (40) aufweist.

15. Zahnimplantat nach einem der Ansprüche 1-14, wobei zumindest ein Teil der konvexen Wölbung (30) in der Öffnung (16) angeordnet ist.

16. Zahnimplantat nach einem Anspruch 15, wobei die Tangente (50) an den radial äußeren Rand (34) der Wölbung (30), der dem kreisringförmigen Abschnitt (38) der Auflagefläche (32) zugewandt ist, parallel zu dem kreisringförmigen Abschnitt (38) der Auflagefläche (32) ausgerichtet ist.

17. Zahnimplantat nach Anspruch 16, wobei die Wölbung (30) tangential in den

kreisringförmigen Abschnitt (38) der Auflagefläche (32) übergeht.

18. Zahnimplantat nach einem der Ansprüche 15-17, wobei sich die Wölbung (30) über einen Winkelbereich von 360° um die Längsachse (14) herum erstreckt.

19. Zahnimplantat nach einem der Ansprüche 15-18, wobei die Schnittstelle (24) einen Verdrehsicherungsabschnitt (52) aufweist, der in Bezug auf die Längsachse (14) nicht drehsymmetrisch ist und in der Öffnung (16) zwischen dem Gewinde (18) und der Wölbung (30) angeordnet ist.

20. Zahnimplantat nach Anspruch 19, wobei der Verdrehsicherungsabschnitt (52) zwei Flächen (54, 56) aufweist, die zueinander entlang der Längsachse (14) versetzt angeordnet sind.

21. Zahnprothese (100), aufweisend: ein Zahnimplantat (10) gemäß einem der Ansprüche 1 -20; eine Suprakonstruktion (20); und

ein Befestigungsmittel (62) zur Befestigung der Suprakonstruktion (20) an dem Zahnimplantat (10).

22. Verfahren zur Herstellung einer Zahnprothese (100), mit folgenden Schritten:

Herstellen eines Zahnimplantats (10) mit einer sich entlang einer Längs- achse (14) des Zahnimplantats (10) erstreckenden Öffnung (16), einem in der Öffnung (16) angeordneten Innengewinde (18) und mit einer ersten Schnittstelle (24), welche an einem stirnseitigen Ende des Zahnimplantats (10) angeordnet ist,

Herstellen einer Suprakonstruktion (20) mit einem Durchgangsloch (68) und einer zweiten Schnittstelle (42), welche an einem stirnseitigen Ende der Suprakonstruktion (20) angeordnet ist und zu der ersten Schnittstelle (24) passend ausgestaltet ist;

Bereitstellen eines Befestigungsmittels (62) mit einem zu dem Innengewin- de (18) passenden Außengewinde (64);

Befestigen der Suprakonstruktion (20) an dem Zahnimplantat (10) mit Hilfe des Befestigungsmittels (62) derart, dass die erste Schnittstelle (24) die zweite Schnittstelle (42) kontaktiert.

23. Verfahren nach Anspruch 22, wobei die Suprakonstruktion (20) an dem Zahnim- plantat (10) ohne ein dazwischen angeordnetes Abutment befestigt wird.

24. Verfahren nach Anspruch 22 oder 23, wobei die erste und die zweite Schnittstelle (24, 42) anhand eines CAD-Datensatzes durch Fräsen automatisiert hergestellt werden.

25. Verfahren nach Anspruch 24, wobei zum Fräsen ein Kugelfräser verwendet wird.

26. Verfahren nach einem der Ansprüche 22-25, wobei das Zahnimplantat (10) ein Zahnimplantat gemäß einem der Ansprüche 1-20 ist.

27. Suprakonstruktion (20), aufweisend:

ein sich entlang einer Längsachse der Suprakonstruktion (20) erstreckendes Durchgangsloch (68); und

eine an einem stirnseitigen Ende der Suprakonstruktion (20) angeordnete Schnitt- steile (42) zur Befestigung der Suprakonstruktion (20) an einem Zahnimplantat (10);

wobei die Schnittstelle (42) eine sich über einen Winkelbereich von mindestens 90° um die Längsachse herum erstreckende konkave Vertiefung oder konkave Wölbung (46) und eine im Vergleich zu der konkaven Vertiefung oder Wölbung (46) radial weiter außen angeordnete Auflagefläche (44) aufweist, wobei die Aufla- gefläche (44) zumindest einen kreisringförmigen Abschnitt hat, der quer zu der Längsachse ausgerichtet ist, und

wobei eine Tangente an einen radial äußeren Rand der konkaven Vertiefung oder Wölbung (46), welcher dem kreisringförmigen Abschnitt der Auflagefläche (44) zu- gewandt ist, parallel oder in einem Winkel größer 60° zu dem kreisringförmigen Abschnitt der Auflagefläche (44) ausgerichtet ist.

Description:
Zahnimplantat und Zahnprothese

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zahnimplantat zur Verwendung in einer Zahn- prothese. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Zahnprothese, welche das erfindungsgemäße Zahnimplantat, eine Suprakonstruktion und ein Befestigungsmittel zur Befestigung der Suprakonstruktion an dem Zahnimplantat aufweist. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Zahnprothese. Ebenso betrifft die vorliegende Erfindung eine Suprakonstruktion als Gegenstück zu dem Zahnimplantat.

