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Title:
DETERMINING THE OPENING ENERGY OF A FUEL INJECTOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/154779
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for determining the opening energy of a fuel injector of an internal combustion engine is described. The method comprises (a) operating the internal combustion engine in a steady-state first operating state, wherein in each working cycle of the internal combustion engine electrical excitation is applied to the fuel injector, which electrical excitation causes fuel to be injected, (b) additional electrical excitation for at least one of the subsequent working cycles is additionally applied to the fuel injector, which excitation is assigned to a possible additional partial injection of fuel, wherein the additional electrical excitation is firstly at least so weak that effectively no additional partial injection of fuel occurs, (c) successive increasing of the energy of the additional electrical excitation for the at least one subsequent working cycle until an additional partial injection of fuel through the fuel injector occurs, wherein the additional partial injection brings about a second operating state of the internal combustion engine, which operating state is different from the steady-state first operating state, (d) detection of the second operating state of the internal combustion engine and (e) determination of the opening energy for the fuel injector on the basis of the energy of the additional electrical excitation which was necessary to change the operating state of the internal combustion engine to the second operating state. In addition, a method for determining the individual opening energies of a plurality of fuel injectors is described. Furthermore, an engine controller and a computer programme for carrying out the specified methods are described.

Inventors:
RUSSE PETER MATTHIAS (DE)
WIEHOFF HANS-JÖRG (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/056109
Publication Date:
October 02, 2014
Filing Date:
March 27, 2014
Export Citation:
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Assignee:
CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH (DE)
International Classes:
F02D41/24; F02D41/08; F02D41/20
Foreign References:
DE102011006915A12012-10-11
DE102004044450B32006-04-06
EP2108804A12009-10-14
DE102008043165A12010-04-29
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zum Bestimmen der Öffnungsenergie eines Kraftstoffinjektors einer Brennkraftmaschine, welche Öffnungsenergie mindestens erforderlich ist, um den Kraftstoffinjektor zumindest teilweise zu öffnen, das Verfahren aufweisend

Betreiben der Brennkraftmaschine in einem stationären ersten Betriebszustand, wobei in jedem Arbeitsspiel der Brennkraftmaschine der Kraftstoffinjektor mit einer elektrischen Erregung beaufschlagt wird, welche zu einer Einspritzung von Kraftstoff führt,

zusätzliches Beaufschlagen des Kraftstoffinjektors mit einer zusätzlichen elektrischen Erregung für zumindest eines der nachfolgenden Arbeitsspiele, welche einer möglichen zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff zugeordnet ist, wobei die zusätzliche elektrische Erregung zunächst noch so schwach ist, dass es effektiv zu keiner zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff kommt,

sukzessives Erhöhen der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung für das zumindest eine nachfolgende Arbeitsspiel, bis es zu einer zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff durch den Kraftstoffinjektor kommt, wobei die zusätzliche Teileinspritzung dann zu einem zweiten Betriebszustand der Brennkraftmaschine führt, welcher unterschiedlich ist zu dem stationären ersten Betriebszustand,

Erkennen des zweiten Betriebszustands der Brennkraftmaschine und

Bestimmen der Öffnungsenergie für den Kraftstoffinjektor basierend auf der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung, welche erforderlich war, um den Betriebszustand der Brennkraftmaschine in den zweiten Betriebszustand zu ändern.

2. Verfahren gemäß dem vorangehenden Anspruch, wobei

das Erkennen des zweiten Betriebszustands der Brenn kraftmasch ine ein Erkennen einer Änderung einer Stellgröße in einer Motorsteuerung der Brennkraftmaschine umfasst.

3. Verfahren gemäß dem vorangehenden Anspruch, wobei

die Motorsteuerung einen Drehzahlregler aufweist, welcher die Stellgröße derart einstellt, dass die Drehzahl der Brennkraftmaschine zumindest annähernd konstant bleibt.

4. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei

das sukzessive Erhöhen der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung für das zumindest ein nachfolgendes Arbeitsspiel aufweist (a) Betreiben der Brennkraftmaschine in einer ersten Phase für eine erste vorbestimmte Anzahl von Arbeitsspielen mit einer zusätzlichen elektrischen Erregung mit einer ersten Energie,

(b) Betreiben der Brennkraftmaschine in einer zweiten Phase für eine zweite vorbestimmte Anzahl von nachfolgenden Arbeitsspielen ohne eine zusätzliche elektrische Erregung,

(c) Betreiben der Brennkraftmaschine in einer dritten Phase für eine dritte vorbestimmte Anzahl von Arbeitsspielen mit einer zusätzlichen elektrischen Erregung mit einer dritten Energie, welche größer ist als die erste Energie, und

(d) Wiederholen der Schritte (a) und (c) bis es zu der zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff durch den Kraftstoffinjektor kommt.

5. Verfahren gemäß dem vorangehenden Anspruch, wobei

zum Erkennen des Übergangs von dem stationären ersten Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand innerhalb von verschiedenen Phasen des Betriebs der Brennkraftmaschine jeweils eine Mittelung von einer für den Betriebszustand der Brennkraftmaschine indikativen physikalischen Observablen durchgeführt wird.

6. Verfahren gemäß dem vorangehenden Anspruch, wobei

der Übergang von dem stationären ersten Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand anhand der Änderung einer Kreuzkorrelationsfunktion erkannt wird, wobei sich die Kreuzkorrelationsfunktion für jeden Zeitpunkt aus dem Produkt aus der Stellgröße und der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung ergibt. 7. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend nach dem Erkennen des zweiten Betriebszustandes der Brennkraftmaschine, sukzessives Reduzieren der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung für zumindest ein nachfolgendes Arbeitsspiel, bis die zusätzliche Teileinspritzung von Kraftstoff durch den Kraftstoffinjektor wieder aufhört und die Brennkraftmaschine wieder in dem stationären ersten Betriebszustand betrieben wird,

Erkennen des stationären ersten Betriebszustands der Brennkraftmaschine, und

erneutes Bestimmen der Öffnungsenergie für den Kraftstoffinjektor basierend auf der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung, welche gerade so klein ist, dass die zusätzliche Teileinspritzung von Kraftstoff durch den Kraftstoffinjektor wieder aufhört und die Brennkraftmaschine wieder in den stationären ersten Betriebszustand übergeht.

8. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend Bestimmen einer Stromstärke der zusätzlichen elektrischen Erregung, welche zu der zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff durch den Kraftstoffinjektor führt, und

Berechnen des Zeitpunktes, zu welchem sich der Kraftstoffinjektor nach dem

Beginn der zusätzlichen elektrischen Erregung beginnt zu öffnen, basierend auf (i) der bestimmten Stromstärke der zusätzlichen elektrischen Erregung und (ii) der Kapazität eines piezoelektrischen kapazitiven Antriebs des Kraftstoffinjektors. 9. Verfahren zum Bestimmen der individuellen Öffnungsenergien von einer Mehrzahl von Kraftstoffinjektoren einer Brennkraftmaschine, wobei

das Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche gleichzeitig für die Mehrzahl von Kraftstoffinjektoren durchgeführt wird,

die bestimmte Öffnungsenergie, welche erforderlich war, um den Betriebs- zustand der Brennkraftmaschine in den zweiten Betriebszustand zu ändern, als diejenige Öffnungsenergie identifiziert wird, welche von der Mehrzahl von individuellen Öffnungsenergien die geringste Öffnungsenergie darstellt, und

das Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche nacheinander für jeden der Mehrzahl von Kraftstoffinjektoren individuell durchgeführt wird, wobei die Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung für das zumindest eine nachfolgende Arbeitsspiel ausgehend von der bestimmten geringsten Öffnungsenergie sukzessive erhöht wird.

10. Motorsteuerung (100) zum Bestimmen der Öffnungsenergie eines Kraft- stoffinjektors einer Brennkraftmaschine, wobei die Motorsteuerung (100) konfiguriert ist, um das Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 8 auszuführen.

1 1 . Computerprogramm zum Bestimmen der Öffnungsenergie eines Kraftstoff- injektors einer Brennkraftmaschine, wobei das Computerprogramm, wenn es von einem Prozessor ausgeführt wird, zum Durchführen des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 eingerichtet ist.

Description:
Beschreibung

Bestimmung der Öffnungsenergie eines Kraftstoff! njektors Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein das technische Gebiet der Ansteuerung von Kraftstoffinjektoren zum Einspritzen von Kraftstoff in den Verbrennungsraum einer Brennkraftmaschine. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren, eine Motorsteuerung sowie ein Computerprogramm zum Bestimmen der Öffnungsenergie eines Kraftstoffinjektors einer Brennkraftmaschine, welche Öff- nungsenergie mindestens erforderlich ist, um den Kraftstoffinjektor zumindest teilweise zu öffnen.

Direkt angetriebene Einspritz-Kraftstoffinjektoren heben durch elektrische

Bestromung eines Spulenantriebs oder eines piezoelektrischen Wandlers eine Nadel aus ihrem Sitz und geben somit Düsenlöcher für den Durchfluss von Kraftstoff frei. Je mehr elektrische Energie dem Kraftstoffinjektor zugeführt wird, desto weiter öffnet die Nadel. Ist die elektrische Energie kleiner als die sogenannte Öffnungsenergie des betreffenden Kraftstoffinjektors, reicht diese nicht zum Anheben der Nadel aus.

Durch Herstellungstoleranzen, Alterungseffekte und unterschiedliche Umgebungsbedingungen kann die Öffnungsenergie individuell für jeden Kraftstoffinjektor variieren. Um jedoch insbesondere bei der Einspritzung von geringen Kraftstoffmengen, beispielsweise im sog. ballistischen Betrieb des Kraftstoffinjektors, oder im Falle von Mehrfacheinspritzungen mit sehr kleinen Teileinspritzungen eine hohen Mengengenauigkeit zu erzielen, ist eine möglichst genaue Kenntnis der Kraftstoffinjektor-individuellen Öffnungsenergie erforderlich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen die Öffnungsenergie eines Kraftstoffinjektors einer Brennkraftmaschine auf einfache Weise möglichst genau bestimmt werden kann.

Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen, weitere Merkmale und Details der vor- liegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung. Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Bestimmen der Öffnungsenergie eines Kraftstoffinjektors einer Brennkraftmaschine beschrieben, wobei die Öffnungsenergie diejenige Energie ist, welche mindestens erforderlich ist, um den Kraftstoffinjektor zumindest teilweise zu öffnen. Das beschriebene Ver- fahren weist auf (a) Betreiben der Brennkraftmaschine in einem stationären ersten Betriebszustand, wobei in jedem Arbeitsspiel der Brennkraftmaschine der Kraft- stoffinjektor mit einer elektrischen Erregung beaufschlagt wird, welche zu einer Einspritzung von Kraftstoff führt, (b) zusätzliches Beaufschlagen des Kraftstoffinjektors mit einer zusätzlichen elektrischen Erregung für zumindest eines der nachfolgenden Arbeitsspiele, welche einer möglichen zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff zugeordnet ist, wobei die zusätzliche elektrische Erregung zunächst noch so schwach ist, dass es effektiv zu keiner zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff kommt, (c) sukzessives Erhöhen der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung für das zumindest eine nachfolgende Arbeitsspiel, bis es zu einer zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff durch den Kraftstoffinjektor kommt, wobei die zusätzliche Teileinspritzung dann zu einem zweiten Betriebszustand der Brennkraftmaschine führt, welcher unterschiedlich ist zu dem stationären ersten Betriebszustand, (d) Erkennen des zweiten Betriebszustands der Brennkraftmaschine und (e) Bestimmen der Öffnungsenergie für den Kraftstoffinjektor basierend auf der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung, welche erforderlich war, um den Betriebszustand der Brennkraftmaschine in den zweiten Betriebszustand zu ändern.

