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Title:
DESIGNING, CONFIGURING AND MAINTAINING A DRIVE DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/064412
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for designing, configuring and maintaining a drive device (2), with a central database (3) being provided for application programs (4 to 7) used for designing, configuring and maintaining the drive device (2), in which database data are stored as temporal data and can be read and supplemented by the application programs (4 to 7), wherein configuration rules, dependent on the life cycle phase of the drive device (2), for an execution and/or an extent of a configuration change to the configuration of the drive device (2) are defined.

Inventors:
HEGMANN MICHAEL (DE)
LEIPOLD MICHAEL (DE)
KELLNER SVEN LUDWIG (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/074789
Publication Date:
April 02, 2020
Filing Date:
September 17, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
G05B19/048
Foreign References:
US20140207726A12014-07-24
US20140018976A12014-01-16
DE102006021048A12007-11-15
US20140207726A12014-07-24
US20140018976A12014-01-16
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Projektieren, Konfigurieren und Instandhal ten einer Antriebsvorrichtung (2), wobei für zum Projektie ren, Konfigurieren und Instandhalten der Antriebsvorrich tung (2) verwendete Anwendungsprogramme (4 bis 7) eine zent rale Datenbasis (3) bereitgestellt wird, in der Daten mit ei ner temporalen Datenhaltung gespeichert werden und von den Anwendungsprogrammen (4 bis 7) lesbar und ergänzbar sind, wo bei von einer Lebenzyklusphase der Antriebsvorrichtung (2) abhängende Konfigurationsregeln für eine Durchführung

und/oder ein Ausmaß einer Konfigurationsänderung der Konfigu ration der Antriebsvorrichtung (2) definiert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Antriebsvorrich tung (2) einen Elektromotor und einen den Elektromotor an treibenden Frequenzumrichter umfasst.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei in der zentralen Datenbasis (3) eine Projektierung der Antriebsvorrichtung (2) beschreibende Daten, jede realisierte Konfiguration der An triebsvorrichtung (2) beschreibende Daten und jede an der An triebsvorrichtung (2) vorgenommene Instandhaltungsmaßnahme beschreibende Daten gespeichert werden.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei den Betrieb und Betriebsbedingungen der Antriebsvorrich tung (2) beschreibende Daten erfasst und aufbereitet werden und die aufbereiteten Daten in der zentralen Datenbasis (3) gespeichert werden.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Daten manuell in die zentrale Datenbasis (3) eingebbar sind.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zentrale Datenbasis (3) auf einem Server eines Intranets oder über ein Rechnernetz in einer Datenwolke bereitgestellt wird .

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zu vorgegebenen Zeitpunkten in der zentralen Datenbasis (3) Daten gespeichert werden, die eine jeweils aktuelle Konfigu ration der Antriebsvorrichtung (2) beschreiben.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei überwacht wird, ob die Konfigurationsregeln bei einer Konfi gurationsänderung der Konfiguration der Antriebsvorrich tung (2) eingehalten werden, und eine Warnung generiert wird, wenn die Konfigurationsregeln nicht eingehalten werden.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei typische Konfigurationsänderungen einer Konfiguration der An triebsvorrichtung (2) ermittelt und/oder definiert werden, überwacht wird, ob eine Konfigurationsänderung der Konfigura tion der Antriebsvorrichtung (2) eine typische Konfigurati onsänderung ist, und eine Warnung generiert wird, wenn eine Konfigurationsänderung der Konfiguration der Antriebsvorrich tung (2) keine typische Konfigurationsänderung ist.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Simulationsprogramm (11) bereitgestellt wird, von dem die in der zentralen Datenbasis (3) gespeicherten Daten gelesen und für eine Antriebssimulation der Antriebsvorrichtung (2) und deren Betrieb verwendet werden.

11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Antriebssimulation eine Simulation einer vollständigen Parametrierung der An triebsvorrichtung (2) ermöglicht.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Antriebssi mulation eine Simulation eines Verhaltens der Antriebsvor richtung (2) in Fehlerfällen ermöglicht.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei das Simulationsprogramm (11) eine Maschinensimulation einer die Antriebsvorrichtung (2) aufweisenden Maschine durchführt und die Antriebssimulation in die Maschinensimulation integriert ist .

