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Title:
DEVICE FOR ADDING A POWDERY OR GRANULATED LIQUID-SOLUBLE POLYMER FLOCCULATION AID TO A LIQUID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/050979
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for adding a powdery or granulated flocculation aid to a liquid. Said device comprises a container (5) for receiving the flocculation aid to be added, said flocculation aid being mixed with a liquid by means of a controllable dosing element (6). The inventive device is provided with scales (26) for determining the weight of the flocculation aid to be supplied by the dosing element, and the quantity of flocculation aid is adapted to the quantity of liquid flowing through by means of a control system. A rotor-stator arrangement comprising a plurality of perforated disks (45) arranged downstream from each other in the axial direction is used for the final reliable dissolution of the flocculation aid in the liquid.

Inventors:
REICHMANN-SCHURR MARGOT (DE)
DAMM HANS (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/012137
Publication Date:
May 18, 2006
Filing Date:
November 12, 2005
Export Citation:
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Assignee:
REICHMANN-SCHURR MARGOT (DE)
International Classes:
B01F1/00; B01F3/12; B01F5/04; B01F15/02; B01F15/04
Domestic Patent References:
WO2003043723A12003-05-30
WO2003020391A12003-03-13
Foreign References:
DE2627367A11976-12-30
US4725379A1988-02-16
EP0050312A21982-04-28
US5868495A1999-02-09
US6004024A1999-12-21
Attorney, Agent or Firm:
Petersen, Frank (Brommer & Partner Bismarckstrasse 16, Karlsruhe, DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Vorrichtung zur dosierten Zumischung eines pulver oder granulatförmi gen , flüssigkeitslöslichen Flockungshilfsmittels in eine Flüssigkeit dadurch gekennzeichnet, dass sie eine das Flockungshilfsmittel zur Flüssigkeit transportierende Druckluftleitung (43) aufweist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftleitung (43) in eine von der Flüssigkeit durchströmte Leitung (44) mündet.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftleitung unter Zwischenschaltung eines steuerbaren Dosierelementes (6) mit einem Behälter (5) zur Aufnahme des zuzu mischenden Flockungshilfsmittels verbunden ist, und dass die von der Flüssigkeit durchströmte Leitung (44) eine Durchflussmessvorrichtung aufweist, wobei eine Wiegevorrichtung (26) vorhanden ist, die das Ge¬ wicht des durch das Dosierelement (6) abgegebenen Flockungshilfsmit tels ermittelt und wobei die Durchflussmessvorrichtung und die Wiege¬ vorrichtung (6) Signale liefert und mit einer Steuerung (3) verbunden sind, die in Abhängigkeit von diesen Signalen auf das Dosierelement (6) einwirkt, mit dem sie funktionell verbunden ist.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wiegevorrichtung (26) mit dem Behälter (5) gekoppelt ist und Signale in Abhängigkeit von dessen Gewichtsabnahme liefert.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiervorrichtung (6) ein steuerbar rotierend antreibbares ZeI lenrad (29) aufweist.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zellenrad (29) am Umfang im wesentlichen in Linien (32) en dende Zellen (30) aufweist.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zellenrad (29) in der Dosiervorrichtung (6) in einer Kammer (33) angeordnet ist, die das Zellenrad (29) an seinen Flachseiten (31 ) und seinem Umfang mit Wänden (40, 36) umgibt, wobei in der das Zel¬ lenrad (29) an dessen Umfang umgebenden Wand (36) eine in der Axial¬ richtung des Zellenrades (29) kürzere Zufϋhröffnung (37) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die das Zellenrad (29) an dessen Umfang umgebende Wand (36) der Zuführöffnung (37) in Rotationsrichtung des Zellenrades (29) nach¬ geordnet eine sich in Radialrichtung erweiternde Ausbuchtung (41 ) auf weist.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierelement (6) im Bereich der Ausbuchtung (41 ) in Axial richtung von Druckluft durchströmt ist.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitung 44 und in deren Strömungsrichtung eine Mischvorrich tung (7) nachgeschaltet ist mit einer RotorStatorAnordnung.
11. 1 1.
12. Vorrichtung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Stator der RotorStatorAnordnung eine Vielzahl von in Axial richtung zu durchströmenden Lochscheiben (45) aufweist.
13. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser von in Strömungsrichtung einander folgenden Lochscheiben (45) kleiner wird.
14. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass an dem Mischelement (7) ein Luftabscheider vorhanden ist.
Description:
VORRICHTUUG ZUR ZUMISCHUNG EINES PULVER- ODER GRANULATFORMIGEN FLÜSSIGKEITSLÖSLICHEN POLYMEREN FLOCKUNGSHILFSMITTELS IN EINE FLÜSSIGKEIT