Dem beschriebenen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch eine sukzessive Erhöhung der Energie einer zusätzlichen elektrischen Erregung, welche ab einer gewissen Höhe zu einer zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff durch den Kraftstoffinjektor führt, auf einfache und effektive Weise die für den jeweiligen Kraftstoffinjektor individuelle Öffnungsenergie bestimmt werden kann. Diese individuelle Öffnungsenergie kann insbesondere genau derjenigen Energie der zu- sätzlichen elektrischen Erregung entsprechen, welche gerade erforderlich ist, um tatsächlich zu einer zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff durch den Kraft- stoffinjektor und damit zu einer Änderung des Betriebszustandes der Brennkraftmaschine zu führen. Die elektrische Energie kann durch eine Integration der Leistung (Spannung U x Strom I) über die Zeit bestimmt werden. Der Betriebszustand der Brennkraftmaschine kann durch den Wert einer beliebigen physikalischen Observablen definiert sein, welcher Wert für die Verbrennung von Kraftstoff in der Brennkraftmaschine charakteristisch ist. Eine Änderung des Betriebszustands von dem stationären ersten Betriebszustand zu dem zweiten Be- triebszustand zeichnet sich damit durch eine Änderung des Wertes der entsprechenden physikalischen Observablen aus. Der Betriebszustand der Brennkraftmaschine kann insbesondere bestimmt sein (a) durch den Druck(verlauf) in einem Zylinder der Brennkraftmaschine, (b) durch die von dem betreffenden Kraftstoffin- jektor eingespritzte Kraftstoffmenge, (c) durch das von der Brennkraftmaschine generierte Drehmoment und/oder (d) durch die aktuelle Drehzahl der Brennkraftmaschine. Es wird darauf hingewiesen, dass diese Aufzählung nicht abschließend ist und dass zur Erkennung der Änderung des Betriebszustandes auch andere für die Kraftstoffverbrennung indikative Observablen verwendet werden können. Bevorzugt befindet sich die Brennkraftmaschine in dem stationären ersten Betriebszustand im Leerlauf. Die Leerlaufdrehzahl kann beispielsweise 800 Umdrehungen pro Minute sein. Damit kann das beschriebene Verfahren während eines üblichen Betriebs der Brennkraftmaschine immer dann ausgeführt werden, wenn sich die Brennkraftmaschine gerade im Leerlauf befindet. Damit kann die Öff- nungsenergie des betreffenden Kraftstoffinjektors immer wieder neu, beispielsweise wenn das betreffende Kraftfahrzeug gerade an einer Ampel halten muss, bestimmt werden. Damit können Veränderungen in der Öffnungsenergie während der Lebenszeit des Kraftstoffinjektors individuell für jeden Kraftstoffinjektor erkannt werden. Alterungseffekte, die einen Einfluss auf die Öffnungsenergie haben, kön- nen dann für zukünftige Arbeitsspiele durch eine geeignete Ansteuerung des betreffenden Kraftstoffinjektors kompensiert werden. Damit kann die Mengengenauigkeit insbesondere bei der Einspritzung von Kleinstmengen verbessert werden.

Unter dem Begriff Arbeitsspiel ist in bekannter Weise eine Arbeitsperiode eines Viertakt-Hubkolbenmotors zu verstehen. Diese Arbeitsperiode umfasst (a) einen Ansaugtakt, (b) einen Verdichtungs- und Zündtakt, (c) einen Arbeitstakt und (d) einen Ausstoßtakt.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst das Erkennen des zweiten Betriebszustands der Brennkraftmaschine ein Erkennen einer Änderung einer Stellgröße in einer Motorsteuerung der Brennkraftmaschine. Dies hat den Vorteil, dass für die Erkennung der Änderung des Betriebszustands der Brennkraftmaschine keine eigene Sensorik erforderlich ist. Damit kann das beschriebene Verfahren ohne zusätzliche Aufwendungen für Hardware realisiert werden. Es ist lediglich eine geeignete Programmierung der Motorsteuerung der Brennkraftmaschine erforderlich.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Motorsteue- rung einen Drehzahlregler auf, welcher die Stellgröße derart einstellt, dass die Drehzahl der Brennkraftmaschine zumindest annähernd konstant bleibt.

Die Stellgröße kann beispielsweise das Drehmoment der Brennkraftmaschine sein. Wenn die Energie der zusätzlichen elektrischen Erregungen so groß wird, dass es zu einer zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff durch den Kraftstoffinjektor kommt (Übergang von dem ersten stationären Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand), dann wird insgesamt eine etwas erhöhte Kraftstoffmenge pro Arbeitsspiel eingespritzt, was zunächst zu einem erhöhten Drehmoment führt. Um dies auszugleichen muss der Drehzahlregeler die Stellgröße Drehmoment herunter regeln. Der Übergang von dem ersten stationären Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand zeichnet sich also gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine Änderung der Stellgröße Drehmoment aus.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das sukzessive Erhöhen der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung für das zumindest eine nachfolgende Arbeitsspiel folgenden Schritte auf: (a) Betreiben der Brennkraftmaschine in einer ersten Phase für eine erste vorbestimmte Anzahl von Arbeitsspielen mit einer zusätzlichen elektrischen Erregung mit einer ersten Energie, (b) Betreiben der Brennkraftmaschine in einer zweiten Phase für eine zweite vorbestimmte An- zahl von nachfolgenden Arbeitsspielen ohne eine zusätzliche elektrische Erregung, (c) Betreiben der Brennkraftmaschine in einer dritten Phase für eine dritte vorbestimmte Anzahl von Arbeitsspielen mit einer zusätzlichen elektrischen Erregung mit einer dritten Energie, welche größer ist als die erste Energie, und (d) Wiederholen der Schritte (a) und (c) bis es zu der zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff durch den Kraftstoffinjektor kommt.