[0002] Der Begriff "Zahnimplantat" wird umgangssprachlich häufig uneinheitlich und oft

fälschlicherweise für das Gesamtgebilde einer Zahnprothese verwendet. Daher sei an dieser Stelle klargestellt, dass unter einem "Zahnimplantat" im medizinischen und vorlie- genden Sinne nur der Implantatkörper verstanden wird, also die künstliche Zahnwurzel, die im Kiefer des Patienten implantiert wird. Häufig wird anstelle des Begriffs "Zahnim- plantat" daher auch der Begriff "Implantatkörper" verwendet. Im Weiteren wird jedoch einheitlich der Begriff "Zahnimplantat" für den genannten Teil der Zahnprothese verwen- det. [0003] Herkömmliche Zahnprothesen dieser Art weisen zusätzlich zu dem Zahnimplantat ein sogenanntes Abutment auf, welches als Verbindungsteil zwischen dem Zahnimplantat und der Implantatkrone (Suprakonstruktion) fungiert. Das Abutment bildet den sensiblen Übergang durch das periimplantäre Weichgewebe zur Mundhöhle und zur Suprakonstruk- tion. Derartige Abutments werden teilweise auch als "Stützpfeiler" oder als "Implantatpfos- ten" bezeichnet. Üblicherweise sind Abutments aus Titan, Keramik oder Keramikverbund- stoffen wie Aluminiumoxid- oder Zirkondioxidkeramik.

[0004] Die Suprakonstruktion, also die künstliche Zahnkrone, ist typischerweise aus Keramik oder einem vergleichbaren Werkstoff. Traditionell wird die Suprakonstruktion von einem Zahntechniker wie folgt hergestellt: Zunächst wird ein Wachsmodell für die künstliche Zahnkrone erzeugt. Dann wird anhand des Wachsmodells die künstliche Zahnkrone gegossen. Das Abutment wird manuell auf die richtige Größe und Form abgeschliffen, um im letzten Schritt die gegossene, künstliche Zahnkrone auf das Abutment zu montieren. Meist erfolgt die Montage durch Verkleben der Suprakonstruktion mit dem Abutment. Durch diesen größtenteils manuell durchgeführten Prozess lassen sich hochpräzise Ergebnisse erzielen. Es versteht sich jedoch, dass das zeitaufwändig und damit auch kostenintensiv ist. Zudem ergibt sich eine Klebefuge zwischen der Suprakonstruktion und dem Abutment, welche anfällig für Undichtigkeiten ist und zudem die Langlebigkeit der Zahnprothese einschränken kann.

[0005] Heutzutage gibt es vielerlei Bestrebungen, den o.g. Prozess weitest möglich zu

digitalisieren bzw. zu automatisieren. Die Suprakonstruktion wird mittlerweile häufig anhand eines 3D-Modells auf einer Fräsmaschine gefräst. Bei dieser Art der Herstellung wird direkt die Anschlussgeometrie für den Anschluss bzw. die Verbindung mit dem Abutment in die Suprakonstruktion auf deren Hinterseite eingebracht. Die Form und Größe des Abutments muss daher bereits bei der Herstellung der künstlichen Zahnkrone bekannt sein, um die Fräsmaschine entsprechend programmieren zu können. Dies wird meist anhand eines CAD-Modells des Abutments gemacht, welches in die Steuerung der Fräsmaschine eingelesen wird.

[0006] Da die Form und Größe des Abutments bereits vor der Herstellung der Suprakonstruktion bekannt sein muss, wählen viele Hersteller ein kurzes und kleines Abutment, das für jede Anatomie passt. Bei länglichen, also vergleichsweise langen Suprakonstruktionen ist ein kurzes und kleines Abutment im Verhältnis zu der Suprakonstruktion allerdings biome- chanisch unpassend, so dass es zu Lockerungen oder Brüchen kommen kann.

[0007] Andere Hersteller lösen dies durch viele unterschiedliche Abutments. Je nach Form und

Größe der Suprakonstruktion werden dann unterschiedlich große bzw. unterschiedlich geformte Abutments verwendet. So muss für einen künstlichen Schneidezahn beispiels- weise ein anderes Abutment verwendet werden als für einen künstlichen Backenzahn. Ist bei der Verwendung für einen künstlichen Schneidezahn beispielsweise die hintere Flanke des Abutments nicht abgeschrägt, so wäre das Abutment auf der Hinterseite der Suprakonstruktion sichtbar, was schon aus rein ästhetischen Gesichtspunkten uner- wünscht ist. Dieses Problem ergibt sich bei der Verwendung für einen künstlichen Ba- ckenzahn dagegen möglicherweise nicht.

[0008] Bei der automatisierten Herstellung mit digitalen CAD-Modellen werden für den Hersteller der Suprakonstruktion üblicherweise mehrere CAD-Datensätze bereitgestellt, welche die unterschiedliche Formen der Abutments abbilden. Gleichzeitig muss der Hersteller der Suprakonstruktion eine Vielzahl von Abutments unterschiedlicher Formen und Größen auf Lager halten. Dies gestaltet sich vielfach als umständlich und erzeugt darüber hinaus hohe Lagerkosten.

[0009] Die Nachteile der bisherigen Herangehensweisen lassen sich also wie folgt zusammen- fassen: Zum einen schränkt die Verwendung von Abutments die Form- und Gestaltungs- freiheit der Suprakonstruktion inklusive deren transgingivalen Anteils ein. Ein nicht flexib ler transgingivaler Anteil der Suprakonstruktion kann vor allem Probleme beim Weichge- websmanagement hervorrufen. Ein ideales Weichgewebsmanagement ist allerdings entscheidend für ein ästhetisches Ergebnis und ein langfristig stabiles Knochenniveau. Zum anderen sind die Material- und Herstellungskosten für eine solche Zahnprothese gemäß dem Stand der Technik relativ hoch. Darüber hinaus ergibt sich eine in vielerlei Hinsicht nachteilhafte Klebefuge zwischen der Suprakonstruktion und dem Abutment. [0010] Vor diesem Hintergrund wäre es daher wünschenswert, einen völlig neuen Ansatz zu wählen, bei dem eine Zahnprothese der o.g. Art auch ohne Abutment auskommt, wobei also die Suprakonstruktion direkt mit dem Zahnimplantat zum Beispiel durch Verschrau- ben verbunden wird. Bei einem solchen Ansatz stellen sich jedoch besondere technische Anforderungen an das Zahnimplantat und dessen Konstruktion.

