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Patent Searching and Data


Title:
DETERMINATION OF LOCALISED QUALITY MEASUREMENTS FROM A VOLUMETRIC IMAGE RECORD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/066265
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device for processing a volumetric image record. The method comprises the following steps: carrying out a non-optical image scanning method on an object to be analysed and generating a volumetric image record and extracting the object contour from the volumetric image record in order to determine the position of the object surface; defining an object surface point and a surrounding area for said object surface point and analysing the grey tones within the surrounding area; calculating a quality value, which reflects the localised quality of the surface, for the object surface point on the basis of the grey-tone analysis. The device comprises equipment for carrying out a non-optical image scanning method on an object to be analysed and for generating a volumetric image record and comprises a processing device which is programmed to extract an object contour from the volumetric image record in order to determine the position of the object surface, said processing unit, in addition, being programmed to define at least one trajectory or a surrounding area for an object surface point, to analyse the grey-tone progression along the at least one trajectory or to analyse the grey tones within the surrounding area, and to calculate a quality value for the object surface point in order to represent a localised quality of the surface.

Inventors:
BARTSCHER MARKUS (DE)
GÜNTHER THOMAS (DE)
POLIWODA CHRISTOPH (DE)
REINHART CHRISTOF (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/002148
Publication Date:
May 06, 2016
Filing Date:
October 29, 2015
Export Citation:
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Assignee:
VOLUME GRAPHICS (DE)
PHYSIKALISCH TECH BUNDESANSTALT (DE)
International Classes:
G06T7/00
Foreign References:
US20130121564A12013-05-16
EP2590139A12013-05-08
Other References:
KRUTH J P ET AL: "Computed tomography for dimensional metrology", CIRP ANNALS, vol. 60, no. 2, 3 June 2011 (2011-06-03), pages 821 - 842, XP028262022, ISSN: 0007-8506, [retrieved on 20110603], DOI: 10.1016/J.CIRP.2011.05.006
SAVIO ET AL: "Metrology of freeform shaped parts", CIRP ANNALS, ELSEVIER BV, NL, CH, FR, vol. 56, no. 2, 22 November 2007 (2007-11-22), pages 810 - 835, XP022356750, ISSN: 0007-8506, DOI: 10.1016/J.CIRP.2007.10.008
DIR 2007 - INTERNATIONAL SYMPOSIUM ON DIGITAL INDUSTRIAL RADIOLOGY AND COMPUTED TOMOGRAPHY, 25 June 2007 (2007-06-25)
DENZLER U.A.: "DAGM 2009, LNCS 5748", 2009, SPRINGER-VERLAG, pages: 111 - 120
Attorney, Agent or Firm:
HÖSSLE, Markus (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Verarbeitung eines Volumenbilddatensatzes mit den folgenden Schritten:

- Durchführen eines nicht-optischen Bildabtastungsverfahrens an einem zu untersuchenden Objekt und Erzeugen eines Volumenbilddatensatzes und Extrahieren der Objektkontur aus dem Volumenbilddatensatz zur Bestimmung der Lage der Objektoberfläche,

- Festlegen eines Objektoberflächenpunkts und einer

Umgebung für diesen Objektoberflächenpunkt und Analysieren der Grauwerte innerhalb der Umgebung,

Berechnen eines eine lokale Güte der Oberfläche reflektierenden Qualitätswertes für den Obj ektoberflächen- punkt basierend auf der Grauwertanalyse.

2. Verfahren nach Anspruch 1, das des weiteren den Schritt des Ermitteins eines eine Messunsicherheit reflektierenden Faktors basierend auf dem Qualitätswert umfasst.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Berechnen des Qualitätswertes mittels einer Methode oder einer Kombination von mindestens zwei Methoden zur Analyse des Grauwertverhaltens um einen gegebenen Obj ektoberflächen- punkt erfolgt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der Qualitätswert aus der Analyse des Signal/Rausch- Verhältnisses, aus der Analyse des Gradientenverlaufs, aus der Analyse aller aus der Kantenfindung resultierenden Parameter, aus der Analyse der Wiederholbarkeit der Kanten- findung, aus der statistischen Analyse oder der Merkmals- analyse der Grauwertprofile entlang der mindestens einen Trajektorie, aus der statistischen Analyse oder der Merkmalsanalyse der Grauwertprofile in der Umgebung um den Oberflächenpunkt oder aus einer Kombination einer oder mehrerer dieser Berechnungen resultiert.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem das Festlegen der Umgebung für den Objektoberflächenpunkt das Festlegen mindestens einer Trajektorie durch diesen Objektoberflächenpunkt umfasst und der Schritt des Analysie- rens das Analysieren der Grauwertverlaufs entlang der Trajektorie umfasst.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem der Schritt des Analysierens die Berücksichtigung von Sekundär- Informationen umfasst.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die Oberflächenpunkte zur Berechnung einer bildlichen Wiedergabe und/oder zu weiterführenden Analysen des zu unter- suchenden Objekts in Abhängigkeit von dem berechneten Qualitätswert unterschiedlich gewichtet werden.

