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Title:
DEVICE COMPRISING AN ABSORPTION ARTICLE AND AN AIR-EXTRACTION DEVICE, AND METHOD OF OPERATION USING THE AIR-EXTRACTION DEVICE FOR INFLUENCING THE HUMID CONDITIONS IN AN ABSORPTION ARTICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/180461
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device comprising an absorption article and an air-extraction device for the humid conditions prevailing in the region of the absorption article (9), for example a nappy, when worn by a patient, and also comprising a flexible container (1,1a) which is arranged in the humid region of the patient's body, is provided with apertures (4) in its wall (2, 5) and has air exchanged by way of a pump, and to a method of operation for improving the conditions in the absorption article (9) by air being extracted by suction from the absorption article (9) using the air-extraction device.

Inventors:
TIMM EBERHARD (DE)
Application Number:
PCT/DE2014/000229
Publication Date:
November 13, 2014
Filing Date:
May 06, 2014
Export Citation:
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Assignee:
EBERHARD TIMM GMBH (DE)
International Classes:
A61F13/84
Domestic Patent References:
WO2011122604A12011-10-06
WO2003053300A12003-07-03
WO2006014240A22006-02-09
Foreign References:
US20020177834A12002-11-28
US20040059311A12004-03-25
US5515543A1996-05-14
US5192276A1993-03-09
US8241262B22012-08-14
DE4236097A11993-05-06
US7018366B22006-03-28
Attorney, Agent or Firm:
SCHUPFNER, Georg, U. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung umfassend einen Absorptionsartikel und eine Entlüftungsvorrichtung in, unter oder auf dem Absorptionsartikel, wobei die Entlüftungsvorrichtung ein flexibles Behältnis (1 , 1 a), einen luftleitenden Innenraum (3a), einen Anschluss (7), und eine Oberfläche (2) mit luftundurchlässigen Zonen und luftdurchlässigen Zonen in Form von Durchbrechungen (4) umfasst, um Luft aus dem Absorptionsartikel durch die Durchbrechungen (4) über den Anschluss in den Innenraum (3a) des Behältnisses (1 , 1 a) abzusaugen und

die Entlüftungsvorrichtung in den Absorptionsartikel (9) dauerhaft integriert oder in diesen eingeschoben oder ein- bzw. aufgelegt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , wobei die im Wesentlichen luftundurchlässige Oberfläche zumindest eine Ober- und Unterfolie (2) umfasst, die eine Sperrschicht für den Luftdurchgang bilden und zumindest eine der Folien Durchbrechungen (4) für den Luftdurchtritt aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Behältnis (1 , 1 a) mit einer luftdurchlässigen Gewebe- oder Vliesschicht (5) ganz oder teilweise versehen ist, die vorzugsweise die Ober- und Unterfolie (2) überdeckt und weiter bevorzugt zusammen mit der Ober- und Unterfolie (2) an den Rändern (6, 6a) verbunden ist.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein elastischer, luftleitender Füllstoff (3) gegenüberliegende Oberflächen (2) und insbesondere Ober- und Unterfolie (2) beabstandet.

5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Entlüftungsvorrichtung weiterhin eine Pumpe zur Verbindung mit dem Anschluss (7) aufweist, vorzugsweise über einen Schlauch (8), der mit dem An- schluss (7) am Behältnis (1 , 1 a) koppelbar ist, wobei unabhängig hiervon die Pumpe vorzugsweise Luft durch einen Geruchsfilter absaugt.

6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Behältnis (1 , 1 a) in seiner Flächenausdehnung an die Gestalt des Absorpti- onsartikels (9), insbesondere einer Windel, angepasst ist und/oder um den Körper herumlegbar ist.

7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Behältnis (1 , 1a) der Entlüftungsvorrichtung benachbarte Längskanten (6a) aufweist, die beabstandet abwechselnd von der einen und der anderen Längskan- te (6a) her streifenförmig miteinander verbunden sind, wobei sich Rippen (10) ausbilden, die abwechselnd von der einen jeweiligen Längskante (6a) ausgehen und so weit entfernt von der gegenüberliegenden Längskante (6a) enden, dass ein Durchläse (12) offen bleibt, der einen mäanderförmigen Strömungsverlauf (13) der Luft im Innenraum (3b) erzwingt.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei die Randverbindungen (6, 6a) und die Rippen (10), an denen die Folienbahnen (2) - und ggf. auch die darüber befindlichen Gewebe- oder Vliesschichten (5) - miteinander verbunden sind, durch ein Verkleben oder Verschweißen gebildet sind.

9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Entlüftungsvorrichtung ausschließlich aus dem Behältnis, ggf. umgegeben von der luftdurchlässigen Gewebe- oder Vliesschicht (5), und ggf. weiterhin der Pumpe und dem Schlauch (8) besteht, und separat handhabbar ist.

10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Behältnis integraler Bestandteil des Absorptionsartikels (9), insbesondere eine Windel, ist und die Vorrichtung ein Einmal-Wegwerf-Artikel ist. 1 1 . Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Absorptionsartikel einen Superabsorber umfasst, der polare Flüssigkeiten, wie Wasser oder Urin, aufnimmt.

