Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
DETECTING AN EVALUATING MOVEMENTS OF A USER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/032765
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for detecting and evaluating movements of a user, comprising a computing unit (23), a memory (24), a sensor unit (25) having at least one biometric sensor, and a fastening means (3) for fastening the sensor unit (25) to an arm of the user. The computing unit (23) is configured for detecting movement data from movement signals generated by the sensor unit (25) and for storing the movement data in the memory (24). The device (1) further comprises an evaluation module (231), by way of which secondary movement data representing passive arm movements of the user can be filtered out of the movement data. The device (1) makes it possible to detect and evaluate the movements of an arm of the user in an efficient manner.

Inventors:
FRANINOVIC KARMEN (CH)
MEIER DINIS (CH)
BAUER SAMUEL (CH)
GASSERT ROGER (CH)
KIM YEONGMI (AT)
LEUENBERGER KASPAR (CH)
LUFT ANDREAS (CH)
HELD JEREMIA (CH)
Application Number:
PCT/EP2016/069870
Publication Date:
March 02, 2017
Filing Date:
August 23, 2016
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
YBAND THERAPY AG (CH)
ETH ZÜRICH (CH)
UNIV ZUERICH (CH)
ZÜRCHER HOCHSCHULE DER KÜNSTE (CH)
International Classes:
A61B5/00; A61B5/11
Domestic Patent References:
WO2014207294A12014-12-31
WO2014113143A12014-07-24
Foreign References:
US20150198460A12015-07-16
US20060052727A12006-03-09
US20140378872A12014-12-25
US20150190084A12015-07-09
Attorney, Agent or Firm:
LATSCHA, Silvan (CH)
Download PDF:
Claims:
AN SPRÜ CH E

Anspruch 1 : Vorrichtung (1 ) zur Erfassung und Auswertung von Bewegungen eines

Benutzers, die eine Recheneinheit (23), einen Datenspeicher (24), eine Sensoreinheit (25) mit mindestens einem biometrischen Sensor und eine Befestigungseinrichtung (3) zur Befestigung der Sensoreinheit (25) an einem Arm des Benutzers umfasst, wobei die Recheneinheit (23) zur Erfassung von Bewegungsdaten aus durch die Sensoreinheit (25) erzeugten Bewegungssignalen und zur Speicherung der Bewegungsdaten im Datenspeicher (24) ausgestaltet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) ein Auswertungsmodul (231 ) umfasst, mit dem Sekundärbewegungsdaten, die passive Armbewegungen des Benutzers repräsentieren, aus den Bewegungsdaten filterbar sind.

Anspruch 2: Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 , die eine Warneinrichtung (28) umfasst, wobei die Recheneinheit (23) dazu ausgestaltet ist, die gefilterten Bewegungsdaten auszuwerten und die Warneinrichtung (28) zu aktivieren, wenn die ausgewerteten Bewegungsdaten über einen vordefinierten Ruhezeitraum einen vordefinierten Grenzwert nicht überschreiten.

Anspruch 3: Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 2, bei der die Warneinrichtung (28) eine grafische Anzeige (22), einen Lautsprecher (282), eine Vibrationsstruktur (281 ), einen Muskelstimulator oder eine Kombination davon umfasst.

Anspruch 4: Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 2 oder 3, die eine Montageeinrichtung (3) zur Befestigung der Warneinrichtung (28) an einem Finger oder einem Handballen des Benutzers umfasst.

Anspruch 5: Vorrichtung (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der das Auswertungsmodul (231 ) einen Hochpassfilter und/oder einen Tiefpassfilter umfasst, mit dem beziehungsweise mit denen die Bewegungsdaten vorfilterbar sind.

Anspruch 6: Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 5, bei der der Hochpassfilter beziehungsweise der Tiefpassfilter des Auswertungsmoduls auf einen Wert zwischen 0.1 Hz und 1 Hz und insbesondere auf einen Wert von etwa 0.3 Hz eingestellt ist.

Anspruch 7: Vorrichtung (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der das Auswertungsmodul (231 ) dazu ausgestaltet ist, fortlaufend Magnituden oder Integrale der Bewegungsdaten zu berechnen.

Anspruch 8: Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 7, bei der die Bewegungsdaten pro Zeitpunkt jeweils Werte von Bewegungen in drei Richtungen eines dreidimensionalen Koordinatensystems umfassen, und bei der die Magnituden jeweils der Wurzel aus der Summe der Quadrate der Werte in den drei Richtungen des gleichen Zeitpunkts entsprechen.

Anspruch 9: Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 7 oder 8, bei der das Auswertungsmodul (231 ) dazu ausgestaltet ist, die aus den Bewegungsdaten berechneten Magnituden in einer Fensterfunktion zu bearbeiten.

Anspruch 10: Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei der das Auswertungsmodul (231 ) dazu ausgestaltet ist, mittels Fourier-Transformation und insbesondere schneller Fourier-Transformation periodische Muster in den mit der Fensterfunktion bearbeiteten Magnituden zu identifizieren.

Anspruch 1 1 : Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 10, bei der das Auswertungsmodul (231 ) dazu ausgestaltet ist, Schritte zu zählen, falls ein periodisches Muster identifiziert wird.

Anspruch 12: Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 10 oder 1 1 , bei der das Auswertungsmodul (231 ) dazu ausgestaltet ist, Armaktivitäten zu zählen, falls kein periodisches Muster identifiziert wird. Anspruch 13: Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 7 bis 12, bei der das Auswertungsmodul (231 ) dazu ausgestaltet ist, einen Aktivitätszähler zu berechnen, der der Summe aller Magnituden oder Integrale in einem vordefinierten Zeitfenster entspricht.

Anspruch 14: Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 13, bei der das vordefinierte Zeitfenster in einem Bereich von zwischen 0.5 Sekunden bis zehn Minuten und insbesondere in einem Bereich von zwischen zwei Sekunden bis fünf Minuten liegt.

Anspruch 15: Vorrichtung (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem der mindestens eine biometrische Sensor der Sensoreinheit (25) einen Beschleunigungssensor (253), ein Gyroskop (252), einen Magnetometer (254), einen Drucksensor, einen GPS-Sensor (251 ), einen Muskelaktivitätssensor oder eine Kombination davon umfasst.

Anspruch 16: Vorrichtung (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Sensoreinheit (25) zum Abtasten in einer Frequenz von mindestens 10 Hz oder von mindestens 20 Hz und insbesondere von in einem Bereich zwischen etwa 50 Hz bis etwa 100 Hz eingestellt ist.

