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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR THE CONTROLLED TENSIONING OF SOFT PARTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/060353
Kind Code:
A1
Abstract:
The device permits the controlled tensioning of soft parts, by means of flexible, longitudinal structures (10), which may be fixed to the soft part to be tensioned. The device comprises an essentially rigid body (1), with a through channel (3) for accommodation of at least one of the structures (10). The through channel (3) is embodied such that the structures (10) may only move through the through channel (3) in one direction as indicated by the arrow (16). The body (1) is further provided with means (4) for fixing thereof to an anatomical structure (13), such as a bone surface. The device permits fixing of the tendon or ligament of a musculotendinous or liagamentary feature to the bone such that an overstretching of the soft part is avoided and that the tension of the soft part may be adjusted and altered, during and after the operation by simple measures.

Inventors:
MEYER DOMINIK (CH)
GERBER CHRISTIAN (CH)
Application Number:
PCT/CH2001/000073
Publication Date:
August 08, 2002
Filing Date:
February 01, 2001
Export Citation:
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Assignee:
MEYER DOMINIK (CH)
GERBER CHRISTIAN (CH)
International Classes:
A61F2/08; A61B17/00; A61B17/04; A61B19/00; (IPC1-7): A61F2/08
Domestic Patent References:
WO1997021385A11997-06-19
WO1998011839A11998-03-26
Foreign References:
FR2213761A11974-08-09
US5108433A1992-04-28
DE4127550A11993-02-25
GB2039220A1980-08-06
Attorney, Agent or Firm:
Lusuardi, Werther (Dr. Lusuardi AG Kreuzbühlstrasse 8 Zürich, CH)
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Claims:
Patentansprüche
1. Vorrichtung zur kontrollierten Dehnung von Weichteilen mittels flexibler, longitudinaler Strukturen (10), welche an die zu dehnenden Weichteile befestigbar sind, wobei die Vorrichtung aus einem im wesentlichen starren Körper (1) besteht, der einen Durchgangskanal (3) aufweist, um mindestens eine der Strukturen (10) aufzunehmen, dadurch gekennzeichnet, dass A) der Durchgangskanal (3) derart ausgebildet ist, dass die Strukturen (10) nur in einer Richtung durch den Durchgangskanal (3) bewegbar sind ; und B) der Körper (1) mit Mitteln (4) versehen ist, um diesen an eine anatomische Struktur (13) befestigen zu können.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (1) longitudinal ausgebildet ist mit einer Längsachse (14).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der longitudinal ausgebildete Körper (1) eine plattenförmige Basis (2) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (4) aus den Körper (1), vorzugsweise die plattenförmige Basis (2), durchquerenden Bohrungen besteht, welche zur Aufnahme von Knochenfixationsmitteln (20) dienen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgangskanal (3) die plattenförmige Basis (2) durchstösst.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgangskanal (3) im wesentlichen parallel zur plattenförmigen Basis (2) verläuft.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf der plattenförmigen Basis (2) links und rechts von der Längsachse (14) Erhebungen (6) angebracht sind, deren zur Längsachse (2) gerichteten Innenflächen (7) mit Retentionsstrukturen (8) versehen sind, welche eine zwischen die Innenflächen (7) eingeführte Struktur (10) nur in einer Richtung bewegen lassen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgangskanal (3) eine in der einzig möglichen Bewegungsrichtung der Strukturen (10) verlaufende Verjüngung (9), vorzugsweise in Form eines Vförmigen Einschnitts aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (1) röntgenstrahlenopak ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Körpers (1) so dimensioniert ist, dass er durch einen Kreis mit dem maximalen Durchmesser von 8 mm hindurchführbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (1) aus einem biodegradierbaren oder bioresorbierbaren Material besteht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen pharmakologisch wirksamen Stoff enthält, der an die Umgebung abgebbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Durchgangskanal (3) eine Sicherung eingebaut ist, vorzugsweise in Form einer gegen die Kraft einer Feder beweglichen Zunge oder Zange, welche die Bewegung der Strukturen (10) in einer Richtung durch den Durchgangskanal (3) gestatten und in der entgegengesetzten Richtung verhindern.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenförmige Basis (2) mehrere Mittel (4) in Form von Plattenlöchern aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenförmige Basis (2) mehrere Durchgangskanäle (3) aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens eine flexible, longitudinale Struktur (10) umfasst,.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das orthogonal zur Längsrichtung der longitudinalen Struktur (10) stehende Querschnittsprofil stellenweise Verdickungen (11) oder Verjüngungen (12) aufweist,.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (10) aus einem Faden, Strick, Schnur, Band, Draht oder einer Kette besteht.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (10) aus einem biodegradierbaren oder bioresorbierbaren Material besteht.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (10) röntgenstrahlenopak ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturen (10) elastisch ausgebildet sind.
Description:
Vorrichtung zum kontrollierten Dehnen von Weichteilen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum kontrollierten Dehnen von Weichteilen gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Nicht knöchernes Gewebe, nachfolgend"Weichteile"genannt, welches im Rahmen einer Operation zu stark gedehnt und darauf in gedehntem Zustand fixiert wird, verliert die Fähigkeit zur Hypertrophie, wird geschädigt und geht unter Umständen zu Grunde.

