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Title:
DENTAL IMPLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/126447
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a dental implant (1) which is made of a ceramic material, in particular zirconium dioxide, the outer surface thereof being designed to anchor into the jaw bone, and at least the sub-areas of the outer surface (4) of the implant being covered with a glass matrix and structured and functionalised by means of an abrasive and/or subtractive method. According to the conditioning method, a thin layer of a silicate glass is applied to the sub-area of the surface of the implant which is to be conditioned and is fixed by ceramic firing, and the thus produced layer is subsequently abrasively and/or subtractively treated. In order to carry out said method, a silicate glass ceramic solder which can also contain finely dispersed ceramic particles is used. The subsequent treatment takes place by sandblasting, acid etching etc or by a combination thereof. The thus produced layer (6) can then be functionalised for example, by means of a plasma spray method, using a thin titanium layer (7) which can also be subsequently provided with a calcium phosphate phase.

Inventors:
MITROVIC MILIJA (DE)
ZOTHNER AURICA (DE)
Application Number:
PCT/DE2012/000107
Publication Date:
September 27, 2012
Filing Date:
February 02, 2012
Export Citation:
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Assignee:
ZM PRAEZ SDENTALTECHNIK GMBH (DE)
MITROVIC MILIJA (DE)
ZOTHNER AURICA (DE)
International Classes:
A61C8/00
Domestic Patent References:
WO1996021628A11996-07-18
WO2009063259A22009-05-22
Foreign References:
EP1777206A12007-04-25
DE19816865A11999-10-21
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
HANSMANN, Dierk et al. (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zur Konditionierung zumindest eines Teilbereiches der Oberfläche eines Dentalitnplantats aus einem keramischen Material, insbesondere aus Zirkoniumdioxid oder einer seiner Varianten, dessen Außenfläche zur Verankerung im Kieferknochen ausgebildet ist, unter Verwendung einer abrasiven und/oder subtraktiven Bearbeitung, dadurch gekennzeichnet, dass auf den zu konditionierenden Teilbereich der Oberfläche (4) des Implantates (1) eine dünne Schicht (5) einer silikatischen Glaskeramik aufgetragen wird, die in einem keramischen Brand verfestigt wird, und dass die so erzeugte Schicht (6) abschließend abrasiv und/oder subtraktiv bearbeitet und funktionalisiert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Oberfläche (6) der Schicht {5) eine Schicht (7) aus Titan aufgetragen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (7) mittels einer Plasma- Spraytechnik aufgetragen wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (7) mittels einer chemischen Gasphasenabscheidung (CVD) aufgetragen wird.

B.Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Schicht (7) eine Calciumphosphatschicht aufgetragen wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 , dadurch gekennzeichnet, dass ein silikatisches Glaskeramiklot verwendet wird.

7. erfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Lot feindisperse Keramikpartikel, wie Apatit, Leuzit { [AlSi206]) oder ähnliche enthält.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die abrasive Bearbeitung mittels Sandstrahlen, Säureätzen oder durch eine Kombination von beiden erfolgt.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 , dadurch gekennzeichnet, dass die strukturierte Oberfläche eine Rauheit von Rz . 20 μττ> aufweist und die Beschichtung fest mit dem Grundmaterial verbunden ist

Description:
Dentalimplantat

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Konditionierung zumindest eines Teilbereiches der Oberfläche eines Dentalimplantats aus einem keramischen Material, insbesondere aus Zirkoniumdioxid oder einer seiner Varianten, dessen Außenfläche zur Verankerung im Kieferknochen ausgebildet ist, unter Verwendung einer abrasiven und/oder subtraktiven Bearbeitung.

DentalImplantate finden in der zahnärztlichen Therapie Verwendung, um erkrankte oder fehlende Zähne vollständig zu ersetzen. Sie können sowohl im kosmetisch relevanten sichtbaren Vorder- und Seitenzahnbereich eingesetzt werden, zudem können sie als Halteapparat für herausnehmbaren Zahnersatz oder Spezialaufgaben in der Kieferorthopädie usw. dienen. Zur Einpflanzung solcher Dentalimplantate stellt es eine bereits bekannte Maßnahme dar, dessen äußere Oberfläche mit einem Außengewinde zu versehen, das in den Kieferknochen eingeschraubt wird. Da die Implantatverankerung und die Implantatverträglichkeit an der Grenzfläche zwischen dem Implantat und dem angrenzenden Gewebe die Implantatoberfläche eine große Bedeutung hat, hat es sich zudem als vorteilhaft erwiesen, zumindest Teilbereiche der Außenfläche des Implantats derart zu konditionieren, dass das Einwachsen in den Kieferknochen, d. h. die Osseointegration, nachhaltig gefördert wird.

