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Title:
DEVICE FOR APPLYING OR REDUCING A PRESTRESSING FORCE ON A HOLDING-DOWN POINT OF A HOLDING-DOWN SYSTEM FOR DEPLOYABLE PARTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/067132
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for applying or reducing a prestressing force on a holding-down point of a holding-down system for deployable parts, whereby the holding-down system comprises at least one holding-down housing with a holding element. The aim of the invention is to create a device for applying or reducing a prestressing force on a holding-down system for deployable parts which enables a more rational operation for applying or reducing the prestressing force. To this end, the invention provides that the device (22) comprising a force adjusting means (23), a force transmission means (24), a coupling means (25) and an electric signal detection device (26) is arranged such that it can be supported in the area of a holding-down point (4) with regard to an upper part (8). In addition, said device can be coupled to an end of the holding element (1) via the coupling means (25). The device permits a more rational application or reduction of a prestressing force, and a more precise and more economical adjustment thereof.

Inventors:
BERNRIEDER JOSEF (DE)
Application Number:
PCT/DE1999/001828
Publication Date:
December 29, 1999
Filing Date:
June 23, 1999
Export Citation:
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Assignee:
DAIMLER CHRYSLER AG (DE)
BERNRIEDER JOSEF (DE)
International Classes:
B23P19/06; B25B29/02; B64G1/22; B64G1/64; B64G5/00; B64G1/44; (IPC1-7): B64G1/44; B25B29/02; B64G5/00
Foreign References:
DE2853070A11980-06-12
US4407165A1983-10-04
US2885919A1959-05-12
EP0791434A11997-08-27
DE3615263C21988-07-21
DE3018245C21982-12-23
Other References:
BEITZ W, KÜTTNER K.-H.: "Dubbel - Taschenbuch für den Maschinenbau; 17., neuarbeitete Auflage", 1990, SPRINGER-VERLAG, BERLIN, DEUTSCHLAND, XP002122928
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Claims:
Patentansprüche
1. Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft an einem Nieder halterpunkt eines Niederhaltersystems für entfaltbare Bauteile, wobei das Niederhaltersy stem mindestens ein Niederhaltergehäuse mit einem Halteelement umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die ein Krafteinstellmittel (23), ein Kraftübertragungsmittel (24), ein Kupplungsmittel (25) und eine Signalerfassungseinrichtung (26) enthaltende Vor richtung (22) im Bereich eines Niederhalterpunktes (4) gegenüber einem Bauteil (8) ab stützbar angeordnet ist und mittels des Kupplungsmittels (25) mit einem Ende des Hal teelements (1) kuppelbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Krafteinstell mittel (23) mit dem Kraftübertragungsmittel (24) und das Kraftübertragungsmittel (24) mit dem Kupplungsmittel (25) zu einem Kraftübertragungsweg verbunden sind, wobei die Si gnalerfassungseinrichtung (26) abtriebseitig mit dem Kraftübertragungsmittel (24) verbun den ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Krafteinstellung am Krafteinstellmittel (23) stufenlos einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Signalerfassungseinrichtung (26) eine kontinuierliche Signaierfassung erfolgt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Krafteinstellmittel (23) ein Handrad ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftübertragungsmittel (24) ein Untersetzungsgetriebe ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsmittel (25) eine ösbare Spannkupplung ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Signalerfassungseinrichtung (26) ein elektrisch wirkender KraftmeßSensor ist.
Description:
Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft an einem Nieder- halterpunkt eines Niederhaltersystems für entfaltbare Bauteile Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft an einem Niederhalterpunkt eines Niederhaltersystems für entfaltbare Bauteile, wobei das Niederhaltersystem mindestens ein Niederhaltergehäuse mit einem Halteelement umfaßt.

Ein Niederhaltersystem für entfaltbare Bauteile findet in der Raumfahrt Verwendung, je- doch ist ein Einsatz auch in anderen technischen Branchen denkbar, wo unter Vorspan- nung gehaltene Bauteile zu einem späteren Zeitpunkt entfaltbar sein müssen.

