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Title:
DEVICE FOR A CARDIOPULMONARY MASSAGING AND/OR RESUSCITATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/012355
Kind Code:
A1
Abstract:
The device according to the invention is used for a cardiopulmonary massaging and/or resuscitation of a patient and is provided with a massage stamp (17) which can be reversibly driven by a drive device in an actuation direction (18) and which has a pressure surface (31) that can be positioned at a contact region on the chest (12) of a patient (11). In order to ensure that the chest compressions are interrupted upon reaching a specified compression force, - the massage stamp (17) has a stamp upper part (19) and a stamp lower part (20) which is operatively connected to the stamp upper part (19); - the stamp upper part (19) and the stamp lower part (20) can be adjusted relative to each other in the actuation direction (18) at least between a first position which defines a working length (L) and a second position in which an effective length (1) of the massage stamp (17) is shortened compared to the working length (L); - in the first position, the stamp upper part (19) is locked with the stamp lower part (20) by means of a releasable locking mechanism (21); and - the locking mechanism (21) is released upon reaching or exceeding a specified compression force transmitted by the massage stamp (17).

Inventors:
DOPFER SARAH (DE)
HELLER MICHAEL (DE)
KLIMMER CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/IB2018/054654
Publication Date:
January 17, 2019
Filing Date:
June 25, 2018
Export Citation:
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Assignee:
GS ELEKTROMEDIZINISCHE GERAETE G STEMPLE GMBH (DE)
International Classes:
A61H31/00
Domestic Patent References:
WO1994003142A11994-02-17
WO2015061677A12015-04-30
Foreign References:
US20110104650A12011-05-05
US20110165546A12011-07-07
US20140088467A12014-03-27
US3512522A1970-05-19
DE102013100943A12014-07-31
Attorney, Agent or Firm:
HENNICKE, Rüdiger et al. (DE)
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Claims:
A n s p r ü c h e :

Vorrichtung zur kardiopulmonalen Massage und/oder Reanimation, mit einem von einer Antriebseinrichtung in einer Betätigungsrichtung (18) reversierend antreibbaren Massagestempel (17), der eine am Brustkorb (12) eines Patienten (11) positionierbare Druckfläche (31) aufweist, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: der Massagestempel (17) weist ein Stempeloberteil (19) und ein mit dem Stempeloberteil wirkverbundenes Stempelunterteil (20) auf ;

das Stempeloberteil (19) und das Stempelunterteil (20) sind in der Betätigungsrichtung (18) relativ zueinander mindestens zwischen einer ersten, eine Arbeitslänge (L) definierenden Position und einer zweiten Position verstellbar, in der eine wirksame Länge (1) des Massagestempels (17) im Vergleich zu der Arbeitslänge (L) verkürzt ist;

in der ersten Position ist das Stempeloberteil (19) mittels eines auslösbaren Verriegelungsmechanismus (21) mit dem Stempelunterteil (20) verriegelt; und

der Verriegelungsmechanismus (21) löst bei Erreichen/Überschreiten einer vorgegebenen, vom Massagestempel (17) übertragenen Kompressions kraft (Kmax) aus.

Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der

Verriegelungsmechanismus (21) im Wesentlichen gebildet wird von einer zwischen dem Stempeloberteil (19) und dem Stempelunterteil (20) wirksamen Magnethaltevorrichtung (22), deren Magnethaltekraft (M) der vorgegebenen Kompressionskraft (Kmax) entspricht.

Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der

Verriegelungsmechanismus (21) im Wesentlichen gebildet wird von einer zwischen dem Stempeloberteil (19) und dem Stempelunterteil (20) wirksamen Ring- und/oder Haken-Schnappverbindung.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Stempeloberteil (19) und das Stempelunterteil (20) koaxial zueinander ausgerichtet und teleskopierbar ineinander geführt sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Stempeloberteil (19) einen Oberteilboden (23) und das Stempelunterteil (20) einen Unterteildeckel (34) aufweist, der sich im Massagestempel (17) oberhalb des Oberteilbodens (23) befindet, und dass der Verriegelungsmechanismus (21) zwischen dem Oberteilboden (23) und dem Unterteildeckel (24) angreift und/oder von diesen gebildet wird.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der

