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Title:
DEVICE FOR ACTUATING A BRAKE, BRAKE AND METHOD FOR PRODUCING OR UPGRADING A DEVICE FOR ACTUATING A BRAKE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/100066
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for actuating a brake shoe of a brake, in particular a disk brake, comprising: - a pivotably mountable lever element (11), and - a longitudinally movable, mountable transmission element (12) which is designed in such a manner that a pivoting movement of the lever element (11) is translated into a longitudinal movement of the translation element (12), wherein a hydraulic chamber (13) filled with a hydraulic fluid can be arranged between the brake shoe and the transmission element (12) for the transmission of force between the brake shoe and the transmission element (12).

Inventors:
HARTMANN MARK (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/080990
Publication Date:
June 07, 2018
Filing Date:
November 30, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SAF HOLLAND GMBH (DE)
International Classes:
F16D65/72
Foreign References:
US3750853A1973-08-07
KR20150069695A2015-06-24
US20040094375A12004-05-20
DE102015113675A12016-03-03
EP2338778A12011-06-29
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BAUER, Clemens et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 Vornchtung (1 ) zum Betätigen einer Bremsbacke einer Bremse, insbesondere einer Scheibenbremse, umfassend

ein schwenkbar lagerbares Hebelelement (1 1 ), und

ein translatorisch beweglich lagerbares Übersetzungselement (12), das derart ausgebildet ist, dass eine Schwenkbewegung des Hebelelements (1 1 ) in eine translatorische Bewegung des Übersetzungselements (12) übersetzt wird, wobei zur Kraftübertragung zwischen der Bremsbacke und dem

Übersetzungselement (12) eine mit einer Hydraulikflüssigkeit befüllbare hydraulische Kammer (13) zwischen der Bremsbacke und dem

Übersetzungselement (12) anordenbar ist.

Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 1 , wobei die Vorrichtung (1 ) zur Ausbildung der hydraulischen Kammer (13) einen Grundkörper (20) und einen zum Grundkörper

(20) verschiebbar gelagertes Zylinderelement (14) aufweist, wobei das Zylinderelement (14) insbesondere starr mit der Bremsbacke verbindbar ist.

Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 2, wobei zwischen dem Grundkörper (20) und dem Zylinderelement (14) ein Dichtelement (15) angeordnet ist, wobei das

Dichtelement (15) insbesondere derart ausgestaltet ist, dass das Dichtelement (15) das Zylinderelement (14) mit einer Rückstellkraft beaufschlagt.

Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 3, wobei das Dichtelement (15) derart ausgestaltet ist, dass das Zylinderelement (14) mit einer Rückstellkraft beaufschlagt wird.

Vorrichtung (1 ) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zur

Vermeidung einer thermischen Beanspruchung der Hydraulikflüssigkeit das Zylinderelement (14) mehrteilig ausgestaltet ist.

6. Vorrichtung (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die

hydraulische Kammer (13) zur Versorgung mit Hydraulikflüssigkeit über einen Verbindungsbereich (17) mit einer Ausgleichskammer (16) in fluider Verbindung steht.

7. Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 6, wobei im Verbindungsbereich (17) ein

Rückschlagventil angeordnet ist

8. Vorrichtung (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das

Übersetzungselement (12) eine Lagerschale (19), in die das Hebelelement (1 1 ) zumindest teilweise eingreift, aufweist.

9. Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 6, wobei die Lagerschale (19) und/oder das Hebelelement (1 1 ) zueinander exzentrisch gelagert sind.

10. Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 7 oder 8, wobei die Vorrichtung derart gestaltet ist, dass eine Übersetzungsverhältnis zwischen einer auf das Hebelelement (1 1 ) wirkenden Eingangskraft und einer von der Bremsbacke ausgehenden

Klemmkraft durch die exzentrische Lagerung des Hebelelements (1 1 ) in der Lagerschale (19) festgelegt wird. 1 1 . Vorrichtung (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das

Hebelelement (1 1 ) an einem Ende an einer Schwenkachse (18) gelagert ist, wobei das an der Schenkachse (18) gelagerte Ende zur exzentrischen Lagerung in die Lagerschale (19) des Übersetzungselements (12) eingreift. 12. Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 9, wobei das der Schwenkachse (18)

abgewandte Ende des Hebelelements (1 1 ) zur Aufnahme der

Eingangskraft vorgesehen ist.