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur dosierten Zumischung eines pulver- oder granulatförmigen flüssigkeitslöslichen Flockungshilfsmittels in eine Flüs- sigkeit.

In der Klärwerkstechnik wird Schlammwasser, das noch bis ca. 5 % Feststoffe enthält, mit einer gelöste Flockungshilfsmittel enthaltenden Flüssigkeit (vor¬ zugsweise Wasser) versetzt. Bei diesen Flockungshilfsmitteln handelt es sich insbesondere um synthetische Polymere auf der Basis von Acrylamid, Acryl- säure und Methacrylsäure sowie deren Ester. Selten werden aber auch natürli¬ che Polymere wie Stärke, Guar oder Moringa-Samen verwendet. Diese Poly¬ mere wirken in Kombination mit anorganischen Fallungsmitteln als Flockungs¬ hilfsmittel. An diesen Flockungshilfsmittel setzen sich die Feststoffe an und können danach leichter ausgefällt werden.

Derartige Flockungshilfsmittel werden als Granulat angeboten, bei denen ein nach der Polymerisation in einer wässrigen Monomerlösung entstandenes Po¬ lymergel zerkleinert, getrocknet, gemahlen und klassiert wird, oder aber auch als Perlpolymerisat, das entsteht durch eine inverse Suspensions-polymeri¬ sation. Bei dieser wird eine wässrige Monomerlösung in einem nicht mischba¬ ren Lösungsmittel (z.B. Cyclohexan) verteilt und polymerisiert. Das Polymer wird dann als fertige Perle von dem Lösungsmittel abgetrennt.

Es ist auch bekannt, derartige Flockungshilfsmittel als Emulsionspolymerisate in den Handel zu bringen. Für diese wird die wässrige Monomerlösung in ei¬ nem nicht mischbaren Trägermittel, z.B. Isoparaffin emulgiert und polymeri¬ siert. Das Trägermittel und die Emulgatoren verbleiben im Produkt. Letzteres bewirkt insbesondere auch Nachteile bei der Kostenstruktur dieser Produkte. Zum Einen sind die Trägermittel relativ teuer und zum Anderen schlagen sich die im Produkt verbleibenden Trägermittel in negativer Weise aufgrund ihrer Volumina und ihres Gewichts auf die Transportkosten nieder.

Unter diesem Aspekt wird insbesondere bevorzugt, trockene, granulat- oder perl- bzw. pulverförmige Flockungshilfsmittel zu verwenden.

Zur Herstellung einer mit solchen Flockungshilfsmitteln versetzten Flüssigkeit ist es dabei bisher bekannt, die in Säcken und Gebinden gelieferten Flo¬ ckungshilfsmittel manuell zu einer Flüssigkeit hinzuzugeben, die in einer vor¬ bekannten Menge in einem Tank vorhanden ist und die Flockungshilfsmittel dann mittels eines Rührers in der Flüssigkeit aufzulösen.

Alternativ ist es auch bekannt, derartige Flockungshilfsmittel mittels einer För¬ derschnecke o.a. von oben auf eine Flüssigkeit aufzugeben und die Flo¬ ckungshilfsmittel dann wiederum mittels eines Rührers aufzulösen. Dieser Rüh¬ rer kann entweder in dem Tank fest montiert sein oder als externes Rührwerk zur Auflösung des Flockungshilfsmittels in den Tank eingesetzt werden.