Anspruch 17: Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Bewegungen eines

Benutzers, umfassend

Befestigen einer Sensoreinheit (25) an einem Arm des Benutzers, wobei die Sensoreinheit (25) mindestens einen biometrischen Sensor aufweist,

Erfassen von Bewegungsdaten aus durch die Sensoreinheit (25) erzeugten Bewegungssignalen, und

Speichern der Bewegungsdaten in einem Datenspeicher (24), dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ein Ausfiltern von Sekundärbewegungsdaten, die passive Armbewegungen des Benutzers repräsentieren, aus den Bewegungsdaten umfasst.

Anspruch 18: Verfahren nach Anspruch 17, umfassend Befestigen einer weiteren Sensoreinheit (25) an einem zweiten Arm des Benutzers, wobei die weitere Sensoreinheit (25) mindestens einen biometrischen Sensor aufweist,

Erfassen von weiteren Bewegungsdaten aus durch die weitere Sensoreinheit (25) erzeugten Bewegungssignalen,

Speichern der weiteren Bewegungsdaten in einem Datenspeicher

(24),

Ausfiltern von Sekundärbewegungsdaten aus den weiteren Bewegungsdaten, und

Vergleichen der ausgefilterten Bewegungsdaten mit den ausgefilterten weiteren Bewegungsdaten.

Anspruch 19: Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, das ein Definieren eines

Bewegungsziels, insbesondere eines Tages- oder Wochenbewegungsziels und ein Darstellen eines Grads der Erreichung des Bewegungsziels umfasst.

Anspruch 20: Verfahren nach Anspruch 19, bei dem das Bewegungsziel aufgrund von gespeicherten Bewegungsdaten automatisch definiert und insbesondere automatisch nach oben oder nach unten angepasst wird.

Description:
B ESC H RE I B U N G

Titel

ERFASSEN UND AUSWERTEN VON BEWEGUNGEN EINES BENUTZERS Technisches Gebiet

[0001 ] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1 sowie ein Verfahren gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 13.

[0002] Solche Vorrichtungen, die eine Recheneinheit, einen Datenspeicher, eine Sensoreinheit mit mindestens einem biometrischen Sensor und eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung der Sensoreinheit an einem Arm des Benutzers umfassen, wobei die Recheneinheit zur Erfassung von Bewegungsdaten aus durch die Sensoreinheit erzeugten Bewegungssignalen und zur Speicherung der Bewegungsdaten im Datenspeicher ausgestaltet ist, können zur Erfassung und Auswertung von Bewegungen eines Benutzers eingesetzt werden.

Stand der Technik

[0003] Zur Therapie oder zum Training von Personen ist es in vielen Anwendungen von Bedeutung die Bewegungen der Personen zu erfassen und auszuwerten. Beispielsweise sind in den vergangen Jahren diverse Geräte zum Messen der Aktivität von Sportlern beziehungsweise Fitnessinteressierten auf den Markt gekommen. Dabei messen und dokumentieren diese Geräte verschiedene Parameter wie beispielsweise Anzahl Schritte, zurückgelegte Distanz etwa aufgrund von ermittelten (Global Positioning System (GPS) Daten oder den Puls. Mit fortschreitender Miniaturisierung von Sensoren werden künftig wohl weitere dazukommen. [0004] Häufig besteht aber ein Bedürfnis nach spezifischeren Bewegungen der Person in der Therapie oder beim Training. Beispielsweise ist es bei der Therapie von Schlaganfallpatienten von zentraler Bedeutung, dass die betroffene Person bestimmte Körperteile trainiert. Insbesondere ist die häufigste Folge eines Schlaganfalls, dass die betroffene Person eine halbseitige Lähmung des Körpers erfährt. Die Rehabilitation kann mehrere Jahre dauern und benötigt viel Disziplin und Ausdauer. Um Fortschritt zu erzielen müssen die betroffenen Körperteile täglich unter grösster Anstrengung bewegt werden. Besonders werden häufig beeinträchtigte Arme im Alltag vernachlässigt.

[0005] Für die Erfassung und Auswertung von Bewegungen spezifischer Körperteile insbesondere von Armen und Fingern eignen sich die oben erwähnten Geräte jedoch nicht.

[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung oder ein Verfahren vorzuschlagen, mit dem auf effiziente Weise die Bewegungen eines Arms eines Benutzer erfasst und ausgewertet werden können.

Darstellung der Erfindung

[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung gelöst, wie sie im unabhängigen Anspruch 1 definiert ist, sowie durch ein Verfahren, wie es im unabhängigen Anspruch 13 definiert ist. Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

[0008] Das Wesen der Erfindung besteht im Folgenden: Eine Vorrichtung zur Erfassung und Auswertung von Bewegungen eines Benutzers umfasst eine Recheneinheit, einen Datenspeicher, eine Sensoreinheit mit mindestens einem biometrischen Sensor und eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung der Sensoreinheit an einem Arm des Benutzers. Die Recheneinheit ist zur Erfassung von Bewegungsdaten aus durch die Sensoreinheit erzeugten Bewegungssignalen und zur Speicherung der Bewegungsdaten im Datenspeicher ausgestaltet. Die Vorrichtung umfasst weiter ein Auswertungsmodul, mit dem Sekundärbewegungsdaten, die passive Armbewegungen des Benutzers repräsentieren, aus den Bewegungsdaten filterbar sind.

[0009] Der Begriff „Arm" kann sich im Zusammenhang mit der Erfindung auf Arme eines Menschen in einem weiteren Sinne beziehen. Dabei kann er insbesondere sowohl Oberarm, Ellenbogen und Unterarm umfassen wie auch Handgelenk, Hand und Finger. [0010] Der Begriff „passive Arnnbewegung" kann sich auf eine Bewegung des Arms des Benutzers beziehen, die durch eine unspezifische Bewegung des Körpers des Benutzers oder als Begleitbewegung erzeugt wird. Beispielsweise kann eine passive Arnnbewegung eine Bewegung des Arms sein, die durch eine Bewegung des gesamten Körpers des Benutzers induziert wird, wie sie etwa von einem Transportmittel auf den ganzen Körper des Benutzers inklusive seines Arms ausgeübt wird. Oder eine passive Armbewegung kann auch aus der einer Gesamtbewegung des Körpers oder der Bewegung eines anderen Körperteiles des Körpers des Benutzers resultieren. Insbesondere kann eine passive Armbewegung zum Beispiel durch ein eine Gehbewegung des Benutzers erzeugt werden.

