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Patent Searching and Data


Title:
DEODORIZING PREPARATIONS CONTAINING CATIONIC BIOPOLYMERS, ALUMINIUM HYDROCHLORATE AND ESTERASE INHIBITORS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/016164
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns novel deodorizing preparations with an increased synergistic effect and containing (a) cationic biopolymers, (b) aluminium hydrochlorate and/or (c) esterase inhibitors.

Inventors:
WACHTER ROLF (DE)
LEHMANN RUDOLF (DE)
PANZER CLAUDIA (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/004563
Publication Date:
May 09, 1997
Filing Date:
October 21, 1996
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
WACHTER ROLF (DE)
LEHMANN RUDOLF (DE)
PANZER CLAUDIA (DE)
International Classes:
A61K8/20; A61K8/26; A61K8/34; A61K8/362; A61K8/365; A61K8/37; A61K8/73; A61Q15/00; (IPC1-7): A61K7/38; A61K7/32
Domestic Patent References:
WO1991007165A11991-05-30
WO1987006827A11987-11-19
Foreign References:
LU71635A11976-11-11
US5411731A1995-05-02
Other References:
DATABASE WPI Week 8902, Derwent World Patents Index; AN 89-013338, XP002024547, "Cosmetic with deodorising and antibacterial effect - contains chitosan in the form of its water-soluble acid salt"
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Claims:
Patentansprüche
1. Desodorierende Zubereitungen, enthaltend (a) kationische Biopolymere, (b) Aluminiumchlorhydrat und/oder (c) Esteraseinhibitoren.
2. Zubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als kationische Bio¬ polymere Chitosan enthalten.
3. Zubereitungen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Esteraseinhibitoren Trialkylcitrate enthalten.
4. Zubereitungen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie bezogen auf den Feststoffgehalt (a) 0,01 bis 5 Gew. % kationische Biopolymere, (b) 1 bis 50 Gew.% Aluminiumchlorhydrat und (c) 0,01 bis 20 Gew.% Esteraseinhibitoren enthalten, mit der Maßgabe, daß sich die Mengenangaben zu 100 Gew.% ergänzen.
5. Verwendung von kationischen Biopolymeren zur Herstellung von desodorierenden Zube¬ reitungen.
Description:
DESODORIERENDE ZUBEREITUNGEN MIT EINEM GEHALT AN KATIONISCHEN BIOPOLYMEREN , ALUMINIUMCHLORHYDRAT UND ESTERASEINHIBITOREN

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft desodorierende Zubereitungen mit einem Gehalt an kationischen Bio¬ polymeren, Aluminiumchlorhydrat und Esteraseinhibitoren.

Stand der Technik

Im Bereich der Körperpflege werden Desodorantien zur Beseitigung störender Köφergerüche eingesetzt. Diese entstehen bei der bakteriellen Zersetzung des an sich geruchlosen Schweißes, insbesondere in den feuchtwarmen Achselhöhlen oder unter ähnlichen, den Mikroorganismen gute Lebensbedingungen bietenden Bedingungen. Körpergerüche können durch geeignete Riechstoffe überdeckt werden. Man kann sie auch bekämpfen, indem man Präparate einsetzt, die die Schweißabsonderung selbst hemmen oder die Zersetzung des Schweißes inhibieren (sogenannte Antihidrotika, Antiperspirantien oder Antitranspirantien). Typische Beispiele für derartige Substanzen sind Aluminiumverbindungen wie Aluminiumsulfat oder Aluminiumchlorhydrat, Zinksalze und Citronensäureverbindungen. Eine Übersicht hierzu findet sich beispielsweise in Umbach (Hrsg.), „Kosmetik", S.141f„, Thieme Verlag, Stuttgart, 1988.

Aus der täglichen Lebenserfahrung ist jedoch klar, daß das Problem der Geruchsinhibierung, insbesondere bei Hitze oder köφerlicher Betätigung keineswegs vollständig gelöst ist. Die Produkte des Marktes vermögen weder die Absonderung von Schweiß noch die Bildung von Gerüchen dauerhaft zu unterbinden. Vielmehr ist die Inhibierung zeitlich begrenzt und auch

davon abhängig, in welchem Umfang Schweiß abgesondert wird. Demzufolge besteht ein an¬ dauerndes Bedürfnis nach Produkten, die hinsichtlich der Minimierung der Schweißabson¬ derung und der Verminderung der Geruchsbildung verbessert sind und dabei gleichzeitig noch eine erhöhte hautkosmetische Verträglichkeit, d.h. ein vermindertes Irritationspotential gegen¬ über besonders empfindlicher Haut aufweisen. Die Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, derartige Produkte zur Verfugung zu stellen.

Beschreibung der Erfindung

Gegenstand der Erfindung sind desodorierende Zubereitungen, enthaltend

(a) kationische Biopolymere,

(b) Aluminiumchlorhydrat und/oder

(c) Esteraseinhibitoren.