Description:
Beschreibung

Projektieren, Konfigurieren und Instandhalten einer Antriebs vorrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Projektieren, Konfi gurieren und Instandhalten einer Antriebsvorrichtung.

Der Lebenszyklus einer Antriebsvorrichtung umfasst verschie dene Lebenszyklusphasen, beispielsweise einen Regelbetrieb mit einer aktuellen Konfiguration der Antriebsvorrichtung, Instandhaltungsmaßnahmen zur Wartung, Pflege und Reparatur, Konfigurationsänderungen und eine Inbetriebnahme der An triebsvorrichtung. Derartige Lebenszyklusphasen können sich überlappen und wiederholen. Beispielsweise werden Wartungs und Pflegemaßnahmen in der Regel wiederholt ausgeführt und Reparaturmaßnahmen können mehrfach erforderlich sein. Auch Konfigurationsänderungen können wiederholt erfolgen. Unter einer Konfigurationsänderung einer Antriebsvorrichtung wird hier eine Änderung der Parametrierung und/oder der Komponen ten der Antriebsvorrichtung verstanden. Beispielsweise kann eine Konfigurationsänderung gewollt vorgenommen werden, um die Antriebsvorrichtung an geänderte Anforderungen anzupas sen. Eine Konfigurationsänderung kann jedoch auch ungewollt, beispielsweise bei einer Instandhaltungsmaßnahme oder durch einen Hackerangriff, erfolgen. Auch eine Inbetriebnahme der Antriebsvorrichtung kann mehrfach erforderlich sein, bei spielsweise kann neben einer Erstinbetriebnahme eine Inbe triebnahme nach einer Konfigurationsänderung oder Instandhal tungsmaßnahme notwendig sein.

Häufig werden in einer Lebenszyklusphase Informationen über eine vorangegangene Lebenszyklusphase benötigt. Beispielswei se ist es nach Konfigurationsänderungen oft wichtig festzu stellen, welche Parameter und/oder Komponenten der Antriebs vorrichtung gegenüber einer vorherigen Konfiguration geändert wurden. Konfigurationsänderungen können ferner die Fragen aufwerfen, ob sie möglicherweise zu einer Fehlkonfiguration führen .

US 2014/207726 Al offenbart ein System und ein Verfahren zum Warten von Hubschraubertriebwerken in Abhängigkeit vom tech nischen Zustand der Triebwerke und dem Austausch von Teilen. Dabei werden Daten über Betriebszustände und Betriebszu standsindikatoren, Änderungen der Triebwerke, Wartungen der Triebwerke, Wartungspläne für die Triebwerke, Ursachen unge- planter Ereignisse und Konfigurationen in einer zentralisier ten Datenbank gespeichert.

US 2014/018976 Al offenbart ein Verfahren zum Erzeugen von Berichten, die einem unbemannten System zugeordnet sind, das über eine Fernsteuerungsstation gesteuert wird. Dabei werden Daten, die sich auf das unbemannte System beziehen, an die Fernsteuerungsstation übertragen, und in der Fernsteuerungs station werden unter Verwendung der Daten mehrere Berichte erzeugt, die dem unbemannten System zugeordnet sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Projektieren, Konfigurieren und Instandhalten einer Antriebsvorrichtung anzugeben.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des An spruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Projektieren, Konfi gurieren und Instandhalten einer Antriebsvorrichtung wird für zum Projektieren, Konfigurieren und Instandhalten der An triebsvorrichtung verwendete Anwendungsprogramme eine zentra le Datenbasis bereitgestellt, in der Daten mit einer tempora len Datenhaltung gespeichert werden und von den Anwendungs programmen gelesen und ergänzt werden können. Die die An triebsvorrichtung umfasst beispielsweise einen Elektromotor und einen den Elektromotor antreibenden Frequenzumrichter. Unter das Konfigurieren einer Antriebsvorrichtung werden hier ein Aufbau der Antriebsvorrichtung aus bestimmten Komponenten und/oder eine Parametrierung der Antriebsvorrichtung gefasst. Unter das Instandhalten einer Antriebsvorrichtung werden War tung, Pflege und Reparatur einschließlich eines Austausches von Komponenten gefasst.