Handelt es sich bei solchen geschädigten Weichteilen um Muskeln, kann dies die Bewegungsfähigkeit des Patienten nachhaltig einschränken. Wird das Gewebe jedoch nur leicht gedehnt, erfährt es eine Stimulation zur Hypertrophie und Regeneration.

Der Chirurg steht deshalb vor der Aufgabe eine erste Weichteilstruktur-wie zum Beispiel eine muskulotendinöse Einheit, ligamentäre Struktur oder neurovaskuläre Struktur-an eine zweite anatomische Struktur (z. B. Knochen oder Sehne) im Körper zu fixieren. Die Strecke zur zweiten Struktur ist aber zu weit, sodass dies nur unter zu grosser Kraftanwendung oder durch Überbrückung der Strecke mit einem Interponat erfolgen kann.

Soll die Sehne einer muskulotendinösen Einheit an einem Knochen fixiert werden, so kommen folgende Verfahren in Frage : Die muskulotendinöse Einheit wird bis an den gewünschten Insertions-/Ursprungsort gezogen und dort fixiert. Dazu muss eine unter Umständen grosse Zugkraft auf den Muskel ausgeübt werden, die zu grossen Zugspannungen in der muskulotendinösen Einheit führen.

Ist die Strecke zwischen gewünschtem Insertions-/Ursprungsort und der muskulotendinösen Einheit zu lang, so wird sie mit einem biologischen oder synthetischen Interponat überbrückt, welches auch ein Teil der muskulotendinösen Einheit sein kann.

Der gewünschte Insertions-/Ursprungsort kann durch geeignete Osteotomie so verschoben werden, dass eine bestehende Lücke zur muskulotendinösen Einheit geschlossen werden kann.

Nachteilig bei dieser bekannten Technik ist aber die zu starke, das Gewebe schädigende Dehnung der Weichteile.

Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, die Sehne oder das Band einer zu fixierenden muskulotendinösen oder ligamentären Einheit so am Knochen zu befestigen, dass erstens eine zu starke Dehnung der Weichteile vermieden wird, und dass zweitens die Zugspannung der Weichteile während und nach der Operation mit einfachen Massnahmen eingestellt und verändert werden kann.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der operativen Behandlung von Rupturen der Rotatorenmanschette der Schulter beschrieben, sie lässt sich jedoch auf andere analoge klinische Fälle anwenden.