Hierbei ist problematisch, dass die auf die beschriebenen Weisen erfolgten Dosierungen relativ ungenau sind. Insbesondere ist das erstgenannte Verfah¬ ren auch wegen der manuellen Handhabung des Flockungshilfsmittels relativ umständlich. Weiterhin ist das anschließende Auflösen mit dem Rührer relativ langwierig und uneffektiv.

Es hat sich nämlich herausgestellt, dass bei diesen Arten der Dosierung zwi¬ schen 20 % und 25 % der zugeführten Flockungshilfsmittel in der Flüssigkeit verklumpen und dann nicht mehr aufgelöst werden können.

Dadurch werden auch grundsätzlich vorhandene Kostenvorteile der genannten trocken gehandelten Flockungshilfsmittel aufgezehrt, da diese Flockungshilfs¬ mittel zum Ausgleich dieser schlechten Auflösung dann üblicherweise höher dosiert werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung anzugeben, mit der eine effektivere Dosierung von trocken gehandelten Flockungshilfsmit¬ teln möglich ist, bei der auch eine präzisere Dosierung zu erreichen ist und mit der auch die Handhabung erleichtert werden soll.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß dadurch gelost, dass die Vorrichtung zur dosierten Zumischung des pulver- oder granulatformigen flussigkeitslόslichen Flockungshilfsmittels eine Druckluftleitung aufweist, mit der das Flockungs- hilfsmittel zur Flüssigkeit transportiert wird.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich das pulver- bzw granu- latformige Flockungshilfsmittel problemloser in der Flüssigkeit auflosen lasst, wenn die Partikel einzeln mit Flüssigkeit benetzt werden Dies wird erreicht, indem das Flockungshilfsmittel mit Druckluft in die Flüssigkeit injiziert bzw. ein- geblasen wird. Dadurch wird verhindert, dass sich das Flockungs-hilfsmittel in der Flüssigkeit verklumpt und sich dann nicht mehr vollständig auflöst.

Obwohl es grundsätzlich ausreichend wäre, das Flockungshilfsmittel auf die beschriebene Art und Weise in einen flussigkeitsgefullten Tank zu injizieren, wird es bevorzugt, dass die Druckluftleitung in eine Leitung mundet, die von der Flüssigkeit durchströmt wird, in die das Flockungshilfsmittel eingemischt werden soll. Hierdurch ist eine besonders genaue Dosierung zu erreichen.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist eine derartige Vor- πchtung zur dosierten Zumischung eines pulver- oder granulatformigen flussig- keitslöshchen Flockungshilfsmittels in eine Flüssigkeit einen Behälter auf zur Aufnahme des zuzumischenden Flockungshilfsmittels, der unter Zwischen¬ schaltung eines steuerbaren Dosierelementes mit der flüssigkeitsdurch- stromten Leitung verbunden ist. Dabei ist der flüssigkeitsdurchströmten Leitung eine Durchflussmessvomchtung zugeordnet. Außerdem ist eine Wiegevorπch- tung vorhanden, die das Gewicht des durch das Dosierelement abgegebenen Flockungshilfsmittels ermittelt, wobei diese Wiegevorrichtung als auch die zu¬ vor genannte Durchflussmessvorrichtung Signale liefernd mit einer Steuerung verbunden sind, die in Abhängigkeit von diesen Signalen auf das Dosierele- ment einwirkt, mit dem sie hierzu funktionell verbunden ist.