8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem eine Gewichtung gemäß einer oder mehrerer der folgenden Regeln erfolgt:

- kontinuierliche Gewichtung zwischen 0 und 1,

diejenigen Oberflächenpunkte, deren Qualitätswert unterhalb einer vorgegebenen oder vorgebbaren Schwelle liegt, werden mit Null gewichtet, die nicht mit Null gewichteten Oberflächenpunkte werden gleich gewichtet oder unterschiedlich zwischen 0 und 1 gewichtet. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem zur Weiterverarbeitung jedem Oberflächenpunkt eine Güteinformation zugeordnet ist.

10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem eine Visualisierung der Güteinformation erfolgt.

11. Vorrichtung zur Verarbeitung eines Volumenbilddatensatzes, mit einem Gerät zum Durchführen eines nichtoptischen Bildabtastungsverfahrens an einem zu untersuchen- den Objekt und Erzeugen eines Volumenbilddatensatzes und mit einer Recheneinrichtung, die dazu programmiert ist, eine Obj ektkontur aus dem Volumenbilddatensatz zur Bestimmung der Lage der Objektoberfläche zu extrahieren, wobei die Recheneinrichtung des weiteren dazu programmiert ist, mindes- tens eine Trajektorie oder eine Umgebung für einen Objektoberflächenpunkt festzulegen, den Grauwertverlauf entlang der mindestens einen Trajektorie oder die Grauwerte innerhalb der Umgebung zu analysieren und einen Qualitätswert für den Objektoberflächenpunkt zur Wiedergabe einer lokalen Güte der Oberfläche zu berechnen.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, die des weiteren eine Anzeigeeinrichtung umfasst, mittels welcher eine Anzeige der Qualitätswerte erfolgt.

13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, bei der zur Be¬ rechnung einer bildlichen Wiedergabe und/oder zu weiterfüh¬ renden Analysen des zu untersuchenden Objekts eine unter- schiedliche Gewichtung der Oberflächenpunkte in Abhängigkeit von dem berechneten Qualitätswert erfolgt.

14. Verfahren zur Überwachung einer Vorrichtung zur Verar- beitung mehrdimensionaler Bilder aus einem Volumenbilddatensatz gemäß Anspruch 11 mittels eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das nicht-optische Bildabtastungsverfahren und die sich anschließende Berechnung eines Qualitätswertes regelmäßig mittels eines Testobjekts ausgeführt werden und die Ergebnisse aufeinander folgender Qualitätswertberechnungen miteinander verglichen und ein Maß für ermittelte Veränderungen berechnet werden, um in Abhängigkeit von dem berechneten Maß für ermittelte Veränderungen ein Signal zu erzeugen, um die Notwendigkeit einer Wartung oder Reparatur der Vorrichtung anzuzeigen.

15. Computerprogramm bzw. auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichertes Computerprogramm mit Programmcodemitteln, um alle Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11 oder 14 durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit ausgeführt wird.

Description:
ERMITTLUNG LOKALER GUTEMASSE AUS EINEM

VOLUMENBILDDATENSATZ

Technisches Gebiet [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Berechnung, Darstellung und Weiterverarbeitung von lokalen Gütemaßen aus einem Volumenbilddatensatz .

Beschreibung des Standes der Technik [0002] Die zerstörungsfreie Untersuchung von Objekten bzw. Gegenständen (Material- bzw. Produktuntersuchung im industriellen Bereich, medizinische Untersuchungen) mittels mehrdimensionaler bildgebender Verfahren ist bekannt. Die Bilddatenerfassung erfolgt hierbei mittels Bildabtastver- fahren (Image Scans) unter Verwendung von u.a. Verfahren der Computertomographie, Kernspintomographie, Ultraschallverfahren usw.