[001 1 ] Im Gegensatz dazu kann sich der Begriff „aktive Armbewegung" auf eine gezielte Bewegung des Arms des Benutzers beziehen. Beispielsweise könne gezielten Armbewegungen solche sein, die zum Hantieren mit einem Gegenstand oder dergleichen dienen. [0012] Die Recheneinheit kann einen Prozessor (CPU) und einen Arbeitsspeicher (Random Access Memory (RAM)) umfassen. Sie kann zur Erfassung und Speicherung von Bewegungsdaten ausgestaltet sein, indem sie ein Computerprogramm ausführt, das die entsprechenden Schritte beziehungsweise Funktionen durchführt. Sie kann also entsprechend programmiert sein. Auch kann die Recheneinheit zu diesem Zweck geschaltet sein beziehungsweise als Schaltung ausgebildet sein, die diese Schritte und Funktionen erfüllt.

[0013] Das Auswertungsmodul kann von der Recheneinheit umfasst beziehungsweise durch diese implementiert sein. Insbesondere kann die Recheneinheit so programmiert sein, dass sie das Auswertungsmodul implementiert. [0014] Das Auswertungsmodul ermöglicht, dass aus den von der Vorrichtung erfassten Bewegungssignalen, diejenigen identifizierbar sind, die einer aktiven Armbewegung zuzuordnen sind. Insbesondere können alle Bewegungsdaten aus dem mittels der Sensoreinheit erfassten Bewegungssignalen entfernt werden, die von einer passiven Armbewegung ausgelöst sind. Entsprechend ist die Vorrichtung fähig, aus den Bewegungsdaten die Arm- und/oder Handbewegung herauszurechnen und diese dem Benutzer zur Verfügung zu stellen. Dies kann für den Benutzer von beträchtlichem Nutzen sein, beispielsweise wenn er durch Krankheit oder Unfall in der Arm- und/oder Handfunktion beeinträchtigt ist. Auch kann dies dem Benutzer helfen, zu verstehen, wie er eine Hand oder seinen Arm über einen gewissen Zeitraum verwendet hat oder ob er inaktiv war. Insbesondere ist auch ein Vergleich des Gebrauchs des linken und des rechten Armes möglich. So ermöglicht die Vorrichtung auf effiziente Weise die Bewegungen eines Arms des Benutzers zu erfassen und auszuwerten.

[0015] Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung eine Warneinrichtung, wobei die Recheneinheit dazu ausgestaltet ist, die gefilterten Bewegungsdaten auszuwerten und die Warneinrichtung zu aktivieren, wenn die ausgewerteten Bewegungsdaten über einen vordefinierten Ruhezeitraum einen vordefinierten Grenzwert nicht überschreiten. Auf diese Weise kann der Benutzer über eine Inaktivität informiert werden, was die Trainingseffizienz erhöhen kann.

[0016] Dabei umfasst die Warneinrichtung vorzugsweise eine grafische Anzeige, einen Lautsprecher, eine Vibrationsstruktur, einen Muskelstimulator oder eine Kombination davon. Mit solch einer Warneinrichtung kann der Benutzer effizient benachrichtigt werden. Die Vorrichtung umfasst vorzugsweise eine Montageeinrichtung zur Befestigung der Warneinrichtung an einem Finger oder einem Handballen des Benutzers. Eine solche Montageeinrichtung ermöglicht ein bequemes sicheres An- und Ausziehen durch den Benutzer.

[0017] Vorzugsweise umfasst das Auswertungsmodul einen Hochpassfilter und/oder einen Tiefpassfilter, mit dem beziehungsweise mit denen die Bewegungsdaten vorfilterbar sind. Ein solcher Hochpassfilter beziehungsweise Tiefpassfilter ermöglicht es, störende Signale kleineren Ausmasses oder Ausreisser nach oben und unten zu entfernen. Dadurch kann die Effizienz der Vorrichtung weiter gesteigert werden. Dabei ist der Hochpassfilter beziehungsweise der Tiefpassfilter des Auswertungsmoduls vorzugsweise auf einen Wert zwischen 0.1 Hz und 1 Hz und insbesondere auf einen Wert von etwa 0.3 Hz eingestellt ist. Mit einem so eingestellten Hochpassfilter beziehungsweise Tiefpassfilter, können viele Bewegungsdaten ausgefiltert werden, die für die Auswertung nicht von oder von untergeordneter Bedeutung sind.

[0018] Vorzugsweise ist das Auswertungsmodul derart ausgestaltet, fortlaufend Magnituden oder Integrale der Bewegungsdaten zu berechnen. Die Magnituden oder Integrale beziehungsweise Flächen können sich auf eine Kurve der Bewegungsdaten beziehen. Dabei umfassen die Bewegungsdaten vorzugweise pro Zeitpunkt jeweils Werte von Bewegungen in drei Richtungen eines dreidimensionalen Koordinatensystems, und die Magnituden entsprechend vorzugsweise jeweils der Wurzel aus der Summe der Quadrate der Werte in den drei Richtungen des gleichen Zeitpunkts. [0019] Vorzugsweise ist das Auswertungsmodul dazu ausgestaltet, die aus den Bewegungsdaten berechneten Magnituden in einer Fensterfunktion zu bearbeiten. Der Begriff „Fensterfunktion" bezieht sich in diesem Zusammenhang auf eine Funktion zur Frequenzanalyse, die festlegt, mit welcher Gewichtung bei einer Abtastung eines Signals gewonnene Abtastwerte innerhalb eines Ausschnittes beziehungsweise Fensters in nachfolgende Berechnungen eingehen. Solche Fensterfunktionen sind allgemein bekannt. Dabei kann die Fensterfunktion vorteilhafterweise eine Hamming- Fenster-Funktion sein.

[0020] Vorzugsweise ist das Auswertungsmodul dazu ausgestaltet, mittels Fourier- Transformation (FT) und insbesondere schneller Fourier-Transformation (FFT) periodische Muster in den mit der Fensterfunktion bearbeiteten Magnituden zu identifizieren. Unter dem Begriff „schnelle Fourier-Transformation" beziehungsweise FFT wird hier ein bekannter Algorithmus zur Berechnung der diskreten Fourier- Transformation (DFT) verstanden, mit dem ein digitales Signal in seine Frequenzanteile zerlegt und diese dann analysiert werden können. Unter Verwendung einer schnellen Fourier-Transformation können effizient periodische Muster in den Frequenzdaten beziehungsweise den Magnituden ermittelt werden.

[0021 ] Dabei ist das Auswertungsmodul vorzugsweise dazu ausgestaltet ist, Schritte zu zählen, falls ein periodisches Muster identifiziert wird. Auch ist das Auswertungsmodul vorzugsweise dazu ausgestaltet ist, Armaktivitäten zu zählen, falls kein periodisches Muster identifiziert wird. Auf diese Weise können die Bewegungsdaten effizient in durch Gehen entstandene Bewegungen und andere Armbewegungen triagiert beziehungsweise getrennt werden. In einer bestimmten Periode beziehungsweise in einem bestimmten Fenster der Bewegungsdaten können also entweder Schritte oder Armbewegungen gezählt werden, aber nicht beides. Dies kann eine effiziente zielführende Auswertung ermöglichen.