Verriegelungsmechanismus (21) mindestens einen am Oberteilboden (23) und/oder am Unterteildeckel (24) angeordneten oder davon gebildeten Haltemagneten (25,26) umfasst.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 und 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnethaltevorrichtung (22) mindestens einen auswechselbaren Haltemagneten (25,26) aufweist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Stempeloberteil (19) und das Stempelunterteil (20) mit in ihren Umfangswandungen (31,32) angeordneten, sich im Wesentlichen über deren ganze Höhe erstreckenden, komplementären Aussparungen (29,30) für den Durchlass des Oberteilbodens (23) im Stempelunterteil (20) und des Unterteildeckels (24) im Stempeloberteil (19) versehen sind.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das

Stempeloberteil (19) und das Stempelunterteil (20) jeweils mindestens zwei Aussparungen (29,30) aufweisen.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet

durch einen am Stempeloberteil (19) an dessen oberen Ende (40) angeordneten Anschlussadapter zum Schnellanschluss an der Antriebseinrichtung .

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfläche (31) am unteren Ende des Stempelunterteils (20) auswechselbar angeordnet ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch einen zwischen dem Stempeloberteil (19) und dem Stempelunterteil (20) wirksamen, nach Auslösung des Verriegelungsmechanismus (21) und Verstellung des Stempelunterteils (20) relativ zum Stempeloberteil (19) deren Lage in der zweiten Position zueinander haltenden Sicherungsmechanismus (37).

13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungsmechanismus (37) im Wesentlichen gebildet wird von einem vorzugsweise zwischen der Oberseite (38) des Unterteildeckels (24) und einer am oberen Ende (40) des Stempeloberteils (19) oder an der Antriebseinrichtung ausgebildeten Gegenfläche (41) wirksamen Sicherungshaltemagnet (29) und/oder einer vorzugsweise federbelasteten Schnapphakenverbindung .

Description:
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kardiopulmonalen Massage und/oder Reanimation, mit einem von einer Antriebseinrichtung in einer Betätigungsrichtung reversierend antreibbaren Massagestempel, der eine am Brustkorb eines Patienten an einem Kontaktbereich positionierbare Druckfläche aufweist.

Ein Herz-Kreislaufstillstand bedeutet für einen Patienten höchste Lebensgefahr. Nur wenn es gelingt, innerhalb sehr kurzer Zeit zur Herz- Lungen-Wiederbelebung einen „Notkreislauf" in Gang zu bringen und aufrecht zu erhalten, besteht für den Patienten eine reelle Überlebenschance ohne bleibende Schädigungen. Neben der Beatmung ist zentraler Bestandteil der Herz-Lungen-Wiederbelebung die Durchführung einer Herzdruckmassage zum Aufbau eines Ersatz-Blutkreislaufes, so dass lebenswichtige Organe wie insbesondere das Gehirn mit Sauerstoff versorgt werden. Die klassische Herzdruckmassage wird dabei manuell durchgeführt, d.h. beispielsweise von einem Rettungssanitäter, der den Thorax des Patienten im Bereich des Sternum mit Frequenzen in der Größenordnung von 80-140 pro Minute komprimiert und wieder entlastet und hierdurch eine Zirkulation des Bluts durch den Körper des Patienten und damit die Sauerstoffversorgung der Organe bewirkt.

Die manuelle Thoraxkompression zur Reanimation ist für den diese ausführenden Helfer sehr anstrengend und kann nur begrenzte Zeit mit der erforderlichen Frequenz durchgeführt werden. Da sie häufig auch bei Überführung des Patienten ins Krankenhaus weiter fortgesetzt werden soll, sind mechanische Vorrichtungen zur kardiopulmonalen Massage vorgeschlagen worden, die die technische Ausrüstung von Rettungsfahrzeugen, Hubschraubern oder dergleichen ergänzen und mit deren Hilfe die Herzdruckmassage an Patienten mechanisch über praktisch beliebige Zeit ausgeführt werden kann, ohne dass die Retter dabei ermüden. Sie können vielmehr ergänzende lebensrettende Maßnahmen einleiten, während die mechanische Vorrichtung die Thoraxkompression zur Aufrechterhaltung des Notkreislaufs durchführt. Hierfür weist eine solche Vorrichtung einen von einem Antrieb bewegbaren Massagestempel auf, der in der gewünschten Frequenz, also ca. 80-140 pro Minute auf und ab bewegt wird. Dabei überträgt die unten am Massagestempel angeordnete Druckfläche die für die Durchführung der Herzdruckmassage erforderliche Kraft auf den Kontaktbereich am Brustkorb des Patienten und komprimiert diesen in der gewünschten Tiefe.