12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Entlüftungsvorrichtung und der Absorptionsartikel an einen Körper so anlegbar und relativ zueinander angeordnet sind, dass die Durchbrechungen (4) der Entlüftungsvorrichtung sich in Lotrichtung über den Orten wo Stuhlgang und/oder Urin im Absorptionsartikel aufgefangen wird, befinden, um ein Aufsaugen von Flüssigkeit zu verhindern.

13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Entlüftungsvorrichtung keine Flüssigkeiten ansaugt, abgesehen von Kondensat aus der Luft. 14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Entlüftungsvorrichtung

eine langgestreckte Form hat und um den Körper im Bereich der Hüfte im, unter oder auf den Absorptionsartikel, vorzugsweise unter, legbar ist, die Zonen der Entlüftungsvorrichtung ohne Durchbrechungen im Rückenbe- reich Rückenbereich angeordnet sind

die Zonen der Entlüftungsvorrichtung mit Durchbrechungen im Ventralraum auf Höhe des Bauch- oder Unterleibsbereichs angeordnet sind, und

sich der Anschluss (7) im Anfangsbereich und die Zonen der Entlüftungsvorrichtung mit Durchbrechungen im Endbereich der langgestreckten Entlüf- tungsvorrichtung befinden, wobei

die Entlüftungsvorrichtung eine Länge von vorzugsweise zumindest 50%, besonders bevorzugt 65 bis 95% des Körperumfang hat.

15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Absorptionsartikel eine Windel oder eine Binde ist.

16. Arbeitsverfahren zur Beeinflussung des feuchtwarmen Klimas im Bereich eines am Körper eines Patienten anliegenden Absorptionsartikels (9), wie beispielsweise einer Windel, gekennzeichnet durch ein Absaugen von feucht-warmer, belasteter Luft aus dem Absorptionsartikel mittels einer Entlüftungsvorrichtung im, unter oder auf dem Absorptionsartikel (9) umfassend einen von einem flexiblen Behältnis (1 , 1 a) gebildeten luftleitenden Innenraum (3a) mit luftundurchlässigen und luftdurchlässigen Zonen, wobei belastete Luft aus dem Klimabereich des Absorptionsartikels durch die luftdurchlässigen Zonen in den Innenraum (3a) des Be- hältnisses (1 , 1a) und über den Anschluss mit einer Pumpe abgesaugt wird.

17. Arbeitsverfahren nach Anspruch 16, wobei die Luft von der Pumpe mit 0,1 bis 1 I / min (bei 20°C und 1013 mbar) abgesaugt wird. 18. Arbeitsverfahren nach Anspruch 16 oder 17, wobei die Entlüftungsvorrichtung bzw. der Absorptionsartikel weiter durch eines oder mehrere der Merkmale der Ansprüche 1 bis 15 gekennzeichnet ist/sind.

Description:
Vorrichtung umfassend einen Absorptionsartikel und eine Entlüftungsvorrichtung und Arbeitsverfahren unter Verwendung der Entlüftungsvorrichtung zur Beeinflussung des feuchtwarmen Klimas in einem Absorptionsartikel

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung umfassend einen Absorptionsartikel und eine Entlüftungsvorrichtung für das feuchtwarme Klima, das im Bereich eines an einem Patienten angelegten Absorptionsartikels, wie beispielsweise einer Windel oder Binde, vorherrscht und ein Arbeitsverfahren zur Verbesserung des Klimas in dem Absorptionsartikel durch Luftabsaugen aus dem Absorptionsartikel mit der Entlüftungsvorrichtung.

Absorptionsartikel in Form von Windeln, Windelhosen oder Binden, die eine Absorptionssubstanz, wie einen Superabsorber, enthalten, sind vielfach bekannt. Zum Einsatz kommen Windeln z.B. bei Babys oder Kleinkindern und krankheitsbedingt bei Patienten in der Alten- und Krankenpflege. Vereinfachend wird eine Harn- oder eine Stuhlinkontinenz oder das Unvermögen aus anderen Gründen eine Toilette nicht mehr selbständig rechtzeitig aufsuchen zu können, zusammenfassend vorliegend als Inkontinenz bezeichnet. Bei Patienten, die an Inkontinenz leiden und krankheitsbedingt die Windel selbst nicht wechseln können, z.B. weil sie das Bett nicht mehr alleine verlassen können, kommt es häufig zu Dekubitus- Geschwüren. Diese Druck- oder Wundliegegeschwüre entstehen insbesondere in der Kreuzbeinregion und an den Oberschenkelknochen infolge der Druckbelastung bei Bettlägerigkeit oder eines lang anhaltenden Aufenthalts in Rollstühlen. Wenn das Tragen der bei Inkontinenz unverzichtbaren Windeln auch das Entstehen der Geschwüre nicht direkt verursacht, so sind sie doch dabei förderlich und wirken sich bei der Wundbehandlung negativ aus. Gründe dafür sind die hohen Temperaturen in unphysiologischen Bereichen und die starke Feuchtigkeit, die durch Schwitzen und aus den Ausscheidungen bei Harn- und Stuhlinkontinenz mit hohen sauren pH-Werten entstehen.

