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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR ADJUSTING THE MILLING GAP IN ROLL MILLS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1986/001128
Kind Code:
A1
Abstract:
Device for adjusting the milling gap in roll mills comprising two rolls (41, 42) in a housing, of which one is a movable shaft rotary roll (42). The roll mill further comprises adjusting elements (7-9, 11) as well as a device for automatically adjusting the milling gap by means of a remote-controlled motor (19) which is connected to the adjusting elements (7-9, 11) by an interconnection coupling (20). The adjusting elements (7-9, 11) form an independent unit which is arranged sideways with respect to the rolls (41, 42) and having an adjusting part (9) with a lever ratio characterized by a longer lever arm and a shorter lever arm. Furthermore, the drive motor (19) and the coupling (20) form a second independent unit (2) situated at a certain distance from the first unit (1), and the adjusting forces derived from the drive motor (19) are applied to the longer lever arm (9') of the adjusting part (9). The adjusting elements (7-9, 11) are also provided with a manual adjusting device (8, 16).

Inventors:
KETTING LEENDERT (CH)
Application Number:
PCT/EP1985/000374
Publication Date:
February 27, 1986
Filing Date:
July 26, 1985
Export Citation:
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Assignee:
BUEHLER AG GEB (CH)
International Classes:
B02C4/32; B02C4/02; (IPC1-7): B02C4/32
Foreign References:
DE3209561A11983-09-29
US4339083A1982-07-13
DE3238630A11984-04-19
GB2040506A1980-08-28
DE2519508A11976-11-18
EP0013023A11980-07-09
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Claims:
Patentansprüche
1. i. Mahlspaltverstellvorrichtung für Müllerei walzenstühle, bei der in einem Gehäuse zwei Mahlwalzen (41, 42), deren eine als verschwenkbare Loswalze (42) ausgebildet ist, sowie Verstellorgane (79, 11) und eine Einrichtung zur automatischen Einstellung des Mahlspaltes über einen fernsteuerbaren Antriebsmotor (19) vorgesehen sind, wobei letzterer unter Zwischenschaltung einer Kupplung (20) durch Übertriebsmittel an die Verstellorgane (79, 11) angekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellorgane (79, 11) eine eigene erste geschlossene Baueinheit (1) bilden, die ein hebelübersetztes Einstellteil (9) mit einem längeren und einem kürzeren Hebelarm aufweist und im Bereich der Mahlwalzen (41, 42) seitlich angeordnet ist, daß der Antriebsmotor (19) und die Kupplung (20) als eine zweite geschlossene Baueinheit (2) ausgebildet sind, die im Abstand von der ersten Baueinheit (1) angebracht ist, wobei die vom Antriebsmotor (19) abgeleiteten Verstellkräfte am längeren Hebelarm (9') des Einstellteiles (9) angreifen, und daß die Verstellorgane (79, 11) zu¬ sätzlich mit einer Handeinstellung (8, 16) versehen sind.
2. Mahlspaltverstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß die Kupplung (20) als einstellbare Rutschkupplung ausgebildet ist.
3. Mahlspaltverstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Antriebsmotor (19) durch die Übertriebsmittel eine Spindel (8) antreibt, die am längeren Hebelarm (9') des Einstellteils (9) angreift und an der ein Handverstellrad (16) angebracht ist, das vorzugsweise mit einer Anzeigeeinrichtung (17) in Form einer Anzeigeuhr versehen ist.
4. Mahlspaltverstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Baueinheit (2) im Bereich des.
5. Fußes des Walzenstuhles angeordnet ist.
6. 5 Mahlspaltverstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Lagerendseiten der Mahlwalzen (41, 42) je eine erste (1) und je eine zweite Baueinheit (2) angeordnet 0 sind.
7. Mahlspaltverstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Lagerendseiten der Mahlwalzen (41, 42) je eine erste Baueinheit (1), ferner eine für beide Lagerendseiten 5 gemeinsam vorgesehene zweite Baueinheit (2) sowie weiterhin Mittel (39, 40) zur automatischen Parallelverstellung der Loswalze (42) vorgesehen sind, wobei die erste Baueinheit (1) über einen schlupflosen Übertrieb (39) durch die zweite Baueinheit (2) ansteuerbar ist.
8. Mahlspaltverstellvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß zur Ansteuerung des Antriebsmotors (19) eine Digi¬ talanzeige (45) sowie Handeingabetasten (46) am Gehäuse des Walzen¬ stuhles (26) angebracht sind. 0.
9. Mahlspaltverstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fernsteuerung des Antriebsmotors (19) ein programmgesteuerter Computer (31) vorgesehen ist, über den gleichzeitig die Antriebsmotoren mehrerer Walzenstühle gesteuert 5 werden.
10. Mahlspaltverstellvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn zeichnet, daß an den Eingang des Computers (31) die Ausgangssignale eines den Mahlwalzen (41, 42) zugeordneten WalzenabstandsMeßgerätes (30) und/oder eines Abstandsgrenzwertschalters angelegt werden.
Description:
-i-