Da der Erfolg und die Geschwindigkeit der Osseointegration maßgeblich von der Oberfläche des Implantats beeinflußt werden, ist es bereits bekannt, die Außenfläche von Dentalimplantaten zu strukturieren. In diesem Zusammenhang hat sich gezeigt, dass Implantate mit glatten oder leicht rauhen Oberflächen eine schlechtere Osseointegration aufweisen als solche mit spezifisch aufgerauhten Oberflächen, in deren Lakunen sich die Osteozyten einlagern können. Andererseits bewirken moderat rauhe Oberflächen im Vergleich zu Implantaten mit sehr rauhen Oberflächen eine bessere Knochenanlagerung. Insgesamt haben Implantate mit solchermaßen strukturierten bzw. konditionierten Oberflächen die Implantate mit glatten, maschinierten Oberflächen weitgehend ersetzt . Zudem können durch eine ideale Implantatoberfläche die biologischen Reaktionen zwischen dem Implantat und dem Knochen optimiert werden und es kann auf diese Weise eine frühzeitigere funktionelle Belastbarkeit des Implantats erreicht werden. Daher kann neben der Oberflächentopografie die Osseointegration des Implantates auch durch chemische Modifizierungen oder funktionalisierende

Beschichtungen der Oberfläche positiv beeinflußt werden. Zur Modifikation der Oberflächentopografie werden subtraktive Verfahren, wie Sandstrahlen, Säureätzen oder eine Kombination von beiden ebenso verwendet wie additive Verfahren, insbesondere Titan- , Plasma- oder Hydroxylapati - Beschichtungen. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art so auszubilden, dass es eine optimale und möglichst frühzeitige und zuverlässige Integration von mit diesem Verfahren konditionierten Dentalimplantaten in das umgebende Gewebe gewährleistet, verbunden mit der Möglichkeit einer möglichst frühen Belastung.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Verfahren, bei dem auf den zu konditionierenden Teilbereich der Oberfläche des Implantates eine dünne Schicht einer silikatischen Glaskeramik aufgetragen wird, die in einem keramischen Brand verfestigt wird, und dass die so erzeugte Schicht abschließend abrasiv und/oder subtraktiv bearbeitet wird.

Auf diese Weise wird nicht nur eine optimale Funktionalisierung der Implantatoberfläche erreicht, sondern es wird durch die Beschichtung mit einer Glasmatrix zugleich die Strukturgebung der Oberfläche im Vergleich zu einer Oberfläche aus Zirkoniumdioxid wesentlich erleichtert. Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird auf die Außenfläche des Implantats oder zumindest auf Teilbereiche desselben eine dünne Schicht eines Keramiklotes aufgetragen und das Implantat wird anschließend einem keramischen Brand unterzogen, wodurch auf der Oberfläche eine glaskeramische Schicht erzeugt wird. Diese durch den keramischen Brand erzeugte glaskeramische Schicht ist durch eine Reaktionsschicht mit dem Substrat stoffschlüssig verbunden und wird anschließend entweder durch Sandstrahlen, Säureätzen usw. oder durch Kombinationen abrasiv und subtraktiv bearbeitet . Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Keramiklot aus einem auf Siliziumdioxid, Si0 2 , basierenden Glassystem verwendet. Modifizierungen des aufzubringenden Glases durch Phosphate und Kalzium wirken sich dabei sowohl positiv auf die Verbindung zum Zirkoniumdioxidgrundkörper des Implantats als auch zu den Knochen aus. Keramische Bestandteile, wie z.B. Apatite, können in der Glasmatrix integriert sein. Da sich keramische Implantate aus Zirkoniumdioxid-Werkstoffen, d.h. aus Werkstoffen, die in der Regel zu etwa 95 Gewichtsprozent oder mehr aus Zirkoniumdioxid bestehen, mit glasigen Linern oder Bondern beschichten lassen und diese hochgradig benetzend sind, kann auf diese Weise eine dünne glasige Schicht aus einem Keramiklot erzeugt werden, die nach dem Keramikbrand zu einer dif sionsverankerten glaskeramischen Schicht auf der Außenfläche des Implantates führt und die anschließend beispielsweise mit speziellen Säurepräparaten strukturgeätzt werden kann.