[0011] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Zahnimplantat bereitzustellen, welches ohne die Verwendung eines Abutments eine direkte Verbindung mit der Supra- konstruktion ermöglicht.

[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Zahnimplantat gelöst, welches ein auf einer Außenseite des Zahnimplantats angeordnetes Außengewinde zur Befestigung des Zahnimplantats an einem Kieferknochen, eine sich entlang einer Längsachse des Zahn- implantats erstreckende Öffnung, in der ein Innengewinde zur Befestigung einer Supra- konstruktion an dem Zahnimplantat angeordnet ist, und eine Schnittstelle zur Befestigung der Suprakonstruktion an dem Zahnimplantat, welche an einem stirnseitigen Ende des Zahnimplantats angeordnet ist, aufweist. Die Schnittstelle weist eine sich über einen Winkelbereich von mindestens 90° um die Längsachse herum erstreckende konvexe, abgerundete Wölbung und eine im Vergleich zu der Wölbung radial weiter außen ange- ordnete Auflagefläche auf, wobei die Auflagefläche zumindest einen kreisringförmigen Abschnitt hat, der quer zu der Längsachse ausgerichtet ist. Eine Tangente an einen radial äußeren Rand der Wölbung, welcher dem kreisringförmigen Abschnitt der Auflagefläche zugewandt ist, ist parallel oder in einem Winkel größer 60° zu dem kreisringförmigen Abschnitt der Auflagefläche ausgerichtet.

[0013] Die Schnittstelle des erfindungsgemäßen Zahnimplantats ermöglicht eine Befestigung der

Suprakonstruktion unmittelbar und direkt an dem Zahnimplantat, ohne die Verwendung eines Abutments. Aufgrund der speziellen Ausgestaltung der Schnittstelle lässt sich die Suprakonstruktion eindeutig definiert an der Schnittstelle anordnen. Dies ermöglicht eine eindeutig definierte Relativposition zwischen Suprakonstruktion und Zahnimplantat. [0014] Ein Merkmal der Schnittstelle ist die daran angeordnete konvex abgerundete Wölbung, welche sich zumindest über einen Winkelbereich von 90° um die Längsachse herum erstreckt. Diese Wölbung dient der Befestigung der Suprakonstruktion an dem Zahnim- plantat. Sie nimmt Kräfte in Radialrichtung, also orthogonal zur Längsachse, auf. Zudem dient die Wölbung als Zentrierung.

[0015] Unter einer "konvexen" Wölbung wird vorliegend jede nach außen gewölbte Wölbung verstanden. Eine konvexe Wölbung bildet das Gegenteil zu einer konkaven, nach innen gewölbten Mulde. Lediglich zur Klarstellung wird die konvexe Wölbung vorliegend teilwei- se zusätzlich auch als abgerundet definiert, wenngleich der Begriff "konvex" eine solche Rundung bzw. Abrundung bereits impliziert. Die vorliegend als konvex und abgerundet definierte Wölbung weist vorzugsweise eine stetige Tangentensteigung (ohne "Knick") auf.

[0016] Des Weiteren weist die Schnittstelle des erfindungsgemäßen Zahnimplantats eine

Auflagefläche auf, wobei zumindest ein Teil bzw. Abschnitt dieser Auflagefläche kreisring- förmig ist und quer zu der Längsachse des Zahnimplantats ausgerichtet ist. Dieser kreisringförmige Abschnitt der Auflagefläche umgibt die konvexe Wölbung, er ist also radial weiter außen angeordnet als diese. Unter„quer“ wird vorliegend jede Art der Ausrichtung verstanden, welche nicht parallel ist.„Quer“ kann, muss jedoch nicht zwangs- läufig orthogonal sein. Vorzugsweise hat die kreisringförmige Auflagefläche rund herum einen konstanten Winkel in Bezug auf die Längsachse des Zahnimplantats. Vorzugsweise ist dieser Winkel größer als 60°, besonders bevorzugt ist dieser Winkel ein rechter Winkel (90°).

[0017] Der kreisringförmige Abschnitt der Auflagefläche dient der Aufnahme von Axialkräften parallel zur Längsachse. Hierdurch werden Zugspannungen vermieden, welche zum Bruch der Suprakonstruktion führen könnten. Des Weiteren dient der kreisringförmige Abschnitt der Auflagefläche als Grenz- bzw. Dichtfläche, um entlang des Umfangs Zwi- schenräume zwischen der Suprakonstruktion und dem Zahnimplantat zu vermeiden, durch die Verunreinigungen eintreten könnten. Der kreisringförmige Abschnitt der Aufla- gefläche bildet daher vorzugsweise den radial äußersten Bereich der Schnittstelle, welcher alle übrigen Bereiche der Schnittstelle inklusive der Wölbung umgibt. [0018] Eine Tangente an dem in Bezug auf die Radialrichtung äußeren Rand der konvexen

Wölbung ist entweder parallel oder in einem Winkel größer 60° zu dem kreisringförmigen Abschnitt ausgerichtet. Da der kreisringförmige Abschnitt vorzugsweise orthogonal zu der Längsachse ausgerichtet ist, ergibt sich umgekehrt in diesem Spezialfall, dass die Tan- gente orthogonal oder in einem Winkel kleiner 30° zu der Längsachse des Zahnimplantats ausgerichtet ist.