Titel: Mahlspaltverstellvorrichtung für Müllereiwalzenstühle

Technisches Gebiet

Die Erfindung bezieht sich auf eine Mahlspaltverstellvorrichtung für Müllereiwalzenstühle, bei der in einem Gehäuse zwei Mahlwalzen, deren eine als eine verschwenkbare Loswalze ausgebildet ist, sowie Verstellorgane und eine Einrichtung zur automatischen Einstellung des Mahlspaltes über einen fernsteuerbaren Antriebsmotor vorgesehen sind, wobei letzterer unter Zwischenschaltung einer Kupplung durch Übertriebsmittel an die Verstellorgane angekoppelt ist.

Stand der Technik

Bei Mahlspaltverstellvorrichtungen für Müllereiwalzenstühle müssen drei besondere Betriebszustände speziell berücksichtigt werden: Tritt ein größerer Fremdkörper, etwa eine Schraube, in den Mahlspalt ein, so muß der auftretende Druckschlag sofort aufgefangen werden, was üblicherweise mit einer mechanischen Überlastsicherung für das Walzenpaar vorgenommen wird.

Zum zweiten müssen die Mahlwalzen bei NichtVorhandensein von Mahlgut (insbesondere wenn es sich um Riffelwalzen handelt) automatisch in eine auseinandergerückte Position laufen, da sonst die beiden Mahlwalzen durch ihre unterschiedlichen Drehzahlen aufeinander schleifen und sich gegenseitig beschädigen würden.

Letztlich muß für den normalen Mahlbetrieb aber auch der Abstand der Mahlwalzen ("Mahlspalt") mit großer Genauigkeit einstellbar sein.

Die bisherige Erfahrung hat gezeigt, daß für die Einstellung des Mahl¬ spaltes eine mechanische Mahlspalt-Einstellvorrichtung anderen, etwa entsprechenden hydraulischen Einsteilvorrichtungen, überlegen ist. Bei der

Mahlspaltverstellung eines Müllereiwalzenstuhles handelt es sich, so einfach der Verstellvorgang an und für sich ist, doch insgesamt um einen recht komplexen Vorgang, wie sich dies den Ausführungen aus der europäischen Patentschrift Nr. 13 023 entnehmen läßt. So war es bis heute z.B. noch nicht möglich, auf befriedigende Art eindeutige Parameter (etwa den Mahldruck oder die Motorleistungsaufnahme) zu ermitteln, die sich für die automatische Einstellung der Mahlwalzen bzw. für die Regelung des Mahlspaltes (Walzenabstandes) entsprechend den je¬ weiligen Erfordernissen als geeignete Ausgangsparameter eignen würden. Aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus, war es auch erforderlich, die für eine Regelung benötigten und erfaßbaren Einflußparameter zahlenmäßig recht beschränkt zu halten. Jede automatische Regelung führt die Steuer- und Regelvorgänge ohne direkten Einblick von außen durch und schließt im Normalfall das Eingreifen von Hand aus. Soll eine Mühlenanlage optimal geführt werden, so verbleibt für alle nicht-vorhersehbaren Störgrößen, die völlig unterschiedliche Ursachen haben können, dem Menschen doch letztlich immer noch ein wichtiger Anteil an der Anlageführung. Besteht also das Erfordernis sowohl einer automatischen Regelung wie eines Handeingriffs, so müssen sehr aufwendige Gesamteinrichtungen in Kauf genommen werden.