Bei der Raumfahrt dient ein Niederhaltersystem am Raumflugkörper der Sicherung von Solargeneratoren oder Antennen vor unvorhergesehener Entfaitung während der Start-und Aufstiegsphase einer Trägerrakete in den Weltraum. In dieser Beanspruchungsphase müs- sen die zu ihrer Verwendung im Weltraum weitausladenden Bauteile wegen des geringen Platzangebots in der Trägerrakete vorübergehend am Raumflugkörper gefaltet und fixiert werden. Um ein Entfalten der zu einem Stapel gefalteten Bauteile im Weltraum zu ge- währleisten, muß das Niederhaltersystem nach der Beanspruchungsphase weiterhin zu- verlässig funktionieren.

Das Niederhalten der gefalteten Bauteile erfolgt beim Niederhaltersystem durch ein an einem Niederhalterpunkt vorhandenen Halteelement, das an diesem Ort die Bauteile im gefalteten Zustand positioniert. Das Halteelement kann beispielsweise ein Haltebolzen oder ein Halteseil sein, der mit einem Niederhaltermechanismus des Niederhaltersystems in Verbindung steht. Dieses Halteelement steht im gefalteten Zustand der Bauteile unter Vorspannung. Die Vorspannung kann durch Spannmittel erzeugt werden, die an den Bau- teilen angeordnet sind bzw. durch Spannmittel in Verbindung mit dem Halteelement. Die Anzahl der Halteelemente ist abhängig von der Konstruktion und Größe der Bauteile. Um eine zuverlässige Funktion des Niederhaltersystems auch nach der Beanspruchungsphase zu gewährleisten, ist eine definiert, konstante Vorspannung am Halteelement erforderlich.

Die DE 36 15 263 C2 betrifft eine Niederhaltevorrichtung für entfaltbare Strukturen an Raumflugkörpern. Der Niederhalter verwendet ein vorgespanntes, zugbelastetes Seil. Die Vorspannung am Seil wird eingestellt durch Verdrehen einer entsprechenden Stellmutter mittels Werkzeug (z. B. Ring-oder Schraubenschlüssel). Die Einstellung einer definiert,

konstanten Vorspannung ist nachträglich mittels eines separat einzusetzenden Meßmittels zu kontrollieren. Während des Einstellvorganges ist die Vorspannung nicht kontrollierbar.

Weiterhin muß zusätzlich ein elastisches Zwischenglied zwecks Ausgleich einer bela- stungsbedingten bzw. temperaturbedingten Seiländerung eingesetzt werden. Dieses Zwi- schenglied beeinflußt die Vorspannung des Seils, so daß es zu einer Verfälschung der Vor- spannung kommen kann.

Die DE 30 18 245 C2 betrifft ebenfalls ein Niederhaltersystem für entfaltbare Trägerele- mente an Raumflugkörpern. Die dortige Lösung lehrt, vor der Entfaltung der Trägerelemen- te, die Niederhaltekraft zu entspannen und das Trägerelement am äußeren Trägerelement freizugeben, ohne daß die hohe Vorspannkraft Einfluß auf den Freigabevorgang gewinnen kann. Eine Messung der Vorspannkraft während des Einstellvorganges ist nicht möglich.

Die notwendige Vorspannkraft im Halteelement kann durch eine dortige Abstimmplatte zusätzlich angepaßt werden. Die damit erfolgte Veränderung der Vorspannkraft liegt nicht als Meßwert vor.

Nach einem in der Praxis bekannten Niederhaltersystem erfolgt das Aufbringen oder Ab- senken der Vorspannkraft auf einen als Halteelement ausgebildeten Haltebolzen am Nie- derhalterpunkt des Niederhaltersystems durch das Arbeitspersonal, indem durch manuel- les Anziehen bzw. Entlasten einer Bolzenmutter am Gewinde des Haltebolzens die notwen- dige Vorspannkraft aufgebracht bzw. reduziert wird und durch Gegenhalten an einer zu- sätzlich am Haltebolzen angeschweißten Haltemutter mittels Schraubenschlüssel gehalten werden muß. Die Einstellung der definiert, konstanten Vorspannung kontrolliert das Ar- beitspersonal mittels eines separat eingesetzten Meßmittels, wobei Dehn-Meßstreifen als Meßfühler auf indirektem Weg (mittels Adapter) mit dem unter Vorspannung stehenden Haltebolzen verbunden sind.

Nachteilig ist, daß an jedem Niederhaltergehäuse eines Niederhalterpunktes die Dehn- Meßstreifen mit Verkabelung und Interface-Stecker angebracht werden müssen. Bevor mit der Meßanordnung gearbeitet werden kann, müssen die Dehn-Meßstreifen kalibriert wer- den.