Anschaulich ausgedrückt bedeutet dies, dass während der Phase des sukzessiven Erhöhens der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung die zusätzliche elektrische Erregung abwechselnd für eine erste bzw. dritte vorbestimmte Anzahl von Arbeitsspielen aktiviert und danach die für eine vorbestimmte zweite vorbestimmte Anzahl von Arbeitsspielen deaktiviert wird. Auf diese Weise ist jeweils für eine vorbestimmte Anzahl an Arbeitsspielen abwechselnd die zusätzliche elektri- sehe Erregung aktiviert oder deaktiviert. Dabei wird die Energie mit jeder neuen Phase, in der die zusätzliche elektrische Erregung aktiviert ist, sukzessive erhöht.

Die erste und die dritte vorbestimmte Anzahl können bevorzugt gleich groß sein. Dies bedeutet, dass die Phasen, in denen die zusätzliche elektrische Erregung aktiviert ist, hinsichtlich der Anzahl an Arbeitsspielen gleich lang sind.

Auch die erste bzw. dritte und die zweite vorbestimmte Anzahl können gleich groß sein. Dies bedeutet, dass die unmittelbar aufeinander folgenden Phasen des Be- triebs der Brennkraftmaschine (a) mit zusätzlicher elektrischer Erregung und (b) ohne zusätzlicher elektrischer Erregung hinsichtlich der Anzahl an Arbeitsspielen gleich lang sind.

Hinsichtlich der genauen Größe der verschiedenen vorbestimmten Anzahlen an Arbeitsspielen in den verschiedenen Phasen des Betriebs der Brennkraftmaschine gibt es keine speziellen Vorgaben. Es ist jedoch zu beachten, dass die Zeitdauer, innerhalb der die Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung sukzessive erhöht wird, mit einer vorbestimmten Anzahl an Arbeitsspielen zunimmt, da jede einzelne Phase des Betriebs der Brennkraftmaschine länger dauert. Auf der anderen Seite verringert eine größere vorbestimmte Anzahl an Arbeitsspielen die Wahrscheinlichkeit, dass beispielsweise infolge von Schwankungen oder einem Rauschen der Observablen, die den Übergang von dem stationären ersten Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand anzeigen soll, dieser Übergang nicht korrekt erkannt wird. Ein guter Kompromiss zwischen diesen beiden Aspekten hinsichtlich der jeweiligen vorbestimmten Anzahl scheint derzeit darin zu bestehen, dass die erste, die zweite und/oder die dritte vorbestimmte Anzahl zwischen 2 und 10, insbesondere zwischen 4 und 8 oder vorzugsweise bei 5 liegt. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird zum Erkennen des Übergangs von dem stationären ersten Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand innerhalb von verschiedenen Phasen des Betriebs der Brenn kraftmasch ine jeweils eine Mittelung von einer für den Betriebszustand der Brennkraftmaschine indikativen physikalischen Observablen durchgeführt. Dies hat den Vorteil, dass statistische Schwankungen oder ein Rauschen der physikalischen Observablen heraus gemittelt werden. Damit wird das beschriebene Verfahren besonders zuverlässig. Wie bereits vorstehend erläutert, kann die physikalische Observable je nach speziellem Anwendungsfall aus einer Vielzahl von theoretisch möglichen physikalischen Observablen ausgewählt werden. Besonders bevorzugt erscheint derzeit als physikalische Observable eine Antwort eines Drehzahlreglers auf das zusätzliche Drehmoment zu verwenden, welches infolge der zusätzlichen Teileinspritzung in dem zweiten Betriebszustand erzeugt wird. Um eine bestimmte Drehzahl (insbesondere die Leerlaufdrehzahl) beizubehalten, wird bei Vorliegen der zusätzlichen Teileinspritzung die Stellgröße des Drehzahlreglers, welche bespielsweise für ein bestimmtes Drehmoment indikativ ist, entsprechend geändert. In dem entspre- chenden Regelsignal des Drehzahlreglers wird die Stellgröße "Drehmoment" dann beim Übergang in den zweiten Betriebszustand eine negative Änderung zeigen.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Übergang von dem stationären ersten Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand anhand der Änderung einer Kreuzkorrelationsfunktion erkannt, wobei sich die Kreuzkorrelationsfunktion für jeden Zeitpunkt aus dem Produkt aus der Stellgröße und der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung ergibt.

Der zeitliche Verlauf der Energien der zusätzlichen elektrischen Erregungen zeigt bei der vorstehend beschriebenen schrittweisen Erhöhung der Energie der zusätzlichen Erregungen, wobei vor jeder Erhöhung die zusätzliche elektrische Erregung für eine zweite vorbestimmte Anzahl von Arbeitsspielen deaktiviert bzw. auf Null gesetzt wird, einen Verlauf von diskreten Pulsen. Dabei ist die Pulsbreite durch die erste vorbestimmte Anzahl bzw. durch die dritte vorbestimmte Anzahl von Ar- beitsspielen bestimmt. In entsprechender Weise ist der Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Pulsen von der zweiten vorbestimmte Anzahl von Arbeitsspielen bestimmt, innerhalb derer die zusätzliche elektrische Erregung deaktiviert ist. Die Höhe der diskreten Pulse ist indikativ für die Energie der jeweiligen zusätzlichen Erregungen.

Die beschriebene Verwendung der Kreuzkorrelationsfunktion hat den Vorteil, dass der Übergang zwischen dem stationären ersten Betriebszustand und dem zweiten Betriebszustand besonders zuverlässig erkannt werden kann. Die Zuverlässigkeit der Erkennung dieses Übergangs anhand der Kreuzkorrelationsfunktion ist be- sonders hoch, wenn die Kreuzkorrelationsfunktion in einer logarithmischen Skalierung verwendet wird. Der Übergang zwischen dem stationären ersten Betriebszustand und dem zweiten Betriebszustand kann in der logarithmisch aufgetragenen Kreuzkorrelationsfunktion besonders präzise anhand einer auftretenden Stufe erkannt werden.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Verfahren ferner auf (a) nach dem Erkennen des zweiten Betriebszustandes der Brennkraftmaschine, sukzessives Reduzieren der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung für zumindest ein nachfolgendes Arbeitsspiel, bis die zusätzliche Teileinspritzung von Kraftstoff durch den Kraftstoffinjektor wieder aufhört und die Brennkraftmaschine wieder in dem stationären ersten Betriebszustand betrieben wird, (b) Erkennen des stationären ersten Betriebszustands der Brennkraftmaschine, und (c) erneutes Bestimmen der Öffnungsenergie für den Kraftstoffinjektor basierend auf der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung, welche gerade so klein ist, dass die zusätzliche Teileinspritzung von Kraftstoff durch den Kraft- stoffinjektor wieder aufhört und die Brennkraftmaschine wieder in den stationären ersten Betriebszustand übergeht.