[0022] Das Auswertungsmodul beziehungsweise die Recheneinheit ist dabei vorzugsweise dazu ausgestaltet, einen Aktivitätszähler zu berechnen, der der Summe aller Magnituden oder Integrale in einem vordefinierten Zeitfenster entspricht. Der Aktivitätszähler kann in einer Referenzeinheit definiert sein. Dabei kann eine Bewegung, die einem Griff zu einer Türfalle etwa einer Einheit entspricht. Der Aktivitätszähler kann eine einfache Auswertung der Armbewegungen des Benutzers ermöglichen. Insbesondere kann damit berücksichtigt werden, dass eine Vielzahl von verhältnismässig kleinen Bewegungen gleich bewertet werden wie eine geringere Anzahl von verhältnismässig grossen Bewegungen.

[0023] Dabei liegt das vordefinierte Zeitfenster vorzugsweise in einem Bereich von zwischen 0.5 Sekunden bis zehn Minuten und insbesondere in einem Bereich von zwischen zwei Sekunden bis fünf Minuten. Dies ermöglicht ein effizientes zweckmässiges Aufrechnen der Bewegungsdaten und Bestimmen der Aktivitätszähler.

[0024] Vorzugsweise umfasst der mindestens eine biometrische Sensor der Sensoreinheit einen Beschleunigungssensor, ein Gyroskop, einen Magnetometer, einen Drucksensor, einen GPS-Sensor, einen Muskelaktivitätssensor wie einen EMG Muskelsensor oder eine Kombination davon. Der Begriff„EMG Muskelsensor" kann sich in diesem Zusammenhang auf einen Sensor der Elektromyografie (EMG) beziehen, mit dem die elektrische Muskelaktivität erfasst wird. Mit solchen biometrischen Sensoren kann eine aktive Armbewegung effizient erfasst und ausgewertet werden.

[0025] Vorzugsweise ist die Befestigungseinrichtung zur Befestigung der Sensoreinheit an einem Finger des Benutzers ausgestaltet. So können Bewegungen von Finger ausgewertet werden.

[0026] Bevorzugt umfasst die Vorrichtung einen Schnittstellenadapter zur Verbindung mit einem Computer. Dabei kann der Computer ein Desktop-Computer, ein Laptop- Computer, ein Tablet-Computer, ein Smartphone oder etwas ähnliches sein. Der Schnittstellenadapter ist vorzugsweise ein Funkschnittstellenadapter zur kabellosen Verbindung mit dem Computer. Mit einer solchen Vorrichtung können Daten effizient an den Computer übersendet werden. Auf dem Computer können diese weiter ausgewertet oder dargestellt oder gespeichert werden.

[0027] Vorzugsweise ist die Sensoreinheit zum Abtasten in einer Frequenz von mindestens 10 Hz oder von mindestens 20 Hz und insbesondere von in einem Bereich zwischen etwa 50 Hz bis etwa 100 Hz eingestellt. Ein Abtasten in einer solchen Frequenz ermöglicht ein effizientes Erfassen und Auswerten von Armbewegungen.

[0028] Ein anderer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Bewegungen eines Benutzers. Das Verfahren umfasst die Schritte: Befestigen einer Sensoreinheit an einem Arm des Benutzers, wobei die Sensoreinheit mindestens einen biometrischen Sensor aufweist; Erfassen von Bewegungsdaten aus durch die Sensoreinheit erzeugten Bewegungssignalen; Speichern der Bewegungsdaten in einem Datenspeicher; und Ausfiltern von Sekundärbewegungsdaten, die passive Armbewegungen des Benutzers repräsentieren, aus den Bewegungsdaten umfasst. Die gefilterten Bewegungsdaten können insbesondere Primärbewegungsdaten sein. Mit einem solchen Verfahren und seinen nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen können die oben im Zusammenhang mit der Vorrichtung beschriebenen Effekte und Vorteile effizient realisiert werden. Dabei kann das Verfahren durch Computerprogramm implementiert sein, das Befehle zu dessen Ausführung umfasst, wenn das Computerprogramm auf der Vorrichtung läuft.

[0029] Das Verfahren umfasst vorzugsweise ein Auswerten der gefilterten Bewegungsdaten und ein Warnen des Benutzers, wenn die ausgewerteten Bewegungsdaten über einen vordefinierten Ruhezeitraum einen vordefinierten Grenzwert nicht überschreiten. Dabei kann das Warnen ein Ausgeben einer visuellen Information, eines akustischen Alarms, einer Vibration oder eine Kombination davon umfassen.

[0030] Das Verfahren umfasst vorzugsweise ein vor dem Ausfiltern der Sekundärbewegungsdaten ausgeführtes Hochpassfiltern. Dabei erfolgt das Hochpassfiltern vorzugsweise mit 0.3 Hz.

[0031 ] Beim Ausfiltern der Sekundärbewegungsdaten werden vorzugsweise fortlaufend Magnituden oder Integrale der Bewegungsdaten berechnet. Dabei entspricht beim Berechnen der Magnituden oder Integrale der Bewegungsdaten pro Zeitpunkt bevorzugt jeweils die Magnitude der Wurzel aus der Summe der Quadrate von Werten in drei Richtungen eines dreidimensionalen Koordinatensystems. Das Verfahren umfasst in bevorzugter Weise ein Berechnen eines Aktivitätszählers, der der Summe aller Magnituden oder Integrale in einem vordefinierten Zeitfenster entspricht. Dabei liegt das vordefinierte Zeitfenster vorzugsweise in einem Bereich von zwischen 0.5 Sekunden bis zehn Minuten und insbesondere in einem Bereich von zwischen zwei Sekunden bis fünf Minuten.

[0032] Bevorzugt umfasst der mindestens eine biometrische Sensor der Sensoreinheit einen Beschleunigungssensor, einen Gyroskop, einen Magnetometer, einen Drucksensor oder eine Kombination davon. Vorzugsweise ist beim Verfahren die Sensoreinheit an einem Finger des Benutzers befestigt. Bevorzugt umfasst das Verfahren ein Übertragen der ausgefilterten Bewegungsdaten an einen Computer umfasst. [0033] Vorzugsweise ist beim Verfahren die Sensoreinheit zum Abtasten in einer Frequenz von mindestens 10 Hz oder von mindestens 20 Hz und insbesondere von in einem Bereich zwischen etwa 50 Hz bis etwa 100 Hz eingestellt.