[0003] Es ist bekannt, dass auf mittels eines Computertomographen gewonnenen Daten (CT-Daten) basierende Mess- technik durchgeführt werden kann. Zu diesem Zwecke ist es notwendig, eine Oberfläche in den Volumendaten zu definieren bzw. zu identifizieren.

BESTÄTIGUNGSKOPIE [0004] Gängige Verfahren zur Identifizierung von Oberflächenverläufen, insbesondere Kantenverläufen, aus Bilddatensätzen, und deren Analyse sind bspw. in „Comparison of surface detection methods to evaluate cone beam computed tomography data for three dimensional metrology" von Heinzl u.a. (DIR 2007 - International Symposium on Digital indus- trial Radiology and Computed Tomography, June 25-27, 2007, Lyon, France) und in „Fast and Accurate 3D Edge Detection for Surface Reconstruction" von Bähnisch u.a. (Denzler u.a. (Hrsg.): DAGM 2009, LNCS 5748, pp. 111-120, 2009, Springer- Verlag) beschrieben.

[0005] Systembedingt enthalten CT-Daten sogenannte Artefakte (Abbildungsfehler) , die überlagernde Bildeffekte erzeugen und so die eindeutige Definition der Oberfläche erschweren. Insbesondere treten diese Artefakte lokal unterschiedlich auf, so dass die Güte der Oberflächendefinition lokal unterschiedlich ist.

[0006] In den bekannten Verfahren werden beim Einsatz von komplexer 3D-Messtechnik Informationen über die Güte der Oberflächendefinition nicht genutzt. Diese Information ist jedoch messtechnisch wertvoll, da sie eine Beurteilung der Messung und mittelbar auch eine Unsicherheitsbetrachtung der Messung ermöglicht. Die Oberflächenfindung ist hierbei typischerweise ein Schwellwertprozess , bei dem aus den rekonstruierten Volumenmessdaten die Lage der Oberfläche bestimmt wird.

[0007] In der optischen Messtechnik werden bei den bekannten Messverfahren der eißlichtinterferometrie und der konfokalen Mikroskopie „ungültige" Messpunkte (z.B. „Aus- reißer" durch Schmutz) einfach verworfen. Es wird dazu die Modulation des Interferenzsignals bzw. die Breite oder das Signal/Rauschverhältnis des konfokalen Signalmaximums ausgewertet. Eine flächenhafte Auswertung erfolgt beispielsweise, indem ein Bilderstapel mit unterschiedlichen Positionen der Fokussierachse aufgenommen und anschließend durch Bestimmung des Kontrastmaximums diejenige z-Position bestimmt wird, bei der das Bild an der jeweiligen Position scharf ist, wodurch eine Oberflächentopografie erhalten wird. Die Vorgehensweise bei der Bestimmung der Wiederholbarkeit bei der Fokusvariation kann aber nicht auf komplexe 3D-Messtechnik wie bspw. die Computertomographie übertragen werden, weil dabei der fokusabhängige lokale Kontrast an einem Messpunkt und nicht wie bei der Computertomographie der Grauwertverlauf im 3D-Messvolumen ausgewertet werden und das Verfahren direkt Oberflächendaten und nicht wie die Computertomographie Volumendaten liefert.

[0008] Amirkhanov u.a. beschreiben in „Fuzzy CT Metrology: Dimensional Measurements on Uncertain Data" einen Ansatz, bei dem ein rekonstruierter 3D-Bilddatensatz einer statistischen Analyse unterzogen wird, um an jedem Raumpunkt die Wahrscheinlichkeit für die Existenz einer Oberfläche zu identifizieren und zu visualisieren . Eine weitergehende Auswertung findet nicht statt.

[0009] Aus der EP 2 590 139 AI ist die flächenhafte optische dreidimensionale Messung von Oberflächentopogra- phien bekannt, wobei Oberflächen von Gegenständen basierend auf dem Prinzip der Fokusvariation fotografisch aufgenommen und gemessen werden. Je nach Oberflächengeometrie werden nur bestimmte Teile der Oberfläche gleichzeitig scharf abgebildet, so dass durch Analyse der Variation der Schärfe während eines Aufnahmevorgangs ein 3D-Modell berechnet werden kann. Eine Grauwertbetrachtung findet nicht statt. Zusammenfassung der Erfindung

[0010] Erfindungsgemäß werden demgegenüber ein Verfahren zur Verarbeitung eines Volumenbilddatensatzes mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie eine entsprechende Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 vorgeschlagen .