Die Erfindung sieht also vor, zum Projektieren, Konfigurieren und Instandhalten einer Antriebsvorrichtung benötigte Daten in einer zentralen Datenbasis zu sammeln, auf die von zum Projektieren, Konfigurieren und Instandhalten der Antriebs vorrichtung verwendete Anwendungsprogramme zugreifen können, um Daten zu lesen und zu ergänzen. Dadurch werden die von den einzelnen Anwendungsprogrammen benötigten und erzeugten In formationen zentral verwaltet und brauchen nicht zwischen den einzelnen Anwendungsprogrammen ausgetauscht werden. Insbeson dere entfällt eine fehleranfällige und zeitaufwändige Verwal tung und Synchronisation der Daten an unterschiedlichen Spei cherorten. Durch die Verfügbarkeit aller Daten in der zentra len Datenbasis können außerdem die Inbetriebnahme der An triebsvorrichtung und die Stillstandzeiten bei Störungen ver kürzt werden, da diese Daten nicht aus unterschiedlichen Quellen besorgt oder erst erzeugt werden müssen.

Durch die temporale Datenhaltung der Daten in der zentralen Datenbasis werden die Daten jeweils mit einem den Zeitpunkt der Speicherung angebenden Zeitstempel gespeichert, ohne die vorher gespeicherten Daten zu löschen oder zu überschreiben. Dadurch kann ein Verlauf von an der Antriebsvorrichtung vor genommenen Änderungen und Instandhaltungsmaßnahmen zurückver folgt werden. Insbesondere kann beispielsweise bei einer Fehlkonfiguration der Antriebsvorrichtung einfacher eine Ur sache der Fehlkonfiguration ermittelt werden und es kann ge gebenenfalls auf eine ältere fehlerfreie Konfiguration der Antriebsvorrichtung zurückgegriffen werden, deren Daten in der zentralen Datenbasis abgelegt sind. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass in der zent ralen Datenbasis eine Projektierung der Antriebsvorrichtung beschreibende Daten, jede realisierte Konfiguration der An triebsvorrichtung beschreibende Daten und jede an der An triebsvorrichtung vorgenommene Instandhaltungsmaßnahme be schreibende Daten gespeichert werden. Dadurch ermöglicht die zentrale Datenbasis eine Dokumentation der Projektierung und aller Konfigurationen und Konfigurationsänderungen der An triebsvorrichtung sowie aller an der Antriebsvorrichtung vor genommenen Instandhaltungsmaßnahmen in deren zeitlicher Ab folge .

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass den Betrieb und Betriebsbedingungen der Antriebsvorrichtung be schreibende Daten erfasst und aufbereitet werden und die auf bereiteten Daten in der Datenbasis gespeichert werden. Dies ermöglicht die Erfassung und Verwendung wichtiger Betriebsda ten der Antriebsvorrichtung, beispielsweise um zu beurteilen, ob die Konfiguration der Antriebsvorrichtung den Betriebsda ten angepasst ist oder geändert werden soll und wie die Kon figuration gegebenenfalls geändert werden sollte. Insbesonde re kann die Konfiguration an geänderte Betriebsdaten ange passt werden, beispielsweise an eine geänderte Auslastung o- der eine geänderte Umgebungstemperatur der Antriebsvorrich tung. Außerdem können im Betrieb der Antriebsvorrichtung auf- tretende Fehlfunktionen einfacher erkannt und gegebenenfalls behoben werden.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass Da ten manuell in die zentrale Datenbasis eingegeben werden kön nen. Dies ermöglicht es beispielsweise, an der Antriebsvor richtung manuell vorgenommene Änderungen oder Instandhal tungsmaßnahmen in der zentralen Datenbasis zu speichern.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die zentrale Datenbasis auf einem Server eines Intranets oder über ein Rechnernetz in einer Datenwolke bereitgestellt wird. Die Bereitstellung der zentralen Datenbasis auf einem Server eines Intranets kann vorteilhaft sein, wenn alle auf die zentrale Datenbasis zugreifenden Programme und Benutzer Zu gang zu dem Intranet haben. Die Bereitstellung der zentralen Datenbasis über ein Rechnernetz in einer Datenwolke kann vor teilhaft sein, wenn die Zugriffsmöglichkeiten auf die zentra le Datenbasis flexibel gestaltet werden sollen.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zu vorgegebenen Zeitpunkten in der zentralen Datenbasis Daten gespeichert werden, die eine jeweils aktuelle Konfiguration der Antriebsvorrichtung beschreiben. Dadurch kann vorteilhaft erreicht werden, dass über die zentrale Datenbasis möglichst die jeweils aktuelle Konfiguration der Antriebsvorrichtung abrufbar ist, auch wenn beispielsweise die Speicherung von eine Konfigurationsänderung beschreibenden Daten in der zent ralen Datenbasis versäumt wurde oder fehlgeschlagen ist.