[0034] Bevorzugt umfasst das Verfahren weiter die Schritte: Befestigen einer weiteren Sensoreinheit an einem zweiten Arm des Benutzers, wobei die weitere Sensoreinheit mindestens einen biometrischen Sensor aufweist; Erfassen von weiteren Bewegungsdaten aus durch die weitere Sensoreinheit erzeugten Bewegungssignalen; Speichern der weiteren Bewegungsdaten in einem Datenspeicher; Ausfiltern von Sekundärbewegungsdaten aus den weiteren Bewegungsdaten; und Vergleichen der ausgefilterten Bewegungsdaten mit den ausgefilterten weiteren Bewegungsdaten. Auf diese Weise können Armebewegungen der beiden Arme miteinander verglichen werden. Dies ermöglicht es weiter Rückschlüsse über den Fortschritt der Armbewegungen zu ziehen und dem Benutzer näher zu bringen.

[0035] Vorzugsweise umfasst das Verfahren ein Definieren eines Bewegungsziels, insbesondere eines Tages- oder Wochenbewegungsziels und ein Darstellen eines Grads der Erreichung des Bewegungsziels. Auf diese Weise kann der Benutzer effizient dazu motiviert werden, das Bewegungsziel einzuhalten, womit ein verbesserter Fortschritt ermöglicht wird. Dabei kann das Bewegungsziel aufgrund von gespeicherten Bewegungsdaten automatisch definiert und insbesondere automatisch nach oben angepasst werden. Kurze Beschreibung der Zeichnungen [0036] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung mit Hilfe der schematischen Zeichnung. Insbesondere werden im Folgenden die erfindungsgemässe Vorrichtung und das erfindungsgemässe Verfahren unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen detaillierter beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Vorrichtung und einem mit ihr verbundenem Smartphone; Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung von Fig. 1 in einem getrennten Zustand; und

Fig. 3 eine Kurve von mittels der Vorrichtung von Fig. 1 erfassten Bewegungsdaten.

Weg(e) zur Ausführung der Erfindung

[0037] Bestimmte Ausdrücke werden in der folgenden Beschreibung aus praktischen Gründen verwendet und sind nicht einschränkend zu verstehen. Die Wörter„rechts", „links", „unten" und „oben" bezeichnen Richtungen in der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. Die Ausdrücke„nach innen", „nach aussen"„unterhalb", „oberhalb", „links",„rechts" oder ähnliche werden zur Beschreibung der Anordnung bezeichneter Teile zueinander, der Bewegung bezeichneter Teile zueinander und der Richtungen hin zum oder weg vom geometrischen Mittelpunkt der Vorrichtung sowie benannter Teile derselben wie in den Fig. dargestellt verwendet. Diese räumlichen Relativangaben umfassen auch andere Positionen und Ausrichtungen als die in den Fig. dargestellten. Zum Beispiel wenn ein in den Fig. dargestelltes Teil umgedreht wird, sind Elemente oder Merkmale, die als„unterhalb" beschrieben sind, dann„oberhalb". Die Terminologie umfasst die oben ausdrücklich erwähnten Wörter, Ableitungen von denselben und Wörter ähnlicher Bedeutung.

[0038] Um Wiederholungen in den Fig. und der zugehörigen Beschreibung der verschiedenen Aspekte und Ausführungsbeispielen zu vermeiden, sollen bestimmte Merkmale als gemeinsam für verschieden Aspekte und Ausführungsbeispiele verstanden werden. Das Weglassen eines Aspekts in der Beschreibung oder einer Fig. lässt nicht darauf schliessen, dass dieser Aspekt in dem zugehörigen Ausführungsbeispiel fehlt. Vielmehr kann ein solches Weglassen der Klarheit und dem Verhindern von Wiederholungen dienen. In diesem Zusammenhang gilt für die gesamte weitere Beschreibung folgende Festlegung: Sind in einer Figur zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugszeichen enthalten, aber im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erwähnt, so wird auf deren Erläuterung in vorangehenden Figurenbeschreibungen Bezug genommen. Sind ausserdem im unmittelbar zu einer Figur gehörigen Beschreibungstext Bezugszeichen erwähnt, die in der zugehörigen Figur nicht enthalten sind, so wird auf die vorangehenden und nachstehenden Figuren verwiesen. Ähnliche Bezugszeichen in zwei oder mehreren Fig. stehen für ähnliche oder gleiche Elemente.

[0039] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Vorrichtung 1 mit einem Funktionsteil 2 und einem Armband 3 als Befestigungseinrichtung und als Montageeinrichtung. Das Funktionsteil 2 umfasst ein Gehäuse 21 , in das ein Display 22 als visuelle Anzeige eingelassen ist. Im Innern des Gehäuses 21 sind eine Recheneinheit 23, ein Datenspeicher 24, eine Sensoreinheit 25, eine Warneinrichtung 28 und ein Funkschnittstellenadapter 29 angeordnet. Auf der linken Seite ist das Gehäuse 21 mit einem Druckknopf 27 ausgestattet, über den das Funktionsteil von einem Benutzer bedient werden kann.

[0040] Die Sensoreinheit 25 umfasst mehrere biometrische Sensoren, nämlich einen GPS-Sensor 251 , ein Gyroskop 252, einen Beschleunigungssensor 253 und ein Magnetometer 254. Die Warneinrichtung 28 umfasst einen Lautsprecher 282, einen Vibrator 281 und das Display 22. Die Recheneinheit 23 ist dazu programmiert, ein Auswertungsmodul 231 zu implementieren.

[0041 ] Das Armband 3 umfasst ein Kunststoff band 31 und einen Verschluss 32. Über den Verschluss 32 kann das Kunststoff band 31 in seiner Länge eingestellt werden, so dass die Vorrichtung 1 mit seiner Sensoreinheit 25 an einem Handgelenk des Benutzers befestigt werden kann.

[0042] Wie in Fig. 2 gezeigt kann die Funktionseinheit 2 vom Armband 3 getrennt und wieder an ihm montiert werden. Dazu weist das Gehäuse 21 eine Klippstruktur 26 auf und das Kunststoffband 31 eine Klippführung 33. Die Klippstruktur 26 umfasst zwei obere und zwei untere Klemmteile, wobei das Kunststoffband 21 jeweils seitlich zwischen zwei der Klemmteile einklemmbar ist. [0043] Inn Betrieb wird die Vorrichtung 1 am Handgelenk des Benutzers befestigt und die biometrischen Sensoren der Sensoreinheit 25 erfassen in einer Frequenz von zwischen 50 Hz und 100 Hz verschiedene Bewegungsparameter des Arms des Benutzers. Daraus erzeugen sie Bewegungssignale, die an die Recheneinheit 23 weitergeleitet werden. Die Recheneinheit 23 erzeugt aus den Bewegungssignalen Daten und speichert diese im Datenspeicher 24.