Aus der US 5515543 ist es bekannt, Bekleidung, wie eine Jacke, durch Einblasen von Luft innen zu belüften. Umgekehrt betrifft die US 5192276 A eine Vorrichtung zum Absaugen von Rauchgasen während einer Elektrokauterisation in Form eines flachen, flexiblen und plattenförmigen Hohlkörpers mit einer Vielzahl von Öffnungen auf der Oberseite und einem Klebstoff zur Befestigung unmittelbar auf der Haut eines Patienten auf der Unterseite. Stand der Technik, der sich mit dem Absaugen von Urin auseinandersetzt, ist sehr vielfältig bekannt. Die US 8241262 B2 offenbart z.B. ein flexibles Kissen zum Sammeln und Transportieren von Flüssigkeit zu einem Sammelpunkt, das unter einem inkontinenten Patienten positioniert oder in der Unterwäsche getragen wer- den kann. Die WO 2006/014240 A2 beschreibt eine Urin-Absaug- und Auffangeinrichtung. Urin wird körpernah aufgesaugt und dann in einer Urin-Auffangeinrichtung hineingesaugt. Ein weitere Vorrichtung zum Aufnehmen und Ableiten von Urin ist aus der DE 4236097 A1 bekannt, allerdings ohne Absaugvorrichtung. Die US 7018366 B2 betrifft ähnlich wie die WO 2006/014240 A2 eine Vorrichtung zur Aufnahme von Urin. Das wie eine Windel oder Unterwäsche geformte Kleidungsstück umfasst einen Ansaugkrümmer und eine Anzahl von perforierten Rohren sandwichartig zwischen Materialschichten. Gelangt Urin in das Kleidungsstück, wird der Urin durch die Löcher mittels Unterdruck aufgesaugt und über einen Schlauch in einen Beutel gepumpt. Obigem Stand der Technik, der sich mit dem Absaugen oder Ableiten von Urin auseinandersetzt, fehlt es an einem Absorptionsartikel zur Aufnahme von Flüssigkeit und es besteht dort die Aufgabe Flüssigkeit aufzusaugen und nicht wie in der vorliegenden Erfindung Luft.

Es ist Aufgabe der Erfindung, den Einsatz von Absorptionsartikeln, wie Windeln, derart zu verbessern bzw. zu ergänzen, dass das Klima im Bereich der betroffenen Hautbereiche in Bezug auf Feuchtigkeit und Temperatur hautgünstig beein- flusst wird, um damit die Gefahr der Bildung von Dekubitus-Geschwüren zu mindern, die Heilung zu begünstigen bzw. die Beeinträchtigung durch diese zu lindern.

Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche oder nachfolgend beschrieben. Die in Verbindung mit dem Absorptionsartikel eingesetzte Entlüftungsvorrichtung sorgt dafür, dass aus dem feucht-warmen Klimabereich am Körper des Patienten belastete Luft abgesaugt und dann nach außen abgeführt wird. Das nachfließende Luftvolumen hat darüber hinaus einen kühlenden Effekt. Dazu weist die Entlüftungsvorrichtung ein Luftleitsystem auf, um über eine Fläche verteilt längs des Luftleitsystems aus dem feucht-warmen Klimabereich am Körper des Patienten belastete Luft einzusaugen und dann nach außen abzuführen. Die Entlüftungsvorrichtung ist in den Absorptionsartikel dauerhaft integriert oder wird in diesen eingeschoben oder ein- bzw. aufgelegt.

Die Entlüftungsvorrichtung soll keine Flüssigkeiten ansaugen, abgesehen ggf. von Kondensat aus der Luft, wie es beim Ansaugen von Luft anfallen könnte. Es ist aber bevorzugt, dass keine Kondensation in der Entlüftungsvorrichtung erfolgt oder wenn diese erfolgt, die Flüssigkeit von nachfolgender nicht vollständig gesättigter Luft aufgenommen wird, so dass über die Betriebszeit gesehen, keine Flüssigkeit in die Entlüftungsvorrichtung gelangt. Damit zuverlässig das Ansaugen von Flüssigkeit verhindert wird, wird die Entlüftungsvorrichtung und der Absorptionsartikel an einen Körper insbesondere so angelegt und relativ zueinander angeordnet, dass die Durchbrechungen der Entlüftungsvorrichtung sich in Lotrichtung über (nur der Höhe nach) den Orten wo Stuhlgang und/oder Urin im Absorptionsartikel aufgefangen wird, befinden, insbesondere in Sitz- und Liegeposition, um ein Auf- saugen von Flüssigkeit in die Entlüftungsvorrichtung zu verhindern, die entweder unmittelbar am Ort des Austretens vom Absorptionsartikel aufgenommen wird oder der Schwerkraft folgt und sich damit von den Durchbrechungen entfernt.

