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Title:
DESULPHURATING AGENT FOR CO-INJECTION TREATMENT OF PIG IRON MELTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/021841
Kind Code:
A1
Abstract:
A desulphurating agent is proposed for co-injection treatment of pig iron melts by injection of magnesium granulate and, separately, of the second injection component consisting of a magnesium granulate with a grain size of between 0.1 and 0.8 mm and containing 5-20 wt % calcium carbide with a grain size of 0.1 mm.

Inventors:
NEUER BERND (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/005515
Publication Date:
June 19, 1997
Filing Date:
December 10, 1996
Export Citation:
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Assignee:
SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFF (DE)
NEUER BERND (DE)
International Classes:
C21C1/02; (IPC1-7): C21C1/02
Foreign References:
FR2688230A11993-09-10
DE3831831C11989-11-02
DE2911657A11979-10-11
EP0164592A11985-12-18
Other References:
"CO-INJECTION FOR HOT METAL DESULPHURISATION", STEEL TIMES INTERNATIONAL - INCORPORATING IRON & STEEL INTERNATIONAL, vol. 14, no. 3, 1 May 1990 (1990-05-01), REDHILL, SURREY,GB, pages 18, XP000137808
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Claims:
Patentansprüche
1. Entschwefelungsmittel für die KoinjektionsBehandlung von Roheisenschmelzen durch Injektion von MagnesiumGranulat mit einer Korngröße zwischen 0,1 und 0,8 mm und, getrennt davon der zweiten Injektionskomponente, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das MagnesiumGranulat 5 bis 20 Gew.% Calciumcarbid mit einer Körnung ≤ als 0, 1 mm enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das MagnesiumGranulat 8 bis 12 Gew.% des feinteiligen Calciumcarbids enthält.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Körner des Granulats in umhüllter Form vorliegen.
4. Mittel nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Hülle der Magnesiumkörner aus organischen StickstoffVerbindungen, insbesondere solchen vom NCNTyp, besteht.
5. Verfahren zum Entschwefeln von Roheisen durch Koinjektion von MagnesiumGranulat mit einer Korngröße von 0,1 bis 0,8 mm und einer zweiten Komponente, wobei diese beiden Komponenten getrennt, pneumatisch gefördert und erst unmittelbar vor dem Einbringen in die Schmelze gemischt werden, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man ein MagnesiumGranulat verwendet, welches 5 bis 20 Gew.% Calciumcarbid mit einer Körnung ≤ 0,1 mm enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man ein MagnesiumGranulat verwendet, welches 8 bis 12 Gew.% des feinteiligen Calciumcarbids enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das MagnesiumGranulat in umhüllter Form eingesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß ein mit organischen Stickstoffverbindungen, insbesondere solchen vom NCNTyp umhülltes Magnesium verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die zweite Koinjektionskomponente aus Calciumcarbid oder Kalk besteht.
Description:
Entschwefelungsmittel zur Koinjektions-Behandlung von Roheisenschmelzen

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Mittel und ein Verfahren zum Entschwefeln von Roheisenschmelzen durch Koinjektion von Magnesium-Granulat und einer zweiten Komponente.

Injektionsmetallurgische Verfahren zum Einbringen von Entschwefelungsmitteln in Roheisenschmelzen außerhalb des Hochofens sind weitverbreitet. In der Praxis haben sich hierfür insbesondere Entschwefelungsgemische durchgesetzt, die aus den beiden Komponenten Magnesium und Calciumcarbid oder/und Kalk bestehen, die erst unmittelbar vor dem Einbringen in die Schmelze vermischt werden.

Die gemeinsame Zugabe der beiden getrennt zugeführten Komponenten mit Hilfe von Koinjektoren macht einen relativ großen apparativen Aufwand erforderlich. Unabdingbare Voraussetzung für die exakte Dosierung der Komponenten ist dabei eine homogene Mischung am Blaslanzenaustritt . Die Homogenität der verwendeten Mischung in der Förderlanze hängt beim Koinjektionsverfahren aber ganz stark von den jeweiligen pneumatischen Fördereigenschaften der Einzelkomponenten ab, weshalb insbesondere das Problem besteht, daß die speziellen Eigenschaften des eingesetzten Magnesium-Granulats eine reibungslose pneumatische Förderung im Vorfeld der eigentlichen Schmelzebehai.dlung erschweren.