[0044] Zudem aggregiert die Recheneinheit 23 die Bewegungssignale der biometrischen Sensoren der Sensoreinheit 25 zu Bewegungsdaten, die sie ebenfalls im Datenspeicher 24 speichert. Dabei filtert das Auswertungsmodul 231 der Recheneinheit 23 mit einem auf 0.3 Hz eingestellten Hochpassfilter Ausreisser in den Bewegungsdaten aus. Danach filtert es Sekundärbewegungsdaten, die passive Armbewegungen des Benutzers repräsentieren, aus den Bewegungsdaten.

[0045] In Fig. 3 ist ein Verlauf von ungefilterten Bewegungsdaten gezeigt. Dabei ist ersichtlich, dass bis etwa 14 Sekunden regelmässige Peaks a) auftreten, wie sie typischerweise beim Gehen oder Laufen des Benutzers entstehen. Das Auswertungsmodul 231 der Recheneinheit 23 weist diesem Abschnitt entsprechend eine Gehbewegung zu und entfernt die zugehörigen Daten aus den Bewegungsdaten. Analog dazu treten ab etwa 28 Sekunden regelmässige Peaks b) auf. Auch dieser Abschnitt wird vom Auswertungsmodul 231 der Recheneinheit 23 als Sekundärbewegungen ausgefiltert. Somit verbleiben nach dem Filtern die Bewegungsdaten des Abschnitts zwischen 14 und 28 Sekunden als primäre Armbewegungen.

[0046] Während oder nach dem Ausfiltern berechnet die Recheneinheit 23 fortlaufend Magnituden c) der Bewegungsdaten. Dabei entsprechen jeweils pro Zeitpunkt die Magnituden der Wurzel aus der Summe der Quadrate von Werten in drei Richtungen eines dreidimensionalen Koordinatensystems. Die Magnituden werden von der Recheneinheit 21 über ein regelmässiges Zeitfenster von 20 Sekunden zu einem Aktivitätszähler (Activity Count) aufsummiert.

[0047] In der Vorrichtung 1 ist weiter ein Tagesbewegungsziel definiert und im Datenspeicher 24 abgelegt. Diese Definition erfolgt über das Smartphone 4, wenn die Funktionseinheit 2 und das Smartphone 4 verbunden sind. Auf dem Display 22 wird laufend ein Grad der Erreichung des Bewegungsziels dargestellt. In der Fig. 1 und der Fig. 2 hat der Benutzer 43% des Tagesbewegungsziels erreicht. Das Bewegungsziel kann von der Recheneinheit 23 aufgrund von gespeicherten Bewegungsdaten automatisch nach oben angepasst werden.

[0048] Zudem wertet die Recheneinheit die gefilterten Bewegungsdaten aus und warnt den Benutzer, wenn die ausgewerteten Bewegungsdaten über einen vordefinierten Ruhezeitraum einen vordefinierten Grenzwert nicht überschreiten. Der Benutzer kann dazu die Funktionseinheit 2 so einstellen, dass eine visuelle Information auf dem Display 22, ein akustischer Alarm vom Lautsprecher 282 und/oder eine Vibration durch den Vibrator 281 als Warnung erzeugt wird. [0049] Über die Verbindung mit dem Smartphone 4 mittels des Funkschnittstellenadapters 29 kann die Funktionseinheit 21 mittels des Smartphones 4 eingestellt werden. Zudem können die Bewegungsdaten und andere Informationen auf das Smartphone 4 übertragen werden. Das Smartphone 4 kann dann die Bewegungsdaten darstellen und weiter verarbeiten. [0050] Obwohl die Erfindung mittels der Figuren und der zugehörigen Beschreibung dargestellt und detailliert beschrieben ist, sind diese Darstellung und diese detaillierte Beschreibung illustrativ und beispielhaft zu verstehen und nicht als die Erfindung einschränkend. Um die Erfindung nicht zu verklären, können in gewissen Fällen wohlbekannte Strukturen und Techniken nicht im Detail gezeigt und beschrieben sein. Es versteht sich, dass Fachleute Änderungen und Abwandlungen machen können, ohne den Umfang der folgenden Ansprüche zu verlassen. Insbesondere deckt die vorliegende Erfindung weitere Ausführungsbeispiele mit irgendwelchen Kombinationen von Merkmalen ab, die von den explizit beschriebenen Merkmalskombinationen abweichen können. [0051 ] Die vorliegende Offenbarung umfasst auch Ausführungsformen mit jeglicher Kombination von Merkmalen, die vorstehend oder nachfolgend zu verschiedenen Ausführungsformen genannt oder gezeigt sind. Sie umfasst ebenfalls einzelne Merkmale in den Figuren, auch wenn sie dort im Zusammenhang mit anderen Merkmalen gezeigt sind und/oder vorstehend oder nachfolgend nicht genannt sind. Auch können die in den Figuren und der Beschreibung beschriebenen Alternativen von Ausführungsformen und einzelne Alternativen deren Merkmale vom Erfindungsgegenstand beziehungsweise von den offenbarten Gegenständen ausgeschlossen sein. Die Offenbarung umfasst Ausführungsformen, die ausschliesslich die in den Ansprüchen beziehungsweise in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Merkmale umfasst sowie auch solche, die zusätzliche andere Merkmale umfassen.

[0052] Im Weiteren schliesst der Ausdruck„umfassen" und Ableitungen davon andere Elemente oder Schritte nicht aus. Ebenfalls schliesst der unbestimmte Artikel„ein" bzw. „eine" und Ableitungen davon eine Vielzahl nicht aus. Die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen aufgeführter Merkmale können durch eine Einheit beziehungsweise einen Schritt erfüllt sein. Die Begriffe„im Wesentlichen",„etwa",„ungefähr" und dergleichen in Verbindung mit einer Eigenschaft beziehungsweise einem Wert definieren insbesondere auch genau die Eigenschaft beziehungsweise genau den Wert. Die Begriffe „etwa" und „ungefähr" im Zusammenhang mit einem gegebenen Zahlenwert oder -bereich kann sich auf einen Wert beziehungsweise Bereich beziehen, der innerhalb 20%, innerhalb 10%, innerhalb 5% oder innerhalb 2% des gegebenen Werts beziehungsweise Bereichs liegt.