Die Verwendung von Aluminiumchlorhydraten und Esteraseinhibitoren vom Typ des Tri- ethylcitrats zur Herstellung von desodorierenden und/oder schweißhemmenden Zusammen¬ setzungen ist aus dem Stand der Technik bekannt. Überraschenderweise wurde gefunden, daß kationische Biopolymere, vorzugsweise vom Chitosantyp, die Aktivität esteraseproduzie- render Bakterien inhibieren und zusammen mit den beiden vorgenannten Komponenten eine synergistische desodorierende Wirkung erzielt wird. Die Biopolymere wirken dabei bakterio- statisch, d.h. die Population der betroffenen Keime wird kontrolliert, jedoch nicht abgetötet, um das biologische Gleichgewicht der Hautflora nicht zu beeinträchtigen. Gleichzeitig führt der Einsatz der kationischen Biopolymere zu einer Verbesserung der hautkosmetischen Ver¬ träglichkeit der Produkte.

Kationische Biopolymere

Kationische Biopolymere, die als Komponente (a) in Frage kommen, stellen vorzugsweise partiell deacetylierte Chitine unterschiedlichen Molekulargewichtes dar, die den - idealisierten - Monomerbaustein (I) enthalten:

Im Gegensatz zu den meisten Hydrokolloiden, die im Bereich biologischer pH-Werte negativ geladen sind, stellen die bevorzugt einzusetzenden Chitosane unter diesen Bedingungen kationische Verbindungen dar. Die positiv geladenen Chitosane können mit entgegengesetzt geladenen Oberflächen in Wechselwirkung treten und werden daher üblicherweise in kosmeti¬ schen Haar- und Köφeφflegemitteln eingesetzt. Übersichten zu diesem Thema sind beispielsweise von B.Gesslein et al. in HAPPI 27, 57 (1990), O.Skaugrud in Drug Cosra. Ind. 148. 24 (1991) und E.Onsoyen et al. in Seifen-Öle-Fette-Wachse 117, 633 (1991) erschienen Zur Herstellung der Chitosane geht man von Chitin, vorzugsweise den Schalenresten von Krustentieren aus, die als billige Rohstoffe in großen Mengen zur Verfügung stehen. Das Chi¬ tin wird dabei üblicherweise zunächst durch Zusatz von Basen deproteiniert, durch Zugabe von Mineralsäuren demineralisiert und schließlich durch Zugabe von starken Basen deacetyliert, wobei die Molekulargewichte über ein breites Spektrum verteilt sein können. Bevorzugt sind solche Chitosane, die einem nachträglichen Abbau mit Wasserstoffperoxid unterworfen worden sind. Entsprechende Verfahren zur Herstellung von - mikrokristallinem - Chitosan sind beispielsweise in der WO 91/05808 (Firextra Oy) und der EP-Bl 0 382 150 (Hoechst) beschrieben.

Aluminiumchlorhydrat

Bei Aluminiumchlorhydaten der Komponente (b) handelt es sich um farblose, hygroskopische Kristalle, die an der Luft leicht zerfließen und beim Eindampfen wäßriger Aluminiumchlorid¬ lösungen anfallen. Aluminiumchlorhydrat wird zur Herstellung von schweißhemmenden und desodorierenden Zubereitungen eingesetzt und wirkt wahrscheinlich über ein Zusammen¬ ziehen bzw. Verkleben der Schweißdrüsen durch Eiweißfällung und/oder Feuchtigkeitsentzug [vgl. J. Soc. Cosm. Chem. 24, 281 (1973)]. Unter der Marke Locron® der Hoechst AG, Frankfurt/FRG, befindet beispielsweise sich ein Aluminiumchlorhydrat im Handel, das der Formel [Al 2 (OH) 5 Cl]*2,5 H 2 O entspricht und dessen Einsatz besonders bevorzugt ist [vgl. J. Pharm. Pharmacol. 26, 531 (1975)].

Esteraseinhibitoren

Beim Vorhandensein von Schweiß im Achselbereich werden durch Bakterien Enzyme - Esterasen - aktiviert und in den extracellulären Raum abgegeben, die Ester spalten und dadurch Geruchsstoffe freisetzen. Esteraseinhibitoren der Komponente (c), vorzugsweise Trialkylcitrate wie Trimethylcitrat, Tripropylcitrat, Tributylcitrat und insbesondere Triethyl-citrat (Hydagen® CAT, Henkel KGaA, DüsseldonTFRG) inhibieren die Enzymaktivität und reduzieren dadurch die Geruchsbildung. Wahrscheinlich wird dabei durch die Spaltung des Citronensäureesters die freie Säure freigesetzt, die den pH- Wert auf der Haut soweit absenkt, daß dadurch die Enzyme blockiert werden.