Während des Aufbringens der Vorspannkraft entstehen durch hohe Reibkräfte an der Bol- zenmutter Torsionskräfte im Haltebolzen, die in Folge der Vibrations-und Schallbelastung

während der Beanspruchungsphase eine Reduzierung der Vorspannkraft des Haltebolzens hervorrufen können.

Als nachteilig erweist sich auch, daß jeder Haltebolzen mit einer an der Krafteinleitungs- seite des Haltebolzens zusätzlichen Haltemutter ausgerüstet sein muß, um durch Gegen- halten mit einem zweiten Schraubenschlüssel eine Bewegung der Bolzenmutter zu ermög- lichen. Die Haltemutter ist deshalb mit dem Haltebolzen fest verbunden. Die Haltemutter wird mit dem Haltebolzen verschweißt. Das ist kostenaufwendig.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vor- spannkraft an einem Niederhaltesystem für entfaltbare Bauteile zu schaffen, die ein ratio- nelleres Arbeiten zum Aufbringen oder Absenken der Vorspannkraft beim Halteelement ermöglicht.

Die Aufgabe wird gelöst nach den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.

Die Erfindung emöglicht es, auf wesentlich rationellere Art und Weise eine definierte Vor- spannkraft an einem Niederhalterpunkt eines Niederhaltersystems für entfaltbare Bauteile einzuleiten oder abzusenken. Bei einer Krafteinleitung auf das Halteelement eines Nieder- haltersystems erfolgt diese nur in Zugrichtung. Es können keine Torsionskräfte in den Hal- tebolzen eingeleitet werden. Das erbringt eine Erhöhung der Zuverlässigkeit während der genannten Beanspruchungsphase.

Die Verwendung eines Haltebolzens als Halteelement ist das Anschweißen einer Haltemut- ter am Haltebolzen nicht erforderlich, da die Bolzenmutter nach dem Aufbringen bzw. Ab- senken der Vorspannkraft lediglich handfest angezogen bzw. gelöst werden muß.

Bei Arbeiten am gefalteten Stapel der Bauteile ist eine Beschädigung der Bauteile ausge- schlossen, da die Vorrichtung von den Bauteilen beabstandet eingesetzt und fixierbar ist.

Die Vorrichtung ist auch weiterhin kostengünstiger, da darauf verzichtet werden kann, an jedem Niederhalterpunkt zusätzliche Dehnmeßstreifen zu plazieren.

Die Vorrichtung ermöglicht es auch, die Vorspannung am Halteelement nach einem Test nachträglich zu überprüfen.

Die Vorrichtung hat auch als weiteren Vorteil, daß die Signalerfassungseinrichtung in die Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft integriert ist.

Dadurch entfällt das Anbringen von Dehnmeßstreifen am Meßobjekt.

Anhand eines Ausführungsbeispiels werden Merkmale der Erfindung nachfolgend erläutert.

Es zeigen Fig. 1 Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft nach dem Stand der Technik, Fig. 1a Spannelement am Scharnier zweier Bauteile, Fig. 2 schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 3 erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft am Niederhaltersystem eines Solargenerators.

An der Wandung 20 eines Satettitenkörpers ist nach Fig. 1 ein Niederhaltergehäuse 13 angeordnet. Das Niederhaltergehäuse 13 umfaßt einen Tragring 14.