13. Bremse, insbesondere Scheibenbremse, mit einer Vorrichtung (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.

14. Verfahren zur Herstellung oder zum Aufrüsten einer Bremse, insbesondere einer Scheibenbremse, wobei zwischen einem Hebelelement (1 1 ) und einer Bremsbacke eine hydraulische Kammer (13) realisiert wird.

Verfahren gemäß Anspruch 12, wobei ein im Grundkörper (20) gelagertes Zylinderelement (14) mit der Bremsbacke verbunden wird und/oder eine Lagerschale (19) zur Aufnahme eines Teils des Hebelelements (1 1 ) ausgestaltet wird.

Description:
Vorrichtung zum Betätigen einer Bremse, eine Bremse und ein Verfahren zum Herstellen oder Aufrüsten einer Vorrichtung zum Betätigen einer

Bremse

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betätigen einer Bremse, eine Bremse und eine Verfahren zum Herstellen oder Aufrüsten einer Vorrichtung zum Betätigen einer Bremse.

Vorrichtungen zum Betätigen einer Bremse sind beispielsweise in Gestalt eines Bremssattels aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Solche Vorrichtungen dienen insbesondere dazu, eine Bremsbacke bzw. deren Bremsbelag so zu

verschieben, dass sie bzw. er in einem Bremszustand mit einer Klemmkraft gegen eine drehfest mit einem Rad verbundene Scheibe gedrückt wird, während die

Bremsbacke unter Ausbildung eines Lüftspiels, d. h. eines Zwischenraums zwischen der Bremsbacke und der Scheibe, einen Freilaufzustand einnimmt. Wesentlicher Bestandteil der Betätigungsvorrichtung, insbesondere der von

Nutzfahrzeugen verwendeten Betätigungsvorrichtungen, ist ein schwenkbar gelagertes Hebelelement, dessen Schwenkbewegung, die durch eine beim Betätigen aufgebrachte Eingangskraft veranlasst wird, in eine Längsbewegung übersetzt wird. Zur Übersetzung der Schwenkbewegung in eine Längsbewegung und zur

anschließenden Kraftübertragung der Längsbewegung auf die Bremsbacke bzw.

deren Bremsbelag sind typischerweise zahlreiche aufwendig miteinander verbundene Einzelkomponenten vorgesehen. Neben diesem komplexen Aufbau erweist es sich zudem als nachteilhaft, dass sich das Lüftspiel regelmäßig nur aufwendig ändern bzw. einstellen lässt. Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Betätigen einer Bremse bereitzustellen, die gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Betätigungsvorrichtungen vereinfacht ausgestaltet ist und deren Lüftspiel sich einfacher einstellen lässt.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Betätigen einer Bremse gemäß Anspruch 1 , durch eine Bremse gemäß Anspruch 9 und ein Verfahren zur Herstellung oder Aufrüstung einer Vorrichtung zum Betätigen einer Bremse gemäß Anspruch 10. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung und der beigefügten Figur.

Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zum Betätigen einer Bremsbacke,

insbesondere deren Belagrückenplatte, einer Bremse, insbesondere einer

Scheibenbremse, insbesondere eines Nutzfahrzeugs, vorgesehen, umfassend ein schwenkbar lagerbares Hebelelement und ein längs- bzw. translatorisch beweglich lagerbares Übersetzungselement, das derart gestaltet ist, dass eine

Schwenkbewegung des Hebelelements in eine Längs- bzw. translatorische

Bewegung des Übersetzungselements übersetzt wird, wobei zur Kraftübertragung zwischen der Bremsbacke, insbesondere deren Belagrückenplatte, und dem

Übersetzungselement eine mit einer Hydraulikflüssigkeit befüllbare hydraulische Kammer zwischen der Bremsbacke und dem Übersetzungselement anordbar ist. Gegenüber den Vorrichtungen aus dem Stand der Technik lässt sich mit der erfindungsgemäßen hydraulischen Kammer eine Kraftübertragung realisieren, mit der die Bremsbacke in ihren Bremszustand überführt werden kann. Die Ausbildung des kraftübertragenden Bauteils als hydraulische Kammer reduziert nicht nur in

vorteilhafter Weise die Anzahl der zur Kraftübertragung erforderlichen Einzelbauteile, sondern es lässt sich über eine Menge an Hydraulikflüssigkeit auch das Lüftspiel einfach einstellen. Weiterhin ist es vorstellbar, dass die Vorrichtung zum Betätigen einer Bremsbacke zusammen mit der Bremsbacke in eine Bremse, insbesondere in eine Scheibenbremse, integriert ist. Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Hebelelement und das Übersetzungselement über eine Kontaktfläche in Wirkverbindung miteinander stehen, und dass durch die Ausgestaltung der