[0011] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass inhärent bei der nicht-optischen Bilddatenerhebung vorhandene Informationen über Qualitätseigenschaften der Messung in der weiteren Verarbeitung verloren gehen. Diese Informationen können jedoch bei der weiteren Bilddatenverarbeitung als Qualitätsgrößen herangezogen und zur ortsabhängigen Beurteilung von Messergebnissen genutzt werden und so auch zur Optimierung der Messzeit dienen. [0012] Im Stand der Technik werden bei der Definition einer Objektoberfläche Informationen über die Güte des Prozesses nicht bestimmt und im weiteren auch nicht berücksichtigt. Insbesondere wenn ein Export der Oberflächendefinition in andere Softwarelösungen stattfindet, ist diese Information vollständig verloren, da dort dann ausschließlich die ermittelten Konturen weiterverwendet werden. Eine Aussage zur Qualität der Messung eines konkreten Punktes auf der Oberfläche ist nicht möglich und erfolgt auch nicht . [0013] Im Gegensatz hierzu wird die Bilddateninformation erfindungsgemäß so aufbereitet, dass für eine Weiterverarbeitung der Daten zu jedem Oberflächenpunkt eine Güteinformation vorgehalten wird. Die Güteinformation kann bspw. anhand einer Visualisierung dazu dienen, dass auch für einen Laien auf einen Blick erkennbar ist, ob eine dar- gestellte Kontur bzw. dargestellter Konturabschnitt das Ergebnis einer guten oder einer schlechten (sprich durch Artefakte beeinflussten) Oberflächendefinition ist.

[0014] Erfindungsgemäß werden somit bei einer nach be- kannten Methoden gefundenen Oberfläche für einen bzw. mehrere bzw. jeden Oberflächenpunkt in einer Umgebung die Grauwertstruktur analysiert und ein Qualitätsmaß errechnet, das die lokale Güte der Oberfläche wiedergibt und als Grundlage zur Ermittlung der Messunsicherheit bzw. Messge- nauigkeit dienen kann. Als Qualitätsmaß können u.a. das lokale Signal/Rausch-Verhältnis, die Wiederholbarkeit der Kantenfindung, Normalenverläufe, der Gradientenverlauf, die Kantenform mit Bezug auf die Voxelgröße, aus der Kantenfin- dung resultierende Parameter wie z.B. die Kantenbreite, usw. Verwendung finden.

[0015] Erfindungsgemäß wird somit die Berechnung empirisch bestimmbarer Unsicherheitsanteile einer Oberflächen- punktmessung bereitgestellt.

[0016] Die Umgebung im Sinne der vorliegenden Erfin- dung kann eine zwei- oder dreidimensionale Umgebung (also eine Flächen- bzw. Raumumgebung) oder auch eine eindimensionale Umgebung (wie bspw. eine Trajektorie) sein. Im ersten Falle werden die Grauwerte innerhalb der Flächenumgebung analysiert, im zweiten Falle der Grauwertverlauf entlang der Trajektorie. Selbstverständlich können zu einem gegebenen Oberflächenpunkt auch mehrere Trajektorien definiert werden. Die Trajektorien können bspw. senkrecht zu der Oberfläche verlaufen (Normalen durch den Oberflächenpunkt im Bereich der Oberfläche) . [0017] Bei der Analyse der Grauwerte können sogenannte Sekundärinformationen Berücksichtigung finden. Dabei handelt es sich bspw. um Informationen aus dem Gesamtvolumen wie z.B. statistische Informationen oder Informationen von anderen/benachbarten Aufpunkten oder aber auch um Vorwissen bspw. aus vorliegenden Objektdaten. Das Auftreten bestimmter sogenannter "globaler" Effekte (wie z.B. Feldkampartefakte oder Strahlaufhärtungsartefakte ) kann in einer realen Anwendung sofort dahingehend berücksichtigt werden, dass diese Artefakte zum Teil ohne Ansehen der Daten berechenbar sind (so z.B. bei Feldkampartefakten, die quasi nur von der Aufnahmegeometrie abhängen) . Diese Effekte sind für den gesamten Datensatz (also nicht nur auf der Oberfläche) berechenbar, woraus "globale" Informationen erhalten werden, die als Grundlage für die Bestimmung des Qualitätswertes heranziehbar sind.