Wichtig bei der Ausführung der Herzdruckmassage ist nicht nur, dass dabei der korrekte Druckpunkt, nämlich direkt über dem Brustbein des Patienten, verwendet und während der Massage auch beibehalten wird, wie dies in der gattungsbildenden DE 10 2013 100 943 AI im Detail beschrieben wird. Man ist auch bemüht, Verletzungen des Patienten durch die Thoraxkompression zu vermeiden, die die Folge einer zu großen Kompressionskraft bzw. -tiefe bei der Herzdruckmassage sein können. Auch wenn beispielsweise Rippenfrakturen aufgrund mangelnder Thoraxfestigkeit eines Patienten nicht mit Sicherheit zu vermeiden sind, sollen solche Verletzungen möglichst nicht aufgrund von Fehlern bei der Herzdruckmassage, also einer zu großen ausgeübten Kompressionskraft oder dem falschen Ansatzpunkt der Kompression auftreten. Die Gefahr einer Verletzung infolge einer zu hohen Druckkraft ist bei der Massage bei (Klein-) Kindern und Jugendlichen vergleichsweise groß.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern, dass damit Verletzungen des Patienten infolge einer zu starken Kompressions kraft bei der Herzdruckmassage des Brustkorbs zuverlässig vermieden werden können. Gelöst wird diese Aufgabe mit der Erfindung durch die Kombination der Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1.

Erfindungsgemäß wird mit der zweiteiligen, aus Stempeloberteil und Stempelunterteil bestehenden Anordnung des Massagestempels und dem zwischen diesen beiden Stempelteilen vorgesehenen Verriegelungsmechanismus eine automatische Beendigung/Unterbrechung des Massagevorgangs bei Erreichen/Überschreiten der vorgegebenen, maximal zulässigen Kompressionskraft bei der Behandlung des jeweiligen Patienten sichergestellt. Der Verriegelungsmechanismus löst bei Erreichen/Überschreiten der vorgegebenen Kompressions kraft aus und hebt die Verriegelung auf, wodurch es zu einer zumindest im Wesentlichen kraftfreien Verstellung des Stempelunterteils relativ zum Stempeloberteil in eine relativ zur Arbeitslänge verkürzte Länge kommt. Die beiden Stempelteile werden also so zueinander verstellt, beispielsweise ineinander eingeschoben, dass die dann wirksame (verkürzte) Länge des Massagestempels im Vergleich zur Arbeitslänge deutlich geringer ist, so dass auch bei einem Weiterlauf der Antriebseinrichtung und einer damit einhergehenden Auf- und Abbewegung des Massagestempels dieser mit der Druckfläche den Brustkorb des Patienten entweder gar nicht mehr berührt oder jedenfalls nur noch einen deutlich geringeren Kompressionsweg ausführt und damit auch eine geringere Kompressionskraft überträgt, als dies mit der vollen Arbeitslänge des Massagestempels der Fall ist. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass es nicht zu Verletzungen, beispielsweise Rippenbrüchen des behandelten Patienten infolge zu großer Kompressionskräfte kommt.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird der Verriegelungsmechanismus im Wesentlichen gebildet von einer zwischen dem Stempeloberteil und dem Stempelunterteil wirksamen Magnethaltevorrichtung, deren Magnethaltekraft der vorgegebenen Kompressionskraft entspricht. Wenn die vorgegebene, maximal zugelassene Kompressionskraft in Bewegungsrichtung des Massagestempels erreicht wird, wird hierdurch die Magnethaltekraft der Magnethaltevorrichtung überwunden, so dass es unmittelbar dazu kommt, dass die den Verriegelungsmechanismus bildende Magnethaltevorrichtung öffnet und die zuvor bestehende, kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Stempeloberteil und dem Stempelunterteil aufgehoben wird. Das Stempelunterteil macht dann die Bewegung des Stempeloberteils, das mit der Antriebseinrichtung gekoppelt ist und von dieser auf und nieder bewegt wird, nicht länger mit, sondern wird vielmehr relativ zum Stempeloberteil im Sinne einer Verkürzung der wirksamen Länge des Massagestempels verschoben.