Offenbarung der Erfindung

Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine besonders günstige Lösung für eine sinnvolle Automatisierung der Mahlspalteinstellung bei Aufrechterhaltung der Möglichkeit eines Hand¬ eingriffs bei Müllereiwalzenstühlen zu finden.

Erfindungsgemäß wird dies bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß die Verstellorgane eine eigene erste geschlossene Baueinheit bilden, die ein hebelübersetztes Einstellteil mit einem längeren und einem kürzeren Hebelarm aufweist und im Bereich der Mahlwalzen seitlich angeordnet ist, daß der Antriebsmotor und die Kupplung als eine zweite Baueinheit ausgebildet sind, die im Abstand von der ersten Baueinheit angebracht ist, wobei die vom Antriebsmotor abgeleiteten Verstellkräfte am längeren Hebelarm des Einstellteils angreifen, und daß die Verstellorgane zusätzlich mit einer Handein¬ stellung versehen sind.

Während bisherige Lösungen für automatisch betreibbare Müllereiwalzenstühle stets davon ausgingen, der Automatik auch vom konstruktiven Blickpunkt her Priorität gegenüber Einrichtungen für einen 5 Handeingriff einzuräumen, wurde bei vorbekannten Lösungen meist ein Getriebemotor entsprechend direkt mit Zugorganen für die Einstellung der Mahlwalzen verbunden (vgl. etwa: Figur 6 der europäischen Patentschrift Nr. 13 023). Demgegenüber werden durch die Lösung der vorliegenden Erfindung die traditionellen Einstellmittel als eine eigene,

, Q geschlossene Baugruppe zusammengefaßt, wobei sich sehr schnell zeigte, daß der erfindungsgemäß beschrittene Weg sich als außerordentlich zweck¬ mäßig erwies und überraschend viele praktische Vorteile mit sich bringt. Die erfindungsgemäße Lösung zeigt, daß der Einsatz einer bisherigen Handeinstellung durch eine Automatik nicht zu einer neuen Art von Ver-

, ,- mahlung führen muß, indem etwa die Walzen "weicher" oder aber "härter" geführt würden usw. Vielmehr wird durch die Erfindung die Stabilität der Einstellung der Mahlwalzen beibehalten.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung stellt somit einen Zusatz zu einem „ n Walzwerk dar, der jederzeit später angebaut werden kann, etwa wenn nur ein Teil der Walzenstühle einer Mühle mit einer Automatik versehen werden soll. Da ein Müllereiwalzenstuhl für die Art des Betriebes (Verarbeitung mehliger Güter) schon bisher eine sehr kompakte Maschine darstellte, wird mit der erfindungsgemäßen Anordnung einer zweiten 2 c Baugruppe im Abstand zum Mahlwalzenpaar die Zugänglichkeit der übrigen Elemente nicht erschwert. Falls erforderlich kann dann der Walzenstuhl sogar ohne Automatik über die Handeinstellung der Verstell¬ organe betrieben werden.