[0019] Die o.g. Art der Ausgestaltung der Schnittstelle ermöglicht, wie bereits erwähnt, eine

eindeutige Positionierung der Suprakonstruktion gegenüber dem Zahnimplantat. Ferner ermöglicht sie eine stabile und dichte direkte Verbindung zwischen der Suprakonstruktion und dem Zahnimplantat. Darüber hinaus ist die Schnittstelle sehr einfach und kostengüns- tig herstellbar, da sie sich auf einer Fräsmaschine ohne größere Probleme automatisiert hersteilen lässt. Die beschriebene Form der Schnittstelle genügt allen mechanischen Anforderungen an eine unmittelbare Verbindung von Titan (typischer Werkstoff, aus dem das Zahnimplantat hergestellt ist) und Keramik (typischer Werkstoff, aus dem die Supra- konstruktion hergestellt ist). Die beschriebene Form der Schnittstelle genügt auch den Anforderungen an eine unmittelbare Verbindung von Titan mit Titan, für einen Fall, in dem sowohl die Suprakonstruktion als auch das Zahnimplantat aus Titan hergestellt sind. Zudem eignet sich die Schnittstelle für den eingangs genannten Herstellungsprozess, bei dem die Suprakonstruktion anhand eines CAD-Modells automatisiert gefertigt wird (beispielsweise durch spanabhebende oder additive Fertigungsverfahren).

[0020] Mit dem erfindungsgemäßen Zahnimplantat ist somit eine völlig neuartige direkte Verbin- dung zwischen Zahnimplantat und Suprakonstruktion (ohne Abutment) möglich. Die o.g. Aufgabe ist daher vollständig gelöst.

[0021] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Zahnprothese weist folgende

Schritte auf::

Herstellen eines Zahnimplantats mit einer sich entlang einer Längsachse des Zahnimplantats erstreckenden Öffnung, einem in der Öffnung ange- ordneten Innengewinde und mit einer ersten Schnittstelle, welche an einem stirnseitigen Ende des Zahnimplantats angeordnet ist,

Herstellen einer Suprakonstruktion mit einem Durchgangsloch und einer zweiten Schnittstelle, welche an einem stirnseitigen Ende der Suprakon- struktion angeordnet ist und zu der ersten Schnittstelle passend ausgestal- tet ist;

Bereitstellen eines Befestigungsmittels mit einem zu dem Innengewinde passenden Außengewinde;

Befestigen der Suprakonstruktion an dem Zahnimplantat mit Hilfe des Be- festigungsmittels derart, dass die erste Schnittstelle die zweite Schnittstelle kontaktiert.

[0022] Die Suprakonstruktion wird an dem Zahnimplantat also ohne ein dazwischen

angeordnetes Abutment befestigt. Vorzugsweise werden die erste und die zweite Schnitt- steile anhand eines CAD-Datensatzes durch Fräsen, besonders bevorzugt mit Hilfe eines Kugelfräsers, automatisiert hergestellt. Dies vereinfacht die Herstellung der Zahnprothese ungemein und erhöht gleichzeitig die Gestaltungsfreiheit, da sich jede Zahnprothese ohne erhöhten Kostenaufwand individuell auf jeden Patienten anpassen lässt. Ein extra Abut- ment wird nicht benötigt. Dennoch ist die Verbindung zwischen der Suprakonstruktion und dem Zahnimplantat als lösbare Verbindung ausgestaltet.

[0023] Nachfolgend werden diverse optionale Ausgestaltungen erläutert, welche sich in gleicher

Weise sowohl auf das erfindungsgemäße Zahnimplantat als auch auf das erfindungsge- mäße Verfahren beziehen können.

[0024] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Schnittstelle des Zahnimplantats zur Bildung einer

Verdrehsicherung nicht drehsymmetrisch in Bezug auf die Längsachse ausgestaltet. [0025] Unter einem drehsymmetrischen Körper wird jeder Körper verstanden, der sich nach einer Drehung in einer Ebene um einen Winkel kleiner als 360° wieder deckungsgleich auf sich selbst abbildet. Ein Würfel (mit quadratischer Grundfläche) besitzt also eine 90°-Dreh- symmetrie um seine Hauptachse; ein Quader mit rechteckiger Querschnittsfläche besitzt eine 180°-Drehsymmetrie um seine Hauptachse; und ein Prisma mit einer Querschnitts- fläche in Form eines gleichseitigen Dreiecks besitzt eine 60°-Drehsymmetrie. Da eine solche Drehsymmetrie für die Schnittstelle des erfindungsgemäßen Zahnimplantats nicht vorhanden ist, bildet sich die Schnittstelle erst bei einer Drehung um 360° um die Längs- achse wieder auf sich selbst ab, jedoch nicht bei einer Drehung um die Längsachse um irgendeinen anderen Winkel < 360°.

[0026] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Schnittstelle spiegelsymmetrisch zu einer

Längsschnittebene, in der die Längsachse liegt. Besonders bevorzugt ist die Schnittstelle spiegelsymmetrisch zu einer einzigen Längsschnittebene, in der die Längsachse liegt. Gleichzeitig ist die Schnittstelle, wie bereits erwähnt, jedoch vorzugsweise nicht- drehsymmetrisch in Bezug auf die Längsachse.

[0027] Zur Herstellung der nicht-drehsymmetrischen Ausgestaltung der Schnittstelle gibt es

mehrere Möglichkeiten. Gemäß einer ersten Ausgestaltung ist die konvexe Wölbung nicht-drehsymmetrisch in Bezug auf die Längsachse ausgestaltet. Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist zwar die konvexe Wölbung drehsymmetrisch in Bezug auf die Längs- achse, jedoch ein anderer Teil der Schnittstelle nicht-drehsymmetrisch in Bezug auf die Längsachse ausgestaltet, so dass die Schnittstelle gesamthaft betrachtet wiederum nicht- drehsymmetrisch in Bezug auf die Längsachse ist. In einer weiteren Ausgestaltung sind sowohl die konvexe Wölbung als auch ein weiterer Teil der Schnittstelle nicht-dreh- symmetrisch in Bezug auf die Längsachse ausgestaltet.