Die Erfindung sieht auch vor, dass Konfigurationsregeln für eine Durchführung und/oder ein Ausmaß einer Konfigurationsän derung der Konfiguration der Antriebsvorrichtung definiert werden, wobei die Konfigurationsregeln von einer Lebenzyklus phase der Antriebsvorrichtung abhängen. Vorzugsweise wird ferner überwacht, ob die Konfigurationsregeln bei einer Kon figurationsänderung der Konfiguration der Antriebsvorrichtung eingehalten werden, und es wird eine Warnung generiert, wenn die Konfigurationsregeln nicht eingehalten werden. Durch die Definition geeigneter Konfigurationsregeln kann die Durchfüh rung von Konfigurationsänderungen organisiert und unkoordi nierte Konfigurationsänderungen, beispielsweise von verschie denen Benutzern und/oder Anwendungsprogrammen, vermieden wer den. Durch die Abhängigkeit der Konfigurationsregeln von ei ner Lebenzyklusphase der Antriebsvorrichtung können spezielle Anforderungen der verschiedenen Lebenzyklusphasen berücksich tigt werden. Beispielsweise kann zugelassen werden, dass bei einer Inbetriebnahme Sicherheitsvorgaben deaktiviert werden dürfen, die in einem Regelbetrieb der Antriebsvorrichtung ak tiviert sein müssen. Durch die Ausgabe einer Warnung bei ei ner Verletzung der Konfigurationsregeln kann auf eine poten- tielle Fehlkonfiguration durch die Verletzung der Konfigura tionsregeln hingewiesen und eine Fehlkonfiguration gegebenen falls verhindert werden.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ty pische Konfigurationsänderungen einer Konfiguration der An triebsvorrichtung ermittelt und/oder definiert werden, über wacht wird, ob eine Konfigurationsänderung der Konfiguration der Antriebsvorrichtung eine typische Konfigurationsänderung ist, und eine Warnung generiert wird, wenn eine Konfigurati onsänderung der Konfiguration der Antriebsvorrichtung keine typische Konfigurationsänderung ist. Untypische Konfigurati onsänderungen können Fehlkonfigurationen signalisieren, bei spielsweise auch durch Hackerangriffe böswillig verursachte Fehlkonfigurationen. Daher können Fehlkonfigurationen durch die Erkennung untypischer Konfigurationsänderungen und die Ausgabe einer Warnung im Falle einer erkannten untypischen Konfigurationsänderung gegebenenfalls vermieden werden.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein Simulationsprogramm bereitgestellt wird, von dem die in der Datenbasis gespeicherten Daten gelesen und für eine Antriebs simulation der Antriebsvorrichtung und deren Betrieb verwen det werden. Vorzugsweise ermöglicht die Antriebssimulation eine Simulation einer vollständigen Parametrierung der An triebsvorrichtung und/oder eine Simulation eines Verhaltens der Antriebsvorrichtung in Fehlerfällen. Ferner kann das Si mulationsprogramm eine Maschinensimulation einer die An triebsvorrichtung aufweisenden Maschine durchführen und die Antriebssimulation kann in die Maschinensimulation integriert sein. Eine möglichst realistische Antriebssimulation der An triebsvorrichtung und deren Betrieb ermöglicht vorteilhaft eine optimierte Projektierung und Konfiguration der Antriebs vorrichtung. Die vorgenannte Ausgestaltung der Erfindung er möglicht eine realistische Antriebssimulation durch die Ein beziehung in der zentralen Datenbasis gespeicherter Daten in die Antriebssimulation. Eine Integration der Antriebssimula tion in eine Maschinensimulation einer die Antriebsvorrich- tung aufweisenden Maschine ermöglicht eine besonders realis tische Simulation der Antriebsvorrichtung und deren Betrieb und ist deshalb besonders bevorzugt.