Es werden die Bauteile 8 im gefalten Zustand gezeigt. Es sind lediglich das den Tragring 14 vom Niederhaltergehäuse 13 berührende Bauteile 8 und das im Stapel der Bauteile oben (bzgl. des Niederhaltergehäuses) lagernde Baulement 8 dargestellt. Dazwischenliegende Bauteile wurden aus Gründen der Vereinfachung nicht dargestellt. Je ein Bauteile 8 besteht aus einem Trägerelement 9, welches am Niederhaltepunkt 4 eine Traghülse 11 um- schließt. Das Trägerelement 9 trägt ein Solarmodul 10. Zwischen den Bauteilen 8 können Spannmittel (nicht dargestellt) angeordnet sein, die bei Entfernung eines als Haltebolzen 1 ausgebildeten Haltemittels durch die Rückstettkraft der Spannmittel die einzelnen Bauteile so entfalten, daß beispielsweise durch das Zuordnen einzelner Bauteile eine gemeinsame Fläche gebildet wird. Diese gemeinsame Fläche kann beispielsweise Solarmodule oder Antennen tragen. In Abhängigkeit der Größe des Trägerelements 9 können mehrere Nie- derhalterpunkte 4 vorhanden sein. Entsprechend der Anzahl der Niederhalterpunkte ist eine entsprechende Anzahl der Niederhaltergehäuse vorhanden. Ein Niederhaltersystem 21 um-faßt mindestens ein Niederhattergehäuse 13 mit einem Haltebolzen 1. Der Halte- bolzen 1 wirkt mit einem Niederhaltermechanismus zusammen. im Stand der Technik sind jedoch aus Lösungen mit einem Halteseil bekannt, die sinngemäß funktionieren.

Im gefalteten Zustand (Fig. 1) eines Stapels von Trägerelementen 9 wird am Niederhalter- punkt 4 der Haltebolzen 1 in die Traghülsen 11 eingeführt, und das Bolzengewinde in die Arretiermutter 6 so eingedreht, daß das überragende, innere Bolzenende in dem Fixierbo- den 7 mittig justiert ist. Das äußere Ende des Haltebolzens 1 trägt bereits eine bewegliche

Bolzenmutter 2 und eine fixierte Haltemutter 3. Die Haltemutter 3 ist mit dem Haltebolzen 1 fest verbunden. Das erfolgt beispielsweise durch eine Schweißverbindung.

Fig. 1 widerspiegelt den bekannten Stand der Technik.

Am Tragring 14 des Niederhaltergehäuses 13 sind Dehn-Meßstreifen 15, in der Regel 4 Dehn-Meßstreifen, angeordnet. Diese Dehn-Meßstreifen 15 sind die Signalerfassungsein- richtung zur Erfassung der Vorspannkraft. Die Dehn-Meßstreifen 15 werden über Kabel- verbindung 16 mit einer elektronischen Auswertevorrichtung 17 verbunden, die eine An- zeige besitzt. Aufgrund der Länge der Kabelverbindung 16 kann diese eine Interface- Steckverbindung besitzen.

Fig. 1 zeigt die Bauteile 8 in einem vorgespannten Zustand. Das Arbeitspersonal benötigt zum Aufbringen einer definierten Vorspannkraft einen Anzugs-momentschlüssel 18 und einen Gegenhalteschlüssel 19 in Form bekannter Ringschlüssel. Mit dem Gegenhalte- schlüssel 19 wird der Haltebolzen 1 in fixierter Position gehalten, während mit dem An- zugsmomentschlüssel 18 die Bolzenmutter 2 in Richtung einer Kalotte 5 gedreht wird.

Durch diese Drehbewegung der Bolzenmutter 2 werden die Bauteile 8 weiter gespannt, d. h. sie erhalten eine weitere Vorspannkraft. Da das unterste Bauteile 8 form-und kraft- schlüssig mit dem Tragring 14 in Verbindung steht, kann mittels der am Tragring 14 ange- ordneten Dehn-Meßstreifen 15 die Vorspannkraft erfaßt wer-den. Die erfaßten Meßsignale werden an die Signalauswertung 17 mit Anzeige übermittelt. Das Arbeitspersonal kann sich bei Aufbringen einer Vorspannkraft an der Anzeige der separaten Signalauswertung 17 informieren, welcher Wert der Vorspannkraft erreicht ist. Die Bolzenmutter 2 wird so- weit gedreht, bis die geforderte Vorspannkraft erreicht ist. Mit Drehung der Haltemutter 3 wird nunmehr die Bolzenmutter 2 arretiert.

Fig. la zeigt zwei Bauteile, die im entfalteten Zustand mittels eines Scharniers S miteinan- der schwenkbar verbunden sind. Das Scharnier ist ein Drehgelenk, welches durch die bei- den Schenkel S 1, S2 gebildet wird, wobei die beiden Schenkel in jeweils ihrer Einfassung ein Bauteile 8 tragen. Am Scharnier S ist ebenfalls ein Spannmittel SM angeordnet. Bei Bewegung eines Schenkels in Richtung des Pfeiles R werden die beiden Bauteile 8 gefaltet, wobei das Spannmittel SM gespannt wird und somit eine Vorspannung bildet.