[0053] Ein Computerprogramm kann auf einem geeigneten Medium gespeichert sein und/oder vertrieben werden, wie beispielsweise auf einem optischen Speichermedium oder einem Festmedium, das zusammen mit oder als Teil von anderer Hardware bereitgestellt wird. Es kann auch in anderer Form vertrieben werden, wie beispielsweise über das Internet oder andere verkabelte oder unverkabelte Telekommunikationssysteme. Insbesondere kann ein Computerprogramm beispielsweise ein auf einem computerlesbaren Medium gespeichertes Computerprogrammprodukt sein, das dazu ausgestaltet ist, ausgeführt zu werden, um ein Verfahren zu implementieren, insbesondere das erfindungsgemässe Verfahren. Alle Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als den Umfang der Ansprüche einschränkend zu verstehen.

[0054] Im Folgenden sind weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Offenbarung beschrieben: [0055] Ausführungsbeispiel 1 ein ist eine Vorrichtung zur Erfassung und Auswertung von Bewegungen eines Benutzers, die eine Recheneinheit, einen Datenspeicher, eine Sensoreinheit mit mindestens einem biometrischen Sensor und eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung der Sensoreinheit an einem Arm des Benutzers umfasst, wobei die Recheneinheit zur Erfassung von Bewegungsdaten aus durch die Sensoreinheit erzeugten Bewegungssignalen und zur Speicherung der Bewegungsdaten im Datenspeicher ausgestaltet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Auswertungsmodul umfasst, mit dem Sekundärbewegungsdaten, die passive Armbewegungen des Benutzers repräsentieren, aus den Bewegungsdaten filterbar sind.

[0056] Ausführungsbeispiel 2 ist eine Vorrichtung gemäss Ausführungsbeispiel 1 , die eine Warneinrichtung umfasst, wobei die Recheneinheit dazu ausgestaltet ist, die gefilterten Bewegungsdaten auszuwerten und die Warneinrichtung zu aktivieren, wenn die ausgewerteten Bewegungsdaten über einen vordefinierten Ruhezeitraum einen vordefinierten Grenzwert nicht überschreiten.

[0057] Ausführungsbeispiel 3 ist eine Vorrichtung gemäss Ausführungsbeispiel 2, bei der die Warneinrichtung eine grafische Anzeige, einen Lautsprecher, eine Vibrationsstruktur, einen Muskelstimulator oder eine Kombination davon umfasst.

[0058] Ausführungsbeispiel 4 ist eine Vorrichtung gemäss Ausführungsbeispiel 2 oder 3, die eine Montageeinrichtung zur Befestigung der Warneinrichtung an einem Finger oder einem Handballen des Benutzers umfasst.

[0059] Ausführungsbeispiel 5 ist eine Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ausführungsbeispiele, bei der das Auswertungsmodul einen Hochpassfilter und/oder einen Tiefpassfilter umfasst, mit dem beziehungsweise mit denen Bewegungsdaten vorfilterbar sind.

[0060] Ausführungsbeispiel 6 ist eine Vorrichtung gemäss Ausführungsbeispiel 5, bei der der Hochpassfilter beziehungsweise der Tiefpassfilter des Auswertungsmoduls auf einen Wert zwischen 0.1 Hz und 1 Hz und insbesondere auf einen Wert von etwa 0.3 Hz eingestellt ist.

[0061 ] Ausführungsbeispiel 7 ist eine Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ausführungsbeispiele, bei der das Auswertungsmodul dazu ausgestaltet ist, fortlaufend Magnituden oder Integrale der Bewegungsdaten zu berechnen. [0062] Ausführungsbeispiel 8 ist eine Vorrichtung gemäss Ausführungsbeispiel 7, bei der die Bewegungsdaten pro Zeitpunkt jeweils Werte von Bewegungen in drei Richtungen eines dreidimensionalen Koordinatensystems umfassen, und bei der die Magnituden jeweils der Wurzel aus der Summe der Quadrate der Werte in den drei Richtungen des gleichen Zeitpunkts entsprechen.

[0063] Ausführungsbeispiel 9 ist eine Vorrichtung gemäss Ausführungsbeispiel 7 oder 8, bei der das Auswertungsmodul dazu ausgestaltet ist, die aus den Bewegungsdaten berechneten Magnituden in einer Fensterfunktion zu bearbeiten.

[0064] Ausführungsbeispiel 10 ist eine Vorrichtung gemäss einem der Ausführungsbeispiele 7 bis 9, bei der das Auswertungsmodul dazu ausgestaltet ist, mittels Fourier-Transformation und bevorzugt mittel schneller Fourier-Transformation periodische Muster in mit der Fensterfunktion bearbeiteten Magnituden zu identifizieren.

[0065] Ausführungsbeispiel 1 1 ist eine Vorrichtung gemäss Ausführungsbeispiel 10, bei der das Auswertungsmodul dazu ausgestaltet ist, Schritte zu zählen, falls ein periodisches Muster identifiziert wird.

[0066] Ausführungsbeispiel 12 ist eine Vorrichtung gemäss Ausführungsbeispiel 10 oder 1 1 , bei der das Auswertungsmodul (231 ) dazu ausgestaltet ist, Armaktivitäten zu zählen, falls kein periodisches Muster identifiziert wird.

[0067] Ausführungsbeispiel 13 ist eine Vorrichtung gemäss einem der Ausführungsbeispiele 7 bis 12, bei der das Auswertungsmodul dazu ausgestaltet ist, einen Aktivitätszähler zu berechnen, der der Summe aller Magnituden oder Integrale in einem vordefinierten Zeitfenster entspricht.

[0068] Ausführungsbeispiel 14 ist eine Vorrichtung gemäss Ausführungsbeispiel 13, bei der das vordefinierte Zeitfenster in einem Bereich von zwischen 0.5 Sekunden bis zehn Minuten und insbesondere in einem Bereich von zwischen zwei Sekunden bis fünf Minuten liegt.

[0069] Ausführungsbeispiel 15 ist eine Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ausführungsbeispiele, bei dem der mindestens eine biometrische Sensor der Sensoreinheit einen Beschleunigungssensor, ein Gyroskop, einen Magnetometer, einen Drucksensor, einen EMG Muskelsensor oder eine Kombination davon umfasst. [0070] Ausführungsbeispiel 16 ist eine Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ausführungsbeispiele, bei der die Befestigungseinrichtung zur Befestigung der Sensoreinheit an einem Finger des Benutzers ausgestaltet ist.

[0071 ] Ausführungsbeispiel 17 ist eine Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ausführungsbeispiele, die einen Schnittstellenadapter zur Verbindung mit einem Computer umfasst.

[0072] Ausführungsbeispiel 18 ist eine Vorrichtung gemäss Ausführungsbeispiel 17, bei der der Schnittstellenadapter ein Funkschnittstellenadapter zur kabellosen Verbindung mit dem Computer ist. [0073] Ausführungsbeispiel 19 ist eine Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ausführungsbeispiele, bei der die Sensoreinheit zum Abtasten in einer Frequenz von mindestens 10 Hz oder von mindestens 20 Hz und insbesondere von in einem Bereich zwischen etwa 50 Hz bis etwa 100 Hz eingestellt ist.