Die Weiterbildung hat den Vorteil, dass mit ihr eine besonders betriebssichere und genaue Dosierung und Zumischung eines Flockungshilfsmittels mit ma¬ schinellen Mitteln erreicht werden kann, wobei insbesondere aufgrund des Vor- sehens der Wiegevorrichtung hier auch die geforderte Präzision gewährleistet

wird, da durch diese bei dem Flockungshilfsmittel eventuell vorhandene Dich¬ teunterschiede kompensiert werden können

Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, die Wiegevorrichtung mit dem Behal- ter zu koppeln, der das zuzumischende Flockungshilfsmittel enthalt, so dass sie dann Signale liefert in Abhängigkeit von der Gewichtsabnahme dieses Be¬ hälters. Durch diese Konstellation wird eine Losung erreicht, die mit konstruktiv bewährten Mitteln zu realisieren ist.

Die vorgesehene Dosiervorrichtung weist vorzugsweise ein steuerbar rotierend antreibbares Zellenrad auf. Dieses Zellenrad, das in seinem Erscheinungsbild einem Zahnrad ähnelt, ermöglicht es, das Flockungshilfsmittel sehr präzise zu dosieren.

Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, das Zellenrad an seinem Umfang mit im Wesentlichen in Linien endenden Zähnen zu versehen. Hierdurch tritt zwi¬ schen dem Zellenrad und der es eng umgebenden Wandung einer Kammer der Dosiervorrichtung nur eine geringstmögliche Friktion auf.

Wie erwähnt ist das Zellenrad in der Dosiervorrichtung in einer Kammer ange¬ ordnet, die das Zellenrad an seinen Flachseiten und an seinem Umfang mit Wänden umgibt. Dabei ist in der das Zellenrad an dessen Umfang umgebenden Wand eine Zuführόffnung vorgesehen, die mit dem Behälter zur Aufnahme des zuzumischenden Flockungshilfsmittels verbunden ist. Diese Zuführöffnung ist in Axialrichtung des Zellenrades kürzer als dieses ausgebildet und dabei in et¬ wa symmetrisch zu einer Mittelebene des vertikal angeordneten Zellenrades oberhalb dieses angeordnet. Auf diese Weise wird das durch die Zuführöffnung zum Zellenrad geförderte Flockungshilfsmittel im Wesentlichen mittig auf das Zellenrad aufgegeben und führt somit an den Stirnseiten des Zellenrades nicht zu unerwünschten Reibeffekten.

Vorteilhafterweise ist die das Zellenrad an dessen Umfang umgebende Wand in Rotationsrichtung des Zellenrades der Zuführöffnung nachgeordnet mit einer sich in Radialrichtung erweiternden Ausbuchtung versehen. Dies führt in ge-

wisser Weise zu einer Auflockerung des Flockungshilfsmittels, so dass es leichter zu fördern und zu dosieren ist.

Dabei ist vorgesehen, dass die Dosiervorrichtuπg im Bereich der Ausbuchtung von der Druckluft durchströmt wird, der das Flockungshilfsmittel zugesetzt wird. Die derart mit Flockungshilfsmittel versetzte Druckluft wird dann wie oben beschrieben in eine Flüssigkeit injiziert, wobei vorgeschlagen wird, die¬ ses Flüssigkeit, (Druck-)Luft und Flockungshilfsmittel enthaltende Gemisch ei¬ ner Mischkammer zuzuführen, in der dann das zugemischte Flockungs- hilfsmittel in der Flüssigkeit gelöst wird.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist in dieser Mischkammer eine Rotor-Stator-Anordnung vorgesehen, bei der der Stator eine Vielzahl von parallel zueinander angeordneten, in Axialrichtung von der Flüssigkeit zu durchströmende Lochscheiben aufweist. Zwischen derartigen Lochscheiben ist dann ein schneckengang- oder propellerförmiger Abschnitt des Rotors ange¬ ordnet, der für die kontinuierliche Förderung des Flüssigkeit-Flockungs- hilfsmittel-Gemisches Sorge trägt.

Bei dieser Konstellation hat es sich als sehr wirksam erwiesen, den Durchmes¬ ser der Löcher von in Strömungsrichtung einander nachfolgenden Lochschei¬ ben kleiner werdend auszuführen. Dies bewirkt eine besonders schnelle und wirksame Auflösung des Flockungshilfsmittels in der Flüssigkeit.