Es ist aber auch möglich, dass der Verriegelungsmechanismus im Wesentlichen gebildet wird von einer zwischen dem Stempeloberteil und dem Stempelunterteil wirksamen Ring- oder Haken-Schnappverbindung, die bei Erreichen der vorgegebenen, zulässigen Kompressions kraft auslöst und die Verbindung zwischen Stempelober- und unterteil freigibt. Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn das Stempeloberteil und das Stempelunterteil koaxial zueinander ausgerichtet und teleskopierbar ineinander geführt sind. Diese Anordnung ist besonders platzsparend. Darüber hinaus eignet sie sich zur Übertragung der im Wesentlichen nur in Z-Richtung (Vertikalrichtung) wirkenden Kompressions kraft besonders gut. Als Z-Richtung soll die Richtung definiert sein, in der die Herzdruckmassage ausgeführt wird, also die Richtung, in der der Stempel auf und nieder bewegt wird, um den Brustkorb des (normalerweise auf dem Rücken liegenden) Patienten bei der Abwärtsbewegung zu komprimieren und bei der entgegengesetzten Aufwärtsbewegung wieder zu entlasten .

Das Stempeloberteil kann einen Oberteilboden und das Stempelunterteil einen Unterteildeckel aufweisen, der sich im Massagestempel oberhalb des Oberteilbodens befindet, wobei der Verriegelungsmechanismus zwischen dem Oberteilboden und dem Unterteildeckel angreift und/oder von diesen gebildet wird. Diese Ausgestaltung hat sich insbesondere bei Verwendung einer Magnethaltevorrichtung als Verriegelungsmechanismus bewährt. Besonders bevorzugt vorgesehen ist dann, dass der Verriegelungsmechanismus mindestens einem am Oberteilboden und/oder am Unterteildeckel angeordneten oder davon gebildeten Haltemagneten umfasst, der dann mit einer ferromagnetischen Fläche am jeweils gegenüberliegenden Teil und/oder einem dort vorgesehenen Magnetpol entgegen gerichteter Polung zusammenwirkt.

Wenn die Magnethaltevorrichtung mindestens einen auswechselbaren Haltemagneten aufweist, ist es besonders einfach möglich, die mit der Magnethaltevorrichtung übertragbare Kompressionskraft zu verändern, indem nämlich einfach der betreffende Haltemagnet gegen einen anderen mit niedrigerer oder höherer Haltekraft ausgewechselt wird. Es ist auch möglich, die Haltekraft einer zwischen dem Stempeloberteil und dem Stempelunterteil wirksamen Magnethaltevorrichtung dadurch zu verändern, dass der Abstand zwischen den beiden einander anziehenden Magnetpolen bzw. einem Magneten und einem damit zusammenwirkenden ferromagnetischen Gegenstück veränderbar ist. In konstruktiver Hinsicht hat sich eine Ausgestaltung der Erfindung bewährt, bei der das Stempeloberteil und das Stempelunterteil mit in ihren Umfangswandungen angeordneten, sich im Wesentlichen über deren ganze Höhe erstreckenden, komplementären Aussparungen für den Durch- lass des Oberteilbodens im Stempelunterteil und des Unterteildeckels im Stempeloberteil versehen sind. Die Aussparungen und die zwischen diesen verbleibenden Längsstege an Stempelunter- und Oberteil fassen dann klauenartig ineinander, wodurch eine stabile, verdrehsichere Anordnung der beiden Stempelteile erreicht wird, die bei Auslösen des Verriegelungsmechanismus und dem dann stattfindenden Zusammenschieben der Stempelteile in Längsrichtung des Massagestempels formschlüssig geführt werden. Vorzugsweise ist bei dieser Ausführungsform vorgesehen, dass das Stempeloberteil und das Stempelunterteil jeweils mindestens zwei Aussparungen (und eine in Anzahl und Abmessungen angepasste Menge Längsstege) aufweisen.