Diese Darstellung verdeutlicht wie beispielsweise bei einer Faltung von Bauteilen diese selbst unter Vorspannung gebracht werden können.

Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung zur erfindungsgemäßen Vorrichtung und erläu- tert deren prinzipielle Funktionsweise. Damit soll deutlich gemacht werden, daß die erfin- dungsgemäße Vorrichtung grundsätzlich an jenen technischen Bauteilen einsetzbar ist, die zeitweise oder generell unter Vorspannung in einem gefalteten Zustand gehalten werden solien.

Fig. 2 zeigt einen Stapel 80 gefalteter bzw. klappbarer Bauteile 8. Die Bauteile 8 können mittels Scharnier S beweglich miteinander verbunden sein. Jedes Scharnier kann mit ei- nem Spannmittel SM gekoppelt sein. Dieser Stapel 80 ist unter einer definierten Vorspan- nung zu halten.

Unter diesem Aspekt besitzen die Bauteile 8 mindestens einen Niederhalterpunkt. Dieser Niederhalterpunkt wird von einer Traghülse 11 gebildet, die im Bauteile 8 eingesetzt ist.

Der Niederhalterpunkt (z. B. Traghülse 11) ist Bestandteil eines Bauteils 8. Diese Niederhal- terpunkte sind im gefalteten Zustand der Bauteile zueinander deckungsgleich und ergeben einen gemeinsamen Niederhalterpunkt 4. In Abhängigkeit der Größe der Bauteile 8 können mehrere Niederhalterpunkte vorhanden sein. Der Niederhalterpunkt 4 liegt an der unter- sten Seite des Stapels 80 mit einer Traghülse 11 auf einem Niederhaltergehäuse 13 auf, welches einen Anschlag bildet. Das Niederhaltergehäuse 13 ist an der äußeren Struktur eines Raumfahrzeuges montiert. Das Niederhaltergehäuse 13 ist Bestandteil eines Nieder- haltersystems 21, welches mindestens ein Niederhaltergehäuse mit einem Halteelement besitzt. Das Halteelement steht mit einem Niederhaltermechanismus in Verbindung, der die Ankopplung des Halteelements gegenüber Niederhaltergehäuse und gegenüber dem Stapel von Bauteilen ermöglicht sowie eine Entkopplung.

In den Niederhalterpunkt 4 ist ein Haltebolzen 1 (entspricht einem Haltemittel) eingeführt, der mit einem Ende in einem Arretiermittel 6 (beispielsweise einer Arretiermutter) lösbar fixiert ist. Die Bolzenmutter 2 bildet für den Stapel 80 einen oberen, verstellbaren An- schlag.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung 22 wird am Niederhalterpunkt 4 des oberen Bauteils 8 positioniert und mit lösbaren Verbindungsmitteln Vl, V2 an dem oberen Bauteil fixiert. Die Vorrichtung 22 stützt sich dabei mittels einer Stütze oder mittels in die Vorrichtung inte- grierten Stützelementen im Bereich des Niederhalterpunktes 4 auf dem Bauteil 8 ab oder am Niederhalterpunkt 4, der Bestandteil des Bauteils 8 ist. Eine Abstützung wäre generell an jedem anderen geeigneten Ort des Niederhaltersystems denkbar. Die Vorrichtung 22

beinhaltet ein Krafteinstelimittel 23, ein Kraftübertragungsmittel 24, ein Kupplungsmittel 25 und eine elektrische Signalerfassungseinrichtung 26. Mit dem Krafteinstellmittel 23 wird beispielsweise eine Krafteinleitung oder eine Kraftentlastung vorgenommen. Das kann beispielsweise mittels Handrad erfolgen. Das Krafteinstellmittel 23 ist mit einer Kraftübertragung 24 verbunden. Die Kraftübertragung 24 kann beispielsweise ein Getriebe sein. Abtriebseitig ist das Getriebe mit einem Kupplungsmittel 25 verbunden. Das Kupp- lungsmittel 25 kann beispielsweise eine Spannkupplung sein. Die Spannkupplung ist mit dem Halteelement beispielsweise mit dem Haltebolzen 1 kuppelbar. Der Haltebolzen 1 gehört zum Niederhaltersystem 21.