Es sei hier noch erwähnt, dass bei der wie hier beschriebenen Vorrichtung noch ein Luftabscheider vorgesehen ist, durch den die Luft, mit dem das Flo¬ ckungshilfsmittel in die Flüssigkeit eingebracht wird, abgeschieden wird.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfol- genden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Dabei zeigt

Figur 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in perspektivischer Gesamtdarstellung;

Figur 2 einen Schnitt durch einen Behälter zur Aufnahme des zuzumisch enden Flockungshilfsmittels;

Figur 3 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer in der Vorrichtung vorhandenen Wiegevorrichtung;

Figur 4 eine perspektivische Darstellung einer teilweise demontierten Dosiervorrichtung;

Figur 5 ein Teil der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung in perspektivi¬ scher Ansicht;

Figur 6 das Teil gemäß Figur 5 in einer Schnittansicht;

Figur 7 Schnitt durch ein Bauteil der Vorrichtung zur Injektion von Flockungshilfsmittel in eine Flüssigkeit;

Figur 8 einen Schnitt durch eine Rotor-Stator-Vorrichtung der erfindungsge- mäßen Vorrichtung;

Figur 9 eine perspektivische Ansicht einer Lochscheibe aus der Rotor- Stator-Vorrichtung gemäß Figur 8.

Figur 1 zeigt den Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer kom¬ pakten, verfahrbaren Ausführungsform.

Auf einer Grundplattform 1 , die mit mehreren Rädern 2 versehen ist, ist die er¬ findungsgemäße Vorrichtung montiert und auch in einem separaten Schalt- schrank 3 die für diese vorgesehene Steuerung.

Der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird über einen Rohransatz 4 oder einen entsprechenden Trichter ein flüssigkeitslösliches Flockungshilfsmittel zuge¬ führt, das in einem Behälter 5 aufgenommen wird.

Aus diesem Behälter 5 wird dieses Flockungshilfsmittel, das pulver- oder gra- nulatförmig ist und bei dem es sich insbesondere um eine Polymer handelt,

dann nach unten über ein Dosierelement 6 entnommen und einer Flüssigkeit zugemischt. Diese mit Flockungshilfsmittel versetzte Flüssigkeit wird durch ei¬ ne Rotor-Stator-Vorrichtung 7 geleitet, in der das Flockungshilfsmittel in der Flüssigkeit aufgelöst wird. Die Flüssigkeit mit dem gelösten Flockungshilfs- mittel wird dann über einen Stutzen 8 und eine nicht dargestellte Leitung von der Vorrichtung abgegeben und in einer Kläranlage einem mit bis zu ca. 5 % Feststoffen versetzten Schlammwasser zugesetzt. Die gelösten Flockungs¬ hilfsmittel verbinden sich mit diesen Feststoffen, was zu deren Ausfällung führt.

Der Behälter 5 ist in der Figur 2 im Schnitt dargestellt. Man erkennt eine zylin¬ derförmige Wand 9, die an ihrem oberen Ende durch einen Deckel 10 ver¬ schlossen ist. In diesen Deckel 10 ist ein Fallschacht 1 1 integriert, durch den das pulver- oder granulatförmige flüssigkeitslösliche Flockungshilfsmittel in das Innere 12 des Behälters 5 gelangen kann. Der Fallschacht 1 1 ist an seinem unteren Ende durch einen Schwenkdeckel 13 verschließbar, der über eine Kipphebelmechanik 14 von einem Pneumatikzylinder 15 betätigbar ist.

Im Inneren 12 des Behälters 5 liegt dem Deckel 10 mit dem Fallschacht 1 1 ge¬ genüber ein trichterförmiger Boden 16, der in einer zentrischen Ausfallöffnung 17 endet.

Des Weiteren ist in der Wand 9 des Behälters 5 noch ein Druckluftventil 18 vorgesehen, dessen Funktion weiter unten erläutert wird.