Um den Massagestempel schnell und einfach mit der Antriebseinrichtung zu koppeln und ggf. auch gegen einen anderen Stempel mit anderen Abmessungen austauschen zu können, ist in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ein am oberen Ende des Stempeloberteils angeordneter Anschlussadapter zum Schnellanschluss an der Antriebseinrichtung vorgesehen. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn die Druckfläche am unteren Ende des Stempelunterteils auswechselbar angeordnet ist, sie kann dann gegen ein Element mit kleinerer oder größerer, wirksamer Kompressionsfläche und/oder mit einer anderen geometrischen Gestaltung, beispielsweise rund, elliptisch, ballig usw., ausgewechselt werden .

Besonders vorteilhaft ist es bei der Erfindung auch, wenn ein vorzugsweise zwischen dem Stempeloberteil und dem Stempelunterteil wirksamer, nach Auslösung des Verriegelungsmechanismus und Verstellung des Stempelunterteils relativ zum Stempeloberteil deren Lage in der zweiten Position zueinander haltender Sicherungsmechanismus vorgesehen ist. Ein derartiger Sicherungsmechanismus kann vorteilhafterweise im Wesentlichen gebildet werden von einem vorzugsweise zwischen der Oberseite des Unterteildeckels und einer am oberen Ende des Stempeloberteils oder an der Antriebseinrichtung ausgebildeten Gegenfläche wirksamen Sicherungshaltemagnet und/oder einer vorzugsweise federbelaste- ten Schnapphakenverbindung. Der Sicherheitsmechanismus stellt sicher, dass nach einmaliger Auslösung des Haltemechanismus und der daraufhin erfolgenden Verschiebung des Stempelunterteils relativ zum Stempeloberteil in die zweite (verkürzte) Position der Massagestempel diese verkürzte Länge nicht von selbst wieder aufgeben kann, denn der Sicherungsmechanismus hält das Stempelunterteil in der zweiten Position solange fest, bis der Anwender der Vorrichtung die Verbindung wieder be- wusst löst, beispielsweise, nachdem die Parameter für die Durchführung der Herzdruckmassage an dem betreffenden Patienten neu eingerichtet wurden, um ein erneutes Auslösen des Verriegelungsmechanismus zu verhindern. Es ist auch möglich, mit Hilfe einer Feder oder eines anderen geeigneten Stellelements sicher zu stellen, dass nach Auslösen des Verriegelungsmechanismus das Stempelunterteil aktiv eingezogen wird, bis es in die zweiten Position gelangt und in dieser dann mittels des Sicherheitsmechanismus arretiert wird.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, worin eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand eines Beispiels näher dargestellt und erläutert ist. Es zeigt:

Fig. 1 eine am Thorax eines Patienten applizierte Vorrichtung zur kardiopulmonalen Massage nach der Erfindung in einer perspektivischen Darstellung von schräg oben;

Fig. 2a, b eine bevorzugte Ausführungsform des bei der Vorrichtung nach Fig .1 zum Einsatz kommenden Massagestempels in einer ersten Position, in zwei unterschiedlichen Seitenansichten, teilweise im Schnitt;

Fig. 3a, b den Gegenstand der Fig. 2 in einer zweiten Position, die gegenüber der ersten Position verkürzt ist;

Fig. 4a-c das Stempeloberteil des Massagestempels nach Fig. 2 und 3, in drei verschieden Darstellungen; und