Dies bedeutet anschaulich ausgedrückt, dass sich die Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung in iterativer Weise von verschiedenen Seiten an die tatsächliche Öffnungsenergie annähert. Wenn also der zweite Betriebszustand erreicht wurde, dann kann man sich mit (nun kleineren) Schritten von oben an die tatsächliche Öffnungsenergie annähern. Der Übergang zurück in den stationären ersten Betriebszustand beschreibt dann noch genauer die Öffnungsenergie des betreffenden Kraftstoffinjektors. Selbstverständlich kann die Genauigkeit weiter verbessert werden, wenn man sich nach dem "wieder Erreichen" des stationären ersten Betriebszustands erneut mit (nun noch kleineren) Schritten wieder von unten an die tatsächliche Öffnungsenergie annähert. Der erneute Übergang in den zweiten Betriebszustand beschreibt dann mit noch größerer Genauigkeit die Öffnungsenergie des betreffenden Kraft- stoffinjektors.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Bestimmen der individuellen Öffnungsenergien von einer Mehrzahl von Kraftstoffinjektoren einer Brennkraftmaschine beschrieben, (a) Bei diesem Verfahren wird das vor- stehend beschriebene Verfahren gleichzeitig für die Mehrzahl von Kraftstoff! njek- toren durchgeführt, (b) Ferner wird die bestimmte Öffnungsenergie, welche erforderlich war, um den Betriebszustand der Brennkraftmaschine in den zweiten Betriebszustand zu ändern, als diejenige Öffnungsenergie identifiziert, welche von der Mehrzahl von individuellen Öffnungsenergien die geringste Öffnungsenergie darstellt, (c) Danach wird das vorstehend beschriebene Verfahren nacheinander für jeden der Mehrzahl von Kraftstoffinjektoren individuell durchgeführt, wobei die Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung für das zumindest eine nachfol- gende Arbeitsspiel ausgehend von der bestimmten geringsten Öffnungsenergie sukzessive erhöht wird.

Dem beschriebenen Verfahren zum Bestimmen der individuellen Öffnungsenergien von einer Mehrzahl von Kraftstoffinjektoren liegt die Erkenntnis zugrunde, dass das vorstehend beschriebene Verfahren zum Bestimmen der Öffnungsenergie eines individuellen Kraftstoffinjektors zunächst kollektiv für eine Mehrzahl von Kraftstoffinjektoren und bevorzugt für alle Kraftstoffinjektoren einer Brennkraftmaschine angewendet werden kann. Bei dem sukzessiven Erhöhen der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung wird sich genau dann der Betriebszustand der ge- samten Brennkraftmaschine ändern, wenn infolge der stärker werdenden zusätzlichen elektrischen Erregung der erste der Mehrzahl von Kraftstoffinjektoren tatsächlich eine zusätzliche Teileinspritzung durchführt. Bei der folgenden Bestimmung der individuellen Öffnungsenergie für die einzelnen Kraftstoffinjektoren wird dann die als die geringste Öffnungsenergie identifizierte Öffnungsenergie als Offset Wert für alle Kraftstoffinjektoren verwendet. Damit kann das Verfahren schneller ausgeführt werden, da jedes sukzessive Erhöhen der Energie der zusätzlichen elektrischen Erregung nicht bei einem viel zu kleinen Wert sondern bereits bei dem Offset Wert (= geringste Öffnungsenergie aller Öffnungsenergien) beginnt und damit die individuelle Öffnungsenergie für jeden einzelnen Kraftstoffinjektor schneller erreicht wird.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Verfahren ferner auf (a) ein Bestimmen einer Stromstärke der zusätzlichen elektrischen Erregung, welche zu der zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff durch den Kraftstoffinjektor führt, und (b) ein Berechnen des Zeitpunktes, zu welchem sich der Kraftstoffinjektor nach dem Beginn der zusätzlichen elektrischen Erregung beginnt zu öffnen, basierend auf (i) der bestimmten Stromstärke der zusätzlichen elektrischen Erregung und (ii) der Kapazität eines piezoelektrischen kapazitiven Antriebs des Kraftstoffinjektors.

Der Zeitpunkt, zu welchem der Kraftstoffinjektor nach dem Beginn der zusätzlichen elektrischen Erregung beginnt sich zu öffnen und welcher häufig auch als OPP1 bezeichnet wird, kann bevorzugt anhand folgender allgemein bekannten physikalischen Beziehung berechnet werden:

E = 0,5 Q U = 0,5 (I Toppl ) Λ 2 / Cpiezo

Dabei gilt: Q ist die Ladung des piezoelektrischen kapazitiven Antriebs, U ist die Spannung, die an dem piezoelektrischen kapazitiven Antrieb anliegt, I ist die bestimmte Stromstärke der zusätzlichen elektrischen Erregung, T0pp1 ist der Zeitpunkt, zu welchem sich der Kraftstoffinjektor nach dem Beginn der zusätzlichen elektrischen Erregung beginnt zu öffnen und Cpiezo ist die typischerweise vorbe- kannte Kapazität eines piezoelektrischen kapazitiven Antriebs des Kraftstoff! njek- tors.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Motorsteuerung zum Bestimmen der Öffnungsenergie eines Kraftstoffinjektors einer Brennkraftmaschine beschrieben. Die beschriebene Motorsteuerung ist konfiguriert, eines der vorstehend beschriebenen Verfahren auszuführen.