Kontaktflächen die Schwenkbewegung des Hebelelements in eine Längs- bzw.

translatorische Bewegung des Übersetzungselements überführt wird. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Übersetzungselement mit seiner Kontaktfläche dauerhaft am Hebelelement bzw. an einem Teil des Hebelelements anliegt. Denkbar ist ferner, dass sich die hydraulische Kammer in einer von dem Übersetzungselement zur Bremsbacke verlaufenden Kraftflussrichtung gesehen unmittelbar an das

Übersetzungselement anschließt. Insbesondere ist es vorgesehen, dass das

Übersetzungselement mit der hydraulischen Kammer abdichtend in Kontakt steht. So kann das Übersetzungselement als Kolben ausgebildet sein, der in der hydraulischen Kammer translatorisch verlagerbar ist. Ein weiterer Vorteil der Anordnung der hydraulischen Kammer ist, dass bereits bestehende, rein mechanisch ausgebildete Vorrichtungen durch eine einfache Integration der hydraulischen Kammer aufgerüstet werden können. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Vorrichtung ein

schwenkbar lagerbares Hebelelement und ein längs- bzw. translatorisch bewegliches Übersetzungselement aufweist und dass in Kraftflussrichtung zwischen der

Bremsbacke und dem Übersetzungselement zwischen der Bremsbacke und dem Übersetzungselement die hydraulische Kammer angeordnet ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung zur Ausbildung der hydraulischen Kammer einen Grundkörper und einen zum Grundkörper verschiebbar gelagertes Zylinderelement aufweist, wobei das Zylinderelement insbesondere starr mit der Bremsbacke verbunden oder verbindbar ist. Hierbei ist es vorgesehen, dass die hydraulische Kammer einen zur einen Seite hin offenen Grundkörper aufweist, über dessen Öffnung das

Zylinderelement einführbar oder verlagerbar ist. Das Zylinderelement und das

Übersetzungselement sind insbesondere derart voneinander getrennt oder

beabstandet, daß zwischen diesen die Hydraulikflüssigkeit angeordnet ist.

Vorzugsweise ragt das Zylinderelement mit einer Stirnseite in den Grundkörper hinein und steht insbesondere mit dieser Stirnseite in unmittelbaren Kontakt mit der

Hydraulikflüssigkeit der hydraulischen Kammer. Zur Längsbewegung des

Zylinderelements ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Grundkörper, insbesondere die Wandung des Grundkörpers im Bereich der Öffnung, derart ausgestaltet ist, dass das Zylinderelement durch die Wandung bei der

Längsverschiebung geführt wird, d. h. die Wandung dient als Führungsschiene. Zur Stabilisierung des Zylinderelements, ist die Vorrichtung derart ausgestaltet,

insbesondere dimensioniert, dass das Zylinderelement im Bremszustand den zur einen Seite hin offenen Grundkörper zumindest zu 30%, bevorzugt zumindest zu 50% und besonders bevorzugt zumindest zu 60 % füllt. Vorstellbar ist ferner, dass an einer Stirnseite des Zylinderelements, die der in den Grundkörper hineinragenden Stirnseite gegenüberliegt, die Bremsbacke angeordnet ist.

Zur Vermeidung einer thermischen Beanspruchung der Hydraulikflüssigkeit ist das Zylinderelement vorzugsweise mehrteilig ausgestaltet. Vorstellbar ist auch, dass als Material, aus dem das Zylinderelement gefertigt ist, ein solches mit einem

vergleichsweise geringen Wärmeleitkoeffizient gewählt wird und/oder dass der Grundkörper derart ausgestaltet ist, dass das Übersetzungselement und das

Zylinderelement höhenversetzt zueinander angeordnet sind. Ein solcher

Höhenversatz erlaubt es mittels der Formgebung des Grundkörpers die Vorrichtung so auszugestalten, dass sich die Vorrichtung an bauraumbedingte Gegebenheiten anpasst. Vorzugsweise ist der Grundkörper in seiner Form individuell an einen vorhergesehenen Einsatzbereich angepasst.