Der Absorptionsartikel ist insbesondere eine Windel, auch in Form einer Windel- hose, oder eine Binde. Solche Windeln können z.B. als im Schritt umklappbares Flächengebilde mit verbindenden Seitenteilen oder als Windelhose in Slip-Form ausgebildet sein. Der Absorptionsartikel enthält vorzugsweise einen Superabsor- ber, der polare Flüssigkeiten, wie Wasser oder Urin, aufnimmt. Als Superabsorber werden insbesondere Polymere bezeichnet, die in der Lage sind, ein Vielfaches ihres Eigengewichts an polaren Flüssigkeiten aufzusaugen. Dies sind vor allem Wasser bzw. wässrige Lösungen. Bei der Aufnahme der Flüssigkeit quillt der Superabsorber auf und bildet ein Hydrogel.

Neben der Betriebsart„Absaugen" ist es auch möglich zeitweilig in eine andere Betriebsart zu wechseln und Luft in die Entlüftungsvorrichtung einzublasen, um die belastete Luft im feucht-warmen Klimabereich am Körper des Patienten zu verdrängen und so abzuführen. Dann werden beide Betriebsarten Absaugen und Einblasen kombiniert, z.B. zeitlich versetzt und intervallartig. Es ist allerdings bevorzugt für das Absaugen in der Summe längere Betriebszeiten als für das Einbla- sen der Luft vorzusehen. Die Entlüftungsvorrichtung weist ein Luftleitsystem auf, um flächig längs des Luftleitsystems aus dem feucht-warmen Klimabereich am Körper des Patienten belastete Luft einzusaugen bzw. in den feucht-warmen Klimabereich einzublasen und dann nach außen abzuführen.

Durch das kontinuierliche Absaugen von Luft aus dem Inneren des Absorptionsartikels wird das Luftvolumen im Inneren des Absorptionsartikels ständig durch unbelastete, kühlere Luft von außen ersetzt, z.B. von vorgewärmter Luft aus dem Bettinneren. Es wird der Windel Stauwärme und Feuchtigkeit, vorzugsweise ins- besondere in den körpernahen Bereichen des Absorptionsartikels, entzogen und der belastete Bereich wird abgekühlt. Mit Hilfe der Entlüftungsvorrichtung wird eine spürbare Klimaverbesserung in den betroffenen Bereichen erreicht. Das Klima im Windelbereich am Körper wird so von schädlichen Begleiterscheinungen wie übermäßige Luftfeuchte und Wärme befreit und die Entlüftungsvorrichtung kann somit einen Beitrag zur Vermeidung und Behandlung von Dekubitus-Geschwüren leisten.

Die Entlüftungsvorrichtung verfügt neben dem Abtransport von Luftfeuchtigkeit noch über eine weitere im Vordergrund stehende Funktion. Sie kann die Tempera- tur nahe der Hautoberfläche reduzieren. Dies ist insbesondere im Kreuzbeinbereich und im Innenbereich der Oberschenkel, wo sich die Temperatur bei Rücken- und Seitenlage des Patienten staut und über der normalen Körpertemperatur liegt. Die kühlere Luft, die die Entlüftungsvorrichtung vom Lufteintritt bis zum Abführen über den Schlauchanschluss durchströmt, baut die hohe Temperatur ab oder lässt sie gar nicht erst entstehen.

Die Entlüftungsvorrichtung umfasst ein flexibles Behältnis mit einem Anschluss für eine Pumpe, einen luftleitenden Innenraum und eine im Wesentlichen luftundurchlässige Oberfläche mit im Wesentlichen luftundurchlässigen Zonen und luftdurch- lässigen Zonen mit Durchbrechungen, um Luft aus der Umgebung durch die

Durchbrechungen in den Innenraum des Behältnisses und über den Anschluss abzusaugen. Die Durchbrechungen stellen Eintrittsflächen für Luft bereit. Der Innenraum wird vorzugsweise zumindest teilweise von Füllmaterial ausgefüllt. Die im Wesentlichen luftundurchlässige Oberfläche ist z.B. eine Folie, etwa eine Kunststofffolie. Das flächige flexible Behältnis kann als Beutel mit Folienoberbahn und Folienun- terbahn, zwischen denen sich vorzugsweise ein Füllmaterial befindet, ausgebildet sein. Der Beutel bzw. das Behältnis kann auch die Form eines Stabs, eines Schlauches oder eines mehrfach verzweigten Schlauches haben.