Q Bei einer sehr vorteilhaften AusfUhrungsform der Erfindung wird die Kupplung als eine einstellbare Rutschkupplung ausgebildet, was auf elegante Weise eine automatische Mahlwalzenverstellvorrichtung nach vorgegebenen Sollwerten, z.B. dem Abstand der Mahlwalzen, ermöglicht. Die Einstellung kann hier aufgrund eines vorgegebenen Programmes bzw. g 5 Sollwertschemas erfolgen. Da Störungen in der Praxis unausweichlich sind, begrenzt die Rutschkupplung einen Fehleingriff. Damit kann auch verhindert werden, daß z.B. der Mahlspalt oder Druck ungewollt auf

unerwünscht hohe Werte eingestellt und das Walzwerk oder die Walzenlager zerstört werden könnten.

Als sehr komfortabel und vorteilhaft erweist es sich, wenn an beiden Lagerendseiten der Mahlwalzen je eine erste Baueinheit vorgesehen ist, ferner eine für beide Lagerendseiten gemeinsame zweite Baueinheit sowie weiterhin Mittel zur automatischen Parallelverstellung der Loswalze, wobei die erste Baueinheit über einen schlupflosen Übertrieb durch die zweite Baueinheit ansteuerbar ist. Hierdurch wird es möglich, einen besonders einfachen nachträglichen Anbau an bereits in Betrieb befindlichen Walzenstühlen vorzunehmen, was es zuläßt, auch bei allen be¬ stehenden Müllereiwalzenstühlen die sich in diesen verkörpernden größeren wirtschaftlichen Werte zu erhalten und die Walzenstühle auch nachträglich für eine weitere Automatisierung ausrüsten zu können, ohne daß hierfür die Anschaffung neuer Walzenstuhle erforderlich wäre.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung im Hinblick auf den Bedienungskomfort besteht auch darin, daß der Antriebsmotor durch die Übertriebsmittel, etwa eine Kette, eine Verstellspindel antreibt, die am längeren Hebelarm des Einstellteiles, der besonders bevorzugt mehr als 3 mal so lang wie der kürzere Hebelarm ausgebildet ist, angreift und an der ein Handverstellrad angebracht ist, das vorzugsweise mit einer Anzeigeeinrichtung in Form einer Anzeigeuhr versehen ist. Vorzugsweise wird das Handverstellrad mit einer Anzeigevorrichtung bzw. einer Stellungsanzeige, diese wiederum vorzugsweise ausgebildet in Form einer Anzeigeuhr, versehen, die als Meßuhr konstruktiv direkt im Handrad integriert sein kann. Auf diese Weise wird für jede automatische Korrektur das Handrad entsprechend mitgeführt und der jeweilige Stand am Handrad angezeigt. Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn die zweite Baueinheit im Bereich des Fußes des Walzenstuhles angeordnet ist.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Mahlspalt¬ verstellvorrichtung besteht auch darin, daß ein Positionsmelder vorgesehen ist, der von den Übertriebsmitteln oder von den Verstell¬ organen ansteuerbar ist. Vorzugsweise läßt sich als ein solcher Positionsmelder z.B. ein Potentiometer einsetzen. Besonders

vorteilhafterweise übertragen die Übertriebsmittel die Verstellkraft durch einen schlupflosen Übertrieb, wobei der Positionsmelder direkt über eine Kette entweder an den schlupflosen Übertrieb oder an die Abtriebsseite der Kupplung angekoppelt ist. Als schlupfloser Übertrieb lassen sich bevorzugt ein Zahnriemen oder eine Kette oder ähnliche Einrichtungen einsetzen, die gleichzeitig den Positionsmelder mitbewegen.

Der Positionsmelder, der vorzugsweise mit einer geeigneten Positions¬ anzeige verbunden ist, erlaubt zu jedem Zeitpunkt eine Anzeige und Rückmeldung der genauen Position beider Mahlwalzen, insbesondere wenn der Positionsanzeiger auf der Abtriebsseite der Kupplung, d.h. in direkter Zwangsverbindung mit den Verstellorganen, angebracht ist. Für den praktischen Betrieb hat es sich als ganz besonders zweckmäßig erwiesen, wenn zur Ansteuerung des Antriebsmotors durch die Bedienungsperson für den Positionsmelder eine Digitalanzeige und Handeingabetasten am Gehäuse des Walzenstuhles angebracht sind. Hierdurch kann eine geeignete Ansteuerung des Antriebsmotors durch die verantwortliche Bedienungsperson, etwa durch den Obermüller, erfolgen, wenn entsprechend gewünschte Werte der Walzenposition erreicht sind.