Vorzugsweise ist zwischen dem Grundkörper und dem Zylinderelement ein

Dichtelement angeordnet, wobei das Dichtelement insbesondere derart ausgestaltet ist, dass das Dichtelement das Zylinderelement mit einer Rückstellkraft beaufschlagt. Dadurch lässt sich mit dem Dichtelement nicht nur eine Abdichtung der hydraulischen Kammer durch das Dichtelement erzielen, sondern das Dichtelement sorgt zusätzlich für eine Rückführung des Zylinderelements von der Bremsstellung in die

Freilaufstellung. Zur Erzeugung der gewünschten Rückstell kraft ist das Dichtelement entsprechend dimensioniert und angeordnet. Beispielsweise ist das Dichtelement in einem Rücksprung, der sich an der Innenseite des Grundkörpers umlaufend erstreckt, angeordnet. Vorstellbar ist dabei, dass in einer parallel zum Kraftfluss verlaufenden Richtung gesehen ein Konturverlauf des Rücksprungs derart ausgestaltet ist, dass der Konturverlauf des Rücksprungs auf einer der hydraulischen Kammer zugewandten Seite einen Winkel von im Wesentlichen 90 ° zur Innenseite des Grundkörpers ausbildet, während der Konturverlauf des Rücksprungs auf einer der hydraulischen Kammer abgewandten Seite einen Winkels von mehr als 90 ° zur Innenseite des Grundkörpers ausbildet. Mit anderen Worten ist der Rücksprung entlang einer parallel zur Kraftflussrichtung verlaufenden Richtung an seinen Seiten unterschiedlich gegenüber dem übrigen Verlauf der Innenseite des Grundkörpers geneigt. Weiterhin ist es vorgesehen, dass das Dichtelement und/oder der Rücksprung derart

dimensioniert ist, dass das im Rücksprung angeordnete Dichtelement in abdichtenden Kontakt mit der Innenseite des Grundkörpers steht.

Zweckmäßigerweise ist das Zylinderelement insbesondere zur Vermeidung einer thermischen Beanspruchung der Hydraulikflüssigkeit mehrteilig ausgestaltet. Zur Versorgung der hydraulischen Kammer mit der Hydraulikflüssigkeit ist es bevorzugt vorgesehen, dass die hydraulische Kammer über einen

Verbindungsbereich mit einer Ausgleichskammer in fluider Verbindung steht. Die Ausgleichskammer bildet dabei in vorteilhafter Weise ein Reservoir, auf das bei Bedarf zurückgegriffen werden kann oder in das bei Bedarf Hydraulikflüssigkeit aus der hydraulischen Kammer eingeleitet werden kann. Im Verbindungsbereich sind Durchgangsbohrungen in der Wandung des Grundkörpers oder Verbindungskanäle vorstellbar. Denkbar ist auch, dass die Ausgleichskammer eine verschließbare

Öffnung aufweist, über die die Hydraulikflüssigkeit bei Bedarf nachgefüllt werden kann oder über die die Hydraulikflüssigkeit mit einem Zusatz versetzt werden kann.

Um den Austausch zwischen der Ausgleichskammer und der hydraulischen Kammer zu steuern, ist im Verbindungsbereich ein Ventil, insbesondere ein Rückschlagventil, angeordnet. Zweckmäßigerweise ist im Verbindungsbereich ein Rückschlagventil angeordnet. Diese Rückschlagventile stellen, beispielsweise zusammen mit weiteren Durchgangsbohrungen mit Rückschlagventilen, sicher, dass bei einer Überführung des Zylinderelements aus der Position im Freilaufzustand in die Position im

Bremszustand, ausreichend Hydraulikflüssigkeit aus der Ausgleichskammer gezogen werden kann und bei einer Beendigung der Krafteinwirkung auf das Hebelelement die Hydraulikflüssigkeit aus der hydraulischen Kammer wieder in die Ausgleichskammer zurückkehrt, um die Rückkehr des Zylinderelements in seine für den Freilaufzustand vorgesehene Position zu ermöglichen.