[0018] Die Erfindung gestattet somit eine Aussage darüber, wie gut ein gegebener Oberflächenpunkt einen Rück- schluss auf die tatsächliche Objektgeometrie zulässt. Oder mit anderen Worten: Mit dem erfindungsgemäßen Vorgehen erhält der Anwender eine zusätzliche Information darüber, ob eine ermittelte Kontur an einer gegebenen Stelle die Objektgeometrie zuverlässig wiedergibt oder ob es sich um eine Oberflächendefinition mit geringer Aussagekraft handelt (aufgrund von Messfehlern wie Artefakten o.dgl.).

[0019] Das Bestimmen des Qualitätsmaßes gemäß der Erfindung kann bspw. durch eine Analyse des Grauwertverhaltens um einen gegebenen Punkt erfolgen. Der Ansatz hierfür ist die Erkenntnis, dass eine ideale Messung durch bestimm- te mathematische Parameter gekennzeichnet ist (bspw. entspricht ein idealer Kantenverlauf einem Integral der Gauß- funktion) . [0020] Erfindungsgemäß können einem Anwender in der Darstellung des Messobjekts die unterschiedlichen Qualitätsbereiche visualisiert werden, so dass für ihn erkennbar ist, welche Bereiche ggf. eine schlechte Qualität haben, um eventuelle falsche Schlussfolgerungen zu verhindern.

[0021] Diese Darstellung kann beispielsweise dazu eingesetzt werden, einen Anwender bei der richtigen Durchführung eines Objektscans zu unterstützen (also bei der Optimierung der Orientierung bzw. Ausrichtung des zu messenden Objekts, der Einstellung der Strahlintensität bzw. Filter o.dgl.) und insbesondere auch bei Fragestellungen, bei denen es auf eine hohe Güte der Messung in einem Abschnitt ankommt und schlechte Güten in anderen Bereichen des Objekts hinnehmbar sind. [0022] Wesentliche Vorteile ergeben sich auch aus der

Berücksichtigung des Gütemaßes in nachfolgenden Auswerte- Schritten wie beispielsweise Koordinatenmesstechnik, Registrierung gegen CAD-Daten, Soll/Ist-Vergleich, Wanddickenanalyse, u.v.m. [0023] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die Verfahren der Computertomographie beschränkt, sondern kann auch in allen anderen Verfahren der bildgebenden dreidimensionalen Messtechnik Anwendung finden.

[0024] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfin- dung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung .

[0025] Die vorliegende Beschreibung deckt auch ein Computerprogramm mit Programmcode ab, der dazu geeignet ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren auszuführen, wenn das Computerprogramm auf einem Rechner oder einer Bilddatenverarbeitungseinheit abläuft. Es werden sowohl das Computerprogramm selbst als auch das Computerprogramm abgespeichert auf einem computerlesbaren Medium (Computerprogrammprodukt) beansprucht.

[0026] Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen .

[0027] Die Erfindung ist anhand eines

Ausführungsbeispieles in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.

Kurzbeschreibung der Zeichnung

[0028]

Figur 1 zeigt ein Grauwertbild einer computertomogra- phischen Messung eines kreisringförmigen Bauteils zur Ver- anschaulichung einer Durchmesserbestimmung.

Figur 2 zeigt das Beispiel der Figur 1 mit einer erfindungsgemäßen Gewichtung der Fitpunkte auf der ermittelten Konturlinie .

Figur 3 zeigt eine graphische Darstellung der Ergebnis- se eines erfindungsgemäßen Einpassprozesses. Figur 4 zeigt einen Schnittkantenverlauf mit Soll/Ist- Vergleich nach einer Registrierung mit konventionellem Best-Fit-Verfahren .

Figur 5 ist ein kumuliertes Abweichungshistogramm des Soll/Ist-Vergleichs der Figur 4.

Figur 6 zeigt einen Schnittkantenverlauf mit Soll/Ist- Vergleich nach einer Registrierung unter Berücksichtigung des erfindungsgemäßen Qualitätsmaß-Verfahrens.