Zwischen Kraftübertragung 24 und Kupplungsmittel 25 ist eine elektrische Si- gnalerfassungseinrichtung 26 angeordnet. Mit der Signalerfassungeinrichtung 26 werden Werte einer Kraft in ein elektrisches Signal gewandelt. Das elektrische Signal wird an eine Signalauswertung 17 übermittelt. Die Signalauswertung 17 kann integrierter Bestandteil der Vorrichtung 22 sein, vorteilhafter Weise ist ein Anzeigeinstrument über eine Kontakt- stelle (Schnittstelle) mit der Signalauswertung koppelbar. Die Krafteinleitung 23 ist stu- fenlos möglich. Ebenso kann eine Krafteinleitung bzw. eine Kraftentlastung kontinuierlich mittels Anzeige der Signalauswertung 17 verfolgt werden.

Beispielsweise bei einer Krafteinleitung wird mittels der Vorrichtung 22 auf den Haltebol- zen 1 eine Zugkraft übertragen. Folglich wird die als Anschlag funktionierende Bolzenmut- ter 2 vom oberen Bauteile 8 abgehoben. Es bildet sich ein Spalt. Diese Zugkraft entspricht einer definiert eingestellten Vorspannung. Um diese Vorspannung zu fixieren ist die Bol- zenmutter 2 (als beweglicher Anschlag) auf Anschlag gegenüber dem oberen Bauteil 8 zu drehen. Die Vorrichtung kann dann aus ihrer Fixierung V1, V2 gelöst werden. Dieser Vor- gang der Krafteinleitung wäre auch möglich, wenn mittels der Vorrichtung 22 auf ein als Halteseil ausgebildetes Haltemittel eine Zugkraft übertragen wird.

An einem weiteren Niederhalterpunkt könnte exakt die gleiche Vorspannung aufgebracht werden.

Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vor- spannkraft am Niederhaltersystem eines Solargenerators. Das bekannte Niederhaltersy- stem 21 besteht mindestens aus einem Niederhaltergehäuse 13 mit einem dazugehörigen Tragring 14. Das Niederhaltergehäuse 13 ist an einer Wandung 20 eines Satellitenkörpers

befestigt. Die Wandung 20 ist eine Außenwandung an der sich beispielsweise ein Solarge- nerator oder eine Antenne entfaltet. Das Niederhaltergehäuse 13 trägt in lotrechter Positi- on zur Wandung einen Haltebolzen 1. Bevor der Haltebolzen 1 in das Niederhaltergehäuse 13 eingeführt wird, werden die Bauteile 8 in einen gefalteten Zustand gebracht. Figur 2 zeigt den gefalteten Zustand. Die Bauteile 8 sind nicht vollständig in ihrer Anzahl, sondern es ist nur eine auszugsweise Anzahl dargestellt. In der Praxis handelt es sich um einen Stapel von Bauteilen 8. Figur 3 zeigt das unterste (unten bzgl. des Niederhaltergehäuses) Bauteile 8 und das oberste (oben in bezug auf das unterste Bauteil) Bauteil 8. Die Bauteile sind nach dem vorliegenden Beispiel der Figur 2 Trägerelemente 9 mit einer tragenden Funktion, die jeweils ein Solarmodul 10 tragen. Bei der Entfaltung der einzelnen Träger- elemente 9 fügen diese sich zu einer Gesamtfläche mit Solarmodulen 10.

Im gefalteten Zustand der Trägerelemente 9 wird in den die Trägeretemente verbindenden Spannelementen eine Vorspannung aufgebaut, deren Größe abhängig ist von der Faltung.

Die Faltung wird beeinfluBt vom Haltebolzen 1. Dieser Haltebolzen 1 wird am Niederhal- terpunkt 4 am oberen Trägerelement 9 in die Traghülsen 11 der Tragelemente 9 eingefä- delt und in das Niederhaltergehäuse 13 eingeführt und dort mit dem Gewinde seines En- des in der Arretiermutter 6 arretiert. Dieses innere Ende des Haltebolzens 1 wird dabei mittels Fixierboden 7 lagerichtig zentriert. Die Gegenseite des Haltebolzens 1, das äußere Ende des Haltebolzensl, trägt am dortigen Gewinde eine Bolzenmutter 2. Die Bolzenmut- ter 2 liegt an der Kalotte 5 an. In diesem Zustand werden durch den Haltebolzen 1 die Trä- gerelemente 9 im gefalteten Zustand gehalten. Es ist eine Vorspannkraft auf den Haltebol- zen 1 gegeben, die jedoch nicht bekannt und damit nicht definiert ist. Um ein zuverlässi- ges Funktionieren des Niederhaltersystems 21 nach der genannten Beanspruchungsphase zu garantieren, ist ein auf der Grundlage von Berechnungen und/oder Versuchen gefunde- ner Wert der Vorspannung einzustellen. Nur dieser eingestellte Wert der Vorspannkraft garantiert die geforderte zuverlässige Funktion des Niederhaltersystems 21.