[0028] In einer Ausgestaltung liegen zumindest ein Teil des radial äußeren Randes der Wölbung und zumindest ein Teil eines radial inneren Randes der Wölbung jeweils auf einer Kreisli- nie. Zumindest ein Teil des radial äußeren Randes der Wölbung liegt demnach auf einer ersten Kreislinie mit einem ersten Radius und ein Teil des radial inneren Randes der Wölbung liegt auf einer zweiten Kreislinie mit einem zweiten Radius, der kleiner als der erste Radius ist. Zumindest ein Teil der Grundfläche der Wölbung liegt also auf einer Kreisringfläche bzw. auf einem Abschnitt einer Kreisringfläche. Anders ausgedrückt, hat die konvexe Wölbung in einer Draufsicht entlang der Längsachse betrachtet die Form eines Kreisrings oder eines Teils eines Kreisrings.

[0029] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zahn- implantats ist die Wölbung in einem Längsschnitt des Zahnimplantats betrachtet ein Kreissektor. Der Querschnitt der Wölbung hat also mit anderen Worten die Form eines Kreissektors bzw. Kreisabschnittes, wobei der Querschnitt in einer Ebene liegt, welche durch die Längsachse und die orthogonal dazu verlaufende Radialrichtung des Zahnim- plantats aufgespannt wird.

[0030] Besonders bevorzugt beträgt der Mittelpunktswinkel des Kreissektors 90°. Die Wölbung hat in dem genannten Querschnitt also die Form eines Viertelkreises.

[0031] Da zur Herstellung der Wölbung vorzugsweise ein Kugelfräser verwendet wird, welcher für die Titanbearbeitung typischerweise einen Durchmesser von 1 mm hat, hat der Kreissektor, unabhängig davon, ob der Mittelpunktswinkel 90° beträgt, kleiner oder größer ist, vorzugsweise einen Radius von 0,5 mm. Ein solcher Radius von 0,5 mm ist mit den typischerweise verwendeten Kugelfräsern am einfachsten herstellbar.

[0032] In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zahnimplantats bildet die

Wölbung einen Übergang zwischen dem kreisringförmigen Abschnitt der Auflagefläche und der Öffnung, wobei die Wölbung an die Öffnung unmittelbar angrenzt. Ebenso ist es bevorzugt, dass die Wölbung an dem kreisringförmigen Abschnitt der Auflagefläche unmittelbar angrenzt.

[0033] Gemäß dieser bevorzugten Ausgestaltung grenzt der kreisringförmige Abschnitt der

Auflagefläche also unmittelbar an den radial äußeren Rand der Wölbung an und die Öffnung grenzt unmittelbar an den radial inneren Rand der Wölbung an. Unter dem "radial äußeren" Rand der Wölbung wird der Teil der Wölbung verstanden, welcher im Vergleich zu den übrigen Teilen der Wölbung den größten radialen Abstand von der Längsachse aufweist. Dementsprechend wird unter dem "radial inneren" Rand der Wölbung der Teil der Wölbung verstanden, welcher im Vergleich zu den übrigen Teilen der Wölbung den kleinsten radialen Abstand von der Längsachse aufweist.

[0034] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zahnimplantats erstreckt sich die Wölbung über einen Winkelbereich von mindestens 270° um die Längsachse herum. Dies ermöglicht die Aufnahme von Radialkräften durch die Wölbung über einen sehr großen Winkelbereich und stabilisiert somit die mechanische Verbindung zwischen Zahnimplantat und Suprakonstruktion.

[0035] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zahnimplantats steht die

Wölbung an dem stirnseitigen Ende gegenüber der Auflagefläche, vorzugsweise gegen- über dem kreisringförmigen Abschnitt der Auflagefläche, nach oben hin ab. Die Wölbung bildet also eine nach oben hin hervorstehende Struktur.

[0036] In der zuletzt genannten Ausgestaltung ist es bevorzugt, dass die Tangente an den radial äußeren Rand der Wölbung, der dem kreisringförmigen Abschnitt der Auflagefläche zugewandt ist, in einem Winkel größer 60° zu dem kreisringförmigen Abschnitt der Auflagefläche ausgerichtet ist. Besonders bevorzugt ist die Tangente dabei orthogonal zu dem kreisringförmigen Abschnitt der Auflagefläche ausgerichtet.

[0037] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zahnimplantats weist die

Wölbung als Verdrehsicherung an einem Segment einen Einschnitt auf. Dieser Einschnitt kann auch als Aussparung bezeichnet werden. Der Einschnitt bzw. die Aussparung tragen zu der nicht-drehsymmetrischen Ausgestaltung der Schnittstelle bei, wobei in diesem Fall die Wölbung selbst nicht-drehsymmetrisch ausgestaltet ist und damit die Verdrehsiche- rung bildet.

[0038] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zahnimplantats ist

zumindest ein Teil der konvexen Wölbung innerhalb der zentralen Öffnung angeordnet. In dieser Ausgestaltung ist es bevorzugt, dass die konvexe Wölbung sogar vollständig innerhalb der zentralen Öffnung angeordnet ist. [0039] Weiterhin ist es in der zuletzt genannten Ausgestaltung bevorzugt, dass die Tangente an dem radial äußeren Rand der Wölbung, der dem kreisringförmigen Abschnitt der Auflage- fläche zugewandt ist, parallel zu dem kreisringförmigen Abschnitt der Auflagefläche ausgerichtet ist. Besonders bevorzugt handelt es sich dabei nicht nur um eine parallele, sondern um eine fluchtende Ausrichtung. Demnach geht die Wölbung in dieser Ausgestal- tung vorzugsweise tangential in den kreisringförmigen Abschnitt der Auflagefläche über.

[0040] Bei der Ausgestaltung, bei der die Wölbung innerhalb der Öffnung angeordnet ist, ist es bevorzugt, dass sich die Wölbung über einen Winkelbereich von 360° um die Längsachse herum erstreckt. Die Wölbung ist in dieser Ausgestaltung also vorzugsweise drehsymmet- risch ausgestaltet.