Fig. 5 das Stempelunterteil des Massagestempels nach Fig. 2 und 3, ebenfalls in drei verschiedenen Darstellungen. In den Fig. 1 ist eine in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnete Vorrichtung zur kardiopulmonalen Massage und/oder Reanimation eines Patienten 11 in ihrer an dessen Thorax 12 angelegten Position gezeigt. Die Vorrichtung 10 weist ein unter dem Rücken 13 des Patienten 11 platziertes Widerlagerbrett 14 auf, in dessen einem Eckbereich eine nach oben aufragende Portalstütze 15 angeordnet ist. Die Portalstütze 15 ist relativ zum Widerlagerbrett 14 um eine vertikale Achse verschwenkbar und in der Höhe verschiebbar angeordnet. Sie kann - vorzugsweise stufenlos - in verschiedenen Höhenlagen arretiert werden. An ihrem oberen Ende trägt sie einen Ausleger 16, der an der Portalstütze 15 ebenfalls um eine vertikale Achse gelenkig gelagert ist. Der Ausleger 16 wiederum ist an seinem äußeren, freien Ende mit einem Massagestempel 17 versehen, der von einer im Inneren des Auslegergehäuses angeordneten Antriebseinrichtung reversierend in einer im Wesentlichen vertikalen Betätigungsrichtung 18 auf und nieder angetrieben wird. Der Massagestempel 17, der den Thorax des Patienten bei seiner Abwärtsbewegung komprimiert und dabei eine Kompressionskraft K ausübt und mit der Aufwärtsbewegung den Brustkorb wieder entlastet, ist in den Fig. 2 bis 5 mehr im Detail dargestellt.

Der Massagestempel 17 weist ein Stempeloberteil 19 und ein Stempelunterteil 20 auf, das mit dem Stempeloberteil 19 wirkverbunden ist. Die beiden Stempelteile 19 und 20 sind koaxial zueinander ausgerichtet und teleskopierbar ineinander geführt, so dass sie in der Betätigungsrichtung 18 relativ zueinander mindestens zwischen einer ersten, eine Arbeitslänge L definierenden Position und einer zweiten Position verstellbar sind, in der eine wirksame Länge 1 des Massagestempels 17 im Vergleich zu der Arbeitslänge L verkürzt ist. In der ersten Position, in der der Massagestempel 17 die (größere) Arbeitslänge L besitzt, sind das Stempeloberteil 19 und das Stempelunterteil 20 mit einem Verriegelungsmechanismus 21 miteinander verriegelt. Bei Erreichen einer vorgegebenen, maximal erlaubten Kompressionskraft K max , die vom Massagestempel auf den Brustkorb des Patienten ausgeübt wird, löst der Verriegelungsmechanismus 21 aus und hebt so die Wirkverbindung der beiden Stempelteile 19, 20 in der ersten Position auf. Die Anordnung ist so getroffen, dass dann beim Auslösen des Verriegelungsmechanismus sich das Stempelunterteil 20 und das Stempeloberteil 19 zusammenschieben, so dass der Massagestempel 17 am Ende dieses Vorgangs nur noch die der zweiten Position entsprechende, verkürzte Länge 1 aufweist. Dieses Zusammenschieben kann von einem zwischen dem Stempeloberteil und dem Stempelunterteil wirksamen Stellelement, z.B. einer unten am Stempelunterteil und oben am Stempeloberteil angreifenden, vorgespannten Zugfeder (nicht dargestellt) , unterstützt werden, das die beiden Stempelteil aktiv in die kurze wirksame Länge 1 zusammenzieht bzw. schiebt, sobald der Verriegelungsmechanismus ausgelöst hat.

Bei dem Ausführungsbeispiel wird der Verriegelungsmechanismus 21 im Wesentlichen gebildet von einer zwischen dem Stempeloberteil 19 und dem Stempelunterteil 20 wirksamen Magnethaltevorrichtung 22, deren Magnethaltekraft M der vorgegebenen Kompressionskraft K max entspricht . Die Anordnung ist im vorliegenden Fall so getroffen, dass das Stempeloberteil 19 einen Oberteilboden 23 und das Stempelunterteil 20 einen Unterteildeckel 24 aufweist. Dieser befindet sich im Massagestempel 17 oberhalb des Oberteilbodens 23. Die Magnethaltevorrichtung 22 hat zwei Haltemagnete 25, 26, von denen einer auf der Oberseite 27 des Oberteilbodens 23 und der andere koaxial dazu an der Unterseite 28 des Unterteildeckels 24 so eingelassen sind, dass sie einander anziehen. Der Verriegelungsmechanismus 21 in Form der Magnethaltevorrichtung 22 greift also zwischen dem Oberteilboden 23 und dem Unterteildeckel 24 an und zieht die beiden Stempelteile 19, 20 mit der zwischen den Haltemagneten 25, 26 wirksamen Magnethaltekraft M fest in der ersten Position, also der ausgefahrenen Arbeitslänge L, gegeneinander.