In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass das Übersetzungselement eine Lagerschale, in die das Hebelelement zumindest teilweise eingreift, aufweist. Vorzugsweise ist die Lagerschale an einer Stirnseite des Übersetzungselements angeordnet, insbesondere an der der Kammer abgewandten Stirnseite. Dabei erstreckt sich die Lagerschale vorzugsweise nur teilweise über die Stirnseite entlang einer Richtung, die senkrecht zu der Richtung verläuft, entlang der das

Übersetzungselement im Betrieb translatorisch bewegt wird, d. h. senkrecht zu der Kraftflussrichtung. Insbesondere nimmt ein Verhältnis zwischen einem Bereichs, in dem sich die Lagerschale entlang der Stirnseite erstreckt zu einer Gesamterstreckung der Stirnseite ein Verhältnis zwischen 0,5 und 0,8, bevorzugt zwischen 0,6 und 0,78 und besonders bevorzugt zwischen 0,65 und 0,75 an. Weiterhin ist die Lagerschale derart ausgebildet, dass in einer Richtung gesehen, entlang der die Längsbewegung des Übersetzungselements erfolgt, ein erstes Lagerschalenende gegenüber einem zweiten Lagerschalenende übersteht. Vorzugsweise ist das erste Lagerschalenende näher an einer Mittelachse, die mittig durch die Kammer verläuft und parallel zur Längsbewegung des Übersetzungselements ausgerichtet ist, angeordnet als das zweite Lagerschalenende. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die

Kraftflussrichtung, vorzugsweise ausschließlich, parallel zur Mittelachse verläuft. D. h. der Kraftfluss wird durch die Kammer nicht umgelenkt oder umgeleitet.

Hierzu ist das Hebelelement beispielsweise ortsfest, vorzugsweise an einem Chassis oder am Fahrzeugrahmen, angeordnet und bildet das Widerlager für das in Kontakt stehende System aus Hebelelement und Lagerschale. Durch die Ausformungen des Hebelelements und der Lagerschale, insbesondere der bei einer Schwenkbewegung aneinander abrollenden bzw. aneinander vorbeigleitenden Kontaktflächen des Hebelelements und der Lagerschale, wird das Übersetzungselement von der ortsfesten Schwenkachse weggedrückt. Insbesondere ist die Schwenkachse dabei auf einer Höhe mit dem Übersetzungselement angeordnet.

Vorzugsweise lässt sich ein Übersetzungsverhältnis zwischen einer auf das

Hebelelement wirkenden Eingangskraft und einer von der Bremsbacke ausgehenden Klemmkraft durch die exzentrische Lagerung des Hebelelements in der Lagerschale festlegen. Hierbei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass sich das

Übersetzungsverhältnis zwischen der Eingangskraft und der Klemmkraft

ausschließlich durch die exzentrische Lagerung, d. h. durch die Ausgestaltung der Konturverläufe der Lagerschale und/oder des mit der Lagerschale beim Schwenken des Hebelelements in Kontakt tretenden Hebelelements, festgelegt wird. Mit anderen Worten dient die hydraulische Kammer vorzugsweise ausschließlich zur

Kraftübertragung.

Weiterhin ist es vorgesehen, dass das Hebelelement an einem Ende an einer Schwenkachse gelagert ist, wobei das an der Schwenkachse gelagerte Ende zur exzentrischen Lagerung in die Lagerschale des Übersetzungselements eingreift. Insbesondere ist das Hebelelement am an der Schwenkachse gelagerten Ende teilringförmig ausgestaltet. Dabei ist es vorstellbar, dass sich zur Ausbildung der exzentrischen Lagerung eine auf die Schwenkachse bezogene radiale Ausdehnung des Teilrings in einer durch die Schwenkbewegung vorgegebenen Umlauf- bzw. Drehrichtung ändert.

Zweckmäßig ist eine Schwenkachse, um die das Hebelelement schwenkbar gelagert ist, unterhalb der Mittelachse angeordnet. Dabei ist insbesondere unter„unterhalb" zu verstehen, dass zwischen dem Ende des Hebelelements, das an die Schwenkachse gelagert ist, und dem gegenüberliegenden Ende des Hebelelements die gedachte Mittelachse durchläuft, bzw. die gedachte Mittelachse teilt das Hebelelement in ihrer Verlängerung. Weiterhin ist es vorgesehen, dass entlang einer Richtung, die durch die Translationsbewegung des Übersetzungselements vorgegeben ist, das

Übersetzungselement zwischen der Bremsbacke und dem Hebelelement bzw. der Schwenkachse angeordnet ist. In einer parallel zur Mittelachse verlaufenden Richtung können die Schwenkachse bzw. das Hebelelement, das Übersetzungselement und die Bremsbacke hintereinander, insbesondere in dieser Reihenfolge, angeordnet sein. Dadurch lässt sich die Kraft unmittelbar auf die Bremsbache weiterleiten.

Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Kammer umlenkungsfrei ist, d. h. die Hydraulikflüssigkeit wird in der hydraulischen Kammer nicht umgelenkt.

Insbesondere wirkt das Hebelelement nur mit einem einzelnen Übersetzungselement zusammen bzw. bewirkt nur eine Bewegung einer einzelnen Bremsbacke.

Beispielsweise ist die Schwenkachse positionsfest. Insbesondere ist es vorgesehen, dass durch das Hebelelement nur eine einzelne Bremsbacke ansteuerbar ist.

Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass zwischen der Bremsbacke und dem

Hebelelement keine Bremsscheibe vorgesehen ist. Dadurch kann man mit Vorteil eine Kammer vermeiden, die so gestaltet ist, dass ein Fluidkanal die Bremsscheibe zumindest teilweise umgibt und entsprechend gewinkelt ist. Es kann eine

vergleichsweise kompakte Vorrichtung zum Betätigen der Bremse bereitgestellt werden.

Weiterhin ist es vorgesehen, dass ein Abstand zwischen der Bremsbacke und dem Übersetzungselement einen Wert zwischen 1 cm und 15 cm, bevorzugt zwischen 2 cm und 10 cm und besonders bevorzugt zwischen 3 cm und 8 cm annimmt.

Vorzugsweise umfasst die Kammer eine Innenseite, die in einer senkrecht zur

Mittelachse verlaufenden Ebene einen Querschnitt aufweist. Vorzugsweise bleibt dieser Querschnitt in Form und Größe in Richtung der Mittelachse konstant. Zweckmäßigerweise ist das der Schwenkachse abgewandte Ende des

Hebelelements zur Aufnahme der Eingangskraft vorgesehen. Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass das Ende des Hebelelements, das von der Schwenkachse abgwandt ist, zur Aufnahme der Eingangskraft vorgesehen ist.

Vorzugsweise ist das von der Schwenkachse abgewandte Ende des Hebelelements dazu mit einem Kontaktbereich versehen, über den die das Hebelelement

schwenkende Eingangskraft eingeleitet wird.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Bremse, insbesondere eine Scheibenbremse, insbesondere eines Nutzfahrzeugs, mit einer

erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betätigen einer Bremsbacke. Alle für die erfindungsgemäße Vorrichtung beschriebenen Merkmale und deren Vorteile lassen sich sinngemäß ebenfalls auf die erfindungsgemäße Bremse übertragen und andersherum.

Vorzugsweise umfasst die Bremse eine drehfest mit einem Rad verbundene

Bremsscheibe, gegen die im Bremszustand die Bremsbacke, insbesondere deren Bremsbelag, mit einer Klemmkraft gedrückt wird, während die Bremsbacke, insbesondere deren Bremsbelag, in einem Freilaufzustand von der Bremsscheibe beabstandet ist. Besonders bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Bremsscheibe in einem von zwei Bremsbacken gebildeten Spalt angeordnet ist, wobei die

Bremsscheibe im Freilaufzustand im Wesentlichen um eine Achse rotiert, die parallel zur Kraftflussrichtung verläuft, die durch die Bewegung des Übersetzungselements oder des Zylinderelements vorgegeben ist.

Ferner wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Herstellen oder Aufrüsten einer Vorrichtung zum Betätigen einer Bremse gelöst. Alle für die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Betätigen einer Bremse beschriebenen Merkmale und deren Vorteile lassen sich sinngemäß ebenfalls auf das erfindungsgemäße Verfahren übertragen und andersherum.