Weitere Applikationen bestehen in der Dehnung von muskulotendinösen Einheiten, der Dehnung von Bändern, der Dehnung von neurovaskulären Strukturen, der Dehnung von Faszien und anderen Weichteilen oder der kontinuierlichen Trennung von Weichteilstrukturen. Es sind auch arthroskopische Anwendung möglich Nach Ruptur der Sehne einer muskulotendinösen Einheit retrahiert sich der betroffene Muskel und atrophiert. Danach kann er nur noch unter für ihn schädlicher Kraftanwendung befestigt werden oder seine Sehne muss mit einem Interponat überbrückt werden.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einer Vorrichtung, welche die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.

Die Vorteile der erfindungsgemässen Vorrichtung liegen in der Möglichkeit der kontinuierlichen, bzw. stufenweise Dehnung von verkürzter Muskulatur. Die Sehne oder das Band einer zu fixierenden muskulotendinösen oder ligamentären Einheit kann an einen oder mehrere Fäden oder eine ähnliche Struktur (z. B. Draht, Band, Kunststoffband u. s. w.) (nachstehend"Fäden") fixiert werden. Die an die Sehne angeschlungenen Fäden können mit geeigneten Verdickungen (Knoten, befestigte Kugeln, Rippen, o. ä.) oder Einkerbungen versehen sein, welche an einem zweiten Teil Halt finden, welches im Bereich der gewünschten Befestigungsstelle befestigt ist. Der oder die Fäden können nur in einer Richtung durch das zweite Teil (nachstehend "Gegenlager"), gezogen werden und danach nicht mehr zurückrutschen.

Die Fadenführung kann mit einem Schlitz in Richtung der Kraftaufnahme versehen sein, in welchem der Faden beim Zurückrutschen mit den Verdickungen oder Einkerbungen hängen bleibt. Es sind aber auch andere Sicherungen für den Faden möglich, z. B. in Form von einer gegen die Kraft einer Feder beweglichen Zunge oder Zange, welche die Bewegung der Fäden in einer Richtung durch den Durchgangskanal gestatten und in der entgegengesetzten Richtung verhindern.

Im Bereich der gewünschten Befestigungsstelle für die Sehne oder das Band am Knochen wird ein starres Gegenlager befestigt, durch welches der oder die Fäden gezogen werden können. Die Befestigung des starren Gegenlagers kann durch alle bekannten Befestigungstechniken (Schrauben, Verklemmen, Zementieren, u. s. w.) erfolgen. Das Gegenlager ist so konzipiert, dass die durch es hindurch laufenden Fäden nur in einer Richtung gezogen werden können, nämlich in derjenigen, in der die Sehne zum Knochen gezogen werden soll, und nach Loslassen selbständig Widerstand finden und nicht mehr in die entgegengesetzte Richtung zurückrutschen kann.

Die freien Enden der Fäden werden entweder im Körper belassen oder durch die Haut aus dem Körper geführt. Im Falle, dass die Fäden durch die Haut gezogen werden, können diese auf der Haut mit einem Klebstoff (z. B. einem Cyanoacrylatleim) oder einer ähnlichen Struktur, (z. B. einer Folie) versiegelt und abgedichtet werden, um z. B.

Infektionen oder Blutungen vorzubeugen.

An den Fäden kann darauf entweder kontinuierlich oder stufenweise die, auf die daran befestigte muskulotendinöse oder ligamentäre Einheit ausgeübte, Zugkraft eingestellt und, wenn nötig, auch nach der Operation, verändert werden, wenn während der Operation die Vorbereitungen dafür getroffen worden sind. Nach Loslassen der Fäden bleibt die Zugkraft aufrecht erhalten, nimmt jedoch wegen verschiedener Faktoren im Laufe der Zeit ab (biologische Anpassung der Weichteile, Kaltfluss der Polymerfäden u. s. w.). Dadurch kann zu jeder Zeit die optimale Zugkraft gewählt werden, die eine physiologische Dehnung der an den Fäden befestigten Weichteile bewirkt, die sich dann allmählichen durch natürliche Umbauvorgänge der neuen Länge anpassen können.