So werden allgemein Magnesium-Feinanteile unter 0,1 mm zur Vermeidung der Gefahr einer Staubexplosion abgelehnt . Aus Sicherheitsgründen hat sich in der Praxis deshalb auch ein Magnesium-Granulat durchgesetzt, das eine Körnung von etwa 0,1 bis 0,8 mm aufweist, wobei die Granulate zur zusätzlichen Erhöhung der Sicherheit auch umhüllt sein können. Die Umhüllung

der Granulate erfüllt dabei den Zweck, die relativ leichte Brennbarkeit des hochreaktiven Metalls herabzusetzen

Diese sogenannte "Passivierung" des pyrogenen Magnesiums erfolgt üblicherweise durch die Beschichtung mit organischen StickstoffVerbindungen, von denen sich Verbindungen vom NCN- Typ, also beispielsweise s-Triazme und Guanidinverbmdungen, in der Praxis als besonders geeignet erwiesen haben. Bevorzugt werden Dicyandiamid, Melamin oder Melammcyanurat, Guanylharnstoff oder Guanylharnstoffphosphat, die mit Hilfe eines Haftvermittlers (meist viskose Mineralole oder pflanzliche Ole) auf das feinteilige Magnesiumkorn aufgebracht werden, das solchermaßen beschichtet nun sicher zum Entschwefeln von Roheisenschmelzen eingesetzt werden kann (DE- PS 41 38 231) .

Zur Einhaltung einer hohen Produktivität der Zerklemerungsanlagen fertigen die Hersteller der Magnesium- Granulate ein Produkt, das einen relativ hohen Anteil an Teilchen der Größe zwischen 0,5 und 0,8 mm aufweist Nachteil eines Granulates mit dieser Korngrößenverteilung ist aber, daß sich die grobkörnigen Anteile nur äußerst schlecht und deshalb auch nur sehr aufwendig pneumatisch fördern lassen und deshalb sehr lange Entlade- und Stillstandzeiten der Silo-Fahrzeuge bedingen, wobei auf Seite der Anwender auch sehr hohe Verbrauche an inertem Fordergas, in dar Regel Stickstoff, notwendig werden, was das Koinjektionsverfahren zusätzlich verteuert.

Aufgabe der Erfindung ist daher die Überwindung dieser bei der pneumatischen Forderung von Magnesium-Granulat im Rahmen der Komjektions-Behandlung auftretenden Schwierigkeiten.

Gelost wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Entschwefelungsmittel für die Komjektions-Behandlung von Roheisenschmelzen durch Injektion von Magnesium-Granulat mit einer Korngröße zwischen J,l und 0, 8 mm und, getrennt davon der

zweiten Injektionskomponente, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das Magnesium-Granulat 5 bis 20 Gew.-% Calciumcarbid mit einer Körnung ≤ als 0,1 mm enthält.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Entschwefeln von Roheisen durch Koinjektion von Magnesium- Granulat mit einer Korngröße von 0,1 bis 0,8 mm und einer zweiten Komponente, wobei diese beiden Komponenten getrennt, pneumatisch gefördert und erst unmittelbar vor dem Einbringen in die Schmelze gemischt werden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Magnesium-Granulat verwendet, welches 5 bis 20 Gew.-% Calciumcarbid mit einer Körnung ≤ 0,1 mm enthält.

Der Kern der Erfindung besteht also darin, daß 5 bis 20 Gew.-% des Magnesium-Granulats für Calciumcarbid mit einer Körnung ≤ 0,1 mm ersetzt werden. Bevorzugt beträgt die Menge an Calciumcarbid 8 bis 12 Gew.-%. Das Magnesium-Granulat kann in an sich bekannter Weise in umhüllter Form vorliegen. Bevorzugt besteht die Hülle der Magnesiumkörner aus organischen StickstoffVerbindungen, insbesondere solchen vom NCN-Typ wie oben näher erläutert .

Die erfindungsgemäße Entschwefelungsmittelkomponente wird getrennt von der anderen Koinjektionskomponente, die in der Regel Calciumcarbid oder/und Kalk ist, gefördert und erst unmittelbar vor dem Einbringen in die Roheisenschmelze mit der anderen Koinjektionskomponente möglichst homogen gemischt.