Eine ebenfalls vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Mahl¬ spaltverstellvorrichtung besteht weiterhin darin, daß zur Ansteuerung des Antriebsmotors eine Digitalanzeige und. Handeingabetasten am Gehäuse des Walzenstuhls angebracht sind; vorzugsweise wird ferner zur Fernsteuerung des Antriebsmotors ein programmgesteuerter Computer eingesetzt, dem, wiederum vorzugsweise, ein den Computern mehrerer Walzenstühle vorgeschalteter gemeinsamer Computer im Sinne einer Überordnung zugeschaltet ist. In bestimmten Fällen kann es aber auch von großem Vorteil sein, wenn hier nicht eine Vorschaltung vorgesehen, sondern vielmehr ein gemeinsamer Computer mit einem oder mehreren Sollwertspeichern einer Mehrzahl von Walzenstühlen zugeordnet wird. Durch die genannten Maßnahmen kann eine direkte Ansteuerung aller Wal¬ zenstühle nach vorgegebenen Sollwertschemen, also ein eigentlicher Steuervorgang, vorgenommen werden.

Dabei kann über den Steuervorgang hinaus die Mahlspaltverstell¬ vorrichtung auch Teil einer eigentlichen Regelvorrichtung sein, wobei das

Mahlergebnis bzw. die entsprechend der Mahlspaltweite sich ergebende Kornfeinheit als zu regelnde Größe gewählt und entsprechend der Mahlspalt gesteuert wird.

Am Eingang des genannten Computers können vorzugsweise die Ausgangs¬ signale eines den Mahlwalzen zugeordneten Mahldruck-Meßgerätes und/oder eines Druckgrenzwert-Schalters angelegt sein, wobei wahlweise entweder ein Druckgrenzwertschalter und/oder ein Positionsgrenzwert¬ schalter zur Überlastsicherung für solche Störfälle, die durch fehlerhafte ( ^ Steuerbefehle für die Einstellung des Mahlspaltes ausgelöst werden, verwendet werden kann. Vorzugsweise werden an den Eingang des Computers die Ausgangssignale eines den Mahlwalzen zugeordneten Leistungsbedarfs-Meßgerätes und/oder eines Leistungsaufnahme-Grenz¬ wertschalters angelegt. Gleichermaßen vorzugsweise können an den ° Eingang des Computers aber auch die Ausgangssignale eines den Mahlwalzen zugeordneten Walzenabstands-Meßgerätes und/oder eines Abstandsgrenzwertschalters angelegt werden.

Es ist weiterhin von Vorteil, wenn ein auf wählbare Grenzwerte für Mahl- 0 druck oder Leistungsbedarf oder Walzenabstand einstellbares Sicherheits¬ element gleichzeitig sowohl für die motorische wie auch für die Handein¬ stellvorrichtung wirksam vorgesehen wird.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen ° Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im Prinzip bei¬ spielshalber noch näher erläutert. Es zeigen:

Figur i eine erfindungsgemäße Mahlspalteinstellvorrichtung eines

Müllereiwalzwerkes mit motorischen Verstellmitteln; 0

Figur 2 eine schematische Vorderansicht eines Walzenstuhles gemäß Figur i, die beidseitig sowohl motorische wie Handeinstellungen aufweist;

Figur 3 eine andere AusfUhrungsform zu der in Figur 2 gezeigten, je- ° doch mit beidseitiger Handeinstellung und nur einem motorischen Antrieb für eine Parallelverstellung der Mahlwalzen, sowie

Figur 4 eine schematische Darstellung der motorischen Verstell- wie auch Rechnermittel (Computer) einer erfindungsgemäßen Mahlspaltver¬ stellvorrichtung.

Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen

Die Darstellung nach Figur i zeigt einen Müllereiwalzenstuhl mit Ver¬ stellorganen als einer ersten Baugruppe i und mit einem steuerbaren Versteilantrieb als einer zweiten Baugruppe 2. Zwei Mahlwalzen 41 und 42 sind auf einem gemeinsamen Träger 3 abgestützt. Die Loswalze 42 ist an einem ortsfesten Exzenterbolzen 4 verschwenkbar befestigt, wobei die . Ein- und Ausrückung durch einen Hebel 5 sowie einen Ausrückzylinder 6 gesteuert wird. Durch die Verschwenkbewegung des Hebels 5 wird der Exzenterbolzen 4 verdreht und verursacht eine horizontale Verschiebung des unteren Teiles des verschwenkbaren Lagergehäuses 7, so daß hiermit der Abstand der beiden Mahlwalzen grob eingestellt werden kann. Für eine genaue Einstellung wäre diese Einrichtung jedoch zu ungenau; sie wird daher auch nur benutzt, um die Mahlwalzen 41, 42 in eine eingerückte oder ausgerückte Stellung bzw. in zwei fixierte Stellungen zu bringen. Die eigentliche Feineinstellung geschieht über eine Verstellspindel 8, die durch Drehung direkt einen Einstellarm 9 um ein ortsfestes Drehlager 10 bewegt. Der obere kürzere Hebelarm des Einstellarmes 9 ist über eine Zugstange 11 kraftschlüssig mit dem verschwenkbaren Lagergehäuse 7 verbunden. Die Kraftübertragung erfolgt über Schneiden, die auf der einen Seite Teil einer Überlast-Feder- Sicherung 12 sind. Auf der gegenüberliegenden Seite ist an der Zugstange 11 ein einstellbarer Gegenhalteknopf 13 sowie eine Druckmeßeinrichtung 14 mit Druckanzeigevorrichtung 15 vorgesehen. Um bei Servicearbeiten die Mahlwalzen parallel einstellen zu können, kann eine Korrektur auf der jeweils erforderlichen Seite mittels Einstellschrauben 43, 44 vorge- nommen werden. Die Verstellspindel 8 ist durch Lager 10' ortsfest gehalten und kann nun über ein Handrad 16, das eine direkt eingebaute Anzeigeuhr 17 (Figur 2) aufweist, oder aber über motorische Mittel, nämlich eine Übertriebskette 18 sowie einen Getriebemotor bzw. Antriebsmotor 19, betätigt werden. Der Antriebsmotor 19 ist am Walzenstuhl 26 befestigt und steht über eine Rutschkupplung 20 und ein Kettenrad 21 in direkter Verbindung mit der Übertriebskette 18 bzw. der Verstellspindel 8.

r , [ Λ

Es könnten auch der VerStellmotor 19 und die Rutschkupplung 20 an jeder anderen geeigneten Stelle, z.B. außen am Walzwerk, befestigt werden. Der freie innere Raum des Ständerfußes erweist sich jedoch als geeignetster Ort für die Plazierung des Versteilantriebes im Hinblick auf eine Optimierung der Gesamtverhältnisse. Als Rutschkupplung 20 kann jede geeignete Rutschkupplung eingesetzt werden, die Mindestdreh¬ momente übertragen und bei einem bestimmten vorwählbaren Drehmoment durch Rutschen die Zwangsverbindung lösen kann bzw. die über ein bestimmtes Drehmoment hinausgehende Verstellkraft der motorischen Mittel nicht mehr überträgt. Das Mindestdrehmoment soll jedoch nur so groß gewählt werden, daß es mit dem Handrad 16 überwunden und so ohne Mitdrehen des Getriebe motors 19 von Hand eine Mahlspalteinstellung bewirkt werden kann.