Das Füllmaterial dient zum Leiten der Luft und zum Beabstanden der Folienoberbahn und Folienunterbahn. Vorzugsweise sind Folienoberbahn und Folienunter- bahn im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. Die zwei im Wesentlichen luftundurchlässigen Folienbahnen können auch aus einer Folienbahn gebildet sein, die an einer Kante umgeschlagen ist. Eine oder beide der im Wesentlichen luftundurchlässigen Folienbahnen weisen Durchbrüche für den Lufteintritt oder Luftaustritt auf. Dies schließt ein, dass sich die Durchbrüche im Randbereich der Folienbahnen befinden, wo die Folienbahnen zusammengefügt sind. Die Durch- brüche können in Zahl und Form unterschiedlich sein und nur auf der Außenfläche (vom Körper weg) oder nur auf der Innenseite (zum Körper hin) oder auf beiden Seiten gleichzeitig vorgesehen sein.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Rand- Verbindungen der Folienbahnen und ggf. auch die Rippen, an denen die Folienbahnen und die darüber befindliche Gewebe- bzw. Vliesschicht miteinander verbunden sind, durch ein Verkleben oder Verschweißen gebildet sind.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Folien- bahnen senkrecht zu den Längskanten des Behältnisses mit gegenseitigem Abstand abwechselnd von der einen und der anderen Längskante her streifenförmig miteinander verbunden sind, wobei sich Rippen ausbilden, die von der einen jeweiligen Längskante ausgehend abwechselnd soweit entfernt von der gegenüberliegenden Längskante enden, dass ein Durchlass offen bleibt, der einen mäander- förmigen Strömungsverlauf der abgesaugten Luft erzwingt. Durch das streifenförmige miteinander Verbinden der Folienbahnen entstehen parallele Kammern, durch die die abgesaugte belastete Luft mäanderförmig hindurchströmen muss und die ein flächiges Luftabsaugen ermöglichen. Das Füllmaterial ist vorzugsweise eine elastische Matte. Das Füllmaterial ist vorzugsweise luftdurchlässig und/oder lässt im Behältnis Gänge frei, die als Luftleitsystem dienen, damit die Luft flächig über den Beutel verteilt abgesaugt werden kann. Auch ist es möglich, dass das Füllmaterial Zonen, die weniger und solche die besser luftdurchlässig sind, aufweist, um so ein Luftleitsystem auszubilden. Ziel des Luftleitsystems ist es, den Luftstrom über die Eintrittsfläche zu verteilen.

Gleichzeitig hält das Füllmaterial die im Wesentlichen luftundurchlässige Oberfläche, z.B. in Form einer oberen und unteren Folienbahn, auf Abstand, vorzugswei- se auch dann, wenn das Gewicht des Körpers ganz oder teilweise auf dem Behältnis ruht. Als Füllmaterial sind z.B. Polyesterfasermatten verwendbar, wie sie auch als Grobfiltermatten eingesetzt werden. Die elastischen Matten haben vorzugsweise einen progressiven Tiefenaufbau, d.h. deren Deformationsvermögen ist anfänglich hoch und sinkt mit steigender Kompression. So sind diese anfänglich leicht eindrückbar, lassen sich jedoch nicht über ein bestimmtes Maß unter dem Körpergewicht (z.B. bezogen auf 60 kg) komprimieren, so dass diese auch im komprimierten Zustand luftdurchgängig bleiben. Das Füllmaterial kann nebenei- nem Kunststofffaservlies z.B. auch ein geschäumter Kunststoff sein. Nach einer anderen Ausgestaltung kann das Behältnis der Entlüftungsvorrichtung unter Verwendung von Luftpolsterfolien (auch Noppenfolien oder auf Englisch „bubble wrap" genannt) hergestellt sein. Luftpolsterfolien weisen zumindest eine Deckfolie und einer zweite Lage, in die in regelmäßigen Abständen eine Vielzahl von Luftpolster eingearbeitet ist, auf. Insbesondere wenn die Luftpolsterfolien so zusammengelegt wird, dass die Luftpolster einander zugewandt sind, entsteht ein Innenraum, der auch unter Druckbelastung (wie durch das Körpergewicht eines Liegenden verursacht) Luft leitet. Die Vielzahl der Luftpolster bildet dann das Füllmaterial. Nach einer weiteren Ausgestaltung hat die Entlüftungsvorrichtung eine langgestreckte Form und ist um den Körper im Bereich der Hüfte im, unter oder auf den Absoprtionsartikel, vorzugsweise unter, legbar, so dass die Zonen der Entlüftungsvorrichtung ohne Durchbrechungen sich im Rückenbereich und die Zonen der Entlüftungsvorrichtung mit Durchbrechungen im Ventralraum auf Höhe des Bauch- oder Unterleibsbereichs, vorzugsweise auf oder unterhalb der Gürtellinie, befinden, wobei der Anschluss im Anfangsbereich und die Zonen der Entlüftungsvorrichtung mit Durchbrechungen im Endbereich der langgestreckten Entlüftungsvorrichtung angeordnet sind. Vorzugsweise hat die gürtelartige Entlüftungsvorrichtung eine Länge von 50%, besonders bevorzugt 65 bis 95% des Körperumfang und eine Breite von 2 bis 12 cm, insbesondere 4 bis 8 cm. Die Entlüftungsvorrichtung dient dann im Rückenbereich als Kühlung. Im Absorptionsartikel kann sich eine Stauwärme entwickeln, insbesondere im Bereich der durch das Körpergewicht druckbelasteten Stellen, die zum Schwitzen und einer zusätzlichen Hautbelastung neigen.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Behältnis mit einer luftdurchlässigen Gewebe- oder Vliesschicht umgeben ist, die weiter bevorzugt zusammen mit den Folienbahnen an den Rändern verbunden ist. Die Gewebe- oder Vliesschicht vermeidet den Berührungskontakt der Haut mit der Oberfläche des Behältnisses.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Behältnis in seiner Flächenausdehnung an die Gestalt einer Windel oder Binde an- gepasst ist und in größerer Längenausdehnung um den Körper zumindest teilwei- se herumlegbar ist. Die Entlüftungsvorrichtung ist insbesondere so gestaltet, dass der Auslass in Form des Anschluss für eine Pumpe nicht so am Behältnis angeordnet ist, dass er unmittelbar auf dem Körper im Auflagebereich des Körpers angeordnet ist, sondern z.B. auf der Bauchseite. Der Anschluss ist als Sauganschluss für das Absaugen der belasteten Luft aus dem Behältnis und ggf. zusätzlich als Lufteinlass ausgebildet, damit mittels einer Pumpe im Saugbetrieb, die in das Behältnis eingesaugte belastete Luft nach außen abführbar ist und ggf. zeitweilig mittels der Pumpe im Druckbetrieb Luft aus der Umgebung in den Beutel eingeblasen wird und nach außen durch die Durch- brechungen abführbar ist.

Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Anschluss der Entlüftungsvorrichtung über eine Schlauchverbindung an eine Pumpe angeschlossen ist. Das Einblasen bzw. Abpumpen von Luft kann in geringen Mengen von beispielsweise 0,1 bis 1 Liter pro Minute, vorzugsweise 0,2 bis 0,5 Liter pro Minute erfolgen. Dies ist für den Patienten weder mechanisch noch akustisch wahrnehmbar, noch besteht die Gefahr der Unterkühlung. Die Pumpe, in Bezug auf das Arbeitsmedium Luft auch Kompressor oder Verdichter genannt, kann für den Saugbetrieb mit einem Geruchsfilter ausgestattet sein. Als Geruchsfilter eignet sich insbesondere Aktivkohle. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Saugpumpe in einer schallisolierten, handlichen Box angeordnet ist. Als Pumpe kommt vorteilhafterweise eine Membran pumpe in Betracht. Ein Temperatur- und/oder Feuchtigkeitssensor kann die Pumpe bzw. Pumpenleistung steuern.

Die Entlüftungsvorrichtung kann als separat handhabbare Einheit in den Absorptionsartikel eingesetzt, eingeschoben oder aufgelegt werden oder liegt als integraler Bestandteil des Absorptionsartikels vor. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist somit vorgesehen, dass die Entlüftungsvorrichtung im Handel ge- trennt als Zubehörteil für Einmal- Absorptionsartikel oder in den Absorptionsartikel integriert angeboten wird.

Die Entlüftungsvorrichtung arbeitet in Verbindung mit einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Beeinflussung eines feuchtwarmen Klimas im Bereich eines am Körper eines Patienten anliegenden Absorptionsartikels, insbesondere mit Super- absorber, wie beispielsweise einer Windel, und ist gekennzeichnet durch ein Absaugen von feuchtwarmer, belasteter Luft aus dem feuchtwarmen Klimabereich am Patienten mittels einer Entlüftungsvorrichtung, wobei die belastete Luft im feuchtwarmen Klimabereich aufgefangen und aus diesem über die Entlüftungsvor- richtung nach außen abgeführt wird.

In Deutschland gibt es ca. 3 Millionen Menschen die von Dekubitus betroffen sind. Der größte Teil davon ist inkontinent. Die Behandlung oder Vermeidung von Dekubitus erfolgt derzeit mit gepolsterten Matten als Auflagen, oder Wundpflastern und speziellen Verbänden. Bei schwerwiegenden Fällen erfolgt eine Hauttransplantation.

In einer Versuchsreihe wurde die erfindungsgemäße Vorrichtung an einer kleinen Personengruppe unter ärztlicher Aufsicht und Einwilligung der Patienten ange- wandt. Die Entlüftungsvorrichtung hatte Schlauchform (ca. 5x85 cm) mit Lufteingang in dem einen Endbereich und Absaugung an dem anderen Ende des Schlauchs und wurde um den Körper herumgelegt in die Windel eingelegt. Luft wurde mit einer Pumpleistung von 0,25 l/min abgesaugt. Der Rückenbereich war frei von Durch- brechungen. Für Neuzugänge mit Inkontinenz aber ohne Dekubitus wurde bei regelmäßiger Anwendung der obigen Vorrichtung bei fast allen Personen die Bildung von Dekubitus verhindert. Dort wo er in seiner schwächsten Form entstand, war eine Behandlung mit Wundpflaster in kurzer Zeit erfolgreich. Bei Patienten mit Dekubitus ergaben sich unerwartet gute Ergebnisse. Im Zusammenwirken mit Wundbehandlungen verkleinerten sich oder schlössen sich Wunden, neue entstanden nicht. Dieses wurde darauf zurückgeführt, dass die feuchte mit Säuren angereicherte Luft im Innenbereich der Windel ständig abgesaugt- und durch frische ersetzt wurde, aber auch darauf, dass die Temperatur im Inneren der Windel und besonders im Rücken durch Kühlung auf ein körpergerechte Temperaturen abgesenkt und das Schwitzen minimiert wurde. Der betreuende Arzt war darüber verblüfft, dass die Vorrichtung in der Lage war vor allem in den Problemzonen wie Kreuzbein und Hüftknochen, Dekubitus zu verhindern und eine Wundheilung auch bei Menschen über 70 Jahren möglich war. Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf die beutelartige, flache Entlüftungsvorrichtung, die innerhalb des feucht-warmen Klimas eines Absorptionsartikels, wie einer Windel, angeordnet wird, und mit dessen Hilfe Luft aus dem feucht-warmen Klimabereich abgesaugt und über einen Anschluss nach außen abgeleitet wird,