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusam menhang mit der folgenden Beschreibung von Ausführungsbei spielen, die im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläu tert werden. Dabei zeigt die einzige Figur ein Blockdiagramm eines Systems 1 zum Projektieren, Konfigurieren und Instand halten einer Antriebsvorrichtung 2.

Das System 1 umfasst eine zentrale Datenbasis 3, auf die Da tenbasis 3 zugreifende Anwendungsprogramme 4 bis 7, Ser viceprogramme 8, 9, eine Benutzerschnittstelle 10 und ein Si mulationsprogramm 11.

Die Antriebsvorrichtung 2 umfasst beispielsweise einen Elekt romotor und einen den Elektromotor antreibenden Frequenzum richter sowie gegebenenfalls ein Getriebe und eine Kupplung.

Die zentrale Datenbasis 3 wird beispielsweise auf einem Ser ver eines Intranets oder über ein Rechnernetz in einer Daten wolke bereitgestellt.

In der zentralen Datenbasis 3 werden eine Projektierung der Antriebsvorrichtung 2, jede realisierte Konfiguration der An triebsvorrichtung 2 und jede an der Antriebsvorrichtung 2 vorgenommene Instandhaltungsmaßnahme beschreibende Daten ge speichert. Ferner werden in der zentralen Datenbasis 3 den Betrieb und Betriebsbedingungen der Antriebsvorrichtung 2 be schreibende Daten gespeichert.

In dem in Figur dargestellten Beispiel werden die eine Pro jektierung der Antriebsvorrichtung 2 beschreibenden Daten mittels eines ersten Anwendungsprogramms 4 erzeugt und in die zentrale Datenbasis 3 geschrieben. Diese Daten beschreiben insbesondere eine Dimensionierung und Auslegung der Antriebs vorrichtung 2, beispielsweise Leistungs- und Drehzahlbereiche des Elektromotors.

Die eine Konfiguration der Antriebsvorrichtung 2 beschreiben den Daten werden mittels eines zweiten Anwendungsprogramms 5 erzeugt und in die zentrale Datenbasis 3 geschrieben. Diese Daten beschreiben insbesondere eine Parametrierung und die Komponenten der Antriebsvorrichtung 2, beispielsweise auch Bestellnummern dieser Komponenten.

An der Antriebsvorrichtung 2 vorgenommene Instandhaltungsmaß nahmen beschreibende Daten werden unter anderem mittels eines dritten Anwendungsprogramms 6 erzeugt und in die zentrale Da tenbasis 3 geschrieben. Diese Daten beschreiben insbesondere Wartungs-, Pflege-, Austausch- und Reparaturmaßnahmen, die automatisiert von dem dritten Anwendungsprogramm 6 oder unter Verwendung des dritten Anwendungsprogramms 6 durchgeführt werden, beispielsweise in Form von die Instandhaltungsmaßnah men beschreibenden Protokolldateien (Logdateien) .

Über die Benutzerschnittstelle 10 können Benutzer auf die zentrale Datenbasis 3 zugreifen, um in der zentralen Datenba sis 3 gespeicherte Daten zu lesen und/oder Daten manuell in die zentrale Datenbasis 3 einzugeben. Dazu werden beispiels weise Zugriffsrechte vergeben, die festlegen, welche Benutzer Daten lesen und/oder eingeben dürfen. Beispielsweise können über die Benutzerschnittstelle 10 Daten eingegeben werden, die an der Antriebsvorrichtung 2 manuell vorgenommene In standhaltungsmaßnahmen wie Wartungs-, Pflege-, Austausch- und Reparaturmaßnahmen beschreiben.