Dadurch lassen sich die Vorteile einer hydraulischen Kammer, insbesondere in Hinblick auf das Einstellen des Lüftspiels oder der Anzahl der Einzelkomponenten, in eine andernfalls rein mechanische Betätigungsvorrichtung integrieren. Dabei dient die hydraulische Kammer insbesondere ausschließlich der Kraftübertragung, während eine Eingangskraft mechanisch in die Vorrichtung über das Hebelelement eingeleitet wird. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, dass sich die hydraulische Kammer in bereits bestehende Betätigungsvorrichtungen ohne weiteres einbauen lässt. Hierzu wird beispielsweise ein im Grundkörper der hydraulischen Kammer gelagertes Zylinderelement mit der Bremsbacke verbunden und/oder eine Lagerschale wird zur Aufnahme eines Teils des Hebelelements ausgestaltet, indem die Lagerschale angepasst wird an die Außenseite des Teils des Hebelelement, das in die

Lagerschale eingreift.

Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstands mit Bezug auf die beigefügte Figur. Einzelne Merkmale der einzelnen Ausführungsform können dabei im Rahmen der Erfindung miteinander kombiniert werden.

Es zeigt:

Fig.1 : eine Vorrichtung zum Betätigen einer Bremsvorrichtung gemäß einer

bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

In Fig. 1 ist schematisch eine Vorrichtung 1 zum Betätigen einer Bremse vorgesehen. Insbesondere handelt es sich hierbei um eine Vorrichtung für eine Scheibenbremse, deren mit einem Rad drehfest verbundene Scheibe zum Bremsen mit einer

Bremsbacke, vorzugsweise mit zwei gegenüberliegenden Bremsbacken, in

Wirkverbindung gebracht wird. In einem Bremszustand wirkt dann eine von der Bremsbacke auf die Scheibe einwirkende Klemmkraft ein, während die Bremsbacke unter Ausbildung eines Zwischenraums bzw. Lüftspiels in einem Freilaufzustand von der Scheibe beabstandet ist. Wesentliches Element der Vorrichtung zum Betätigen der Bremse ist ein schwenkbar gelagertes Hebelelement 1 1 , das zur Einnahme des Bremszustand mit einer Eingangskraft beaufschlagt wird und infolge der

Beaufschlagung mit der Eingangskraft versschwenkt wird. Hierzu ist das Hebelelement 1 1 vorzugsweise mit einem Ende an einer Schwenkachse 18 gelagert. Um einen von der Vorrichtung 1 in Anspruch genommenen Bauraum möglichst gering zu halten, ist es vorstellbar, dass das Hebelelement 1 die Schwenkachse 18 nur teilweise, z. B. klauenhaft, umgreift. Zur Übersetzung der Schwenkbewegung des Hebelelements 1 in eine Längsbewegung der Bremsbacke ist ein mit dem

Hebelelement 1 , insbesondere mit dem an der Schwenkachse gelagerten Ende des Hebelelements 1 , in Wirkverbindung tretendes Übersetzungselement 12 vorgesehen. Vorzugsweise umfasst das Übersetzungselement 12 eine Lagerschale 19, in der das Hebelelement 1 zumindest teilweise eingreift. Dabei sind das Hebelelement 1 1 , insbesondere der in die Lagerschale 19 eingreifende Teil des Hebelelements 1 1 , und/oder die Lagerschale 19 vorzugsweise so ausgestaltet, dass das Hebelelement

1 1 exzentrisch in der Lagerschale 19 gelagert ist. Beispielsweise wird diese

exzentrische Lagerung durch entsprechende Konturverkäufe der beim Schwenken des Hebelelements 1 1 in Wirkverbindung tretenden Außenflächen des Hebelelements 1 1 und der Lagerschale 19 realisiert. Durch die exzentrische Lagerung wird bei einer Drehbewegung des in der Lageschale 19 gelagerten Teils das Übersetzungselement

12 von der Schwenkachse 18, die vorzugsweise auf Höhe des Übersetzungselements 12 ortsfest angeordnet ist, weggedrückt. Zur Reduktion der Komplexität der zur Betätigung einer Bremse vorgesehenen

Vorrichtungen 1 und zur vereinfachten Einstellung eines Lüftspiels ist es vorgesehen, dass zwischen dem Übersetzungselement 12 und der Bremsbacke eine hydraulische Kammer 13 zur Kraftübertragung auf die Bremsbacke angeordnet ist. Insbesondere ist es hierzu vorgesehen, dass das Übersetzungselement 12 die hydraulische