Fig. 2 eine Ansicht A der Entlüftungsvorrichtung vom Anschluss her gesehen,

Fig. 3 einen vergrößerten Schnitt durch die Entlüftungsvorrichtung längs der Linie III-III nach Fig. 1 ,

Fig. 4 die Entlüftungsvorrichtung in einer angedeuteten Windelhose mit einem an den Anschluss angeschlossenen Absaugschlauch, Fig. 5 eine Variante der Entlüftungsvorrichtung in Form einer langgestreckten Beutels, der um den Körper eines Patienten legbar ist und Kammern aufweist, durch die die abgesaugte Luft gezwungen wird, mäanderförmig den Beutel zu durchströmen,

Fig. 6 eine Schnitt-Ansicht B der Entlüftungsvorrichtung nach Fig. 5,

Fig. 7 eine angedeutete Windelhose, in der sich die Entlüftungsvorrichtung nach den Fig. 5 und 6 in fest integrierter Form befindet und die mit der Windelhose um die Hüfte des Patienten gelegt ist, wobei die Hüfte bzw. der Körper des Patienten nicht dargestellt ist, und

Fig. 8 eine durch Spritzguss herstellbare Entlüftungsvorrichtung aus zwei zusammenklappbaren Halbschalen.

Die Entlüftungsvorrichtung nach den Fig. 1 bis 4 ist ein Behältnis in Form eines Beutels (1 ) mit einem Auslassstutzen (7) zum Aufsetzen eines flexiblen Schlauchendes. Der Beutel (1 ) nach Fig. 1 besteht aus zwei Folienbahnen (2). Diese Folienbahnen (2) bilden eine Sperrschicht, die dort, wo sie nicht perforiert ist, den Luftdurchtritt verhindert. Die Folienbahnen (2) werden von einem zwischengefügten Füllstoff (3) auf gegenseitigen Abstand gehalten. Damit ergibt sich im Beutel (1 ) ein Innenraum (3a). Der Füllstoff (3) ist eine luftdurchlässige, poröse und zusammendrückbare Matte, die aber auch beim Zusammendrücken noch luftdurchlässig bleibt. Die Folienbahnen (2) weisen Durchbrechungen (4) in Form einer Lochperforation auf. Die Gestaltung dieser Loch Perforation ist völlig frei. Die

Durchbrechungen (4) können auch eckig sein. Der gesamte Beutel (1 ) ist noch einmal überzogen von einer luftdurchlässigen, hautfreundlichen Vliesschicht (5). An den Rändern (6) sind die Folienbahnen (2) und die Vliesschicht (5) miteinander verschweißt.

An dem Beutel (1 ) ist ein Absaugstutzen (7) angebracht. An ihn wird ein Absaugschlauch (8) angesetzt, der mit einer nicht dargestellten Absaugpumpe verbunden wird. Diese kann mit Geruchsfilter in einer Box untergebracht sein. Das Absaugvolumen der Luft kann etwa 0,4 Liter pro Minute betragen. Der Beutel (1 ) wird entweder als Zubehör angeboten oder er wird gleich bei der Windelherstellung in die Windel eingebaut. Sinn und Zweck des Beutels ist es, aus der Windel belastete Luft abzusaugen aber keine Flüssigkeit. Die belastete Luft wird in den Beutelinnenraum (3a) eingesaugt. Die Pumpe saugt diese, in den Beu- telinnenraum (3a) gelangte, belastete Luft über den Schlaucha schluss (7) und den Schlauch (8) nach außen ab. Damit kommt es zu einer Entfeuchtung, vor allem zu einer Abkühlung. So wird einer Entstehung eines Dekubitus entgegengewirkt oder die Behandlung eines bereits bestehenden Dekubitus erleichtert. Der Patient hört die Pumpe und das Strömen der Luft nicht.

In Fig. 4 ist der Beutel (1 ) in einer solchen Größe dargestellt, dass er in eine Windelhose (9) eingeschoben ist. An den Absaugstutzen (7) ist der Absaugschlauch (8) angeschlossen. Fig. 5 zeigt eine Variante (1 a) des Beutels (1 ). Dieser Beutel (1 a) hat eine solche Länge, dass er um den Körper des Patienten herumgelegt werden kann. Der Beutel (1 a) steckt dabei natürlich in der Windel, die eine Windelhose (9) sein kann. Zur besseren Erklärung seines Aufbaues ist der Beutel (1a) abgewickelt dargestellt. Der Beutel (1 a) hat auch in diesem Fall die Gestalt eines flachen Beutels, der al- lerdings eine Bandform hat. Wie bei den Fig. 1 bis 4 ist ein Füllstoff (3) beidseitig mit Folienbahnen (2) und einem luftdurchlässigen, hautfreundlichen Vlies (5) belegt (Fig. 6). Auf Grund der Bandform ergeben sind parallele Längskanten (6a), die verschweißt oder verklebt sind. Die Folienbahnen (2) wiesen Durchbrechungen (4) auf, die in der ersten vom Auslass am weitesten entfernten Kammer (11 ) an- geordnet sind.