[0074] Ausführungsbeispiel 20 ist ein Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Bewegungen eines Benutzers, umfassend Befestigen einer Sensoreinheit an einem Arm des Benutzers, wobei die Sensoreinheit mindestens einen biometrischen Sensor aufweist; Erfassen von Bewegungsdaten aus durch die Sensoreinheit erzeugten Bewegungssignalen; und Speichern der Bewegungsdaten in einem Datenspeicher, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ein Ausfiltern von Sekundärbewegungsdaten, die passive Armbewegungen des Benutzers repräsentieren, aus den Bewegungsdaten umfasst.

[0075] Ausführungsbeispiel 21 ist ein Verfahren gemäss Ausführungsbeispiel 20, das ein Auswerten der gefilterten Bewegungsdaten und ein Warnen des Benutzers, wenn die ausgewerteten Bewegungsdaten über einen vordefinierten Ruhezeitraum einen vordefinierten Grenzwert nicht überschreiten, umfasst.

[0076] Ausführungsbeispiel 22 ist ein Verfahren gemäss Ausführungsbeispiel 21 , bei dem das Warnen ein Ausgeben einer visuellen Information, eines akustischen Alarms, einer Vibration oder eine Kombination davon umfasst.

[0077] Ausführungsbeispiel 23 ist ein Verfahren gemäss einem der Ausführungsbeispiele 20 bis 22, das ein vor dem Ausfiltern der Sekundärbewegungsdaten ausgeführtes Hochpassfiltern und/oder Tiefpassfiltern umfasst.

[0078] Ausführungsbeispiel 24 ist ein Verfahren gemäss Ausführungsbeispiel 23, bei dem das Hochpassfiltern beziehungsweise das Tiefpassfiltern einem Wert zwischen 0.1 Hz und 1 Hz und insbesondere mit 0.3 Hz erfolgt.

[0079] Ausführungsbeispiel 25 ist ein Verfahren gemäss einem der Ausführungsbeispiele 20 bis 24, bei dem beim Ausfiltern der Sekundärbewegungsdaten fortlaufend Magnituden oder Integrale der Bewegungsdaten berechnet werden.

[0080] Ausführungsbeispiel 26 ist ein Verfahren gemäss Ausführungsbeispiel 25, bei dem beim Berechnen der Magnituden oder Integrale der Bewegungsdaten pro Zeitpunkt jeweils die Magnitude der Wurzel aus der Summe der Quadrate von Werten in drei Richtungen eines dreidimensionalen Koordinatensystems entspricht.

[0081 ] Ausführungsbeispiel 27 ist ein Verfahren gemäss Ausführungsbeispiel 25 oder 26, bei dem die aus den Bewegungsdaten berechneten Magnituden in einer Fensterfunktion bearbeitet werden.

[0082] Ausführungsbeispiel 28 ist ein Verfahren gemäss einem der Ausführungsbeispiele 25 bis 27, bei dem mittels Fourier-Transformation und bevorzugt schneller Fourier-Transformation periodische Muster in mit der Fensterfunktion bearbeiteten Magnituden identifiziert werden. [0083] Ausführungsbeispiel 29 ist ein Verfahren gemäss Ausführungsbeispiel 28, bei dem Schritte gezählt, falls ein periodisches Muster identifiziert wird.

[0084] Ausführungsbeispiel 30 ist ein Verfahren gemäss Ausführungsbeispiel 28 oder 29, bei dem Armaktivitäten gezählt werden, falls kein periodisches Muster identifiziert wird. [0085] Ausführungsbeispiel 31 ist ein Verfahren gemäss einem der Ausführungsbeispiele 25 bis 30, das ein Berechnen eines Aktivitätszählers umfasst, der der Summe aller Magnituden oder Integrale in einem vordefinierten Zeitfenster entspricht. [0086] Ausführungsbeispiel 32 ist ein Verfahren gemäss Ausführungsbeispiel 31 , bei dem das vordefinierte Zeitfenster in einem Bereich von zwischen 0.5 Sekunden bis zehn Minuten und insbesondere in einem Bereich von zwischen zwei Sekunden bis fünf Minuten liegt. [0087] Ausführungsbeispiel 33 ist ein Verfahren gemäss einem der Ausführungsbeispiele 20 bis 32, bei dem der mindestens eine biometrische Sensor der Sensoreinheit einen Beschleunigungssensor, einen Gyroskop, einen Magnetometer, einen Drucksensor oder eine Kombination davon umfasst.

[0088] Ausführungsbeispiel 34 ist ein Verfahren gemäss einem der Ausführungsbeispiele 20 bis 33, bei dem die Sensoreinheit an einem Finger des Benutzers befestigt ist.

[0089] Ausführungsbeispiel 35 ist ein Verfahren gemäss einem der Ausführungsbeispiele 20 bis 34, das ein Übertragen der ausgefilterten Bewegungsdaten an einen Computer umfasst. [0090] Ausführungsbeispiel 36 ist ein Verfahren gemäss einem der Ausführungsbeispiele 20 bis 35, bei dem die Sensoreinheit zum Abtasten in einer Frequenz von mindestens 10 Hz oder von mindestens 20 Hz und insbesondere von in einem Bereich zwischen etwa 50 Hz bis etwa 100 Hz eingestellt ist.

[0091 ] Ausführungsbeispiel 37 ist ein Verfahren gemäss einem der Ausführungsbeispiele 20 bis 36, umfassend Befestigen einer weiteren Sensoreinheit an einem zweiten Arm des Benutzers, wobei die weitere Sensoreinheit mindestens einen biometrischen Sensor aufweist; Erfassen von weiteren Bewegungsdaten aus durch die weitere Sensoreinheit erzeugten Bewegungssignalen; Speichern der weiteren Bewegungsdaten in einem Datenspeicher; Ausfiltern von Sekundärbewegungsdaten aus den weiteren Bewegungsdaten; und Vergleichen der ausgefilterten Bewegungsdaten mit den ausgefilterten weiteren Bewegungsdaten.

[0092] Ausführungsbeispiel 38 ist ein Verfahren gemäss einem der Ausführungsbeispiele 20 bis 37, das ein Definieren eines Bewegungsziels, insbesondere eines Tages- oder Wochenbewegungsziels und ein Darstellen eines Grads der Erreichung des Bewegungsziels umfasst. [0093] Ausführungsbeispiel 39 ist ein Verfahren gemäss Ausführungsbeispiel 38, bei dem das Bewegungsziel aufgrund von gespeicherten Bewegungsdaten automatisch definiert und insbesondere automatisch nach oben angepasst wird.