Der in der Figur 2 dargestellte Behälter 5 ist auf eine Wiegeplattform montiert, wie sie in der Figur 3 beispielhaft dargestellt ist. Der Boden 19 des Behälters 5 sitzt dabei auf einer Tragplatte 20, die mittig eine Öffnung 21 aufweist, über der die Ausfallöffnung 17 zu liegen kommt. Die Tragplatte 20 ist durch Ständer 22 beabstandet getragen von einem Wägeteller 23, der auf einem Waagen- unterteil 24 aufsitzt. Dabei wird der Wägeteller 23 durch Führungsklammern 25 geführt. Der Weg des Wägetellers 23 wird dabei durch ein Wiegeelement 26 aufgenommen und an die Steuerung im Schaltschrank 3 übermittelt.

Auch hier wird die Funktion weiter unten näher erläutert.

In dem Raum, der zwischen der Tragplatte 20 und dem Wageteller 23 durch die Stander 22 geschaffen wird , ist ein Dosierelement 6 angeordnet, das in der Figur 4 detaillierter in teilweiser Explosionsdarstellung gezeigt ist

Bei diesem Dosierelement wird über einen über die Steuerung 3 steuerbaren Motor 27 eine im wesentlichen horizontal angeordnete Welle 28 angetrieben, auf der ein vertikal angetriebenes Zellenrad 29 verdrehfest sitzt Dieses Zellen¬ rad 29 hat über seinen Umfang eine Vielzahl von achsparallel verlaufenden Zellen 30, die zu den Stirnseiten 31 des Zellenrades 29 hin offen sind Die ZeI- len bilden dabei zwischen einander Zahne, die am Zellenrad-Außenumfang in Linien 32 enden

Das Zellenrad 29 rotiert in einer Kammer 33, die im vorliegenden Beispiel als auswechselbares Element ausgeführt ist und in den Figuren 5 und 6 detaillier- ter gezeigt ist Diese Kammer 33 ist durch einen Deckel 34 zu verschließen, der einen Anschluss 35 aufweist, durch den Druckluft aus der Kammer 33 her¬ austreten kann, die wie unten beschrieben die Kammer 33 achsparallel zu dem Zellenrad 29 durchströmt

Die Kammer 33 ist, wie gesagt, in den Figuren 5 und 6 detaillierter dargestellt Man erkennt in der Figur 5 die Kammer 33 in ihrer üblichen Betriebsstellung, bei der die Achse des in ihr rotierenden Zellenrades 29 im Wesentlichen hori¬ zontal ausgerichtet ist

Im hier dargestellten Beispiel wird das Zellenrad dabei in einer Drehrichtung rotieren mit dem Uhrzeigersinn

In Rotationsrichtung kurz nach dem obersten Scheitelpunkt der Kammer ist da¬ bei in die Wand 36 eine Zufuhroffnung 37 eingebracht, die im Wesentlichen in einer Vertikalrichtung durch die Wand 36 hindurchlauft und im Inneren der Kammer 33 endet Die axiale Erstreckung 38 dieser Zufuhroffnung 37 ist, wie in der Figur 6 zu erkennen ist, kurzer als der Abstand 39 zwischen den Seiten- wanden 40 der Kammer 33, die parallel zu den Stirnseiten 31 des Zellenrades 29 hegen Hierdurch wird bewirkt dass durch die Zufuhroffnung 37 fallendes Material sich nicht zwischen die Seitenwande 40 der Kammer 33 und den

Stirnseiten 31 des Zellenrades 29 festsetzt, was zu einer Blockierung oder Ab¬ bremsung des rotierenden Zellenrades führen würde.

In der Figur 5 ist weiterhin zu erkennen, dass die das Zellenrad an seinem Um- fang umgebende Wand 36 der Kammer 33 der Zuführöffnung 37 in Rotations¬ richtung des Zellenrades nachgeordnet eine sich in Radialrichtung erstrecken¬ de Ausbuchtung 41 aufweist. Diese Ausbuchtung führt dazu, dass aufgrund der Schwerkraft aus den Zellen 30 des Zellenrades 29 herausfallendes Gut sich nicht zwischen den am Umfang des Zellenrades 29 befindlichen Linien 32 und der Wand 36 festklemmen kann.