Die den Betrieb und Betriebsbedingungen der Antriebsvorrich tung 2 beschreibenden Daten werden mittels eines vierten An wendungsprogramms 7 erzeugt und in die zentrale Datenbasis 3 geschrieben. Diese Daten beschreiben beispielsweise eine Aus lastung und im Betrieb auftretende Fehler der Antriebsvor richtung 2 sowie Betriebsbedingungen wie eine Temperatur oder Luftfeuchtigkeit. Diese Daten werden aus von einer Messvor richtung 12 erfassten Messdaten erzeugt, dem vierten Anwen dungsprogramm 7 zugeführt und von dem vierten Anwendungspro gramm 7 aufbereitet. Die aufbereiteten Messdaten werden von dem vierten Anwendungsprogramm 7 in die zentrale Datenbasis 3 geschrieben .

Ferner kann von dem Simulationsprogramm 11 auf die in der zentralen Datenbasis 3 gespeicherten Daten zugegriffen wer den, um die Daten für eine Antriebssimulation der Antriebs vorrichtung 2 und deren Betrieb zu verwenden. Die Antriebssi mulation ermöglicht eine Simulation einer vollständigen Para metrierung der Antriebsvorrichtung 2, beispielsweise des Ver haltens von Ein- und Ausgängen, eines Sollwertkanals , von Si cherheitsfunktionen, von Technologiereglern, eines Einfachpo- sitionierers zum Positionieren einer Motorachse, eines Dreh zahlreglers des Elektromotors, von logischen Verknüpfungen und einer Systemeinbindung (beispielsweise einer Kommunikati on mit einer Steuerung) der Antriebsvorrichtung 2. Insbeson dere ermöglicht die Antriebssimulation eine Simulation eines Verhaltens der Antriebsvorrichtung 2 in Fehlerfällen. Vor zugsweise ist das Simulationsprogramm 11 dazu ausgebildet, eine Maschinensimulation einer die Antriebsvorrichtung 2 auf weisenden Maschine durchzuführen, wobei die Antriebssimulati on in die Maschinensimulation integriert ist. Die Integration der Antriebssimulation in die Maschinensimulation kann bei spielsweise ermöglichen, Teile der Konfiguration der An triebsvorrichtung 2 (beispielsweise Einstellungen von Rege lungsparametern) als ein Ergebnis der Simulation automatisch zu generieren und automatisch weiter zu optimieren. Das Simu lationsprogramm 11 wird beispielsweise auf einem Personal Computer ausgeführt.

Die Serviceprogramme 8, 9 ermöglichen einem Antriebsherstel ler der Antriebsvorrichtung 2, auf die zentrale Datenbasis 3 zuzugreifen, um in der zentralen Datenbasis 3 gespeicherte Daten zu lesen und zu ergänzen. Beispielsweise ermöglicht ein erstes Serviceprogramm 8 dem Antriebshersteller, Daten zur Produktfreigabe, Produktpflege und Produkthandhabung (bei spielsweise Handbücher) in der zentralen Datenbasis 3 bereit zustellen, und ein zweites Serviceprogramm 9 ermöglicht eine Initiierung und Dokumentation einer Rückwarenabwicklung, bei spielsweise um Komponenten der Antriebsvorrichtung 2 auszu tauschen .

Die Daten werden in der zentralen Datenbasis 3 mit einer tem poralen Datenhaltung gespeichert. Mit anderen Worten werden die Daten mit einem Zeitstempel gespeichert, der jeweils ei nen Zeitpunkt der Speicherung der Daten angibt, wobei vorher gespeicherte Daten weder gelöscht noch überschrieben werden. Ferner können die Daten zusätzlich mit einer Kennung des die Datenspeicherung jeweils veranlassenden Programms oder Benut zers gespeichert werden.

Es kann ferner vorgesehen sein, zu vorgegebenen Zeitpunkten, insbesondere in regelmäßigen zeitlichen Abständen, in der zentralen Datenbasis 3 Daten zu speichern, die eine jeweils aktuelle Konfiguration der Antriebsvorrichtung 2 beschreiben. Dadurch kann vorteilhaft erreicht werden, dass über die zent rale Datenbasis 3 möglichst die jeweils aktuelle Konfigurati on der Antriebsvorrichtung 2 abrufbar ist, auch wenn bei spielsweise die Speicherung von eine Konfigurationsänderung beschreibenden Daten in der zentralen Datenbasis 3 versäumt wurde oder fehlgeschlagen ist. Bei der Speicherung einer ak tuellen Konfiguration können beispielsweise Parameter ausge nommen werden, die regelmäßig geändert werden (beispielsweise ein regelmäßig geänderter Sollwert) .