Nachfolgend soll die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigen;

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines

Dentalimplantats ,

Figuren 2 bis 6 schematische Darstellungen eines vertikalen Schnitts durch die Oberfläche eines Implantats gemäß Fig. 1 in verschiedenen Phasen der Oberflächenkonditionierung. Die Darstellung gemäß Fig. 1 zeigt ein Verankerungselement 1 eines Dentalimplantats in perspektivischer Darstellung mit einer Oberfläche 2 und einer zur Mundhöhle gelegenen Öffnung 3. Letztere dient der Aufnahme eines hier nicht dargestellten Abutments. Das Implantat 1 besteht im Fall des hier dargestellten Ausführungsbeispiels aus einer Keramik auf Zirkonoxidbasis . Zur besseren Integration in den und zur Verankerung im Kieferknochen wird ein Verfahren angewendet, das anhand der in den Figuren 2 bis 6 gezeigten vertikalen Schnitte durch die Oberfläche des Dentalimplantates 1 verschiedenen Phasen der Oberflächenkonditionierung illustriert ist. wird gemäß dem in den Figuren 2 bis 6 gezeigten Verfahren die knochenseitige Oberfläche 2 des Dentalimplantates zunächst durch Sandstahlen leicht aufgerauht, so dass die in Fig. 3 dargestellte Struktur mit einer Oberfläche 4 entsteht.

Dabei wird auf die in Fig. 2 dargestellte knochensei ige Oberfläche 2 des Dentalimplantates zunächst durch Sandstahlen leicht aufgerauht, so dass die in Fig. 3 dargestellte Struktur mit einer Oberfläche 4 entsteht. Auf diese Oberfläche 4 des Itnplantates wird 1 eine sehr dünne Schicht 5 eines speziellen silikatischen Glases aufgetragen, im Fall des hier beschriebenen Ausführungsbeispiels geschieht dies durch Sprühen. Diese Schicht 5 wird durch einen keramischen Brand zu einer Diffusionsschicht umgewandelt, die in das Implantat 1 hinein diffundiert, wie dies durch die gepunktet dargestellte Linie 4' in Fig. 4 angedeutet ist. Abschließend erhält die Schicht 5 durch ein abtragendes Verfahren, im Fall des hier beschriebenen AusführungsbeiSpiels einer

Kombination aus Sandstrahlen und Säureätzen, eine Struktur 6, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist. Dadurch, dass bei diesem Verfahren die Dicke der Schicht der solchermaßen strukturierten Oberfläche 4 auf unter 50 μιη begrenzt wird, werden die Passeigenschaften in der Knochenkavität nicht behindert .

Da die Beschichtung der Implantatoberfläche mit der Glasmatrix bei einer höheren Temperatur erfolgt als ein etwaiges Verlöten einzelner Komponenten des Implantates miteinander, wird diese Beschichtung in einem ersten Schritt durchgeführt, gefolgt gegebenenfalls vom Zusammenbau und dem Verlöten der einzelnen Komponenten des Implantates . Das Implantat 1 kann anschließend mit einem geeigneten Verfahren in den Kieferknochen eingesetzt werden, wobei die strukturierte Schicht 6 das Besiedeln mit Knochenzellen und in der Folge das Einwachsen des Implantates 1 in das umgebende Gewebe fördert . Durch eine Konditionierung der Implantatoberfläche mit der Schicht auf der Basis eines silikatischen Glases wird zudem körpereigenes Hydroxylapatit (Ca5 (OH) (P04) 3) freigesetzt, das diesen Prozess zusätzlich begünstigt.

Um die Rauheit der Oberfläche 6 der Schicht 5 noch zu erhöhen und damit die Festigkeit der Verbindung von Implantat und Kieferknochen weiter zu steigern, kann in das Lot zusätzlich feindispers verteiltes Leuzit (K[AlSi206]) mit eingebracht werden. In einem weiteren, in Fig. 6 dargestellten Schritt, kann ferner die erzeugte Ober lächenstruktur 6 beispielsweise mittels einer Plasma-Spraytechnik mit einer dünnen Schicht 7 aus Titan versehen werden. Auf diese Schicht 7 kann abschließend noch eine Calciumphosphat -Phase aufgebracht werden. Die strukturierte Schicht 7 fördert die Besiedelung mit Knochenzellen und in der Folge das Einwachsen des Implantates 1 in das umgebende Gewebe, des Kieferknochens, wobei die aufgebrachte

Calciumphosphat-Phase innerhalb kurzer Zeit durch sich neu bildendes knocheneigenes Gewebe ersetzt wird.