Figur 7 ist ein kumuliertes Abweichungshistogramm des Soll/Ist-Vergleichs der Figur 6.

Ausführliche Beschreibung

[0029] In den Figuren sind gleiche Elemente und auch Elemente mit gleicher Funktion mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet . [0030] Figur 1 veranschaulicht eine (Außen- ) Radiusbzw. Durchmesserbestimmung eines kreisringförmigen Bauteils in konventioneller Vorgehensweise, und Figur 2 zeigt dasselbe Beispiel mit einer erfindungsgemäßen Radiusbestimmung mit einer Gewichtung der Fitpunkte auf der ermittelten Kon- turlinie.

[0031] Figur 1 zeigt ein Grauwertbild einer computer- tomographischen Messung eines kreisringförmigen Bauteils. Der Kreisring des Bauteils ist in hellen Grauwerten darge ¬ stellt,- während der Hintergrund mit dunkleren Grauwerten dargestellt ist. Im Idealfall sind das Material weiß und der Hintergrund schwarz, getrennt durch eine scharfe Kante. Im dargestellten Realfall sind die Grauwerte jedoch nicht einheitlich; die Grauwerte des Materials variieren von einem sehr hellen Grau bis zu einem etwas dunkleren Grau, letzteres insbesondere in den in der Darstellung der Figur oben und unten liegenden Bereichen des Kreisrings. Auch die Grauwerte des Hintergrunds variieren; sehr gut erkennbar sind strahlenförmig von dem ringförmigen Material ausgehende Artefakte.

[0032] In an sich bekannter Weise werden auf der ermittelten Oberfläche (weiße Konturlinie) sogenannte Fit- punkte (Einpasspunkte) generiert (in dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf dem Außenradius des Kreisrings als kleine Kreuzchen bzw. Strichchen dargestellt) . Jedem dieser Fitpunkte ist erfindungsgemäß ein Qualitätswert zugeordnet, der angibt, wie gut die Oberfläche an dieser Stelle defi- niert ist. Anschließend wird in diese Menge aus Fitpunkten ("Fitpunkte-Wolke") rechnerisch ein Kreis eingepasst, der in der Darstellung der Figuren als rote Linie eingezeichnet ist .

[0033] In dem Beispiel der Figur 1 werden sämtliche auf der weißen Konturlinie des Außenumfangs des Kreisrings liegenden Fitpunkte in die Kreisberechnung mit eingezogen. Das Ergebnis ist ein Kreis mit einem Radius von 20,10 mm.

[0034] In dem Beispiel der Figur 2 werden alle Fitpunkte, deren Qualitätswerte unterhalb einer voreingestell- ten Schwelle liegen, mit Null gewichtet, d.h. ignoriert. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind dies die in der Darstellung der Figur ganz oben und ganz unten erkennbaren "Ausreißerwerte". Das Ergebnis dieser Kreisberechnung ist ein Kreis mit einem Radius von 20,05 mm. Dieses Ergebnis unter Berücksichtigung der Qualitätswerte gibt die Realität des gemessenen Objekts besser wieder. Alternativ kann die Gewichtung in Abhängigkeit vom Qualitätsmaß kontinuierlich von 1 bis 0 reichen, wobei die Fitpunkte gemäß ihrer Ge ¬ wichtung im Einpass-Prozess berücksichtigt werden.

[0035] In der Messtechnik soll allgemein möglichst schnell Auskunft darüber erhalten werden, ob ein gemessenes Bauteil die gewünschte Qualität (wie z.B. Einhaltung der Toleranzmaße, Materialfehler, usw.) erfüllt. Dies kann aber nur dann erfolgen, wenn die aus den Grauwerten bestimmte Oberflächendefinition keine Artefakte aufweist, da dann Ab- weichungen gegenüber dem Idealverlauf (durch Vergleich bspw. mit einem CAD-Modell des gemessenen Objekts) einer tatsächlichen Abweichung im realen Objekt entsprechen. Ist bei ermittelten Abweichungen keine Information über deren Qualität verfügbar, so kann ein Anwender nicht ohne weite- res entscheiden, ob bspw. die in den Figuren 1 und 2 dargestellten oberen und unteren Bereiche Materialfehler/Fertigungsfehler oder Messfehler darstellen.