[0041] Zur Bildung der geforderten Verdrehsicherung kann die Schnittstelle einen Verdreh- sicherungsabschnitt aufweisen, der in Bezug auf die Längsachse nicht-drehsymmetrisch ist und innerhalb der Öffnung zwischen dem Gewinde und der Wölbung angeordnet ist. Vorzugsweise weist dieser Verdrehsicherungsabschnitt zwei Flächen auf, die zueinander entlang der Längsachse versetzt angeordnet sind. Diese beiden Flächen sind vorzugs- weise orthogonal zu der Längsachse ausgerichtet. In einer beispielhaften Ausgestaltung sind die beiden Flächen jeweils teilkreisringförmig.

[0042] Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren eine Suprakonstruktion, mit einem sich entlang einer Längsachse der Suprakonstruktion erstreckenden Durchgangsloch und einer an einem stirnseitigen Ende der Suprakonstruktion angeordneten Schnittstelle zur Befestigung der Suprakonstruktion an einem Zahnimplantat, wobei die Schnittstelle eine sich über einen Winkelbereich von mindestens 90° um die Längsachse herum erstre- ckende konkave Vertiefung oder konkave Wölbung und eine im Vergleich zu der konka- ven Vertiefung oder Wölbung radial weiter außen angeordnete Auflagefläche aufweist, wobei die Auflagefläche zumindest einen kreisringförmigen Abschnitt hat, der quer zu der Längsachse ausgerichtet ist, und wobei eine Tangente an einen radial äußeren Rand der konkaven Vertiefung oder Wölbung, welcher dem kreisringförmigen Abschnitt der Auflage- fläche zugewandt ist, parallel oder in einem Winkel größer 60° zu dem kreisringförmigen Abschnitt der Auflagefläche ausgerichtet ist. [0043] Da die Suprakonstruktion das Gegenstück zu dem Zahnimplantat bildet, ist deren

Schnittstelle (zweite Schnittstelle) als entsprechendes Gegenstück zu der Schnittstelle (erste Schnittstelle) des Zahnimplantats geformt. Entsprechend gelten die in den abhän- gigen Ansprüchen 2-20 beschriebenen Merkmale in entsprechender Weise auch für die Schnittstelle der Suprakonstruktion.

[0044] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu

erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

[0045] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungs- gemäßen Zahnimplantats;

Fig. 2 eine Draufsicht von oben auf das in Fig. 1 gezeigte erste Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Zahnimplantats;

Fig. 3 eine Längsschnittansicht des in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Zahnimplantats;

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfin- dungsgemäßen Zahnimplantats;

Fig. 5 eine Draufsicht von oben auf das in Fig. 4 gezeigte zweite Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Zahnimplantats;

Fig. 6 eine Längsschnittansicht des in Fig. 4 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Zahnimplantats; Fig. 7 eine perspektivische Detailansicht einer Unterseite einer zu dem in Fig. 1-3 gezeigten Zahnimplantat passenden Suprakonstruktion;

Fig. 8 eine perspektivische Detailansicht einer Unterseite einer zu dem in Fig. 4-6 gezeigten Zahnimplantat passenden Suprakonstruktion; und

Fig. 9 eine Schnittansicht einer Zahnprothese, welche das erfindungsgemäße Zahn- implantat aufweist.

[0046] Fig. 1-3 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Zahnimplantats in verschiedenen Ansichten. Das Zahnimplantat ist darin in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.

[0047] Das Zahnimplantat 10 ist typischerweise aus Titan oder Zirkonoxid gefertigt. Es weist auf seiner Außenseite ein Außengewinde 12 auf, mithilfe dessen das Zahnimplantat 10 in einen Kieferknochen eines Patienten eingeschraubt werden kann. Das Zahnimplantat 10 erstreckt sich im Wesentlichen entlang einer Längsachse 14, welche auch als Mittelachse bezeichnet werden kann. In seinem Inneren weist das Zahnimplantat 10 eine Öffnung 16 auf, welche sich entlang der Längsachse 14 erstreckt. Vorzugsweise ist zumindest ein Teil dieser Öffnung 16 als Bohrung, besonders bevorzugt als Sacklochbohrung ausgestal- tet. In der Öffnung 16 ist ein Innengewinde 18 angeordnet. Dieses Innengewinde dient der Befestigung einer Suprakonstruktion 20 (künstliche Zahnkrone) an dem Zahnimplantat 10. Zur Befestigung der Suprakonstruktion an dem Zahnimplantat 10 wird vorzugsweise eine Schraube 22 verwendet, welche in das Innengewinde 18 eingreift (s. Fig. 9).

[0048] An dem stirnseitigen oberen Ende weist das Zahnimplantat 10 eine Schnittstelle 24 (erste

Schnittstelle 24) auf, welche in Fig. 2 in einer Draufsicht von oben vergrößert dargestellt ist. Diese Schnittstelle 24 dient der Befestigung der Suprakonstruktion 20 an dem Zahn- implantat 10. Die Schnittstelle 24 bildet sozusagen die Kontaktfläche, mit der das Zahn- implantat 10 die Suprakonstruktion 20 in montiertem Zustand kontaktiert. [0049] Die Besonderheit der Schnittstelle 24 ist darin zu sehen, dass diese aufgrund ihrer Form und Konstruktion eine direkte Anbringung der Suprakonstruktion 20 an dem Zahnimplan- tat 10 ermöglicht (ohne die Verwendung eines dazwischen angeordneten Abutments). In dem in Fig. 1-3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Schnittstelle 24 zur Bildung einer Verdrehsicherung nicht-drehsymmetrisch in Bezug auf die Längsachse 14 des Zahnim- plantats 10 ausgestaltet. Sie ist dagegen spielsymmetrisch in Bezug auf eine Längs- schnittebene, welche in Fig. 2 mit einer gestrichelten Linie 26 angedeutet ist. Diese Längsschnittebene 26 wird durch die Längsachse 14 und die dazu orthogonal verlaufende Radialrichtung 28 aufgespannt. Sie teilt das Zahnimplantat 10 in zwei gleichgroße Hälften.