Überraschend hat sich gezeigt, daß sich mit dem Zusatz dieser überaus feinteiligen Komponente zum Magnesium-Granulat nicht nur dessen angestrebte, bessere Fluidisierung und problemlose pneumatische Förderung in einfacher Weise erreichen läßt, sondern daß auch die Bruttoverbräuche an Magnesium herabgesetzt werden. Die Substitution von 5 bis 20 Gew.-% der Magnesium- Granulate durch das feinteilige Calciumcarbid bewirkt bei sonst gleicher Verfahrensweise statistisch signifikant gleiche Entschwefelungsleistungen des Mittels im Vergleich mit nicht

Calciumcarbid-angereichertem Magnesium-Granulat, obwohl 5 bis 20 Gew.-% weniger Magnesium eingesetzt wurden.

Dieser Effekt ist besonders überraschend, da die bisherigen Erfahrungen gezeigt haben, daß die spezifische Entschwefelungswirkung des Magnesiums etwa siebenfach stärker ist als die des Calciumcarbids, d.h. in bezug auf die Entschwefelungswirkung wurde bisher angenommen, daß eine bestimmte Menge an Magnesium nur durch die siebenfache Menge an Calciumcarbid ersetzt werden kann.

Der Vorteil des erfindungsgemäßen Entschwefelungsmittels zeigt sich aber auch in anderen Bereichen: So konnte die Förderrate bei der Entladung der Silo-Fahrzeuge durch den Einsatz des Mittels von durchschnittlich 200 bis 240 kg min" 1 auf ca. 500 kg/min "1 gesteigert werden, womit auch eine entsprechende Reduzierung des Verbrauchs an Fördergas verbunden ist.

Auch aus wirtschaftlicher Sicht bringt die Erfindung somit eine deutliche Verbesserung. Da die Magnesiumpreise verglichen mit Calciumcarbid um eine Größenordnung höher liegen, bedeutet der Ersatz von bis zu 20 Gew.-% Magnesium durch das preiswertere Calciumcarbid bei gleicher Entschwefelungsleistung eine deutliche Kostensenkung bei der Roheisenentschwefelung.

Beispiele

Beispiel 1 (Vergleich)

Verwendet wurde ein Entschwefelungsgemisch bestehend aus nicht umhülltem Mg-Granulat der Korngrößenverteilung zwischen 0,1 und 0,8 mm als 1. Koinjektionskomponente und Calciumcarbid der Körnung < 0,1 mm als 2. Koinjektionskomponente. Aus 1000 Chargen einer normalen Produktionskampagne eines Stahlwerkes wurden 14 Chargen ausgewählt, die anschließend exakt von 0,05 % [S] auf 0,005 % [S] entschwefelt wurden. Bei einem mittleren

Chargengewicht von 210 t lagen die Verbrauche an Entschwefelungsgemisch im Schnitt bei :

Mg (1. Koinjektionskomponente) : 70 kg/Charge = 0,33 kg/t Ca-Carbid (2. Koinjektionskomponente) : 335 kg/Charge =

1,60 kg/t Die Förderrate der 1. Koinjektionskomponente betrug ca. 215 kg- min "1 .

Beispiel 2 (Erfindung)

Im Gegensatz zum Vergleichsversuch betrugen die mittleren Verbrauche an Entschwefelungsgemisch, bei dem die erfindungsgemäße 1. Koinjektionskomponente aus 90 Gew.-% Mg und 10 Gew.-% feinteiliges Ca-Carbid der Körnung < 0,1 mm bestand, für die Koinjektionsbehandlung von 14 Chargen an Roheisenschmelze und bei 206 t durchschnittlichem Chargengewicht für: 90 Gew.-% Mg + 10 Gew.-%: 68 kg/Charge = 0,33 kg/t =

(1. Koinjektionskomponente) 0,3 kg Mg/t

Ca-Carbid : 329 kg/Charge = 1,60 kg/t

(2. Koinjektionskomponente)

Mit einer zu 10 Gew.-% an Mg reduzierten Mg-Komponente war somit eine gleichwertige Entschwefelungsleistung von 0,05 % [S] auf 0,005 % [S] zu erzielen. Die Förderrate der 1. Koinjektionskomponente betrug 490 kg*min "1 .