In der Zeichnung (Fig.4 und 5) kann man gut erkennen, dass das Stempeloberteil 19 und das Stempelunterteil 20 mit zueinander komplementären Aussparungen 29, 30 in ihren Umfangswandungen 31, 32 versehen sind, die sich im Wesentlichen über die ganze Höhe der Stempelteile 19, 20 erstrecken. Diese Aussparungen 29, 30 bilden einerseits einen Durchlass für radial außen liegende Halteabschnitte 33 des Oberteilbodens 23 im Stempelunterteil 20 und andererseits für entsprechende Halteabschnitte 34 des Unterteildeckels 24 im Stempeloberteil 19. Auf diese Weise können sich die beiden Stempelteile 19, 20 in der Richtung 18 ineinander verschieben, wenn bei einer Herzdruckmassage die maximale Kompressions kraft, die der Magnethaltkraft in der ersten Arbeitsposition entspricht, erreicht wird und dann der Verriegelungsmechanismus auslöst. Das Stempelunterteil 20, das unten mit einer Druckfläche D versehen ist, mit der es sich am Brustkorb 12 des Patienten anlegt (Fig.l), verliert bei Auslösen des Verriegelungsmechanismus 21 seine durch die Haltemagnete bewirkte, feste Verbindung mit dem Oberstempel 19 und schiebt sich, ohne weiter eine nennenswerte Kraft auf den Thorax 12 des Patienten auszuüben, in den Oberstempel 19 hinein, wenn dieser von der Antriebseinrichtung weiter nach unten bewegt wird. Die zwischen den jeweils zwei Aussparungen 29 stehenden Wandstege 35 des Stempeloberteils 19 schieben sich dabei formschlüssig in die Aussparungen 30 im Stempelunterteil 19, währen die Wandstege 36 des Stempelunterteils 20 passend in die entsprechenden Aussparungen 29 am Stempeloberteil 19 gleiten, bis die beiden Stempelteile 19, 20 in die zweite, verkürzte Position mit der geringeren Länge 1 zusammengeschoben sind. Der Massagestempel 17 kann dann auf den Patiententhorax 12 keine Kompressionskraft mehr ausüben, die Herzdruckmassage wird also automatisch unterbrochen, sobald die Kompressions kraft, die bei dem Ausführungsbeispiel von der Magnethaltevorrichtung übertragen werden muss, erreicht bzw. übertroffen wird.

Um nach dem Auslösen des Verriegelungsmechanismus 21 und dem dann stattfindenden Einfahren des Stempelunterteils 20 relativ zum Stempeloberteil 19 die beiden Stempelteile in der zweiten Position zueinander zu halten, ist ein zwischen dem Stempeloberteil 19 und dem Stempelunterteil 20 wirksamer Sicherungsmechanismus 37 vorgesehen. Der Sicherungsmechanismus 37 wird bei dem Ausführungsbeispiel im Wesentlichen gebildet von dem im Unterteildeckel 24 angeordneten Haltemagnet 26, der auch an der Oberseite 38 des Unterteildeckels noch eine ausreichend große Magnethaltekraft im Zusammenwirken mit einer am oberen Ende 40 des Stempeloberteils 19 ausgebildeten Gegenfläche 41 erzeugt, um das Stempelunterteil in der verkürzten Länge 1 des Massagestempels zu halten, wenn das Stempelunterteil 20 einfährt und dessen Unterteildeckel 24 am oberen Ende 40 des Stempeloberteils 19 anstößt. Die von dem Haltemagnet 26 auf die ferromagnetische Gegenfläche 41 ausgeübte Haltekraft stellt dann sicher, dass die beiden Stempelteile 19,20 nicht von selbst wieder auseinander fahren, wenn das Stempeloberteil 19 des Massagestempels 17 von der Antriebseinrichtung im Dekompressionshub wieder angehoben wird. Vielmehr macht dann das Stempelunterteil 20 diese Aufwärtsbewegung des Stempeloberteils 19 mit, da es von dem an der Gegenfläche 41 angreifenden Haltemagneten 39 ausreichend fest mit dem Stempeloberteil 19 verbunden ist.