[0050] Die Schnittstelle 24 weist eine Wölbung 30 sowie eine die Wölbung 30 umgebende

Auflagefläche 32 auf. Die Wölbung 30 dient im Wesentlichen der Aufnahme von Kräften in Radialrichtung 28. Die Auflagefläche 32 dient dagegen als axiale Auflage, welche im Wesentlichen Kräfte in Längsrichtung, also entlang der Längsachse 14, aufnimmt. Die Suprakonstruktion 20 stützt sich in montiertem Zustand sowohl an der Wölbung 30 als auch an der Auflagefläche 32 ab.

[0051] Die Wölbung 30 ist konvex, also nach außen gewölbt, ausgestaltet. Die Wölbung 30 ist abgerundet, also nicht eckig. Die Wölbung 30 erstreckt sich über einen Winkelbereich von mindestens 90° um die Längsachse 14 herum. In den in Fig. 1-3 gezeigten Ausführungs- beispiel ist dieser Winkelbereich sogar größer als 200°.

[0052] In diesem Ausführungsbeispiel ist die Wölbung 30 nicht-drehsymmetrisch ausgestaltet. Im

Querschnitt betrachtet (s. Fig. 3) ist die Wölbung 30 vorzugsweise als Kreissektor mit einem Mittelpunktswinkel a von 90° ausgestaltet. Es versteht sich jedoch, dass auch andere Mittelpunktswinkel a möglich sind. Ebenso muss die Wölbung 30 im Querschnitt nicht zwangsläufig kreisrund sein. Sie kann auch elliptisch geformt oder als Freiformfläche ausgestaltet sein.

[0053] Der äußere Rand 34 und der innere Rand 36 der Wölbung 30 liegen vorzugsweise auf einer Kreislinie. In der in Fig. 2 gezeigten Draufsicht ist die Wölbung 30 somit zumindest abschnittsweise kreisringförmig. Die Wölbung 30 bildet demnach einen Teil der Oberflä- che eines Torus.

[0054] Vorzugsweise grenzt die Wölbung 30 unmittelbar an die Öffnung 16 an. In dem in Fig. 1-3 gezeigten Ausführungsbeispiel bildet der innere Rand 36 der Wölbung 30 den oberen Rand der Öffnung 16. Der äußere Rand 34 der Wölbung 30 grenzt vorzugsweise unmit- telbar an einen kreisringförmigen Abschnitt 38 der Auflagefläche 32 an. Dieser kreisring- förmige Abschnitt 38 verläuft quer, vorzugsweise unter einem Winkel größer 60°, beson- ders bevorzugt orthogonal zu der Längsachse 14 des Zahnimplantats 10. Die Wölbung 30 steht gegenüber diesem kreisringförmigen Abschnitt 38 nach oben hin ab.

[0055] Wie ferner aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, weist die Wölbung 30 an einem Teil ihres

Umfangs einen Einschnitt 40 auf. An diesem Einschnitt 40 ist die Wölbung 30 unterbro- chen. Der Einschnitt 40 dient als Verdrehsicherung zum Schutz einer Verdrehung der Suprakonstruktion 20 relativ zu dem Zahnimplantat 10.

[0056] Fig. 7 zeigt die als Gegenstück an der Unterseite der Suprakonstruktion 20 geformte

Schnittstelle 42, welche vorliegend als zweite Schnittstelle bezeichnet wird. Die Schnitt- steile 42 weist ebenfalls eine Auflagefläche 44 mit zumindest einem kreisringförmigen Abschnitt auf. Als Gegenstück zu der konvexen Wölbung 30 weist die Schnittstelle 42 eine konkave Vertiefung 46 auf. Da diese konkave Vertiefung 46 durch einen Steg 48 unterbrochen ist, lassen sich Zahnimplantat 10 und Suprakonstruktion 20 nur in einer einzigen definierten Position relativ zueinander anordnen. Die Auflageflächen 32, 44 liegen dabei plan aneinander an und die konvexe Wölbung 30 greift in die konkave Vertiefung 46 ein.

[0057] Zur Bildung einer möglichst stabilen Verbindung zwischen dem Zahnimplantat 10 und der

Suprakonstruktion 20 ist eine an den äußeren Rand 34 der Wölbung anliegende Tangente 50 vorzugsweise orthogonal zu der Auflagefläche 32 bzw. dem kreisringförmigen Ab- schnitt 38 ausgerichtet. Der Winkel dieser Tangente 50 zu dem kreisringförmigen Ab- schnitt 38 der Auflagefläche 32 beträgt in diesem Ausführungsbeispiel des Zahnimplan- tats 10 vorzugsweise mindestens 60°. Dies ist nicht nur aufgrund der Stabilität, sondern auch aus Gründen der einfacheren Herstellbarkeit von Vorteil.

[0058] Bei Vergleich der Fig. 2 und 7 sei noch auf einen weiteren Vorteil der Schnittstellen 24, 42 hingewiesen. Durch einfache Modifikation der Schnittstelle 44 ist es möglich, die Verdreh- sicherung aufzuheben. Indem beispielsweise der Steg 48 weggelassen wird und die konkave Vertiefung 46 ringsherum ausgeführt ist, ist die zur eindeutigen Positionierung zwischen Suprakonstruktion 20 und Zahnimplantat 10 notwendige Verdrehsicherung aufgehoben. Dies kann beispielsweise dann von Vorteil sein, wenn eine solche eindeutige Positionierung nicht gefordert ist. Dies ist beispielsweise im Fall einer Montage einer Brücke als Suprakonstruktion 20 auf dem Zahnimplantat 10 von Vorteil.