Der beschriebenen Motorsteuerung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass das vorstehend beschriebene Verfahren ohne zusätzliche Hardware wie beispielsweise besondere Sensoren ausgeführt werden kann. Es ist lediglich erforderlich, eine ohnehin bereits vorhandene Motorsteuerung einer Brennkraftmaschine dahingehend zu modifizieren, dass diese eine Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens veranlasst. Die Modifizierung der Motorsteuerung kann beispielsweise mittels einer geeigneten Programmierung erfolgen.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Computerprogramm zum Bestimmen der Öffnungsenergie eines Kraftstoffinjektors einer Brennkraftmaschine beschrieben. Das Computerprogramm ist, wenn es von einem Prozessor ausgeführt wird, zum Durchführen eines der vorstehend beschriebenen Verfahren einge- richtet.

Im Sinne dieses Dokuments ist die Nennung eines solchen Computerprogramms gleichbedeutend mit dem Begriff eines Programm-Elements, eines Computerprogrammprodukts und/oder eines computerlesbaren Mediums, das Anweisungen zum Steuern eines Computersystems enthält, um die Arbeitsweise eines Systems bzw. eines Verfahrens in geeigneter Weise zu koordinieren, um die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verknüpften Wirkungen zu erreichen. Das Computerprogramin kann als computerlesbarer Anweisungscode in jeder geeigneten Programmiersprache wie beispielsweise in JAVA, C++ etc. implementiert sein. Das Computerprogramm kann auf einem computerlesbaren Speichermedium (CD-Rom, DVD, Blue-ray Disk, Wechsellaufwerk, flüchtiger oder nicht-flüchtiger Speicher, eingebauter Speicher/Prozessor etc.) abgespeichert sein. Der Anweisungscode kann einen Computer oder andere programmierbare Geräte wie insbesondere ein Steuergerät für einen Motor eines Kraftfahrzeugs derart programmieren, dass die gewünschten Funktionen ausgeführt werden. Ferner kann das Computerprogramm in einem Netzwerk wie beispielsweise dem Internet bereitge- stellt werden, von dem es bei Bedarf von einem Nutzer herunter geladen werden kann.

Die Erfindung kann sowohl mittels eines Computerprogramms, d.h. einer Software, als auch mittels einer oder mehrerer spezieller elektronischer Schaltungen, d.h. in Hardware oder in beliebig hybrider Form, d.h. mittels Software-Komponenten und Hardware-Komponenten, realisiert werden.

Es wird darauf hingewiesen, dass Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf unterschiedliche Erfindungsgegenstände beschrieben wurden. Insbesondere sind einige Ausführungsformen der Erfindung mit Vorrichtungsansprüchen und andere Ausführungsformen der Erfindung mit Verfahrensansprüchen beschrieben. Dem Fachmann wird jedoch bei der Lektüre dieser Anmeldung sofort klar werden, dass, sofern nicht explizit anders angegeben, zusätzlich zu einer Kombination von Merkmalen, die zu einem Typ von Erfindungsgegenstand gehören, auch eine be- liebige Kombination von Merkmalen möglich ist, die zu unterschiedlichen Typen von Erfindungsgegenständen gehören.

Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden beispielhaften Beschreibung derzeit bevorzugter Ausführungsformen.

Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Motorsteuerung für eine

Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs.

Figur 2 zeigt einen simulierten Signalverlauf zu Bestimmung der Öffnungsenergie eines Kraftstoffinjektors bei einem Einzylinder Viertaktmotor.

Es wird darauf hingewiesen, dass die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen lediglich eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung darstellen. Insbesondere ist es möglich, die Merkmale einzelner Aus- führungsformen in geeigneter Weise miteinander zu kombinieren, so dass für den Fachmann mit den hier explizit dargestellten Ausführungsvarianten eine Vielzahl von verschiedenen Ausführungsformen als offensichtlich offenbart anzusehen sind. Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Motorsteuerung 100 für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs. Die Motorsteuerung 100 ist zum

Durchführen des nachfolgend beschriebenen Verfahrens zum Bestimmen der Öffnungsenergie eines Kraftstoffinjektors der Brennkraftmaschine programmtechnisch eingerichtet.

Das nachfolgend anhand von Figur 2 erläuterte Verfahren nutzt die Drehzahlantwort in einem stationären Betriebspunkt der Brennkraftmaschine, z.B. im Leerlauf, auf systematische Anregungssprünge oder auf die Aufschaltung eines gut von dem Rauschen unterscheidbaren identifizierbaren Musters. Die Anregungssprünge bzw. das unterscheidbare und identifizierbare Muster ist in Figur 2 oben dargestellt. Aufgetragen ist als Funktion der Zeit, welche hier in Form von Abtastschritten angegeben ist, die zusätzliche elektrische Erregung des Kraftstoffinjektors, welche ab einer gewissen Höhe zu einer zusätzlichen Teileinspritzung in jedem Arbeitsspiel der Brennkraftmaschine führt. Die zusätzliche elektrische Erregung ist als zusätz- liehe Erregungsenergie für jedes Arbeitsspiel in der Einheit mJ aufgetragen. In der in Figur 2 gezeigten Darstellung entsprechen vier Abtastschritte einem Arbeitsspiel der Brennkraftmaschine.

Wie aus Figur 2 ersichtlich, werden gemäß dem hier dargestellten Ausführungs- beispiel ausgehend von einem stabilen Betriebspunkt (hier Leerlauf der Brenn- kraftmachine) größer werdende zusätzliche elektrische Erregungen auf alle Kraft- stoffinjektoren zugeschaltet. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel werden diese zusätzlichen elektrischen Erregungen jeweils für 5 Arbeitsspiele aktiviert und danach für weitere 5 Arbeitsspiele deaktiviert. Danach wird das alter- nierende Aktivieren und Deaktivieren der zusätzlichen elektrischen Erregung mit einer etwas stärkeren zusätzlichen elektrischen Erregung fortgesetzt. Das alternierende Aktivieren und Deaktivieren der zusätzlichen elektrischen Erregung mit stärker werdender zusätzlicher elektrischer Erregung wird solange fortgesetzt, bis ab einer gewissen zusätzlichen elektrischen Erregung bzw. ab einer gewissen zusätzlichen elektrischen Energie die Drehzahl der Brennkraftmaschine auf den zeitlichen Verlauf der elektrischen Erregung reagiert. Sobald dies der Fall ist, kann im Falle einer Brennkraftmaschine mit mehreren Kraftstoffinjektoren diese Prozedur für jeden Kraftstoff! njektor individuell durchgeführt werden. Der Energiesprung bzw. die zusätzliche elektnsche Energie, bei dem bzw. bei der die Drehzahl der Brennkraftmaschine auf die elektrischen Erregungssprünge erstmalig reagiert hat, kann dann für eine nachfolgende Kraftstoffinjektor-individuelle Bestimmung der Öffnungsenergie als Startoffset verwendet werden, ab dem die zusätzliche elektrische Erregung bzw. die zusätzliche elektrische Energie erhöht wird. Die Offsets der jeweils nicht zu adaptierenden Kraftstoffinjektoren können dabei konstant gehalten werden.