Nach Erreichen der gewünschten Länge wächst die Sehne entweder spontan am Knochen an, oder sie kann in einer Zweitoperation speziell befestigt werden. Die Fäden werden belassen, lösen sich auf, sofern biodegradables Material gewählt wurde, oder werden entfernt.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.

Vorzugsweise wird die erfindungsgemässe Vorrichtung auf der Knochenoberfläche mittels geeigneter Knochenfixationsmittel (z. B. Schrauben) befestigt ; es ist jedoch auch möglich die Vorrichtung im Knochen, statt auf der Knochenoberfläche zu befestigen.

Die Vorrichtung kann auch Pharmazeutika/Faktoren o. ä. ausscheiden oder als Pol bei elektrotherapeutischen Zusatzverfahren dienen.

Die flexiblen, aber in Längsrichtung im wesentlichen unelastischen Strukturen (Fäden) können auch durch eine elastische, vorgespannte Struktur ersetzt werden (z. B.

Silasticband), welche kontinuierlich Zug auf die muskulotendinöse Einheit ausübt.

Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden im folgenden anhand der teilweise schematischen Darstellungen mehrerer Ausführungsbeispiele noch näher erläutert.

Es zeigen : Fig. 1 eine Aufsicht auf eine erfindungsgemässe Vorrichtung ; Fig. 2 eine perspektivische Seitenansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung nach Fig. 1 mit einer darin eingeführten Knochenschraube und einer darin eingeführten Schnur mit Knoten ; Fig. 3 eine Ansicht des Oberarmknochens (Humerus), von aussen, lateral mit einer darauf befestigten erfindungsgemässen Vorrichtung darin eingeführter Schnur mit Knoten ; und Fig. 4 eine Aufsicht auf eine Variante der erfindungsgemässen Vorrichtung, welche über mehrere Befestigungsmöglichkeiten und mehrere Widerlager für die Schnur mit Knoten verfügt.

Die in den Fig. 1-3 dargestellte Vorrichtung zur kontrollierten Dehnung von Weichteilen mittels flexibler, longitudinaler Strukturen 10, insbesondere in Form einer Schnur mit in regelmässigen Abständen angebrachten Knoten 15, welche an die zu dehnenden Weichteile befestigbar sind, besteht im wesentlichen aus einem starren, eine plattenförmige Basis 2 aufweisenden Körper 1 mit der Längsachse 14.

Der Körper 1 besteht bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 1-3 aus einer aus zwei verschieden grossen Kreisen bestehenden Knochenplatte, welche im Bereich des kleineren Kreises einen Durchgangskanal 3 aufweist, der die plattenförmige Basis 2 durchstösst und in welchen eine Strukturen 10 in Richtung des Pfeiles 16 einführbar ist.

Im Bereich des grösseren Kreises ist ein Mittel 4 in Form einer die plattenförmige Basis 2 durchstossenden Bohrung vorgesehen, um den Körper 1 mittels einer Knochenschraube 20 an die Knochenoberfläche 13 zu befestigen. Die Bohrung kann eine Ansenkung aufweisen, in welche der Kopf 21 der Knochenschraube 20 zur Anlage kommt. Der Durchgangskanal 3 ist mit einer Verjüngung 9 in Form eines V-förmigen Einschnitts versehen, welche in Richtung der einzig möglichen Bewegungsrichtung der Struktur 10 angeordnet ist. Dadurch kann die Struktur 10 nur in einer Richtung die durch den Pfeil 16 in Fig. 2 angedeutet ist, durch den Durchgangskanal 3 gezogen werden.

Die in Fig. 4 dargestellte Vorrichtung besteht aus einer Knochenplatte, bei welcher die plattenförmige Basis 2 verlängert ist, damit mehrere-hier drei-Mittel 4 in Form von Plattenlöchern und auch mehrere-hier zwei-Durchgangskanäle 3 Platz in der der Knochenplatte finden, um so kompliziertere Anwendungen mit mehreren daran befestigten Strukturen 10 zu gestatten.