[0036] Mit der Erfindung wird durch die Zuweisung von Qualitätswerten im Umfeld eines gegebenen Messpunktes (bspw. basierend auf einer mathematischen Auswertung des Grauwertverlaufs) der Anwender ohne weiteres in die Lage versetzt, schnell zu erkennen, ob Abweichungen aus Artefakten resultieren.

[0037] Das erfindungsgemäße Qualitätsmaß kann auf un- terschiedliche Art und Weise bestimmt werden. Grundsätzlich kommen hierfür allgemein gesprochen unterschiedliche Verfahren der Grauwertbetrachtung um einen gegebenen Messpunkt herum in Frage. Dabei kann es sich bspw. um eine Grauwertbetrachtung entlang einer Oberflächennormalen und/oder um eine Gradientenanalyse und/oder die Analyse des Signal- Rausch-Verhältnisses in einem zu definierenden Bereich um den Messpunkt und/oder eine Betrachtung der Normalenrichtungen der Oberfläche und deren Variation in der Umgebung des Aufpunktes (Oberflächenpunktes) handeln. Besonders zuverlässige Ergebnisse werden erzielt, wenn zwei Verfahren der Grauwertbetrachtung bzw. -analyse kombiniert werden .

[0038] Eine weitere Möglichkeit der Bestimmung eines Qualitätsmaßes besteht in der Wiederholbarkeit der Kanten- findung, wie bspw. das Auffinden eines Kantenpunktes bei Variation der Eingangsparameter (z.B. Richtungen). Das Qualitätsmaß für den gegebenen Punkt ergibt sich aus der Variation der mit verschiedenen Parametern gefundenen Kantenpunkten; je weiter die Kantenpunkte auseinander liegen, desto schlechter ist die Messung und somit auch das Quali- tätsmaß des gegebenen Punktes.

[0039] Eine weitere Möglichkeit der Bewertung einer Kante ist die Erzeugung einer eingepassten bzw. gefitteten Modellfunktion zur Wiedergabe einer Kante. Diese kann insbesondere iterativ ermittelt werden, eine größere Anzahl von Einpassschritten führt zu einem belastbareren Ergebnis (in der Praxis wird die Anzahl der Einpassschritte mit dem damit verbundenen Aufwand abzuwägen sein) . Ein Vergleich der gefitteten Modellfunktion mit den gemessenen Werten erlaubt dann eine Bewertung der gemessenen Kante. [0040] Figur 3 veranschaulicht anhand einer Diagramm ¬ darstellung eine erfindungsgemäße Bestimmung des lokalen Qualitätsmaßes aus einem Grauwertprofil mittels Einpassens einer Modellfunktion, mit, im dargestellten Ausführungsbei ¬ spiel, drei Einpassschritten, genauer gesagt eine graphi- sehe Darstellung der Ergebnisse der drei Einpassschritte. [0041] Für den Anwendungsfall Koordinatenmesstechnik werden die lokalen Gütemaße wie folgt berücksichtigt: Es werden auf der Oberflächendefinition Fitpunkte generiert. In die derart erhaltenen Fitpunkte werden Referenzelemente wie z.B. Ebenen, Zylinder, usw. eingepasst. Bei diesem Vorgang soll erfindungsgemäß das lokale Qualitätsmaß am Ort eines gegebenen Fitpunktes berücksichtigt werden. Dies erfolgt bspw. dadurch, dass die Punkte in Abhängigkeit ihres Qualitätsmaßes unterschiedlich gewichtet werden. Punkte mit einem unterhalb eines gegebenen Schwellwerts liegenden Qualitätsmaß werden im Extremfall mit „0" gewichtet, d.h. bei der weiteren Verarbeitung und Bewertung vollständig ignoriert. Zusätzlich kann für ein eingepasstes Referenzelement (d.h. nach durchgeführtem Einpassvorgang) ein gemittelter Qualitätswert angegeben werden.