In einer derzeit als besonders geeignet erscheinenden Ausführungsform wird als stationärer Betriebspunkt der Drehzahl-geregelte Leerlauf-Betrieb der Brennkraftmaschine verwendet. Der Leerlauf-Regler der Motorsteuerung der Brennkraftmaschine enthält unter anderem einen Integral-Regler. Dessen Stellwert verringert sich, wenn die einer möglichen zusätzlichen Teileinspritzung zugeordnete zusätzliche elektrische Erregung die Kraftstoffinjektor-individuelle Öffnungsenergie über- schreitet und tatsächlich zusätzlicher Kraftstoff eingespritzt wird.

Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Stellgröße des Integral-Reglers ein Steuersignal, welches proportional zu dem Sollwert des aktuellen Drehmomentes ist. Wird ab einer gewissen zusätzlichen elektrischen Erregung aufgrund einer zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff ein zusätzliches Drehmoment erzeugt, dann wird der Leerlauf-Regler sein Steuersignal für den Sollwert des aktuellen Drehmomentes entsprechend reduzieren, um das insgesamt erzeugte Drehmoment und die Drehzahl der Brennkraftmaschine konstant zu halten. Dies ist in dem mittleren Diagramm von Figur 2 gezeigt. Ab einer zusätzlichen Energie in Höhe von 20 mJ ist ab dem ungefähr 360-sten Abtastschritt eine zeitlich mit den zusätzlichen elektrischen Erregungen korrelierte Änderung des Sollwerts für das von der Brennkraftmaschine erzeugte Drehmoment zu erkennen. Der Leerlauf-Regler der Motorsteuerung sorgt also dafür, dass das insgesamt von der Brennkraftmaschine erzeugte Drehmoment und damit auch die Drehzahl der Brennkraftmaschine trotz der zusätzlichen elektrischen Erregungen, die gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ab einer Hohe von 20 mJ zu einer zusätzlichen Teileinspritzung von Kraftstoff führen, konstant bleiben.

Um vor dem Hintergrund eines stets rauschenden Stellgrößen-Steuersignals die Zuverlässigkeit der Erkennung von Änderungen in dem Sollwert für das zu erzeugende Drehmoment zu erhöhen, kann eine Kreuzkorrelationsfunktion KKF ausgewertet werden, welche sich für jeden Zeitpunkt aus dem Produkt der zusätzlichen Energie (aufgetragen in dem oberen Diagramm von Figur 2) und dem Sollwert für das zu erzeugende Drehmoment (aufgetragen in dem mittleren Diagramm von Figur 2). Ferner kann die Zuverlässigkeit für die Erkennung von Änderungen in dem Sollwert für das zu erzeugende Drehmoment dadurch verbessert werden, dass für die Berechnung der Kreuzkorrelationsfunktion KKF von dem Sollwert für das zu erzeugende Drehmoment lediglich der von dem Leerlauf-Regler ausgegebene Integralanteil und nicht der Proportionalanteil verwendet wird. Dies entspricht dann einer Glättung bzw. einer Mittelwertbildung über mehrere Abtastschritte. Die zeitliche Dauer, über welche diese Glättung bzw. Mittelwertbildung erfolgt, wird durch die Zeitkonstante des Integralanteils bestimmt. Die auf diese Weise erzeugte Kreuzkorrelationsfunktion KKF ist in dem unteren Diagramm von Figur 2 dargestellt. Dabei ist zu beachten, dass die Kreuzkorrelationsfunktion KKF auf einer logarithmischen Skala aufgetragen ist. Man erkennt deutlich, dass ab dem Erreichen der Öffnungsenergie bei ungefähr dem 360-sten Abtastschritt der logarithmische Werte der Kreuzkorrelationsfunktion KKF vergleichsweise stark zugenommen hat.

Es wird darauf hingewiesen, dass das in diesem Dokument beschriebene Verfahren für einen Kraftstoff! njektor besonders bevorzugt dann eingesetzt werden kann, wenn dieser Kraftstoffinjektor bespielsweise aufgrund von einer Alterung oder aufgrund von einem teilweisen Defekt bei einer regulären elektrischen Erregung gar nicht mehr öffnet und demzufolge auch keine Detektion der Zeitpunkte OPP2 und OPP4 mehr möglich ist, zu welchen eine Ventilnadel des Kraftstoff! njektors in ihrer jeweiligen Endposition anschlägt. Bei einem derartig träg bzw. schwergängig gewordenen Kraftstoffinjektor wird in diesem Dokument auch von einem Verlust der OPP2 und OPP4 Detektionsmöglichkeit gesprochen.