Vielmehr wird in dieser Ausbuchtung 41 durch den Anschluss 42 zugeführte Druckluft achsparallel durch die Zellen 30 des Zellenrades 29 hindurchgeleitet und durch den Anschluss 35 aus der Kammer 33 herausgeführt. Diese Druck- luft nimmt dabei das dem Dosiereiement zugeführte pulver- bzw. granulatför- mige Flockungshilfsmittel mit und trägt es zu einem in der Figur 7 dargestellten Bauelement.

Bei diesem Bauelement wird die mit dem Flockungshilfsmittel angereicherte Druckluft durch einen Injektor 43 in eine Flüssigkeit eingeblasen, die durch ei¬ ne Leitung 44 strömt (in der Figur 7 nach rechts). Der Neigungswinkel zwi¬ schen dem Injektor 43 und der flüssigkeitsdurchströmten Leitung 44 ist dabei vorzugsweise in der Größenordnung von 45° oder kleiner, um eine gute Vermi¬ schung zu erreichen.

Insbesondere wird bei dieser Injektion das pulver- bzw. granulatförmige Flo¬ ckungshilfsmittel so in die Leitung 44 eingeführt, dass jedes einzelne Partikel einzeln von Flüssigkeit umgeben und damit befeuchtet wird. Ein Verklumpen des Flockungshilfsmittels ist auf diese Art und Weise wirksam unterbunden.

Mit der Leitung 44 wird das Flüssigkeits-Flockungshilfsmittel-Luft-Gemisch zu der Mischvorrichtung 7 geführt, die eine Rotor-Stator-Vorrichtung enthält und in der Figur 8 dargestellt ist.

Die in der Figur 8 dargestellte Rotor-Stator-Vorrichtung wird von einer dort rechts in Tangentialπchtung liegenden Zustromoffnung 44 im Wesentlichen in Axialrichtung durchströmt zu einer in Axialrichtung liegenden Auslassoffnung 46 am axial entgegenhegenden Ende

Die durch die Rotor-Stator-Vorπchtung stromende Flüssigkeit tritt dabei ab¬ wechselnd durch feststehende Lochscheiben 47 und durch Räume, in denen sie durch Propeller oder Schneckenabschnitte 48 in Axialrichtung gefordert wird Die Propeller oder Schneckenabschnitte sitzen dabei auf einer gemein- samen Antriebswelle 49, die durch einen in der Figur 1 dargestellten Motor 50 in Rotation gesetzt wird

Die einzelnen Lochscheiben 47, von denen eine in der Figur 9 dargestellt ist, weisen in ihrem radial mittleren Bereich eine Vielzahl von achsparallel ausge- richteten Lochern auf Diese Locher werden bei nachfolgenden Lochscheiben immer enger, so dass auf diese Weise eine Auflosung von Flockungshilfsmittel in der durchströmenden Flüssigkeit erreicht wird

Die bisher beschriebene Vorrichtung wird nun wie folgt betrieben

Der Behalter 5 wird nach Offnen des Schwenkdeckels 13 durch den Fall¬ schacht 1 1 mit einer vorgegebenen Menge an pulver- oder granulatformigem Flockungshilfsmittel gefüllt Danach wird der Schwenkdeckel 13 über den Pneumatikzylinder 1 5 wieder geschlossen und im Inneren 12 des Behalters 5 wird über das Druckluftventil 18 ein Druck aufgebaut von etwa 5 bar

Das in dem Behälter 5 vorhandene Flockungshilfsmittel rieselt nun durch die Ausfalloffnung 17 durch die Öffnung 21 in der Tragplatte 20 hindurch in die Öffnung 37 der Mischkammer 33 und fällt dort auf das Zellenrad 29 Dieses rotiert und dosiert dabei das Flockungshilfsmittel, das durch die Druckluft aus¬ getragen wird, die durch den Anschluss 42 und den Anschluss 35 durch die Kammer 33 in Axialrichtung hmdurchgeleitet wird. Das aus der Kammer 33 austretende Gemisch besteht somit aus Flockungshilfsmittel und Luft