[0042] Die Figuren 6 bis 9 veranschaulichen ebenfalls die Wirkungsweise der Erfindung anhand einer Schnittkante (d.h. eines Soll/Ist-Vergleichs einer Schnittkante), die einmal mittels eines konventionellen Best-Fit-Verfahrens eingepasst wurde (Figur 6) und zum anderen mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Berücksichtigung lediglich der Schnittkantenpunkte mit einem oberhalb eines Schwellwert liegenden Qualitätsmaß eingepasst wurde (Figur 8). Die Abweichung zum Sollwert der ermittelten Kante ist in den Figuren 6 und 8 mittels Härchenstrichen angegeben, wobei die Länge der Härchenstriche die Größe der Abweichung angibt. In der Darstellung der Figur 8 sind die Härchenstriche kürzer, womit eine kleinere Abweichung als Ergebnis des erfindungsgemäßen Vorgehens einhergeht. [0043] Die Figuren 7 und 9 geben kumulierte Histogramme der Abweichungen der Schnittkanten der Figuren 6 und 8 wieder. Ein Vergleich der beiden Diagramme ergibt, dass der sogenannte 90 %-Abweichungswert bei Berücksichtigung des Qualitätsmaßes gemäß der Erfindung (Figur 9) mit 0,492 mm deutlich kleiner ist als der Wert bei der konventionellen Vorgehensweise (Figur 7) mit 0,517 mm. [0044] Ziel der Erfindung ist es somit, auch die Ge ¬ nauigkeit im Bereich der Koordinatenmesstechnik und bei geometrischen Analysen zu verbessern. Des weiteren ist ein Einsatz der Erfindung bspw. auch im Bereich der Anlagenüberwachung denkbar: ein Testkörper wird in zeitlichen Ab- ständen überprüft und es wird untersucht, ob die Qualität der Messdaten konstant ist oder ob Veränderungen an der Anlage zu einem Qualitätsverlust führen. Aus dem Maß der ermittelten Veränderungen kann ein Signal erzeugt werden, um die Notwendigkeit einer Wartung der Anlage (Trendanalyse) oder einer Reparatur anzuzeigen. Bspw. bei Inline-Messungen ( fertigungsbegleitende Inline-Analyse von Produkten) werden Daten in großen Mengen schnell erzeugt. Hier ist ggf. erst einmal zu prüfen, ob ein erhaltener Datensatz in Ordnung ist (d.h. eine ausreichende Messgüte aufweist), bevor eine komplexe Auswertung gestartet wird, die viel Zeit in Anspruch nimmt.

[0045] Zur graphischen Darstellung für den Benutzer kann für den vollständigen oder teilweisen Datensatz ein Histogramm über die lokalen Qualitätswerte berechnet und daraus statistische Größen wie Mittelwert und Standardabweichung abgeleitet werden. Das Histogramm und die Werte können graphisch dargestellt werden. Zudem kann dem Benutzer die Möglichkeit gegeben werden, Toleranzintervalle zu definieren. Damit ist es in den dargestellten Szenarien bspw. möglich, Abweichungen von einem vorher ermittelten Normalzustand zu detektieren und den Benutzer zu warnen. [0046] Mit dem vorgeschlagenen Qualitätsmaß werden für die Folgeverarbeitung von Bilddaten neue Möglichkeiten eröffnet. Bspw. kann durch Bestimmen des lokalen Qualitätsmaßes das Gesamtvolumen von abzuspeichernden Daten deutlich reduziert werden, ohne relevante Informationen zu verlieren. Die ursprünglichen Grauwertdaten sind für die Weiterverarbeitung dann nicht mehr zwingend nötig und können weggelassen werden. Ein Messtechnik-Anwender, der mit dem Konturdatensatz arbeitet, kann trotz des reduzierten Datenvo- lumens von einer höheren Präzision profitieren, bspw. wenn die von ihm zu analysierenden Daten auf der Grundlage des zugeordneten Qualitätsmaßes einer unterschiedlichen Gewichtung unterzogen werden. Die Erfindung erhöht somit die Genauigkeit im Bereich der Koordinatenmesstechnik und bei ge- ometrischen Analysen bei gleichzeitiger Reduktion der Datenmenge .

[0047] Die Erfindung ermöglicht auch eine verbesserte Anwendung im Bereich der fertigungsbegleitenden Inline- Analyse von Produkten, da eine Entscheidung über die Quali- tat einer Messung sehr viel schneller erfolgen kann. Darüber hinaus ist mit der Erfindung eine Verbesserung der Messgenauigkeit verbunden, wodurch die Anzahl der Pixel bzw. Voxel verringert werden kann, was sich wiederum sehr vorteilhaft auf die Mess- und Verarbeitungsgeschwindigkeit (und natürlich die Datenreduktion) auswirkt.