Mit der Erfindung wird sichergestellt, dass die Herzdruckmassage bei Erreichen der vorgegebenen Kompressions kraft umgehend unterbrochen wird, denn dies führt dazu, dass der Verriegelungsmechanismus auslöst und die beiden Stempelteile in die zweite Position mit verkürzter wirksamer Länge 1 gebracht werden. Es ist möglich, das Auslösen des Verriegelungsmechanismus und/oder Zusammenschieben der Stempelteile mittels eines Sensors festzustellen, der dann die Antriebseinrichtung für den Massagestempel 17 stillsetzt, zweckmäßig dann, wenn dieser wieder seine höchste Position vor Beginn eines nachfolgenden Kompressionshubs (Bewegung nach unten) erreicht hat.

Die Erfindung ist nicht auf das dargestellt und beschrieben Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern es sind verschiedene Änderungen und Ergänzungen denkbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise ist es denkbar, dass mindestens einer der Haltemagnete der Magnethaltevorrichtung 22 auswechselbaren ist und gegen einen Magneten mit größerer oder kleinerer Haltekraft ausgetauscht werden kann. Auf diese Weise lässt sich die Kompressions kraft einstellen, bei der der Verriegelungsmechanismus auslöst. Dieses Ziel kann auch dadurch erreicht werden, dass man den Abstand, den die beiden Haltemagnete in der ersten Position der Stempelteile zueinander einnehmen, veränderlich macht, z.B. mit Hilfe eines verstellbaren Tiefenanschlags. Je größer der Abstand zwischen den beiden Haltemagneten gewählt wird, desto geringer ist dann die zwischen ihnen wirkende Haltekraft.

Anstelle der Magnethaltevorrichtung kann als Verriegelungsmechnismus auch eine vorzugsweise federbelastete Schnappverbindung Anwendung finden, z.B. eine Ring-Schnappverbindung oder eine Haken- Schnappverbindung. In ähnlicher Weise kann auch der Sicherungsmechanismus ausgeführt sein, der die beiden Stempelteile in der zweiten Position bei verkürzter Länge des Massagestempels zueinander hält.

Die Druckfläche, die unten am Stempelunterteil ausgebildet ist, kann auswechselbar gestaltet sein, so dass Druckflächen unterschiedlicher Form und Größe, ggf. auch mit unterschiedlich weichen/harten Beschich- tungen zur Anwendung kommen können.

Bezugszeichenliste

10 Vorrichtung

11 Patient

12 Thorax

13 Rücken

14 Widerlagerbrett

15 Portalstütze

16 Ausleger

17 Massagestempel

18 Betätigungsrichtung

19 Stempeloberteil

20 Stempelunterteil

21 Verriegelungsmechanismus

22 Magnethaltevorrichtung

23 Oberteilboden

24 Unterteildeckel

25 erster Haltemagnet

26 zweiter Haltemagnet

27 Oberseite von 23

28 Unterseite von 24

29 Aussparungen in 19

30 Aussparungen in 20

31 Umfangswandungen von 19

32 Umfangswandungen von 20

33 Halteabschnitte an 23

34 Halteabschnitte an 24

35 Wandstege von 19

36 Wandstege von 20

37 Sicherungsmechanismus

38 Oberseite von 24

39 Sicherungshaltemagnet

40 oberes Ende von 19

41 Gegenfläche L Länge von 17 in der ersten Position (lang)

L Länge von 17 in der zweiten Position (kurz)

K Kompressions kraft

M Magnethaltekraft

D Druckfläche