Weitere Stoffe, die als Esterasemhibtoren in Betracht kommen, sind Dicarbonsäuren und deren Ester, wie beispielsweise Glutarsaure, Glutarsäuremonoethylester, Qutarsäurediethyl-ester, Adipinsäure, Adipinsäuremonoethylester, Adipinsäurediethylester, Malonsaure und Ma- lonsäurediethylester, Hydroxycarbnonsäuren und deren Ester wie beispielsweise Citronen¬ saure, Äpfelsäure, Weinsäure oder Weinsäurediethylester. Besonders wirkungsvoll hat sich auch 5-Chlor-2-(2,4-dichloφhenoxy)-phenol erwiesen, das unter der Marke Irgasan® von der Ciba-Geigy, Basel/CH vertrieben wird.

Gewerbliche Anwendbarkeit

Kationische Biopolymere haben sich für den beschriebenen Anwendungszweck als bakterio- statisch erwiesen. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft daher ihre Verwendung, alleine oder in Abmischung mit Aluminiumchlorhydraten und/oder Esteraseinhibitoren, zur Herstellung von desodorierenden Zubereitungen.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Komponenten (a), (b) und (c) vorzugsweise in den folgenden Mengen - bezogen auf den Feststoffanteil - enthalten:

(a) 0,01 bis 50, vorzugsweise 2 bis 5 Gew. -% kationische Biopolymere,

(b) 1 bis 50, vorzugsweise 10 bis 50 Gew. -% Aluminiumchlorhydrat und

(c) 0,01 bis 20, vorzugsweise 1 bis 5 Gew -% Esteraseinhibitoren.

Hierbei besteht die Maßgabe, daß sich die Mengenangaben zu 100 Gew.-% ergänzen. Die Angaben verstehen sich jeweils auf den Aktivsubstanzgehalt der Komponenten.

Keimhemmende Mittel

Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können als weitere Zusatzstoffe bekannte keim¬ hemmende Mittel enthalten. Typische Beispiele sind Konservierungsmittel mit spezifischer Wirkung gegen grampositive Bakterien wie etwa 2,4,4 , -Trichlor-2'-hydroxydiphenylether, Chlorhexidin (l,6-Di-(4-chloφhenylbiguanido)-hexan) oder TCC (3,4,4'-Trichlorcarbanilid). Auch zahlreiche Riechstoffe und etherische Öle weisen antimikrobielle Eigenschaften auf. Typische Beispiele sind die Wirkstoffe Eugenol, Menthol und Thymol in Nelken-, Minz- und Thymianöl. Ein interessantes natürliches Deomittel ist der Teφenalkohol Farnesol (3,7,11- Trimethyl-2,6,10-dodecatrien-l-ol), der im Lindenblütenöl vorhanden ist und einen Mai¬ glöckchengeruch hat. Auch Glycerinmonolaurat hat sich als Bakteriostatikum bewährt. Üb¬ licherweise liegt der Anteil der zusätzlichen keimhemmenden Mittel bei etwa 0,1 bis 2 Gew.-% - bezogen auf den auf den Feststoffanteil der Zubereitungen.

Hilfs- und Zusatzstoffe

Um die Wirkstoffe auf eine dosierbare, sparsame, bequeme und kosmetisch ansprechende Weise auf die Haut appiizieren zu können, werden sie üblicherweise in Rezepturgrundlagen eingearbeitet. Als wichtigste Grundlagen sind zu nennen: Alkoholische und wäßrig/alkoholi¬ sche Lösungen, Emulsionen, Gele, Öle, Wachs/Fett-Massen, Stiftpräparate und Puder. So können die erfindungsgemäßen Zubereitungen beispielsweise jeweils bis zu 60 Gew.-% niedere aliphatische Alkohole, vorzugsweise Ethanol sowie organische Säuren wie z.B. Gly-colsäure enthalten. Weitere Einsatzstoffe sind Überfettungsmittel, Emulgatoren, Antioxi-dantien, Talkum, Kieselsäure (z.B. als Träger für das Aluminiumchlorhydrat), sowie Parfumöle, etherische Öle, Farbstoffe und - für Sprayanwendungen - Treibgase wie beispielsweise Propan und/oder Butan. Die Mittel kommen vorzugsweise als Roller (Roll-on-Emulsionen), Stifte, Deo- oder Pumpsprays in den Handel.

Beispiele

I. Inhaltsstoffe

A) Kationisches Biopolymer vom Chitosan-Typ (Hydagen® CMF, Henkel KGaA); 1 Gew.-%ig in 0,4 Gew.-%iger wäßriger Glycolsäure

B) Aluminiumchlorhydrat (Locron® L, Hoechst AG)

C) Triethylcitrat (Hydagen® CAT, Henkel KGaA)

II. Anwendungstechnische Untersuchungen

Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Mittel wurde stellvertretend über die Esterase- inhibierung bestimmt. Hierzu wurde nach 15 minütiger Einwirkzeit von 2000 ppm der Testgemische auf die Esterase bei pH = 6 deren Restaktivität parallel zu einer ungehemmten Esterase bestimmt (Standard = 100 %). Die Zusammensetzungen Rl, R2, R4, R6 und R7 sind erfindungsgemäß, die Rezepturen R3, R5 und R8 dienen zum Vergleich. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt (Mengenangaben als Gew -%).