Die Druckluft hat etwa einen Druck von 5 bar wie er auch in dem Behalter 5 aufgebracht wird Innerhalb der Mischkammer 33 müssen also keine Druckun¬ terschiede überwunden werden

Diese mit Flockungshilfsmittel angereicherte Luft wird dann wie beschrieben zu dem Bauelement gemäß Figur 7 geleitet und dort in die Flüssigkeit injiziert, die durch die Leitung 44 strömt

Diese zustromende Flüssigkeit wird vor dem Emblasen des Druckluft/ FIo- ckungshilfsmittel-Gemisches durch eine (nicht dargestellte) Durchfluss- messvorπchtung der Menge nach erfasst und diese Menge wird an die Steue¬ rung gemeldet, die in dem Schaltkasten 3 vorhanden ist

Die durch das Dosierelement 6 der durchströmenden Flüssigkeit zugemischte Menge an Flockungshilfsmittel wird erfasst durch den Gewichtsverlust, den der gefüllte Behalter 5 im Laufe der Zeit erfahrt und der durch das Wiegeelement 26 im Wagenunterteil 24 erfasst wird - Hierbei ist davon auszugehen, dass das Gewicht der vom Wiegeelement 26 erfassten Elemente konstant bleibt bis auf das im Inneren 12 des Behalters 5 vorhandenen Flockungshilfsmittel

In Abhängigkeit des Gewichtsverlustes und der ermittelten Durchstrommenge bestimmt die Steuerung 3 dann insbesondere die Geschwindigkeit des Motors 27, um damit eine der Durchstrommenge proportionale Abnahme des FIo- ckungshilfsmittels zu bewirken, so dass davon auszugehen ist, dass die Flus- sigkeit, die zu der Mischvorrichtung 7 gelangt, immer mit einer vorgegebenen Menge an Flockungshilfsmitteln versetzt ist

Die Auflosung dieses Flockungshilfsmittels in der Flüssigkeit erfolgt dann wie beschrieben in der Rotor-Stator-Vorrichtung 7, wobei dieser parallel geschaltet auch ein Luftabscheider vorhanden ist, um die aus dem Inneren 12 des Behal¬ ters 3 stammende Luft und die zur Injektion benutzte Druckluft aus der mit Flo¬ ckungshilfsmittel versetzten Flüssigkeit abzuscheiden

Diese mit Flockungshilfsmittel versetzte Flüssigkeit wird dann wie oben be¬ schrieben in einer Kläranlage mit Feststoffen versetztem Schlammwasser zu¬ gesetzt, zu dessen weiteren Reinigung.

Es soll noch erwähnt werden, dass in der Rotor-Stator-Vorrichtung 7 es auch möglich ist, zusätzlich ein flüssig vorliegendes Flockungshilfsmittel zuzuführen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass pulver- bzw. granulatförmige Flockungs¬ hilfsmittel in Verbindung mit derartigen flüssigen Flockungshilfsmittel beson¬ ders günstige, da „breit gefächerte" Flockungseigenschaften aufweisen.

Das Beimischen derartiger flüssig gehandelten Flockungshilfsmittel kann mit der beschriebenen Rotor-Stator-Vorrichtung sowohl erfolgen bei einem ersten Durchleiten zur Auflösung von pulver- und granulatförmigem Flockungshilfs¬ mittel in Flüssigkeit, als auch bei einer anschließend noch einmal erfolgenden Umwälzung der bereits vorhandenen Flüssigkeit durch die Rotor-Stator- Vorrichtung 7.

Der Vorteil der hier beschriebenen Vorrichtung liegt insbesondere in der Mög¬ lichkeit einer quasi kontinuierlichen Herstellung von mit Flockungshilfsmitteln versetzter Flüssigkeit und in deren besonderen Betriebssicherheit.