Erfindungsgemäß wird zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft eine entspre- chende Vorrichtung 22 eingesetzt. Die Vorrichtung 22 stützt sich im Bereich eines Nieder- halterpunktes 4 an dem oberen Trägeretement 9 eines Stapels von Trägerelementen 9 ab.

Um ein Abstützen zu gewährleisten, kann die Vorrichtung 22 zu einer Stütze 27 ausgebil- det sein oder kann einen zusätzlichen Adapter als Stütze nutzen. Nach Figur 2 ist die Stüt- ze topfförmig gestaltet. Und positioniert die Vorrichtung 22 im Niederhalterpunkt 4. Die

Vorrichtung 22 beinhaltet ein Krafteinleitungsmittel 23, ein Kraftübertragungsmittel 24, ein Kupplungsmittel 25 und eine elektrische Signalerfassungseinrichtung 26. Nach einer Aus- gestaltung der Erfindung kann das Krafteinleitungsmittel 23 als Handrad ausgebildet sein, das Kraftübertragungsmittel 24 als Untersetzungsgetriebe ausgestaltet sein, das Kupp- lungsmittel 25 als lösbare Spannkupplung ausgebildet sein und die elektrische Signaler- fassungseinrichtung 26 als Kraftmeß-Sensor ausgestaltet sein.

Wie Fig. 3 weiterhin zeigt, ist die Vorrichtung 22 mittels Kupplungsmittel 25 mit dem äuße- ren Ende des Haltebolzens 1 kuppelbar.

Beispielsweise bei einer Krafteinleitung betätigt das Arbeitspersonal das Krafteinleitungs- mittel 23 und zieht somit mittels Kupplungsmittels 25 den Haltebolzen 1 in Richtung seiner Längsachse entgegen dem Niederhaltergehäuse 13. Damit entsteht ein Spalt zwischen Bolzenmutter 2 und Kalotte 5. Durch drehen der Bolzenmutter 2 mit einem Maulschlüssel wird der Spalt beseitigt. Die Bolzenmutter 2 wird in Richtung Kalotte 5 bis auf Anschlag gedreht. Damit erhöht sich die Vorspannung. Die dabei erzeugte Vorspannung wird durch die elektrische Signalerfassungseinrichtung 26 erfaßt und als elektrisches Signal an eine Signalauswertung 17 geliefert, die eine Anzeige besitzt. Das Arbeitspersonal kann an der Anzeige die stufenlose Veränderung der Vorspannkraft beobachten. Dieser Vorteil ergibt sich, da die elektrische Signalerfassungseinrichtung 26 bereits in der Vorrichtung 22 inte- griert ist. Im Gegensatz zum Stand der Technik werden keine zusätzlichen Dehn- Meßstreifen für den einzelnen Niederhaltepunkt 4 benötigt. Es sind auch keine zusätzli- chen Kalibrierarbeiten notwendig. Somit ergibt sich eine Kosten-und Zeitersparnis. Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung 22 besteht darin, daß bei der Krafteinleitung durch das Krafteinstellmittel 23 am Haltebolzen 1 lediglich eine Zugkraft in Längsrichtung des Halte- bolzens auftritt. Es wirkt keine Torsionskraft auf den Haltebolzen 1 wie bei der Lösung nach dem Stand der Technik. Gleichfalls kann auf die bisherige Haltemutter 3 verzichtet werden. Die Vorrichtung 22 stellt einen kostengünstigen Aufbau dar, der ein rationelleres Arbeiten, aber auch genaueres Arbeiten zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspann- kraft am Niederhalterpunkt 4 eines Niederhaltersystems 21 für entfaltbare Bauteile 8 er- möglicht.