[0059] Fig. 4-6 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Zahnimplantats

10. Der Einfachheit halber wird nachfolgend lediglich auf die Unterschiede zu dem in Fig. 1-3 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel eingegangen.

[0060] Die Auflagefläche 32 ist in dem in Fig. 4-6 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel

durchgehend kreisringförmig ausgestaltet. Der kreisringförmige Abschnitt 38 bildet somit die gesamte Auflagefläche 32. Die konvexe Wölbung 30 ist zumindest teilweise innerhalb der Öffnung 16 angeordnet. Sie bildet das obere Ende der Öffnung 16.

[0061] Ein weiterer wesentlicher Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel besteht darin, dass die Tangente 50 parallel zu dem kreisringförmigen Abschnitt 38 der Auflagefläche 32 verläuft. Genauer gesagt, geht der kreisringförmige Abschnitt 38 der Auflagefläche 32 tangential in die konvexe Wölbung 30 über (s. Fig. 6). Die konvexe Wölbung 30 umgibt die Längsachse 14 in diesem Ausführungsbeispiel vollständig. Sie erstreckt sich also über einen Winkelbereich von 360° um die Längsachse 14. Demnach ist die konvexe Wölbung 30 gemäß diesem Ausführungsbeispiel drehsymmetrisch. Die Schnittstelle 24 ist in ihrer Gesamtheit nichtsdestotrotz nicht-drehsymmetrisch ausgestaltet. Sie weist neben der Auflagefläche 32 und der Wölbung 30 einen Verdrehsicherungsabschnitt 52 auf. Dieser Verdrehsicherungsabschnitt 52 ist in der Öffnung 16 räumlich betrachtet zwischen der konvexen Wölbung 30 und dem Innengewinde 18 angeordnet. [0062] Der Verdrehsicherungsabschnitt 52 weist in dem in Fig. 4-6 gezeigten Ausführungsbei- spiel zwei teilkreisringförmige Flächen 54, 56 auf, die zueinander entlang der Längsachse 14 versetzt angeordnet sind. Es versteht sich jedoch, dass diese beiden Flächen 54, 56 nicht zwangsläufig teilkreisringförmig sein müssen. Vorzugsweise sind die beiden Flächen 54, 56 orthogonal zu der Längsachse ausgerichtet.

[0063] Fig. 8 zeigt die gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel als Gegenstück zu der Schnitt- steile 24 dienende Schnittstelle 42, welche an der Unterseite der Suprakonstruktion 20 angeordnet ist. Die Auflagefläche 44 ist wiederum kreisringförmig ausgestaltet. Der konvexen Wölbung 30 entsprechend ist an der Unterseite der Suprakonstruktion 20 eine konkave Wölbung 46 vorgesehen, welche in diesem Fall gegenüber der Auflagefläche 44 nach unten hin absteht. Als Gegenstücke zu den Flächen 54, 56 sind im Anschluss an die konkave Wölbung 46 stirnseitig angeordnete Planflächen 58, 60 vorgesehen. Diese Planflächen 58, 60 sind hier ebenfalls als teilkreisförmige Flächen ausgestaltet sind und in Bezug auf die Längsachse 14 zueinander versetzt angeordnet sind.

[0064] In montiertem Zustand liegt die Auflagefläche 32 des ZahnimplantatslO an der

Auflagefläche 44 der Suprakonstruktion 20 an, die konvexe Wölbung 30 an der konkaven Wölbung 46 an und die Flächen 54, 56 an den Flächen 58, 60 an. Auch hier ermöglichen die Schnittstellen 24, 42 wiederum nur eine einzige definierte Ausrichtung des Zahnim- plantats 10 und der Suprakonstruktion 20 relativ zueinander.

[0065] Fig. 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Zahnprothese 100, in der das

erfindungsgemäße Zahnimplantat 10 zum Einsatz kommt. Die erste Schnittstelle 24 des Zahnimplantats 10 und die zweite Schnittstelle 42 der Suprakonstruktion 20 werden vorzugsweise anhand eines CAD-Datensatzes durch Fräsen, besonders bevorzugt mit Hilfe eines Kugelfräsers, automatisiert hergestellt. Ein extra Abutment wird nicht benötigt. Dennoch ist die Verbindung zwischen der Suprakonstruktion 20 und dem Zahnimplantat 10 als lösbare Verbindung ausgestaltet. Die Suprakonstruktion 20 ist mithilfe einer Befes- tigungsschraube 62 an dem Zahnimplantat 10 befestigt. Die Befestigungsschraube 62 wird durch ein in der Suprakonstruktion 20 befindliches Durchgangsloch 68 hindurch in das Zahnimplantat 10 eingesetzt. Dieses Durchgangsloch 68 wird nach dem Verbinden der Suprakonstruktion 20 mit dem Zahnimplantat 10 wieder geschlossen. Die Befesti- gungsschraube 62 weist an ihrem unteren Rand ein Außengewinde 64 auf, welches in das im Zahnimplantat 10 angeordnete Innengewinde 18 eingreift.

[0066] Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die beiden vorliegend gezeigten

Ausführungsbeispiele des Zahnimplantats 10 lediglich zwei von vielen möglichen Ausfüh- rungsbeispielen darstellen. Es versteht sich, dass diverse Merkmale dieser beiden Ausführungsbeispiele ohne Weiteres abwandelbar sind, ohne den Rahmen der vorliegen- den Erfindung, wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert ist, zu verlassen. Ebenso versteht es sich, dass diverse Merkmale dieser beiden Ausführungsbeispiele miteinander kombinierbar und/oder untereinander austauschbar sind, ohne den Rahmen der vorlie- genden Erfindung, wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert ist, zu verlassen.