Ferner kann vorgesehen sein, dass Konfigurationsregeln für eine Durchführung und/oder ein Ausmaß einer Konfigurationsän derung der Konfiguration der Antriebsvorrichtung 2 definiert werden. Beispielsweise kann in der Datenbasis 3 wenigstens eine Konfigurationseinschränkung für eine Konfiguration der Antriebsvorrichtung 2 definiert werden, beispielsweise indem für wenigstens einen konfigurierbaren Parameter der Antriebs vorrichtung 2 ein Wertebereich für zulässige Werte des Para- meters definiert wird. Ferner können die Konfigurationsregeln beispielsweise ein gleichzeitiges Ändern verschiedener Konfi gurationsparameter einschränken und/oder eine Reihenfolge von Konfigurationsänderungen festlegen, um die Durchführung von Konfigurationsänderungen zu organisieren und unkoordinierte Konfigurationsänderungen, beispielsweise von verschiedenen Benutzern und/oder Anwendungsprogrammen 4 bis 6, zu vermei den .

Die Konfigurationsregeln können ferner von einer Lebenzyklus phase der Antriebsvorrichtung 2 abhängig gemacht werden. Bei spielsweise kann zugelassen sein, dass bei einer Inbetrieb nahme Sicherheitsvorgaben deaktiviert werden dürfen, die in einem Regelbetrieb der Antriebsvorrichtung 2 aktiviert sein müssen .

Des Weiteren wird vorzugsweise überwacht, ob die Konfigurati onsregeln bei einer Konfigurationsänderung der Konfiguration der Antriebsvorrichtung 2 eingehalten werden, und es wird ei ne Warnung generiert, wenn die Konfigurationsregeln nicht eingehalten werden. Die Überwachung der Einhaltung der Konfi gurationsregeln und die Generierung einer Warnung können in der zentralen Datenbasis 3 implementiert sein, das heißt von der zentralen Datenbasis 3 ausgeführt werden.

Ferner können typische Konfigurationsänderungen der Konfigu ration der Antriebsvorrichtung 2 ermittelt und/oder definiert werden, und es kann überwacht werden, ob eine Konfigurations änderung der Konfiguration der Antriebsvorrichtung 2 eine ty pische Konfigurationsänderung ist. Wenn eine Konfigurations änderung der Konfiguration der Antriebsvorrichtung 2 keine typische Konfigurationsänderung ist, kann eine Warnung gene riert werden. Typische Konfigurationsänderungen können bei spielsweise durch einen Vergleich mit bisherigen Konfigurati onsänderungen, vorgegebenen Beispielkonfigurationen und/oder bekannten Standardkonfigurationen (beispielsweise von glei chen Antriebsvorrichtungen 2 in gleichen Maschinen) und/oder durch eine fachliche Konfigurationsanalyse (beispielsweise auch mit Hilfe von Selbstlernmechanismen) ermittelt und/oder definiert werden. Durch das Ausgeben einer Warnung bei einer untypischen Konfigurationsänderung kann auf mögliche Konfigu rationsfehler, beispielsweise auch durch Hackerangriffe, hin gewiesen werden. Auch diese Überwachung von Konfigurationsän derungen und das Ausgeben von Warnungen können in der zentra len Datenbasis 3 implementiert sein, das heißt von der zent ralen Datenbasis 3 ausgeführt werden.

Um Warnungen auszugeben, weist die zentrale Datenbasis 3 bei spielsweise eine Benachrichtigungsschnittstelle auf, über die die Warnungen einem Betreiber der Antriebsvorrichtung 2 über mittelt werden. Ferner kann die zentrale Datenbasis 3 eine Datenschnittstelle zu einer anderen Datenbasis aufweisen, über die Daten mit der anderen Datenbasis ausgetauscht werden können, beispielsweise um Beispiel- oder Standardkonfigurati onen gleicher oder ähnlicher Antriebsvorrichtungen 2 abzuru fen. Außerdem können in der zentralen Datenbasis 3 Daten zu mehreren Antriebsvorrichtungen 2 einer Maschine und/oder auch Antriebsvorrichtungen 2 verschiedener Maschinen gespeichert und verwaltet werden.

Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungs beispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.