Direkt mit der Übertriebskette 18 steht ferner ein Positionsmelder 22 über eine Kette 23 und ein Kettenrad 24 in direkter Verbindung, wodurch jede Bewegung der Übertriebskette 19 in dem Positionsmelder 23 registriert und an die gewünschten Stellen weitergeleitet wird. Wie aus Fig. 1 und 2 entnehmbar, sind für die motorischen Verstellmittel nur sehr wenige Einzelelemente nötig. Das größte Element, der Antriebsmotor 19 und die Kupplung 20, kann bevorzugt im Bereich einer unteren freien Aus¬ sparung des Walzenstuhlständers 26 angeordnet werden, so daß jederzeit an entsprechend gebaute ältere Müllereiwalzenstühle die zweite Bau- gruppe 2 bzw. die automatische Mahlspalteinstellung auch nachträglich angebaut werden kann. Dabei läßt sich die Baugruppe bei geeigneter Gestaltung auch in Form einer geschlossenen Baueinheit ausführen, so daß der nachträgliche Einbau auch insoweit erleichtert und beschleunigt wird. Da Müllereiwalzenstühle in aller Regel in Doppelausführung gebaut werden, ist dies in Figur 1 mit einer strichpunktierten Mittellinie 27 angedeutet. Jedes Walzenpaar der beiden Walzenstuhlhälften kann mit oder ohne solchen automatischen Verstellmitteln ausgerüstet sein.

Bei der in Figur 2 gezeigten AusfUhrungsform ist auf jeder Lagerendseite je eine Baugruppe 1 und 2 angeordnet. Dabei ist als eine Möglichkeit auch auf beiden Seiten je ein Handrad 16 mit einer integrierten Anzeige¬ uhr 17 dargestellt. Beide Lagerseiten besitzen jeweils einen Antriebs-

motor iy, einen fositionsmelder 22 sowie eine UbertneD-K.et.ee 10. uamu l kann auf beiden Lagerseiten der Walzenabstand über den Motor 19 und die Kette 18 gesteuert oder über das Handrad 16 von der Bedienungs¬ person eingestellt werden. Anstelle der Anzeigeuhr 17 könnten aber auch eine Digitalanzeige 45 sowie Handeingabetasten 46 verwendet werden. Es 5 wäre auch denkbar, daß für eine gewisse Anlaufperiode zur Eingewöhnung des Bedienungspersonals das Handrad 16 und die Handeingabetasten 45 gleichzeitig vorgesehen werden. Möglich ist auch, die Digitalanzeige 45 oder die Anzeigeuhr 17 jeweils allein oder aber beide gleichzeitig einzusetzen, was in bestimmten Einsatzfällen von Vorteil sein kann. 0

Figur 3 zeigt eine Alternative zur AusfUhrungsform nach Figur 2. Dabei ist lediglich das Handrad 16 und die Anzeigeuhr 17 für eine individuelle

Korrektur links und rechts bzw. doppelt vorgesehen. Bei einer noch weiteren Vereinfachung kann anstelle des Handrades links und rechts nur 5 ein Handrad 16 eingesetzt werden. Eine notwendige Korrektur auf einer Seite kann über Muttern 43, 44 vorgenommen werden (Figur 1), so daß dabei nur ein Handrad 16 mit Anzeigeuhr 17 benötigt wird, etwa für größere Mühlen mit sehr seltener Änderung der Produktmischung bzw. mit immer gleichen Endprodukten. Die Einstellung des Mahlspaltes Q erfolgt auch in Figur 3 über einen Antriebsmotor 19, wobei der Verstellweg jeweils über eine Kette 39 bzw. 40 auf die andere Lagerseite übertragen wird. Über die entsprechende Automatik wird auf diese Weise eine parallele Verstellung der Mahlwalzen vorgenommen.