In diesem Zusammenhang ist unter dem Zeitpunkt OPP2 derjenige Zeitpunkt in dem Öffnungsverlauf eines Kraftstoffinjektors zu verstehen, bei dem nach dem Beginn der elektrischen Erregung des Kraftstoffinjektors beispielsweise mittels einer Boostphase der Kraftstoffinjektor seinen vollen Durchfluss erreicht. Dies be- deutet, dass zum Zeitpunkt OPP2 der Kraftstoffinjektor vollständig geöffnet ist und dass sich die Nadel des Kraftstoffinjektors an ihrem oberen Anschlag befindet. Unter dem Zeitpunkt OPP4 ist derjenige Zeitpunkt in dem Öffnungsverlauf eines Kraftstoffinjektors zu verstehen, bei dem der Kraftstoffinjektor nach dem Beginn seiner elektrischen Erregung wieder vollständig geschlossen ist. Eine Detektion der Zeitpunkte OPP2 und OPP4 wird in bekannter Weise bei Kraftstoffinjektoren zur Bestimmung deren Öffnungsverhaltens und deren Schließverhaltens eingesetzt, um den betreffenden Kraftstoffinjektor später in geeigneter Weise so anzusteuern, dass Kraftstoffinjektor-individuell eine hohe Mengengenauigkeit insbesondere bei geringen Mengen an einzuspritzenden Kraftstoff erreicht wird.

Nach einem Verlust der OPP2 und OPP4 Detektionsmöglichkeit (der betreffende Kraftstoffinjektor öffnet sich mit einem üblichen Erregungsverlauf nicht mehr vollständig), kann mit dem hier beschriebenen Verfahren die Öffnungsenergie des Kraftstoffinjektors bestimmt und für zukünftige Einspritzvorgänge die elektrische Erregung des Kraftstoffinjektors entsprechend angepasst werden. Auf diese Weise kann durch eine stärkere elektrische Erregung die Schwergängigkeit des Kraft- stoffinjektors in geeigneter Weise kompensiert werden.

Ferner kann mit dem hier beschriebenen Verfahren für Kraftstoffinjektoren eine Grundcharakteristik hinsichtlich ihres individuellen Öffnungsverhaltens erstellt werden, sowie die Gültigkeit einer bestehenden Regelung übergeprüft werden. Die ermittelte Grundcharakteristik kann in einen nicht-flüchtigen Speicher einer Motorsteuerung zurückgeschrieben werden und zu einem späteren Zeitpunkt mit aktuellen Werten abgeglichen werden. Unterscheiden sich diese Werte erheblich, kann von einem Austausch des betreffenden Kraftstoffinjektors ausgegangen werden und es kann ein Zurücksetzen der entsprechenden Adaptionskennfelder erfolgen.

Bei einem Verlust der OPP2 und OPP4 Detektionsmöglichkeit kann die

Strom-Stellgröße mit dem mittleren Strom der anderen Kraftstoffinjektoren vorinitialisiert werden. Falls diese Maßnahme nicht zu einem Wiedererlangen der OPP2 und OPP4 Detektionsmöglichkeit führt oder eine bestehende Regelung überprüft werden soll, dann kann durch einen definierbaren Suchlauf die Stellgröße immer weiter von der Initialisierung erhöht und erniedrigt werden. Ein möglicher Stromverlauf ist in dem oberen Diagramm von Figur 2 angegeben. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt die modellierte Öffnungsenergie 20,0 mJ. Ein Algorithmus des Suchlaufes erkennt in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel einen Wert von 20,1 mJ.

Bei einem derartigen Algorithmus kann über eine Proportional-Regelung ein Wert der o.g. Kreuzkorrelationsfunktion KKF erreicht werden, der den Kraftstoff inj ek- tor-Zustand "gerade geöffnet" beschreibt. Ein zu hoher KKF-Wert bedeutet, dass die Öffnungsenergie zu weit überschritten wurde. In diesem Fall kann der Algorithmus langsam mit einem reduzierten Verstärkungsfaktor die Energie der elektrischen Erregung herunter regeln. Zusammenfassend bleibt festzustellen: Mit der Anwendung des hier beschriebenen Verfahrens kann die Wahrscheinlichkeit erhöht werden, nach einem Verlust der OPP2 und OPP4 Detektionsmöglichkeit den betreffenden Kraftstoff! njektor basierend auf der individuell bestimmten Öffnungsenergie so anzusteuern, dass wieder die Möglichkeit einer OPP2 und OPP4 Detektion gegeben ist. Damit kann ggf. ein unnötiges Notlaufprogramm zum Schutz der Komponente Kraftstoffinjektor vermieden werden.

Ferner können unter Ausnutzung der Möglichkeit der Bestimmung der individuellen Öffnungsenergie nun Kraftstoffinjektoren mit einer größeren Nullpunktverschiebung bzw. mit einem höheren Drift für eine Brennkraftmaschine ausgewählt werden. Ferner können auch Endstufen für Motorsteuerungen mit einer größeren Toleranz verwendet werden. Damit kann bei der Herstellung der Komponenten Endstufen für Motorsteuerungen und Kraftstoffinjektoren die Ausschussrate ohne eine Änderung der Herstellungsbedingungen auf effektive Weise verringert werden.

Zudem können mit dem hier beschriebenen Verfahren zum Bestimmen der Öffnungsenergie Kraftstoffinjektoren im bereits verbauten Zustand hinsichtlich ihrer elektrischen und hydraulischen Eigenschaften charakterisiert werden. Dies ermög- licht bei direkt angetriebenen Einspritzsystemen auch für kleine bzw. ballistische Einspritzvorgänge, bei denen die Nadel des Kraftstoffinjektors nicht vollständig sondern nur mit einem Teilhub minimal über den Öffnungspunkt ausgelenkt wird, eine Kraftstoffeinspritzung mit einer hohen Mengengenauigkeit. Außerdem können durch die Kraftstoffinjektor-individuelle Bestimmung der Öffnungsenergie Ansteuerparameter durch ein Motorsteuergerät selbst gelernt, adaptiert und optimiert werden. Ferner kann bereits bei der Herstellung von Kraftstoffinjektoren in einem Motorteststand die individuelle Öffnungsenergie bestimmt werden. Hier können insbesondere durch die Anwendung einer Kreuzkorrelati- onsfunktion bereits kleinste zusätzliche Mengen an eingespritztem Kraftstoff de- tektiert werden, welche normalerweise aufgrund eines nicht zu vermeidenden Rauschens bei einer Kraftstoffmengen-Messtechnik nicht detektierbar wären.