Kammer 13 zu einen Seite hin abdichtet. Dabei ist es vorstellbar, dass das

Übersetzungselement 12 längsbeweglich in der hydraulischen Kammer 13 gelagert ist oder das Übersetzungselement 12 zusammen mit der hydraulischen Kammer 13 längsbeweglich gelagert ist. Die im Betrieb mit einer Hydraulikflüssigkeit gefüllte hydraulische Kammer umfasst einen Grundkörper 20, der zur einen Seite durch das Übersetzungselement 12 begrenzt ist und auf einer gegenüberliegenden Seite durch ein im Grundkörper 20 längsbeweglich gelagertes Zylinderelement 14 begrenzt ist. Im Betrieb ist die hydraulische Kammer 13 mit der Hydraulikflüssigkeit gefüllt, die bei der Betätigung der Vorrichtung 1 komprimiert wird und eine Kraft auf das im Grundkörper 20 längsbeweglich angeordnetes Zylinderelement 14 überträgt. Hierbei sind die Längsbewegung des Übersetzungselements 12 und die Längsbewegung des

Zylinderelements 14 gleichgerichtet bzw. parallel zueinander ausgerichtet. Das Zylinderelement 14 ist wiederum starr mit dem Bremsbacke (hier nicht dargestellt) verbunden. Um das Zylinderelement 14 von einem im Bremszustand eingenommenen aus dem Grundkörper 20 ausgefahrenen Zustand in einen im Freilaufzustand eingenommenen in den Grundkörper eingefahrenen Zustand rückzuführen, umfasst die Vorrichtung 1 ein Dichtelement 15. Das Dichtelement 15 ist zwischen dem

Zylinderelement 14 und dem Grundkörper 20, insbesondere zwischen einer

Außenseite des Zylinderelements 14 und einer Innenseite des Grundkörpers 20, angeordnet. Vorzugsweise erstreckt sich das Dichtungselement 15 umlaufend um die Außenseite des Zylinderelements 14 und ist in einem Rücksprung einer

Grundkörperwandung eingelassen. Insbesondere ist das Dichtungselement 15 derart ausgestaltet, beispielsweise durch seine Form und/oder Anordnung, dass eine

Rückstellkraft auf das Zylinderelement 14 veranlasst wird, wobei die Rückstellkraft für eine Rückführung des Zylinderelements 14 und damit der Bremsbacke von seiner im Bremszustand eingenommenen Position in seine im Freilaufzustand eingenommene Position sorgt. Dabei lässt sich die im Freilaufzustand eingenommene Position und damit das Lüftspiel durch einen Füllstand bzw. eine Füllmenge der

Hydraulikflüssigkeit in der hydraulischen Kammer 13 steuern bzw. einstellen. Zur ausreichenden und steuerbaren Versorgung der hydraulischen Kammer 13 mit der Hydraulikflüssigkeit ist eine Ausgleichskamme 16 vorgesehen, die mit der

hydraulischen Kammer 13 über einen Verbindungsbereich 17 in fluider Verbindung steht. Hierbei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Verbindungsbereich 17 zur Kontrolle des Hydraulikflüssigkeitsaustauschs ein Ventil, insbesondere ein

Rückschlagventil, aufweist. Dabei ist es vorstellbar, dass der Verbindungsbereich 17 als Ab- bzw. Zulauf oder als Durchgangsbohrung im Grundkörper 20 ausgestaltet ist. Ferner können mehrere weitere Durchgangsbohrungen mit Rückschlagventilen vorgesehen sein, die sicherstellen, dass bei einem Vorwärtshub bzw. einer

Überführung des Zylinderelement 14 aus der im Freilaufzustand eingenommene Position in eine im Bremszustand eingenommene Position eine ausreichende Menge an Hydraulikflüssigkeit aus der Ausgleichskannnner 16 gezogen werden kann und nach Beendigung der Betätigung, d. h. nach einem Aufheben der auf das

Hebelelement wirkenden Eingangskraft, eine entsprechende Menge an

Hydraulikflüssigkeit wieder in die Ausgleichskammer 16 entweichen kann, damit das Zylinderelement 14 die im Freilaufzustand für das Zylinderelement 14 vorgesehene Position wieder einnimmt.

Bezugszeichenliste

1 Vorrichtung

1 1 Hebelelement

12 Übersetzungselement

13 hydraulische Kammer

14 Zylinderelement

15 Dichtungselement

16 Ausgleichskammer

17 Verbindungsbereich

18 Schwenkachse

19 Lagerschale