Senkrecht zu den Längskanten (6a) des Beutels (1 a) sind die Folienbahnen (2) mit gegenseitigem Abstand abwechselnd von der einen und der anderen Längskante (6a) her streifenförmig miteinander verschweißt oder verklebt. Dabei ergeben sich Rippen (10), die nebeneinanderliegende Kammern (11 ) bilden. Die von den jeweiligen Längskanten (6a) ausgehenden Rippen (10) sind nicht bis zur jeweiligen Gegenüberkante (6a) durchgezogen. Sie lassen immer einen Durchläse (12) offen. Der über den Absaugstutzen (7) abzusaugenden belasteten Luft wird damit ein mäanderförmiger Strömungsverlauf (13) aufgezwungen. Aus dem ganzen Beutel (1 a) wird damit zwangsläufig die eingetretene, belastete Luft abgesaugt. Mit einem Verschlussband (14) kann der zu einem Ring geformte Beutel (1 a) geschlossen werden. Fig. 7 zeigt den Beutels (1 a) in eine Windelhose (9) eingeschoben. Allerdings ist die Windelhose (9) wieder nur in Umrissen und ohne Körper eines Patienten dargestellt. Man sieht vorn liegend das linke und rechte Ende (15, 16) des Beutels (1 a). In der Mitte ist der unter dem nicht dargestellten Körper des Patienten befindliche mittlere Teil (17) des Beutels (1 a) zu sehen.

Auch der Beutel (1 , 1 a) wird entweder als Zubehör (1 ) angeboten oder er wird gleich bei der Windelherstellung in die Windel eingebaut (1 a). Sinn und Zweck des Beutels (1 a) entspricht dem des Beutels (1 ) nach den Fig. 1 bis 4. Die Beutel 1 und 1 a werden nach dem Gebrauch zusammen mit der Windel entsorgt und kön- nen insofern Einmal-Wegwerf-Artikel sein.

Das Arbeitsverfahren zum Abführen der belasteten Luft arbeitet mit den vorstehenden Merkmalen. Der benutzte Beutel (1 , 1 a) muss nicht unbedingt in die Absorptionsartikel eingeschoben werden. Er kann bereits fabrikatorisch in den Ab- sorptionsartikel eingebaut sein, auf den Absorptionsartikel aufgelegt oder zwischen Körperhaut und Absorptionsartikel eingelegt sein.

Figur 8 zeigt eine Entlüftungsvorrichtung in mehreren Schnitten, wie Sie durch Spritzguss aus einem flexiblen Kunststoff hergestellt werden kann. Es sind jeweils nur die beiden Endbereiche dargestellt. Oben ist das Behältnis in Form von zwei aufgeklappten Schalen, die über eine Schanierleiste (19) zusammenklappbar sind, dargestellt. Darunter ist die funktionsfähige aus den beiden zusammengeklappten Schalen hergestellte Entlüftungsvorrichtung in Draufsicht und Seitenansicht dargestellt. Eine an die Schanierleiste (19) jeweils anschließende umlaufende Ver- schlussleiste (20) sichert den Zusammenhalt der beiden Schalen. Im zusammengeklappten Zustand halten gegenüberliegende Distanznoppen (18) die beiden Schalen auf Abstand und geben im Innenraum zwischen den Distanznoppen (18) Luftwege frei. Randleisten unterschiedlicher Höhe (21 ,22) umschließen den Innenraum dichtend. Der Absaugstutzen (7) ist in dem in Draufsicht rechten Endbereich in die Randleiste 22 eingebracht. Am anderen Ende finden sich die Durchbrechungen (4) für das Ansaugen der Luft. Dazwischen spannt sich eine nach außen luftundurchlässige Zone auf, die im Rückenbereich auf der Haut anliegen soll. Die flexible Entlüftungsvorrichtung hat eine Länge von 85 cm und ein Breite von 13 cm. Schnitt A-B zeigt einen Schnitt durch eine Schale und Schnitt C-D zeigt einen Schnitt durch beide Schalen im geschlossenen Zustand.

Bezugszeichenliste:

(1 ) Beutel / Behältnis

(1 a) Beutel / Behältnis integriert in die Windel

(2) Ober- und Unterfolie / Folienbahnen als Wandung des Beutels

(3) Füllstoff zwischen den Folienbahnen

(3a) Innenraum von Behältnis oder Beutel

(4) Durchbrechungen / Perforationslöcher

(5) luftdurchlässiges Vlies

(6) verschweißte Ränder

(6a) verschweißte Längskanten

(7) Anschluss / Absaugstutzen

(8) Absaugschlauch

(9) Absorptionsartikel / Windelhose

(10) Rippen

(1 1 ) Kammern

(12) Durchlass

(13) mäanderförmiger Strömungsverlauf der Luft

(14) Verschlussband

(15) Linkes Ende des Beutels (1a)

(16) Rechtes Ende des Beutels (1 a)

(17) Rückwärtig gelegenes Mittelteil des Beutels (1 a)

(18) Distanznoppen

(19) Scharnierleiste

(20) Verschlusskante

(21 ) Randkante

(22) Halbhohe Randkante