25 Die Darstellung in Figur 1 zeigt einen Antrieb 28 für die Mahlwalzen 41 und 42 (nur in strichpunktierter Weise). Es ist möglich, auch in dem Antriebssystem ein elektrisches Leistungsbedarfsmeß- und -Anzeigegerät 29 vorzusehen. Damit kann z.B. die elektrische Leistungsaufnahme auf untere und obere Werte begrenzt und bei Überschreiten des

_ 0 vorgewählten Bereiches z.B. ein Ausrücken der Mahlwalzen auseinander veranlaßt werden.

Eine andere Möglichkeit hierfür ist dadurch gegeben, daß der effektive

Abstand von Lagergehäuseteilen über ein Walzenabstands meß- und -An-

3 _ zeigerät 30 festgestellt wird (vgl. Figur 1). Besonders bei der Verwendung von Riffelwalzen können mit der Walzenabstandsüberwachung auf

- einfache Art Fehlbefehle, die zur mechanischen Zerstörung zumindest von Teilen des Walzwerkes führen würden, sicher verhindert werden.

In Figur 4 ist eine solche Einrichtung nochmals schematisch dargestellt, ergänzt mit weiteren Steuerverknüpfungen. Alle Signale eines Walzenstuhles werden bei der Darstellung nach Figur 4 über einen Rechner 31 koordiniert und gesteuert, wobei dieser die benötigten Sollwerte von einem zentralen Computer 32 mit Speicher 33 abrufen kann. Der Positionsanzeiger 22 ist bei der Darstellung nach Figur 4 auch mit einem Positionsgrenzwertschalter 34 ausgerüstet, der auf gewünschte Grenzwerte einstellbar ist, um hierdurch eine Fehleinstellung durch die Automatik zu verhindern. Der Positionsgrenzwertschalter 34 hat in der gezeichneten Lage den Vorteil, daß auch eine Fehl-Handeinstellung verhindert werden kann, da Handrad wie auch automatische Verstellung eine entsprechende Wegverschiebung der Übertriebskette 18 und der Kette 23 ergeben. Der Positionsmelder 22 kann, ebenso wie der Verstell- motor 19, mit einem Eingabe-Ausgabegerät 35 verbunden sein, das entsprechende Signale vom Rechner 31 erhält bzw. abgibt, entsprechend der Digitalanzeige 45 und den Handeingabetasten 46 in Figur 2. Im gleichen Sinne kann die Druckmeß- und -Anzeigevorrichtung 14, 15 an den Rechner 31 angeschlossen werden. Je nach Ausbaugrad eines Walz¬ werkes können eine oder mehrere Sicherheiten am selben Walzwerk vorge¬ sehen werden. Werden z.B. Riffelwalzen eingebaut, so ist eine Mahldruck¬ überwachung weniger sinnvoll, dagegen eine Überwachung des Abstandes der Mahlwalzen über den Positionsanzeiger 22 oder einen Distanzmesser 36. Umgekehrt liegen die Verhältnisse bei Glattwalzen, bei denen eine Drucküberwachung größere Vorteile bringt. Mit einem Rechner 37 und den Signalleitungen 38 soll in Figur 4 angedeutet werden, daß der Computer 32 mit seinem Speicher 33 eine Mehrzahl, gegebenenfalls sogar alle Walzenstühle in einer Mühle steuern und, falls erforderlich, Regel¬ funktionen koordinieren kann.

Als ganz besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Digi¬ talanzeige 45 Anzeigewerte in derselben Art der Wertedarstellung wie die Anzeige des Handrads abgibt, etwa Werte gemäß einer Zeitdar¬ stellung auf einer Uhr (z.B. das Handrad steht auf Position 15.30 Uhr, die Digitalanzeige zeigt an: 15:30).

-I I-

Ein großer Vorteil zeigt sich auch darin, daß die Erfahrungswerte von nicht-automatisierten oder nicht-fernsteuerbaren Walzenstühlen ver¬ glichen und für den Aufbau oder die Verbesserung entsprechender Steuer¬ programme verwertbar sind.